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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191010056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19101005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19101005
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-10
- Tag 1910-10-05
-
Monat
1910-10
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.10.1910
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nisvolle Entzündung entstand. Der ganze I fahren worden. * Blumenau, 3. Oktober. Zwei Schneider- Oberkörper samt Oberarm war in kurzer Zeit führen, da die beiden jungen Leute in ganz er hitztem Zustande ins Wasser gegangen sind. trat unerwartet Neustadt (Sachsen), Ein bedauer- Prinzessin Die Bewegung wird in jedem Falle im Die Bevölkerung erstickt werden. Luther-Stift wie folgt: Martin im Monat 108,0 auch jetzt wieder aus einer die Unzufriedenheit und Die auswärtigen Mächte gegenüber innerchinesischen einer ganz anderen Lage der im das dem hier mehr. Keime bringt teresse 3. Okt. Das Au- Dr. Mittag über- Orte Polenz den Arbeiters Hillme, Bei dem vergeb- sie erhebt sich im Süd- einem Gelände von über hinsichtlich Hygiene und allen Errungenschaften der Gegen Ausbruch dem liegt feindliche Bewegung Mißernte in Reis, Unruhen erzeugte, sind heute jedoch Verwickelungen in die seit ins- China hat gleich den Vereinigten Staaten auch Frankreich militärische Maßnahmen ergriffen. Wie vor zehn Jahren, so beruht die sremden- dieser Bewegung sehr viel stärkeres Jn- entgegen, als der soeben erfolgten Er- vorwärts schritt, leider nicht werden. Am Sonnabend früh schnell der Tod ein. * Oberfrohna, 4 Okt. licher Unfall trug sich gestern *— Wetteraussicht für Mittwoch, den 5. Oktober: Trockenes, ziemlich klares Wetter. *— In der 3. Dekade des September stellten sich die Witterungsvcrhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Ges. Niederschläge Niedrigste Temperatur Höchste Temperatur wie damals. Ueberrumpelungen gibts nicht Curt Richter in der geheimnisvollen Doppelrolle als Lord Jekyll und Edward Hyde zeichnete sich in Geste und Mimik, wie überhaupt durch ein vollkommenes Spiel aus. Die beiden Rollen fanden durch ihn eine selten gute Wiedergabe. Frl. Elsa Richter fand mit Leichtigkeit den rechten Ton für ihre mit vielem Geschick dargestellte Mand. Herr Ma; Schmidt als Advokat Utter- son war in Stimme und Auftreten ganz der schneidige, gewandte Rechtsanwalt, während Herr Borchert als Kammerdiener Poole getreulich allen Anforderungen seiner Rolle gerecht wurde. Frl. Marg. Richter als Nelly Crofts stellte eine ganz annehmbare Mondäne dar und ließ ihr Spiel nichts zu wünschen übrig. Die übrigen Mitwirkenden machten sich um das gute Ge lingen der Vorstellung durch flottes Spiel eben falls recht verdient. — Das Stück selbst, eine phantastische Komödie mit einer ziemlichen Portion Realistik, erfordert starke Nerven. — Morgen abend wird das hier mit großem Bei fall aufgenommene Trothasche Lustspiel „Hof gunst" wiederholt nnd können wir den Besuch nur empfehlen. * Oclsnitz i. E , 3. Okt. Hier sielen gestern früh Schuppen- und Seitengebäude der sogenannten Borsdorf-Mühle unterhalb des Gasthofs Bellevue einer Brandstiftung zum Opfer. Die sehr alten, feuergefährlichen Ge bäude gingen in den Flammen vollständig auf. Das Wohngebäude wurde mit Hilfe der tadellos wirkenden Wasserleitung gerettet. In dem niedergebrannten Seitengebäude wohnten gesamt 48 Handwerker im Kammerbezirk die Meisterprüfung gemäß tz 133 der Gewerbeord nung vor den von den Königlichen Kreishaupt- v. d. Goltz statt, der die türkischen Manöver leitet, und Verliesen höchst befriedigend. Die Schietzresultate an festen und beweglichen Zie len geben die Gewähr, daß keine fremde Kriegsflotte den Eingang in den Bosporus erzwingen kann. Von Interesse ist es, daß zu diesen Manövern weder der russische Mili- tär-Attachee, der extra um die Erlaubnis nach gesucht hatte, noch sonst ein Vertreter des Aus landes zugelassen wurde. — Griechenland, des sen Regierung mit einer deutschen Kapitali- sten-Gruppe einen Vorvertrag über Gründung einer Bodenkredit- und Landwirtschafts»Bank mit einem Kapital von 20 Millionen Mark abschloß, befestigt seine Grenze gegen die Tür kei und errichtete zwischen Arta und Loros zahlreiche Geschützpositionen. Man soll aber keine Angst haben, wäre die Lage wirklich so ernst, dann würde der hervorragende türkische Heerführer und bisherige Berliner Militär- Attache« Enver-Bei nicht Heiratspläne verfol gen und seine Verlobung mit einer ägyptischen am 26. d. M. 4,0 30 20,0 öffnung des chinesischen Reichs-Ausschusses. Diese wurde in Gegenwart des Regenten und der chinesischen Würdenträger, aber unter streng stem Ausschlusse jedes Fremden, auch der aus ländischen Diplomaten, vollzogen. Prinz Tsching verlas die Thronrede. In der auf drei Monate berechneten Session sollen der Etat, das Pretzgesetz. die Einkommensteuer, das Lokal-Schulgesetz, die Entwickelung der Außenländer, die Beförderungs-Möglichkeiten und die Anleihen erledigt werden. Mannschaften errichteten Prüfungskommissionen bestanden. Aus der Amtshauptmannschast Glau chau die Bäcker Paul Hermann Wappler in Thurm und Albert Enge in Hohenstein-Ernst thal; die Fleischer Paul Willy Rode, Julius Paul Puchta, Richard Emil Härtel und Ri chard Max Wilhelm in Glauchau, Max Hugo Hauenstein in Gersdorf, Hugo Golk in Ro thenbach, Max Oswald Zesch in Rödlitz, Karl Wilhelm Faust und Friedrich Richard Hartig in Waldenburg; der Klempner Theodor Arno Korn in Meerane; der Maschinenschlosser Jo hann Curt Seifert in Glauchau; der Schmied Kurt Rudolf Mahler in Meerane; die Schnei der Arthur Felix Morgenstern in Meerane, Emil Max Kramer in Berthelsdorf, sowie der Tapezierer Johannes Georg Petermann in Meerane. Die Meisterprüfung hat für den Handwerker bekanntlich insofern eine große Be deutung, als er durch das Bestehen der Prü fung die Befugnis zur Anleitung von Lehr lingen erwirbt. — * Wasser auf frische Birnen. Daß Wassertrinken nach dem Genuß frischen Obstes ost recht schlimme Folgen hat, ist eine alte Erfahrung, die aber nur zu oft unbeach tet bleibt. Aus Blankenhain i. Thür, wird berichtet, daß dort ein vierjähriges Mädchen, welches nach dem Genuß von Birnen Wasser gewunken hatte, nach kurzer Krankheit starb. * Hohenstein-Ernstthal, 4 Okt Die bis her beim hiesigen Kgl. Amtsgericht tätig gewesenen Herren Sekretär und Grundbuchführer Hertel und Sekretär Jrmschler sind am 1. Oktober aus dem Staatsdienst geschieden. Herr Sekretär Hertel kann auf eine 40jährige und Herr Sekretär Jrmschler auf eine 34jährige Tätigkeit im Dienste der Justitia zurückblicken. Aus diesem Anlaß hatten sich die hiesigen Juristen und Rechts anwälte, sowie die mittleren Justizbeamten des Amtsgerichts zu einer kleinen Feier im Hotel „Gewerbehaus" eingefuuden, um letztmalig mit den Scheidenden beisammen zu sein. In einer Ansprache dankte Herr Oberamtsrichtcr Rößler beiden Herren für die ersprießliche Tätigkeit, die sie hier entfaltet haben und hob insbesondere die außerordentliche Pflichttreue, mit der jeder sein Amt ausgefüllt habe, hervor. Von ihren Dezernenten und der Beamtenschaft wurden den Scheidenden sinnreiche Geschenke überreicht. Die schlichte Feier nahm einen erhebenden Verlauf und dürste den beiden verdienten Beamten sicher lich gezeigt haben, welch hohe Achtung ihnen ihre Vorgesetzten und welche Verehrung ihnen ihre Mitarbeiter entgegenbringen und auch ferner hin bewahren werden. — Auch beim Publikum erfreuten sich beide Herren einer allgemeinen Beliebtheit und wünschen wir, daß ihnen nach ihrer arbeitsreichen Tätigkeit ein sorgenloser, heiterer Lebensabend beschicken sein möge. *— DerNeustädterGewcrbeverein beschloß in seiner gestern abend abgehaltcnen Mmmtsversannnluna. zu der nächsten Sonntag in Crimmitschau stattfindenden Jahresversamm lung erzgebirgischer Gewcrbevcreine zwei Dele gierte zu entsenden. Weiter wurde beschlossen, Sonntag, den 16. Oktober, im Vereinslvkal „Stadt Glauchau" einen Familienabend ab zuhalten. Nach Erledigung verschiedener interner Vereinsangelegenheiten, darunter die Aufnahme eines neuen Mitgliedes, erfolgte kurz nach 12 Uhr Schluß der gutbesuchten Versammlung. *— Der Altstädter Militärvercin hielt gestern abend im Saale des Altstädter Schützenhauscs sein diesjähriges Stiftungsfest, bestehend aus Konzert und Ball, ab. Mit einein flotten Marsch eröffnete die Stadtkapellc den Abend und ergriff sodann der Vorsteher, Herr Steinsetzmeister Köhler, das Wort zur Be grüßungsansprache, die in ein Hoch auf Se. Majestät König Friedrich August von Sachsen ausklang. Für verschiedene dem Vereine zuge gangene Geschenke stattete der Vorsteher namens des Vereins seinen Dank ab. Ein frohbelebter Ball bildete den Abschluß des schön verlaufenen Festes. *— Theater im Hotel „Drei Schwanen". Die gestrige Vorstellung mar leidlich besucht und sind es nur die vorderen Plätze, die bisher noch keinerlei Besuch aufzuwciscn hatten. In Anbe tracht des vorzüglichen Spiels sämtlicher Mit glieder der Gesellschaft ist das sehr zu bedauern. Gegeben wurde gestern abend „Ein seltsamer Fall" aus dem Englischen von Stevenson. Herr *— Kreisausschuß - Sitzung. Die nächste öffentliche Sitzung des Kreisaus schusses findet Mittwoch, den 12. Oktober 1910, nachmittags 1 Uhr, im Sitzungssaale der Kö niglichen Kreishauptmannschaft in Chemnitz statt. *— Der Halleysche Komet. Der Halleysche Komet gelangt jetzt wieder an den Morgenhimmel und dürste etwa von Mitte Oktober an wieder zu beobachten sein, aller dings nur mit großen Fernrohren. Er befin- vormittag aus I tomobil des hiesigen Arztes einem Erweiterungsbau aus der Reinholdstraße I fuhr in dem benachbarten zu. Ein Ziegelträger kam versehentlich beim I etwa achtjährigen Sohn des det sich dann, wie Professor Berberich in Naturwissenschaftlichen Rundschau mitteilt, Sternbild Corvus, an der Grenze gegen Sternbild Crater. *— Meisterprüfungen. Wie Gewerbekammer Chemnitz mitteilt, haben Anfang Juli bis Ende September 1910 an eine steinerne Zaunsäule, wobei das linke orderrad zertrümmert wurde. Die Insassen, ' A»sa»«e«stotz zweier StraheabahvzKge. In Rouen stießen am Sonntag abend zwei Straßcn- bahnzüge der nach Bcuville fahrenden Linie zu sammen. 25 Personen wurden verwundet, darunter mehrere lebensgefährlich Die Wagen wurden voll ständig zertrümmert. suche von 20 Mann, in die Grube einzudringen, wurden 8 Mann getötet. * Eine KenerSdrnnft wütete in der Nacht zum Sonntag in Bublitz bei Stettin. Neun Wohnhäuser und zahlreiche Nebengebäude wurden eingeäschert; 33 Familien sind obdachlos; viele konnten nur das nackte Leben retten. dasselbe gekommen sein, wodurch eine verhäng- I neud aus eigener Unvorsichtigkeit tödlich über ¬ wesentlich angeschwollen und in eine bläuliche I gesellen badeten sich gestern im hiesigen Wehr- Färbung übergegangen. Dem Bedauernswer- I teiche, wobei der eine, Karl Willomitzer, den Tod ten konnte, da der Vergistungsprozeß rapid I fand. Der so plötzliche Tod des Willomitzer ist mehr geholfen I höchstwahrscheinlich auf Schlaganfall zurückzu- Oertliches und Sächsisches. *— Für die Spieler in der Landeslotterie beginnt jetzt wieder eine Zeit frohgemuter Hoffnung, die Luft- schlösser-Bausaison. Die „große" Ziehung nimmt am morgigen Mittwoch ihren Anfang und je der Mitspieler trägt das Rezept, plötzlich ein reicher Mann zu werden, in der Tasche. „Wenn ich das Nns" gewinne . . .", bei diesem Gedanken dürste sich wohl schon je der Losinhaber einmal ertappt und im An schluß daran alle Möglichkeiten erwogen ha ben, was er mit dem vielen Gelde beginnen werde. Aber so schön und verlockend auch die Pläne ausgedacht und bis in alle Einzelhei ten festgestellt sind, immer fehlt es schließlich nur an einem gewissen Etwas, an demjenigen „Dusel", der uns zum „großen Los" verhilft. Na, vorderhand sind alle „drin", die Haupt- gewinne, und deshalb hat man sich in seiner frohgemuten und zuversichtlichen Hoffnung, diesmal zu den Auserwählten des Glückes zu gehören, durch nichts beirren lassen. Wir wol len nur wünschen, daß diesmal die hiesigen Lotteriespieler sowie die der Umgebung recht gut abschneiden mögen. Absicht Gift. Man wollte ihn nach dem Kran kenhause bringen, doch verstarb er schon auf dem Transporte dahin. * Adorf, 6. Okt. Zwischen Hundsgrün und Adorf wurde in der Nacht zum Sonntag zwei Arbeiterfamilien, denen bis auf Betten I der in Unterwürschnitz wohnhafte Besenbinder und Kleider alle Habe verbrannt ist. I Lippert mit abgefahrenem Kopse aus * Rödlitz, 3. Okt. Einer Blutvergiftung I Bahnkörper aufgesunden. Anscheinend st am Sonnabend der 71 Jahre alte Hausbe- I Selbstmord vor. itzer Schettler hier, Veteran von 1864, 1866 I * Markneukirchen, 3. Ott. Von und 1870—71, erlegen. Er hatte einem söge- I abends 9 Uhr 10 Min. von Adorf nach nannten Blütchen auf der Schulter keine wei- I verkehrenden Personenzuge ist am Sonntag der tere Beachtung geschenkt. Durch irgend einen I Akkordarbeiter Schneider aus Zwota am Stra- Umstand muß jedenfalls etwas Unrechtes in I ßenübergange Hohestraße—Rothermarkt anschei- feiern. Asien. den vielfach befürchteten drohenden eines neuen Boxer-Aufstandes in bruch ist hier in vergangener Nacht bei dem I Zwecke 30 000 Mk. Schützen- und Bornemannstraßen-Ecke wohn I * Lentuant Helm, der bekanntlich in England hasten Fleischermeister Bachmann verübt wor- I der Spionage verdächtigt wird, ist Blättermeldungen den. Dem Gauner ist eine Kassette mit genau ! zufolge gegen Bürgschaft aus der Haft entlassen worden. 1000 Mk. in die Hände gefallen. Alle Umstände * Da« vergwerlsunglück in Mexil», von dem lassen darauf schließen, daß der Einbrecher I wir gestern berichteten, forderte 200 Menschenleben, sehr vertraut mit den Oertlichkeiten gewesen ist. I Die Rettung der eingeschlosfenen Bergleute war * Plauen i. V., 3. Okt. Der anfangs I wegen der Nachschwaden unmöglich. Bei einem Ber ber zwanziger Jahre stehende Apothekerlehr ling Walter Cortes von hier kam gestern abend von einer Reise zurück, die er zum Zwecke der Erlangung einer Stelle unternommen hatte. Er sah sich in seinen Hoffnnngen nnd Erwar tringen getäuscht und verfiel in Schwermut. In diesem Zustande nahm er in der Woh nung seiner Geschwister in selbstmörderischer Aufstieg zum Anstoß, und entfielen seiner I der schwer verletzt wurde. Traglast von oben herab mehrere Ziegelsteine, I lichen Versuche, dem Kinde, welches aus dem jedoch so unglücklich, daß sie den unten arbei- I elterlichen Hause kommende, in das Automobil tenden Zimmermann Franz Hofmann aus I Hineinlies, auszuweichen, rannte das Fahrzeug Langenberg wuchtig trafen. Er erlitt an den I Daumen beider Hände erhebliche Kontusionen. I orderrad zertrümmert wurde. Die Aerztlicher Beistand war alsbald zur Stelle, I Dr. Mittag und seine Frau, kamen ohne Ver- doch dürfte der Geschädigte sür längere Zeit I-letzungen davon. größerer Diebstahl wurde in der Nacht vom I 1. zum 2. Oktober in einer in der Nähe der I Städtischen Ausstellung gelegenen Villa ver- I iibt. Der Dieb hat sich mittels Einsteigens I " Da« B»mben-Atte»t«t i» L»S Eingang in das Gebäude verschafft und aus I welches Arbeiter gegen eine dortige Zeitung, deren einem Zimmer Silbergeräte im Werte von ca. I Tendenz ihnen verhaßt war, verübten, hat s» 6000 Mark gestohlen. I viel Opfer gekostet, daß die ganze nordamerikanische * Leipzig, 3. Oktober. Heute fand vor I Presse entrüstet ist. Die meisten Toten und Ver- dem Schwurgericht die Verhandlung gegen den I mundeten befanden sich im Setzersaal, der genau Fabrikdirektor Dr. Ferdinand Kohl aus Nürn- I über dem Fleck lag, auf dem die Explosion statt» wrg statt, der im März d. I. in einem hie- I sand. Die Szene, die folgte, ist unbeschreiblich, igeit Restaurant den Studenten August Zim- I Gleich nach der ersten und schwersten Explosion, mermann aus Petersburg im Verlaufe eines I die einen großen Teil deS Gebäude- in Trümmern Streites durch mehrere Revolverschüsse schwer I legte, sah man viele Männer darin wild an die verwundet hat. Die Anklage lautete auf ver- I Fensterstürzenund Anstaltenmachcn, hinauszuspringen, achten Totschlag. Der Angeklagte behauptete, I Einige sprangen tatsächlich hinab, doch ehe die n der Notwehr gehandelt zu haben, da Zim I andern ihrem Beispiel folgen oder sich über die mermann und einer seiner Studiengenossen ihn I Treppen hinab retten konnten, ertönten zwei weitere tätlich angegriffen hätten. Die Geschworenen I Explosionen kurz hintereinander, worauf da- drei- verneinten die Schuldfrage, woraus Dr. Kohl I stückige Gebäude krachend niederstürzte und die freigesprochen wurde. I Opfer unter den Trümmern des Mauerwerk- und * Riesa, 3. Okt. Im neuen Hafen ge- I der Maschinerie begrub. Die ganze Stadt wurde riet gestern mittag der 26jährige Wagenrücker I durch da- Krachen der Explosionen au- dem Schlafe Max Naumann aus Märzdorf mit der rechten I geweckt und Tausende eilten in wilder Hast nach Brustseite zwischen die Puffer zweier Wagen I dem Schauplatz der Katastrophe. Unter den Trümmern und wurde so schwer verletzt, daß er auf der I brach sofort Feuer aus, und die Rettung der dar- Stclle tot war. Der Bedauernswerte ist ver I unter begrabenen Verletzten war mit großen Schwierig- heiratet und Vater von einein Kinde. — In I leiten verknüpft. Den angestrengten Bemühungen arg verwahrlostein Zustande wurden von der I gelang e-, ungefähr ein Dutzend Schwerverletzte zu hiesigen Polizei zwei größere Schulmädchen I befreien, während viele andere Verletzte selbst auS aufgegriffen, die sich schon seit Tagen planlos I den Trümmern herausgelangten. in der hiesigen Gegend hcrumgetrieben hatten. I * All der Katastrophe alls Pe« Hvdsvll. Wie In der Nacht zum Montag hatten die Mäd- I auS Ncwyork gemeldet wird, erreicht die Zahl der chen in einem Geschäft einen Einbruch verübt I Vermißten deS Kriegsschiffe- „Newhampshire" 41, nnd eine Kassette mit über 10 Mk. Inhalt I davon wurden 29 Leichen bisher ausgefunden. Die gestohlen. I eingeleitete Untersuchung ergibt nur geringe Aus- s. Nossen, 4. Okt. Ostern 1911 eröffnet I klärung über die Ursachen deS Unglücks. Da- ge» die unter staatlicher Aufsicht stehende Städtische I kenterte Boot erwies sich bei der neuerlichen Fahrt Gcmcindebeamtenschnlc zu Nossen einen neuen I durchaus diensttauglich. Der Vorfall wird als die Kursus vou einem Jahre. Nach dem vom I größte Katastrophe bezeichnet, von der die amerika- Knltusministerium genehmigten Lehrplane und ! nische Marine bisher in Friedenszeiten betroffen wurde, durch Einführung in die behördliche Bureau- I * Grotze Stistsagell. Fabrikbesitzer Kaiser in und Kassenpraxis will sie begabten jungen I Viersen hat aus Anlaß seiner Ernennung zum Leuten das erforderliche geistige Rüstzeug für I Kommerzienrat sür seine Arbeiter und seine Angc- den Gemcindebeamtenberuf vermitteln. I stellten 100000 Mark gestiftet, außerdem zum Bau * Meerane, 3. Okt. Ein schwerer Ein- I einer Festhalle 150000 Mk. und für gemeinnützige arbeitsunfähig geworden sein. I * Bautzen, 3. Okt. Das neue Bautzener * Hainichen, 3. Okt. Im hiesigen Kran- I Husaren-Regiment ist mit dem 1. Oktober in lenhause ist nunmehr auch der 13jährige Knabe I die deutsche Armee einverleibt worden. Es ist der Familie Kunze aus Cunnersdorf am Ty- I dies das 3. sächs. Husaren-Regiment und das phus gestorben, nachdem die Mutter des Kin- I 20. im großen deutschen Armee-Verbande. Ge- des bereits vor acht Tagen der Krankheit er- I bildet wurde das Husaren-Regiment Nr. 20 legen ist. I durch Abtretung je einer Eskadron der Husa- * Dresden, 3. Okt. Ein schwerer Un- I ren-Regimenter Nr. 18 und 19 und der Ula- fall ereignete sich gestern nachmittag auf der I nen-Regimenter Nr. 17 und 18, deren Garni- König-Johannstraße. In dem dort befindli- I sonen in Großenhain, Grimma, Oschatz und chen Schürzengeschäfte von E. Peisel werden I Leipzig sind. Das neue Regiment gehört zur an den Schaufenstern gegenwärtig Umarbeiten I 3. Division Nr. 32 und bildet mit dem Gro- vorgenommen. Zu diesem Zwecke wurde ge- I ßenhainer Husaren-Regiment Nr. 18 die 3. stern eine der großen Schaufensterscheiben her- I Kavallerie-Brigade Nr. 32. Es ist das erste ausgehoben, um auf einen Wagen verladen zu I Kavallerie-Regiment, das in der Lausitz Gar werden. Sechs Glaser waren damit beschäftigt, I nison erhalten hat. Die feldgraue Uniform der hatten dieselbe auch schon glücklich aus dem I Bautzener Husaren ist recht kleidsam, der Schnu- Rahmen genommen, als die große und starke I renbesatz der Attila hebt sich wenig von der Scheibe plötzlich zerbrach und in tausend I Grundtuchfarbe ab. Für den sogen, inneren Stücken auf die Leute herabfiel. Dabei wur- I Dienst hat das Regiment die weißgeschnürte den zwei von diesen so schwer durch Schnitt- I blaue Uniform der Grimmaer Husaren bekam- wunden verletzt, daß sie von einem schnell her- > men, nur bei Paraden und größeren Hebungen beigerufenen Arzt verbunden und dann mittelst I lverden vorläufig die feldgrauen Uniformen Krankenwagens nach dem Krankenhause ge- I getragen. Die Kaserne des Regiments ist ein schafft werden mußten. Dem einen Glaser war I stattliches Bauwerk; außer anderen Verletzungen direkt ein Stück i osten der Stadt aus Fleisch aus dem Arm geschnitten worden, wäh- I 11 Hektar und ist rend der andere zahlreiche Schnittwunden an I Zweckmäßigkeit mit den Handgelenken und Armen erlitt. — Ein I Neuzeit ausgestattet. Niederschläge Niedrigste Höchste Tem- Temperatur mittags in Lit. pro Tem- Tag Quadr. Met. peratur peratur 12 Uhr 21. 14.7 6.0 9.5 8.5 22. 4.9 5.5 8.3 7.7 23. 10.6 6.0 11.2 11.9 24. 1.2 8.5 13.5 13.5 25. 0.2 9.0 12.3 12.0 26. 4.0 14.5 14.5 27. 7.6 18.4 18.0 28. 0.3 11.5 15.5 15.5 29. - 8.0 18.8 18.0 30. 12.0 20.0 20.0 Sa.: 31.9 77.1 142.0 135.6 M.: 3.19 7.71 14.20 13.56
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