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WensM-GnWer AnM Tageblatt für Kohenstein-Emstthal, Oberlungwitz» Gersdorf» Kermsdorf» Bemsdors, Wüslenbrand» Ursprung» Mittelbach» Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund re. Der .Kohenfteln-Ernstthaler" Anzeiger erjchelm mir Ausnahme der Sonn- nM> Festtag« täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus Mk. l.50, bei Abholung in der Geschäftsstelle Mk.1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk.1.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanslallen und die Landbriesträger entgegen. Als Extra- beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsklatt'. — Anzetgengebühr für die «gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für auswärts 15 Psg.; im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig Im .Oberlungwitzer Tageblatt' Ausnahme. Anzeigen-Annohme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 11 Uhr, gröbere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantte jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe eingcsandter Manuskripte macht sich die Redaktion 2<LLIL!Ll-LILlLILlL«I2ILerlLLer>LlLLrlL!LLriLI2lL<2ILI2!LLI2lLlLe:tLeriLlS nicht verbindlich. lLlLlLL<LlLILlL!8l-riLlLlL!-LcLlL!2!8I2erereLl-:e:LL!2l-L!2Lrl2L:l2cLerLrcLIL!LlL «-sch-DM- ». 37. Jahrgang. s-c»!p»ch« Nr. lül. Dienstag, den 13. Dezember 1910 Eheliche Kinder, deren Vater dem evangelischen, deren Mutter aber dem katho lischen oder dentschkatholischen, und Kinder, deren Vater dem katholischen oder deutschkatholischen nnd deren Mutter dem evangelischen Glaubensbekenntnisse zugetan ist, sind, sofern sie die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, in dem Bekenntnisse des Vaters zu erziehen. Eine Abweichung von dieser Bestimmung ist nur dann zulässig, wenn die Eltern der betr. Kinder an Gerichtsstelle nnd ohne Beisein anderer Personen eine Uebereinkunft vor dem Richter dahin zu Protokoll abgeschlossen haben, daß ihre Kinder oder eines oder das andere von diesen in dem Bekenntnisse der Mutter er zogen werden sollen. Derartige Vereinbarungen können sowohl vor als während der Ehe geschlossen, auch mit Beobachtung der Formvorschriften wieder anfgehoben oder verändert werden. Auf die religiöse Erziehung von Kindern, die zur Zeit einer solchen Vereinbarung bereits das 6. Lebensjahr erfüllt haben, bleibt jedoch deren Abschluß, Aufhebung oder Veränderung ohne Einfluß. Niehl- Sachsen brauchen dann, wenn sie das Kind nicht in der Konfession des Vaters erziehen lassen wollen, keinen gerichtlichen Vertrag abzuschließen. Sie können vielmehr durch formlose Erklärung bei der Anmeldung in der Schule, die später beim Stadtrate unter Nachweis der Staatsangehörigkeit zu Protokoll zu bestätigen ist die religiöse Erziehung ihrer Kinder bestimmen. Um der Unzuträglich keit zu begegnen, daß die in Betracht kommenden Eltern auf die Notwendigkeit der Abschließung eines Vertrages erst bei ter Aufnahme der Kinder in die Schule, zu welchem Zeitpunkte es dazu in vielen Füllen bereits Z spät ist, aufmerksam werden, wird hiermit auf die obigen gesetzlichen Bestimmungen und ans fas Erfordernis des rechtzeitigen Vertragsabschlusses hingewiesen. Hohenstein-Enstthal und Glauchau, am 7. Dezember 1910. Die KöttigliHe Bczirksschnlinspcktiott für Hohenstein-Ernstthal. Der Ltadtrat. Der Königliche Bezirksschulinspektor. Tuberkulose Museum im Saale des Hoels „Gewerbehaus", Ecke Moltke- und König Albert-Straße, vom 14. bis mit 20. Dezember 1910. Eintritt,zeit: Wochentags von 3—5 Uhr nachmittags und 7—9 Uhr abends, Lonntag, den 18. Dezember 1910, von 1—5 Uhr nachmittags. Kindern is der Besuch des Museums ohne Begleitung Erwachsener nicht gestattet. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Hohenftin-Ernstthal, den 10. Dezember 1910. Der Ltadtrat. Deutscher Reichstag 98. Sitzur; vom 10. Dezember. DüS Haus uo die Tribünen sind wieder sehr stark besetzt; Un Bundesratstische: Reichs kanzler v.Bethran «Hollweg, Staats sekretäre D e l b ü ck, Wermuth, K r ä t- k e, v. L i n d e m i st, Admiral v. T i r p i tz, Kriegsminister v. Hceringen. Reichskanzler on Bethmann H o l l- iv e g: Durch d Hofjagd in Springe wurde ich zu meinem bedauern verhindert, der ge strigen Sitzung üzuwohnen, und konnte die Verhandlungen r.c nachlesen. Ich werde mich heute zur innert Politik äußern. Der Zu sammenhang zwchen der Reichsfinanzreform und dem vorliemden Etat ist nicht zu ver kennen. Für diiPraxis kommt daher als ent scheidend in Free: Wie hätten wir uns ohne die Finanzrefon einrichten sollen? (Sehr rich tig! rechts.) U>er die Wirkung der neuen Steuern konn an nur urteilen, wenn man die Wirkung wer Reichsschulden, verbunden mit all den (nbußen, welche Deutschlands Stellung bei dc Fortsetzung der früheren Po litik hätte erleim müssen, bedenkt. Bei der Polemik gegen >e Reichsfinanzreform ist über sehen, daß es ich nicht um diese oder die neuen Steuern)andelt, sondern mn die von der ganzen Ncon vertretene Auffassung, daß es einfach mit der früheren Finanzwirtschaft nicht weiter ag. (Lebhafter Beifall rechts, Unruhe links. Deshalb hat auch Fürst Bü low aus dcrAblehnung der Erbschaftssteuer nicht die Korpuenz gezogen, daß der Reichs tag ausgelöst,erden müsse. Er hat im Ge genteil den fortigen Abschluß der Reichssi- nanzreform ir eine Lebensforderung des Deutschen Rrhes angesehen und dieser For derung seineperson untergeordnet. (Lebhafte Zustimmung echts.) Dies war der Hergang, der jetzt in parteipolitischen Interesse ver schleiert wirk Der Etat ist die beste und bün digste Rechtftigung, daß die Verbündeten Re gierungen d Beschlüssen der Reichstagsmebc- hcit bcigetrm sind, ungeachtet ihrer eignen Bedenken. Zeifall rechts.) Das gesamte Volk kann jetzt rlangen, daß wir mit den gewähr ten Mittelchaushalten und den Grund zu ei ner GesunUg der Finanzen legen. Wir ha ben damit'ereits im laufenden Etat begon nen. Gew. alle Ressorts haben sich nach der Decke streck müssen; aber wir wollen mit dem System d« Schuldenwirtschaft brechen. Das Prinzip d Sparsamkeit des Fürsten Bülow hat ungetten Beifall gefunden. (Sehr rich tig! rechts.) Der Vorwurf des ungenügenden Ertrages der neuen Steuern soll also wohl nur bedeuten, daß die Herren nicht nur die Steuern anders umgelegt, sondern auch dem Reiche mehr Mittel gegeben wissen wollen. (Heiterkeit rechts und im Zentrum.) Die Be fürchtungen einer Vernachlässigung unserer Wehrmacht sind unbegründet. Alle Erzählun gen von Krisen zwischen der Heeres- und der Reichsverwaltung gehören in das Gebiet der Fabel. Ich würde noch heute neue Steuern Vorschlägen, wenn die Aufrechterhaltung un serer Wehrmacht sie erforderte. (Beifall rechts.) Für solche Forderungen würde das deutsche Volk auch immer eintreten. (Sehr richtig! rechts.) Bei der Versicherungsordnung hat sich gezeigt, daß die sozialpolitischen Fragen nicht durch bestimmte Parteikombinationen gelöst werden. Wenn hier nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten, so sind doch die Einführung der Hinterbliebenenversicherung und andere Re formen bedeutungsvolle und einschneidende Werke. Ueber die elsaß-lothringische Verfas sungsfrage werden wir, nach dem Gange der bisherigen Verhandlungen zu urteilen, eine Verständigung erzielen, ebenso über das Staats angehörigkeitsgesetz. An den bewährten Grund lagen unserer Wirtschaftspolitik halte ich nach drücklich fest. (Stürmische Bravos rechts, La chen links.) Das werde ich auch bei den Han delsvertragsverhandlungen mit Schweden und Japan tun. Damit handle ich im Einklang mit der großen Mehrheit dieses Reichstags. Man hat zwar in der Presse behauptet, eine solche Parole sei aufgebraucht und gegenstands los; aber das steht im merkwürdigen Wider spruch zu zahllosen Interpellationen hier im Hause. Landwirtschaft, Industrie und Handel wünschen, daß die Wirtschaftspolitik, auf der sich unser wirtschaftliches Leben so glänzend entwickelt hat, aufrecht erhalten wird. Auch der Rausch der bevorstehenden Wahlen wird ver fliegen; und wie diese Wahlen auch ausfallen mögen, eine Götterdämmerung wird mit ihnen nicht anbrechen. «Beifall rechts, Widerspruch links.) Dann wird sich auch Herausstellen, ob es klug war, daß sich die Parteien, die doch in den großen Fragen der Nation demselben Ziele zusteuern, so bitter unter einander be fehdet haben. Ich kann mich nicht mit irgend einer Partei identifizieren. Durch eine bestimmte Wahlparole würde ich die Wahltaktik erheblich erleichtern. (Zuruf links: Das brauchen Sie gar nicht!) Den Gefallen werde ich Ihnen auch nicht tun. (Heiterkeit rechts.) Das Ge rede von dem schwarz-blauen Reichskanzler hat die Witzblätter reichlich mit Stofs versehen; mich läßt es kalt. Ich diene nicht dem Par lament (Zuruf links: Aber den Junkern!), und den Junkern ebensowenig, wie Ihnen (zu den Soz.). Vor 14 Tagen richtete Herr von Heydebrand die Aufforderung an mich, den revolutionären Umtrieben vorzubeugen. (Der Kanzler wendet sich direkt an die Konservati ven.) Ich meine durchaus nicht, daß uns die Parteien deshalb bestimmte Vorschläge machen müssen, die Regierung erkennt selbst die Pflicht an, etwas zu tun, wenn in dieser Richtung Maßnahmen getroffen werden müssen; darum darf auch nicht der Eindruck im Lande aus kommen, als bedürfe die Regierung eines be sonderen Anspornes für ihre Aufgabe zum Schutze der Ordnung. (Hört, hört.) Dieser Eindruck wird aber durch solche allgemeine Wendungen erweckt. (Sehr gut links; anhal tende Bewegung.) In andern Ländern ist die Staatsordnung besser gestellt, wenn es sich um Vergehen gegen die öffentliche Ordnung han delt. Dort besteht ein beschleunigteres Verfah ren, wie Sie beim französischen Eisenbahner- streik ersehen haben. Ebenso ist es in Eng land. Unser Strafgesetzbuch genügt nicht gegen die aufhetzende Tätigkeit fanatischer Agitatoren. Es muß geändert werden. (Lebh. Beifall rechts, Lärm bei den Soz.) Wer den Massen predigt, daß es erst gut werden kann, wenn das Bestehende zerstört ist, der trägt Schuld an den Folgen. Deshalb ist die Sozialdemo- j kratie mitverantwortlich an den Exzessen von Moabit, die beweisen, daß die Führer die Mas sen nicht im Zaume halten können. Die Po lizei hat in Moabit nur ihre Pflicht getan. Zu Ausnahmegesetzen greifen wir gleichwohl nicht. Ich bin der Ansicht des Fürsten Bü low, daß wir mit den vorhandenen gesetzlichen Mitteln die Gesellschaft schützen können. (Bei fall rechts und im Zentrum, Lärm bei den Sozialisten.) Abg. Bassermann (natl.): Hätte Fürst Bülow, anstatt zurückzutreten, den Reichstag aufgelöst, so wäre die Sozialdemokratie nicht so in die Höhe gekommen. Wir sind dafür, daß die bestehenden Gesetze gegen die revolu tionäre Sozialdemokratie mit aller Energie, aber ohne Ausnahmegesetze durchgeführt wer den. Die Moabiter Fälle hätte man vor Ge richt nicht kombinieren, sondern einzeln behan deln sollen. Für die sparsame Aufstellung des Etats danken wir dem Schatzsekretär. Das Quinquennat halten wir für richtig, die drit ten Bataillone für die neuen Regimenter hät ten noch gefordert werden können. Den Stand punkt des Ministers in Sachen des Tempelho fer Feldes billigen wir. Auch den Marinesor- derungcn und der Kolonialverwaltung erteilen wir unsere Zustimmung. Der neue Staatsse kretär des Auswärtigen Amts, v. Kiderlen- Wächter, hat seitens des deutschen Volkes ei nen seh: freundlichen Empfang gefunden und verdient ihn. Redner geht auf die Auswärtige Politik im einzelnen ein und behandelt rüh mend den Dreibund sowie die Besserung der Verhältnisse im Orient. Dem Abg. Speck dan ken wir dafür, daß er zum Sammeln gebla sen hat; nur war der Zeitpunkt dazu nicht glücklich gewählt. Ein Bündnis mit dem Zen trum ist jetzt unmöglich. Redner erklärt es für eine Uebertreibung, daß wir uns schon in der Revolution befänden, fordert eine Wahlresorm in Preußen und eine freiheitliche Entwicklung im ganzen Reich. (Beifall.) Reichskanzler von Beth m ann H o l l- w e g : Ich will noch einige Mitteilungen über die auswärtige Politik geben und zunächst den Staatsmännern der befreundeten Mächte dan ken, die in ihren Parlamenten uns warme Worte widmeten. Ueber die Marokko-Angele genheiten wird der Staatssekretär des Äeu- ßercn später genaue Mitteilung machen; die Besetzung des Hafens Agadir durch die Fran zosen ist uns noch nicht mitgeteilt. Deutsche Rechte werden wir schützen. Den französisch- türkischen Anleiheverhandlungen haben wir neu tral gegenübergestanden; als sie scheiterten und Besprechungen mit der deutschen Finanzwelt angeknüpft wurden, haben wir diese mit un serer Sympathie begleitet. Wir wünschen im Orient die Erhaltung des heutigen Besitzstan des, und dazu gehört eine starke türkische Re gierung. Wir durften ihr daher die Anleihe nicht verweigern. England hat eine Beschrän kung der Rüstungen zur See, wozu ich auf die Bemerkung des Abg. Bassermann noch ei nige Angaben machen will, wohl mehrfach an geregt, aber keine bestimmten Anträge gestellt. Beide Regierungen haben den Wunsch, alle Rivalitäten zu vermeiden, die beiderseitigen wirtschaftlichen Interessen zu fördern und alles Mißtrauen zu beseitigen. Diesen Gedanken ha ben wir in einem Meinungsaustausch Ausdruck gegeben und wir hoffen auf den erwünschten Erfolg. Endlich will ich noch sagen, daß die Begegnung des Zaren und unseres Kaisers harmonisch verlief; beide Mächte lehnen jede Aktion ab, die sich gegen den andern Teil richtet. Im Orient soll der Besitzstand ge wahrt bleiben, über die persischen Angelegen heiten ist eine Verständigung erzielt. Das alte vertrauensvolle Verhältnis zwischen beiden Län dern ist also wiederhergestellt. (Lebhafter Bei fall.) Abg. Wiemer (Fortschr. Volksp.): Wir sind zu praktischer Arbeit stets bereit; aber die Sunden der Vergangenheit bleiben bestehen. Wie denkt Fürst Bethmann Hollweg (der Reichskanzler schüttelt mit dem Kopf; Heiter keit) über die Wahlreform, die Witwen- und Waisenversicherung, die Herabminderung der Zölle? Redner weist auf Labiau-Wehlau hin und begrüßt es, daß der Reichskanzler mit Ausnahmegesetzen nicht gegen die Sozialdemo kratie einschreiten will. Der Sturm im Lande ist durch die falsche Politik des Kanzlers und der Mehrheit des Reichstags erzeugt. Die Fi- nanzresorm ist ein Wechselbalg, Agrarier und Zentrum im Glorienscheine der Selbstlosigkeit, du lieber Himmel! Beide Parteien sorgen für ihre Interessen. Die Veteranenfiirsorge ist not wendig; die Deckung für sie darf aber nicht mit der Militärvorlage verquickt werden. Die Standesvorrechtc, namentlich im Heere, müssen beseitigt werden. Die Begnadigung der Bon ner Borussen erinnert an die Verurteilung von Landwehrleuten, die sich mit einer Depesche an den Kaiser gewandt hatten, zu langjährigen Zuchthausstrafen. Wir wünschen eine Verstän digung mit England über die Flottenriistun- gen, sowie eine Reform in unserem auswärti gen Dienst. Dem Rattenfängergeflöte von der Sammlung werden wir nicht folgen. Der Neu wahl gehen wir mit Zuversicht entgegen. Hof fentlich kommt sie recht bald. (Beifall.) Abg. v. Gamp (Rpt.): Ohne die Fi nanzreform wären wir in eine heillose Finanz misere geraten. In der reichsländischen Ver fassungsfrage haben wir wegen des Wahlrechts Bedenken. Die sozialdemokratische Gefahr, die auch ins Heer eindringt, dürfen wir nicht un terschätzen. Den sozialdemokratischen Terroris mus müssen wir unter allen Umständen bre chen. Die Gesetzgebung muß die Möglichkeit dazu bieten. Wir danken dem Kanzler für den Schutz, den er der nationalen Arbeit gewährt. Die Begnadigung der Bonner Borussen geht den Reichstag gar nichts an. Herr Wermuth ist der tüchtigste Schatzsekretär, den ich seit 26 Jahren kennen gelernt habe. Gute Finanzen nützen dem Reiche soviel wie ein gutes Heer. (Beifall rechts.) Montag 2 Uhr: Fortsetzung der Beratung. Tagedgeschichte Die scichflscke Regierung und die Fleischteüerung. Aus Dresden schreibt man: Die bereits an- gekündigte Konferenz, die Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt einzuberufeu gedenkt, um mit Sachverständigen über Schritte zu beraten, wie der herrschenden Fleischteuerung zu begegnen sei, findet am nächsten Sonnabend, den 17. d. Mts., im Ministerium des Innern in Dresden statt. Eingcladen zur Teilnahme an dieser Kon ferenz sind die Oberbürgermeister der sächsischen Großstädte, ferner Vertreter des Landeskulturrats, der Viehhändler und der Fleischermeister. Die Erörterungen werden sich dabei auf die Maß regeln beziehen, die innerhalb der Zuständigkeit