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Der Reisende senkte den Kopf und überließ sich seinen düsteren Gedanke« Die Mutter war inzwischen in die Scheune gegangen, um ihrem Manne das Ereignis mit dem Unbekannten zu erzählen. Der Wirt trat mit lässigen Schritten in da- Zimmer ein und weckte mit seinen schweren Tritten den Reisenden aus seiner Träumerei. Dieser stand auf und lief mit ausgestreckten Händen und jubelnd auf de« Wirt zu, der ihn kaltblütig bei der Hand nahm und ihn beinahe gleichgültig ansah. „Also erkennt auch Ihr mich nicht mehr?" rief er ganz traurig. „Nein, ich erinnere mich nicht, Euch je ge sehen zu haben,* antwortete der Wirt. „So wißt Ihr nicht mehr, wer sich mit Ge fahr seines Lebens unter das Eis wagte, nm Euch vor einem unfehlbaren Tode zu bewahren?* Ter Wirt zuckte die Achseln. Peinlich getroffen, fuhr der Reisende fast »einend fort: „Ihr habt den I ingling wirklich vergessen, der Euch gegen die größeren Kameraden beschützt« und »st mit so vielerlei beschenkte? Ihn, der Euch au» Schilfrohr allerlei Pfeifen machen lehrte und Euch so oft zu sich nahm, wenn er mit des Ziegelbrenners Karren zum Markt fuhr?* „ES schwebt mir noch etwas im Dunkeln vor,* antwortete der Wirt; „mein seliger Vater hat mir in der Tat erzählt, daß ich als ein Kind von sechs Jahren im großen Torsgrund beinahe nmgekommen wäre Doch daraus zog mich der lange Hans, und der ist zur Franzosen- zeit mit den andern fortgezogen, die dem Kaiser dienten. Wer weiß, wo seine Gebeine in rrnge- weihter Erde ruhen? Gott sei seiner armen Seele gnädig!" „Nh, nun erkennt Ihr mich endlich!" jauchzte der Fremde. „Ich bin der lange Hans, oder vielmehr HanS Stark." Und da er nicht gleich eine Antwort erhielt, fügte er verwundert hinzu: „Ihr erinnert Euch wohl noch an den guten Schützen beim Vogelschießen, der auf vier Meilen in der Runde als der beste Jäger galt? Der alle Preise davon trug, und von den junqen Leuten beneidet wurde, weil ihn die Mädchen gern sahen? Das bin ich, Hans Stark aus dem hohen Grunde * „Wohl möglich,* antwortete der Wirt miß- trauisch, „und doch erkenne ich Euch mcht, liebe» Herr, nichts für ungut. Unsere Gemeinde hat kein Vogelschießen mehr; an der Stelle der Schießstatt steht ein Landgut, das seit dem vorigen Jahrele«steht, weildie Eigentümerin gestorben ist." Durch das kühle Benehmen des Wirtes ab- geschncki, machte der Reffende keine weiteren Versuche, um von ihm erkannt zu werden. Doch sprach er ruhig, indem er sich anschickte, weiter zu gehen: „Es wohnen im Dorf noch viele meiner Freunde, die mich nicht vergessen haben können. Ihr, Jost, wart noch blutjung zu jener Zeit. Ich bin überzeugt, daß des Ziegelbrenners Paul mir an den Hals fliegen wird, sobald ich ihn erblicke. Wohnt er noch am Lehmgrunde?" „Die Zicgelbrenncrei ist vor Jahren ein Raub der Flammen geworden; der Lehmgrund ist ge füllt und trägt jetzt das schönste Heu. Die Wiese gehört jetzt dem reichen Maier * „Und wo ist Paul geblieben?" „Nach dem Unglück hat sich die ganze Familie zerstreut ... ich weiß nichts Gewisse« — wahr scheinlich ist er auch tot. Doch ich merke wohl, daß Ihr von Großualers Zeiten sprecht, und eS wird Euch schwer fallen, auf alle Eure Fragen Antwort zu bekommen, cS sei denn, daß Ihr zu unserm Totengräber gehen wollt. Der kann Euch an den Fingern hcrzählen, was sich seit hundert Jahren und noch mehr zugeirage« hatl* „Das will ich meinen; der Wenzel muß in die neunzig Jahre zählen.* „Wenzel? Go heißt der Totengräber nicht; Lorenz Stephan ist sein Name * Ein vergnügtes Lächeln erhellte das Gesicht de« Reisenden: „Gott sei Dank!" ries er aus, „daß er wenig stens einen meiner Kameraden am Leben ließ!* „So war der Lorenz Euer Freund, mein Herr? „Gerade nicht mein Freund," antwortete kopf schüttelnd der Reisende; „wir waren immer in Streit und Hader, und ost Nebenbuhler Ein- mal warf ich ihn, in der Hitze deS Kampfer, von der kleinen Brücke in den Bach, so daß er beinahe darin ertrank — doch seitdem sind über dreißig Jahre verflossen; er wird sroh sein, mich wiedcrzu- sehen. Nun, Freund Jost, gebt mir die Hand; ich werde zuweilen ein GlaS Bier bei Euch trinken." Sr bezahlte, nahm seine Reisetasche und schritt zur Türe hinaus. Hinter der Herberg« schlug er einen Psad ein, welcher durch einen jungen Tannenwald führte. 'M «L sagen; an dessen Stelle stand früher d'ssen Bäume s» viel. «ändern s» er- frischende Erdbeeren reiften! U, »ar dem Walde gegangen wie den Einwohnern de« Dorfe»; die allen Bäume waren gefallen oder umgehauen; eme neue Generation hatte sie ersetzt, die ihm gleichgültig war. Aber der Gesang der Vögel, der von allen Seiten aus de« Blatt werk schallte, war noch derselbe; der Wind sauste klagend, wie früher, durch die Zweige; die Heim- chen zirpten wie früher, und der erfrische«de Duft der nahen Wiese füllte «»ch die Lust. So halten sich alle Gegenstände verändert; nur das ewige Werk der Natur war sich m de« Haupt zügen gleich geblieben! Solche Gedanken ent sprangen im Geiste des Reisenden; und, obgleich sröhlich und ausgeräumt, »ersolgte er seinen Weg, ohne vom Bode« auszusehen, bis er aus de« Gehölz gekommen «ar. Hier boten sich seinem Blicke eine Folge von Wiesen und Felder», zwischen denen sich der sil berne Faden einet Baches schlängelte; im Hinter- gründe, eine Viertelstunde davon, erhob sich der spitze Kirchturm mit dem vergoldeten Hahne, der im Sonnenlichte schimmerte wie ein Tagcsstern. Durch eine unerklärliche Rührung übermannt, blieb der Reisende stehen. Seine Augen füllten sich mit Tränen; er ließ die Reisetasche fallen und streckte die Hände au«, »ährend sein Gesicht vor Liede und Entzücken strahlte. In demselben Augenblicke läutete es zum Abend. Der Reisende kniete nieder, senkt« sein«» Kopf tief über die Brust und blieb steine Weile be wegungslos, doch zitternd stehenMEm Gebet entströmte seinem Herzen und seinen Lippen; dies wurde unverkennbar, als er sein Auge voll innigem Dank gen Himmel schlug und die gefalteten Hände zu Gott erhob. Dann stand er auf und sagte, den Blick auf den Turm richtend: „Wenigsten« bist du nicht ander» geworden, du niedrige Kirche, worin mau mich getauft hat; worin meine erste Kommunion gefeiert wurde; worin alle- so wunderbar »nd hcUtg aussah. Ja, ich werde sie Wiedersehen: die Mutter Gottes mtt ihrem goldenen Kleid, »»d ,hr« silbernen Krane, den heiligen Anton, d,e heiltge Ursula und den schwarzen Teufel mit der roten Zunge, »an dem ch so ost träumte! Und die Orgel, worauf der Lehrer so schön spielte, während Brust sangen. (Fortsetzung folgt). die Frau fort. „Dashäßlichxai., . zurück und hängt seit ?iner E^ Rumpelkammer. Da fängt »a 2k der schnarren!* " " "b-n an z« Wirklich drang au« ,inem eigentümliches Geknarre in das "" -'ich nner böseren Bogelstimme die neun »al Kuckuck, Kuckuck nef. *al Doch riefen diese seltsamen Laute im des Reisenden ein freudiges Lächeln hnv^- ?^ der Fra« begleitet, lief er i« dst Rnmvelka«^ »nd betrachtete dort mit strahlenden «u.end^ alte Uhrwerk, das mit seinem Kuckuck noch «iÄ ganz ferttg war. Die beiden Töchter der Frau näherten sich neugierig dem Fremden und gafften ihn ver- wundert an .ndem sie ih^ großen Augen bald auf ihn, bald auf ihre Mutter wandten Die Blick- der Mädchen weckten den Fremden zu« Bewußtsein fernes Zustande«, und er kehrte in das Gastzimmer zurück, wohin ihm seine drei Begleiter folgten. Gewiß batte sein Herz sich recht glücklich qe- fühlt; denn sein Gesicht zeigte einen so gewinnen- den Ausdruck von Lebenslust und von Liebe sein Augapfel, von Tränen feucht, glänzte so sehr,' daß sich beide Mädchen mit sichtbarer Zuneigung dichter an ihn rückten. Er faßte eine jede von ihnen bei einer Hand und sagte: „Was ich tue, ist wobt sonderbar, nicht wahr, Kinder? Ihr könnt nicht begreifen, warum mich die Stimme de- alten Ku.kuck« so sehr ergötzt. Ach, ich bin auch Kind gewesen, und damals kam mein Vitcr nach der Arbeit kie'her, sein GlaS B>er zu trinken Wenn ich mich gut aus- geführt hatte, so durste ich dann mit ihm geben. Stundenlang stand ich da und wartete, daß der Kuckuck sein Türchen öffnete; nach dem Takte seine- Liedes tanzte und hüpfte ich und bewunderte in meiner Einfalt den armen Bogel als ein Meisterstück Und die Mutter «otteS, die eine von Euch zerbrochen hat, liebte ich wegen ihres schönen blauen Mantels vnd weil dos Kind die Händchen nach mir auSstreckte und lachte, wenn ich lachte . . . Jetzt ist da« Kind fast sechzig Jahre alt, sein Haar ist grau und sein Gesicht gefurcht. Vierunddreißig Jahre hat cs m den Steppen Rußlands zuqebracht, und doch erinnert er sich an die Mutter GotteS «nd an den Kuckuck so lebhaft, als ob sein Vater c» gestern zum letzten Mal hierher geführt hätte. „So seid Ihr au» unserem Dorfe? frug Maria . . „Jawohl,* antwortete der Reisende mtt froher Hast; aber diese Erklärung hatte nicht den er wünschten Lrsolg; die Mädchen lächelten etwas zutraulicher, doch war dies alles; sie sch