Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191008034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100803
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-03
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.08.1910
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zu haben. In den Kreisen, di« dat kriegervrreinS- nxsen, wie es sich in Deutschland heranr-ebtldet hat, mißbilligen, «acht man de« verblichenen General den Vorwurf, er habe die unpolitische« Kriegervereine mehrfach zu politischer Agitation bet den Wahlen gedrängt und der politischen Gesinnung der verein-mttglieder übertriebene Aufmerksamkeit zugewendet. Der objektive Kritiker, der sich an die Tatsachen Hilt, muß dagegen anerkennen, daß der Deutsche Kriegerbund sich unter der Leitung des Generals v. Spitz großartig entfaltet hat. Der General war ein organisatorisches Talent und ver stand eS gleichzeitig meisterhaft, in den Versamm lungen auftauchrnde Gegensätze zu überbrücken. In den letzten Jahren war er unablässig und er folgreich bemüht, die sozialen Einrichtungen im Deutschen Kriegerbunde zu vervollkommnen. Gein Andenken wird von den deutschen Kriegern allezeit in hohen Ehren gehalten werden. Der «erkauf der alten Katserjacht „Kaiseradler". Gestern vormittag fand auf der kaiserlichen Werft zu Danzig ein neuer Bietungstermin für den verkauf der in Danzig stationierten alten Kaiserjacht „Kaiseradler" statt. Nachdem das ReichSmarineamt die bei dem vorjährigen BietungS- termin genannten Preise für das Schiff als zu ge ring erachtet hatte, war man diesmal umso mehr erstaunt, als da- Höchstgebot da- de- vorjährigen nicht einmal erreichte. Im ganzen lagen nur fünf Angebote vor, von denen das höchste sich auf 156000 Mark bezifferte, während da- niedrigste sich auf 81-00 Mark stellte. Interessant ist die Tatsache, daß sämtliche Bieter die Jacht nur als Altmaterial betrachten, während sie sich nach den Angaben der amtlichen Stellen in betriebsfähigem Zustande befindet. Deu Kaiserpreis für da» eidgeuüsstsche Schützenfest in «er» gewann der Schütze Karl Spring au- Dalenstadt. Der Gewinner ist also nicht der von dem Züricher sozialistischen Organ genannte Sozialdemokrat. Au» unser» Kolonie». Die Strafexpedition gegen die Malkas in Ka merun, die bekanntlich vor einiger Zeit den deutschen Kaufmann Bretschneider ermordeten, wird wahr scheinlich Ende August beendet sein. Sieben an dem feigen Morde beteiligte Häuptlinge sind be reit- abgeurteilt und gehängt worden. Mit den MakkaS, die noch Menschenfresser find, haben be reits einige Scharmützel stattgefunden, Verluste entstanden für die Vchutztruppe bis jetzt nicht, nur ein Unterzahlmeister wurde durch einen Pseilschuß in den Unterschenkel verwundet. We»» der Staat spart, so wird der „Lägl. Nundfch." bisstg auS München geschrieben, gibt eS immer etwa- zu lachen; denn er spart immer an der unrechten Stelle. Die bay rische BrrkrhrSverwaltung ist besonders sparsam; sie spart an der Tinte, an der Seife, an den Handtüchern. Jetzt spart fie auch an der Beleuch tung. Sie verlangt von ihren Fahrgästen, daß, wenn die Züge allmählich leerer werden, in andre Wagen umgestiegen wird, damit in den so leer werdenden Wagen die Beleuchtung gelöscht werden kann. Wahrscheinlich sollen wieder, so schließt die Zuschrift, ein paar OberrrgierungS- oder Ministerial räte neu angestellt werden, die diesen Geniestreich zu überwachen haben. Italien. Während der Gemetnderatswahlen in Andria suchte eine Menge von Nichtwahlberechtigten den vor dem Nathau- aufgestellten Milttärkordon zu durchbrechen und die Wahlurnen zu zertrümmern. Als daS Militär die Menge nicht durchlteß, wurden an 200 Revolverschüffe abgegeben, die das Militär mit einer Salve beantwortete. Zwei Personen wurden getötet, zahlreiche verletzt. Lie Abda»k«ug de» Papste»! Eine ulkige Meldung verbreitet die „Wiener Allg. Ztg ", indem sie berichtet, Papst PiuS X. sei entschlossen, abzudanken. Der Mißerfolg der vatikanischen Politik in Frankreich, der Kampf mit der spanischen Negierung und die Opposition, die sich gegen den Staatssekretär Merry del Val geltend macht, hätten diesen Entschluß zur Reife gebracht. Päpste danken nicht ab. Die Angabe des Wiener Blattes ist die erste diesjährige HundStagsente, und eine fette dazu. Ler Kulturkampf Spauie«» gegen de» Battka» ist durch die Ueberreichung der ablehnenden Ant wort Spaniens an den kardinal-StaatSsekretär Merry del Val in ein neues Stadium eingetrrtrn. Es bleiben jetzt zunächst die Maßnahmen der Kurie abzuwarten. Daß innerhalb des spanischen Volke- die Anfichten über das Vorgehen des demo kratischen Kabinetts Tanalejas wett auseinander gehen, ist bekannt. In vielen Orten, u. a. auch in dem durch seine hitzigen Lohnkämpfe bekannten Bergwerksgebiete von Bilbao, wurden Sympathie kundgebungen für den Papst veranstaltet. Am kommenden Sonntag soll in ganz Spanien eine derartige Veranstaltung seitens aller treuen Katho liken statlfinden. — Der Thronprätendent Prinz Jaime von Bourbon glaubt, niemals zuvor so günstige Aussichten für die Durchführung seiner Sache gehabt zu haben wie jetzt. OertlicheS «nd rschfifche». *— Lie Höhe des Jahres ist überschritten, da- große Vogelheer rüstet sich zum Abschied uud sendet seine Vorboten nach dem Süden. Die Turm schwalben beginnen den Reigen, fie verlaffen un- in den nächsten Tagen. Pfeilgeschwind sausen fie über Land und Meer, hin nach der alten Heimat Kleinasien, wo fie länger als neun Monate weilen. Ihnen folgt bald der goldgelbe Pirol, besten melodischer Ruf noch auS den hohen Baumwipseln ertönt. Der Kuckuck, Wiedehopf, Nachtigall und wie fie alle heißen, folgen und dann bemächtigt sich große Unruhe der ganzen Dogelwelt, die ihre altgewohnte Wanderung, deren Grund und Ur sache noch kein Mensch erforschte, antritt. * — Wettera»sficht für Mittwoch, den ». August: Nordostwind, aufheiternd, war«, vorwiegend trocken, Gewitterneigung. * — I» dir dritte» Dokutzo do» J»It stellten sich die WitteruugsverhLltntffe nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Ges.-Niederschl. im Monat Juli 1548 mm Niederschläge in Ltt. pro «irrigste r«n- Höchste Lem- Lemperatu mittag» r.« Ouadr.-Mrt. peratur peratur 12 Uhr 21. 1.7 12.0 18.0 18.0 22. 4.0 15.0 20.6 20.0 23. 17.7 15.5 19.0 17.7 24. 0.2 10.5 17.5 17 0 25. » 9.0 20.0 20.0 26. - 10.0 19.2 19.0 27. 9.0 17.5 17.0 28. 90 20.0 19.3 29. - 9.0 24.0 200 »0. 2.3 16.0 225 22.0 31. 0.2 14.0 265 26 0 Sa.: 261 129.0 224.8 215.0 M.: 2 36 11.72 2043 19.54 Niedr. Lemper. „ „ „ am 8. -s- 8.0 Höchst. „ . „ . am 31.->-26.5 * — Zur Noorgauisatio» de» Wirtschaft liche» A»ssch»ffes nimmt auch die „Sächsische Industrie", daS Organ drS Verbandes Sächsischer Industrieller, in ihrer Nr. 20 vom 2b. Juli d. I. Stellung. Aus ihren Aeußerungen ist zu ent nehmen, daß die vollständige Uebergehung Sachsens bei der Neuwahl von Vertretern in den Wirtschaft lichen Ausschuß in industriellen Kreisen al« eine Zurücksetzung der sächsischen Industrie empfunden wird. Die jetzige Vertretung deS sächsischen Wirt schaftsgebietes im Wirtschaftlichen Ausschuß ent spreche in keiner Weise der Bedeutung Sachsens tm deutschen Exportleben. ES sei aber geradezu beschämend für die sächsische Industrie mit ihrem Milliardenexport, ihr zuzumuten, sich — da die bisherige Vertretung Sachsens anerkanntermaßen nicht ausreicht — mit ihren speziellen Wünschen an Mitglieder des Wirtschaftlichen Ausschusses außerhalb Sachsens zu wenden. Der verband Sächsischer Industrieller ist als Vertreter von 4S00 Industriebetrieben für eine Ergänzung des Wirtschaftlichen Ausschusses im Sinne der Wünsche der sächsischen Industrie ringetreten, umsomehr, als auch bei der sächsischen Staatsregierung die Ueber- zeugung von der Notwendigkeit einer stärkeren Vertretung Sachsens im Wirtschaftlichen Ausschüsse vorhanden war. „Daß man trotzdem", so schreibt die „Sächsische Industrie" «etter, „diesen Vor schlägen nicht Rechnung getragen hat, hat in den Kreisen der sächsischen Industrie den stärksten Un willen hervorgerufen und im Hinblick daraus, daß die Vorschläge anderer verbände in vollem Um- fange akzeptiert worden find, daS vertrauen in die Unparteilichkeit deS ReichSamtes des Innern gegenüber den wirtschaftlichen Organisationen er- schüttelt." * — La» erste feldgraue Regiment DaS am 1. Oktober d. I. neu zu errichtende sächsische Husarenregiment Nr. SO erhält dauernd und allein für alle Friedens-, also auch Paradezwecke, die feldgraue Uniform. Nur di« Stiefel werden, vor läufig wenigstens, nicht feldbraun, sondern schwarz sein. Die neue vom Könige bereits genehmigte Uniform besteht auS einer feldgrauen Attila mit dunkelgrüner Verschnürung und feldgrauer Reit hose. Die Knöpfe, Oliven und Nummern find mattfilberfarbig gehalten; die Abzeichen an der Pelzmütze und der Mütze find kornblumenblau. Bandelier, Säbeltasche, sowie alle glänzenden Be- schläge am Sattel- und Zaumzeuge find wegge fallen. Die Uniform steht trotz ihrer Einfachheit sehr kleidsam und flott aus und hat dabei den Vorteil wesentlicher Billigkeit im Vergleich mit den bisherigen Husaren-Uniformen. Go soll u. a. sich die OssizierSequipierung de» neuen Regiments um etwa tausend Mark niedriger stellen, als die der beiden sächsischen Husaren-Regimenter 18 und 1S. * — Sich da» Lebe» zu versüße», wird in diesem Jahre schwer halten, da die Honigerntr so ungünstig auSfällt, wie schon seit langen Jahren nicht. Trotz der günstigen Ueberwinterung der Bienenvölker mangelt es an Honig, weil da- regenreiche Wetter die Bienen an der Einsamm- lung großer Vorräte hinderte. Die Akazien lieferten keinen Honig, und was die Linde brachte, verbrauchten die Bienen selbst. Die einzige Hoff nung der Imker bildet für dieses Jahr nur noch Seradella und Heidekraut. * H»he»stet»-Srnstthal, 2. Aug. Aus dem Altmarkt beginnt fichs zu regen. Gestern begann man mit dem Anfahren des Baumaterials und heute schon sind emsige Zimmerleute mit dem Er richten der ersten größeren Baulichkeit beschäftigt. Wenn unsere Leser im Besitze der heutigen Num- mer find, dürfte bereits das Dresdner Tor in seinen Hauptsachen fertig ausgestellt sein. Es wird ei« Bild geben von dem großzügigen und dabet fei« durchdachten Plan, nach dem der Alt markt als Festplatz hergerichtet wird. DaS Tor zeigt daS Haus deS Torwächters mit mächtigem Giebel, großem Torbogen, Wehrgang nach dem Nachbarhaus und einem Pförtchen als Eingang nach der Mohrenapothrke. Mit dem Beginn der Festplatzbauten wird mehr und mehr auch die durch GewinnauSstellung und Plakate angefachte Feststimmung sich aller Einwohnerkretse bemächtigen, sodaß die Feflleitung mit gesteigerter Arbeitslust und vollem Vertrauen den Festtagen entgegensehen kann. *— Jubiläumslotterie Am gestrigen Lage ist auch der Hauptgewinn der JubiläumSlotterie, die Schlasstubeneinrichtung, bestehend auS 2 Bett- stellen mit Matratzen, einem Kleider- und Wäsche- schrank, einer Waschkommode, einem Kammerdiener und einem Stuhl, in dem Wapplerschen Möbel magazin ausgestellt worden. In den nächsten Tagen werden noch einige größer« Gegenstände, die im Laden der Frau vrrw. Wechsler wegen Raum mangels nicht genügend zur Geltung kommen, nach dem Laden de» Herrn Wappler gebracht werden. Obwohl die Ausstellung sehr reichhaltig ist, umfaßt fie doch b«i weitem noch nicht sämtliche Gewinne. Lie Lose der Jubilä««»lotterie gehen zu Ende. In den S Zentralen, welche die Ver teilung an die Verkaufsstellen übernommen hatten, gibt eS k ine Lose mehr. Wohl liegt noch eine Anzahl in den verschiedenen Verkaufsstellen, aber auch hier ist in der letzten Woche der Vorrat tüchtig zusammengrschrumpft. voraussichtlich dürfte am Ende dieser Woche die ganze Auflage von 6000 Stück vergriffen sein. Wer also noch Bedarf hat, mag schnell kaufen. *— La» Preis-, König» und J»btlä««s- schieß«« der priv. Schützen-Ko«pag»ie Neu stadt hat am vergangenen Sonntag seinen Abschluß erreicht. DnseS Jahr wurde besonders gut ge schaffen, waren doch z. B. die ersten 8 Preise auf Preisscheibe mit je 58 Punkten geschossen. Die Schieß rgebniffe find folgende: »)PretSscheibe: Herren Herm. Rudolph, Paul Werner, Wilh. Müller, Lou S Korb sen., Gerh. Stübner, Ew. Lange, Emil Kreisrmeier, Max Schmiedel, Albin W-tzel, Gotthilf Bohne, LouiS Psifferkorn, Rich. Schlott, P. Heilmann, Petzold Wtwe., Dagob. Culb, P. Heilmann in Schwarzenberg und Aug. Götz;b)KöntgSschei b e: Hier errang, wie schon mttgetetlt Herr Gastwirt Wilhelm Schmidt die KönigSwürde, ihm folgten der Reihe nach die Herren Paul Uhlig, Rich. Oertel, Emil Siegel, Herm. Wölker, K Oelschlägel, Em l Schlott jun., Albin Lässig, Clemens Weißpfloz und Herm. Schaller; e Freihandschetbe: Herren Albin Lässig, Richard Oertel und Gustav Köthnig. Trotz deS ungünstigen Wetters am Sonntag war beim Schießen auf die JubtläumSfestscheibe eine ganz außerordentlich zahlreiche Beteiligung zu ver zeichnen. Als Preise auf die Jubiläumsscheibe waren von edlen Gebern 100 Mk. in bar gestiftet worden, welche in 20-, 10-, 8-, 5-, 3-, 2. und I-Mark-Preiscn zeifi.lkn. Als beste Schützen er rangen sich die Herren Karl Wagner den 20-, AlbinLäsfigden10-und P Vogel den 8 Mark-PretS. Im Anschluß an das JubiläumSschießen fand ein geselliges Beisammensein der Schützen mit ihren Frauen im SchießhauS statt. Auf den Verlauf ihres diesjährigen Schützenfest:- kann die Kom pagnie mit ganz besonderem Stolze zurückblicken. *— Schadenfeuer. Aus bisher noch nicht aufgeklärte Weise entstand heute morgen in der 5. Stunde ein nicht unbedeutendes Schadenfeuer in der Jägeschen Ziegelei an der Goldbachstraße. Daselbst war ein in einem Schauer untergestrlller Futterwagen in Brand geraten und wurde durch die entstandene Glut nicht nur der Wagen mit dem Futter ein Raub der Flammen, sondern auch der aus Holz bestehende Oberbau deS Schauers bis auf die 4 Säulen total vernichtet (:) Streik. Auf einem hiesigen Fabrtker- weiterunzSbau stellte gestern ein Teil der dort be schäftigten ausländischen Maurer infolge Lohadiffe- renzen die Arbeit ein. Da ihr verlangen über die gemeinschaftlich festgesetzte tarifliche Vereinbarung ging, konnte ihnen seitens de- Bauleiters nicht entgegengekommen werden, sodaß fie die Arbeit nieder- letzten. Ein Teil dieser Maurer ist bereits abqereist. r.— Mtlttärkouzert. Dotz der sehr un- günstigen Witterung hatte sich gestern abend im Etablissement „Hüttenmühle" eine so stattliche Be sucherzahl eingefunden, daß der ge äumige Saal bis auf den letzten Platz besetzt war. Die Kara- binier-Kapelle legte beredtes Zeugnis von einer vorzüglichen Schulung ab und erntete nach jeder einzelnen Nummer reichen Beifall. Dem nachfolgen den Ball wurde in ausgiebigem Maße zugesprochen und erst in den frühen Morgenstunden verstummten die fröhlichen WeisiN und führte die letzten B - sucher in der festen Ueberzeugung, einen genuß reichen Abend verlebt zu haben, ihren heimischen Gefilden wieder zu. (:) Lie hiesige Tefchtn-Schießgesellfchaft be- tetligle sich an dem gestern beendeten Äundes- schteßen deS er zgelürgischen Teschin-Gchützenbundes, daS in Auerhammer staüfand, zahlreich. In der am Sonntag dort abgehaltenen Bundesversammlung wurde beschlossen, da- nächste Bundesschießen im Jahre 1912 in Limbach abzuhaiten. In Frage kam auch unsere Stadt mit. n — Der htrfige Naturheilverei« hielt gestern in der BereinShallc eine Monatsversammlung ab, die trotz der ungünstigen Witterung zahlreich be- sucht war. Zunächst gab Herr Vorsteher Schellen berger bekannt, daß der Stadtrat da- Konzesfions- erwciterungsgesuch genehmigt hat, was mit größter Freude begrüßt wurde. Weiter wurden 10 Per- sonen als Mitglieder neu ausgenommen. Ferner beschloß man noch, nächsten Montag, den 8. August, einenFamilienabendmitJllumination zu veranstalten. *— Preisträger. Bei einem vom Turnverein „E!che" in Baumschulenweg bei Berlin am ver- gaigrnen Sonntag veranstalteten Soldatenwctt- kamps gelang es dem beim Elsenbahn-Regiment in Berlin stehenden G freiten Robert Wolf von hier (Mitglied des Turnvereins von 1856), im Fünfkampf (Weitspringen, Hochsprung, Ttetnstoßen, Gewichtheben 7b Psd. und 100-Meterlaus) mit 72 Punkten den 7. Preis zu erringen. —a Jubiläums Postkarte Anläßlich des StadtjubilLums hat die hiesige Kunstanstalt Wilh. Ackermann L To. eine hochinteressante Jubiläums- Postkarte geschaffen und herausgegeben Die Karte stellt ein ErtnnerungSblatt an die alte Zeit dar, in welcher unsere Stadt noch in der Entwickelung begriffen war; fie zeigt uns das Bild unserer Stadt, naturgetreu wiedergegeben nach einer Vor gefundenen alten Zeichnung auS dem 15. Jahr hundert. Weiter zeigt uns die Karie daS alte Stadtstegel, daS einzige, das noch auS der Zeit der StadtrechtSerteilung existiert und noch im Be fitze der Stadt ist. Diese Karte ist sehr tntereffant und jedem zu empfehlen, sich ein Exemplar zu er werben; fie ist in allen einschlägigen Geschäften in schwarzer und bunter Ausführung zum Preise von 5 bezw. 10 Pfg. zu haben. Wo nicht erhält lich, wende man sich an das Spezialgeschäft von Marie Brückner, Moltkestraße 24. * Oberlungwitz, 2. Aug. In Ergäuzung unseres gestrigen Berichts über das 50jährige Jubiläum der freiwilligen Turnerfeuerwehr feien auf Wunsch die bereits in Nr. 172 unseres Blatt«» namentlich ausgeführten noch lebenden Gründer nochmals genannt. ES find die- folgende Herren: Privatier August Härtel (heute noch aktives Mit glied), Privatier Traugott Fankhänel, Strumpf- wirkermeister Ferdinand Markert (beide haben die Mitgliedschaft bis zum heutigen Tage gewahrt), der ehemalige Turnwart Ernst Wächtler, Privatier karl Bauch, Handelsmann Karl Geiler und die Strumpswirkermetster Heinrich Meyer, Alban Schulze, Anton Uhlig, Anton Wolf, Gustav Wiese- mann und Ferdinand Wiesemann. Oberlungwitz, 2 August. Obwohl fast täglich Unglücksfälle durch das unvorsichtige Um gehen mit Schußwaffen von den Zeitungen ge meldet werden, mehren sich dieselben doch immerzu. Auch in unserem Orte spielte gestern nachmittag ein junger Mann in der Werkstatt seine- Meister« mtt einem Revolver. Durch sein ungeschickte- Hantieren entlud sich die Waffe und daS Geschoß traf den Arbeiter G. von hier in- Bein. Derselbe mußte fich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Der unvorsichtige Schütze hatte geglaubt, die Waffe sei nicht geladen sH Gersdorf, 2. Aug. Mit dem Omnibus GerSdorf-Oberlungwitz-Hohenstein-Ernstthal wurden im Monat Juli d. I. 2513 Personen und 408 Gepäckstücke befördert. Im glichen Zeitraum deS Vorjahres betrug die Frequenz 2365 Personen und 392 Reisegepäckstücke Seit dem 6jährigen Be stehen find nun nahezu 200000 Personen und etwa 29 000 Gepäckstücke befördert worden. Das find für den in beschränktem Umfange bestehenden Wochen- tagSverkehr immerhin recht erfreuliche Resultate. * Ziegelheim, 1. Aug. Bet dem am Sonn abend nachmittag aufgetretenen Gewitter schlug der Blitz im benachbarten Frohnsdorf in einen Baum am Wiera-User und tötete eine Kuh des Gutsbe sitzers Müller, welche fich auf der Weide befunden hatte. Auch in Langenleuba-Niederhain hat es mehrfach ejngeschlagen, ohne zu zünde«. In JahnShain-^wurde ein Gebäude vom Blitz ange zündet, wobei auch zwei Pferde erschlagen wurden. * Stollberg, 1. Aug. Sestern früh begab fich der 63 Jahre alte Berginvalid und HauSmann Julius Leistner hier in der Abficht, Pilze zu suchen, nach dem Bürgerwald. Hier wurde der seither vollständig gesunde Mann plötzlich vom Herzschlage getroffen, der seinen sofortigen Lod herbeiführte. * Rabeuftetu, 1. Aug. Das alte, im 17. Jahrhundert erbaute Kalkwerk wurde dieser Lag« durch die Freiwillige Feuerwehr abgebrochen; die überaus starken Mauern setzten den Arbeiten großen Widerstand entgegen. DaS Werk war schon jähre- lang nicht mehr in Betrieb, weil Kalk nicht mehr gefunden wurde und viel Wasser die Arbeiten er schwerte. * Limbach, l. Aug. DaS hiesige Stadtparkfest besuchten am Sonntag etwa 30000 Personen. — Ein I8jähriger Bursche aus Rochlitz wurde gestern beim Stadtparkfest vor der RadSbude dabei ertappt, als er einer Dame das Portemonnaie aus dem Handtäschchen stahl. Zwei weitere Portemonnaie« mit geringem Inhalt wurden noch bei dem Spitz buben vorgefunden. — Einem Grundstücksbesitzer abseits der Weststraße ist dadurch Schaden zuge fügt worden, daß ein großer schwarzer fremder Hund 21 Stück Hühner totgebifsen hat. * Chemnitz, 1. Aug. Ein Flugmeeting, daS erste in Sachsen, ist für Ende September oder Anfang Oktober vom hiesigen Verein für Luft schiffahrt, der sich bereit- seit längerer Zeit die Förderung der Flugtechnik angelegen sein läßt, ge plant. Zu dem bereits 32000 M. betragenden Garantiefonds werden noch weitere Zeichnungen erfolgen, sodaß der GarantiesondS bald die vorge sehene Höhe von 50000 M erreichen wird. DaS Meeting, aas vorausfichtlich 3—4 Tage dauern soll, wird auf dem für solche Zwecke vorzüglich geeigneten Exerzierplatz an der Zschopauerstraße abgehalten werden. Erwähnt sei noch, daß dem Major von Oldershausen die Oberleitung der Ver anstaltung übertragen worden ist. Den Vorsitz hat in der Gportkommtsfion der bekannte Herren- fahrer Wilhelm Pöge übernommen. — Vor einigen Tagen fiel im Stadtteil Hilbersdorf ein 3jähriges Mädchen in einen Tops mit kochendem Wasser und verbrühte sich derartig, daß es in der Nacht zum Montag gestorben ist. * Frankenberg, 1. Aug. Ein furchtbarer Sewittersturm mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelschlag ging gestern nachmittag hier nieder und richtete überall viel Schaden an. Besonders arg wütete er auf dem Schützenplatze, auf de« gegen, wärtig großes Schützenfest stattsindet. Viele kleine Buden und Zelte wurden arg mitgenommen. * Dresden, 1. Aug. Im Hause Sedanstraße 24 stürzte fich am Sonntag früh gegen 6 Uhr die 48 Jahre alte Kaufmannswitwe Sekowsky au« einem Fenster ihrer Wohnung zwei Stock hoch in den Lichthof hinab und verstarb bald darauf an den schweren Verletzungen. * Schandau, 1. Aug. Unter Mitnahme von 2314 M. Sportelgeldern ist der bei dem hiesigen Magistrate angestellte Beamte Schulze seit Freitag abend flüchtig. Ob der ungetreue Beamte auch die von ihm verwalteten Gelder auS den Holz auktionen hat mitgehen heißen, ist zur Stunde noch nicht festgestellt, wird aber vermutet. Schulze, der fich noch in jugendlichem Alter befindet, hat durch seinen liederlichen Lebenswandel schon längst Aergernis erregt und eS stand ihm deshalb auch die Kündigung bevor. * Noffen, 1. Aug. Der Arbeiter Bruno Illgen auS Siebenlehn kam in der hiesigen Papierfabrik zu Schaden und starb im hiesigen Krankenhaus an den erlittenen schweren Verletzungen. * Altmittweida, 1. Aug- Gestern mittag goß die ledige Fabrikarbeiterin Selma Wehrmann von hier Petroleum in den Ofen, wobei mit lautem Knall der Kamin explodierte und daS Mädchen sofort in Hellen Flammen stand. Nur der Geistes- grgenwart ihrer jüngeren Schwester ist es zu danken,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)