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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191009023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-09
- Tag 1910-09-02
-
Monat
1910-09
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.09.1910
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kenem Zustande versucht habe, den Kanal zu überspringen und dabei verunglückt sei. Wie sich jetzt herausgestellt hat, handelt es sich uni ein Verbrechen. Der Verunglückte, der Obst händler Schütze aus Radeburg, ist von dem Kutscher Harig in den Kanal geworfen und beraubt worden. Der Täter, dem etwa 150 Mk. in die Hände gefallen sind, ist in Mei ßen verhaftet worden. * Rochlitz, 31. Ang. Die seit dem 21. August verschwundene Dienstmagd Helene Richter im nahen Döhlen wurde bei Seupahn tot aus der Mulde gezogen. Die behördlichen Ermitte lungen ergaben, daß die Richter den Tod frei willig gesucht und gefunden hat, ein Verbrechen also nicht in Frage kommt. Was die Richter bewogen hat, sich das Leben zu nehmen, ist ein Rätsel. * Lunzenau, 31. Aug. Das beim Brau meister Nitzsche in Niederelsdorf in Stellung be findliche Dienstmädchen Baumann beging ani Mittwoch früh die alte Unvorsichtigkeit, beim Feuermachen Petroleum in den Ofen zu gießen. Dabei explodierte die Petroleumkaune und setzte die Kleider des Mädchens in Brand. Trotz so fortiger Hilfeleistung erlitt dasselbe erhebliche Brandwunden am ganzen Körper, die seine Unterbringung in einem Krankenhaus notwendig machten. * Lichtenberg, 31. Aug. Gestern gegen Mittag ist das im sechsten Lebensjahre stehende Söhnchen des Gerbereiarbeiters Schramm hier in die bei der elterlichen Wohnung be findliche Düngergrube gestürzt und anscheinend leblos aufgefunden worden. Die angestellten Wiederbelebungsversuche sind auch von Erfolg gewesen. Trotzdem aber ist das Kind gestern nachmittag verstorben. * Glauchau, 31. Aug. Eine schwere Verletzung des Mittelfinders der linken Hand zog sich gestern nachmittag der 8jährige Sohn eines Einwohners in der Amalienstraße zu. Der Junge streifte nach Kinderart mit der Hand einen Zaun, an dem ein eisernes Re klameschild angebracht ist und geriet hierbei heftig in eine scharfe Kante des Schildes. Hierbei wurde der Mittelfinger der linken Hand vom Ballen bis an das erste Glied bis auf den Knochen zerschnitten. Es wurde so fort die Hilfe eines Arztes in Anspruch ge nommen, welcher die Stücke wieder zusammen nähen mußte. * Zwickau, 31. Aug. Drei hiesige Ar beiter retteten kürzlich einen hiesigen Einwoh ner, der in selbstmörderischer Absicht in einen Teich gesprungen war und verprügelten ihn dann, um ihm die Selbstmordgedanken aus- zntreiben, derart, daß er den Arzt aufsuchen mußte. Gegen die drei ist jetzt eine Anklage wegen Körperverletzung erhoben worden. * Oberplanitz, 1. Sept. Gestern nachmit tag stürzte beim Spiel auf dem Kreuzberge der 10 Jahre alte Schulkunde Koch aus etwa 15 Meter Höhe in einen Steinbruch. Der Junge erlitt so schwere Verletzungen, daß au seinem Aufkommen gezweifelt wird. * Cainsdorf, 31. Aug. Einen gemeinen Streich verübte vorige Woche ein ans eineni Zwickauer Schachte in Arbeit stehender Berg arbeiter aus Wilkau, indem er sich im Kon tore des Schachtes den Arbeitslohn zweier sei ner Mitarbeiter von hier im Betrage von etwa 80 Mark mit auszahlcn ließ und damit das Weite suchte. Der Bursche ist auch bis heute noch nicht wieder zurllckgekehrt und hat das Geld jedenfalls verjubelt. * Zwönitz, 1. Sept. Durch Feuersignale wurden vergangene Nacht die Einwohner un screr Stadt aus deni Schlafe geweckt. Im Hause des Wirtschaftsbcsitzers Dietrich an der Kühnhaider Straße war in der dritten Stunde auf bisher noch nicht erniittelte Weise ei» Brand ausgebrochen, der sich mit unheimlicher Schnelligkeit auch über die benachbarten Ge bäude verbreitete, so daß in kurzer Zeit sechs Wohnhäuser in Hellen Flammen standen und völlig eingeäschert wurden. Es sind dies die Wohnhäuser von Wirtschaftsbesitzer Dietrich, Bäcker Steiner, Handelsmann und Maler Kaufmann, Handelsmann Neukirchner, Lonis Hahn und Knietsch. Es handelt sich um Häu ser älterer Bauart, es dürften Wohl die ersten Häuser von Zwönitz sein. Vierzehn Familien sind obdachlos geworden, die nur zum Teil versichert haben. Verbrannt ist sehr viel Mo biliar, weshalb der Schaden ein beträchtlicher ist. Die Familie des Wirtschaftsbesitzers Diet rich wurde vom Feuer im Schlafe überrascht und konnte kanm das nackte Leben retten. Die Ehefrau mußte durch das Fenster herausgeholt werden. Die Feuerwehren von Zwönitz, Nie derzwönitz und Kühnhaide waren bald zur Stelle und gingen dem Brand energisch zu Leibe; es gelang ihnen dadurch, die oberen Häuser zu retten. * Aue, 31. Aug. Auf Grund hinterlassener Fingerabdrücke wurde ein tschechischer Arbeiter als derjenige ermittelt, der hierin der Nacht vom 13. zum 14. Mai dieses Jahres einen schweren Einbruch ins Kgl. Untcrsteneramt ausgeführt hat. * Klingenthal, 31. Aug. Beim Bau der Kirche im nahen Silberbach stürzte die Wölbung des Hochaltars ein. Mehrere auf dem Gerüst stehende Arbeiter wurden erheblich, aber nicht lebensgefährlich, verletzt. * Plauen, 31. Aug. In der gestrigen Gemeinderatssitzung wurde eine Interpellation eingebracht, in der der Stadtrat aufgefordert wird, sofort bei der königlichen Staatsregie rung dahin vorstellig zu werden, daß der Fleischteuerung durch entsprechende Maßnahmen energisch entgegengewirkt werde. Die Inter pellation fand allseitige Zustimmung. Als Ver treter des Stadtrates stellte Bürgermeister Schurig in Aussicht, daß der Stadtrat sich in einer eingehend begründeten Eingabe an die Regierung wenden werde. — Die Stadt verordneten beschlossen ferner, den hier noch lebenden Veteranen, soweit sie nicht ein Ein kommen über 1500 Mark haben, eine Ehren gabe von 20 Mark zu übermitteln. * Zittau, 31. Aug. In einer hiesigen .Klinik starb heute der 15jährige Sohn des Landwirts Groh aus dem nahen Grenzort Ketten an furchtbaren Verletzungen, die er beim Futtereinbringen durch einen Sturz von» Dachboden erlitten hatte. Der junge Mann Ivar so unglücklich aus einen Leiterwagen ge fallen, daß ihm die Sprossen in den Leib drangen und den Magen und die Lunge ver letzten. — Im benachbarten Eibau brannte heute eine mit Erntevorräten gefüllte Scheune und das zweistöckige Wohnhaus des Gutsbe sitzers Eißner nieder. Das Vieh konnte geret tet werden bis auf drei Schweine, die in der Scheune verbrannten. Zweifellos liegt Brand stiftung vor. Elßner hatte bereits am 17. April ds. I. in seiner Scheune einen Brand herd entdeckt, der aber noch rechtzeitig gelöscht werden konnte. * Altenburg, 31. Aug. Auf der Grube „Germania" im benachbarten Gorma wurde der Häuer Rödel von hereinbrechenden Kohlenmassen verschüttet. Trotz der sofort angestellten Rettungs versuche konnte der Verschüttete nur tot zutage gefördert werden. Er hinterläßt Frau und ein Kind. — Auf dem hiesigen Güterbahnhofe ver unglückte der 27 Jahre alte Sohu des Fuhr werksbesitzers Hille aus Schelchwitz dadurch töd lich, daß beim Abladen von Stämmen das Hebe holz zurückschnellte und ihn so heftig an den Kopf traf, daß er einen Schädelbruch erlitt, dem er nach einigen Stunden erlag. Er war der einzige Sohn seiner Eltern. Kleine Ghronik. * Die Cholera. Es steht fest, daß die in Berlin und Spandau unter Beobachtung gestellten Personen nicht an der asiatischen Cholera erkrankt sind. Das Befinden der erkrankten Personen gibt zu Besorgnissen keinen Anlaß mehr Beunruhigende Nachrichten kommen dagegen aus Holland. Sämt liche holländische Binnengewässer sollen durch Cho lerabazillen verseucht sein. Die holländische Re gierung hat angeordncl, daß bestimmte Gewässer, die besonders gefährlich erscheinen, durch Begießen mit Petroleum für den Genuß unbrauchbar gemacht werden. Zwei Schiffer nämlich, die Kanalwasser getrunken hatten, starben in kurzer Frist an Cholera. Auch die übrigen europäischen Staaten treffen Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppung der Cholera. In London und Hull werden alle an kommenden Passagiere unter Beobachtung gestellt. Ebenso wurden an der belgischen Grenze Quaraw tänestationen errichtet. — Ein erncMeS Ausflackern der Cholera wird aus Petersburg gemeldet. Etwa 30 Personen sind gestorben * Erdbeben tu Italien. Gestern wurde die St -dt Reggio in Kalabrien von einem starken Erd beben hcimgcsucht. Es entstand eine große Panik unter der Bevölkerung, die noch durch den Brand der Militärbaracke vergrößert wurde. Das Feuer ver ursachte Explosionen. Infolgedessen flog ein Muni tions-Depot in die Luft. Nur mit großer Mühe ge lang es, den Brand zu lokalisieren. * Triumphe der Aviatik. 14 Aviatiker sind gestern über das Meer von Le Havre nach Deau ville geflogen. 5 kehrten auf demselben Wege zu rück Latham gelang es, den Flug hin und zurück dreimal zu bewerkstelligen. ' Schweres Grubenunglück. Im Kvhlenwerk Trifail in Steiermark wurden beim Abräumen zehn Arbeiter verschüttet. EineLeiche wurde bereits geborgen. * Schadenfeuer in Grotz-Wieo. In Neustadt am Walde, einem Torfe innerhalb der Grenzen Groß-Wiens, das auch als Sommerfrische viel be nutzt wird, brach in der vergangenen Nacht ein großer Brand aus. Paffanten bemerkten, wie aus dem Hause Nr 88, in dem bereits alle Mieter schliefen, Flammen aus dem Dache schlugen Das Feuer sprang sofort auf zwei Nebengebäude und auf eine mit Korn gefüllte Scheune über. Inner halb einer halben Stunde waren alle vier Häuser bis aus den Boden niedergcbrannt. Acht Automobil- löschzüge waren ausgerückt, die nach vieler Mühe das Feuer schließlich lokalisierten. Opfer an Menschen leben sind nicht zu beklagen. Dagegen ist viel Vieh, Pferde und Ziegen, verbrannt. ' Zermalmt. Der Bergmann Albert Bechler aus Affeln bei Dortmund geriet auf Zeche „Hol stein" unter einen Steinwagen und wurde buch stäblich zermalmt Er hinterläßt eine Witwe und sechs unmündige Kinder. * Drei Streckenarbeiter vom Zuge erfaßt und getötet. Aus Paris wird gemeldet: In der Nähe des Bahnhoses von Mar gut auf der Strecke Nancy-Sedan wurden drei Streckenarbeiter von einem Zuge erfaßt und getötet. * Die Mcnterei im vesängnis. Einste Unruhen sind im Gefängnis von Lucera (Italien) ausgebro chen, wo ZO Sträflinge meuterten und versuchten, )ie Freiheit zu gewinnen. Gendarmen und Kara- binieri stellten sich ihnen entgegen und konnten die Meuterer schließlich nach hartnäckigen» Kampfe über wältigen und in die Zellen zvrückbringen. Bei dem Kampfe wurden fünf Gendarmen und fünf Karabi- nieri ernstlich verletzt * Blutiger Kamps zwischen einem Polizei- beamte« und polnischen Arbeitern. In der Gegend von Hörde bei Dortmund wurde ein Poli zeibeamter von sieben Polen, die er zur Ruhe ermahnt hatte, überfallen und durch Schläge mit Knüppeln und Bierflaschen schwer verletzt. In der Notwehr verwundete er seine Angreifer durch Säbelhiebe, wo durch ein 2 ljähriger polnischer Bergarbeiter so schwer verletzt wurde, daß er bald darauf starb. Zwei Polen wurden verhaftet. * Ein Gerüst mit 18 Anstreicher« in die Tiefe gestürzt. Beim Bau des neuen Pennsylvania- Bahnhofes in Newyork stürzte ein Gerüst mit 18 ' Anstreichern in die Tiefe. Sechs wurden schwer, die anderen leichter verletzt. * Mord und Brandstiftung. In Modder- wiese bei Driesen in der Neumark wurde die Witwe GlostnSki im Armenhaus ermordet Der flüchtige Mörder steckte danach das Haus in Brand, um fern Verbrechen zu verdecken. * Ein „Schadea"-Keaer In Budapest wurden die Inhaber der Budapester Glasindustriegcsellschaft verhaftet, die angeklagt sind, das Geschäftshaus fünfmal in Brand gesteckt zu haben, um die hohe Versicherungssumme sich anzueignen. * Aus eine« Dampsrr bestoh'en. Ein Fräu lein Davis, das auf dem Dampfer „Kaiser Wil helm II." nach Newyork reiste, wurde während der Ueberfahrt um Schmucksachen und Bargeld im Ge samtwerte von etwa zwanzigtausend Mark bestohlen. Ueber den Täter hat sich bisher noch nichts fest» stellen lassen. * Mord um eine Prise Schuupstabak. Wegen einer Prise Tabak war in Bamberg der Steinhauer Zeitler mit dem Korbmacher Starklauf in Streit gekommen. Als ihm der Schnupftabak verweigert wurde, geriet er in eine derartige Wut. daß er ein Messer zog und es dem Starklauf in die Brust stieß. Dieser schleppte sich noch einige Schritte weiter und sank dann tot zu Boden. * Vereitelter Rachepla«. Ein entlassener Wächter der Great Northern Eisenbahn versuchte deren Bureau in St. Paul in Newyork mit Ni troglycerin in die Luft zu sprengen. Er wurde dabei ertappt und von einem Detektiv der Eisenbahn getötet. " Mutter und Kind ermordet. Ein furcht bares Verbrechen wurde in der Nacht zum Mittwoch in Ohrdruf verübt. Als der an der Chaussee nach Luisenthal in einer Villa wohnende Rentier Boch- röder gegen 10 Uhr sein Haus betrat fand er seine Frau mit entsetzlichen Schädelvcrletzungen, im Blule schwimmend, als Leiche auf dem Korridor liegend vor. Die Ermordete war nur mit Hemd und Strümpfen bekleidet. Jin Bett lag bewußtlos der sechs Jahre alte Sohn der Bochrödcrschcn Eheleute, ebenfalls mit schweren Schädclverletzungen. Die Bluttat wurde anscheinend mit einem Beil ausge führt Der Mörder dürste es auf Wcrtgegcnfländc und Geld abgesehen gehabt haben. Zur Ermittclun» des Täters wurde ein Polizeihund aus Erfurt hcr- beigeholt. Im Lause des gestrigen Tages wurde bereits eine Verhaftung vorgcnommen; ob es sich dabei um die Festnahme des Täters handelt, steht noch nicht fest. * Gistmordvcrsllch. In Wcißkirchlitz bei Tcplitz versuchte der Hausbesitzer Franz Christen seine Eltern mit Arsenik zu vergiften. Tie Erkrankten sind teilweise gelähmt worden. Christen wollte seine Eltern ums Leben bringen, um das Nutznießungs- rccht über das elterliche Haus zu erlangen. * Mord uud Selbstmord. In Magdeburg schoß gestern srüh der Arbeiter Pscilschmidt die un- verehelichie Arbeiterin Ella Schilling mü einem Revolver in der Agnatenstraße nieder Daraus gab er auf sich selbst einen Revolvcrschuß ab. Be»de wurden schwer verletzt in das Krankenhaus gebracht. * Der Nürnberger Raubmörder Tick uichl Verhaftet. Unsere gestrige Meldung von einer Verhaftung des Nürnberger Raubmörders Dick trifft nach Erkundigung un zuständiger Stelle nicht zu Es handelt sich um eine Pcrsonenvcrwcchselung * Einbrecher Stotz iu Amsterdam verhaftet. Wie von amtlicher Stelle mitgctcilt wird, ist der Einbrecher Karl Stoß, der in der Nacht zum Mittwoch aus der Strafanstalt zu Sonnenburg ausbrach und in der Nacht zum Donnerstag in Kottbus in seiner früheren Dienststelle einen Einbruch verübte, in Amsterdam verhaftet worden. In seinem Besitz wurden die bei dem Einbruch erbemcten Schmucksachen vorgefunden. ' Die Uulersuchuug gcgeu dcn Rektor Vock in Berlin nimmt einen immer größeren Umfang an Fortdauernd gehen für den Zeitraum der letzten zehn Jahre, der als unverjährt in Betracht kommt, noch immer neue Anzeigen ein, deren Prüfung viel weiteres Belastungsmaterial ergibt. Vorlärfig ist daher an einen Abschluß der Voruntersuchung noch nicht zu denken. * Nach sechs Jahre« aasgcsundeu. Bei Raudcrs in Tirol wurden die Lcichenrcstc des bayrischen Zoll inspektors Burger auS München ausgesunden. Er war vor sechs Jahren abgestürzr und konnte damals trotz aller Anstrengungen nicht gefunden weiden. * TaS Vermögen -er Frau v. Schönebeck. Die Ehcirrsahrten der ehemaligen Allensteiner Majvrssrau beschäftigen wieder einmal die Oeffent lichkcit. Die Verwaltung des Vermögens der Frau durch ihren jetzigen Gatten, den Schriftsteller A. O Weber, wurde vor Gericht angefochten. Lon den 185000 Mark, die Frau Weber bei ihrer Ehe schließung mit Herrn Weber noch besaß, Hal der Gatte bereits 100000 Mark verausgabt. Haupt sächlich war es der Allcnstemer Prozeß, der Un summen verschlang; unzweiselhaft aber ist, daß Weber mit dein Geldc nur so um sich warf. Er, der vorher völlig vermögenslos war, der noch im August v. I. den Offenbarungseib leistete, sand nichts zu teuer und recht bedenklich erscheint, wie er sür seine eigene werte Person zu sorgen ver stand. — Herr Weber lernte Frau v. Schönebeck in Berlin unter dem Ramen „Frau von Schön" kennen und — lieben. Weber erzählt, daß sic erst, als r ihr einen Hciratsantrag machte, ihin initgc» teilt habe, sie sei Frau v Schönebeck. Er fragte: „Die berühmte?", worauf sic antwortete: „Nein, die berüchtigte." * Kiu einzigartiger Veteran ist jedenfalls der 78jährige Franz Rothensen in Berlin. Er trat zuerst in französische Dienste in Algier und focht dann siegreich im französischen Feldzug gegen Oesterreich 1859, u. a. auch in der Schlacht bei Solferino. Als ihm in den 60er Jahren die Rück kehr in die Heimat gestattet wurde, trat er sofort inö preußische Heer ein und kämpstc 1866 gegen Oesterreich und 1870/71 in der Wacht am Rhein gegen seine ehemaligen Waffengefährten in einer größeren Zahl von Schlachten. Der alte Krieger lebt zurzeit in dürftigen Verhältnissen, läßt sich aber seinen frohgemuten Sinn nicht rauben. s r Gerste, Brau-, fremde — - - sächsisch. - a bO - 20 . 7b 2b 10 - 11 S bO - , 9 b 10 - - 70 . . 40 2 Krummstrvl» 2 9 7 7 7 8 « 7 b 3 - 30 - - 40 - . « - S s s r - 9b - - 9b . . 70 . . 40 - 5 1k L L 2 3 . 7 . 7 . 7 . 8 30 . 2b . » . - bO . 70 . 70 . bb . 30 . sächs. neu Roggen, ntrverländ . preuß. . htrfiger, - fremder, Gtzemnttzer Marktpreise vom 31 August 1910. pro bO NNo. - Kutter- Hafer, sächs. - ausländischer Erbsen, «och- Erbsen, Mahl- u Kutter- Heu, altes » gebündeltes Wetzen, sremd. Korten >0 M. 7b Pf. bt< 12 M ^Ps Stroh, Klegelorusch 3 Stroh, Maschinrndr., Langftroy 2 Stroh, Maschtnendr., Kartoffeln, inländische 2 - SO Buller p. I t-Nv 2 - 7 » Depesche« von» 1. September. Dresden. In einem hiesigen Hotel er schoß der 28 Jahre alte Musiker Josef Sobal aus Prag gestern abend seine 21jährige Ge liebte, das Dienstmädchen Lucisofa und ver letzte sich dann selbst schwer. Das Motiv zur Tat dürfte jedenfalls Eifersucht sein. Berlin. Die Kronprinzessin wird an der Dieise ihres Gemahls »»ach Asien teilnehmen. Wie verlautet, wird sie jedoch, während ihr Gatte mit dem Panzerkrenzer „Gneisenau" die Ausreise antreten wird, sich auf dem Land »vege nach Asien begeben, um dort mit »hm zusammenzutreffen. Brrliu. Im Rudolf-Virchow-Krankenhause ist der am Dienstag abend eingelieferte Ar beiler Paul Friedrich gestorben, und zwar nn- ter Anzeichen, die Choleraverdacht nicht aus schließen. Es läßt sich ein bestimmtes Urteil noch nicht fällen, bevor die bakteriologische Un tersuchung abgeschlossen ist. Von dem Kran kenhaus Friedrichshain ist gestern ein neuer Patient dein Rudolf Virchow-Krankenhaus zu gewiesen worden. Frankfurt a. M. Auf dem hiesigen Haupt- bahnhos stieß gestern abend ein Leerzug gegen einen Postwagen. Mehrere Postbeamte winden verletzt, j cd oll) nicht schwer. Loudon. In Bristol nmrde gestern die Nachricht verbreitet, daß der Verlust des dent scheu Dampfers „Margarethe Rus;", der von Peusakola »ach Shavtucß »iilerwegs war, mm mehr als sicher auzunehmen ist. Der Dampser hatte eine Holzladung an Bord, war 1700 Tonnen groß und hatte eine Besatzung von 21 Mani», die, Ivie zu besiirchteu ist, sämtlich im Bristolkanal umgekommen sind. London. Gestern fanden im Aermelkanal wichtige »nid gleichzeitig interessante Versuche statt, um festzuskcllen, welche Verteidignngsmitlel ein modernes Kriegsschiff gegen Angriffe von Lnftschiffen besitzt. Der Aviso „Aventnre" mar zu diesem Zwecke auf tzohe See hiuausgefahreu und halte au Bord eine Abteilung des Militär partS von Aldershot, sowie einen der nencn Militärdrachenflieger, mit dem nnlängst sehr be friedigende Ergebnisse erzielt wurden Es wurden Kaiwnenschnsse gegen den Drachenflieger abge fenert, um festzustelleu, was ein Kriegschifss gegen ein Luftschiff, daS sich in großer Höhe und großer Schnelligkeit befindet, ansrichten kann. Konstantinopel Tie Beziehungen der Türkei zu Griechenland haben sich infolge der emgetretcnen Vcrschärsnng des Boykotts gegen die griechischen Kansleute verschlechtert. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen wird befürchtet. Ein Mitglied der Botschaft einer der Westmächle äußerte sich gestern dahin, das; entweder ein Krieg oder eine Blockade der Häfen bevorstehe. Saloniki. Ans dem nnter belgischer Flagge fahrenden Dampfer „Marie Reine", der Petroleum ansgeladen Halle, cutstaud iu» hiesigen Hasen bassin ein Brand. Die Passagiere nnd die Be- satznng tonnten gerettet werden. Bomban. Infolge der hohen Baumwoll- prcise »nd wegen des allgemein darnicderlie- gcnden Handels werden vom 30. d. M. ab 7 Bamnwollfabriken geschlossen werden. Von die ser Maßregel werden 7000 Arbeiter betroffen. Dem Lcrnetzmen nach werden noch eine Anzabl Bamnwollfabriken diesem Beispiele folgen. Newyork. Die Gesundheitsbehörde des Newyorker Hafens hat als Maßnahme gegen die Cholera die ilntersnchnng sämtlicher aus Italien, Deutschland nnd Rußland einlansen den Schisse cmgeordnct. w"« Rabatt. Besitzer der Engel-Apotheke in Ernstthal. Gebe bis auf weiteres auf Privatrezepte, auch auf diejenigen der Herren Spezialärzte von Chemnitz und Glauchau,
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