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/ck 249. 26. Oktober 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 12803 den durchziehenden Soldaten nachzusenden im Begriff steht, eine unverdiente Revanche, obgleich dieser Vorgang vom Künstler durch aus natürlich und ohne jede Übertreibung dargestellt ist. Zeno Dieme r's Bild »Zeppelin über dem Bodensee« beschäftigt sich mit der neuesten epochemachenden technischen Er findung. Das Luftschiff hat soeben die Halle verlassen und schwebt in mäßiger Höhe. Der See ist von Booten und Dampfern belebt, deren Insassen den kühnen Fahrern zujubeln. Im Hintergründe ist von bläulichen Schatten überzogen die Berg kette der Alpen sichtbar. Das Ganze, in sonnigster Tönung ge halten, gibt ein höchst stimmungsvolles Bild. — Ein neues Schiller-Bildnis hat der Münchner K. Bauer als Künstler-Steinzeichnung in B. G. Teubners (Leipzig) künstlerischen Wandschmuck-Blättern erscheinen lassen und damit die Bildnis-Serie hervorragender Männer um ein wert volles Blatt bereichert. Im Vergleich zu dem früher er schienenen Schillerbildnis von Bauers Hand zeigt das neue eine wesentlich natürlichere Auffassung, stärkere Charak teristik und vertiefte Innerlichkeit des Ausdrucks. Der fein modellierte Kopf zeugt von außergewöhnlicher geistiger Spann kraft und bietet ein ebenso treues wie fesselndes Bild vom Wesen des Dichters. Die künstlerisch freie, fein empfundene technische Behandlung, die dezente Tönung tragen dazu bei, die machtvolle Gesamtwirkung zu erhöhen. Ernst Kiesling. Ein Buch anS der Bibliothek MoliereS. — Von den zahlreichen Handschriften der Werke Molires ist bekanntlich nur außerordentlich wenig auf uns gelangt; um so größer ist natürlich die Freude, wenn hier und da einmal wieder eine echte Hand- schrift des Dichters, und sei sie noch so unerheblich, auftaucht. Ein Magistratsbeamter von Toulouse, M. Piganiol, hat unlängst, wie der »Llereure cle n>kinee< mitteilt, das Glück gehabt, eine Namensschrift Molieres zu entdecken, und zwar in einem Buche, das einst unzweifelhaft zur Bibliothek des Dichters gehört hat. Er hatte dieses Buch, einen kleinen Sedezband, schon vor vielen Jahren bei einem der bekannten fliegenden Buchhändler an der Seine gekauft, es aber dann lange Zeit unbeachtet in seiner Bibliothek liegen lassen, bis er es kürzlich einmal zum Lesen vornahm und dabei fand, daß auf dein Vorsatzblatt der Name »3.-13. Lloliöre« stand. Der Titel des Buches lautet: »Og Imperio Llaxni Lloxoli«, sive Inckia vera Oommentariug« (Ab handlung über das Reich des Groß-Moguls, oder das wahre Indien). Verfasser ist der berühmte Reisende Vernier, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts große Teile von Asien und Afrika erforschte und mit Moli»re sehr befreundet war. Es ist also nur natürlich, daß Moliere, der zugleich ein großer Freund von Büchern war und eine ansehnliche Bibliothek besaß, auch dieses Buch sein eigen nannte. Neben seinem Namen hat Moliere auch den Preis eingetragen, den er für das Blich bezahlt hat; beide Einträge zeigen die gleiche Schrift und Tinte; leider ist nicht an- gegeben, wie hoch der bezahlte Preis war. (Nach: »Llerours cke k'ranee«.) Welt Telegraphen-Denkmal in Bern. — Wie dem Welt postverein, dessen Denkmal kürzlich enthüllt worden ist (vgl. Nr. 233 d. Bl.), so soll nun auch dem die Völker des Erdballs verbindeilden Welt-Telegraphen in Bern ein Denkmal errichtet werden. Wie die »Vossische Zeitung« der »Schweizerischen Bau zeitung« entnimmt, ist auf Einladung des schweizerischen Bundes rats ein Preisgericht zusammengetreten, dem die Vorbereitungen zur Errichtung eines Welt-Telegraphen-Denkmals in Bern über tragen wurden. Es besteht aus den Herren: Professor Breuer in Berlin, Professor Hellmer in Wien, George Frampton, Mitglied der königlichen Akademie in London, Bildhauer Horwai in Budapest, Architekt vr. Cuypers in Amsterdam, Direktor Ramalho Ortigav in Ajuda (Portugal), Professor L. Benoit in St. Petersburg, Professor Lundberg in Stockholm, Oberst Frey, Direktor des Internationalen Telegraphenbureaus in Bern, und Architekt E. Jost in Lausanne. Der Letztgenannte wurde zum Präsidenten gewählt. Die erste Aufgabe des Preisgerichts bestand in der Aufstellung des Wettbewerbprogramms. Das Denkmal soll aus dem Helvetiaplatz in Bern vor dem historischen Museum errichtet und mit einer Brunnenanlage in Verbindung gebracht werden. Als Einlieferungstermin ist nach dem »Bund« der 15. August 1Ü10 * Postscheckkonten. (Vgl. N-. 233, 238, 241, 243 d. Bl.) — Weiter gemeldetes Postscheckkonto: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: H. W. Schlimpert (Meißen) Leipzig 6126 Neue Postschecksormulare. — Vom 1. November ab ge langen neue Postscheckformulare in Kartenform zur Ausgabe, die vielfach geäußerten Wünschen entsprechend einen Abschnitt für Mitteilungen an den Zahlungsempfänger enthalten Das neue auf weißem Kartonpapier hergestellte Formular, das verschiedene Verbesserungen aufweist, wird in Heften von je 60 Stück von den Postscheckämtern ausgegeben. Die alten Formulare können auch nach dem 1. November noch aufgebraucht werden. (Leipziger Tageblatt.) * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. LV. t'rornrnel, 1'larrer8 Uaxevlne^er) — Hnti^u.-Katalox Ar. 40 von öanxel L 8eüinitt (Otto ?etter8) in Ueickelbsrx. 8". 168 8. 4167 Arn. Ar. 216: kreäixt Int»>ratur. 8". 58 8. 1618 Arn. Ar. 217: IcheoloAie. ktrilosoptrie. 8°. 62 8. 1636 Arn. Göttinger Universitäts-Kalender. 29. Ausgabe. W.-S. 1909/10. Überreicht von der Dieterich'schen Universitätsbuch- handlung Becker L- Eidner in Göttingen. 8°. 64 S. Mit Abbildungen und Stadtplan. Ao^ lO—1528.^0 "'^6. ä.t iu. lvut.Uo^ 47. Frankfurt a/LI. 8°. 88 8." 1800 A^rn. o I.sip2iA. 3 3allr§. 1909, Ar. 4. 8". 32 8. LI. ^bbilckun§en. aneienns 0. I,anx L Oo. a Uowe. 1909. Ar. 3—4. 8". 488. 331 Arn. Katalog von Uuckolk Llerlrel in Lrlanxen 8". 88 8. 3169 Arn. meenen inbouck. Ao. 2. Oetober 1909. 8". 8. 17 - 40. Verlag in I-eiprix. 8°. 8 8. Aieckersaclisen. ^.bteilun» II: Urovior Hannover: Larburx big 8°^ 66" 8^' ^0^1450—2963. U)09-1910.^^16°.^'VI^1208 ^unä 692^o^°E^e Blätter für Bücherfreunde. (Inter kolia kruotus.) Illustrierte periodische Uebersicht über die Neuerscheinungen der Literatur. 1662*