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Republik Geld geborgt, mit andern Worten, den sie gekauft hatte. Die „Köln. Ztg." hält eine sofortige Teilnahme Deutschlands an der Besetzung Agadirs und das Anlaufen eines deutschen Dampfers für dringend geboten. Von Paris wird in Abrede gestellt, daß der Schritt ein Rechtsbruch sei. Es soll nur eine vorüber gehende Maßnahme sein. Oer tliched und Sächsisches. * — Ein Weihnachts-Vorfeier- tag, der heutige 6. Dezember, wird der St. Nikolaustag genannt. Er gilt als Tag des sagenhaften Großmärtyrers Nikolaus, der ein lykischer Bischof gewesen sein soll. Dieser Hei lige wird als Schutzpatron der Schiffer, der Bäcker und der Kinder verehrt. Besonders im letzteren Sinne ist er volkstümlich geworden. Dabei hat er vielfach die Züge des Knecht Ruprecht angenommen. Im Norden wird er gern als Schimmelreiter dargestellt. Es liegt aus der Hand, daß hier eine Erinnerung an Wodan und Tor mitspielt und überhaupt eine ganze heidnisch-germanische Vorstellungswelt; man braucht ja nur an die heilige Zeit um die Wintersonnenwende zu erinnern. Nikolaus, oder je nach der Gegend auch Niklo, Niklas, Klaus, Ruklas usw. genannt, bereitet eine kleine Vorbescherung. Manchmal in der Weise, daß er den Kleinen über Nacht die vors Fen ster gestellten Schuhe mit Leckereien füllt. Die Kinder sagen vor dem Zubettgehen: „Sankt Nikolaus, leg mir ein, was dein guter Wille mag sein: Aepsel, Birnen, Nuß und Kern essen die kleinen Kinder gern!" Bei volkstüm lichen Weihnachtsspielen galt Nikolaus ost als Begleiter des Christkinds; er hatte da die Auf gabe, all die kindlichen Ungezogenheiten auf- zuzählen und von der Strafe zu reden. Der heilige Christ bat dann aber: „Ach, Nikolaus, verschone doch das kleine Kind, verschone doch das junge Blut!" Auch Luther hat seinen Kindern einen vergnüglichen Niklastag gemacht. *— Wetteraussicht für Mittwoch, den 7. Dez.: Südostwinde, heiter, kälter,vorwiegend trocken. *— Bezirksverband Glauchau. Die Tagesordnung für den 57. öffentlichen Bezirks tag, der, wie schon kurz gemeldet, am Mittwoch, den 14. Dezember 1910, vormittags 11 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmann schaft stattfindet, lautet: 1. Anstellung eines Bc- zirksstraßenmeisters für den Bezirk Glauchau ab 1. Januar 1911. 2. Die Uebernahmc der Bei träge, die bisher von Gemeinden zu den Natural verpflegstationen in Glauchau, Lichtenstein und Waldenburg geleistet worden sind, auf den Be zirksverband. 3. Plan einer künftigen Trennung der jetzt in der Bezirksanstalt Lichtenstein unter einem Dache untergebrachten Korrektionäre und Versorgten. 4. Feststellung der Haushaltplänc a) Bezirksanstalt Lichtenstein, K) Bezirksgenesungs heim „König Georg-Stift", v) Vezirkskasse. 5. Ersatzwahl.eines Kreisausschußmitgliedes auf die Jahre 1911—1916 anstelle des infolge. Ablaufs der Wahlzeitmit Ende 1910ausscheidenden,aberso- fort wieder wählbaren Mitgliedes Bürgermeister Wirthgen-Meerane. 6. Wahl von 4 Mitgliedern des Bezirksausschusses auf die Jahre 1911—1916 anstelle der mit Ende 1910 infolge Ablaufs der Wahlzeit ausscheidenden, aber sofort wieder wählbaren Mitglieder Bergrat Jobst-Gersdorf, Hofrat Dr. Lamprecht-Altwaldenburg, Kommer zienrat Pfefferkorn-Hohenstein-Ernstthal und Bürgermeister Prahtel-Callnberg. 7. Ersatzwahl eines Vertrauensmannes zu dem Ausschuß für die Aufstellung der Schöffen- und Geschwvrencn- liste für den Ämtsgerichtsbezirk Lichtenstein auf die Jahre 1911 und 1912. 8. Wahl von bürger lichen Mitgliedern der Ersatzkommissionen auf die Jahre 1911—1913. 9. Wahl von Sach verständigen für die Untcrverteilung der nach tz 16 des Kriegsleistungsgesetzes vom 13. Juni 1873 etwa auszuschreibenden Landlieferungen auf die Zeit bis Ende 1914. Wahl eines stell vertretenden Vorsitzenden des Gewerbegerichts. *— Ergebnisse der Volkszählung. Von verschiedenen Ortschaften des amtshaupt mannschaftlichen Bezirks liegen nunmehr die Re sultate der am 1. dss. Mts. stattgefundenen Volkszählung vor. Hiernach zählte Grumbach 431 Einwohner in 104 Haushaltungen, Hohn dorf 5805 Einwohner in 1255 Haushaltungen, Kuhschnappel 616 Einwohner in 156 Haus haltungen, Lobsdorf 470 Einwohner in 116 Haushaltungen und Rüsdorf 439 Einwohner in 99 Haushaltungen. Mit Ausnahme von Hohndorf, das eine Bevölkerungszunahme von über 700 Seelen zu verzeichnen hat, haben sämtliche Ortschaften kleinere Abnahmen zu kon statieren. * — Landesverband sächsischer Feuerwehren. Der Landesausschuß des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren hielt am Sonntag in Dresden unter Leitung des Herrn Branddirektor Weigand - Chemnitz eine längere Sitzung ab. Zunächst stellte der Vor sitzende seine Mitteilungen zur Debatte und Beschlußfassung, dabei u. a. bekanntgebend, daß in Verfolg eines früheren Ausschußbe schlusses die Leitsätze über das Verhalten der Feuerwehren bei ihrer Tätigkeit in der Nähe von elektrischen Starkstromleitungen und der Vortrag des Herrn Kreisvertreter Schlimper über die Werbung freiwilliger Feuerwehren am sämt liche Verbandswehren gesandt worden sind. Ein weiterer Beschluß ging dahin, ein sehr wert volles Samariter-Hausblatt der ärztlichen Kom mission der Deutschen Gesellschaft für Sama riter- und Rettungswesen den Königl. Kreis hauptmannschaften und Amtshauptmannschaften und den sämtlichen Wehren kostenlos zuzustel len. Weiter beauftragte der Ausschuß Herrn Branddirektor Weigand, Anfang 1911 eine Statistik des Verbandes für den im nächsten Jahre in Wurzen stattsindenden sächsischen Feuerwehrtag abzuschließen. Der Deutsche Reichsseuerwehrausschuß tagt am 13. Dezem ber d. I. in Berlin und wird verbandsseitig aus Sachsen von den Herren Branddirektor Weigand-Chemnitz und Professor Kellerbauer- Chemnitz besucht. Von einem Bericht befrie digender Art über die Verbandsrechnung 1905 bis 1908 durch Herrn Professor Kellerbauer wurde Kenntnis genommen. Weiter wurden die nächsten Ausschußsitzungen aus den 15. Ja nuar, den 26. Februar, den 9. April und den 20. Mai 1911 anberaumt und als Termin der Versammlung der Verbandsvorsitzenden der sächsischen Feuerwehren der 21. Mai 1911 fest gesetzt. Der im Juni 1911 stattfindende deut sche Berufsfeuerwehrtag in Posen soll vom Landesverband sächsischer Feuerwehren durch Delegierte beschickt werden. Zu Punkt 2 der Tagesordnung gab Herr Branddirektor Wei gand-Chemnitz einen Bericht über den 9. Deutschen Samaritertag in München vom 7. bis 9. Oktober d. I. Bei Feststellung eines Gutachtens für die Königl. Brandversicherungs kammer über die verbesserte Feuermelde- und Alarmanlage einer sächsischen Mittelstadt zum Zwecke einer höheren Beihilfe zur Ortsfeuer löschkasse erfolgte eine längere Aussprache be sonders über die Gestaltung einer als ausrei chend zu erachtenden Feuermelde- und Alarm einrichtung, sowie über die Art der Lokalbe sichtigungen durch Gutachter und über den Zeitpunkt des Beginns der erhöhten Feuer löschkassenbeihilse. Das fragliche Gutachten wurde nach dem Vorschläge des Herrn Brand direktor Weigand vom Ausschuß zum Beschluß erhoben. — Weiter beschäftigte sich der Aus schuß mit der Tätigkeit der Feuerwehren in Brandfällen auf dem Gebiete der Königl. Säch sischen Staatseisenbahnen. Den Anlaß hierzu gab ein Einzelfall, in dem ein Stationsvorste her einem Löschversuch entgegentrat. Es wurde beschlossen, die in einer Verordnung enthalte nen Bestimmungen über die Feuerschutzmaßnah men auf sämtlichen Stationen und Werkstätten, soweit sie in Betracht kommen, durch Veröf fentlichung im Protokoll den sächsischen Feuer wehren zur Kenntnis zu bringen. Ferner la gen Anträge vor von den Bezirksverbänden Grimma-Oschatz, der jetzt drei Amtshaupt- mannschasten und 75 Wehren in sich vereinigt, aus eine eventuelle Teilung des zuständigen Kreisverwaltungsbezirkes, und Meißen-Großen hain aus eine Verbilligung des Preises des Landesverbandsorgans. Der Landesverbands vorsitzende empfahl an Stelle der Teilung des Kreises eine Arbeitsentlastung des derzeitigen Kreisvertreters Herrn Kaufmann Horst Wolf- Leipzig, dessen Verdienste um das Feuerwehrwe sen voll von allen Seiten anerkannt wurden. Den Schluß der Beratung bildeten Vorbesprechun gen über die zukünftige zweckentsprechende Ge staltung der sächsischen Feuerwehrtage. Der 1911er Feuerwehrtag in Wurzen soll in den großen Ferien abgehalten werden und mit ei ner Feuerwehrfachausstellung verbunden sein. * Hohenstein-Ernstthal, 6. Dez. Die Handwerker und Gewerbetreibenden werden darauf aufmerksam gemacht, daß morgen Mitt woch von vormittags 11 bis nachmittags 2 Uhr für die 19. Wahlabteilung, umfassend den Amtsgerichtsbezirk Hohenstein-Ernstthal, im Zimmer rechts im Hotel „Drei Schwanen" die Urwahlen zur Gewerbekammer stattfinden. Ent- prechend den beiden Abteilungen der Gewer- ickammer sind sowohl Handwerker-Wahlmänner wie auch Nichthandwerker-Wahlmänner zu wäh len. Berechtigt zur Teilnahme an der Wahl der Handwerker-Wahlmänner sind die Mitglie der einer Handwerkerinnung, sowie sonstige Handwerker, sofern sie mit einem Einkommen von mehr als 600 Mark eingeschätzt sind und zwar auch dann, wenn dieses gewerbliche Ein kommen den Betrag von 3100 Mark übersteigt und wenn die betreffenden Gewerbetreibenden als Inhaber oder Teilhaber einer Firma im Handelsregister eingetragen sind. Zur Wahl von Nichthandwerker-Wahlmännern sind berech tigt 1, Personen, die ein Handelsgewerbe im Sinne von § 1 oder § 2 des Handelsgesetz buches betreiben und als Inhaber oder Teil haber einer Firma ins Handelsregister einge tragen sind, aber nur mit einem Einkommen von mehr als 600 Mark bis 3100 Mk. einge schätzt sind; 2. ferner alle Gewerbetreibenden, welche nicht zu den zur Wahl von Handwcr- ker-Wahlmännern berechtigten Personen gehö ren, wenn sie mit einem höheren gewerblichen Einkommen als 600 Mark eingeschätzt und nicht ins Handelsregister eingetragen sind. Die Urwähler aus den Orten Hohenstein-Ernstthal, Meinsdorf, Langenberg und Tirschheim haben in diesem Wahllokale zu wählen und sind sei tens der hiesigen Gewerbetreibenden die Her ren Bäckerobermeister Hermann Kreher und Tischlerobermeister Louis Wappler sowie die Herren Drogist Emil Uhlig und Lokalrichtcr Louis Dähne als Wahlmänner aufgestellt wor den. * — Die W'aßh lm'ä'n'nerw'ah le'n zn"r Handelskammer finden für die 14. Wahl abteilung, umfassend den Amtsgerichtsbezirk Hohenstein-Ernstthal, morgen vormittags von von 11 bis nachmittags 2 Uhr im Sitzungs saale desNiesigen Rathauses statt. Bei dieser Wahl kommen in Frage natürliche und juristische Personen, die ein Handelsgewerbe betreiben, Ge nossenschaften, Gemeinden, der Staat für die von ihm betriebenen Unternehmungen usw. Die Be rechtigung zur Wahl wird durch den Einkommcu- steuerzettel nachgewiesen. Zu wählen , sind 3 Wahlmänner. * — Blinder Eifer schadet nur,7 die Weisheit dieses alten Spruches mußte gestern auch ein Anwohner des Hüttengrundes erfahren, der einen Betrag von 900 Mk. nicht wieder ¬ finden konnte und den Fall schon als Diebstahl bei der Polizei anmeldetc. Eine nochmalige j Durchsuchung seiner Anzüge ergab, daß er das Geld versehentlich in ein falsches Jackett gesteckt hatte. Ohne die Aufregung über den „Dieb stahl" hat der Fall weitere Folgen nicht gehabt. *— Nächtliche Ruhestörung verübte in der vergangenen Nacht auf dem Altmarkt der in der Bismarckstraße wohnhafte Arbeiter B. Er verursachte einen derartiger! Lärm, daß sich schließlich die Polizei ins Mittel legen mußte und ihn verhaftete. Auf der Wache spielte B. sodann den „wilden Mann", was ihm jedoch nichts half. Es wurde ihm schließlich im Arrest- lokal — wo er sein Lärmen noch fvrtsetzte — I Gelegenheit geboten, seinen Rausch auszuschlafen. *— Theater im Hotel „Drei Schwanen". I Wir weisen auch an dieser Stelle nochmals auf die morgen abend stattfindende Benefizvorstellung I fiir Frl. Marga Richter hin. Frl. Richter hat I es in seltenem Maße verstanden, sich die Herzen ! der Theaterbesucher zu erobern und ist ihr ein volles Haus an ihrem Ehrenabend nur zu I wünschen. In Szene geht „Lisclott", historisches Lustspiel in 4 Akten von Stvbitzcr. * Oberlungwitz, 6. Dez. Morgen vor- I mittag von 11 bis nachmittags 2 Uhr findet im > Sitzungssaale des hiesigen Rathauses die Wahl- I männerwahl zur Gewerbekammer statt. Zu wählen haben die Handwerker und Gewerbe treibenden aus Oberlungwitz, Gersdorf und Herms dorf und zwar insgesamt 4 Wahlmäuner. sZ GerSdorf, 6. Dez. Bei der gestern hierstattgefundcnen Gemeinderatsergänzungsmahl wurden als Mitglieder für die nächste 6jährige Periode gewählt die Herren Gutsbesitzer August Bergmann (Wiederwahl) mit 237 und Max Kretschmar (Neuwahl) mit 139, Gartenbesitzer Fabrikant Richard Nüschpler (neu) mit 132, Hausbesitzer Dampfkesselfabrikbesitzer Robert Franz (neu) mit 139, Bäckermeister Max Brunner (neu) mit 140 und Gastwirt Clemens Gränitz mit 139 Stimmen (ebenfalls Neuwahl). Die von den Ordnungsparteien ausgestellten Kandidaten sind somit sämtlich gewählt worden, während der Volksvcrein mit seiner Liste unterlag. (Herr Gutsbes. Bergmann war von beiden Parteien ausgestellt). Als Ersatzmänner wurden gewählt die Herren Gutsbesitzer Paul Riedel, Anton Schettler, Gartenbesitzer Richard Haase, Haus besitzer Robert Schubert, Expedient Bruno Trummer und Bergarbeiter Schmutzler. Von 425 stimmberechtigten Besitzern haben 245 von ihrem Rechte Gebrauch gemacht. Auch Frauen machten als Besitzerin erstmalig von ihrem Wahl recht Gebrauch. — Die in den dreißiger Jahren stehende Ehefrau des Bergarbeiters Albin Pomper hier wurde gestern mittag in ihrer Wohnung tot nufgcfunden. Die Heimgegangene schied freiwillig aus dem Leben, indem sic sich erhängte. Längere Krankheit dürfte die Ursache zu diesem trüben Schritte gewesen sein. — Die diesjährige Viehzählung, die im Anschluß an die Volks zählung am 1. d. M. stattfand, hatte folgendes Ergebnis: Pferde 200 (200), Rinder 714 (738), Schweine 495 (468), Schafe 4 (9), Ziegen 74 (71). Die cingeklammcrten Zahlen betreffen das Vor- iahr. Von den der Fleischbeschau nicht unter- iegcnden Tieren wurden im Berichtsjahre 9 (13) geschlachtet. (st) GcrSdorf, 6. Dez. Montag, den 12. Dezember, soll in der Schulturnhalle der zweite Elternabend abgehalten werden. Er be icht in einem Vortrage des Herrn Schuldirektor Pfeifer über Haushaltungsschulen, Vorführung unseres neuen Projektionsapparates, der Licht bilder aus dem Erzgebirge zeigen wird, und in musikalischen Darbietungen. Damit niemand wegen Platzmangel umkehren muß, sind Einlaß karten L 10 Pfg. bei dem Lehrerkollegium käuf lich. 5 Uhr findet eine Lichtbildervorstellung für die Schulkinder der Ober- und Mittelklassen statt. * Crlback-Kirckbcrg, 6. Dez. In hiesiger Parochie fanden am Sonntag die Ergänzungs- Wahlen zum Kirchenvvrstand statt. In Erlbach wurden die ausschcidenden Kirchenvvrsteher Ge- meindcvorstand Müller, Gemeindeältester Leon hard und Fabrikant Gruner wiedergcwählt. In Kirchberg wurde Herr Gcmeindevorstaud Arzig wieder- und die Herren Kirchschullehrer Haberecht I und Gutsbes. Grabner erstmalig in den Kirchen vorstand gewählt. — Bei der stattgefundenen Volkszählung wurden hier in 357 Haushaltungen 1560 Einwohner gezählt. Darunter waren 784 männliche und 776 weibliche Personen. k. Rabenstein, 6. Dez. Bei der am Sonn- , tag hier stattgefundenen Kirchenvorstandswahl wurden die Herren Fabrikant Drechsler mit 97, Rittcrgutspächtcr Schmidt mit 57 und Fabrikant Berger mit 51 Stimmen gewählt. * Limbach, 6. Dez. In einem hiesigen Tanzlokal kam am Sonntag beim Tanzen ein junges Mädchen zu Fall und zog sich eine schwere Verletzung des Knie? zu. Sie wurde von Sani- tätsmannschafteu mittels Räderbahre nach Ober- frohua in ihre Wohnung gefahren. * Chemnitz, 6. Dez. Ein verheerendes Schadenfeuer brach heute früh in der 4. Stunde in der Bcyerschen Tinteufabrik an der Bcyer- straßc aus. Das Feuer kam im Fabrikgebäude aus, von dem ein beträchtlicher Teil des Dach stuhles zerstört wurde. Infolge Einsturzes der Decken wurde auch im Tintensaal, woselbst die Tinten versandfcrtig gemacht werden, durch Wasser und Schutt großer Schaden angerichtet. Auch die elektrischen Leitungen wurden zerstört. Die Eutstehungsursache ist jedenfalls auf Unvor sichtigkeit zurückzuführen. — Ein 19jähriger Schreiber von hier stahl gestern nachmittag seinem Arbeitgeber hier mittels Erbrechens des Schreibtisches eine Kassette mit über 300 Mark Inhalt und ist mit diesem Gelde flüchtig geworden. * Kemtau, 5. Dez. Heute früh überraschte der von der Tanzmusik hcimkehrcnde 18jährige Sohn des Fabrikbesitzers Uhlmann in der elter lichen Wohnung einen Einbrecher, der sofort auf den jungen Mann losging und ihm einen Schlag ins Gesicht versetzte, sodaß das Blut aus der Nase strömte. Es entstand nun zwischen den beiden ein harter Kampf, bis der Vater des jun gen Mannes hinzukam und der Einbrecher gefes selt werden konnte. Die Beute die dem Einbre cher, einem böhmischen Arbeiter, in die Hände gefallen war, bestand in 63 Mk. gesparten: Geld der Kinder. * Dresden, 6. Dez. Der hiesige Aviatiker Hermann Reichelt, der erst vor vier Wochen mit seiner Flugmaschine abstürzte, erlitt gestern aber mals einen Unfall. Nach einem erfolgreichen Fluge brach bei der Landung ein Draht des Apparates. Die Flugmaschine stieg trotzdem wie der in die Höhe, wurde dann aber zur Seite geschleudert. Reichelt stürzte herab und trug erhebliche Verletzungen davon. * Dresden, 5. Dez. Ein Pionier der 1. Kompagnie des Pionierbataillons Nr. 12 wurde heute früh in einem Hintergebäude des Grund stücks, ivo seine Eltern wohnen, erhängt aufge- funden. Er hatte die Tat wohl wegen einiger Verfehlungen begangen. * Grostetthain, 5. Dez. Bei der Vereidi gung der Rekruten des Husaren-Regiments „König Albert" in Großenhain, die am Montag vormit tag stattfand, hielt König Friedrich August folgende Ansprache: „Husaren! Schon längst war es mein aufrichtigster Wunsch, den wichtigen Tag der Vereidigung in Ihrer Mitte zu verbringen. Sehr alte Beziehungen verknüpfen mich auf das engste mit den Husaren. Ich kann es Ihnen versichern, daß mir das Regiment in ganz besonderer Weise ans Herz gewachsen ist. Dafür ist es aber auch Ihre Pflicht, den alten guten Namen des Regi ments zu erhalten und stolz darauf zu sein. Die König-Albert-Husaren führen den Namen des alten Heldcnkönigs, des ruhmreichen Führers der Maasarmce, eines der ersten Männer aus jener großen Zeit, wo unser Vaterland zusammenge schmiedet worden ist. Können wir, die jetzige Generation, auch keine solchen Heldengestalten aufwcisen, wie unsere Vorfahren vor 40 Jahren, in einem Punkte fühlen wir uns alle eins — von mir, dem Chef des Regiments an bis zum letzten Rekruten —, nämlich in der begeisterten Liebe zu unserem engeren Vaterlande, in der Treue und Hingebung bis zum Tode zu Kaiser und Reich. Um diesem Gefühl Ausdruck zu ver leihen, stimmen Sie mit mir in den Ruf ein: „Se. Majestät, der Kaiser, mein lieber Freund und Bundesgenosse, Hurra, Hurra, Hurra!" Depeschen vom Ei. Dezember. .Hamburg. Die Margarineerkrankungen ziehen immer weitere Kreise. Der Inhaber der Margnrincfabrik Mohr u. Co., Herr I. H. Mohr, hat versucht, Berichterstattern von Hamburger und Altonaer Blättern Geldgeschenke zu machen. Auch iu Düsseldorf und Bvguschütz in Ober schlesien sind weitere Erkrankungen nach dem Ge nuß von „Backa"-Margarine vorgekommen. Dortmund. Drei Einbrecher, die am vergangenen Sonntag dem hiesigen Kranken haus einen Besuch abstatteten, gerieten in die Leichenkammer. . Als sie Licht anzündeten und sich unter Leichen sahen, ergriffen sie, vom Schreck erfaßt, die Flucht. Zwei entkamen, der dritte wurde festgenommen. Loudon. Gestern war der achte Tag fast unaufhörlichen Regnens. Im oberen Themsetal und im Bereiche der Nebenflüsse steigt das Wasser beständig. In vielen Gegenden ist die Saat fortgeschwemmt, und eine Neubestellung der Felder wird notwendig sein. Bisher ha ben die N Überflutungen drei Menschenleben ge kostet. Mehrere Ortschaften in Huntindonshire stehen ganz unter Wasser, und die Bewohner werden von Booten aus durch die Fenster mit Nahrungsmitteln versorgt. Im Waveney-Tal ist aller Verkehr zu Lande unterbrochen. Wahl versammlungen konnten in vielen Fällen nicht abgehaltcn werden. Auf den Hauptstraßen der Vororte von Nottingham kann man nur noch niit Ruderbooten verkehren. Der Trentsluß hat sich hier zu einem weiten See ausgedehnt. Die Eisenbahnzüge der Midlandbahn fahren meilenweit durch 4 Fuß tiefes Wasser. Auf mehreren Strecken hat das Hochwasser Tele graphenstangen zu Fall gebracht. Barcelona. Die Metallarbeiter haben neuerlich den Generalstreik proklamiert. Um den Arbeitern von Sabadell ihre Sympathie zu beweisen, ist dort wie in Barcelona der Boykott verkündet worden. Mcyiko. Ein aus San Pedro Marido kommender Zug wurde von den Rebellen ange- haltcn. Alle Reisenden, die Waffen mit sich führten, wurden fcstgenvmmen, die übrigen blieben jedoch unbelästigt. Eine große Anzahl von Gold- und Silberwaren, die sich in dem Zuge befanden, wurden von den Insurgenten mitge- I nommen. In Chihuahua fand ein Kampf ! zwischen Regierungstruppen und Rebellen statt, I wobei die ersteren 15«) Tote und Verwundete I hatten. Die Rebellen wurden jedoch geschlagen. I Eine Ailzahl Gefangener wurde nach Mexiko I gebracht. Sehr nützlich ist es, in der Kmderstubr Scotts Emulsion nie aus gehen zu lassen. Die Kleinen nehmen daS Präparat gern, oft sogar mit solcher Vorliebe, daß sie selbst darnach verlangen. Scotts Emulsion ist ein ganz vorzügliches Stärkungsmittel und ein sicherer Schutz gegen die so häufigen Erkältungen unserer Kleinen. kZ-Scott« Emulsion wird von und audschlietzlich im großen »erkauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Matz, sondern nur in »erficgclten Origtnalflaschcn in Karton mit unserer Schutzmarke (Fischer mit dem Dorsch». Seott » vownc, G. m. b. H., Frankfurt a. M. « vcstandletle: Feinster Mcdizinal-Lcbcrtran 100,0, prima Glyzerin o»,o, untcrpho«phortgsaurer Kalk «,Z, unterphodphortgsaure« Natron S,o, pul». Tragant »,o, feinster arab. Gummi pul». 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