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für Kohenslein-Emstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Dermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund rc. Der .Sohenstein-ErnMaler- Anzeiger erscheint mk Ausnahme der Sonn- un< Festtage tüglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus Mk. 1.50, bei Abholung in der Geschäftsstelle Wk.1.25, durch die Poft bezogen (außer Bestellgeld) Mk.1.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. Ais Extra beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt-. — Anzeigengebühr für die «gespaltene Äorpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Psg.: im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im .Oberlungwitzer Tageblatt' Aufnahme. 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Die Monarchen, die Minister und ja nicht zum wenigsten die Organe der öffentlichen Sicherheit sind über den ungestörten Verlauf erfreut; denn wenn auch auf deutschem Boden kaum ernstliche Anschläge auf die Sicherheit des Gastes zu befürchten waren, unliebsame Zwischenfälle waren immerhin möglich. Sie sind alle unterblieben, auch eine Potsdamer sozialistische Versammlung gab keinen Anlaß zum Einschreiten. Die persönliche Freundschaft der beiden Kai ser zeigte sich von der herzlichen Begrüßung bei der Ankunft des Zaren und im Verkehr in den Besuchstagen bis zum letzten Augenblick des Beisammenseins, das diesmal sehr stark ausgedehnt war, da der Zar augenscheinlich die Gesellschaft seines hohen Wirtes suchte. Die leitenden Minister wurden wiederholt von den Monarchen empfangen, gründliche Mei nungsaustausche konnten also erfolgen. Und auch die hohen Ordensverleihungen sprechen für den Wert, der diesem Zusammentreffen beige messen wurde. Daran ändern alle kühlen Be trachtungen von englischen und französischen Zeitungen -nichts, denen sich auch die Pansla wistischen Russenorgans anschließcn. Große Dinge lagen überhaupt nicht vor, die sonstigen Wirkungen werden sich schon zeigen. Kaiser Wilhelm erwidert den Besuch i» Wolfs garten oder in Darmstadt. War das Wetter am ersten Besuchstage sehr unfreundlich, so war es am zweiten, bei dem Jagdausflug nach Oranienburg herbstschön. Die Absperrungen des Reviers waren sehr streng, niemand konnte ohne Erlaubniskarten passieren. Ter Zar trug braunen, der Kaiser grünen Jagdanzug, die Grüße des Publikums erwiderten beide auf das freundlichste. Anwe send waren die Prinzen, der Reichskanzler und zahlreiche geladene Herren. Das Jagen dau erte mit einer Frühstückspause bis nach zwei Uhr nachmittags. Abends fand in Potsdam beim Kaiserpaar größere Tafel statt, zu der auch der Reichskanzler wieder geladen war. Am Sonntag gab Herr von Bethmann Holl weg ein Mahl zu Ehren seines russischen Kol legen Sassonow. Sonnabend abend fand eine Vorstellung der Lichtspiele vor dein Zaren und den Ma jestäten im Neuen Palais statt. Der Kaiser hatte das Programm selbst ausgestellt. Allgemein ist bei dem Zarenbesuch in Potsdam bemerkt worden, wie Zar Nikolaus gegen früher eine andere Figur geworden ist. Ein gutes Stück Behäbigkeit und „Vülligkeit" hat der Herrscher aller Reußen angenommen, und es steht ihm gut. Denn ein schneidiger Militär, ein Soldat vom Scheitel bis zur Sohle, wie unser Kaiser, ist er nun einmal nicht. Sein Vater und Großvater waren weit machtvollere Gestalten, wirkliche Gardesiguren, wie Kaiser Wilhelm der Erste und Kaiser Friedrich. Der Zufall will es eben, daß heute die meisten Herrscher nur mittlerer Größe oder von kleiner Statur, wie der König von Ita lien, sind. * * Die deutsche Neichsre^ierun,^ über den Zaren besuch in Potsdam Die „Nvrdd. Allg. Ztg." schreibt an der Spitze ihrer SonntagS-Nnmmnr: „Die Zu sammenkunft der beiden Kaiser hat einen sehr herzlichen nnd freundschaftlichen Charakter in allen Einzelheiten getragen. Sic hat Gelegen heit geboten zu wiederholten Besprechungen zwischen den Souveränen nnd ihren Ministern nnd zu einem beide Teile befriedigenden Ge- danken-Austausch über politische Dinge. Zwischen zwei so großen Reichen wie Deutschland und Rußland mit so weit verzweigten Interessen kann cs naturgemäß zu Zeiten in einzelnen Punkten Meinungsverschiedenheiten geben. Solche abweichenden Auffassungen haben aber keine be herrschende Bedeutung in den deutsch-russischen Beziehungen. Das Wesentliche in dem Ver hältnis der beiden großen Nachbarreiche ist viel mehr darin zu erblicken, daß Schwierigkeiten und Mißverständnisse, die etwa auftauchen, durch un mittelbare persönliche Fühlung- nnd durch Aus sprache zwischen den beiden Herrschern und ihren Ministern sich ausgleichcn lassen. Unter diesem Gesichtspunkte wird auch die diesmalige Be gegnung der beiden Kaiser zu würdigen sein, ohne daß sie in das politische System Europas Neuerungen einftihrte, die von keiner Seite beabsichtigt waren. Wohl aber dürfte sich die Nachwirkung der jüngsten Monarchenbegegnung im Sinne einer Förderung der allgemeinen Friedenspolitik geltend machen." — Die Mei nungsverschiedenheit, von der hier die Rede war, war augenscheinlich die über den öster reichisch-serbischen Orientstreit. Dieser Punkt ist also nun erledigt. In Petersburg hat man eingesehen, Deutschland konnte nur handeln, wie geschehen. Neisen des Königs Friedrick August. Wie ans Dresden gemeldet wird, wird sich König Friedrich August am nächsten Mittwoch zu Jagden nach Sibyllenort begeben. Am Sonn tag kehrt der König nach Dresden zurück, uni dann andern Tags wieder nach Sibyllenort zn reisen. Von dort aus tritt der König die Reise nach Wien an zum Besuche Kaiser Franz Josefs, und dann wird die Reise nach Tarvis fortgesetzt, wo der König wie alljährlich Jagden abhält. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt Anfang Dezember. Der Kaiser wird am nächsten Freitag nach Baden-Baden kommen, nm feine Tante, die Großherzogin- Witwe Luise, auf Schloß Baden zn besuchen. Der Aufenthalt soll nur wenige Stunden dauern. — Wie dein „Lokalanz." aus Ratibvr gemeldet wird, ist dort ein Telegramm vom kaiserlichen Hvfmarschallamt cingetrvffcn mit der Meldung, daß der Kaiser am Sonntag, den 27. November, zur Teilnahme am Gottesdienst in der' evange lischen Kirche in Ratibvr eintreffen wird. Vom 26. bis 28. November wird sich der Kaiser beim Herzog von Ratibvr in Schloß Randen auf- halten. Das sckwrdiscke Kroupriuzrnpaar in Potsdam. Der Kronprinz nnd die Kronprinzessin von Schweden sind gestern nachmittag zum Besuche des Kaiserpaares auf Station Wildpark eingc- trvffen und auf dem Bahnsteig von dem Kaiser, der Prinzessin Viktoria Luise und den Prinzen Adalbert, Oskar und Joachim empfangen worden. Prinz «Heinrich auf der Flugmasckine. Prinz Heinrich, der mit Gemahlin zum Be suche des Zarenpaares im Schloß Wolfsgarten bei Darmstadt weilt, wohnt seit etwa acht Ta gen aus dem Eulerscheu Flugplätze bei Gries heim bei Darmstadt den Flügen Eulers bei und unternimmt seit etwa einer Woche in Be gleitung des Herrn Euler selbst Flüge. Gestern vormittag flog der Prinz zum ersten Male allein und flog eine Strecke von etwa einem Kilometer. Der Flugplatz wird von Militär streng abgesperrt, da es heißt, daß die Flüge im Interesse der Landesverteidigung geheim bleiben sollen, selbst das Militär weiß nicht, daß der Prinz an den Flügen teilnimmt, da dieser stets eine Fliegermaske trägt, um uner- kannt zu bleiben. Der wirtsckaftlicke Ausschuß tritt morgen Dienstag im Reichsamt des In nern zu erneuten Beratungen über ein Han delsabkommen mit Japan und über die Neu regelung des deutsch-schwedischen Handelsver trages zusammen. Die Mitgliederzahl des Ausschusses wurde im Sommer, wie erinner lich, erhöht, wodurch die- Bedeutung dieser be ratenden Körperschaft gesteigert wurde. ReickstuFS-^rsatzwahlen. Für den verstorbenen Reichstagsabgeordne ten Starzynski im Wahlkreise Posen 4, Ko- sten-Grätz-Neutomischel, wurde, wie zu erwar ten stand, der polnische Kandidat Morowski mit großer Mehrheit gewählt. Der Kreis be findet sich seit 1867 ununterbrochen im Be sitze der Polen. Der Deutsche Kompromiß« Kandidat Schwarzkopf brachte es wiederum auf etwa 6000 Stimmen, d. h. ungefähr ebenso viel wie bei der Hauptwahl 1907. — Im Reichstagswahlkreise Passau hat infolge der Ernennung des Mandatsinhabers, des Zen trumsabgeordneten Seraph Pichler, zum Dom- probst eine Ersatzwahl stattzufinden. An der Wiederwahl Pichlers ist nicht zu zweifeln, da der Wahlkreis Passau seit 1871 sichere Domäne des Zentrums ist. DieKandidatenliste für die nächstjährigen Reickstagswahlen ist schon recht ansehnlich angewachsen. End gültig aufgestellt wurden bisher 65 konserva tive, 22 freikonservative, 31 Kandidaten der Wirtschaftlichen Vereinigung und Reformpar tei, 68 nationalliberale, 80 fortschrittliche. 39 Zentrumskandidaten, 13 polnische, 92 sozial demokratische, 4 Kandidaten der demokratischen Der rote Hof. Kriminal-Erzählung von Adalbert Nein old. 20) (Nachdruck verboten.) Hartmann kehrte dem Mädchen den Nücken, er schritt durchs Zimmer, dauu trat er plötzlich dicht vor Martha und sprach in ruhigem Ton, sein häßliches Auge auf seine Stieftochter gerichtet: „Das ist es ja gerade, was ich befurchte, der Förster ist kein braver, guter, sondern ein leichtsinniger, schlechter, verdorbener Mensch, der mehr als ein Mädchen angeführt hat." „Das lügt Ihr", fuhr entrüstet das Mädchen ans, „schämt Euch, auf solche Weise ihn zu verdächtigen." Gegen alle Erwartung blieb Hartmann ruhig, nnr seine Gesichtsmuskeln zuckten, seine widerlichen Au c» schweiften zum Feilster hin. „Ich halte es Deiner Aufregung zugute, wenn ich dies Wort ruhig auhöre, aber beweisen will ich cs Dir, daß ich nickt luge. Der Förster ist in diesem Augen blick nach Hannover znm Termin vor das Gericht, ivcil er sich wegen eines unehelichen Kindes mit einem Mädchen aus Linden abzufinden bat." Als ob ihr Fuß auf eine Natter trete, so zuckte Martha zusammen, daun plötzlich brachen all ihre Ge fühle in einen Träncnstrom ans. „Es ist nicht wahr, es kann nicht sein, diese Angen können niemals so abscheulich lügen, Ihr müßt — Ihr müßt Euch irren", schluchzte sie. „Gott gebe, daß ich es täte, aber es ist, wie ich gesagt habe, nnd deshalb" — der Bauer trat dickt au das weinende Mädchen und legte die Hand auf ihre Schulter — „sei vernünftig, Martha, gebe den leicht sinnigen, schlechten Menschen anf, nnd entschließe Dick kür den ordentlichen, braven Steffen." Martha schien es zn dnrchzittern, als sie ihres Stiefvaters Hand fühlte, sic entzog sich seiner Be rührung; ihre Tränen flossen nur heftiger, und unter den schluchzend gesprochenen Worten: „O Mutter, Mutter, wie viel hast Du an Deinem Kinde, und an meinem unglücklichen, seligen Vater verschuldet!" eilte sie zur Tür hinaus, ihrer Kammer zu, wo sie sich ent schloß, um still vor sich hinzuweineu. Während das junge Mädchen in ihrer Kammer all ihr Leid ausweinte, hielt ver Hofbauer Hartmann mit seiner Liebsten Nat: er erzählte ihr genau den Vor gang, soweit sie ibn nickt bereits erhorcht hatte. „Entweder ist alles für uns gewonnen, oder alles verloren", murmelte er zuletzt halb vor sich hin, „aber ich hoffe, gewonnen. Der Förster ist ein jähzorniger, unbeugsamer Mensck, er ist von Marthas Untreue fest überzeugt, und wird sich ihr niemals wieder nahen, bei ihr dagegen fing es Feiter, was ick ihr von ihrem früheren Geliebten sagte, das bewiesen ihre Tränen, und somit sind die beiden getrennt; ins Gerede mit dem Steffen ist sie mal gekommen, und ich werde dafür sorgen, daß sie ihn jetzt heiraten muß. Morgen in der Frühe schon will ich, ohne Verdacht hci ihr zn erregen, nach Langfeld zu Fuß gehen, unv dem Steffen mit teilen. daß das Eisen jetzt heiß sei und geschmiedet werden müße. Nack der Hochzeit mag die dumme Dirne alles erfahren, dann bin ich sicher im Besitz nnd jage jeden vom Hof, der mir nicht gefällt!" Am andern Morgen machte sich der Hofbauer früh zeitig aus die Tour nach Laugfcld; er gab vor, miss Feld hinaus zu wollen, nnd wußte damit seine wahre Absicht zu verberge». Es war ein Spätsvmmcrtag des Monats August, an welchem der Bauer den fast zwei Stunden weiten Weg schon morgens gegen sechs Uhr antrat; Martha war wie gewöhnlich schon an ihrer Arbeit, als sic ihren Stiefvater angeblich aufs Feld hinansgchcn sah, vor Mittag war er nicht wieder oaheim, das wußte sic. Sie hatte vermieden, ihm zu begegnen, als er fortging, und als sie ihre gewöhnlichen Morgenarbcffcn verrichtet hatte, ging sie, wie immer, in ihre Kammer, um sich für den Tag zu kleiden. Niemand bemerkte, daß gegen nenn Uhr das junge Mädchen aus der Stalltür heraustrat, und vorsichtig spähend, auf eine Weide ging, deren bnichbewachseucr Graben sich an der einen Seite des Moorsecs, welche mir wenig znm Fußweg, niemals als Fabriveg benutzt wurde, bis zum Erlen-Gebüsch hiuzog. Martha war angeklcidet, als wenn sie zur Stadt gehen wollte, nnd als sie von der Weide ins Kcbnich trat, durchschritt sie dies, nnd schlug auch wirklich, sich nochmals nach allen Seiten vorsichtig nmsehend, den Weg zur Stadt hinein. Der Morgen war beiß, die Sonne sandte ihre sengenden Strahlen anf Heide und Bloor, daß die Erde, glutalmend, der Dahineilenden den Weg noch er schwerte. Aber Martha schien nichts von der brennenden Sonnenhitze zu fühlen — sich jeweilig ängstlich um- sehend und nach allen Seiten spähend, eilte sie über die öde Gegend. Endlich erreichte sie den Wald, noch ein halbes Stündchen und sie sah pochenden Herzens vor sich das trauliche, mit Efeu umrankte Förslerhans, vor welchem sich der braune Dachshund behaglich in zitterndem Silberschein sonnte, Welcker durch die dickten, im sanften Winde sich bewegenden Banmdäcker siel. Zeet stand sie vor dem Hause, ihr Herz pochte hörbar, ihre Wangen färbten sich mit heißer Glut. Sie trat anf den Flnr — der träge Dachshund begleitete das junge Mädchen nnd meldete laut bellend die Fremde. Ein Bnrsckc trat ihr entgegen. „Ist der Forster zn Hause?" fragte Martha, ihre ganze Kraft zmammcunehmcnd, um ruhig zn erscheinen. „Der alte Förster nnd seine Nichte sind heute morgen nach Hannover gereist, von woher der junge Förster gestern abend retour kam", antwortete der Buricke. „Und der junge Förster?" „Er ist hinaus ins Revier, wird auch erst gegen Abend wiederkommen." Martha besann sich einen Augenblick. „Ich gebe zur Stadt", sagte sie dann, „wenn der junge Förster z> rüclkomim, so sagt ihm, des Wendel bauern Tockter wäre hier gewesen und habe ihn not wendig zu sprechen, beute abend käme sie bestimmt wieder." Langsam trat Martha aus dem stillen, freundlichen Försterhause; gedankenvoll blieb sie nach einigen Schritten stehen; sie betrachtete diese freundliche Wohnstätte, die so einsam und doch so traulich im großen, grünen Walde lag. Langsam rollte eine heiße Träne über des schönen Mädchens Wange, es war ihr. als hätte sie hier an der Seile des Geliebten Glück und Frieden finde» können, wonach die elternlose Waise sich ja von Kind ans gesehnt hatte! Als sic den junge» Förster znm erstenmal er blickte, da dämmerte cs wie Morgenrot ans nebelgrauem Nachtflor vor ihren Augen auf, und als sie sich zum zweiten-, drittenmal begegneten, als endlich auf die Frage des schönen, jungen Mannes: „Martha, würdest Du mich ein wenig lieb haben können uns mir folgen in mein einsames Haus, dort im lernen, dichten Wald, wo unsere Liebe blühen und grünen könnte, wie der Jasmin und die roten Rankrose» im kleinen, tränten Garten?" da war dem verlassene» Kinde die Sonne der Liebe plötzlich und voll anfgcgaugc:. Sie war an die Brust des geliebten Mannes ge sunken und während nur die Träne in ihrem kindlich blanen Auge ihm Antwort gab, während ihr Mund lächelte, jubelte ihr Herz: „Endlich, endlich habe ich Glücklicke dock den Plav gefunden, wo ich ausruhen kann von alt der Bitterkeit, die mein Kinderleben bis anf den hemigeu Tag durchwand, denn diese Augen verstehen die meüieii, icin Herz fühlt, was das meine fühlt, ja, er ist es, nach dem ich mich jehute, den ich liebe!" (Fortsetzung folgt.)