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WWltMttWer Anzeiger Tageblatt für Kohensteln-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bemsdors, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erwach, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Küttengrund re. Der .Sohensteln-Ernstthaler' Anzeiger rrtcheint mk Ausnahme der Sonn- uik Festtage tSgltch abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus Mk.1.50, bei Abholung In der Geschäftsstelle Mk.lLS, durch die Poft bezogen (außer Bestellgeld) MK.1.50. Einzelne Nummern l0 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. Als Extra- beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzetgengebllhr für Lie 8gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im .Oberlungwitzer Tageblatt' Aufnahme. 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Im „Kaisergarten" der alten Markgrafen stadt Meißen trat am gestrigen Sonntag der Landesverband der deutschsozialen Partei im Königreich Sachsen zu seiner diesjährigen Ta gung zusammen, die aus einer internen Be ratung nur für Mitglieder der Partei und einer öffentlichen Versammlung bestand. In der geschlossenen Beratung, die vom Schrift leiter Hammer-Leipzig geleitet wurde, waren Vertrauensmänner aus allen Teilen des Lan des zugegen. Sie erstatteten über die Partei verhältnisse in ihren Bezirken Bericht, dem zu entnehmen war, daß überall sich ein erfreuli ches Anwachsen der Mitgliederzahl bemerkbar macht und daß das abgelaufene Geschäftsjahr als befriedigend bezeichnet werden kann. Man trat dann in die Besprechung der bevorstehen den Arbeiten ein, zu denen auch die Anbe raumung von öffentlichen Versammlungen ge hört. Eine besonders eingehende Besprechung wurde dein Verhältnis zu den übrigen Par teien und den Vorbereitungen für die kommen den Reichstagswahlen gewidmet. Für den Parteitag in Kassel, dessen Programm man eingehend durchsprach, wurde der Versamm lungsleiter als Abgeordneter gewählt. Die öffentliche Versammlung, die nachmittags in demselben Lokale abgehalten wurde, war recht gut besucht. Schriftleiter Hammer-Leipzig er öffnete sie mit einer Begrüßung der Erschie nenen, worauf Reichstagsabgeordneter Amts gerichtsrat Lattmann über „Ziele und Grund lagen einer gesunden Wirtschafts- und Sozial politik" sprach. Der Redner legte dar, daß das Thema gleichbedeutend sei mit dem Programm der deutschsozialen Partei. Die erste Voraus setzung für eine gesunde Wirtschafts- und So zialpolitik sei die Stärke unseres Reiches nach außen, die zweite Voraussetzung die geordne ten Reichsfinanzen. Hierin liege Deutschlands Schwergewicht gegenüber dem Auslande, das Deutschland so lange fürchte, so lange es stark nach Außen und im Innern sei. Im beson deren wandte der Redner sich dann den Vor gängen bei dem Zustandekommen der Reichs finanzreform zu, wobei er in scharfer Weise das Verhalten der Liberalen kritisierte. Den jenigen Parteien, die bei dem Zustandekom- men positiv mitarbeiteten, würden große Vor würfe gemacht; das komme aber daher, daß unser Volk noch nicht genügend staatsbürger lich erzogen sei, daß ihm vielfach noch das Gefühl der Pflichterfüllung gegenüber deni Reiche abgehe. Genau so zu verurteilen sei die Verhetzung zwischen Industrie und Land wirtschaft. Beide Erwerbszweige seien die festesten Stützen unserer Volkswohlfahrt, beide hätten die gleiche Bedeutung für unser Volk und darum müßte beiden gleich weitgehender Schutz zuteil werden. Weiter beschäftigte sich der Redner mit der Kolonialpolitik, der Handwerker-, Beamten-, Privatbeamten- und Arbeiterfrage, und zum Schluffe mit der Frage des Antisemitismus. Sodann sprach der Preußische Landtagsabgeordnete v. Leve- tzow-Vöelbeck über „Hansabund und Bauern bund". Der Redner verbreitete sich über die Zwecke und Ziele dieser beiden Vereinigungen, wobei er in scharfen Worten die Gegensätze des Bauernbundes zum Bund der Landwirte und die Stellungnahme des Hansabundes zu beiden kritisierte. Die wahre Absicht des Han sabundes bestehe darin, nun auch den Mittel stand und das Kleingewerbe von den Groß banken abhängig zu machen, wie dies in der Hauptsache schon mit dem Großgewerbe und der Industrie geschehen sei. Insgesamt stellte der ganze Vortrag eine einzige Polemik gegen Bauernbund und Hansabund dar. Die De batte, die sich an beide Vorträge anschloß, war recht lebhafter und ausgiebiger Art. Es nah men an ihr u. a. Generalsekretär Kunze vom Konservativen Landesverein und Parteisekre tär Dr. Brüst vom nationalliberalen deutschen Reichsverein zu Dresden teil. Erst in den Abendstunden erreichte die Versammlung ihr Ende. Das Kaisermanöver wurde bereits am Morgen des Sonnabend, des dritten Gefechtstages, beendet, da kein Zweifel mehr darüber bestehen konnte, daß der Angriff der blauen Partei abgeschlagen war, die rote Armee dagegen so geschickt operiert hatte, daß Blau in die gefährlichste Stellung geraten war. Der Kaiser als Oberschiedsrichter entschied den Kamps somit zugunsten Rots. Die Manöoer- verluste wurden in diesem Jahre praktisch dar gestellt. Ueberall sah man sie auf den Fel dern, in den Chausseegräben herumliegen, Of fiziere, Mannschaften, Pferde. Die Geschütze waren umgekehrt, die Gewehre zusammenge setzt. Klagen über zu dicke Schützenlinien gab es in diesem Kaisermanöver nicht. Für oie Reserven der Truppen waren richtige, höhlen artig in die Erde eingegrabene und abgesteifte Unterstände geschaffen worden, wie sie mit größtem Erfolg in der Schlacht bei Mulden angewandt worden waren. — Der Kaiser rich tete an den Oberpräsidenten der Provinz WcU- preutzen eine Kabinettsordre, in der er ihn beauftragte, der Bevölkerung für den warm herzigen Empfang, der der kaiserlichen Familie bereitet wurde, seinen tiefempfundenen Dank auszusprechen, gleichzeitig dem Teil der Be völkerung noch seiner besonderen Anerkennung zu versichern, der trotz der recht erheblichen Einquartierungslast die Leistungen der Trup pen während der Manöver durch eine gute Aufnahme hat wirksam unterstützen helfen. — Der Kaiser hat sich nach Beendigung der Ma növer nach Jagdschloß Paith begeben, wo er in den Oberförstereien Rominten und Pawellning- ken bis Mittwoch auf Elchwild jagen wird. Neber das Programm für die Reife des deutfcken Kronprinzen nach Ösiafien wurde nach den bisherigen Anordnungen, vor behaltlich näherer Regelung der Einzelheiten, folgendes festgesetzt: Der Kronprinz wird nach der mit einem Aufenthalt in Ceylon verbun denen Seefahrt am 14. Dezember 1910 in Bombay eintreffen. Es folgt ein Besuch In diens, wofür ein Zeitraum von einigen Wochen zur Verfügung steht. Wie sich der Be such in Indien im einzelnen gestalten wird, bedarf noch näherer Bestimmung. Spätestens mit dem 14. Februar wird der Kronprinz von Kalkutta aus die Weiterreise nach Bangkok an treten. Unterwegs ist ein Aufenthalt in Singa- pore vorgesehen. Von Siam aus kommt noch ein Ausflug nach Java in Frage. In diesem Falle würde der Kronprinz von Java aus Mitte März in Hongkong eintreffen und von dort aus noch nach Canton und nachher nach Schanghei fahren. Daran würde ein mehrtägiger Besuch Kiautschous sich anschlie ßen. Die Ankunft des Kronprinzen in Peking ist für den 10. April, diejenige in Tokio uni den 25. April geplant. Anfang Mai könnte dann die Rückreise über Sibirien angetreten werden. Keine Wahlparole des Reickskanzlers. Gegenüber der von uns in voriger Nummer veröffentlichten Meldung der „Frkf. Ztg.", die Wahlparole des Reichskanzlers sei der Samm lungsruf an die „schwarz-blaue Mehrheit" und Nationalliberalen zum Kampf für die Schutzzoll politik und für die gefährdete nationale Arbeit, läßt v. Bethmann Hollweg durch die „Köln. Ztg." erklären, daß er bisher überhaupt keine Wahlparole ausgegebcn habe, auch nicht in ver traulichen Gesprächen. Dahingegen sagt die „Franks. Ztg.", sie halte ihre Informationen für authentisch; eine Anschauung, die nach dem Vor stehenden sich doch wohl nicht aufrecht erhalten läßt. Den Standpunkt des leitenden Staats mannes in dieser Frage legt die „Köln. Ztg." wie folgt dar: Der Kanzler hat keinen Anlaß, eine Wahlparole jetzt schon aufzustellen; wenn dies geschehen sollte, würde er sich doch vorher mit seinen Ministerkollegen und den parlamen tarischen Persönlichkeiten besprechen. Ferner ist ja allerdings bekannt, daß Herr von Bethmann das Heil für die zukünftige Entwicklung in einer Einigung der bürgerlichen Parteien erblickt ; es ist aber nicht anzunehmen, daß er als erste Wahl parole die Verteidigung der Schutzzollpolitik auf die Fahne schriebe. Die Mitteilung der „Frkf. Ztg." ist schon dadurch fragwürdig, daß ihr nur die Wiedergabe eines vertraulichen Ge sprächs beigemessen wird. Der II». Alldeutsche Verbandstug ist zu seiner Jahresversammlung in Karlsruhe vereinigt. Von bekannten alldeutschen Politikern sind die Reichstagsabgeordneten Liebermann von Sonnenberg und General v. Liebert, Major von Stössel, Generalmajor Keim, Graf Reventlow n. a. zugegen. Nach einer Erörterung über die freundlichere Gestaltung der Lage des Deutsch tums iu Ungarn sprach Rechtsanwalt Dr. Stade- Dresden über „Die völkischen Gefahren der Reichs- versicherungsordnnng". Redner führte aus, daß infolge der gewaltigen Entwickelung unserer Industrie in Deutschland mehr ausländische Arbeiter tätig sind als in irgend einem anderen Lande. Die große Zahl der ausländischen Ar beiter ist nicht nur wegen der hohen Kriminali tät dieser Leute, sondern hauptsächlich deshalb bedenklich, weil sie den Grund legt für die fort- Geerteerd. Novelle von E. Vely. 81 (Nachdruck verboten.) In den Dünen sitzt die schwarze Geerteerd; das Hanpt auf die Hand gestützt, schanl sie über das Wasser hin, oder bevbacbiet die Andere». Ab und an bückt sich eines der Mädchen nach einer Muschel, glaubt auch wohl ein Slück Bernstein zu finden. Die Burschen rauchen und einer der kecksten singt den Endreim eines Malrosenlicdes in den Wind hinein. Als die drei Dirnen auf's Neue dein Platz gegen über sind, wo Gcerteerd sitzt, sagt die Eine: Sie thut wieder besonders! Weil sie die Reichste ist, wirft Anne hi», die Kleinste und Besitzloseste unter ihnen. Meerie, die hübscheste, hebt den blonden K wf »nd schaut in der Richtung aus, von wo man gewöhnlich vom Dorfe her kommt, und seufzt leise. Sic wartet auf Jemand. Greit hat die rascheste Zunge und fällt wieder ein: Edo Finnink geht Geerteerd nach. Die Burschen sind, das Stehcnblciben der Mädchen für eine Absichtlichkeit haltend, näher gekommen. Elas Duwe, der mit einem englischen Schisi schon in West- und Ostindien gewesen ist, ruft ihnen zu: Wollt wohl zum Abend noch nach der blauen Balge! Habt's so eilig! Nein! sagt Anne ehrlich und streicht über ihre Schürze. Greit guckt verstohlen Edo an, der eine gleich gültige Miene zu dem Spas; des Andern macht, und sagt: Geht sich besser in Gemeinschaft. Dann setzen sic dc» Wcg fort. Geerteerd hat verwitterten Dünen-,Hafer gepflückt, zerstreut ihn wieder und spricht vor sich hin: Reick hält ihn — sie hat immer noch die Macht. Da taucht hinter ihr die Gestalt eines Mannes auf, der schlank ist und eine Art von Uniform trägt. Es ist der Leuchtthurmwüchter, einer der wenigen Fremden, die auf der Insel wohnen von Amtswegcn. Gcerteerd Hay — sagt er, guten Abend! Sie muß seine Stimme kennen, macht mir eine halbe Wendung mit dem Kopf und entgegnet gleichgültig: Guten Abend auch. Er ist dunkelhaarig und schwarzäugig, wie sie, und hat ciu mnntercs Lachen: Siehst Tu, daß ich gelehrig bin — und es ganz flott geht mit dem Du- sagen. Sie zupft wieder an dem Hafer und läßt dann den Sand durch die Finger laufen. Wer hierher kommt, thut gut, sich nach den; zu richten, was unsere Art ist. Wir ufcn keinen Fremden — Aber man phickt uns, sagt der Lenchtthurmwächter mit einem leisen Seufzer, und da gicbt's keine Wider rede. Bin nun schon drei Monate hier — es ist hier einsamer, wie auf einem Fcucrschiff. Das Mädchen giebt keine Antwort, aber der Fremde muß auch schon ihre Art kennen und fährt fort: Heute habe ich einen freien Tag. Ist nun sreilich auch nicht viel damit anzusangen. Die Kur gäste sind fort — unter denen gab's nvch ab und an einen barmherzigen Menschen, der ein Wort redete nnd von den; ich meinen Ramen horte Hatte es schier vergessen, daß der Fritz West ist. Sie kommen ja auch hinauf nach der Laterne, sagt Gcerteerd. Das ist noch das Beste. Da bleibt hie und da Einer ein Stündchen bei mir sitzen und guckt durch den Kieker auf's Meer. — Das macht ihnen Spaß, weil es neu ist für sic. Alle fremden Menschen sind neugierig, bemerkt das Mädchen. Der Wächter fühlt sich nicht davon betroffen. Er wirft seine Mütze auf den Bodcu und glättet sein dunkles Haar. Er liebt es, zu gefallen, und meint, er kann den Kampf mit de» Schissern ausuchmen. Bist Du nie von der Insel gekommen, Geerteerd ? fragte er. Was sollt' ich wo anders? Ei nun, die Welt ist weit, meint er gutmüthig. Sic wirft den Kopf zurück. So weit, rcke unsere Mannsleute kommen, kann ich nicht gehn — Ja, Eure Thecrjackcn! lacht er, die sehen freilich die halbe Erde. Aber aus dem Festlande gicbt's schöne Städte. Ich mag nur sein, wo ich das Meer hören und sehen kann. Ist ja freilich auch schön, giebt er zu, um ihren Zorn nicht zu erregen, denn es flimmert eigen in ihren Augen. Wenn sie heftig ist, geht ein Schein davon aus, der Fritz West an's Mccrlcuchtcn gemahnt. Er hat es einmal gesehen — nnd gerade ihre spröde Art ist's, die ihn reizt. Verlangt Dich's nie, was anderes zu sehen. Unsere Mannsleute erzählen genug. Er guckt sic erstaunt an — ihm sind nie solch schweigsame Geselle» und so »nlustige Mädchen begegnet, wie hier aus der gelben Scholle. Sie müssen das Stummscin dc» Fischcn abgcguckt habe», mcint er. Und in Gcertccrd's Augen sind das noch redselige Erzähler. So — so! sagt er. Ans seiner Lcuchllhnrmhöhc ist er an's Denken gewöhnt worden — es kommt ihm wie ein sonderbarer Cvntrast vor, hier die Menschen abgeschlossen von Allein und ihre Phantasie doch bc lebt mit den Bildcrn ferner, bunter Länder, welche die Schiffer sehe» und von denen sic bunte Dinge, das seltsam gefvrmtePorzcllan mit den wunderlichen Trachen- gestalte» und grcllschimmcrnde Seidenstoffe und Kaste» mit bezopften japanischen Gestalten bemalt, mitbringen. Dein Vater ist weit herum gewesen, Geerteerd? Ist kein Ort, wohin ein Schiss kann, den er nicht gesehen hat. Da weiß er freilich mehr von der Welt als ich. Sic blickt N'äumcrisch vor sich hin. Er hat in Spanien dabei gestanden, wie ein Mädchen den Burschen, der ihm untreu geworden ist, mitten in's Herz gestochen hat. Hu! macht er und schüttelt sich leicht. So wild geht's bei u»S nicht zu — Das rvthc Blut, sagt Gcerteerd, ist meinem Vater über die Hand gespritzt. Nein, so wild sind unsere Mädchen nicht, wieder holt Fritz West, und hier auf der Insel gicbt's crst recht solche nicht, lind das ist gut, Geerleerd — was? Ihre Augen leuchten, es fliegt ein Lächeln nm ihren Mund, und wie für sich allein spricht sie: Weil er untreu gewesen ist und eine Andere ge nommen hat. Fritz West schaut nach einer Mövc nnd mißt, durch die hohle Hand blickend, ob sie schußgerecht kommt. Er giebt es auf, das Thema länger zu verfolgen, weiß er doch, daß der Insulaner nichts so sehr liebt, als den schmalen, gelben Saiidstrcisc», daß cr's ost ein „armes Eiland" nennt, nur in der Absicht, damit ihm widersprochen wird. Wie die Männer, sind die Weiber. Tic lctztcrcn bilden die Mchrzahl, dasselbe Mccr, ohne dessen Anblick sie nicht lebe» z» können vermeinen, macht sie früh zu Wittwen und Waisen — das nehmen sie mit großer Gelassenheit, als unab änderlich. An einem Tage, wie heute, fährt der stattliche junge Mann fort, weißt Du, was ich da thue? Sie schüttelt den Kopf mit einer Miene, aus der er lesen kann, daß ihr Alles, was er beginnt, gleich gültig ist. Aber seine Selbstgefälligkeit täuscht ihn und läßt ihm auch das Nein, welches sie hinzu setzt, nicht so hart in die Ohren klingen. Er beugt sich ein wenig herüber. Da suche ich so lange, bis ich die Geerteerd finde. — Ist oft nicht leicht, und so muß ich den Manicl mit einer Frage behelligen. Gut, daß der immer bei seiner hölzernen Liebsten zn finden ist —- komme eben auch daher. (Fortsetzung s»jqt.)