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Aussperrung der Arbeiter erfolgen sollte. Di« kaiserliche Werft in kiel hat schon seit einigen Lagen keine neuen Arbeiter eingestellt und wird es auch während des Streikt nicht tun. Der «-ltk»»,«- situ freie» Christ,»tu» I» Auditorium «aximu» der Berliner Uni« versttät versammelten sich am Sonnabend vormittag die Teilnehmer det Kongresses zu dem programm- gemtßen Dortrage de« Professor« Adolf Harnack über „Da« doppelte Evangelium im neuen Testa« ment". Harnack stellte in seiner Rede einen Wider spruch im Gebrauche de« Worte« Evangelium srst. Diese« doppelte Evangelium befinde sich schon im neuen Testament. Hier bedeute e« einmal „da- Reich Gotte« ist nahe", dann zweiten«: „nur durch den Glauben an den Gekreuzigten und Aufer standenrn find dir rrichrn Güter zu gewinnen". Wie ist da« zweite Evangelium entstanden? Wie verhält r« sich zu» ersten? In seinen feinsinnigen Autsührungen kommt Harnack zu folgendem Schluß: So ist da« doppelte Evangelium heute noch so nötig wie r« früher war. Da« erste ent hält die Wahrheit, da« zweite den Weg. Bride zusammen bringen da« LebenI Nach dem Bor trage, der mit stürmischer Begeisterung ausge nommen wurde, traten die Kongreßteilnehmer eine Fahrt nach Potsdam und Wannsee an. Nach Rückkehr von dem AuSfluge versammelten sich di« Teilnehmer der Kongresse« am Sonnabend abend wiederum im Landwrhrkafino, wo gleichzeitig vier groß« Versammlungen abgehalten wurden. Fräu lein Dr. Gertrud Bäumer sprach über „Religion und Frau". ES folgten Borträge über die Themen „Christentum und Frauenbewegung", „Religion im Hause", „Die Religion und der Friede", „Religion und Sozialismus". Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Dortrage des Sozialdemokraten Dr. Max Maurenbrecher gewidmet, der den Gedanken deS Sozialismus als einer neuen Stufe der Religion entwickelte. Die Reihe der Reden fand ihren Ab schluß mit dem Bortrage deS Pfarrers Lie. Traub auS Dortmund über: „Unsere heutige soziale Pflicht". In späterer Abendstunde veranstalteten die Kongreßteilnehmer eine Huldigung am Luther, drnkmal auf dem Neuen Markt. Am Sonntag nachmittag fand gemeinsamer Gottesdienst in der Jerusalemer Kirche statt, dem sich drei große Volks versammlungen anschloffen. ES sprachen u. a. Reichstagsabgeordneter Karl Schrader und 0. Fischer-Berlin über „Austritt au« der Kirche oder kirchliche Reform?" Pfarrer Eger auS Chemnitz und ReichStag-abgeordneter v. Naumann-Verlin über „Dat Christentum in der Großstadt", Fräulein Dr. Gertrud Bäumer und Profess--r Dr. Geffcken aus Köln über: „Religion al- öff atliche Ange« legenheit und al« Privatsache". Die Vorträge wurden mit großem Beifall ausgenommen. Si»o polnisch« S«hei»sch»l«, deren Entdeckung seinerzeit viel Aufsehen erregte, be schäftigte dieser Tage daS Schöffengericht Zoppot. Angeklagt war der frühere preußische Amtsrichter, Rentner Alfor.S von Chmielewski, dem zur Last gelegt wurde, daß mit seinem Wissen und Willen in seinem Hause ohne Genehmigung Kindern pol- nischer Unterricht erteilt wurde und daß, al« «in Polizeibeamter erschien, er diesen tätlich angegriffen und gefährlich mißhandelt habe. Der AmtSan- walt beantragte eine Strafe von 800 Mark oder 30 Lage Gefängnis, daS Gericht erkannte nach kurzer Beratung auf 3 Monate Grsängni«. In der Urteilsbegründung heißt c«: „Es ist richtig, daß Durchsuchungen auf Anordnung deS Richter» geschehen, hier war aber Gefahr im Verzüge, daher war die Polizei berechtigt, denn im vorliegenden Falle wäre das Gericht zu spät gekommen. Da« Gericht hat ferner angenommen, daß e« sich hier um polnische Propaganda handelte, an deren Spitze der Angeklagte stehe, und daß dem Beamten gegenüber eine grobe Handlung vorltege. Der Tragweite seine« Berhaltrn« mußte sich der Ange klagte al« ehemaliger preußischer Amtsrichter be wußt sein. Auf eine Freiheitsstrafe wurde darum erkannt, weil Geld nicht von dem Angeklagten, sondern von den Hintermännern bezahlt würde." Ert»»er»»g«feier auf de» Wetße»b»raer Schlachts-ld«. In Weißenburg wurde am Sonnabend die 40jährige Wiederkehr deS ScklachttageS durch Vete ranen und kriegervereine gefeiert. Auch Feldmar. schall Graf Haeseler nahm an der Feier teil. Am Vormittag wurden Kränze am Baperndenkmal und um Nachmittag am GeiSberg niedergelegt. Hier bei überbrachte der Graf die Grüße des Kaiser- und hielt eine zündende Ansprache. Darnach wurde auch am französischen Denkmal ein Kranz nieder gelegt. Der Essener MeiustbSpraz«- Da« vom OberlandeSgericht Hamm angeordnete Wiederaufnahmeverfahren im Essener Meineid«. Prozeß (Prozeß gegen den Kaiserdelegiertrn Schröder und Gen.) ist in der Boruntersuchung beendet. Die Alten sind der Staatsanwaltschaft zugestellt. Der neue Prozeß kommt im Januar in einer besonderen GchwurgerichtSperiode zur Verhandlung. Der Kronzeuge in dem 15 Jahre zurückliegenden Sen. salionSprozeß, der frühere Gendarm Münter, ist inzwischen gestorben. Von den seinerzeit zu lang, jährigen Zuchthausstrafen Verurteilten werden nur Schröder und zwei wettere Verurteilte erneut auf der Anklagebank Platz nehmen. Die übrigen vier Verurteilten sind nach Verbüßung ihrer Zuchthaus- strafen verstorben bezw. verschollen. Dor Nerger englischer Blätter über den vorteilhaften Verkauf deutscher auSran- gierter Kriegsschiffe an die Türkei kommt in allen nur denkbaren Variationen zum Ausdruck. ES kränkt die Braven nicht nur, daß Deutschland Kriegsschtffe au-schetdet, die andre Mächte noch sehr gut gebrauchen können und daß für anSran- gtrrte englische KrtegSschiffe nicht entfernt so hohe Preise erzielt werden, wir Deutschland erhalten wird, r« wurmt sie namentlich, daß Deutschland wirtschaftlich in der Türket wieder obenauf ist. England hatte sich unter gelegentlicher kräftiger Verleumdung der deutschen RetchSpolttik alle er denkliche Mühe gegeben, um der konstitutionellen Türkei leine Freundschaft zu beweisen. Da« Jung- türkentum ließ sich im erste» Augenblick auch durch diese Liebr«werbungen verlocken, merkte aber rechtzeitig die Absicht und ward verstimmt. Jetzt dominiert wieder unbestritten der wirtschaftliche Einfluß Deutschland« in der Türkei. Der Schiff«, verkauf besiegelt diese Tatsache. Diebstähle t» eine« französischen KetegAhafe». Im Kriegshasen Rochefort wurden ein Werft- meister der Marine und ein Matrose verhaftet, die 6 Geschützverschlüffe au» tum Depot der Hafen, artillerie entwendet hatten. Man nimmt an, daß die Briden Komplizen hatten und daß man einer eigentlichen DiebeSorgamsation gegenüber steht, auf deren Rechnung eine ganze Reihe früherer Dieb stähle im gleichen Dienstbereich kommen. König Nlfon» »on Spanien entrann einer ernste» Gefahr. Der König, welcher bekanntlich mit seiner Ge mahlin bei der Prinzessin Battenberg auf der Insel Wight auf Besuch weilt, unternahm mit den beiden Prinzen Battenberg auf der Segeljacht „Shamrok" eine Partie. Unterwegs wurde von einer starken Brise der Topmast der „Shamrok" weggeriffen. Glücklicherweise fiel der Mast so, daß niemand verletzt wurde. Der König und die beiden Prinzen gaben die Wetterfahrt jedoch auf und kehrten zu Kuß in« Schloß zurück. — Auf einer früheren Jacht gleichen Namen« und Besitzer« pas sierte dem König Eduard ein ähnliche« Malheur im Mai 1901. Der Topmast wurde weggeriffen, der Hauptmast verbog sich, und die gesamte Take- läge flog über Bord. Glücklicherweise befand sich der König mit den übrigen Gästen auf der Wetter seite, sonst wäre ein große« Unglück geschehen. Di« spanische Kris« hat am gestrigen Sonntag, trotzdem die katholischen Organisationsausschüsse an die Bevölkerung die Mitteilung haben ergehen lassen, von den geplanten Kundgebungen Abstand zu nehmen, doch noch zu Gtraßenunruhrn, wenn auch nicht so bedeutender Natur, wie man e« erwarten durste, geführt. Etwa 1000 Personen versuchten in San Sebastian «in Hau« zu erstürmen, das von Maniftstanten besitzt war. Die Polizei mußte einschrriten. Die Ruhe wurde bald wieder hergestellt. Mehrere Personen wurden verletzt. Bei Haussuchungen wurde eine Anzahl Feuerwaffen gefunden, 132 Verhaftungen wurden vorgenommen. Gegen 3 Uhr morgen« wurde die Gendarmerie zurückgezogen. Türkei. Eine Mtllionenunterschlagung ist in der staat- lichrn Fezfabrik in Konstantinopel entdeckt worden. Sie geht bi« in dir Regirrung de« früheren Sul tan» zurück und beträgt sieben und eine halbe Mil- lion Mark. Ein besonderer Erlaß des Sultans überweist den früheren Direktor der Fabrik, den Generalleutnant Muhieddin-Pascha, und mehrere ungrtreue Beamte dem Kriegsgericht. Teheran im Kriegszustände. AuS Teheran wird gemeldet: Die Stadt be- findet sich im Kriegszustände, die offenen Plätze sind von Polizei und Gendarmerie besetzt; die Bach- tiaren haben da» ParlamcntSgebäude besetzt und zur Verteidigung eingerichtet. Die Bevölkerung hat die Ablieferung der Waffen eingestellt, nach- dem sich herausgestellt hat, daß Kidat und Leute der Tagisadepartet in Polizei, und Mrlitärunisorm austrrten. Die Fidai konzentrieren sich unter Führung Gattar Khan« und Baghir KhanS. Verschwörung gegen die rnglische Regier»», tu Indien. Au» Dacca in Indien wird telegraphiert, daß dort die Polizei 27 Personen in Verbindung mit einer Verschwörung gegen die Regierung verhaftet hat. AuS Papieren, die in den Häusern der Gefangenen gefunden wurden, geht hervor, daß die Verschwö rung südlich bis nach Kalkutta, nördlich bi« nach Demajpur und östlich bis nach Gylhet verbreitet «ar. Et« h«imatl»f«r Prinz Der Enkel des Kaisers Dom Pedro II. von Brasilien, Prinz Ludwig von Braganza, traf an Bord eines Dampfers in Rio de Janeiro ein; er wollte längere Zeit im Lande Aufenthalt nehmen, um Familienangelegenheiten zu ordnen. Die bra silianische Regierung untersagte ihm jedoch die Landung; der Prinz reiste nach Argentinien weiter. Dom Pedro wurde 1S3I als sechsjährige« Kind zum Kaiser von Brasilien ausgerufen und vor 20 Jahren durch eine Militär-Revolution gestürzt. An der Spitze jener Revolution stand der Mar. schall Fonseca, der Vater dc« jetzigen brasilianisch?« Präsidenten, der sich zurzeit in Berlin aushäll OerINcheS «nv «SchstfcheS. *— Di« erste Augustwoche Ist vorüber, sie hat uns im allgemeinen warmes Wetter gebracht, Gewitter waren genug zu verzeichnen, vielfach ist durch dieselben wieder schwerer Schaden angerichtet worden. Ein warmer August ist durchweg sehr erwünscht. „August ohne Feuer macht da« Brot teuer", sagt eine Bauernregel, und ebenso: „Im August viel Regen, ist dem Wein kein Segen." Hat nun aber die Regel: „Stellen sich Anfang August Gewitter ein, so wird es bis zu Ende sein" Gültigkeit, dann kann ja der August noch viele« nachholen, waS der Juli versäumt hat Auch für den Winter haben wir dann einige Hoffnung, denn: „Jsts in der ersten Augustwochc heiß, so bleibt der Winter lange weiß". Ein strammer Winter aber ist dem Landmann willkommen, er wird wohl allgemein gewünscht. Das neblige, nasse, unfreund- ltche Wetter de« letzten Winter«, da« nur selten Schnee brachte, entbehren wir all« gern,. Be sonder« Bedeutung hat im August der St. Laurentius tag, h«r 10. E« heißt: „Laurentius heiter und gut, einen schönen Herbst verheißen tut." „An St. Laurrntiu» Sonnenschein, bedeutet rin gute« Jahr sür den Wein." „Ist« hell an dem Lauren- tiuStag, man Früchte sich viel versprechen mag". Auch für andere Tage de« AugufimouatS wünscht die Bauernregel schöne«, sonniges Wetter, wenn all die guten Hoffnungen sich erfüllen sollen. Der August muß hell sein. Hoffentlich haben wir in der ersten Woche einen guten Anfang zu erblicken. *— WetterauSficht für Dienstag, den 9. Aug.: Güdw-stwind, zeitweise heiter, etwas wärmer, kein erhrblicher Niederschlag. Die ortsübliche» Tageiöhue gewöhn licher Tagearbeiter sind von den Kreishaupt mannschaften GachsenS auf Grund von tz 8 deS Krankenversicherungszesetze« neu festgesrtzt worden. Für die KreiShauptmannschasten Dresden und Bautzen sind die neuen Tagelohnsätze bereits am I. August in Kraft getreten, während sie sür die K eiShauptmannschast Chemnitz erst am I. Sep tember, für die KceiShauptmannschast Zwickau am I. Oktober und für die Krcishauptmannschaft Leipzig am I. Dezember in Kraft treten sollen. *— Handwerks Lehrlinge. Derjenige Meister kann mit 150 M. Geldstrafe und im Wiederholung», falle mit Entziehung der Meister-Besu -niffc bestraft werden, der es unterläßt, die von ihm ausgebildeten Lehrlinge zur Ablegung der Gesellenprüfung anzu halten oder sie auf die Vorteile aufmeilsam zu machen, die ihnen aus der Ablegung dieser Prü fung erwachsen. Diese Anordnung verdient jitzt, da wied.r zahlreiche Lehrlinge daran sind, ihre Lehrzeit zu beendigen, genaue Beachtung. *— Borberettnu-Skurse für Rekrut«» sind in l-hbr Zeit in zahlreichen Städten des Westens in Ausnahme gekommen. Die angehenden Soldaten werden mit den ersten Obliegenheiten de» mili tärischen Dienstes ve.traut gemacht und so wird ihnen über di« ersten schweren Wochen hinweg geholfen. Die Gache verdient, allgemeiner zu werden. Vielleicht übernehmen die Turnvereine sie, die ja schon eigentlich die Vorschule sür den Militärdienst darstellrn. (:) HohenRei» Ernstthal, 8 Aug. Ja der nördlich unserer Stadt im Langenburger Walde gelegenen Elsenhöhle hat seit einiger Zeit eine au«wä-t'ge Firma den Betrieb wieder ausgenommen, um auS dem dort gewonnenen Eisenstein eine Art Terpentinstein zu gewinnen, welch letzterer dort in kleineren Mengen gesunden wird, um seitens der unternkhmrnden Firma zu verschiedenen Wirtschaft-, und LuxuSgegenständen verarbeitet zu werden. Bei diesen Arbeiten ist auch die sogenannte Eisenhöhle, rin in den Berg wagerrcht eingetriebcner Gang, der seinen Ursp ung jedenfalls in dem vor Jahr« Hunderten hier schwungvoll bitriebenrn Erzbergbau hat, wieder geöffnet worden. Der Eingang war mehrere Jahre verschüttet, sodaß ein Eindringen unmöglich. war. Früher wurde die Höhle vielsach begangen, doch war ein allzu w.ites Vordringen gefährlich, da darin größere Wafßrmengen sich angesetzr hatten. Der Gang konnte deshalb nur mit H lfe von Li>ht begangen werden. Der Volks mund redrt davon, daß die Höhle eine viel? hundert Meter zählende Länge hat und nach dem Schloß Rabenstein, andernteils nach Waldenburg führt. Die richtige Vermutung ist jedenfalls aber die, daß der Gang ein in den Burg getriebener Bergstolln ist, in dem man früher Erze gesucht hat Der Eingang zur Höhle zeigt deutlich die Arbeiten und Spuren des HartmeiselS, mit drffen Hilfe man sich ein Vor dringen in den Berg gebahnt hat. *— Bom Sonntag Gestern stattete eine Riege d.» Allgemeinen Turnvereins in Leipzig in Stärke von Ib Mann de« hiesigen Turnverein von 1856 einen Besuch ab. Die Gäste wurden in Gt. Egidien von der Sängerabtetlunz und der Riege Eichenkranz >mpsangen und nach Kuhschnappel geleitet, woselbst da« Frühstück eingenommen wurde. Hierauf wurde gemeinsam über das Mineralbad nach der Stadt marschiert, dieselbe sowie die Turn« Halle des B.reinS besichtigt und nachdem im SchühenhauS Neustadt daS Mittagsmahl etnge- rommen. Nach der Mittagspause setzte man die Reise über die Windmühle durch die Parkanlagen und über den Totenftetn nach Sugmar fort, von wo, befriedigt von dem Gesehenen die Heimreise angetreten wurde. — Seinen diesjährig-» Sommer- auiflug unternahm gestern der Gsangverein „Sängerlust" in Gemeinschaft mit d»m 2. Zug der Frei«. F< »erwehr der 2. Kompagnie. DaS Ziel war das Mineralbad. Die Ausflügler ergötzten sich dortselbst auf Vie verschiedenste Weis-. (!) I r den hiesigen Waldungen erntet man zurzeit die Preißeldeeren ein. Doch haben auch auf diese Waldeksrucht die WitterungSeinflüffe schädigend eingewtrkt. Stellenweise ist der Ertrag j doch ein leidlicher, sodaß er für die ärmere Land- beoölkerung eine willkommene Einnahmequelle bildet. M . Oberlungwitz, 8. Aug. DaS Schützenfest der Teschin Schütz ngcsellsch rst I nahm am Sonn abend durch einen flott gespielten Zapfenstreich mit darauffolgender Mufikprobe seinen Ansang. Der gestrige Sonntag war dem Preis- und Pevbc« schießen gewidmet. Glücklicherweise hatte der Him mel ein Einsehen und hielt seine Schleusen ge schloffen. DrSimgen ist auch ein recht guter Bc- such zu verzeichnen. Die ausgestellten Preise er- regten allenthalben Anklang und manches Schützen Herz erseh» t dies oder jenes. Ob eis bekommt, hängt von den Schubleistungen ab. Nun, wünschen wir jeden das, was er erhofft hat, damit seine Festfreude nicht getrübt wird. Der heutige Montag, sozusagen der Hauptßsttag, bringt daS Frühstück, das Damenschießen sowie Fortsetzung des PeiS- schießenS. Nächsten Sonntag, den 14. August, findet als Abschluß da« KönigSschießen statt. ' Glaucha», 7. Aug. Im Rümpswalde und im EbrrSbacher Forst tritt seit einigen Tagen wir- der der Nonnenfalter in großer Zahl auf, Die St. Egtdier und LobSdorfer Schulkinder suchten am Freitag die Wälder ab und e« konnten auf diese Weise eine Unmass« solcher Waldschädlinge vrrnichtet »erden. Daß die Nonne ziemlich stark auftritt, kann man daran« ermessen, daß et» Forst- grhtlfe allein an einem Nachmittag über SOO solcher Falter fing. Die Nonnenweibchen legen gegen- wäktig ihre Eier nesterwetse zu j« SO—SO an dir Rinde der Flchtenstämme, zwischen Roo«, Flechten usw, ohne schützende Umhüllung. Insgesamt l^gen fie etwa 150 Eier. Ende April oder Anfang Mai krt«chen die Räupchen au« und find im Ium »der Juli erwachsen. Die Raupe frißt Kiefern- und Fichtennadeln, aber auch Eichen-, Buchen- und vtrkenblätter, geht auch auf Apfel- und Pflaumen- bäume und in lu r Not auf Lerchen und Wachholder. Fichten und Ki»fern schadet fie aber am mristen. Den Haupiflug der Schädlinge erwartet man in folge der W.tterung»verhältniffe nicht vor Ende August bezw Anfang September. — Gestern früh hat in der elterlichen Wohnung der 16 Jahre alte Fabrikweber F in seiner Schlaskammer seinem Leben durch Erhängen ein gewaltsame« Ende be reitet. Als G und zur Tat wird Schwermut über geringen Verdienst angegeben. * Meerane, 7. Aug. In der Heinrichstraße spielten Kinder mit einem Kanaldeckel. Einer der Jungen hatte den Deckel hoch gehoben, al« er ihn plötzlich fallen ließ DaS schwere Ding siel ihm dabei auf den linken Fuß und zerschlug ihm eine Zeh?, sodaß der Arzt den Jungen in Behandlung rühmen und wahrscheinlich die Zehe amputieren muß. * Zwickau, 7. Aug. Da» Opser eines Unfälle« ist di« 58 Jahre alte „Hackelmüllertn" in Nieder- lichten Walde geworden. Sie stürzte in der Rad stube der Mühle in daS Räderwerk und zog sich hierbei schwere Verätzungen zu, denen fie j-tzt er legen ist. * Dresden, 8. Aug. Der Zustand der Her- zogin Isabella von Genna wird jetzt al« hoffnungs los bezeichnet. Sie ist dir Großmutter deS König« von Italien, die Mutter der Königin-Witwe Margherita und die Tante des Königs Friedrich August. * Dresden, 7. Aug. In der Königlichen Porzellanmanufaktur in «rißen wird gegenwärtig im Auftrag des Königs Friedrich August eine herrliche Rieslnvase hergestellt, die der König am 18. August d. I dem Kaiser Franz Josef zum 80. Geburtstag überreichen lasten wird. Die Vase, eine« der prunkvollsten Stücke, die überhaupt in der Meißener Porzellanmanufaktur jemals zur Ausführung gelangt find, trägt auf beiden Setten die Initialen der Monarchen, sowie je eine von Künstlerhand gemalte Ansicht des Schlosses Moritz burg und des Schlöffe« Pillnitz * Leipzig, 7. Aug. Ein in der Karl-Heine- Straße in L-Lindenau wohnhafter, erblindeter Arbeiter-Invalid fiel in sein«r Wohnung über eine ihm im Wege stehende Fußbank und kam dabet auf seine am Boden kauernde Ehesrau zu fallen, die mittels der Küchenlampr nach einem Gegen stand suchte. Der Frau entfiel hierbei die La«pe, welche explodierte, so daß die Kleider drr Frau in Brand gerieten. Die Bedauernswerte, die die Ernährerin ihres Mannes ist, erlitt hierbei so aus gedehnte Brandwunden, daß sie mittel« Kranken wagens in das Gtadtkrankenhaus gebracht werden mußte. — Gestern mittag ereignete sich in der Markthalle ein bedauerlicher Unglücksfall. Der in den 30er Jahren stehende Arbeiter August Zeunert glitt bet Bedienung des Fahrstuhles auS und ge riet zwischen diesen und die Wand, so daß dem A-rmstea der Brustkorb eingedrückt wurde. Der Bedauernswerte wurde sofort nach dem Kranken haus Gt. Jakob geschafft. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. — Ein in der Sternwartenstraße wohnhafter 54 Jahre alter, in Diensten des Zoo logischen Instituts stehender Wärter begab sich vor- gestern nachmittag auf Wunsch seines Vorgesetzten in die Grimmaer Gegend aus die Gchlangenjagd. Es gelang ihm in Otterwisch auch, eine Kreuzotter zu sangen. Letztere b ß ihn aber dabei in die rrchte Hand. Trotzdem der Mann die Wunde in entsprechender Weise behandelte, schwoll doch die Hand unter furchtbaren Schmerzen an, so daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. — Teil einigen Tagen erregt das Verschwinden des ehemaligen Oberweltführers August Kurth mit seiner acht- bis neunjährigen schwachsinnigen Toch ter große- Aussehen in Leutzsch. Kurth, der seit 35 Jahren in der Flemmlngschen Pianomechantk- sabrtk beschädigt war, bezog bis zu seiner plötz- liehen Entlastung einen Wochenlohn von SO Mk. Am Dienstag vormittag haben Leuhscher Ein wohner da« Kind noch spielen sehen, und seit dieser Zeit ist es mit dem Vater, ohne wieder nach Hause zu kommen, verschwunden. Au« Briesen, die Kurth an seine Angehörigen geschrieben, geht hervor, daß er sich mit dem Kinde da» Leben nehmen wollte. * Grimma, 7. Aug. Der Rekrut R. von der 2. Eskadron des hiesigen Husaren-Regiment«, der seit Freitag abend vermißt wurde, wurde am Sonn- abend erhängt aufgesunden. Furcht vor Strafe hat, wie man annimmt, ihn in den Tod getrieben. * Oschatz, 7. Aug. Im benachbarten Rosen- tal bei Altoschatz mischte die HauSmagd deS dortigen BergguteS ihrer Dienstgederin Lysol in den Kastee, um fie zu vergiften. Die Frau wurde jedoch durch den merkwürdigen Geruch de» Kaffer» auf den Giflgehalt aufmerksam. Sie veranlaßte die sofortig« Verhaftung der HauSmagd, die in das Gefängnis de« Oschatzer Amtsgericht« etng«. ltcsert wurde. * Döbeln, 7. Aug. Dieser Tage kam eS in der Nähe der Bärentalanlagen zwischen einem Schutzmann und einem Kartoffeldieb zu einem Zu sammenstoß, bei dem der Schutzmann schließlich blank ziehen mußte. Al« der Polizeibeamte den Dieb ins Verhör nehmen wollt«, wurde er von diesem ohne weitere- überfallen. Beide kamen ins Rmgen und stürzten zu Boden. Dabei versuchte der Dieb dem Beamten daS Seitengewehr zu ent reißen, wa« ihm jedoch nicht gelang Der Beamte konnte sich schließlich von seinem Gegner befreien und nunmehr seine wetteren Angriffe mit der blanken Waffe abwehren. Der gewalttätige Mensch, ein au« Dürrweitzschen gebürtiger Gelegenheitsar beiter, konnte endlich verhaftet werden. * L fall er« Bremse Güterz» »wische» Vorkon düngen ficht- d erlast«» Maße «alter ohne i untrrno Jahrhr Dolch» zogen ! Frühe 1 sich s- Beerens Anfang einfach Vorhal Sachen Körbe 1 auf d« wandte! befitzer! ter- zuh n«te. 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