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mahl, Sonnabend, den 8. Mai 1909 36. Jahrgang Nr. 105 Geschäftsstelle Bahnstr. 3. Fernsprecher Nr. 151. Gachsen-Meiningen beschlossen für die bevorstehend« Vorgehen gegen «itwo» »o» die durch ihren ab Zr. Nut end- ei«, «ich. en -Hst 7000 lall«», stetig, mer 2 Mai- 5,4», vr rrir LandtagSwahl eiu gemeinsam«» die Sozialdemokratie. Et«e Maidr«o»ßratto» »ar Radbod*. Die Witwen von Radbod, rrn: tto, »ui« null Der .Aohenftetn-Ernftthaler' Anzeiger erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei sreier Lieferung ins Kaus Mk. l.SO, bei Abholung in der Geschäftsstelle Mk 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk.1.50. Einzelne Nummem to Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. 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In aller Eile die freudige Botschaft, daß Lein LoS mit einem Gewinn herausgekommen ist. ES ist wohl etwas zum „Strampeln*, aber, arme Mau», kein Damenrad, sondern «ine Nühmaschin« I Phönix, hochfein, mit allen Lhieanen, Wert 200 nc und l«uen. e Kon- Söhm, »lüter, verw. münd, ikfurt. ckurg. Iler » Han« lstadt. Stolp, örau- Tagesgeschichte. Kündig«»- de» de«tsch-a««rtka«tsche» Handel»- «dko«»e»B. Trotz aller schöner Reden und überschweng- lichrn Freundschaftsbeteuerungen ist da» befürchtete Ereignis nun doch gekommen: Die Regierung d«r Vereinigten Staaten wird daS auf Grund d«S amerikanischen TarisgesetzeS von 1897 abgeschloffene deutsch.amerikanische Handelsabkommen kündigen. Dat ist »ine Botschaft, die für die deutsch« HandrlS- welt von allerschwerster Vedeutnng ist. Zu« Befinde» de» Grafe« Hoheuthal Die von verschiidrnen Zeitungen verbreitete Meldung, der Minister Graf v. Hohenthal li«ge im Sterben, bestätigt sich nicht. Wie ein Ver treter deS „Leip» Tgbl." auf Anfrage im Minister- Hotel erfahren hat, läßt das Befinoen des Ministers zwar zu wünschen übrig, aber dies ist durchaus nichts neues. Der Minister befindet sich sogar außer Bett, hat gestern morgen genügend Nahrung zu sich genommen, auch find weder der Arzt noch seine Ungehörigen um ihn. Z«m Besuche Kaiser Wilhelm» i« Wie». Die „Timet* hatten behauptet, in den Be- stimmungen bezüglich d«S Besuchet det Deutschen Kaisers in Wien sei ein plötzlicher Wechstl tinge treten, weil »ach Ansicht Kaiser Wilhrlmt der zu nächst geplante ruhige Empfang nicht die Wichtig keit deS Dienstes genügend zum Ausdruck gebracht haben würde, welchen Deutschland Oesterreich- Ungarn in der Balkankrise erwiesen habe. Die „Politische Korrespondenz* erfährt hierzu von zu ständiger Seite, daß gerade Kaiser Wilh«lm auf die Einladung Kaiser Franz Joseft Schönbrunn in Aussicht genommen habe und daß erst auf aus drücklichen Wunsch des letzteren Wien für di« Zu sammenkunft gewählt worden s«i. Die Sorge «m die Reichtfi«a»zreform beginnt in manchen Köpfen Verwirrung anzurichten. Go wurde soeben in sensationeller Weise gemeldet, der Reichskanzler Fürst Bülow sei entschlossen, seinen Abschied zu nehmen, falls über die Finanz. Das Damenrad. Riksahrer-Humorerke in Briesen von M. Kneschk«« Schönau. (Nachdruck virbottn.) Rothenberg, den 17. Mai 19 . . Liebste Kitty! Vielen Dank für die zahlreichen Kartengrüße von Eurer Radtour nach Thüringen. Sie haben mir viele Freude bereitet, aber auch daS Herz recht schwer gemacht. Wenn Du wüßtest, wie glüh«nd ich Dich beneidet habe! Go auf blitze», dem Stahlrößlein durch r ie schöne GotteSwelt da- hinzufliegen, muß himmlisch sein, und ich sehne mich fast krank nach diesem Vergnügen. Aber mein Heinz, der alte Brummbär, ist ja nicht zur Vernunft zu bringen. Seit Eurer Durch- reis«, oder besser gesagt, Eurer Durchfahrt, ist er von einer Laune, die tatsächlich daS erlaubte Maß überschreitet. Er knurrt und brummt den ganzen Tag, und wen» ich nur den Mund öffne, fährt er mit beiden Händen an die Ohrrn, aus Furcht, ich könnte vom Radfahren sprechen. Eure Kart«, !a» «r mit still«r Wut und einmal meinte ,r grimmig, Ihr wäret nur schuld an dem Radfahrerfieber, daS mich plötzlich befall«» und au» sein« — höre nur — leidlich vernünftig«« Frau ein« unleidlich« und unw«ibliche Person gemacht hab«; daß ich ihm auf diese ungezogene Bemerkung die Antwort nicht schuldig blieb, kannst Du Dir denken, und die Folge davon ist: häuslicher Belagerungszu stand! Schreckliches Intermezzo! Bin nur neu gierig, wer von uns beiden eS länger aushalten wird. Air gehen wie ein paar stockfr«wde Mr«- reform bis Pfingsten nicht rin positives Resultat im Sinne der Regierungsvorlage gewon»«« sei Di« Angabe hätte nicht erst eine» Dementis durch die „Köln. Ztg * bedurft; die Ungereimtheit stand ihr an der Stirn geschrieben. Halte doch Fürst Bülow am Tage zuvor in seinem Dank auf den GeburtStagSwunsch an die nationalliberale R«ichS- tagSfraktio» erklärt, er wolle unverzagt an dem begonnenen Reformwerk Witter arbeiten. Noch schön« ist e», w«nn von anderer Sette behauptet wird, drr Kanzler hätte seinen Abschied nach den jüngsten schwerwiegenden Beschlüssen der Finanz, kommisfio» bereits eingereicht, wen« der Kaiser nicht vor seiner Abreise erklärt hätte, « habe nach den Anstrengungen und Erregungen der letzten Monate daS Bedürfnis nach ungestörter Erholung und bitte sich aus, daß man ihn in Korfu in Ruhe lasse. Wenn wichtige ReichSintereffen in Frag« stehen, dann hat unser Kaiser kein Ruhe- bedürfnis. Man denke nur an daS Wort deS alten Kaisers: „Ich habe keine Zeit, müd-zu sein.* Selbstverständlich ist es, daß der Reichskanzler alsbald nach der am 23. d. M erfolgenden Rück- kehr d«S Kaiser» dem Monarchen Vortrag hält und dabei namentlich auch die Lage der Finanz reform erörtert. Da» Hauptquartier im diesjährige» Kaiser- mauöver. Nach der Korrespondenz „Heer und Politik* ist bestimmt worden, daß das Hauptquartier während deS diesjährigen KaisermanöoerS vom 12 bis 17. Septemdrr nach Mergenthein gelegt wird. Desgleichen ist e» als sicher anzusehen, daß mehrere Lenkballon» an dem Kaisermanöoer teilnihmen werden, nämlich ein „Groß*, ein „Parseval* und ein „Zeppelin*. L«ftschiffahrt. DaS Reichsmilitärluftschiff „Groß I* wird in den nächsten Tagen nach seinem neuen Bestimmungs orte Metz übergeführt, wo zurzeit die letzten Ar beiten zur Instandsetzung det LuftschiffhafenS ihrer Vollendung entgegensetzen. Ein „»ati»»aler Block* i» Gachfe«»Mei»t»go» Die Führer der Konservativen, Bündler, Na tionalliberalen und Freisinnige« im Herzogtum Tageblatt für Kol-ensteln-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdors, Meinsdorf, Küttengrund re. Zank um die Kronprinzenspende schon unliebsame» Aufsehen genug «regt haben, find auf «inen neuen Trick verfallen, um di« Oeffentlichkeit auf ihr un- schöne» Treib«« ausmnksam zu machen. Dem „W«stf. Anz.* wird darüber berichtet: „Am 1. Mai, morg««» zwischen 11 und 13 Uhr, passierte« vier Witw«n von Radbod, nach ihr«« eig«ne» An gaben da» „Komitei dir Radbod-Witw«n*, in auffälliger Ansputzung einige Straßen von Ham«, um zum Bahnhof zu gehen, von wo fi« mit dem Zug 12 Uhr 30 Minuten nach Dortmund fahren wollten. Di« Witwen trugen schwarz« Trauer- kleidung und Hüte mit wehende« Flor, dazu aus der linken Vrustseite j« eine kreuzweise verschlungene kleine Schleife und um die Taille ein« zwei Meter lange rote Schleife von 20 Zentimetern Breite. AuS dem Publikum wurden Stimmen laut, die diese- Gibaren der Witwen scharf mißbilligten und «S al» unerhört bezeichneten. Der Polizei inspektor beschlagnahmte di« Schleifen. Ein Nach- spirl vor Gericht weg«« Verübung groben Unfug» soll folgen * Netto Lehrerwoh»»»»«» t» Pose». In der UntirrichtSkommisfion de» preußisch«» Abgeordnetenhaus«» kam e» zu einer längere« De- batte über die Petition «ine» Lehrer» auS dem Bezirke Posen, der sich über sein« gänzlich unzuläng- liche Wohnung beschwerte. E» wurde festgest«llt, daß die Wohnung nicht nur räumlich für ein« Familie gänzlich unzulänglich, so»d«rn daß fi« auch fast unbewohnbar f«t. D«m Lehr« und seiner Familie seien im vorigen Winter dir Füße erfroren. Trotzdem habe die Regierung den betr«ffen- den Lehr« über 1'/, Jahr« in dieser völlig unzu länglichen Wohnung fitzen lassen. Die Petition wurde einstimmig der Regitrung zur Berücksichti gung überwiesen. Frankreich. Da» Spiele« mit der Idee eine» Generalstreiks wird in Frankreich fortgesetzt. Auf dem Kongrrß derEisenbahnbeamt«n brachten die „Revolutionär««* ein«n Antrag «in, in dem der Ausschuß aufge- fordert wird, für die Zukunft alle zur Borbereitung d«S GesamtauSstande» notwendigen Maßnahmen zn treffen, da dieser da» einzig wirksam« Mittel sei, um gegen die Willkür der Eisrnbahngesrll- schäften anzukämpfen, di« auf jede mögliche Weise sich des Eisenbahnsyndikates zu entledigen trachteten. Mark. Ich sehe Deine enttäuschte Miene und höre Dich schelten: „Wie kann eine „Automobil- AuSstellungS-Lotterie* Nähmaschinen verlos««!' Ich teile Deine Entrüstung, kann da» Mißgeschick aber leider nicht ändern und nur mit einem guten Rat dienen: Stelle di« Nähmaschine zum ver kauf und kaufe Dir für den Erlös nach Deinem Wunsche dann ein Rad, vorausgesetzt, daß Dein Gatte damit einverstand«« ist. Oder — hättest Du den Mut, den Gewinn der Nähmaschine zu verschw«ig«n, respektive in den eines RadeS umzu- änderns Splitterrichter würden da» allerdings eine Lüge, wenn nicht mehr, nennen, wir, mein Mann und ich, nenne» eS: „eorrigsrla kortuno!" und sehen eS als einen harmlosen Streich gegen die Dickköpfigkeit Deines Gestrengen au, der ohne zwingende Gründ«, nur au» Laune, Dir daS schöne und gesund« Vergnügen de» Radfahrsporte» nicht gestatten will. — Ich möchte Dir aber bei- leibe nicht zureden, denn ich bin nicht Du und e» ist nicht meine Haut, die zu Markte getragen wird, wenn di« Sache heraußkommeu sollte. Dazu ist übrigen« keine Gefahr. Lei» Lo» ist in unserem Besitz, die Nummer D«i»«« Mann« unbekannt und daß er sich sollte besonders darauf kaprizieren, die endlose Gewinnliste zu studieren, v««ute ich kaum; dazu ist er doch wohl etwa» zu — pomadig. Also tue, wa» Du denkst. Smil ist bereit, di, Sache zu ordnen. Der Lieferant der Nähmaschine ist auch Fahrradhändler. Er tauscht str g««iß um, natürlich mußt Du gegen 100 Mk. zuzahlen. Bitte, gib baldigst Bescheid! Herzlichst grüßend Di« Resolution wurd« mit groß«« Beifall aufge- no«««», gelangt« aber nicht zur Abstimmung. Nußli» I« Rußland stiehlt alle» bi» zum Zaren herauf; da» «ar da» harte Urteil, da» eiuft ,i» russischer Schriftsteller über sein Land fällte. Eine Revision de» Kaiser Nikolau»-Kanal» hat di« haarsträubendsten Unterschlagung«» zutag« g«förd«rt. Bon de« 1b Million«« Mark, di« der Bau koftite, ist «in großer Teil gestohlen. Zud«» soll der Kanal, der sich durch wafferlosr St«pp«u hinzi«ht, völlig nutzlos sein. N«tt« Zustände! Türkei Uebrr dem Jungtürkentum ziehen sich anscheinend schon wieder schwer« Wittirwolke» zusammen. Da» türkische 4. Armeekorps soll aut Erzerum gegen Konstanlinop«! zu marschieren beabsichtigen. Auch unter den Albanese« soll «in« bedenklich« Gärung hrrrschr». Ohn« j,d«n versuch «ine» Umstürze» werden die zahlreichen Anhänger d«» Alttürken, tum» di« Neuerung der Ding» auch sch««rlich hin nehmen. Den Gerüchten von seltsamen Funden im Dildiz Kio»k, di« freilich unzutreffend waren, reiht sich jetzt «i« neues an. Man soll eine ganze Grupp« von Wachsfiguren «ntdrckt haben, die de« Sultan in »«schied»»«» Posen, am Schr«tb- tisch sitzend oder auf de« Sopha liegend, in seine« traditionellen Kostüm darstillen. Di, Figuren hatten den Zweck, Attentäter zu täuschen. Die Odaliüken und Dienerinnen deS Exsultan» wurden au« de« Dildiz mrwirsen und aufgefordert, sich in ihre Heimat zu begebe». Da die ebenso schöne» wie verwöhnten Mädchen über keinen Pfennig Bargeld verfügen, so ist ihr» Lage trostlos. P«rfie». Die Wiederaufttchtuna der Verfassung in Persien durch de« Schah bestätigt sich. Die Ge- burtStagSfeier deS Schah zeigt» di» Hauptstadt da- rum auch in »ine« «twa» fr»undlich«en Licht». Zur Gratulationükour war»» sämtliche Gesandt- schäften und di» Spitzrn der anSländischen Kolonie erschien«». Hoffentlich hält der Frieden an. A» Venezuela herrscht Nutz, Die ventzolanischt Regitrung gibt jetzt amtlich btkannt, daß an dir Meldung von einer revolu- tioniren Erhebung d«S Lande» zu gunsten TastroS kein wahre» Wort sei. Castro »eilt zurzeit tu San Sebastian. Gesundheitlich geht e» ihm nicht gut. Gemeinde-Sparkaffe Oberlungwitz — im Gemeindeamt, Fernsprecher No. 161 Amt Hohensten-Er. — ist täglich vorm. von 8—12, nachm. von 2—5 Uhr geöffnet, expediert auch schriftlich und verzinst alle Einlagen — die bis zum 3. des Monat» geleisteten für den volle« Monat — mit 3'/,°/. Rothenberg, den 2b. Mai 19 . . Meine Lieben! Die Losung heißt: Lorris«- I» lortrmo! Bitte, arrangiert die Gache, ich gebe Euch Voll macht. Unter anderen Umständen wäre ich zu diesem — Betrüge, denn so muß «an e» wohl oder Übel nennen — nicht zu haben gewesen (lacht nicht! et ist mein blutiger Ernst!), aber da sich mein Heinz al» ein solche» Ungetüm entpuppt hat, da» mich kaltlächelnd drangsaliert und chika- niert, bin ich zum äußersten bereit. Höre den neuesten Stretch, den er mir gespielt: Der Belagerungszustand ist noch derselbe, nur daß der Tyrann mich vor d»n Leuten mit einer so ausgesuchten Höflichkeit und Zuvorkommenheit behandelt, daß mir da» Blut in den Adern kocht und ich vor Wut bersten und dem Heuchler am liebsten die Augen auSkratzrn möchte. Die größte» Grobheiten würde ich lieber ertrag»», al» diesen Hoh» und da« cynisch» Lächeln. Am 18. Mat war da» Gommerftst der Res- source und ich nahm dabei G»leg«nh»it, unserm guten Medizinalrat, der «tr, Ihr »ißt eS ja, immer di« Stang« gthalten, m«in Leid zu klagen. Er versprach mir unter lustig«« Augenzwinkern, di« Sache «tt dem Rad«l» schon zu deichseln und zwar mit bekannter Diplomatie. Nach der Tafel schlängelte er sich unauffällig an un» Hera«, beäugte meinen Heinz mit kritisch« Miene von hinten und von vor» und meinte be- denklich: .Lieber Freund, Sie «erden zu stark. Da» darf nicht so fortgeheu, Str wissen, bei Ihr« v«anlagung re. («chlvß felgt.) schen aneinander vorüber, sprechen nur daS Aller- notwendigste zusammen und nur im Beisein deS Dienstmädchens oder etwaiger Besucher, sonst herrscht ein eisige« Schweigen. Und dazu draußen da» herrliche Matenwrtter und Sonnenschein und Blü tenduft — — — — Du siehst also, waS Ihr, Du und Dein Eheltebster, angerichtet habt, nun helft mir auch auS der Patsch« — und znm Ziel! Denn daß ich meinen Willen, daS Radfahren zu lernen, durchsetze, das steht bombenfest, nur da» „wie* ist mir noch schleierhaft. Vielleicht ist Fortuna mir hold und ich gewinne bei der Automobil-AuSstellungSlotterie in Landau ein Damenrad. Die Ziehung muß ja nächster Tag« sti«, bitt«, seht nur fleißig in Eurer Zeitung nach der Gewinnliste und laßt mich mein Glück sofort wissen Dann wäre der gordische Knoten mit einem Hieb durchhauen und mein Altchen müßte sich fügen, denn sein stichhaltigster Punkt, der Kostenpunkt, wäre daun hinfällig. Und wenn ich erst einmal losstrample, weiß ich einen, der ganz sicher nicht zurückblribt und sich schleunigst sein außer Kuri gesetzte» Rad in Stand setzen läßt. Doch nun Schluß. Tausend Grüße von Deiner Grethe. WEM-GOW Anzeiger