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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191008280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-28
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.08.1910
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erst vor wenigen Wochen (am 16^ Juli) unter Dem bedauerns- Der zu zehn Jah L n. ge ¬ konnte natürlich neten * Altenburg, 26. Aug. Aus dem Erker- von Herrn modelt des schenk des kunstreicher in Berlin. — Gestern der Infanterie z. D. einem Herzschlag. — wurde der Brust- Tod auf der Stelle den der in war bis jetzt Krankenhauses, im Gefängnis der, der schwerverletzt ins Krankenhaus bracht wurde. Unterschriften au die oberste Kirchenbe kundgab, ist damit nicht erfüllt worden. Bautzen, 26. Aug. Die Stadtverord- haben einstimmig der Annahme zweier Büfettier Jetzt er- Anspruch vor eini- bei der zwischen zwei Wagenpuffer, werten verheirateten Manu korb eingedrückt, so daß sein eintrat. * Dresden, 26. Aug. 2000 Hörde a. beschlossen, am 18. September einen außerordentlich großen Ehrungen seinen 80. Ge- bnrtstag feierte, ist gestern gestprbcn. Nach seinem Uebertritt in den Ruhestand lebte er zunächst laufen, da er sich als „harmloser aus der Katharinenstraße" auswies, heben nun der Wirt und ein Gast auf die Belohnung. Ferner erschien gen Tagen ein Leipziger Bürger erlitt einen melt wurde, daß er fiir immer loren hat. Der Verunglückte in der Pflege des Zittauer Der Täter büßt gegenwärtig seine Strafe ab. Wurzen geborene Stoß dürfte sich hier ein quartiert haben. Die Kriminalpolizei war in der verflossenen Nacht und heute vormittag in Dresden und in der Umgebung allenthalben tätig. * Leipzig, 26. Aug. Der Erpresser und Mörder Karl Koppius ist der „L. Abdztg." zufolge nicht nur einmal, sondern bereits dreimal in den Händen der Polizei gewesen, und zwar auf direkte Anzeige wegen der von ihm verübten Verbrechen. Im Februar vori gen Jahres verkehrte in einem Restaurant der Gustav-Adolfstraße ein Fremder, der mit dem damals veröffentlichten Bilde des gesuchten Mörders und Erpressers eine gewisse Aehm lichkeit hatte und durch seine höhnischen Be merkungen über die Kriminalpolizei aufgefal len war. Eines Abends ließ ihn deshalb der Gastwirt durch zwei Schutzleute festnehmen; diese ließen ihn aber auf der Straße wieder Staatsanwaltschaft und erhob Anspruch auf die Belohnung, weil er im Sommer vorigen Jah res Karl Koppius angczeigt hat. Dieser ist damals auch von einem höheren Polizeibeam ten — der inzwischen verstorben ist — nach einem Verhör als harmloser Mensch wieder frcigclassen worden, obwohl man Schriftpro den von ihm genommen hatte. * Döbeln, 26. Aug. Ein alter Döbel- ner, der dieser Tage im 84. Lebensjahre in Dresden verstorbene Rentier Karl Schlegel, hat seiner Vaterstadt Döbeln 25 000 Mk. zu einem Zierbrunnen geschenkt und testamentarisch noch ein bedeutendes Vermächtnis hinterlassen. Der Entschlafene hatte in Döbeln als Kaufmann gelernt und war dis vor einigen Jähren Mit- besitzer einer Steingutfabrik in Colditz. * Aue, 26. Aug. Die Mitte der 40er Jahre stehende Ehefrau des Spediteurs Kunz erlitt gestern abend dadurch schwere Brand wunden, daß beim Anzünden der Hängelampe der gestillte Ballon herunterfiel, das Petro leum sich entzündete und die Kleider der Frau in Flammen setzte. Hausbewohner erstickten die Flammen, doch sind die Wunden bedeutend. * Plauen, 26. Aug. Gestern nachmittag ocrunglückte der Eisenhobler Ludwig Werner dadurch ziemlich schwer, daß er beim Oelen einer Hobelmaschine mit deni Kopf in die Maschine kam. Es wurde ihm der Kopf so arg eingeklemmt, daß er einen Schädelbruch dovontrug und ins Krankenhaus gebracht wer den mußte. * Johanngeorgenstadt, 26 Aug Das ^andeskonsistorium hat die seinerzeit durch das ^'os erfolgte Wahl des Pfarrers Klauß, frü her in Neudeck, für gültig erklärt und Herrn K. als Pfarrer bestätig!. Der Wunsch der hiesigen Einwohnerschaft, den bisherigen Dia konus und Pfarrverweser Pastor Bähr zu be hallen, der sich in einer Eingabe mit rund dem 16. Jahrhundert Heide bis hinter das Restaurant „Zu Linden" in Radebeul, wo sie dann bei Straßenbahnhaltestelle abbog. Der 1878 wachten Augenblick das 1^ jährige Söhnchen des Schriftsetzers Gadsch auf den gepflasterten Hof. In den ArmeU der herbeigeeilten Mut- ter verschied kurze Zeit darauf das Kind; es hatte einen Schädelbruch erlitten. nur wenig vorgeführt werden, immerhin lenk len die Urkunden, Akten, Bücher, Städtcansich ten, Geldstücke und Siegel aus jener Zeit, die durch Photographien und Reproduktionen von hervorragenden Blättern der damaligen Kunst, von Handschriften und Drucke» ergänzt wur den, die Aufmerksamkeit auf sich. Das In nungs und Gewerbcwcscn hatte schöne Tru Heu, Gewerbsschilder und -Zeichen, mehrere alte Jnnungsartikel und Privilegien mit an hängenden mächtigen Sigillen der ehemaligen schönburgischcn Landesherren, sowie wertvolle Zinngefätze beigcsteuert. Der Bergbau war durch die Bergfahne, Barten, Kappen, Erze und Hüttenprodukte ?c. vertreten, denen sich ein ren Zuchthaus verurteilte frühere Diener und spätere hiesige Gastwirt Richard Stoß, der, »nie gemeldet, aus der Strafanstalt zu Son ncnburg «usgebrochen und erneut in Kottbus schwere Einbrüche verübt hat, soll sich hier verborgen aufhalten, wo seine Ehefrau wohnt. In den gestrigen Abendstunden wurde un weit der Waldvilla zu Trachau seine An staltskleidung hinter einem Strauche versteckt aufgefunden. Die sofort durch zwei Polizei hunde anfgenommene Verfolgung der Spur führte von der Fundstelle durch die Dresdner Bildhauer Mende gefertigtes Gips Lampertusschachtes (Jubiläumsge Naturheilvercins) anschloß. Von Betätigung unserer Industrie er bedeutender Vermächtnisse zugestimmt. Für die Armen hiesiger Stadt hat die verstorbene Frau Fiebiger, hier, 54 000 Mark für eine Wilhelm Fiebiger Stiftung vermacht. Ferner hat Fräu lein Franziska Weber in Niesky, früher in Bautzen, die Stadt Bautzen als Universalerbin ihres nach den vorläufigen Schätzungen sich aus 150 000 bis 200 000 Mark belaufenden Nachlasses eingesetzt. Die Erbschaft soll be stimmungsgemäß zum Bau eines Mädchen - Waisenhauses Verwendung finden. Ferner ha- ben die Stadtverordneten 3000 Mark bewilligt, die am Sedantage zur Unterstützung hilfsbe dürftiger Veteranen des Feldzuges 1870—71 Verwendung finden sollen. * Zittau, 26. Aug. In die Dresdner Taubstummenanstalt ist jetzt der Kutscher Willibald Siebert aus Reibersdorf gebracht Depeschen Berlin. Zur Königsberger Rede des Kaisers schreibt der „Vorwärts": ,Mns sagt Herr v. Bethmann zu dieser Rede. Hat er ihren Wort laut gekannt und ist er bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen, oder hat er nichts von dieser Rede gewußt, und ist er bereit, die Kon sequenzen daraus zu ziehen? Wir fordern die Einberufung des Reichstages. Wilhelm II. hat das persönliche Regiment proklamiert. Der Reichs tag, die Vertretung des Volkes, hat die unab weisbare Pflicht, den Fehdehandschuh aufzu- »ehmcn und der Krone die verfassungsmäßigen Grenzen anzuweisen. Das ist keine svzialdemo» kratischc Forderung, das ist eine Forderung der bürgerlichen Parteien. Nimmt das deutsche Volk den Kampf auf und führt ihn zu Ende, so hat der deutsche Kaiser dem deutschen Volke einen wichtigen Dienst geleistet. , Berlin. In der Jungfernhaide wurde ge stern abend gegen 11 Uhr der Omnibusschaff ner Schmiedke von dem Posten stehenden Fah nenjunker v. F. angeschosfen und schwer ver letzt. Schmiedke hatte in der Dunkelheit das Gelände des Schießstandes des 2. Garde Re gimentes betreten, wo zu der fraglichen Zeit das Alexander Regiment die Wache stellte. Der Fahnenjunker hatte Schmiedke angerufen. Als dieser sich jedoch an den Ruf nicht kehrte, son- dern sogar noch auf den Fahnenjunker zu ging, legte dieser an und schoß Schmiedke nie zählten seidene Bildwebercien und Kaschnür- muster. Die Tafeln belebten erlesene Zinnge säße und sonstige Kostbarkeiten hiesiger Samin ler. Von den Bildern, an denen kein Mangel mar, fesselten namentlich die alten Ansichten der Heimatstadt sowie die Bildnisse von An gehörigen hiesiger Familien, und mancher Austausch alter Erinnerungen wurde gerade durch sic bei den alten Hohensteinern, Ein heimischen wie Besuchern, angeregt. Daß auch die neuere Kunst, soweit sie sich mit der Ver gangenheit Hohensteins befaßt, zu Worte kam, ergänzte das Ganze in harmonischer Weise; denn während frühere Kunstbeflissene sich mehr dem Porträt widmeten, wendet sich die den Stift und Pinsel führende jetzige Generation mehr den alten Gäßchen und Gebäuden zu, deren malerische Erscheinung in mancher be achtenswerten Leistung den Späterkommenden aus diese Weise erhalten wird. In dieser Richtung kann die Photographie, richtig ge handhabt, sich ebenfalls äußerst nützlich machen. Dies bewies so manche Anerkennung, deren die mit ausgestellte kleine Kollektion von Ama teurphotographien teilhaftig wurde. Alles dies nebst noch manchem anderen aus der Väter Tagen gruppierte sub um das Modell des von der Staatsregierung unserer Stadt geschenkten Brunnens, der vom nächsten Jahre ab den Altmarkt zieren wird und der auf der letzten Seite des Gedcnkblattes des „Anzeigers" ab gebildet ist. Eine Anzahl der ausgestellten Gegenstände entstammt dem Stadtmuseum, in dem sie von der nächsten Woche ab wieder ihren altgewohnten Platz einnehmen werden. *— Um bei der Ausgabe der G e - w inne möglichst jeden Zeitverlust zu vermeiden, seien die Inhaber der Gewinnlose darauf auf merksam gemacht, daß eine Auswahl unter den Gewinnen von gleicher Preislage oder ein Um tausch nicht möglich ist, da die angetansten 1080 Gegenstände schon vor 14 Tagen numeriert und in eine Liste eingetragen worden sind, die Herr Registrator Kny drei Tage vor der Ziehung geprüft hat. Auf diese Liste bezogen sich die Nummern, die bei der am Montag stattgrfundenen Ziehung aus der zweiten Trommel entnommen worden sind. Losnummer und Gcwinnummer gehören also zusammen, und es würde ein Ver stoß gegen die gesetzlichen Bestimmungen sein, wenn bei der Grwinnausgabe seitens der dabei tätigen Herren ein Austausch der Gewinne vor genommen würde. Man wolle also im Interesse der schnellen Gewinnausgabe alle dahingehenden Anfragen unterlassen. *— Sedanfeicr der Militärvrreine. Zu den großen Ereignissen der Weltgeschichte gehört auch der Siegestag von Sedan. Ans die Be deutung dieses die Geschichte des geeinten deut schen Kaiserreiches begründenden Tages brauchen wir nicht näher hinzuweisen. Die Alten missen, was ihnen dieser Tag ist, den Jungen aber wird es in der Schule gelehrt, was Großes au ihm geschehen. Die Kgl. Sächs. Militär- und Krieger- vereine Hohenstein-Ernstthals beabsichtigen, wie bereits von uns mitgetcilt, die 40. Wiederkehr des Tages von Sedan am 2. September durch einen Fackelzug durch die Straßen der Stadt, Ansprachen an den drei Denkmälern, Kranznieder legungen und anschließendem Kommers im Saale des Altstädtcr Schützenhauses in würdiger Weise festlich zu begehen. Für den Kommers sind eine Anzahl Ansprachen vorgesehen, die Festrede hat Herr Pfarrer Schmidt übernommen. Während des Kommerses wird auch eine Ehrung der Ve teranen stattfindcn. Die sehr reichhaltige Musik folge wird die hiesige Stadtkapelle in bekannter Weise zur Ausführung bringen. Da der Kom mers öffentlich ist, steht zu erwarten, daß unsere patriotisch gesinnte Einwohnerschaft an ihm regen Anteil nimmt und dies durch zahlreiches Erschei nen besonders zum Ausdruck bringt. *— Die Soldaten kommen! Die ersten Truppen für das bevorstehende Manöver sind bereits eingetroffen und haben heute vor mittag unsere Stadt passiert. Verquartiert wurden die Truppen, Offiziere und Mannschaften des Feldartillerie-RcgimentS Nr. 78, in Berns dorf, St. Egidien, Glauchau usw. Die Quartiere sind in Bernsdorf vom 27. August bis mit 6. September belegt. *— Aus dem Vcrcinslcbcn. In der letzten Versammlung der hiesigen Ortsgruppe des Sozialdemokratischen Wahlvereins wurde Schädelbruch und starb alsbald. Das Auto- mobil fuhr im schnellsten Tempo davon; man hat leider nicht feststeNen können, was es für ein Erkennungszeichen trug. — Ein aus Frankenhausen gebürtiger Soldat der 1. Kom- paqmc des 96. Infanterie-Regimentes erschoß sich in der Kaserne mit seinem Dienstgcwehr. Der Selbstmörder hatte in vier Wochen seine Dienstzeit beendet. Neben einer Liebschaft in seiner Heimat hatte er aber auch hier mit einem Mädchen angebändelt. Die Folgen blie ben nicht ans. Aus dieser heiklen Situation verstand sich der Mann nicht anders heraus- zuzichen als durch Selbstmord. * Gera, 26. Aug. Gestern gegen Abend durchfuhr ein Automobil unseren Nachbarort Dürrenebersdorf. Der Kraftwagen überfuhr das fünf Jahre alte Söhnchen des Viehhänd- lerS Goldschmidt. Das Kind worden, der am 22. Dezember v. I. über fallen und am Kopfe so entsetzlich verstüm das Gehör ver Der Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Eduard Heinrich senster der elterlichen Wohnung in der Wenzel- Henoch, der Altmeister der Kinderheilkunde, der straße stürzte heute nachmittag in einem unbe- weilt bekanntlich zurzeit früh, erlag der General Oskar v. Reyher plötzlich Hambura. Das Reichsamt des Innern hat den Versuch gemacht, in der Bewegung zwischen den Werftarbeitern und den 2öcrst- dircktoren vermittelnd einzugrcifen, was jedoch resultatkos verlief. Die Werftbcsitzcr, die fort gesetzt der Meinung sind, daß auch ein längerer Streik keine wirtschaftlichen Folgen nach sich ziehen wird, lehnen jede Verhandlung mit den streikenden Arbeitern entschieden ab. Tetscken. Ans den um 8 Uhr 5 Min. abends hier abgehenden Berliner Schnellzug wurden im Nußdorfer Gelände mehrere Schüsse abgegeben. Eine Kugel durchschlug ein Fenster und sanfte an, Kopfe eines Passagiers vorbei. Eine strenge Untersuchung ist eingelcitet. Paris. In längeren Kommentaren kriti siert der „Matin", nachdem er die Königsberger Kaiserrede im Wortlaut gebracht hat, den Inhalt derselben. Er würdigt zunächst die Rede als solche für das deutsche Volk und als Rede fiir das Ausland und schreibt: „Ganz wahrscheinlich wird Kaiser Wilhelm heute schon seine Worte in Königsberg bedauern, Kaiserworte, die von seinem ganzen große» deutsche» Volke gcnüß- billigt werden nnd die sein Kanzler sicher schwer beklagt. Der Teil der Rede, in welchem Kaiser Wilhelm von seinem göttlichen Rechte spricht, hat nichts Auffallendes im Munde dieses Herr schers und harmoniert mit dem Charakter Kaiser Wilhelms, welcher dieselben Phrasen bei jeder Ernennung von höheren Beamten im Munde führt. Aber das Unglück will, daß alle diese er hebenden Gefühle, die, wie gesagt, wohl fiir Kaiser Wilhelm verständlich sind, für die ganze übrige politische Welt jedoch höchst unverständ lich, einen andern Schein, ein andres Anssehen erhalten, wenn man sie auf das Terrain des politischen Lebens verpflanzt. Und es ist zu er warten, daß die unglückliche Rede, welche übri gens der Schönheit nicht entbehrt, von der Öffentlichkeit scharf kritisiert und eine ähnliche Pressekampagne Hervorrufen wird, wie die im Jahre 11108 bei Gelegenheit des Interviews Kaiser Wilhelms, veröffentlicht durch den „Daily Telegraph". Es ist unvermeidlich, daß Kaiser Wilhelm aus dieser Kampagne verkleinert nnd gedemütigt hervorgchen wird. Man kann nicht sagen, daß diese Rede des Kaisers eine glänzende politische gewesen ist, aber man kann erklären, daß der Kaiser sich heute nicht nur als Voll strecker des Volkswillens betrachtet." — „Echo de Paris" schreibt zu der Kniserrede, daß die Rede das schärfste Dementi der Friedensbewegung be deutet. Bilbao. Der Generalstreik ist definitiv für den nächsten Montag proklamiert worden, Morgen Sonntag werden drei große Versammlungen stattfinden, in denen alle Arbeiter von Bilbao aufgcfordert werden, sich dem Ausstand anzu schließen. Kopenhagen. Der Internationale Trans- portarbeiterkongrctz hat gestern beschlossen, einen internationalen Scemannsstreik ins Werk zu setzen, wenn die Reeder Verhandlungen wegen Lohnerhöhung nicht aufnehmen wollen. Der Familienausflug zum Gasthof in Falken abzu- halten. Es wurde bekanntgcgcben, daß am 11. September eine Volksversammlung stattfindcn soll, zn der der Rcichstagsabgeordnetc Fritz Geyer Leipzig als Referent gewonnen worden ist Er wird über „Die gegenwärtige politische Lage" sprechen. * Oberlungwitz, 27. Aug. Wiederum klopft der Verein fiir Gemeindediakonic bei den Ein wohnern unseres Ortes an; abermals will er Beiträge sammeln zur Erhaltung unserer ört lichen Krankenpflege. Auch diesmal werden sich sicherlich offene Herzen und freigebige Hände in reicher Zahl finden, die die Mittel spenden, dies segensreiche Werk weiterhin zn crhgltcn. Denn wahrlich, gar nötig ist sic, unsere Gemeinde schwester! Hat sie doch innerhalb Jahresfrist mehrere Tausend Krankenbesuche gemacht imd in manche Familie, deren Mutter und Pflegerin krank darniederlag, heißersehnte Hilfe gebracht. Daneben hat sie die Jungfranen nnd Alt- mütterchcn des Ortes um sich gesammelt und einem Missionskränzchcn vorgestanden, in dem mancherlei Gutes fiir unsere Kranken und Siechen geschaffen worden ist. Leider aber bleibt immer noch ein schon lange sehnsüchtig gehegter Wunsch unerfüllt. Denn angesichts der großen Arbeits leistung unserer Diakonisse und in Anbetracht der großen Ausdehnung nuferes Ori es, die jene Tätigkeit so außerordentlich erschwert, erscheint die Anstellung einer Hilfskraft dringend nötig. Aber??!! Darum auf die Herzen! auf die Beutel! Wer hilft mit, hier Rat zu schaffen? ' j Gersdorf, 27. Aug. Noch gut abge- laufen ist gestern abend ein Unfall, de» der Fleischer B. aus Zschocke» hier ans der Straße in der Nähe des „grünen Tales" erlitt. Als plötzlich sein nor einem WaAen gespanntes Pferd scheute, sprang dasselbe über die Ufermauer- barriere in den Bach, der zum Glück nicht allzu viel Wasser enthielt. Während das Pferd nur unbedeutende Verletzungen erlitt nnd bald mit Hilse einiger Männer wieder hernusbefördert wurde, war an dem Wagen der Verlust der Deichsel zn beklagen. Auch ist durch den starken Anprall die eiserne Schutzschranke verbogen und das Mauerwerk nebst Säule gelockert. Mit dem wieder flottgemachten Wagen konnte das Ge schirr abends gegen 9 Uhr seinen Heimweg an treten. Der Geschirrbesitzcr war mit dem Schrecken davongekonunen. * Langenberg, 27. Aug. Gestern abend wurde im Teiche des Gutsbesitzers Hartig ein Mädchen im Alter von etwa 15 Jahren tot aufgefttndcn. Das Mädchen stammt aus Wüsten brand. * Zwickau, 26. Aug. Der bei der Firma Fickentscher beschäftigte Wagenrllckcr Haugk kam heute vormittag, als die Bremse versagte, so unglücklich zwischen zwei Wagen, daß ihm die Schädeldeckc eingedrückt wurde Er dürfte kaum mit dem Leben davonkom men. Gestern abend wurde hier das 2s^- jährige Töchterchen des Schlossers Meyer von einem mit Ziegelsteinen beladene» Wage» über fahren. Das linke Bein wurde dem Kinde vollständig vom Körper getrennt, so daß kaum Aussicht besteht, das arme Wesen am Leben zu erhalten. * Dresden, 26. Auy. Wie verlautet, be absichtigt der neue Präsident von Brasilien, Marschall Hermes da Fonseca, demnächst Dres den einen Besuch abzustatten. Der Präsident in Meran und dann in Dresden. — Heute früh geriet der 28 Jahre alte, in der Grvßenhainer Straße wahnhafte Bnhnarbestcr Max Hilme zu unterwerfen und damit den Import zu un- terbinden, mutz entschieden widersprochen wer den. Das ausländische Obst steht nicht nur an Frische, sondern Meisters auch an Geschmack und Güte hinter dem heimischen zurück und darf daher auch billiger als dieses zum Ver kaufe kommen. Der Obstkonsum wächst sicht lich; je mehr Obst unsere heimischen Züchter auf den Markt bringen, um so besser. Sie erzielen für ihre Ware lohnende Preise. Den breiten Volksschichten das billige ausländische Obst zu verteuern, verbietet sich aus nationalen Rücksichten. *— Wetteraussicht für Sonntag, dcn 28. August: Südostwind, heiter, warm, vor wiegend trocken. * — Bezirksausschutzsitzung. Die Tagesordnung für die 9. diesjährige Be zirksausschußsitzung, die am Mittwoch, den 31. August, vormittags ^11 Uhr im Sitzungs saale der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau stattfindet, weift u. a. folgende Be- rotungspunkte aus: Wahl von 14 landwirt schaftlichen Sachverständigen und Stellvertre tern für die Einschätzung zur Staatseinkom- mensteuer usw. auf die Jahre 1911 und 1912; Mitwirkung der Amtsstratzenmeister beim Kom- munikationswegebau; Besitzwechselabgabenord nung für Callnberg; Gesuch Otto Molchs in Oberlungwitz um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein (Uebertragung) im Grund stücke Nr. 506—„7 des Brandkatasters für Ober lungwitz. * Hohenstein-Grnstthal, 27. Aug. Morgen Sonntag findet Platzmnsik auf dem Ncumarkte von 11 bis 12 Uhr mittags statt. Es werden gespielt: Mit Eichenlaub nud Schwertern, Marsch von Blon; Ouvertüre z. Op. „Oberon" von C. M. v. Weber; Paraphrase über das Lied „Wald andacht" von Abt; „Ob du mich liebst", Lied aus der Operette „NakiriS Hochzeit" von Linke; Ich bin ein .Kind vom Rhein, Walzer nach Motiven a. d. Operette „Der Vvgclhändler" von Zeller; Klänge aus Carl M. v. Webers Frei schütz in Form eines Potpourris vou Schinkel. * — Die Ausstellung von Stadt er i n n e r u n g e u und Altertümern, die dem Stadtrechtsjubiläum ihr Entstehen ver dankt, wird nunmehr morgen Sonntag nach mittag 1 Uhr geschlossen. Sie war in dem Sitzungssaale des Rathauses untcrgebracht, der durch seine schöne Ausstattung mit GlaSgc- mälde», grünbezogenen Tafeln und dunkel brauner Wandverkleidung das Entzücken eines jedrn Besuchers erregt. Daß für die Ausstel lung Gegenstände zu erlangen waren, die sich in solchem Raum zu behaupten vermochten, ist ein besonders wohltuendes Zeugnis hilfsberei ten Gemeinsinnes unserer Bürgerschaft. Aus der frühesten Zeit der Stadt Hohenstein
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