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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191010045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19101004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19101004
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-10
- Tag 1910-10-04
-
Monat
1910-10
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.10.1910
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Freiherr v. Schön und Iswolski. mann Dinglinger, dankte für die Worte ehren- ringcn. ^a, köstliche Tage schenkt uns noch Die Freitag mal einen lebhaften Ausflugsverkehr, sodatz es nur so wimmelte von Menschen da draußen, die die köstliche Luft in vollen Zügen genos sen und neue Kräfte sammelten zu frischem fröhlichen Tun. Die Natur ähnelt beinahe ei nem Genesenden, der wohl die Zeichen des Leidens trägt, dem aber doch wieder die Wan gen sich röten und die Augen lebensfrisch er strahlen, und den alle mit doppelter Liebe um- zur Erde senkte. Der Sonntag brachte, nachdem schon die Nacht ziemlich klar war, einen herrlichen Herbst tag, nur hatte sich gegen den Sonnabend die Windstärke bedeutend geändert; denn der Wind blies scharf aus Süden, wohin die Fahrt ge hen sollte; verschiedene Wtndmessungen ver zögerten die eigentlich auf 6 Uhr festgesetzte Abfahrt bis 8 Uhr 35 Minuten, um welche Zeit der Ballon sich dann bei 6 Sekundenme tern Wind erhob und bald in südöstlicher Rich tung entschwand. Die Leitung lag in den Händen des be währten Führers Hauptmann Dinglinger; wei ¬ statt. Ob teil -ie Herren Oberbürgermeister Dr. Sturm, Exz. Generalleutnant v. Laffert, Stadtverord- unsere Botschafter auch so fix wären? „Köln. Ztg." meldet aus Berlin: Am *— Wetteraussicht für Dienstag, den 4. Oktober: Teilweise bedeckt, Neigung zu leichten Niederschlägen. *— Eine große Betriebsamkeit konnte man am gestrigen Sonntage ans den Kartoffelfeldern beobachten. Groß und klein mar der, Herbst, und indem wir sie dankbar genie ßen, haben wir nur die eine Furcht, daß sie uns zu bald entschwinden möchten, und die eine Bitte: „Verweile doch! Du bist so schön!* Denn ein langer, schöner Herbst kürzt zugleich den rauhen Winter. amerika dem deutschen Reichsamt des Aus wärtigen Noten überreicht, in welchen sie um Untersuchung der Umstände bitten, unter denen die Journalisten in Moabit angegriffen und ver letzt wurden; es wird auch um Mitteilung der Ergebnisse der Untersuchung gebeten. Die Unter suchung ist schor: vor Eingang der Noten von deutscher Seite augeordnet worden und soll mit möglichster Beschleunigung betrieben werden. — Der Berliner Polizeipräsident hatte einen Antrag der Journalisten auf Bestrafung der betr. Berliner Polizeibeamtcü abgewiescn, da diese in dem Trubel nicht auf jede einzelne Person achten konnten. Die Untersuchung dürfte wohl das gleiche Resultat ergeben. Immerhin, das schnelle Vorgehen der Botschafter ist zu beachten. Der König von Belgien in Wien. Daß König Albert von Belgien nach den Besuchen in Berlin und im Haag dem Wie- Die Fahrt des „P 5 nach Chemnitz. setze des StaateS auszuführen haben, niemals an Männern fehlen, die es denen an Opfer willigkeit gleichtun, welche in den ersten 25 Jahren der Entwicklung der Altersversicherung sie auf ihre jetzige Höhe und Leistungsfähig keit gebracht haben.* Nach der Verkündigung einer Anzahl von Ordensverleihungen feierte Justizrat Wandel die Verdienste der gewerb- Uchen Berufsgenossenschaften. Nach ihm spra chen die Herren v. Dziambowski, Ritter v. Schmidt und als letzter Präsident Dr. Kauf mann. Ein Bankett vereinigte abends die 1600 Festteilnehmer im Zoologischen Garlen und gab der Jubiläumsfeier einen harmoni schen Abschluß. Der Reichstag wird laut amtlicher Meldung am 22. Novem ber wieder zusammentreten. Der Stand der Arbeiten der während des Sommers tagenden Kommissionen, insbesondere der gerechtfertigte Wunsch der Versicherungsordnungskommission, ihre Arbeiten vor Beginn der Plenarverhand lungen zu einen: Abschluß zu bringen, ist für die Wahl dieses Zeitpunktes bestimmend ge wesen. Zur Aussperrung in der deutschen Metallindustrie. In einer Versammlung christlicher Metall arbeiter, die am Sonntag in Düsseldorf statt- sand, erklärte der Kölner Bezirksleiter, daß im Aachener Bezirk bereits mehreren tausend Me tallarbeitern gekündigt worden sei. Der Refe- rent sprach für ein Zusammengehen mit dem sozialdemokratischen Verband. — Ferner wird aus Darmstadt gemeldet: In fünf dem Me- tallindustriellen-Verband angehörenden Fabri ken erhielten zweidrittel Arbeiter die ange drohte Kündigung. Zu den Moabiter Krawallen wird aus Berlin gemeldet: Im Interesse der Beilegung des Moabiter Arbeiterzwistes bei der Firma Kupfer u. Co. wurden wegen Vermit telung Oberbürgermeister Kirschner und Poli zeipräsident Jagow bei der Firma vorstellig. Diese lehnte jedoch jede Vermittelung ab und verharrte aus dem Standpunkt, nur mit ihren Arbeitern selbst zu verhandeln. Am Sonn abend und Sonntag sanden keinerlei Unruhen abend haben die Botschafter von Eng land und den Vereinigten Staaten von Noro- Der bisherige deutsche Staatssekretär des der Anerkennung und betonte, wie es seit Ian- Auswärtigen, Freiherr von Schön, wird mit gem schon sein warmer Wunsch gewesen sei, seinem russischen Kollegen Iswolski in Paris einmal in die berühmte Industriestadt Chem zusammentreffen. Beide sind nun Botschafter nitz zu kommen. Hauptmann Dinglinger und bei der französischen Republik. Herr Iswolski Hauptmann Härtel-Leipzig entstiegen sodann war der Mann, der 1909 den serbisch-öfter- der Gondel und das Luftschiff wurde verankert, reichischen Konflikt beinahe bis zum Kriege zu- l Auch Se. Exzellenz Herr Generalleutnant von pitzte, Freiherr von Schön stand den: Fürsten I Laffert und die Spitzen der übrigen Behörden Bülow zur Seite, der den Krieg vereitelte. begrüßten die Lustschifser. Nachmittags un ternahm das Luftschiff drei große Schleifen sahrten über dem Chemnitzer Sportplätze und über der Stadt. An den Aufstiegen nahmen * Hohenstein-Grnstthal, 3 Okt. Einen unfreiwilligen Aufenthalt hatte gestern der mittags 12,12 Uhr aus Glauchau hier fällige Personen- zug in: Walde vor der Hüttengrundbrücke. Es war ein Defekt an einer Wagenkuppelung ent standen. Das Zugspersonal hatte das schad hafte Stück bald ausgewechselt, sodaß nach 5 Minuten die Weiterfahrt erfolgen konnte. *— Quartiergeldcr abholen! Die Entschädigung für die während der diesjährigen H rstmanöver in Hohenstein-Ernstthal verquarttert gewesenen Offiziere, Mannschaften und Pferde wird in der Zeit vom 5. bis mit 7. und 11. bis mit 13. Oktober d. I. während der Geschästs- stuuden in der Abteilung für Einquartierungs- fachen, Rathaus, Zimmer Nr. 1, nur gegen Abgabe der Quartierkartcn ausgezahlt. Nach Ablauf der gestellten Frist erlischt jeder Anspruch. *— Von: Woche::markt. Gelegentlich des heute vormittag stattgesuudeueu Wochen- marktcs ist eiucr in der Dresdnerstraße wohn- haften Frau B. ein Portemonnaie mit etwa 10 Mark Inhalt abhanden gekommen. Die Ver- lustträgerin vermutet Taschcudiebstahl, doch ist es uicht auSgefchlosseu, daß die Frau das Geld verloren hat. * Straßensperrung. Wegen Neube schotterung bleibt die Conrad Claußstraße vom morgigen Tage ab für den Durchgangsverkehr bis auf weiteres gesperrt. *— Der Verein „Canaria I" beschloß in seiner gestern im „Deutschen Haus" abge- halteuen Sitzung, folgende Verkaufsstellen zum Vertrieb der Lose für die am 19. Dezember d. I. stattfindeude Verlosung zu errichten: Friseur Müller, Chemnitzerstraße; Porzellanhandlnng R. Nürnberger, Bahnstraße; Hohenstein-Ernstthaler Warenhaus G. m. b. H. und Friseur Bräunig neben Hotel Schweizcrhaus. Außerdem sind auch Lose iu den durch Plakate kenutlichen Ver kaufsstelle:: zu haben. *— Der Bäckergesellen verein hielt gestern ein gutbcsuchtes Vergnügen im „Ge- werbehausc" ab. Herr Altgeselle Meier-Ober lungwitz begrüßte die erschienenen Jnnungs- meister und die Mitglieder des Flcischergesellen- vcreins und wünschte einen frohen Verlauf des Festes. Eine Verlosung mit Torten rief große Heiterkeit hervor, wie überhaupt das Vergnügen, das aus Kouzert uud Ball bestand, schön ver laufen ist. *— Einen Ausflug nach Langenberg unternahm die Arbeiterschaft der Firma Hapert L Co. Der Ausflug, der eiueu harmonischen Ver lauf nahm, bildete die Nachfeier des vor etwa 8 Tagen in: Neustädter Schützenhause abgehalteuen Fabrikfestes. *— Schöu ist dasZechen, aber nicht das Blechen, dachten vergangene Nacht einige Gäste eines Restaurants in der Altstadt. Nach- i den: schon einige unbemerkt das Lokal verlassen hatten, .versuchte auch der letzte sich heimlich zu drücken, er hatte aber hierbei die Rechnung ohne den Wirt gemacht, der ihm sofort uachsctzte und ihn auf der Waisenhausstraße festnahm. Er wurde iu das Lokal zuriickgeführt und seine Per- soi.alien fcstaestellt. * Oberlungwitz, 3. Okt. Ein verwegener FahrraddieMahl wurde in der Nacht zum Sonntag in der Wohnung des Hern: Friseurs Dost ausgesührt. Ein noch unbekannter Dieb I hat dort die Fensterscheibe des im Parterre I gelegenen Wohnzimmers zerschlagen, das Fenster I geöffnet und ist sodann eingestiegen. Das dort I befindliche Fahrrad Marke „Hähnel" Nr. 91821 I ließ er mittels einer Leine ans dem Fenster und I verschwand, ohne Spuren zu hinterlassen. Das Chemnitz hatte gestern seinen großen Tag, l netenvorsteher Justizrat Eulitz, sowie mehrere denn an ihm sah es das erste größere Luft- > Damen. Eine Fahrt nach Stollberg, die man, schiff, den Parseval 5. Doch nicht allein Chem- I wie es heißt, in Aussicht genommen hatte, nitz, sondern auch die nähere und weitere Um- I wurde der vorgeschrittenen Zeit wegen ausge- gebung — und hierunter auch unsere Gegend I geben. — nahm an den: Ereignis freudigen Anteil, i Der Ballon ist in Chemnitz über Nacht ge- Die ersten Frühzüge führten vom Bahnhof I blieben und stand unter militärischer Bewach- Hohenstein-Ernstthal große Scharen nach Chem- I ung. Die Rückfahrt wurde, nachdem der Bal- nitz, ebenso fuhren Radfahrer und Automobile I lon eine neue Gasnachsüllung erhalten hatte, in Menge dem ersehnten Ziele zu. Viele der I heute vormittag gegen 8 Uhr angetreten und Neugierigen hatten sich durch die uns von I hatte sich bei der Abfahrt abermals ein zahl- dem Ballonführer, Herrn Hauptmann Ding- I reiches Publikum eingefunden, das interessiert linger, zugegangene Nachricht, daß der „P. 5* I dem Aufstiege zusah. Das Luftschiff nahm nicht über Hohenstein-Ernstthal zurückfliegen I bei der Rückfahrt den schon am Sonntag ge- werde, entschlossen, das Luftschiff in Chemnitz I wählten Luftweg und ist, wie uns telepho- zu besichtigen. Die Fahrt erfolgte bekanntlich I nisch mitgeteilt wurde, wohlbehalten wieder in auf Veranlassung der Chemnitzer Allgemeinen I Bitterfeld eingetroffen. Zeitung und bildete in Chemnitz bereits seit I Auch iu der hiesigen Gegend hatte sich ein Wochen das Tagesgespräch. I zahlreiches Publikum die höher gelegenen Stellen, Strahlender Sonnenschein begrüßte gestern I wie z. B. den Logenbcrg, den Pfaffenberg und die Frühaufsteher und bereits in den zeitigen I den Wüstenbraudcr Berg ausgesucht uud er- Morgenstunden begann eine wahre Völkerwan- I wartete von dort aus die Ankunft des Luft- derung nach dem Chemnitzer Sportplatz. Schon I fchiffes. Die vorzüglich klare Witterung ließ cs um 7 Uhr dürfte die Menge, die zu dieser l denn auch zu, daß man das Luftschiff ziemlich Zeit den Altendorser Platz umstand, die Zahl I deutlich scheu kvunte. 50 000 überschritten haben. Immer neue, fröh I liche Menschenschare:: strömten herbei und wurde I ihre Geduld aus eine harte Probe gestellt Der Örtliches Mld SSthfi ffhes. Ballon sollte w beretts um 10 Uhr m Chem- I ' ' nitz eintreffen und immer noch war keine Mel- I * — Ein Herb st-Sonntag von düng von der Abfahrt in Bitterfeld eiugetrof- I idealer Schönheit war uns gestern fen. Da endlich, kurz vor 9 Uhr, kau: die I beschieden. Wie eine späte Liebe, die immer Nachricht, daß der Ballon um 8 Uhr 30 Mi- I etwas Verklärendes hat, lag der warme Son- nuten in Bitterfeld aufgestiegen sei. Die Ge- I nenschein über das runzelige Herbstgesicht der duld der wartenden Menschenmasse, die um I Erde gebreitet und die farbigen Tinten an 10 Uhr auf weit über 100 000 Personen an- I Bäumen und Sträuchern glühten so heiß, als gewachsen war, wurde auf eine harte Probe I ob es nicht Sterben, sondern Leben bedeutete gestellt und bewundernswert war die Beharr- I Das prächtige Wetter bewirkte in Verbindung lichkeit der Menge, die wie eine Mauer auf I mit der hochsommerlichen Temperatur noch ein- dem einmal eroberten und nicht selten erkämpf ten Platze ausharrte. Wir lassen nun den Be richt über die Vorbereitungen zur Fahrt und deren Verlauf folgen: In der Ballonhalle zu Bitterfeld, wo be kanntlich die Luftschiffbau-Gesellschaft ihre Par- seval-Luftschiffe baut, herrschte am Sonnabend rege Tätigkeit, galt es doch das bisher da selbst gebaute kleinste Luftschiff P. L. 5, wel ches nur mit einem 25pferdigen Motor ausge stattet ist, zu einer Fahrt nach Chemnitz vpr- zudereiten. Nachmittags gegen 3 Uhr war al les soweit eingeleitet, daß nochmals eine Probe fahrt unternommen werden konnte. Das ver hältnismäßig kleine Luftschiff, welches 1700 Kubikmeter Inhalt umfaßt, erhob sich sehr leicht und elegant. Die Fahrt währte ca. eine halbe Stunde; es wurden in dieser Zeit ver schiedene Schleifen gefahren. In der Gondel befanden sich bei dieser Probefahrt 5 Perso- ner Hofe seinen Antrittsbesuch abstattet, bevor I gegen 3^ Uhr erfolgte Landung er in Paris erschienen ist, wird in Frankreich I glatt vonstatten, so daß s:ch das natürlich mit recht gemischten Gefühlen aufge- I gle:ch emem Vogel vor der Halle sanft nommen. Es war dort schon übel vermerkt worden, daß das belgische Königspaar ausge rechnet den: Berliner Hofe seinen ersten Besuch machte. Daß Paris aber so lange aus die Ehre der persönlichen Anwesenheit des belgi schen Königspaares warten muß, das will den Franzosen garnicht in den Kopf. Der Wiener Besuch des Königs Albert hat unmittelbare politische Bedeutung natürlich nicht; er ist le diglich als ein Akt der Artigkeit und der freundschaftlichen Beziehungen zum österreichi schen Kaiserhause aufzufassen. Wiener Fleischdemonstrationen. Die Wiener Arbeitervereine veranstalteten an: I befanden sich noch an Bord' Hauptmann ! Sonntag eine große Demonstrationsversammlung I Härtel-Leipzig, sowie Ballonmeister Moser und gegen die hohen Fle:schpreise, wozu namentlich I Chauffeur Schön von der Luftschiss-Stu-ien- auch viele Frauen erschienen waren. In dem I Gesellschaft. Als Reiseweg war festgelegt: Zuge marschierten etwa 1500000 Personen. I Probstheida, Lausigk, Geithain, Penig, Tau- Auf deu Straßen befanden s:ch etwa noch 60 00t) I cha, Burgstädt, Gappersdorf, Hartmannsdorf, 1 Zuschauer. Die Ordnung war musterhaft. Es I Limbach, Röhrsdorf, Chemnitz. kam keine einz:gc Störung vor. Die Wache > Gegen 10 Uhr wurde der Ballon in Leip- brauchte nirgends emzuschretten. Vor der Hof- I zig gesichtet und nach Bekanntwerden dieser bürg, an der der Zug vorbe:gu:g, war keu: Auf- I Tatsache in Chemnitz faßten die endlos War gebot von Schutzleuten. Dort verschaffte ein I tenden auf dem Sportplatz neuen Mut. Da doppelter Kordon sozialdemokratischer Ordner I endlich, es war schon gegen ^12 Uhr, treffen Ruhe. Vor den: Parlament brach die Menge I die ersten Automobile in Chemnitz ein und u: Abzugrufe gegen Bienerth uud Handels- I melden die Ankunft des Luftschiffes. Jetzt munster Weiskirchner aus. — Diese wie andere I tauchte wie ein gelber Flecken am Horizont Tatsachen beweisen nun freilich, daß eine große I das Luftschiff auf und näherte sich in sicherer Euffuhr von österreichisch-ungarischem Vieh nach I Fahrt der Stadt. „Dort ist er!" und wie eine Deutschland w:rkl:ch nicht viel helfen kann, denn I elektrische Welle, so Pflanzt es sich fort von dort smd die Preise noch höher, wie bei uns. I Mund zu Mund: „Dort ist er!* Italienische Pessimisten. I Um 12 Uhr 10 Minuten traf das Lust- Der österreichisch-ungarische Minister des Aus- I schiff, von den Bornaer Höhen kommend, auf wärtigen, Graf Aehrenkhal, ist von der Be- I den: Sportplätze ein, nachdem es vorher in gegnung mit seinem italienischen Kollegen Marchese I etwa 100 Meter Höhe eine Schleife und einen di San Giuliano nach Wien zurückgekehrt. Zu I Kreis gezogen hatte. Die Landung war sehr den bisherigen sehr zufriedenen Aeußerungen mit l glatt und gestaltete sich einfach. Herr Ober- dem Ergebnis dieser Zusammenkunft melden sich I bürgermeister Dr. Sturm trat an die Gondel nun auch italienische Chauvinisten, die den alten I und entbot den Insassen den Willkommengruh. Allarmruf erheben, Italien dürfe sich nicht von I Deutschland steht, so etwa führte er aus, in Oesterreich-Ungarn zu sehr ins Schlepptau nehmen I lustsportlicher Beziehung an der Spitze aller lassen. Als Grund dafür betrachten sie die I Kulturstaaten. Das deutsche Volk sei daher türkisch-rumänische Annäherung, die sich gegen I den Pionieren der Lustschiffahrt — mögen sie Italiens Schützlinge Bulgarien, Serbien und I Zeppelin, Groß oder Parseval heißen — zu Montenegro richte. Wenn die drei letzteren süd- ! großem Danke verpflichtet. Mit einem brau- slavischen Staaten sich füll verhalten, wird ihnen I send widerhallendcn Hoch schloß die Anspra- ganz sicher auch niemaud etwas tun. I che- Der Führer des Luftkreuzers, Herr Haupt- damit beschäftigt, die Kartoffeln den: Erdboden I Rad hatte schwarzen Nahmenbau mit gelben zu entuehmen. Eine große Anzahl gefüllter I Streifen uud gelbe Felgen mit schwarzen Streifen, Säcke war der Erfolg dieser Tätigkeit. Stellen- l vernickelte Speichen, gelben Sattel und Tasche weise bekundete aufsteigender Rauch das Ent- I und nach oben gebogene Lenkstange. Etwaige stehen eines Kartoffelfeuers. Im allgemeinen I Wahrnehmungen beliebe man der nächsten Polizei- schciut der Ertrag doch ein besserer zu sein, als I behörde mitzuteilen. man angesichts des geradezu trostlose:: Wetters I * GerSdorf, 3. Okt. Bei der hiesigen der letzten Wochen erwartet hatte. Die Knollen I Sparkasse wurden im Monate September 175 sind gesund und kräftig entwickelt und nur ein I Einzahlungen in: Betrage von 16 864 M. 76 geringes Quantum ist in Fäulnis iibcrgegangen. I Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 81 Rückzahlungen Nur in den tieferen, nassen Lagen dürfte die I in: Betrage von 12 758 M. 02 Pfg. Der Bar- Ernte etwas geringer als in den Vorjahren aus- I bestand betrug am Schluffe des Monats 5935 fallen. I Mark 70 Pfg. — Gegenwärtig werden hier im *— Bezirksausschuß-Sitzung. Auf I Unterdorf die Gartenmauern zur Straßenver- der Tagesordnung für die 10. diesjährige Be- I breiterung neu aufgebaut uud die Zäune regu- zirksausschuß-Sitzung, die an: Dienstag, den 4. I liert. Das geschieht auf eine Länge von etwa Oktober 1910, vormittags ' «11 Uhr, im Sitzungs- I 1000 Meter. saale der Königlichen Amtshauptmannschast I n.— Langenberg, 3. Okt. Die Versorgung Glauchau stattfindct, stehe:: u. a. solgcude Puukte: I unseres Ortes mit elektrischem Licht macht nun- Anstellung eines Bezirksstraßenmeisters von: 1. I mehr ziemliche Fortschritte. Die Masten sind Januar 1911 ab; Unterstützung von Angehörigen I gesetzt und auch der Transformator auf dem des zu einer Fricdcnsübung einbcrufeu gewesenen I Grundstück des Herrn Gutsbesitzers Müller, an Reservisten Wohl-Hohenstein-Ernstthal; Gesuch ! der Dorfstraßc, ist fertiggestellt. Jedenfalls wird der Gemeinde Oberlungwitz um Genehmigung I ein langgehegter Wunsch unserer Einwohner- zur Uebcruahme einer bleibenden Verbindlichkeit I schäft, den Ort im Winter beleuchtet zu sehen, anläßlich einer Schleusenherstellung; Gesuch des I in Erfüllung gehen. Schankwirts Hermann Bernhard Eichler in Ober- I * Chemnitz, 3. Okt. Bei der hier statt- lungwitz um Erlaubnis zur gewerbsmäßige:: I gefundenen Tagung des sächsischen Erzgebirgs- Veranstaltung von Singspielen, Gesangs- und I Vereins waren 73 Städte vertreten, sodaß die deklamatorischen Vorträgen in der Schankwirt- I Tagung die stärkste bisher dagewesene ist. Aus schäft „zu::: Fvrsthaus" in Oberlungwitz (Er- I Anlaß der Tagung wurde am Sonnabend eine Weiterung); Gesuch der Anua Marie verw. I gutbeschickte Ausstellung im Kaufmännischen Zäuncr in Gersdorf ::::: Erlaubnis zum Bier- I Vereinshause eröffnet. Die Abgeordnetenver- und Brauntwcinschank in der Schankwirtschaft I sammlung wurde von Herrn Seminaroberleh- „zur Hopfenblüte" in Gersdorf (Uebertragung); I rer Möckel zum letzten Male geleitet. Herr Di- Gesuch des Privatiers Emil Albin Meier in I rektor Arnold-Chemnitz, der Vorsitzende des Hermsdorf um Erlaubuis zum Bier- und I Chemnitzer Vereins, begrüßte die Erschienenen. Vranntwcinschauk in: „Bergkeller" in Hermsdorf I Er erklärte, die diesmalige Tagung sei beson- (Uebertragung). ! ders bedeutsam, weil der langjährige Vor- *— Den Hauptgewinn der Roten I sitzende von seinem Posten scheide. In Bezug Kre u z-L ölte rie, im Betrage von 40 000 I auf die Verpachtung des Auersberghauses Mark, der in eine Lotterie-Kollektion in Plauen I wurde beschlossen, den bisherigen Pachtzins i. V. gefallen ist, haben zwei verheiratete Frauen für die nächsten drei Jahre auf 1500 Mark (Schwestern) gewonnen, von denen die eine iu I zu erhöhen. Bezüglich des Verkehrs auf dem Plauen, die andere auswärts wohnt. Beide > Auersberge wurde mitgeteilt, daß sich der Be- I hatten ausgemacht, sich einen etwaigen Gewinn I such sehr gehoben habe. Die llnterkunftsräume ! zu teile::. Beide Frauen können das Geld recht I sollen daher eventuell vermehrt werden. Dar- I gut gebrauchen, sie leben nicht in glänzenden I über wird die nächste Tagung endgültig zu I Verhältnisse::. I beschließen haben. Der Aufwand für die Bau-
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