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Tageblatt für Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdors, Demsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund re. Der .Lohenstein-Emstthaler' Anzeiger erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des solgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieserung ins Kaus Mk. 1.50, bei Abholung in der Geschäftsstelle MK.I.L5, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk.1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. Ais Extra- beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzelgengebllhr sür die «gespaltene Korpuszelle oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig Im »Oberlungwitzer Tageblatt' Aufnahme. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 11 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Ausnahme von Anzeigen an oorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe eingesandter Manuskripte macht sich die Redaktion <LLori8tLLtLerLertLLLr«LLrererLrLrtL!LLrLrerLrürL<LLtLtLiLiLererererertL nicht verbindlich. «LLrkrertLtL«LtLLrerLiLLLrerLtLkLSLLrse:eLersLLLLLreLcLcLLcLLLcLeLr>r Nr. 292 s-r»!p«ch.r Nr. Ibl. Donnerstag, den 16. Dezember 1909. O-MM--- «ohnstr. s. 36. Jahrgang. Tagesgeschichte Ler Kaiser ist, waS wenig bekannt sein dürste, Mitbesitzer der städtischen Lagerbierbraueret in Hannover. Er erhält auf jede der fünf Brauhauiaktien in diesem Jahre «ine Dividende von 850 Mk^ übrigens warf in früheren Jahren die einzrlne Aktie bis zu 1500 Mk. ab, aber dir Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse bekommt jetzt selbst der Kaiser zu spüren. Hoch-eit i» vr««»schwei- Jn Braunschweig fand am heutigen Mittwoch die Hochzeit des Herzog« Johann Albrecht zu Mecklenburg, Regenten von Braunschweig, mit der Prinzessin Elisabeth zu Gtolberg-Roßla statt. Schon der vorhergehende Tag, an dem die Prin- zesfin unter feierlichem Glockengeläut ihren Einzug hielt, wurde den Braunschweigern zum Fest. Die Straßen zeigen reichen Schmuck, alle öffentlichen und fast alle privaten Häuser hatten geflaggt. An der DermählungSfeier nahmen zahlreiche Fürstlich keiten teil. Dir Ankunft deS Kaiserpaares war bis zum letzten Augenblicke unbestimmt geblieben. Besonder« hecoorzuheben ist noch die Anwesenheit de« König« und der Königin von Bulgarien. König Ferdinand von Bulgarien wurde in Braun- schweig zum ersten Male auf fremdem Boden als unabhängiger, souveräner König offiziell empfangen. Deutsche Infanteristen erwiesen ihm als erste königliche Ehren. Lor Reichstag hat die Generaldebatte über den Etat, die sonst regelmäßig 8 bis 10 Tage beanspruchte, in vier Tagen erledigt, trotzdem rin neuer Kanzler dem Hause gegenübertrat und trotzdem der Parteiwirr warr nach dem Bruche dcS Bülow-Block- ein un gewöhnlich starker war. Dafür wird noch vor Weihnachten ein Nachtragsetat Gesetz. Sollte sich die deutsche Volksvertretung au« einem Reichstage der Worte zu einem solchen der Taten mausern, dann würde diese Wandlung nur begrüßt werden können. Lie MatriknlarbettrLge, die nach dem Nachtrage zum Reichsetat von den Bundesstaaten für 1909 zu zahlen sind, belaufen sich auf insgesamt 169009250 Mark. Davon entfallen auf Preußen 105306473 Mk., auf Bayern 16663069 Mk., auf Sachsen 12713466 Mk. und auf Württemberg 6 081950 Mk. usw. Der kleinste Bundesstaat Schaumburg-Lippe mit 44992 Ein wohnern hat immerhin noch 127 354 Mk. zu zahlen. Der BundeSrat hat dieser Berechnung bereits zu gestimmt. Die Kanzlerrede über Elsaß-Loihrtu-en hat in den Reichslanden natürlich ein sehr leb hafte« Echo erweckt. Die Mehrzahl der Blätter konstatiert mit Genugtuung die vorurlcislose und Warum Herr Pipo sein Automobil verkaufte. Sächsisch« Humoreske von M. Kneschke-Schönau. I. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Zu 'aer Erklärung war « zwischen un- noch «ich gekommen, aber ich war meiner Sache sicher, daß sie sich for mich inderessterde, denn weshalb hädde se denn sonst immerfort an mir herumge- redet. Sie konnde mich gar nich elegant un «o- därn genug hawen. Weiße Flanrllanzüge mußde ich mer machen lassen, un Tennis spielen, daß mer de Puste ausging. Un eene« scheenen DageS wollde se barduh, daß ich ä Audemobil koofrn dhäte. Sähense, de Stärne vom Himmel hädd ich ihr geholt, awer ä Audemobil zu koofen, da« baßse mer nich. Nich von wegen des Gostenpunkte», Gott bewahre, da» iS ja bei mir ganz Näbensache. Awer 'S iS doch 'ne verdammt gefährliche Fahr- gelegenheet. Alle Dage kann mersch in den Nach richten läsen, daß so ä Ding den Rappel gekriegt un seine Baffkschiere in den Graben geschmissen hadde, mcrfchtenteelS so, daß se uff'« Uffstehrn ver- gtffen. Daderzu war mer mei Läden zu lieb, un ich hadde kerne Ohren sür diesen Wunsch meiner deiren Dhereese. Awer da« half mer nischt. Sie sätzde ihren Kopp uff un wollde nu grade ä Audemobtl haben. von jeder Kleinlichkeit freie Auffassung deS Reichs- kanzlerS und gibt sich den besten Hoffnungen für die Zukunft Elsaß-LothrtngenS hin. Einige demo kratische Organe haben dagegen den Eindruck ge- wonnen, daß trotz der schönen Worte deS Herrn v. Bethmann Hollweg alles beim Alten bleiben wird und die Reichslande in absehbarer Zeit nicht in die Stellung eines selbständigen deutschen Bundes staate« aufrücken werden. Kufio» der li»ksliber«le« Parteien- Nach der „Breslauer Zig.« soll die Fusion der linkSltberalen Parteien bereits vereinbart sein. Vorsitzender soll der Abgeordnete Payrr werden, Generalsekretär der bisherige Parteisekretär der Freisinnigen Vereinigung, Weinhausen. Ktiutg Leopolds Befinde». Die Meldungen vom Sterb.bett König Leo pold- überstürzen sich und doch geben sie kein klares Bild der Situation. Noch ringt Leopold II. mit dem Tode, jede Stunde steht ihn in anderer Verfassung und wenn diese Zeilen in die Hände unserer Leser gelangt sind, kann der König der Belgier schon hinübergeschlummert sein. Die Operation deS Königs verlief glücklich und brachte dem Patienten eine große Erleichterung von seinen Schmerzen. Di« Operation wurde von dem Pariser Arzte Dr. Degage auSgesührt, da der Leibarzt deS König? erklärt hatte, seine Nerven würden streiken, wenn er an dem Könige, dem er in langjähriger Freundschaft verbunden ist, herum schneiden müßte. Bewunderungswürdig war die zähe Energie und Standhaftigkeit, mit der der König allen schweren Anfällen standhielt. Er ordnete selbst seine Operation an, trotzdem er im Zweifel blieb, ob der Erfolg der gewünschte sein werde. Er selbst hielt sein Leiden für DarmkcebS, daS zur Darmverschlingung geführt hatte. Der König hatte mehrere Näch'e hintereinander keinen Schlaf finden können, trotzdem war er noch am Tage vor der Operation geistig durchaus rege und diktierte seinem Notar letztwtllige Verfügungen. Auch verfaßte er mit eigener Hand mehrere Schriftstücke, die seinen Nachlaß betrafen. — Sehr beruhigend lauten die letzten Meldungen, die von Schloß Laeken au«- gegeben worden find. Ja, man kann jetzt der Auffassung zuneigen, daß daS alle Sprichwort vom langen Leben Totgesagter — und König Leopold war durch eine Meldung schon totgesagt worden — wahrscheinlich fich wieder einmal bewahrheilen wird. Die Operation verlief nicht nur glücklich, sie verlies so glücklich, daß die Aerzte begründete Hoffnung auf die Erhaltung deS L bens haben. Die Aerzte fanden bei der Operation, wie durch Bulletin« mitgeteilt wird, keine Spur von einer Geschwulst, eS handelte fich vielmehr um eine Kotverstopfung, die allerdings gefährlich genug war. Dre Gerüchte, der König habe sich mit seinen beiden Töchtern, den Prinzesfinnen Louise und Stephani», versöhnt nnd beide würden von Se meende, daS wär' eene Liebesprob», na, un da könnt ich mich doch nich lumpen lassen. Ich koofle also daS Ding, un glet den nächSden Sonndag sollde die erst« größere Probefahrt statt- finden, bet der ste un ihr Fritzel milfahren wollde. Als Zu! wählde se Leitersdorf, un wie ich fragde, wodrum se denn nach so änem eeden Neste wollde, meende se errötend, daß se dort Verwandte be suchen un mich vorschdellen wollde. Dabet warf se mer än Blick zu, so von unten nach oben, daß mersch Heeß und kald iewern Buckel lief. Nadirrlich war ich nu einverstanden und zog ooch, obgleich mersch srhre unprakdisch forsch Au- demobil vorkam, meinen neiesten weißen Anzug, der genau zu ihrem neien Kleede daßde, an. Du liebe Giete, se hädde ja sonst waS von mer ver langen kennen, wenn se mich so verlirbd ansah. In ihren kleenen, weißen Batschhändchen war ich Lbm wie weecheS Wach». Nur in eenem blieb ich fest. Sälber fahren dhat ich nich. Der Schoffähr mußde mit, un da mit e« nobel auSsah, ließ ich ihm eine funkelnagel neue Livree au» feinstem Leder machen. Ec sah, werß der Hole, famofi au», so Laß ich beinahe, trotz weißen Anzüge», nicht gegen ihn uffkam. Mittag» um zwelfe, wo de m«isten Leite uff der Straße bromenieren, holde ich se in ihrer Wohnung in der Waisrnha«»straße ab. Mei Härz dem totkranken Vater empfangen werden, haben fich noch nicht bestätigt, ste scheinen jedoch der Wahrheit zu entsprechen. Dagegen weilte oftmals die Gräfin Vaughan, die morganatische Gattin deS Königs, an seinem K ankenlaqer, ebenso die Prinzessin Clementine. Beide vermieden jedoch ängstlich, sich zu begegnen. DaS belgische Volk hat die Ereignisse im Schlosse Laeken mit großer Anteilnahme verfolgt und begrüßte den AuSgang der Operation freudig. Allerdings mußte ein Zwischenfall peinlich berühren, der fich gerade während de» Höhepunkte» der Krifi» ereignete. Während der König durch einen Priester den Segen de« PopsteS entgegennahm, zog nor dem Schloß ein Verein mit lautspielender Musikkapelle vorbei, waS den Kranken in große Aufregung versetzte. Umerita. Der Präsident von Nikaragua, Zelaya, soll nach einem G.fecht, in dem Regierungstruppen wie Insurgenten schwere Verluste erlitten, gefangen ge- nommen worden sein. Die nordamerikanischen Bundesregierungen fordern ein energisches Ein schreiten der Union gegen Zelaya. Mexiko scheint mit den nordomerikanischen Freistaaten gemeinsame Gache machen zu wollen; eS Entsandte gleichfalls Kriegsschiffe gegen Nikaragua. 16. öffentliche Ltadtverordnetensttzung zu Hohenstein-Ernstthal am 14. Dezember 1909. Vorsitzender: Herr Gtadtverordneten-Vorsteher RedSlob. Am RatStische sind erschienen Herr Bürger meister Dr. Patz, sowie die Herren Stadträte Anger, Bohne, Layritz, Reinhard, Schneider und Herr Stadlbaumeister Matzinger. Vom Stadtver- ordnetenkollegium find 17 Herren anwesend. Zu Punkt 1 der Tagesordnung: Kenntnisnahme» gibt der Herr Vorsitzende bekannt, daß die Herren Stadträte Beck und Müller die auf sie gefallene Wahl wieder annehmen. ES gelangen sodann vier Dankschreiben für bewilligte Gehaltsaufbesserungen und Pensionsgewährungen zur Verlesung. Die Nrbertragung der Mittel auf 1910 für ») die Bepflanzung deS Neumarktes, d) ein Schntltgerinne auf dem Neumarkte veranlaßt Herrn Stadtv. Feldmann anzusragen, wann die von Herrn Gtadtrat Bohne versprochene Sondervorlage über die Regulierung de« Neumarkte» zu erwarten sei. Herr Bürgermeister Dr. Patz teilt hierauf mit, daß daS Projekt betr. die völlige Umgestaltung des NeumarkteS, daS ca. 1000 Mark erfordert, au» finanziellen Gründen kaum vor 1911 in den Etat hubbde ooch so vor Freede, wie se, strahlend vor Glück un Stolz, näben dem Schoffähr Platz nahm. Eie sah au« wie 'ne Siebzehnjährige, so weiß un rosig, un lächeln dhad se, akkerat wie die S xtinsche Madonna tn der Galerie. Ich saß uff dem Rück sitze, neben mir der kleene Fritz. Ich mußde uff- passen wie L Schießhund, daß mer da« kleene Luderchen, da» egalweg zappelte, nich 'rau-fi^l. Dabet hadd'ch 'ne Hundeangst, daß irgend wa» basfieren kennde Der Höllenspekdakel in dem Aut, wenn der Schoffähr de Jwersetzungen wrchselde, daS ewige Männchenmachen der verschiedenen Gäule, die mer begegneten oder tewerholden, machde mich ganz nervee«, un dabei zog e« uff dem Dinge wie Hechdsuppe, un ich sühlde den Wind bi« uff de Knochen. Aemal meent'ch, daß der weiße Anzug äne riefige Dummheet forsch Audemobtl sei, man könne sich den scheensten Reißmichdichtig dabei holen. Wissen Er, wa- meine Angebetete dadruff er widertes Das sei ja ganz ägal, wenn'» nur schnei dig au«sähe. Hären Ge, daS gab mer een Stich dorch un dorch. Awer e» kam noch besser. Under- weg» fuhren wir durch 'ne Kerschenallee. Jwerall kletterten di« Leite uff den Bremen rum un pflückten Kirschen. Fritzel kriegte nadierlich Abbedid, un ich kooste ä paar Liter. Et du Grundgietiger, da hadd'ch ja ne schiene Dummheet begangen, denn der kleen« Uhrian manscht« mit dem Zeige uff ne eingestellt werden könne. Die Vorlage mache wegen eine- Anlieger» noch einige Schwierigkeiten und werde auch der von Herrn Grießbach in der vorigen Sitzung angeregte Uebergang vorläufig noch nicht hergestellt werden können. (Bet dieser Gelegenheit u ollen wir gleich berichtigend feststellen, daß «S in unserm vorigen Bericht natürlich he>ß-n mußte: Herr Stadtv. Grießbach regt die Her stellung eine» gepflasterten Überganges von der Ecke de« Pfarrhauses bi» zum Kretzschmarschen Hause (Ehemnitzerstraße) an. Die R-d.) S. veßi«»»uge» über die So»«tagsr«he im HandelSgewerbe und OrtSgesetz über die Be schränkung der Beschäftigung von Gehilfen, Lehr- lingen und Arbeitern an Gönn- und Festtagen. Diese Vorlage hat da» Kollegium schon Häustier beschäftigt. Der 1. Entwurf hatte für die Be schäftigung an Sonn- und Festtagen im HandelS- gewerbe 6 Gtunden in» Auge gefaßt. Es ist jedoch ein Bezirksgesetz vorhanden, daS 4*/, Stunden vorschretbt und verlangt die KretShaupt- Mannschaft, daß an diesem Satze festgrhalten wird. Im übrigen wird durch die nächstjährige Ein- führung der neuen Reichsbestimmungen über die Sonntagsruhe auch dieser Gegenstand wohl ander weit und endgültig geregelt. DaS Kollegium gibt fich hiermit zufrieden. Punkt 4 betrifft die Baufluchtlinie in der Gchönbnrgftratze vor den Grundstücken deS Herrn Müller und wird die Vorlage gemäß dem Vorschläge de- Bauaus- schusse- genehmigt. Et» Arealitderloffn»gsvertrag mit Herrn Gtadtrat v-ckert ruft eine längere De batte hervor. E- handelt fich um die Regulierung der Lungwitzerstraß« und lag ein diesbezüglicher Vertrag mit Herrn Stadtrat Beckert der Ver sammlung vor. H ernach stellt letzterer der Stadt- gemeinde ein Gelände von 124 nnd 8 von 120 f^m kostenlos zur Verfügung, während er für ein Gelände 6 in G öße von 48 96 Mark »erlangt. Di« Gesamtkosten, die ver Giadtgemeinde im Falle der späteren Regulierung der Lungwitzerstraß« erwachsen, betragen außerdem noch 427,55 Mk. für Mauerversetzung, 78 Mark süc Zaunversetzung und 90 Mk. für E dabsuhren, in Gumma 691,55 Mk. Der Herr Vo> sitzende und auch Herr Stadtv. Lange sind der Ansicht, daß der Besitzer zur kostenlosen Abgabe des ganzen Gelände- gezwungen werden kann. Herr Bürger, meister Dr. Patz hält diese« sür nicht angängig, da 1. die Lungwitzerstraß« bither keinen gesetzlich genehmigten Fluchtlinien- oder Bebauung-plan be sitzt; 2) aber berücksichtigt werden müsse, daß das in Frage kommende Gelände al» bebaut anzusch-n ist und von B. deshalb unentgeltlich nicht abge geben zu werden braucht. Eine andere R chtSauf- fassung bestehe nicht, doch empfehle er, für spätere haarstreibende Art und W ise, spuckde mer de Kerner uff de Hosen un wischte sich die Finger an meinem Aermel ab. Nach ner Värtelstunde sah mei weißer Anzug uff der linken Seite auS wie 'ne Landkarte. Ich hädd den leckersetz'gen Gchmierian am liebsten zermerscheln können vor Wat, awer aißer- ltch ließ ich mer nischt der»on merken, damit ich bei meiner kleenen Witw« nich in'» Feddnäpfel treten mecht«. Endlich kamen mer tn Leitersdorf an. 'S ganze Dorf lief zusammen un starrde uns an, al» wenn mer direktemang auS'm Monde gefallen wären. Di» Verwandten von meiner Dhereese, ährliche, biedere BauerSlrite, schlugen die Hände überm Kopp zusammen vor Staunen über mei Fahrzetg. Na, diese Bewunderung, die dhat eenem ja lamprr, namentlich meiner Braut in schbee. Die machoe ä verdeifelt hochnäsige» Gesicht« und dhat sehr herab- lassend. Awer nich lange, denn al» der Sohn vom Hause, der grade uff Ferien da war un Ober- lährer in Glauche i». dazukam, war se uff ämal wie umgewandelt. Wie ä Ohrwirmel schwänz.lde se um ihn herum, un ich war enfach Lusd for se, un mußde mersch al» große Gnade rechnen, daß ich da» Fritzel verweile beuffsichligen ducsde, w.ih. rend ste mit dem Oberlährrr im Garten sparst- zieren ging. (Schluß folgt).