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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191008305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100830
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-30
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.08.1910
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Zum Aufenthalt des Zarenpaares in Hessen wird noch gemeldet, daß der Zar auf seiner Reise Berlin nicht berühren wird. Nach dem Friedberger Aufenthalt ist für die Zarin eine Nachkur in Bad Kissingen und für den Zaren ein Aufenthalt in Bad Homburg vorgesehen. Das Zarenpaar soll während seines ganzen Aufenthalts das strengste Inkognito bewah ren. Die großherzoglich hessische Familie ist schon am Sonnabend in Friedberg eingetrvs fen. Das Zarenpaar wird bekanntlich am heutigen Montag erwartet. Die Borkumer Lpionageaffarc. Die auf Borkmn verhafteten englischen Spione tragen ei» herausforderndes, brüskes Benehmen zur Schau. Dem ihnen gestellten deutschen Anwalt gegenüber verhalten sic sich durchaus ablehnend. Ihrem Verlangen nach einem englischen Anwalt hat man entsprechen müssen. Die Akten über die Affäre sind jetzt dem Reichsgericht eingercicht worden, welches alsbald über die Erhebung der Anklage ent scheiden wird. Die beiden Spione leugnen nach wie vor und bleiben dabei, Aufnahmen für Zeitschriften gemacht zu haben. Die Auf nahmen sind aber derart, daß jede Zeitschrift, die etwas auf künstlerische Ausführung ihrer Illustrationen hält, sie zurückgeschickt hätte. Auch versteht man nicht, was das nächtliche Herumschleichen und Beobachte» a» de» Fe stungswerken mit dem „harmlose» Beschreibe» der deutschen Nordseeiuseln" zu tun haben soll. Zum deutschen Werftarbeiterstreik schreibt die „Frkf. Ztg.": Die Frage »ach der Berechtigung der Hauptforderung, der Erhöhung der Löhne, läßt sich schon deswegen schwer be antworten, weil zuverlässige Angabe» über die jetzigen Eiukommeuverhältnissc der einzelne» Ar- bcitcrkategorien nicht zu erhalten sind. Daß ein großer Teil der auf den Werften Arbeitenden sich schlechter steht als z. B. die gelernten Ar beiter des Baugewerbes, dürfte als feststehend auzusehen sein. Die Arbeitgeber erklären dies mit den geringeren Anforderungen, die au diese Arbeiterkatcgorieu gestellt werden. Die Arbeiter machen aber dagegen geltend, daß bei den er heblich gestiegenen Lebcnsmittelpreisen die bis herigen Löhne hinter dem Existenzminimum zu- rückbleiben. — Der Berliner Metnllarbeitervcr- baud beschloß, den streikenden Werftarbeitern 250000 Mk. zu überweise». Ferner sollen die einzelne» Bezirksverbände Deutschlands aufge fordert werde», über die Verdoppelung der Beiträge für die Organisation zur Unterstützung der Arbeiter zu beschließen. Die Aviatik im französischen Heer. Die Verwendung von Aeroplane» bei den französische» Manöver» soll »ach Angabe» des Kriegsminislers Generals Bru» lediglich zu Aufklärungszivecke» erfolge». Augriffsübrmgen von Flugmaschinen, durch Herabwerfen von Explosivstoffen, Granaten usw., sollen vorläu fig unterbleibe». Auch eine gegenseitige Be kömpfung der Aeroplaiie mitereimnidcr will der Minister »och ausgeschlossen wisse», und zwar zur Vermeidung von Unfällen. Jedoch soll jede Flugmaschine liebe» dem Führer ciiieii Beobachtungsoffizicr und auch eiu Maschinen gewehr mitführe». Der (Generalstreik in Bilbao. I» Bilbao versuchte gestern ein Trupp Ausständiger das Ausladen eines Eisenbahn güterwagens mit einer Ladung für die Hoch äse» zu verhiuderu. Polizei und Militär muß ten von der Waffe Gebrauch machcu, um die Ordnung wiederherzustelleu. -- In einer Dele gierteuversammlung der Arbcitcrvcrciuiguug wurde mit 17 gegen 13 Stimmen beschlossen, de» Generalstreik nicht zu proklamiere». In der Provinz wurden zahlreiche katholische Per jammlungcn abgehalten, die sämtlich ruhig verliefe». Dir allgemeinen Neuwahlen in Portugal habe» uuter mehrfache» Zusammenstößen zwischen Monarchisten und Republikanern stnttgefmiden. Die letzteren scheinen am besten abgcschnittc» zu haben. Die Befürchtungen von einer allgemeinen republikanische» Schilderhebmig dürfte» aber doch übertrieben sei». Attrntataufrinrnruffifcken Gouverneur. Auf den Gouverneur des Gouvernements Lodz, Plock, der sich zum .Kurgebrauch in Eiechoinuek aushielt, wurde ei» Attentat ver- suchr. Ma» sand unter dem Sitz seines Wogens eine Höllenmaschine . Der Anschlag wurde noch rechtzeitig entdeckt. ' Dir (^rhrbung Montenegros zum Königreick hat im Beisein des italienischen Königspaares, des Fürsten von Bulgarien, der Kronprinzen Alexander von Serbien und Konstantin von Griechenland, russischer und anderer Vertreter in für die kleinen Verhältnisse des Residenz- Dorfes Cetinjc großartiger Weise stattgefnndem Tausende non wasfengeschmückten Männern und Frauen in ihrer bunte» Nationaltracht waren zur Stelle. Die Volksvertretung sprach voll zählig dem Fürstenpaare ihre Glückwünsche zum Regierungs Jubiläum aus und bat dann um die Erlaubnis, ein Gesetz beschließen zu dürfen, welches aus dem Fürstentum ein Königreich »nicht. Dasselbe ward einstimmig angenommen. Darauf neuer Empfang und Annahme der Kömgs- würde durch den Fürsten. Nach einem feierlichen Tedeum in der Kirche fand die offizielle Prokla nration des Königs Nikolaus I. statt und später eine Festtafel. Eine Urkunde an alle Monte negriner und an die fremde»! Staaten ist ver öffentlicht worden. — So ändern sich die Zeiten: Vor zehn Jahren borgte niemand der monte negrinischen Regierung 10000 Mark. Und heute ist das Land Königreich. AuS dem Osten. Aus Indien wird gemeldet, daß die chinesische Regierung den Dalai Lama gebeten habe, nach Lhasa zurückzukehren. Dieser habe sich hierzu bereit erklärt, falls seine Autorität iu vollen» Umfangt wiederhergestellt und die Zahl der chinesischen Truppen vermindert würde. Oertlicked und Sächsischem. * — Der H e r b st soll nach den Prophe zeiungen aller Kundigen diesmal weder besou ders schön noch besonders schlecht werden. So würde denn diesmal die Regel versagen, daß »ach einem nassen und trübe» Sommer ei» trockener »md heiterer Herbst folgt. Hatten »vir doch den schönsten Herbst, de» es seit Men schengcdewen in Deutschland gegeben hat, im Jahre 1907 zu verzeichnen, in dein der Som wer, besonders in Norddeutschland, über alle Maßen kühl und naß gewesen war. Die niete orologischcn Verhältnisse des verflossenen Som mers waren so, daß wir uns auf kciueu be sonders guten derbst gefaßt mache» müsse», er wird cbc» mittelmäßig werde». Wir haben in diesem Jahr im hohe» Norde» sehr un günstige Eisverhältmssc zu verzeichnen, so daß es möglich ist, daß dadurch die herbstlichen Stürme weiter als sonst »ach dem Süden ab- gclenkt werden. Nach der Theorie malt sich also die Zukunft nicht besonders nett, wenn die Hoffnung nicht wär'! Jetzt, wo alle Sommerfrischler wieder zu Hause siud, kann man's hören, daß der henrige Sommer wirk lich garnicht so schlecht gewesen ist wie sein Ruf — das ist er nämlich immer, wenn er vorbei ist. Und so erwartet man das gleiche vom Herbst. Ma» will ja im Herbst auch »ur ab uud zu einen kurze» Ausflug machen, wen» die Luft besonders klar und durchsichtig ist, im übrigen schränkt inan seine Ansprüche ein, richtet sich dafür vielmehr fürs Ueberwintern allmählich ein. * - W e t t e r a u s s i ch t für Dienstag, de» ,10. August: Keine Witterungsverändei rin gen. * — Der Don ii er der Geschütze der 2. Feldartilleric Brigade Nr. 24, die be kanntlich ab heute bis zum 7. September ihre Regiments- und Brigadeübungen vcrbmiden mit kriegsmäßigem Scharfschießen der Feld arkillcrie Regimenter Nr. 77 und 78 in unse rer Umgegend abhält, war heute vormittag deutlich vom Mülsengnmde aus hörbar. * 19 11 k e i n e K a i s e r m a n ö v e r in Sachsen. Wie von maßgebender Stelle verlautet, sind im nächsten Jahre keine Kaiser Manöver ans sächsischem Boden und für säch fische Truppen geplant. Dagegen ist es nicht ausgeschlossen, daß dies im Jahre 1912 oder 1918 der Fall sein wird. * — Der neue K r e i s h a u p t m a » » v o » Ehe m uitz , der bisherige Vortragende Rat im Ministerium des Innern, Geheimer Regierungsrat Lossow, tritt sei» neues Amt am 1. Dezember d. I. an, während der bis hcrige Chenmitzer Krcishauptmaii», Herr v. Burgsdorff, bereits am 1. -Oktober von seiner bisherigen Tätigkeit scheidet. * — Der Ausschuß der Deut scheu T uruerschaft erläßt an alle Turnvereine eine amtliche Bckamilmachung, wonach die Zulassung der Jugendklassen zu Bast- und Tanzvergmigungen der Vereine zu untcrbleibeii Hal. Der Jugend bis zum mtt endete» 17. Jahre sind andere Unterhaltungen vor allem Belehrungen, Spiele, Wandern» gen >md sonstige Zerstreuungen zu bieten, nicht aber : anz. Für Durchsührnug dieser Maßnahme sind die Vereinsvorstände in erster Linie verantwortlich. * Hohenstein-Ernstthal, 29 Ang An läßlich seines 54jährige» Bestehens vcranstal tete der Turnverein von 1856 am Sonnabend abend im Pcreinszimmcr des Neustädter Schützcnhauses eine Inbilarfeier, zu welcher sich die ältere» und jüngeren Mitglieder sowie die Ehrenmitglieder zahlreich eingefnnden hat ten. Nach Gesang des Liedes: „Turner, ans zum Streite" hielt der Vorsteher, Herr Karl Feldmann, die Begrüßungsansprache, in der er ii. a. rmsführtc, daß das jetzige Geschlecht sich wohl bewußt sei. daß der heutige Stand des Vrrcms der treuen und zielbewussten Ar bcit der Vorgänger zu danke» sei. Diese hät te» opferwillig die wirtschaftliche Grundlage geschaffen, aus der die Gegenwart weiter baue, und auch eine» guten Geist in den Verein gepflanzt, der ihn» »och eigen sei. Deshalb würde das Stiftungsfest auch stets durch Akte der Pietät verschönt. Er sei stolz daraus, wie der vier Herren, welche dem Verein 25 Jahre als Mitglieder angehörcn, die Urkunde über die Ernemnmg zu Ehrenmitgliedern überrei chen zu dürfen; diese haben nunmehr die statt liche Zahl von 87 erreicht. Er knüpfte daran Worte des Tankes und der Anerkennung für die also Geehrten und schloß mit einem „Gut Heil" auf die neuen Pereinsältesten. Es sind dies die Herren Richard Kretzschmar, Wilhelm Neubert, Franz Matthes und Richard Ebers buch. Im Namen seiner Mitjubilare dankte Herr Richard Kretzschmar für die Ehrung. Die Herren Eduard Just, Wilhelm Spohn, Wil Helm Trescher, Fritz Reichelt, Karl Wols, Her mann Jäckel, Franz Howorka und Hermann Quack, die dem Verein seit 54, 58, 52 und 50 Jahren angehörcn, crhieltcn goldene Eichen laubsträußchen. I» Anerkennung für ihre Treue brachte die Versammlung den Herren Jubilaren ein dreifaches „Gut Heil!". Die Vorturiierschaft überreichte durch ihren Tur» wart, Herrn Wilh. Drescher, dem Vorsteher, Herr» Feldmann, für 20jährige Tätigkeit als Vorturner eine goldene Uhrkette, die dieser mit herzlichen DankeSworten annahm, mit dem Versprechen, dem Verein vorzustehen und der Turnsache treu zu bleiben, solange seine Kräfte ausrcichen. Lebhafter Beifall lohnte diesen schönen Akt. Herr Buchhändler Just, der seit 1846 in hiesiger Stadt seine Dienste den Turnvereinen gewidmet hat, und Herr Fritz Reichelt (seit 1857) gaben chronikalische Erin nerungcn aus den Anfangsjahren des Vereins zum besten und wünschten dem Verein ferne res Blühen und Gedeihen. Mit dein Dank des Vorsitzenden für die rege Teilnahme an der Jubilarfeier, die durch Vorträge der Sänger ricgc verschönt wurde, war der offizielle Teil des Abends beendet Am Sonntag nach mittag hielt der Verein sein diesjähriges Schauturnen ab. Das Wetter, das bis Sonn abend noch recht unfreundlich war, hatte Ein sehen und nahm Rücksicht auf die hofsnungs- vollcu Wünsche der Turner. Nach vorausge- gmwenem Umzüge traten die Mitglieder und Zöglinge auf dem schön gelegenen Turnplätze an der Oststraße nach einem flotte» Aufmarsch zu den Stabübungcn an, die. von 146 Tur nein ausgeführt, ein schönes Bild echt turnen scher Gewandtheit boten. Das nachfolgende Ricgenturnen, zu dem mit der bekannten tur nerischen Behendigkeit der Turnplatz im Nu mit Turngeräten beseht war, zeigte flotte nnd exakte turnerische Arbeit Einen Glanzpunkt bildete das Auftreten der Vorturner an Reck, Barren und Pferd, wobei ein ausgedehnter Uebungsrcichtnm zu Gebote stand. Gediegene Sauberkeit und eine imposante Sicherheit in Verbindung mit einer geradezu klassischen Kör perhaltung zeichneten alle Hebungen, von der einfachsten bis zur schwierigsten, aus. Hantel übungen der Zöglinge und Kürturnen, alles begleitet vo» den munteren Weisen unserer Stadtkapelle, füllten den Abend aus. Die zahl reichen Zuschauer, worunter Vertreter fast aller hiesigen Behörden zu sehen waren, konnten an dem Gebotenen erkennen, wie vielseitig unser deutsches Turnen betriebe» und mit welcher Begeisterung dasselbe vom Jüngling bis zum Man» gepflegt wird. Das Schauturnen ist gleichsam eine Prüfung, in welcher das ge leistete Jahrespensum der öffentlichen Kritik unterstellt wird. Ma» kann mit gutem Ge wissen sagen, daß der Turnverein von 1856 diese Prüfung wiederum glänzend bestanden hat, und das bewies auch der lebhafte Bei fall nach den einzelnen Vorführungen. Das Gesamtergebnis des gestrigen Schauturnens zeigte, daß der Verein auf der Höhe der Zeit steht. Möge er in seinem ernsten Streben nie erlahme»! * Sedanfcicr der Mili t ä r - v crci n e. Wie wir bereits mittcilten, wird gelegentlich der diesjährigen Scdanseier auch ein Fackclzug veranstaltet. Für den Zug, der bereits um 6 Uchr stellt, müssen die Mitglie der der betr. Vereine ihre Arbeitsstätten eher verlasse». Die Firmeninhaber werden deshalb gebeten, die bei ihnen in Stellung befindlichen MstilärocreinSmitglicdel an diesem Tage eine Stunde früher zu entlasse», damit der Fackel- zug pünktlich abmarschiercn kann. * — Der Evangelische Arbci ter verein veranstaltete gestern einen Aus fing nach Ehcmnitz Altcndors zum Besuche der dortigen Landesanstalt. Vollbefriedigt kehrten die Teilnehmer gestern abend mittels Eisen bahn zurück. Ne heutige Vcreiusstunde fällt aus. * — D e r M n » d h a r m o n i l a k l» b „H a r- moiiie" hielt gestern im Logenhausc sein 4. Stiftungsfest ab, das n. a. auch von Mitgliedern der Brndervercine in Glauchau, Kappel, Mitt weida re. besucht war und den besten Verlauf nahm. * — Preisträger. An dem mit der 50- Jahrfeier des Turnvereins Burgstädt verbundenen Wett innen »ahmen auch Mitglieder der hiesigen Tmnerschast und des Ältst. Turnvereins teil. Während es Herr» Rob. Wolf von der Turiicr- schaft gctemg, de» 6. Preis zu erringen, erzielten vom Ältst. Tnnweiein die Herren E. Wolf den 7., R. Zill den IO., Franz Schulze de» 17., Br. Hofman» de» 21. »nd. A Krämer den 22 Preis. Der Wettbewerb war ein scharfer, da viele gute Leipziger Turner mit teitiiahmen. * - Groben Unfug verübten in de» frühen Morgeiistuiiden des gestrigen Sonntags eine Anzahl Studenten einer Chenmitzer Hochschule. Singend und lärmend durchzogen sie die Molkte , Bismarck- und Dresdnerstraßc, ans ihrem Wege die bekamsten Studentenstreiche verübend. Ab gerissene Fenstervorhängc, demolierte Laternen usw. keimzcichneten den Weg der radaulnstigen „Herren Großstädter". Die an den geiiannten Straße» wohnhafte» Familien dürfte» über das flegelhafte Betragen der 20 Studenten nicht ge rade erbaut gewesen sei». Hosfcutlich werde» die Herre» mit einem empfindlichen Strafmandat beehrt. —r. E l e k l ro-B i og r a p h. Einen recht rege» Besuch hatte am letzten Sonnabend nnd Sonntag der Besitzer des Elcktro-Biographen in seinen Räume» zu verzeichne». Während gestern schon die Nachmittagsvorstellung gut besucht war, so vermochte man am Abend die zahlreichen Besucher kaum mstcrzubringcn. Sv groß der Besuch war, so groß wird auch die Befriedigung von dem Gebotenen gewesen sein; wies doch das Programm wieder eine recht abwechselungsreichc und interessante Spielordnnng auf. Außer de» humoristischeu uud aktuellcuBildeni war es dies mal gaiiz besouders die „4G)-Jahrfeier in Hohen stein Ernstthal", die das Interesse der Besucher in Anspruch nahm. Da dieser Film auf vielfachen Wnnfch noch einige Tage vvrgefiihrt wird, können wir einen Besuch des Elektro-Biographcn nur empfehlen. * Oberlungwitz, 29. Aug. Die Spar- und Baugenossenschaft Oberlungwitz hielt am Sonnabend abend im Gasthof „Deutscher Kai ser" ihre erste Generalversammlung ab. Die gutbesuchte Sitzung, an der auch Vertreter des G'ineinderatcs teilnahmen, wurde von Herrn Geschäftsführer Riedel eröffnet und geleitet. Der erste Punkt der Tagesordnung, die Sta- lulcnberatung ries eine rege und längere Aus sprache hervor und wurde sodann zur Wahl des Gesamtvorslandes geschritten. Aus dersel ben gingen hervor die Herren Richard Riedel als Vorsitzender, W. Herold als Kassierer, H. Vogel als Schriftführer, Otto Meyer und Otto Irmscher als Beisitzer. In den Aufsichtsrat wurden die Herren Gemeindevorstand Lieber knecht, Johann Sittner, Max Katzsch, Emil P.tzvld, Max Dittmann, Otto Meyer, Emil Friedrich, Gustav Föhm und Emil Köhler gewählt. Seitens der hiesigen Gemeindever waltung, die sich bekanntlich lebhaft für die Genossenschaft interessiert, wurde in Aussicht gestellt, daß außer dem bereits gezeichneten An teilschein noch mehrere Anteile übernommen würden. Unter „Verschiedenes" wurde be schlossen, die Eintragung der nunmehr gegrün deten Genossenschaft beim Kgl. Amtsgericht Hohenstein - Ernstthal zu beantragen. Ihren Beitritt angemeldet haben bisher 37 Herren, doch steht zu erwarten, daß sich diese Zahl noch bedeutend erhöht. Hoffentlich kann die neue Genossenschaft ihr gewiß erstrebenswertes Ziel, die Wohnungsnot unseres Ortes zu be seitigen, in vollem Maße erreichen. — Auch der hiesige Spar- und Bauverein — ein Hilfs mittel für die Baugenossenschaft — hielt ge stern nachmittag im „Deutschen Kaiser" seine Gründungsversammlung ab. Als Vorstand wurde Herr Johann Sittner gewählt. Der ganze Ort ist in Bezirke eingeteilt worden und wird am nächsten Sonntag mit dem Kassieren der ersten Beiträge begonnen werden. * Oberlungwitz, 29. Aug. Gelegentlich des 12. Gauturnfestes des 19. Niedererz gebirgsturngaues in Rußdorf erhielt Herr P. Braun vom hiesigen Turnverein I im Sechs kampf den 14. Preis mit 91^, Punkten. Wie sich nachträglich herausstellt, mußte Herr Braun 6 Punkte höher bewertet werden und rangiert er nunmehr nach dem 10. Preis. * Oberlungwitz, 29. Aug. Der in den 60er Jahren stehende Gelegenheitsarbeiter Jung von hier wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens verhaftet und dem Kgl. Amtsgericht Hohen stein-Ernstthal zugeführt. ) :( Gersdorf, 29. Aug. Einen öffent lichen Athleten Wettstreit hielt gestern der hie sige Ring-Sportklub 1 im Saale des Gasthofes „Zum blauen Stern" ab. Der Wettstreit be stand, wie die meisten derartigen Veranstaltun gen, in Heben und Ringkampf. Außer den beiden hiesigen Athletenklubs nahmen noch 12 auswärtige Vereine daran teil, die zusammen ca. 100 Konkurrenten stellten. Die abends 8 Uhr verlesene Siegerverkündigung hatte folgen des Ergebnis: Erste Schülerklasse im Heben: 1. Uhlig-Stollberg, 2. Lißner- Gersdorf. — Zweite Klasse: 1. Hall- öauer Oberlungwitz, 2. Pester-Hohenstein-Ernst- thal, 3. Kempe Gersdorf. — E r st e Schü le r k l a s s e im Ringen: 1. Uhlig-Stoll- berg, 2. Litzner-Gcrsdorf, 3. Parthum-Gers- dorf. — Zweite Klasse: 1. Petzold- Gersdorf, 2. Pester Hohenstein-Ernstthal, 3. Preis Lugau, 4. Blei-Lugau, 5. Kubale Gers dorf, 6. Vogel-Hohenstein-Ernstthal, 7. Oeser- Stollberg, 8. Lippert-Mülsen St. Jakob. Vierte Mitgliedermasse im He ben: 1. Ocler-Lichtenstein C., 2. Wieland- Burkhardtsdorf, 3. Kühn Oelsuitz —Dritte Klasse: 1. Hengst-Burkhardsdorf, 2. Gold- schadt - Hohenstein - Ernstthal, 3. Müller- Stollberg. — Zweite Klasse: 1. Graubner - Gersdorf. — E r st e K l a s s e: 1. Hauenstem - Lugau. — Vierte Klasse im Ringen: 1. Kurz-Oberlung witz, 2. Geister Pleißa, 3. Kühn Oelsnitz, 4. Fiedler Oberlungwitz, 5. Vogel - Hohenstein- Ernstthal, 6. Jung-Oberlungwitz, 7. Plechat sche Gersdorf, 8. Tauber-Pleißa. - - Dritte Klasse: 1. Richter-Gersdorf, 2. Mitzscher ling Gersdorf, 3. Uhlig-Gersdorf, 4. Neef- Gersdorf, 5. Becher-Gersdorf, 6. Fritzsche- Gersdorf. — Zweite Klasse: 1. Jähn Oberlungwitz, 2. L. Fritzsche Lugau, 3. Rötzsch- Gersdorf. — E r st e Klasse: 1. Hauen stein Lugau, 2. Steinbach-Oberlungwitz. Gersdorf, 29. Aug. Gestern abend hatte der hiesige Prvfcssiousverein „Concordia" im Gasthof zum grmieu Tal sein diesjähriges Saniiner-Ballvergnügen arrangiert, das von Mit- gliedern nnd Gästen gut besticht war. In einer herzlichen Ansprache begrüßte Herr Felgner die Anwesenden und dankte für ihr zahlreiches Er scheinen. Herr Sattler Götze führte im Laufe des Abends in einer Ansprache aus, daß der gegen wärtige Ball zugleich als Abschiedsvcrgnügcn denjenigen jüngeren Mitgliedern gewidmet sei, die in Kürze zum aktiven Militärdienst einbe rufen würden. Eine kameradschaftliche Stimmung herrschte während des ganze» Abends und aii dem Tmiz beteiligte sich Jung und Alt in regstcr Weise. (*) Grumbach, 29. Aug. In reichem Festschinucke prangte gestern unser Ort zu Ehren des Militärvereins und seiner Gäste. Eine große Anzahl Ehrenpforten waren er richtet, fast jedes Haus war geschmückt , und die aufgestellten verschiedenen Gruppen „Sol daten aller Waffengattungen" bezeugten die Verehrung des Militärstandes. Mit Stolz kann der Militärverein auf sein 38. Stiftungsfest und das 25jährige Fahnenjubiläum zurückblik- ken. Die Festlichkeit nahm ihren Beginn mit einer Begrüßung der aus Callnberg, Rei chenbach, Kuhschnappel, Lobsdorf usw. erschie nenen Brudervereine. Nach dem Abholen der Fahne sowie der Festfrauen und Jungfrauen
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