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WcheiEnWerAiWr Tageblatt für Kohenstein-Emsllhal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdors, Bernsdorf, Wüslenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund rc. "^e"^"'Ern»>holer- Anzeiger erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Kaus Mk. 1.50. bei Abholung in der Geschäftsstelle MK.I.25, durch die Poft bezogen (außer Bestellgeld) Mk.l.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Pojtanslalten und die Landbriesträger entgegen. Als Erira- bei age erhallen die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzeigengebühr sür die «gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für auswärts 15 Psg.: im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im .Vbertungwiher Tageblatt- Aufnahme. 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Hoheufteiu-Sruftthal, den 24. Januar 1908. Das Lehrer-Kollegium. — Dir Patzig. Freibank Hohenstein-Ernstthal. Verkauf von rohem Rindfleisch; Pfund 35 Pfg. Deutscher Reichstag. 87. Sitzung vom 28. Januar. Die erste Beratung de- ScheckgesetzenlwursS wird fortgesetzt. Die Wirren in Marokko. Die Lage in Marokko ist eine höchst unge mütliche sür die Franzosen, und e- wird der Re gierung nicht leicht sein, am heutigen Freitag auf die Interpellation de- Svzialistenführer- Jam SS über Marokko eine die Kammer voll befriedigende Antwort zu erteilen. Die allgemein« Bestürzung in Pari- über die Zurückeroberung von Gettat, besten Einnahme di« «rste Heldentat de» neuen französischen Befehlshaber» Damade war, durch einen Anhänger Mulay Hastd», wird noch durch die Meldungen davon verstärkt, daß dem neuen Sultan ein marokkanischer Stam« nach dem andern zu fällt. Nicht einmal mehr in der Nähe Casa blanca» können die Franzosen Kamele oder Karren auftreiben, deren sie zur Ausführung ihrer Expe- dition bedürfen. Auch in Wasan, einem der wichtigsten religiösen Mittelpunkte de» Lande-, dessen Scherif Einfluß bi» nach Algier besitzt, wurde Mulay H^fio zum Sultan auSgrrufen Zu dem nationalen Hammelfest in Fez waren nicht nur die berberischen, sondern auch die arabischen Kabylen herbeigeetlt; worau» hervorgeht, daß sich auch die letzteren auf die Seite Mulay HafidS ge stellt haben. Englische Q«ortr«idereie». „Wenn die Eeheimgeschichte der gegenwärtigen Sturmpertode geschrieben wird", so telegraphiert der „Morninz Post" deren Korrespondent in Langer, „so dürfte «» kaum überraschen, zu hören, daß schon Wochen vor der Au»rufung Maky Hafid» in Fez und vor der Erklärung des heiligen Kriege» in Marrakesch die hauptsächlich an einer Aufklärung der bestehenden Verwirrung interessierte Regierung in nicht amtlichem, indirektem Verkehr mit Mulay stand. Heute wird auf G und ziem lich glaubwürdiger Angaben von Eingeborenen berichtet, der Minister de» Au»wärtigen de» neuen Sultan» sei verhaftet worden, weil «r sich aus schriftliche Vorschläge au» französischer Quelle hin sichtlich seiner Haltung unter gewissen Möglich keiten eingelaffen habe. Ob nun diese» Gerücht sich alt richtig erweist oder nicht, e» verdient be- merkt zu werden al» Anzeichen der Bemühungen, die sicher gegenwärtig unternommen werden, um früher einflußreiche Vasallen de» Abdul Aziz und sogar da» Vertrauen seine» Bruder» Mulay Hafid zu gewinnen." Zu der vorstehenden Mitteilung de» Tangerer Gewährsmannes der „Morning Post" sei die Erinnerung hinzugefügt, daß un- mittelbar nach der Ausrufung Mulay» der Pariser Gewährsmann der .Time»" sofort Miene machte, Deutschland al» Anstifter der Umwälzung in Fez zu bezichtigen. Al» dann die Abgesandten Mulay Hafid» in Frankrrich auftauchten und ein früherer französischer Marineoffizier, der mehrere Jahre in Marokko gelebt haben soll, darunter genannt wurde, mußte diese» törichte Gerede natürlich ver- stummen. Da» hinderte aber nicht, daß derselbe übereifrige Freund Frankreich», als man sich neuer- ding» darüber den Kopf zerbrach, woher Muluy Hafid seine Geldmittel schöpfe, alsbald wieder auf Deutschland htndeutete. Abg Arendt (Rpt): Auch wir werden der Vorlage zustimmen und halten kommissarische Be ratung eigentlich sür überflüssig. DaS Grheimni» der guten Aufnahme de» Entwurf» hier im Hause liegt daran, daß er der O ffentlichkeit unterbreitet worden war und daß die laut gewordenen Wünsche berücksichtigt worden find. Redner geht auf tech nische Einzelheit«« der Vorlage ein und bemerkt zum Schluß, daß die Freizügigkeit deS Golde» un- möglich aufrecht erhallen werden könne, weil wir sonst zu einem Bankerott der Goldwährung kommen würden. Und dir wünsche er, Redner, nicht, da wir augenblicklich nichlS an deren Stelle zu setze» hätten. Abg. Kaempf (freis. volkSp.) fragt, wa», wenn Herr Arendt an der Goldwährung nicht rühren wollt, dann die Anträge aus Erhöhung de» Kopf- beirage» an Silbermünzen weit über den Bedarf de» Verkehrs hinaus und Erhöhung der Zahlkraft der Silbermünzen bezwecken sollen. Da schaue doch der Pferdefuß de» Bimitallismu« heraus Wir würden, wenn wir diesen Anträgen folgten, unseren Kredit im Ausland« schädigen. Redner verteidigt weiter die Diskontpolitik der Reichsbank. Herr Arendt meinte, daß unsere Zahlungsbilanz nicht schlecht sei; ja, we-halb schlage er dann solche Mittel vor, die unt doch nur zu einer abschüssigen Wirtschaftspolitik führen müßten?! Für unser Scheckwesen muß die Hauptgrundlage da» Ueber- wetsungSsystem sein, wie «S z. B. geradezu phäno menal längst in Hamburg ausgebildet sei. Auf dem Abrechnung-Wesen müsse sich da» Schccksystem ausbauen, wenn e» Nutzen bring«« soll. Zum Schluß erklärt sich Redner noch gegen eine längere Verlegungsfrist als 10 Tage. Abg. Hormon» (freis. VolkSp) äußert sich über Einzelheiten de» Sch^ckwcfen« und de» Ent wurf» im Anschluß an eine Eingabe der Bremer Handelskammer. Er hofft auf eine Aenderung de» Entwurf» in der Kommission, namentlich dahin: im ß 2 solle do» passive Scheckcecht (also al» „Bezogener" zu fungieren) «uch anderen Instituten, al» den in dem Paragraph genannten, gewährt werden, fall» sie da» Recht juristischer Personen Huben und noch einige andere Norausfitzungen er- füllen, lind im K 3 solle da» Recht aus Quittungen nur statuiert werd«», insofern die Quittung auf den Inhaber laute. Nach einer kurzen Entgegnung de» Abgeordneten Arendt auf die Ausführungen de» Abgeordneten Kaempf geht der Entwurf an «ine besondere Kom mission. E» folgt die dritte Lesung der Vorlage, betr. die Bestrafung der MajestätSbeleidigunge« In der GencraldiSkussion bemerkt Abg. Syßling (freis Vpt.): Der Abgeordnete Heine hat in zweiter Lesung die „Königsberger Hartungsche Zeitung" angegriffen und sie eine Denunziantin genannt, die sich wilder gebärdet habe al» der StaatSanwalt. Diese Angriff« weis« ich mit Entschiedenheit zurück, »eil sie jeglichen Grunde- entbehren. Sie hat nicht denunziert, son- dern nur zuerst auf jenen Artikel der ..König-berger Volkszeitung" hingrwiesen und die öffentliche Auf merksamkeit auf diesen Schänd- und Schmähartikel hingelenkt DaS ist nicht nur daS Rccht, da» ist die Pflicht der Presse. Der Staatsanwalt hat selbst erklärt, er lese die „Hartungsche Zeitung" gar nicht, also auch nicht indirekt hat sie denunziert; der erhobene Vorwurf war also ein schweres Un- recht. Gegenüber Herrn Osann bemerk« ich, daß ich und zahlreiche andere Mitglieder deS Komitee» sür die Errichtung diese» Memelrr Denkmals die Stellung eine» Strafantrage» abgrlehnt haben. Die Angriffe gegen die Königsberger Richter sind schon vom Staatssekretär Nieberding zurückgewi sen worden. Der Artikel de» sozialdemokratischen Blattes hat die Entrüstung in den weitesten Kreisen de» Vaterlandes hervorgerufen; ich glaubte, auch bei Sozialdemokraten. Darin bin ich j tzt durch Herrn Heine eines besseren belehrt worden. Nicht bloß von Takt und Geschmack kann hier die Rede sein; diesem Schmähartikel gegenüber war nur Empörung am Platze. Abg Dr. Frank (Soz.): Mein Freund Heine ist leider nicht anwesend und kann diesen Angriff nicht zurückweisen. Nur einige Worte. Die Be hauptung, daß eine allgemeine Entrüstung sich ge zeigt habe, mag stimmen; die Entrüstung über da» Urteil ist jedenfalls eine größere und weitergreifende. Der Vorredner verwahrt sich dagegen, daß die .Hartungsche Zeitung" al» Denunziantin ausgetreten sei. Ich möchte feststellrn, daß, al» der Artikel erschienen war, die Staat»anwaltschast sich eine Woche nicht gerührt hat. Wenn der Staatsanwalt erklärt hat, er sei durch den Originalartikel zum Einschreiten veranlaßt worden, so scheint mir diese Woche ein recht langer Zeitraum gewesen zu sein, denn sonst schlagen die Staatsanwälte gegen sozialdemokratische Redakteur« ein schnellere» Tempo ein. Die Mitglieder de» Denkmalkomitee» haben nicht von sich au» Strafanträge gestellt, sondern der Staat-anwalt hat angefragt, ob sie nicht so freundlich fein wollten, sich beleidigt zu fühlen, und ein Mitglied, ein jetziger preußischer Minister, hatte sich geweigert, den Strafantrag mitzustellen. Die Ausführungen Heine» stehen keineSweg» im Wider- sprach mit dem Rechtsempfinden weiter Kreise. Kollege Heine hat schon festgestellt, daß er dem Königsberger Gericht nicht Schleichwege »orgeworfen hat, er hat nur im allgemeinen gesprochen. Abg. Gytzling: Ob die Entrüstung über da» Urteil giößer ist al» über den Artikel, will ich nicht beurteilen, da der Prozeß noch schwebt. Wenn jemand sagt, die Judikatur gehe Schleich wege, s- ist da» mindesten» «in indir«kter Vorwurf auch gegen da» Königsberger Gericht. Damit schließt die GeneraldiSkusflon. In der Spezialkommisfion wird die Vorlage im einzelnen ohne weitere Debatte und dann im ganzen definitiv unverändert nach den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen. E» folgt die zweite Beratung de» Gesetze», betr. Haftung dir Tierhalter. Abg. Schmidt-Warburg (Z.) besürwortet einen Abänderung»antrag seiner Partei, in dem die Worte deS Entwurf» „bei der Beausflchtigung de» Tiere»' gestrichen werden sollen und die Ersatz- Pflicht de» Tierhalter» nicht eintreten soll, wenn er auch sonst die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet habe, z. v. beim Kauf de» Tiere». Abg. Dr. vareuhorst (Rp.) wünscht, daß sinter „beobachtet" da» Wort „habe" eingeschaltet werde; dadurch sei die Ersatzpflicht au-gefchloflen, wenn nicht nur im Betriebe, sondern auch bei Einrichtung de-selben, beim Kauf usw. Voificht gewaltet habe. Redner bekämpft sodann einen ozialdemokratischen Antrag auf Berücksichtigung >c» Hasen- und Rehwildschaden» Hasen seien leine Hau-tiere, höchsten- Dachhasen (Heiterkeit) Staaltsekretär N«ederdi»g wendet sich gegen den Antrag Varenho st. Durch di« ganze Form»- lierung de- Paragraphen sei diesem Anträge schon Rechnung getragen, ein besonderer Antrag sei nicht nötig, zumal an anderen Siellen de» Bürgerlichen Gesetzbuches derartige Bestimmungen zu finden feien. Abg. Stadthagen (Soz.) befürwort«» einen Antrag seiner Partei, in dem »erlangt wird, daß dem Tierhalter nicht die Mittel entzogen werden, deren er zum standesmäßigen Unterhalt, sowie zur Erfüllung seiner gesetzlichen Unterhaltungspflicht bedarf. In der jetzigen Fassung sei da» Gesetz höchst unsozial. Abg. ». Tranenfel» (kons.) bekämpft den so- zialdemokratischen Antrag. Ueber den Hafenschaden zu klagen, hätten die Sozialdemokraten keinen Grund, denn die Hasen verringern da- Eigentum, und Eigentum ist doch Diebstahl! (Heiterkeit.) Im übrigen kommen »ehr kleine Leute in Mit leidenschaft al» die Großgrundbesitzer. W«nn,. B. ein Mann rin« Kuh zum Schlachthos unt«r aller Vorsicht führt und er begegnet einer Menschenmaffe, die unter Führung de» Herrn Stadthagen oder Molkenbuhc — wenn sie nicht lieber zu Hause bleiben — gegen da» LandtagSwahlrecht protestieren, so ist e» zu »erstehen, wenn so eine Kuh vor so viel menschlicher Unvernunft auSreiße und Schaden anrichte. Wenn Herr Molkenbuhr den Agrariern skrupellos« Begehrlichkeit vorwarf, die auch nicht vor Krüppeln und Waisen Halt mache, so ist rS bedauerlich, daß d»e ReichtlagStribüne zu einer solchen Beschimpfung der Landbewohner, auch der Landarbeiter, beuutzt werden darf; da» kennzeichnet da» Niveau d«r Partei und seine eigene; da» ist eine ganz gewiffenlose Verleumdung. (Glocke dr» Präsidenten.) Vizepräsident Kämpf ruft den Redner wegen diese» Ausdrucke» zur Ordnung. (Redner verbeugt sich. Heiterkeit.) Abg. ». Tr«»«»felü (schließt): E» gibt aber gewisse Vorgänge, für die man keine andere Be zeichnung hat. (Beifall.) Eingegangen ist ein sozialdemokratischer Antrag auf Verweisung deS Entwurf» an eine Kommission von 14 Mitgliedern. Nach längerer GeschästSordnungSdebatte wird die Abstimmung über diesen Antrag bi» zum Schluß der Debatte zurückgrstellt. Abg. Hagemann (nail.) kennzeichnet den Ab- änderungSantrag der Sozialdemokraten auf Ein beziehung der Hasen und Rehe al» einen schlechten Witz. Abg. Stolle (Soz.) verteidigt den Antrag. Die „Hundegespanne' «nd di« „kleinen Leute" seien von der Richten nur vorgefchoben. Da» Gesetz sei nur für die Großgrundbesitzer geschaffen. Abg. Dr. varenhsrß (konf.) zieht feinen An- trag zurück Abg. G,»e (frs. Vg.): Herr Varenhorst, dir dem Stoat»s«kretär gefolgt ist, irrt, wenn er an nimmt, daß im Bürgerlichen Gesetzbuch niemals «in P«rfektum gesprochen »erde; im Enteignung». Paragraphen findet sich z. B. da» Wort „hat". DaS Gesetz hat nicht agrarische Tendenz. Der Kommisston-beratung stimmen wir zu. Staatssekretär Dr. fflied«rdt»ß warnt vor der KommisfionSberatung. Wenn alle Konst quenzen der Anträge geprüft «erde» sollten, so w.rde die Kommission niemals fertig werden. In analogen Fällen finde sich im Bürgerlichen Gesetzbuch stet« da» Präsenz, nicht da» Perfektum. Abg. Schmidt-Warburg (Z.): Ein Teil de« sozialdemokratischen Anträge» ist di»kutabel, gehört aber nicht hierher, den Hasen müssen wir diesmal noch laufen lasten. Bet der ersten Lesung waren drei kleine Parteien (die freifinnigen) für Kommis- stonSberatung ringetrrte», dem schlossen wir un» nicht an, jetzt aber wünscht eine große Partei diesen Antrag, deshalb schließen wir un» dieser an. (Heiterkeit.) Nach einer weiteren Bemerkung des Abgeord- neten Stadthagen (Soz.) wird der Antrag auf Verweisung an eine »ierzehngliedrtge Kommission angenommen. Nächste Sitzung: Freitag 11 Uhr. Tagesord nung: Zuckerverträge, Maß- und GewichtSordnung. * G ck Di« Sozialdemokrat«» brachten im Reichstage eine Resolution »in, den Reichskanzler zu ersuch.», dem Reichstage in der nächsten Session eine« Ge setzentwurf »orzulegrn, wonach im Deutschen Reiche, in den Bundesstaaten und in Elsaß-Lothringen für die Wahlen zum Reichstage und zu den Landtagen da- allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahl recht für alle über 20 Jahre alten Reich-angehörigen, ohne Unterschied de- Geschlecht-, nach Maßgabe der Verhältniswahl eingeführl wird. Der Prozeß Hohenau- Lynar. Der Prozeß gegen die Grafen Hohenau und Lynar vor dem Berliner Kriegsgericht ist, wie am Mittwoch al- am ersten Lage, auch am Donner-- tag unter dem Ausschluß der Oeffentlichkeit ver- handelt worden. Vormittag» wurden die Haupt- bklastung»zeugen gegen den Grafen Lynar ver- nommen, u. a. der Unteroffizier Heese vom Regi ment Garde du Corp», der seinerzeit bei Lynar al» Bursche tätig war und die Meldung über allzu groß« Zärtlichkriten weit«, gab, dir da»« zu