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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191009276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100927
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-27
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 27.09.1910
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Irrenanstalt unterzubringen. Große Synipathien hat sich der in einem etwas wunderlichen Radi kalismus arbeitende Herausgeber des „Rechtshort" nie recht erwerben können. Jetzt sind aber viele namhafte Gelehrte, an ihrer Spitze kein anderer als Professor Dr. Ernst Haeckel, für die un zweifelhafte Zurechnungsfähigkeit des Professors Lehmann-Hohenberg aufgetreten. Den Gerichts beschluß wird auch das kaum anfechten. Leh mann-Hohenberg aber hat versichert, daß er bei dem Versuch, ihn in eine Irrenanstalt zu bringen, nur der Gewalt weichen werde. Die ganze Sache scheint noch weite Kreise ziehen zu sollen. Vin neuer Lpionagefall. Im Metzer Manöverdepot Nr. 1 am Wolfs- bcrg wurde laut „Voss. Ztg." ein Schrapnell neuester Konstruktion 96 a gestohlen. Von deni Täter, in dem man einen Spion vermutet, fehlt noch jede Spur. Aum Falle Helm. Der Personalbogen und die Qualifikationsbe richte über den Leutnant Helm sind von seinem Mainzer Bataillon nach Berlin eingefordcrt wor den. Auch werden die an dem Falle interessierten militärischen Instanzen der Reichshauptstadt von dem Major Ostertag, unserem Militärattache bei bei der Botschaft in London, genau über die Vorgänge in Portsmouth auf dem laufenden er halten. Von sehr hoher Stelle ist, wie die „Mil.-pol. Korr." hört, mit starkem Unmut über die fatale Angelegenheit gesprochen worden: „Wenn wir den Herrn erst wieder hier haben, wird sich ihn sein Kommandeur einmal sehr ener gisch ansehen müssen! Wer sich so ungewandt benimmt (der Ausdruck soll allerdings erheblich schroffer gelautet haben), der mnß allermindestens eingesperrt werden." Die englische Spionage. Welch' gefährliche Burschen die beiden ver hafteten englischen Offiziere sind, geht daraus hervor, daß sie ihre Spionage sogar auf die ge nauen Tiefenverhältnisse des Küstenwaffers der Nordsee und ebenso des Kaiser Wilhelm-Kanals ausgedehnt haben. Diese Tiefenverhältnisse sind nun aber auf den gefundenen Karten mit so auffälliger Genauigkeit verzeichnet, daß der Ge danke leider nicht von der Hand zu weisen ist, die Spione haben Unter st ützung von unterrichteter deutscher Seite ge habt. Daß die Behörden mit aller Energie die Angelegenheit verfolgen werden, ist wohl anzunehmen. Es handelt sich hier um eine bitterernste Sache, um einen Spionagefall, der über gewöhnliche Fälle weit hinausgeht. Die verhafteten Spione sind bekanntlich englische Offiziere. Man muß annehmeu, daß sie ihr Verbrechen nur in der Absicht der eigenen Be reicherung begangen haben, wir wollen nicht annehmen, daß sie von ihrer Heeresleitung be auftragt waren, Spionage an der deutschen Küste zu treiben. Englands Heer. Die englischen Manöver, die ihr Ende erreicht haben, bedeuten nichts mehr und nichts weniger als eine Bankerotterklärung der englischen Heer führer. Waren von Anfang an auf beiden Seiten schwere strategische Fehler gemacht worden, so bot der Schlußkampf ein derartiges Bild allge meiner Verwirrung, daß alle ausländischen Offi ziere, die dem Schauspiel beiwohnten, erklärten, ähnliches nie erlebt zu haben. Es wurde gegen alle Vernunft und Logik gehandelt. Dicht- geschlossene, große Massen Infanterie wurden einem Artilleriefeuer ausgesetzt, das im Ernstfälle nicht einen Mann übriggelassen hätte. Und diese Situation hielt man stundenlang aufrecht. Das kaum Glaubliche trat ein, daß die Führer die Verbindung mit ihren Truppenteilen verloren, sodaß es vorkam, daß einzelne Kolonnen von eigener und fremder Artillerie beschossen wurden. Ein deutscher Offizier, um seine Meinung gefragt, soll geantwortet haben: „Das ist ja das reine Trauerspiel," während ein anderer sagte: „Ihre Soldaten sind bewundernswert, aber Ihre Ge nerale !" Frankreick. Aus dem Artilleriearsenal zu Angouleme wurde in der Nacht zum Sonntag das 32 Kilo gramm schwere Verschlußstück eiues neuen Feld geschützes gestohlen. Die Militärbehörde stellte sofort Nachforschungen an. Durch die zurückge lassene Spur wurde dann auch das Verschlußstück in der Nähe der Festungswälle in einem Gebüsch versteckt aufgesunden. Oertliches und Sächsisches« * — Wettcraussicht für Dienstag, den 27. September: Ostwiude, heiter, tagsüber warm, nachts kalt, trocken. * — Bezirksaus s chußsitzuug. Die 10. diesjährige Bczirksausschußsitzung findet Dienstag, den 4. Oktober d. I., vormittags */.11 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmann schaft Glauchau statt. * — In den Lüften. Gestern mittag gegen Vzl Uhr wurde östlich von Hohenstein- Ernstthal ein großer Luftballon in mäßiger Höhe gesichtet. Der Ballon schlug schließlich südöst liche Richtung ein und verschwand dann in den Wolken. Wie wir erfahren, war es der Ballon „Zwickau", der gestern vormittag in Limbach unter Führung des Luftschiffers Bertram aus Chemnitz aufgestiegen war. Es handelte sich hierbei um eine Ballonfahrt verbunden mit kriegsmäßiger Verfolgung durch Automobile und Motorradfahrer, die vom Limbacher Verein für Luftschiffahrt veranstaltet wurde. Der Ballon landete, wie gemeldet wird, 3 Uhr 26 Minuten nachmittags in Seelau bei Kaaden i. B. *— Ein neuer May-Prozeß fand heute vor dem Schöffengericht in Kötzschenbroda statt. Die von Karl May angestrengte Beleidi gungsklage richtete sich gegen den Pater-Expeditus Dr. Schmidt. Dieser hatte im Anschluß an die gegen May gerichteten Artikel des Paters Anspar Pöllmann in einem in der „Augsburger Ztg." erschienenen Artikel behauptet, daß May zu gleicher Zeit stamme katholische Reiseerzählungen lind unsittliche Kolportage-Romane verfaßt und veröffentlicht habe. Wie uns telegraphisch ge meldet wird, wurde die Verhandlung zwecks weiterer Zeugenvernehmung vertagt. * Hohenstein-Ernstthal, 26 Sept. Wie wir erfahren, wird das Luftschiff „Parseval 5" bei seiner Rückkehr von Chemnitz nach Bitterfeld am 3. Oktober d. I. unsere Stadt überfliegen. Wahrscheinlich wird das Luftschiff in den ersten Nachmittagsstunden hier eintreffen und seine Fahrt von hier über Glauchau—Meerane—Alten burg fortsetzen. Voraussetzung für die Fahrt nach Chemnitz am 2. Oktober d. I. ist günstiger Wind und gutes Wetter. * — Fabrikfest. Nachdem nunmehr der Halpertsche Fabrikanbau fertiggestellt ist, nahmen die Inhaber der Firma Veranlassung, ihren Arbeitern und Arbeiterinnen nebst Angehörigen am Sonnabend abend ein Fest zu geben. Im großen Saale des Neustädter Schützeuhauses, vor festlich gedeckte« Tafeln, nahmen etwa 250 Personen Platz und sprachen tapfer den gespen deten Speisen und Getränken zu. Von den Firmeninhabern, die beide zum Feste erschienen waren, hielt Herr Halpert sen. eine Ansprache, in der er besonders das gute Einvernehmen zwischen Arbeitnehmern und -gebcrn hervorhob. Seitens der Arbeiterschaft dankte Herr Schmal fuß für das gebotene Fest. Ein in animiertcster Stimmung verlaufener Ball schloß sich dem Essen an und hielt die Teilnehmer noch bis Mitternacht fröhlich beisammen. * — Der Turnverein von 1856 ver anstaltete gestern nachmittag sein diesjähriges Abturneu, das bei günstigem Wetter auf dem Turnplatz stattfinden konnte. Freiübungen, Ge räteturnen und Ballspiele zeugten von viel Fleiß und gutem Können. Nach Beendigung des Turnens vereinigten sich die Mitglieder im Neu städter Schützcnhause zu einer Rekruten-Abschieds- feier, die gut besucht war und einen schönen Verlauf nahm. Die Scheidenden erhielten von ihren Riegcngenoffen je ein Geschenk überreicht mit dem Wunsche, daß ihnen das im Verein Gelernte während ihrer Dienstzeit zu statten kommen möge. Ein Kränzchen hielt die Teil nehmer in froher Stimmung beisammen. * — Die „Turnerschaft" hielt gestern im Saale des Logenhauses ein gutbesuchtes Konzert mit anschließendem Ball ab. Im Verlaufe des ersten Teiles nahm der 2. Vorsitzende, Herr Max Reber, Gelegenheit, den Herren Vorsteher Schmidt, Ewald Berger, Alfred Koch und Wil helm Kirchner für 25jährige treue Mitgliedschaft zu danken und ihnen gleichzeitig je eine Urkunde zu überreichen. Der Vorsteher erhielt außerdem in Anbetracht seiner langjährigen besonderen Verdienste ein Geschenk überreicht. Die Feier umrahmten Darbietungen am Barren. Die zum Militär eintreffenden Rekruten wurden unter den üblichen Geschenken verabschiedet und nahm der Abend einen harmonischen Verlauf. * — Der K. S. Militärvercin „König Albert" beschloß in seiner am Sonnabend ab- gehaltcnen Hauptversammlung, sein diesjähriges Stiftungsfest, bestehend in Spciseball, am 7. November im Schützcnhaus Neustadt abzuhalten. — Der Altstädter Turnverein veranstaltete gestern einen Ausflug seiner Säuger- und Mänuerriege, der allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben dürfte. * — Der Männcrgesangverein „Arivu" beging gestern ün Saale des Ältstüdter Schützen- Hauses sein 20. Stiftungsfest. Zu demselben hatten sich die dem Erzgcbirgischen Sängerbund angehörendenVereine „Sängerverein" und „Lieder hain" von hier, Männergesangverciu und Ge sangverein „Eiche" von Oberlungwitz und Mit glieder des Gersdorfcr Gesangvereins eingesunden. Mit dem Liede „Gott grüße dich" wurde der Abend eingcleitet und hieß sodann der 2. Vor sitzende des festgebenden Vereins, Herr Muster zeichner Lohse, die Anwesenden herzlich will kommen, gleichzeitig einen frohen Verlauf des Festes wünschend. Der „Ariou" brachte u. a. „Die Liedesfreiheit" von Marschner, den Franke- scheu Männerchor „Sei gegrüßt" und „O Reben saft vom Rheine", Männerchor von Kern, recht ansprechend zu Gehör. Aber auch die anderen Gesangvereine trugen durch deu Vortrag ver schiedener Lieder sehr zum Gelingen des schön verlaufenen Abends bei, der das Bild eines edlen und regen Sängerwettstreites bot. So trugen u. a. der Süngerverein die „Heimat" von Fischer und der Liedcrhain „O du sonnige Sounenwelt" vor und ernteten beide Vereine, ebenso wie der Gesangverein Eiche reichen Bei fall. Gute Leistungen boten ein Doppelquartett und ein Quartett des „Ariou" mit dem Vortrag verschiedener Lieder. Bevor der Ball in seine Rechte trat, nahm Herr Ednard Vogel Gelegen heit, in warmen Worten des 20. Stiftungstages und der Gründer zu gedenken. Mit Begeisterung feierte er deutsches Wesen und deutsches Lied und forderte schließlich zur allseitigen Pflege des deutschen Männergesauges auf. p. Sein erstes Sportfest hielt gestern der 1. Hohenstein-Ernstthaler Ring- und Kraft- spvrtklub „Sandow" auf dem Altstädter Schützen platze ab. Die Veranstaltung bestand in Leicht athletik und zwar aus 15 Kilometer-Lauf, 1000, 400 und 100 Meter-Lauf, Kugelstoßen, Diskus werfen und Weitsprung. Der Verein hatte zu diesem Sportfest einige Sportvereine aus der näheren und weiteren Umgebung eingeladen und waren auch zahlreiche Wettkämpfer von Ober lungwitz, Rabenstein, Pleißa, Chemnitz, Meerane usw. erschienen. Als Laufbahn für das 15 Kilo meter-Rennen galt die Strecke Schützenplatz— Mineralbad — „Katze"—Eisenstraße —Hermsdorf —Goldbachstraße und zurück zum Schützenplatz. Der 1000- nnd 400 Meter-Lauf fand auf der Schönburgstraßc statt, während die anderen Ver anstaltungen auf dem Schützenplatze stattfandeu. Der Wettstreit begann vormittags ',11 Uhr und endete nachmittags gegen 3 Uhr. Sodann er folgte die Siegcrverkündigung. Als Sieger gingen folgende Herren hervor: 15 Ki l v m e t er - We tt - lauf: 1. Brand-Chemnitz, 2. Breuer-Chemnitz, 3. Hochmuth-Meerane, 4. Schneiderheinze-Rcichen- brand, 5. Haberkorn-Chemnitz, 6. Görner-VnrkerS- dorf, 7. Ziegner-Hohenstcin-Ernstthal, 8. Uhlig- Reichenbrauh. — 1000 Meter lauf: 1. Härt ling-Chemnitz, 2. Heinzig-Pleißa, 3. Findeisen- Chemnitz. — 400 Melerlauf: 1. Becher- Hohensteiu-Eriistthal, 2. Selbmann-Hohenstein- Ernstthal, 3. Metzner-Rottluff. — 100Meter- lauf: I.Selbmann-Hvhenstcin-Ernstthal, 2 Becher- Hvhenstcin-Ernstthal, 3. Hättasch-Neichenbrand, 4. Metzner-Rottluff, 5. Petzold-Hohenstein-Ernst thal, 6. Barthel-Niederrabenstein, 7. Flcischer- Pleißa. — Kugelstoßen: 1. Leipziger- und 2. Steinert-Hohcnstein-Ernstthal. — Diskus werfen: 1. Wclzel-Hohenstein-Er., 2. Bccher- Hohenstein-Ernstthal, 3. Uhlmann-Oberlungwitz.— Weitsprung: 1. Welzel-, 2. Petzold-Hohcn- stein-Ernstthal. — Wie wir noch erfahren, be absichtigt der Verein im nächsten Jahre wieder ein Sportfest abzuhalten und zwar in einem noch größeren Umfange. *— Der Verein Fleischergesellen hielt gestern im Saale des Hotels „Drei Schwanen" sein 13. Stiftungsfest ab. Im Verlauf des gut besuchten Festes veranstalteten die Mitglieder einen gelungenen Aufzug in weißen Schürzen. Sehr beifällig ausgenommen wurden sechs lebende Bilder „Auf der Wanderschaft". Ein in allen Teilen schön verlaufener Ball beschloß das Fest. *— Bei einem La d en d i e b st a h l, den er im Gedränge eines hiesigen Geschäfts in der Weinkellerstraße vollführte, wurde ein hiesiger älterer Schulknabe erwischt und durch die Polizei sistiert. p . Oberlungwitz, 26. Sept. Treue Mieter werden in unserer jetzigen schnellebigen Zeit immer seltener. Und doch gibt es hier und da noch Mieter, die lauge Jahre in ein und dem selben Hause wohnen, wo eben der Verkehr zwischen Mieter und Vermieter ein entgegen kommender und freundlicher war. Ein solcher Mieter ist auch der Zuckerbäcker Herr Eduard Berger hier, der nuu ununterbrochen 29 Jahre im Hause des Schuhmachermeisters Herrn Gustav Neubett (zuletzt Ernestine verw. Neubert) wohnt. Jetzt geht das Haus durch Kauf in andere Hände über und wird hierdurch dieser seltenen Mietertreue eiu Ende bereitet. * Oberlungwitz, 26. Sept. Gestern vor 14 Tagen wurde hier der Strumpfwirkermeister Herr Ferdinand Hermann Klaus, der sehr schwer hörig war, von einem Pferde derart getreten, daß er einen doppelten Beinbruch und verschiedene andere Verletzungen davontrug. Er wurde in das Evunahospital übcrgcführt, wo er an: Sonn abend seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Die Schuld an dem Unfälle, der abends in der Dunkelheit in der Nähe des Codcrschcn Steges passierte, ist dem auf so unglückliche Weise ums Leben gekommenen 85 Jahre alten Manne selbst zuzuschreiben. * Oberlungwitz, 26. Sept. Der hiesige Mäunergcsangverein veranstaltet seinen diesjähri gen Familienabend am Montag, den 7. November, ün Saale des Postrestaurants. Der Abend dürfte seine bekannte Anziehungskraft auch diesmal nicht verfehlen. — Der Sparverein „Einigkeit" beging gestern unter zahlreicher Anteilnahme sein 10. Stif tungsfest. Die Veranstaltung nahm einen har monischen Verlauf. — Der Verein „Concordia" hielt gestern im Kasino einen srohbelebteu Ball ab, der allen Teilnehmern noch lange in an genehmer Erinnerung bleiben dürfte. i ! Gersdorf, 26. Sept. Die Königstrcuen Knappen der Gewerkschaft „Kaiscrgrube" hier veranstalteten gestern abend im Saale des„Vlaucn Stern" eine größere Festlichkeit, deren erster Teil in einem Konzert bestand. Nach den ersten Konzertnununern hieß der Vereinsvorsteher, Herr Krauß, die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste herzlich willkommen. Hierbei erfolgte die Auszeichnung des Kameraden Steinert in Erl bach, welcher nunmehr 25 Jahre dem Vereine angehört und demnächst auf der „Kaisergrube" mit noch mehreren Arbeitskollegen als Jubilar gefeiert werden wird. Erhebende Münncrchöre und gutgewählte Musikstücke wechselten in bunter Reihe ab und wurde den Aussührenden lebhafter Beifall zuteil. In einer weiteren Ansprache feierte Herr Krauß Se. Maj. König Friedrich August als obersten Bergherru und hohen Pro tektor. Seine Rede endete mit einem dreimaligen „Glück auf", worauf stcheud die Sachscnhymne gesungen wurde. Ein flottbelebter Ball beendete das schön verlaufene Fest. * Erlbach, 26. Sept. Das Ferdinand Heiuigsche Ehepaar hier beging in voriger Woche das seltene Fest der golducn Hochzeit. Dem Jubelpaare wurden viele Glückwünsche und Auf merksamkeiten zuteil. Möge beiden, die noch rüstig sind, ein recht sonniger Lebensabend beschicden sein. * Licktenstein-C., 25. Sept. Zum Schul direktor für die hiesige Bürgerschule wurde ein stimmig Herr Schuldirektor Dr. Hüttig in Rade burg gewählt. * Glauchau, 25. Sept. Gestern vormittag wurde in der Lilienstraße das 3jährige Söhnchen des Lohnkellners Illgen von einem Fuhrwerk überfahren und so schwer verletzt, daß cs nach dem Kraukeuhause geschafft werden mußte. An dem Aufkommen des Kindes, das einen Schädel- brnch erlitten haben soll, wird gezweifelt. * Lin,back, 26. Sept. In einer hiesigen Möbelfabrik war der 35 Jahre alte Maschinen- arbeiter P. mit Holzschneiden an der Kreissäge beschäftigt; er rutschte hierbei mit der linken ! Hand ab, wodurch ihm der Zeigefinger glatt abgesägt wurde. * Chemnitz, 26. Sept. Mit einer von mehr als 2000 Personen besuchten Begrüßungsoer sammlung im Festsaale des hiesigen Kaufmän- nischenVereinshanses wurde gestern abend die 23. Generalversammlung des evangelischen Bundes eiugeleüet. Unter den Teilnehmern sah man Vertreter des deutsch-evangelischen Kirchenaus schusses, des sächsischen Kultusministeriums, deS evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums, des evangelisch-sozialen Kongresses, der Stadt Chem nitz usw. Professor Dr. Költzsch-Dresden eröffnete die Versammlung mit einer Begrüßungsansprache an die Gäste und Ehrengäste und warf einen geschichtlichen Rückblick auf die evangelische Be wegung in Sachsen. Sodann begrüßte General- superintendent Kaftan namens des deutsch-evan gelischen Kircheuausschnsses die Versammlung und betonte, der Kirchenausschuß ebenso wie der Evangelische Bund wiesen die unberechtigten Angriffe auf die Interessen der evangelischen Kirche zurück, ebenso wie sie seinerzeit bei der Canisius- und jüngst bei der Borromäus-Enzy klika eingeschrittcn seien. Ministettaldirektor Kretzschmar überbrachte die Grüße des Kultus ministeriums, Konsistorialpräsident Dr. Böhme brachte Grüße von der evangelisch-lutherischen Kirchenregierung. Er betonte, daß das sächsische Volk in vollem Vertrauen zu seinem katholischen König stehe, der die Interessen seiner evangelischen Mitbürger zu rechter Zeit zu wahren gewußt habe. (Stürmischer Beifall.) Oberbürgermeister Sturm hielt eine von Begeisterung für den evan gelischen Glauben getragene Ansprache. Sehr scharf gegen den Ultramontanismus sprach der Ver treter der Chemnitzer Geistlichkeit, Superintendent Hoffmann. Pfarrer Drechseler überbrachte die Grüße des evangelischen Arbeitervereins und Pfarrer Kappus-Wiener-Neustadt die des öster reichischen evangelischen Bundes. Oberpfarrer Wächtler-Halle veranlaßte die Absendung von Huldigungstelegrammcn an den Kaiser und an den König von Sachsen. Das Schlußwort hielt Geheimer Kirchenrat Meyer-Zwickau, der eben falls einen scharfen Protest gegen die Borromäus- Enzyklika und gegen die Angriffe aus dem ultra montanen Lager richtete. * Dresden, 25. Sept. Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt veröffentlicht im „Dresdner Journal" den Dank des Königs für die bei seinen Reisen in das Manövergcbiet ihm von allen Schichten der Bevölkerung dargebrachten Beweise treuer Anhänglichkeit. — In der hier stattge fundenen Sitzung des uatiouallibcralen Landcs- ausschusscs wurde eine Resolution angenommen, die erklärt, daß in der Kampfesstellung gegenüber der Sozialdemokratie keine Acnderung eingetreten sei oder eintreten werde. — Rudolf Dellinger, der langjährige Kapellmeister des Dresdener Re- sidcnztheaters, ist nach langem Leiden gestorben. Vor mehr als Jahresfrist trübte sich sein Ge dächtnis und er mußte eine Heilanstalt auffuchen. Die Hoffnungen auf Erhaltung seines Lebens sind nmsonst gewesen. Nach schwerem Leiden hat ihn jetzt der Tod erlöst. — Der Handarbeiter Härtel aus Ottendorf bei Pirna, der versucht hatte, seine Geliebte zu erwürgen, wurde vom hiesigen Schwurgericht zu 5 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehrverlust verurteilt. * Leipzig, 25. Sept. Hier kam gestern die Beleidigungsklage des sozialdemokratischen Land tagsabgeordneten Heldt-Chemnitz gegen den Chef redakteur der „Leipziger Neuesten Nachrichten", Dr. Grautoff, zur Verhandlung. In der Sitzung der Zweiten Kammer vom 9. März hatte Heldt gelegentlich der Besprechung der Petition des ehemaligen Eisenbahnwerkstättenleiters Schwenker und Gen., die wegen ihrer Zugehörigkeit zum sozialdemokratischen Transportarbeiter-Verband entlassen worden waren, gernfen: „Es wird nicht besser, als bis alle Seydcwitzc verfault sind!" Am 6. April veröffentlichten die „Leipz. Neuesten Nachrichten" eine Zuschrift ihrer Dresdner Re daktion, in der behauptet wurde, Heldt habe ver sucht, diesen Zwischenruf aus dem Stenogramm zu korrigieren. Das Urteil lautete auf kostenlose Freisprechung. Der Gerichtshof nahm an, daß durch die Beweisaufnahme festgcstellt sei, daß Heldt sich bemüht habe, den Zwischenruf aus dem Stenogramm zu briugen. * Leipzig, 25. Sept. Inc Untersuchungs gefängnis der Staatsanwaltschaft versnchte ein in L.-Sellcrhausen wohnhafter 28 Jahre alter Tischler seinem Leben ein Ende zu machen. Er zerbrach ein Tintenglas und verschluckte dann mehrere Glasscherben. Unter großen Schmerzen wurde er sofort nach dem Krankenhaus über- fühtt. — Unter Hinzuziehung der Leutzscher Polizei wurde durch die hiesige Kriminalpolizei mit einem Polizeihunde eine Razzia iin Leutzscher Holze vorgenommeu, wobei eine ganze Diebes bande festgcnommen wurde. Der Führer der Bande war ein 24 Jahre alter Arbeiter, der wegen Rückfallsdiebstahls schon schwere Zucht hausstrafen verbüßt hat. Zu der Bande ge hörten des weiteren 4 Arbeiter im Alter von 19, 22, 24 und 32 Jahren, ein 14 Jahre alter Fürsorgezögling und ein 17 Jahre alter Arbeits bursche und eiu gleichaltriger aus der Lehre entlaufener Schusterjunge. Der Häuptling hatte die drei jungen Leute zur Ausführung von Taschendiebstählen anqestiftet. Die Burschen haben auch auf dem Meßplatze und bei den auf dem Noßplatz abgchaltenen Obstmärkten eine ganze Anzahl Taschendiebstähle ausgeführt. Die erlangten Geldbeträge mußten die Jünglmgc an den Häuptling abliefern, der damit den Unter halt der Gesellschaft bestritt. * Oschatz, 25. Sept. Gestern nachmittag 4 Uhr begann in der hiesigen Bürgerschule der vom Vorstand des sächsischen Fortbildungsschul vereins einberufene 10. sächsische Fortbildungs schultag mit einer öffentlichen Versammlung. Es hatte« sich über 100 Teilnehmer aus allen Teilen Sachsens cingcfnnden. Der Vorsitzende, Direktor Göpfert, begrüßte die Anwesenden, darunter be sonders den Schulrat Sieber als Vertreter des Kub spra im See! Osch bürc Fov aus Erzi Den Elte schie des junc digv erzic müs ^iehi Neu wese hin den woll App wich sinw eine batti „De fort» zieh! die Verc richt selbs Welt Ode, Jetzt, ihrer beste zum muh lich, schw« ande fault Hinte leicht saata O In 3 lässig feuer selbst Poill in C abges nach verles Flieg beug« ins § * Nord bahn und Nach tags gewa Mess« stiert« meng hastu lang dar einsch Som resten aus t werke bescht Da« Kiste eine > Auto« gestüi * Moto sich g Der Moto Mit Beide Pola «W»
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