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Airchennachrichte«. U«*chie Kt. ,« K»-e»lki«-Or»stth«.'. U» 17. Sonntag nach Trinitati«, den 18. Septembcr 1910. Früh 9 Uhr PrcdtgtgotlcLdtenft über «pH. 4, I-S. Herr Pastor Hiecke. Kollekte für den Kirchenbau in Lranzahl i. Lrxgeb. Nachmittags halb 9 Uhr kirchlich« Unterredung mit den kons. Jungfrauen. Jüngltng«verein nach«. S Uhr im Fuchigraben und abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Jungfrauenverein abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Krauenverein: Montag abend im .grauen Wolf". Missionckiänzchcn: Donnerstag abend« halb v Uhr in, Gemeindehaus. Wochenamt: Herr Pastor Hinke. Uarochie ^t-k-riflopyari zuKehenflktu-rusithal. Am 17. Sonntage nach Trinitati«, Erntedankfest, früh 7 Uhr Beichte und Kommunion. Herr Pastor Dybeck. Vorm. S Uhr HauvtgotteSdienst mit Predigt über Psalm 1V», 2 u. 13. Herr Ps. Albrecht. Kirchenmusik: „Gehet zu seinen Loren «in mit Danken," auS dem 100. Psalm sür Solo u. Orchester von Klughvrdr. Nachmittag« halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Vorm. 9 Uhr ErntedanksrstgotteSdienst im Hüttengrund. betsaalc. Kirchenmusik. Kollekte für da» Schubertstist. Gv.-luth. Jungfrauenverein abends 8 Uhr im Verein«- lokal. Gv.-luth. JünglingSverein nachmittags im Vcrcin«- garten, abends im VcrcinSlokal. Landes kirchliche Gemeinschaft und Blaukrcuzvereinigung abends halb 9 Uhr Breitestraßc 31. Evangl. Arbeiterverein Montag abend halb 9 Uhr im Bereinslokale DiskussionSabcnd. Donnerstag, abends halb 9 Uhr Missionsstunde im Hüt- tengrundbetsaale. Wochenamt: Herr Pastor Dybeck. Mou Gkerlungwitz. Am 17. Sonntage nach Trinitati«, den 18. September 1910. Vorm, bald 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Eph. S, 1—8. Herr Pastor Schödel. Kollekte sür den Bau einer Kirche in Er anzahl. Jungfrauenverein vorm. 10 Uhr Spaziergang der jüngeren und älteren Abteilung nach Waldenburg. Abgang vom Bereinslokal. Nachm. halb 3 Uhr TausgotteSdienst. Abends 8 Uhr Jüngling-verein. Freitag, den 23. September 1910, vormittags 10 Uhr in der Hauptkirche Wochenkommunion. Herr Pastor Schödel. Wochenamt: Herr Pastor Schödel. Mr» strrrdors. Am 17. Sonntag nach LrinitatiS, den 18. September 1910, srüh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heilige« Abendmahl. Kollekte sür den Kirchenbau in Er anzahl. Nachmittags halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abend- halb 8 Uhr Jungsrauenverein. Abends 8 Uhr Versammlung im Gcmeinschastssaal. Dienstag, den 20. September, abends 8 Uhr Bibclstunde in der Kirchschule. Die Woche sür Lausen und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Hildebrand. <La«ge»tSsrg mit Meinsdorf. Am 17. Sonntag nach Trinitati», den 18. September, srüb 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt. Nächsten Sonntag, den 2b. September, Erntrdankscst. Mo» Ztrsprung Am 17. Sonntag nach Trinitati«, den 18. September. Vorm halb 9 Uhr LcsegolteSdienst. Einsammlung einer allgemeinen Kirchenkollekte sür den Kirchbau in Eranzahl bei Unnabcrg. Neues Stadt-Theater, Chemnitz. Neperloir von Sonntag, den 18. September bis incl. Sonntag, den 28. September 19 l0 (Direktion: R. Jesse). Datum: Borstrllung. Anfang. Hs»»- 18. I. Vorst, im Extra Abonn. Mignon. Oper in S Akten von Ambroise Thomas. 7V, Uhr Wntag 19. 16. Vorst, im 1. Abonn. Der fliegende Holländer. Bon Richard Wagner. 7'/. Uhr 2V. 17. Borst, im 1. Abonn Minna von Barnhelm. Lustspiel in b Akten von V. «. Lessing. 7'/, Uhr MUw-q 21. 18. Borst, im 1. Abonn. Earmen. Oper in 4 Alten von George- Bizet. 7-/. Uhr Asllueritag 22. 19. Borst, im 1. Abonn Der Siebenbürger. Ein deutsche- Spiel in b Allen von Anton Ohorn. 7-/. Uhr Freitag 23. 20. Borst, im 1. Abonn. Der Waffenschmied. Komische Oper in 3 Alt. von Albert Lortzing. 7-/, Uhr jonniüend 24. 21. Borst, im 1. Abonn. Der Siebenbürger. 7'/, Uhr ßEtag »b. 2. Vorst, im Extra» Abonn. Lärmen. 7'/. Uhr z Aus den sächsische« : Manöver«.^ M M Annaberg, 16. Sept. Ein herrlicher Septembertag war angebrochen, der Himmel blaute und ein frischer Luftzug machte den Aufenthalt im Sonnenschein angenehm, es war also echtes Königswetter. König Friedrich August war früh 7,45 Uhr mittels Sonder zuges in Zwönitz eingetroffen. Mit Sr. Maje stät traf Se. Exzellenz der Kriegsminister, Ge neral der Infanterie von Hausen, mit zwei Begleitern ein. Se. Majestät stieg am Bahn- Hof Zwönitz zu Pferde, schloß sich der ver stärkten 88. Brigade (blaue Armee) an und begab sich mit dieser nach Elterlein, welche Stadt der König zum ersten Male während seiner Regierung betrat. Bei der dortigen Ein wohnerschaft herrschte Heller Jubel, den gelieb ten Landesvater in ihrer Mitte zu sehen. Der darüber empfundenen Freude hatte man durch reichen Flaggenschmuck Ausdruck gegeben. Von Elterlein schlug der König mit seinem Stabe die Richtung nach Schlettau ein. Längs des Stockholzes stießen die Parteien zusammen und es entwickelte sich ein heftiges Feuergesecht, das mehrere Stunden andauerte. Das Gefecht wurde nach Mittag abgebrochen. „Das Ganze Halt!" ertönte, worauf die Kommandeure von dem König zur Kritik gerufen wurden. Als der Monarch durch Schlettau sich begab, wurde er von einem nach Tausenden zählenden Pu blikum jubelnd begrüßt. Auch diese Stadt trug Flaggenschmuck. Pünktlich 3.30 Uhr fuhr der Hofsonderzug von Schlettau nach Niedersedlitz zurück. Auf dem Bahnhof Buchholz wurde dem König von Frl. Uhlmann, der Tochter des Bahnhofsvorstandes, ein duftender Blu menstrauß überreicht, für welche liebenswür dige Aufmerksamkeit Se. Majestät in huld vollen Worten dankte. Nach nur kurzem Auf enthalte fuhr der König ohne auf den nach folgenden Bahnhöfen zu halten, in der Rich tung nach Flöha weiter. Während der Durch fahrt durch Buchholz läuteten daselbst die Glocken. Kleine Chronik. * Die Choleraerkraukuageu in Marieubmg. Von den beobachtet gewesenen Personen konnten am Donnerstag in Marienburg wieder 30 entlassen werden Die Stadt Marienburg hat bisher keinen neuen BerdachtSsall aufzuweiscn Die bakteriologi schen Untersuchungen in Danzig sind noch nicht ab geschlossen. Von den am Donnerstag Eingelieserten konnte nur ein Fall als Cholera sestgestcllt werden Es wurden Verordnungen über Leichenschau und über die Regelung deS Fremdenverkehrs in Marien burg beschlossen. Alle verdächtigen Kranken werden desinfiziert. Das Generalkommando des 17. Armee korps hat angeordnet, daß die Rekruten, die sich die letzten 14 Tage vor ihrem Eintreffen in cholera- verdächtigen Gegenden und besonders in Rußland aufgehalten haben, bei ihrer Ankunft in der Garni son sofort inS Garnisonlazarett zu bringen und fünf Tage zu beobachten seien. " Die Cholera in Budapest. Aus Budapest wird gemeldet: Die bakteriologische Untersuchung er gab gestern sechs Fälle von Cholera asiatica, davon zwei in Cresi und je einen in Szcgszard, Gran und Szoeny. Bei insgesamt 28 Fällen ist die bakterio logische Untersuchung beendet; sie ergab in 21 Fällen Cholera asiatica. * Lholrralrauls Die Köchin des Handels- Ministers Dr- Weiskirchen in Wien erkrankte unter choleraverdächtigen Umständen. Die Wohnung des Ministers wurde gründlich desinfiziert. Der Minister selbst weilt mit seiner Familie in Brioni. * Weitere Einbrüche des sestgenommeura Petrivseudirbes. Der gestern von einem Leipziger Kriminalbeamten in Dresden sestgenommene inter nationale Einbrecher Äelling auS Lübeck hat eilige- standen, in Erfurt den schweren Einbruchsdicbstabl in der Wobnung deS LandgcrichlsralS Mämpcl verübt zu haben. Dem Einbrecher waren bei dem Einbruch Wertgegenstände und Schmucksachen sür mehrere tausend Mark in die Hände gefallen. Die gestohlenen Gegenstände sand man in dem Koffer des Verbrechers wieder. * Zeppelmkatastrophe uud Versicherungsge sellschaften. Infolge der neuen Zcppeli-katastrophc wird seitens mehrerer Versicherungsgesellschaften be absichtigt, die deutschen Versicherungsgesellschaften zu einer Vereinigung zu bringen, wonach Versicherungen auf Luftschiffe nicht mehr abzuschließen sind. Die Anregung geht von VersichcrungSseite aus. * Schwerer Unfall beim Edertalsperrenban. AuS Kassel wird gemeldet: Beim Bau der Edeital- sperre stürzten drei Monteure von einem Gerüst ab. Zwei von ihnen wurden aus der Stelle getötet, während der dritte dadurch gerettet wurde, daß er auf seine in der Tiefe liegenden Kameraden fiel. ' Autschreituu-eu streikender vaSarbeiter in Kraukretch. In Choisy Leroi wurde etwa ein Dutzend Gasarbeiter von ungefähr 200 Ausständigen überfallen und verprügelt Ein Polizeiunterosfizier, der mit 20 Schutzleuten herbeieilte, wurde von den Au-ständigen arg mißhandelt. Die Ruhestörer ver nichteten sämtliche Werkzeuge. Erst als Gendarmerie heranrückte, flüchteten die Ausständigen; jedoch konnten vier von ihnen verhaftet werden. * Maaöveraufall. Bei Triest verfeuerte im Manöver ein Soldat scharfe Munition, wodurch zwei bosnisch-herzegowinische Soldaten verwundet wurden. Bei den Soldaten wurden noch mehrere scharfe Patronen gesunden. Die Untersuchung muß ergeben, ob eine Verwechslung oder verbrecherische Absicht vorlag. * Bei einer Raderpartie ertränke». Aus einer Ruderpartie ertranken in Hamburg infolge Kenterns deS Bootes der 16jähr!ge Arbeitsbursche Joost und der 17jährige Bursche Odermann. * Eröseaknog in einer! vAuSbehnang von sech- Hektar. Nach einer Meldung auS Brüssel hat sich an der belgisch-sranzösischen Grenze bei Qui^vrain das Erdreich in einer Ausdehnung von sechs Hektar um 6 Meter gesenkt. Infolgedessen stürzte der Damm des von Mons nach Conde führenden Kanals ein. Das Wasser überschwemmie benachbarte Felder. Man glaubt, daß die Senkung durch unvorsichtigen Abbau von den Kohlenberg- werken entstanden ist. * Liebesaffäre in eine« Pariser^Hotel. Im Hotel „d'Hollande" in Paris fand man am Freitag abend die russische Schauspielerin Clau dia JankowS- kana erschossen aus. Ihr Geliebter, der mit ihr vor einigen Tagen dort cingetroffene Petersburger Bankierssohn Andrs Lessin, erklärte dem Polizcikom- missar, er habe mit seiner Freundin einen Streit gehabt und die Absicht geäußert, sich von ihr zu trennen, Hieraus habe die Schauspielerin sich selbst erschossen. Der junge Mann wurde vorläufig in Hast genommen. — Eine weitere Liebestragödie ereignete sich auf dem Montmartre in Paris. Dort schoß eine Tänzerin, die unter dem poetischen Ramen Mairose bekannt ist, ihren Mann, einen Chauffeur, nieder, der mit einer anderen Tänzerin durchgehen wollte * verhafteter Eifeabahadieb. Aus dem Sten daler Bahnhof wurde ein Eisenbahndieb in Haft genommen, der sich Paul Klose nennt und auf der Fahrt von Hannover nach Stendal einem Mitrei senden Geld und Uhr gestohlen hatte. Man fand bei ihm fast 1000 Mark Bargeld und mehrere Uhren vor * StreikauSschrcituugen t» Hamburg. Strei kende Werftarbeiter in Hamburg überfielen einen Trupp von Arbeitswilligen und mißhandelten die Leute schwer. Einer der Geschlagenen mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das ist die erste Ausschreitung, die in dem nun schon wochenlang währenden deutschen Werftarbeiterstreik zu verzeich nen ist. * Brotuot. In Villesranche in Frankreich schlossen die Bäckermeister ihre Läden, als ihnen der Bürgermeister im Interesse der armen Be völkerung die Brotpreise vorschrieb. In der Stadt herrscht große Erregung. * Verhängnisvoller Zusammenstotz. Am Frei- tag früh gegen 7 Uhr fand an der Kreuzung der Müller- und Sellcrstraße in Berlin ein Zusammen stoß zwischen einem Kraftomnibus und einem Wagen der elektrischen Straßenbahn statt. 10 Personen wurden verletzt, alle aber nur leicht. * Selbstmord eines Schülers. In der Nähe des Klausberges bei Langensalza warf sich gestern ein 14 Jahre alter Schulknabe aus Langensalza vor einen heranfahrenden Eisenbahnzug. Dem Lebensmüden wurden beide Beine abgefahren; er starb auf dem Transport nach dem Krankenhause. Der Beweggrund zu der Tat ist noch unbekannt. * Eiu Selbstmord aas klasfische «rt. In einer Pariser Badeanstalt Hal sich gestern ein junger Mann in ähnlicher Weise wie Seneca durch Aus schneiden der Pulsadern den Tod gegeben Man stellte fest, daß der Selbstmörder Eduard Mervin heißt und angeblich ein deutscher Publizist ist. * Dcr Brand des Karersee-Hotels und der Schadenersatz dcr Gäste. Nach einem Rundschreiben des Vereins sür Alpen Hotels in Tirol, des Besitzers des abgebrannten Karerscc-HotelS, werden wahr scheinlich die Gäste, welche Schadenersatzansprüche wegen ihres bei dem Feuer vernichteten Gepäcks usw. angemeldet hatten, leer ausgehen. * DaS Vermögen der Ex-Kövigin Natalie. Dr. Oresdovitch, Anwalt der Ex-Königin Natalie von Serbien, äußerte sich offiziell, daß die Königin ihr gesamtes Vermögen in Höhe von 3V, Millionen Francs dem serbischen Kulturfonds in Belgrad „Vclimirianum" vermacht hat. * Abdul HamidS Juwelen als Lotterichaupt- gewtnn. Der türkische Flottcnverein kaufte die Diamanten des Exsultans Abdul Hamid für 200000 Mark als Hauptgewinn einer großen Lotterie zu gunsten dcr türkischen Flotte an. * Gestohlener Schmuck im Werte von 25000 Mark. Dem vor einigen Tagen aas Charlottenburg noch Nürnberg verzogenen mexikanischen Konsul Fuchs ist ein japanischer Schmuck im Werte von 25 000 Mk. gestohlen worden. Wahrscheinlich wurde der Diebstahl noch in Charlottenburg vollsührt. * Ein Paket mit 2V 000 Kranken gesunden. In Hamburg fand ein Handwerker bei Ausbesserungs arbeiten auf dem Boden eines Hauses am Eppen- dorfer Weg hinter einem Bretterverschlag ein Paket mit 20000 Franken in französischem Gelbe. Der Fund wurde der Polizei übergben. Woher das Paket stammt, konnte noch nicht ermittelt werden. * DaS Münchener Oktoberseft wird bekannt lich wegen seiner hundertsten Wiederkehr besonders großartig gefeiert werden. Zu der Feier, mit dem von Anfang an die Ausstellungen deS bayerischen Landwirt-chastsrates verbunden sind, errichteten die Münchener Gemeindekollegien eine Stistung von l00 000 Mk. zur Förderung der heimischen Land wirtschaft — Zwischen den Schaustellern auf dem Oktobersest und dem Magistrat ist ein Konflikt wegen der Lustbarkeitssteucr aüsgebrochen Letztere wollen die Schausteller nicht zahlen. Verschiedene Blätter sprechen mit Rücksicht darauf von einer Gefährdung des Oktoberfestes DaS ist Unsinn. Ein Oktober sest der Münchener läßt sich einfach nicht gesährden! * Bon Cook. Der famose Amerikaner, der den Nordpol entdeckt haben wollte, von der Kopen hagener Universität dann als Schwindler hingestellt werden mußte, worauf er spurlos verschwand und nichts mehr von sich hören ließ, macht jetzt wieder von sich reden. Er will jetzt von Etah in Grön land die unwiderleglichen schriftlichen Beweise sür seine Entdcckertat beschaffen; diese Papiere hatte er nämlich dort vergraben, aus welchen Gründen, weiß man nicht. * Bou der russischen Grenze. DaS russische Gemeindeamt zu Galina, in nächster Nähe der schlesischen Grenze, wurde von einer bewaffneten Räuberbande überfallen. Ein Wächter und die Frau deS Gemeindevorstehers wurden getötet, als sie Widerstand wagten. Die Räuber versuchten nun, die Kassen zu erbrechen, inzwischen aber waren Bauern herbei geeilt, sodaß die Bande es vorzog, daS Weite zu suchen * Eiue gemütliche Feuerwehr. Bei einer Uebung der Feuerwehr von Uetersen wurde ein Spritzenwagen von zwei Feuerwehrleuten geführt Hinten sollten drei andere schieben Diese aber schlenderten gemütlich hinterdrein und überließen das Schieben einer Anzahl Kinder. Dabei kam nun ein Knabe zu Fall, wurde überfahren und erlitt bleibenden Schaden. Der Führer des betr. Spritzen- zugeS wurde zum Schadenersatz verurteilt. * Das ksrpvtuum mobile, also ein Ding, das, nachdem es einmal Kraftantrieb erhalten hat, fortwährend in Bewegung bleibt, will der als Ver fasser vieler geistreicher und phantastischer Abhand lungen bekannte Dichter Paul Scheerbart ersunden haben. DaS ist eine ebensolche Sensationssache, wie die vor einiger Zeit mitgeteilte Feststellung des Weimarer Poeten Johannes Schlaf, daß sich die Sonne um die Erde drehe. Ohne die außer ordentliche geistige Bedeutung der beiden Poeten herabwürdigen zu wollen, muß man sagen, daS jede ihrer Entdeckungen eine Selbsttäuschung ist. Ein eigentliches Perpetuum mobile zu konstruieren ge hört sür den Menschen zu den Unmöglichkeiten, da der Begriff in sich ein Widerspruch ist. Angenommen selbst, cs gelänge, eine Maschinerie zu erfinden, die nach einmaligem Antrieb endlos in Bewegung bleiben könne, so würden sich die Maschinenteile nach ver hältnismäßig kurzer Zeit so abnutzen, daß auch daS künstliche Perpetuum mobile gar bald zur Ruhe kommen würde. Jedenfalls kann man aber der an gekündigten Schrift Scheerbart- über sein Experiment ' mit Jntersse entgegensetzen. öie bezogen vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk. — Inserate haben besten Erfolg. Jnseratentarif und Probenummern gratis und frantv. Hauptgeschäftsstelle: Dresöen-A., Marienstraße 38/40.