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^ 10, 12. Januar 1907. Nichtamtlicher Teil. 453 ist, stellen wir eine beträchtliche Erhöhung in den andern Gruppen fest; diese beträgt im Jahre 1905 für Deutsch land 624, für Österreich-Ungarn 48, für die Schweiz 31 für die andern Länder Europas 30 Firmen. Seit 1902 hat das Offizielle Adreßbuch 1968 Firmen mehr ausgenommen Alle diese Firmen verteilen sich auf 2275 Ortschaften (1902: 2032), von denen 1584 im Deutschen Reiche, 299 Österreich-Ungarn, 77 in der Schweiz, 219 in den übrigen europäischen Ländern, 57 in Amerika, 17 in Asien, 13 in Afrika, 9 in Australien gelegen sind. Es bestehen gegen wärtig 3162 Häuser, die sich ausschließlich dem Verlag widmen(1904:2612; 1905:2880; 1906: 2994); 354 Firmen (1904: 340; 1905: 345; 1906: 348) betreiben Kunstverlag, 434 (1904: 397; 1905: 416; 1906: 4,9) Musikverlag Der Sortimentsbuchhandel aller Art, dessen Bedeutung schon am Anfang dieses Kapitels hervorgehoben wurde, zählt gegenwärtig 6868 Firmen (1904: 6184; 1905: 6480 1906: > 600); er entwickelt sich somit immer mehr und be deckt das Land mit einem Netz von Stationen, von wo die in deutscher Sprache erscheinende Literatur dem Publikum leicht zugänglich gemacht wird. Österreich-Ungarn. Von dieser Monarchie ist uns eine einzige statistische Auskunft zu teil geworden, und diese betrifft die literarische Produktion nicht einmal direkt; sie bezieht sich auf die Ein fuhr von Literatur- und Kunstgegenstäudeu (Drucksachen, Karten, Noten, Bildern, Chromos, Gemälden, Platten, Formen, Plastiken) in den sechs Jahren 1900—1905, deren Handels wert in 1000 Kronen angegeben ist. Wir geben hier die Gesamtzahl dieser Einfuhr, sowie der wichtigsten beiden Klassen, nämlich der gebundenen und der ungebundenen Bücher, Drucksachen usw.: Insgesamt Ungebundene Gebundene Bücher Bücher 1900: 50 138 30 687 9 264 1901: 51 498 31 764 9 767 1902: 52 904 33 800 8 666 1903: 55 903 33 945 11071 1904: 58 942 36 346 11 199 1905: 61 162 37 964 12 310 Die Einfuhr ist somit für alle diese Rubriken in der Zunahme begriffen. Die Einfuhr von Tonwerken schwankt und beträgt ungefähr 1 600 000 Kronen, für Gemälde un gefähr 2'/, Millionen, für andre Bilder ungefähr 250 000 Kronen im Jahr. Schweiz. Die folgende Aufstellung der von der National-Bibliothek in den Jahren 1899—1905 gemachten Neuanschaffungen zeigt, daß sich die Produktion dieses letzten Jahres in auf- steigender Linie bewegt. Jahr Bände Bro schüren Einzel blätter Kar ten Ansichten Porträts Jnsgesammt 1899 947 2304 2255 16 31 3465 ( 5 553) 1900 1411 2106 1399 41 858 3663 ( 5 815) 190l 1766 2716 992 46 184 4255 ( 5 704) 1902 1655 3761 1332 85 77 4827 ( 6 910) 1903 2452 5364 2131 121 153 6712 (10 221) 1904 2739 64100 2054 228 214 7850 (11 636 1905 , 3316 6026 2528 221 441 8190 (12 532) Die in Klammern beigefügten Gesamtzahlen betreffen die von der Bibliothek aufgenommenen Stücke und umfassen jede Lieferung, jedes Heft oder Flugblatt, jeden Band. Die Gesamtzahl der Bände (von mehr als 100 Seiten) und Broschüren (von 4—100 Seiten), die alle Veröffentlichungen der Universitäten, Gesellschaften und Behörden sowie ungefähr 700 Zeitschriften und Zeitungen umfassen und von denen Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. gezählt wird, ist 9342 (1899:3251; 4482; 1902: 5416; 1903: 7816; jede für einen Band 1900:3517; 1901: 1904: 9139). Der Bibliotheksbericht offenbart die für die National sammlung charakteristische Tatsache, daß Schenkungen dabei einen bedeutenden Anteil haben. Von 22 300 im Jahre 1905 erworbenen Nummern (34 200 Stück) wurden 16 000 (27 000 Stück) der Bibliothek gratis zugesandt, und nur 5700 (7250 Stück) mußten gekauft werden. Das ist der beste Be weis dafür, daß die Bereicherung der öffentlichen Samm lungen ohne die problematische Hilfe polizeilich vorgeschrie bener Hinterlegung möglich ist. Im Jahre 1905 sind 399 Eintragungen in dem vom Bundesbureau geführten Register für geistiges Eigentum er folgt (1901:328; 1902:334; 1903:333; 1904 : 321), und zwar 335 (280) obligatorische und 64 (41) fakultative. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Dom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Feil haltens unzüchtiger Schriften ist am 7. September v. I vom Land gericht Flensburg der Buchhändler Paul Rümmler zu 200 Geldstrafe verurteilt worden. Ec hatte eine größere Sendung Schriften von Grimm in Budapest bekommen, und es war ihm geraten worden, sie nicht im Laden, sondern in einem besonderen Zimmer aufzubewahren und sie dort Kauflustigen zu zeigen. Das Gericht hat eine Reihe dieser Schriften als unzüchtig angesehen und angenommen, daß der Angeklagte dies wußte. Die Revision des Angeklagten, der behauptete, von einem Feilhalten könne keine Rede sein, wenn man Schriften geradezu verstecke, wurde am 10. d. M. vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. (Lentze.) Deutscher Buchgcwerbevtrein in Leipzig. Vorträge. — Der Deutsche Buchgewerbeoerein in Leipzig, der die allgemeine fachliche Fortbildung aller Angehörigen des deutschen Buchgewerbes insbesondere in technischer und künstlerischer Hinsicht erstrebt, ver anstaltet in den Monaten Januar, Februar und März 1907 in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses, Dolz- straße 1, eine Vortragsreihe über: »Das Buchgewerbe und die Kultur», die wie folgt eingeteilt ist: am 18. Januar 1907, Herr Professor vr. N. Focke, Direktor der Kaiser Wilhelm-Bibliothek in Posen, über: Das Buchgewerbe und die Wissenschaft; am 23. Januar 1907, Herr Professor vr. Georg Witkowski, Leipzig, über: Das Buchgewerbe und die Literatur (einschließlich Theater); am 1. Februar 1907, Herr Professor vr. Rudolf Kautzsch, Darmstadt, über: Das Buchgewerbe und die Kunst; am 8. Februar 1907, Herr Privatdozent Vio. vr. Heinrich Hermelink, Leipzig, über: Das Buchgewerbe und die Religion (Kirche); am 15. Februar 1907, Herr Professor vr. R. Wuttke, Dresden, über: Das Buchgewerbe und der Staat; am 1. März 1907, Herr Professor vr. Waentig, Halle a. S-, über: Das Buchgewerbe und die Volkswirtschaft. Wie schon die Namen der Herren Redner zeigen, handelt eS ich bei den diesjährigen Vorträgen des Deutschen Buchgewerbe» Vereins um eine Art Hochschul-Vorträge für den besondern Kreis des Buchgewerbes, wobei von höherer Warte und aus weiten Gesichtpunkten die besondern Verhältnisse des Buchgewerbes be leuchtet werden sollen, und zwar jeweilig sowohl historisch, als auch modern praktisch unter Hinweis auf die Aufgaben der die Vorträge den vor Augen führen, wichtigen Zweigen Gegenwart. Zugleich sollen Prinzipalen wie Gehilfen — Buchgewerbe mit sämtlichen Kultur verknüpft ist. Zuhörern — wie eng das der deutschen (Red.) Kanada. Neuer Zolltarifentwurf. — Der dem kaua- lischcn Unterhause vorgelcgte Entwurf eines neuen Zolltarifs, rer sofort mit der Vorlegung, d. h. am 29. November 1906, vor läufig in Kraft gesetzt ist, weicht im Wortlaute von dem bis- 61