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staaten, die jetzt bereits die aramäische Bevölkerung ausgenommen haben, ein Ende und bringt das Land zum größten Teil unter unmittelbare assyrische Verwaltung (als Provinz). Von nun an gilt es als fester Bestandteil Assyriens. Züge nach Armenien hinein sollen die Grenzen vor Einsällen der „Kutäer" (I 27, Kutu, Gutu) sichern und das Verhältnis zu den einst von Salmanasser I. (S. 23) hier angelegten assyrischen Kolonien wird neu befestigt. Dann wird der Euphrat überschritten, die hethitischen Staaten des nördlichen Syrien (Kummuch, Melitene, Karchemisch) zur Aner kennung der Oberhoheit gezwungen und der aramäische Staat Patin, welcher den Weg nach der Küste verlegt, siegreich durchzogen und ebenfalls in ein Vasallenverhältnis gebracht. Im nördlichen Phö- nicien, an der Südgrenze der Besitzungen von Patin, ist sogar eine assyrische Kolonie angelegt worden, welche ein vorgeschobener Posten des Assyrertums in unmittelbarer Nähe der Küste sein sollte. Die phönicischen Staaten, Arvad, Gebal, Sidon, Tyrus, verstanden sich zur Tributzahlung, und somit war im Westen das nächste Ziel erreicht. An der Unterwerfung Babyloniens hat Assurnasirpal nur der Tod gehindert, begonnen wurde das Werk schon durch Besetzung einiger sester Punkte jenseits der Landesgrenze, des untern Zab. In Phönicien hatte Assurnasirpal aber durch Unterwerfung von Patin nur einen Weg nach dem Mittelmeere freigelegt, gesichert war er noch nicht. Das Gebiet südlich davon wird zu dieser Zeit als Königreich Hamath zusammengefaßt, und dieses stößt südlich wieder an das Königreich Damaskus, das damals unter seinem thatkräftigen König Bir idri <Benhadad in der Bibel) die erste Rolle in Syrien spielt und ganz Syrien bis nach Cilicien hinein, Hamath ein geschlossen, sowie südlich das Hinterland Phöniciens bis südlich nach Juda und Edom unter seine Oberhoheit gebracht hatte. Die Kämpfe mit Ahab von Israel, von denen die Bibel berichtet, sind aus Ver suchen Ahabs entstanden diese Oberhoheit abzuwehren. Zum ersten Male begegnet uns also Damaskus als Herr von Syrien. Das nächste Ziel einer solchen Macht mußte natürlich die Sicherung der phönicischen Häfen sein und damit war der unmittel bare Gegensatz gegen Assyrien gegeben. Der Kampf mit Damaskus ist daher die Aufgabe Assyriens an dieser Seite sür die nächste Zeit. Mit dessen Niederwerfung mußte ihm das ganze südliche Syrien und Palästina bis zur Südgrenze zusallen. Nachdem Assurnasirpals Nachfolger Salmanasser II. (859—825) daher die letzten Reste von Selbständigkeit der mesopotamischen