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WnW-CrnWerAllM Tageblatt Mr Hohenstein.Emstthal, Oberlungwitz, Dersdors, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, «irchdrW, Grttmch, Rürdors, Lugau, Langenberg, Fallen, Langenchurrdorf, Meinrdarf »e. Der »Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger^ erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung in« Haus Mk. 1.60, bei Abholung tn de« Geschäft«- Sellen Mb. 1L5, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts« und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen, Uv »ilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt*. — Anzrtgeagebühr für die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Naum 12 Pfg„ für auswärts 15 Pfg.; im Reklametell die Aelle 30 Pfg. Dts L gespaltene Feile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Hohenstein-Ernstthal, am 14. Dezember 1915. Der Stadtrat. GMzMzedonienhefreit. „Kein Engländer und Franzose befindet sich in Frei eit auf mazedonisck em Boden!" Wie eine schmetternde Fanfare schallt dieser stolze <2aß aus dem deutschen Tagesbericht venu 18. Dezember durch die Welt. Die Armee des bulgarischen Generals Tod orow hat ihre herr liche Siegeslaufl ahn, die sie an den Usern des Vardar südwärts führte, mit der Ein- na'me von Gewgheli und Doiran gekrönt. Seitdem die Franzosen, um dein Zangengriff der Bulgaren zu entgehen, ihre Stellungen lei Krivolac räumen mufften, haben sic furchtbare SchLäge empfangen. Zunächst vermochten sie zwar ibren Rückzug in Ordnung zu vollziehen. Als aber die Bulgaren den Engpaß von De- mir-Kapu beseht hatten und die flüchtigen Feinde ü'er Gradec und Mirovce scharf zu- rückdrängten, als sie zugleich aus dein linken Vardaru'er gegen den Koslndere-Fluß vorrück ten, gab» es für Franzosen und Engländer kein Halten me'r. In größter Eile strebten die Feinde nach einem letzten vergeblichen Widerstand zur griechischen Grenze, dicht lin ier ibnen her die Bulgaren. Bei den aufrei benden VerfolgungSkömp^en gingen nicht nur wertvolles Kriegsmaterial, Geschütze und Mu- nution verloren; es wurden außerdem zwei englische Divisionen nahezu völlig vernichtet. Allein die Zahl der gefangenen Engländer und Franzosen wird auf 20 000 Mann ange geben. In kläglichster Verfassung retteten sich die Trümmer des Vierverbandsheeres auf grie chischem Boden; i"re Verbände sind zerbissen, ganze Abteilungen sind zerrieben. Dank der wundervollen Wa'fentüchügkeit der Armee To dorow wurde in kurzer Frist der mazedo nische Boden von den Franzosen und Engländern vollständig ge säubert. Eine neue äußerst empfindliche Niederlage ward dem Vierverband leig^ra-ft. Nur noch; 60 Kilometer stehen die Sieger von Saloniki, dem Zufluchtsort der geschlagenen Feinde, entfernt. Etwa sechs Wochen sind verstrichen seit dem Tage, da die Bulgaren zum ersten Male mit Streitkräften des Pierverbands die Waffen treuzten. Am 6. Oktober fanden in Saloni ki die ersten Landungen von Truppen der Armee Sarrail statt. Zebn Tage später be gann der Zug der Alliierten nach Norden. Im Vardartal aufwärts gingen die Franzosen vor, während sich die Engländer über Doiran und Rabrovo geoen die bulgarische Grenze hin be wegten. In der Linie Gradsko—Krivolac— Strumitza kam ihr Vonnarsch endgültig zum Stegen. Bulgarische Kräfte hielten den wie derholten feindlichen Anstürmen Stand. Nur ganz wrgelend war den Franzosen einmal ein Vorstoß bis Köprülü gelungen; die Bul garen vermochten den Feind aber alsbald wie der in seine Ausgangsstellungen zurückzutrei- len. Als dann Ende November mit den Kämp fen aus deni Amselfelde der serbische Feldzug im wesentlichen beendigt war, als die bulgarische zweite Armee Prilep und später Monaftir er obert und die Serben unter Wassitsch über Ochrida und Struga nach Albanien gedrängt hatte, brachen die Tage der Abrechnung mit dem! Landungsbeer des Vierverbands aü.'Tie bulgarischen Trupfwn, die bisher in Verteidi gungsstellung verharrt hatten, konnten nach Eintreffen entsprechender Verstärkungen nun mehr zur Offensive übergehen. Unter dem Oberbefehl des Generals Todorow ging die Armeegruppe der Verbündeten gegen die feind liche Front an der Czerna und am Vardar vor und gewann Tag für Tag an Boden. Wohl vermochten sich die Franzosen durch einen glänzend durchgeführten, auch von ihren Geg nern anerkennend gewürdigten Rückzug der Um klammerung im Czerna—Vardar-Winkel zucnt- zir en. Aber die völlige Lösung von dell Vcr'olgern gelang ihnen nicht. Von Stellung zu Stellung entspann sich ein erbittertes, bei- ßes Ringen, der Feind mußte jedoch trotz rasch hcrangezogener Verstärkungen immer »vei ler nach Süden weichen. Schließlich wurden i m auch die Städte Gewgheli und Doiran entrissen, und damit war er von der mazedo nischen Erde verdrängt. Dis endgültige Erledigung des geschlagenen, zerm r ten Vierverbandsheeres auf griechi- s ch e m Boden wird nicht lange auf sich war ten lassen. Lauter und lärmender denn je stochen zwar die Leiter dieser Truppen auf den Besitz von Saloniki; sie spielen sich in der griechi'chen Hafenstadt als Herren auf, und auch der Kriegsrat in Paris verlangt, daß Salonifi dem Vierverband zu seinen Zwecken ganz ausgeliefirt werde. Jetzt ist die Stun de der Entscheidung für König Konstantin da. Er ^at sich vor längerer Zeit für den unbe- ' elligtcn Rückzug der Vier erbandstruppen ver- ^»"rat, wenn sich die Alliierten verpflichten, Sa loniki unverzüglich zu verlassen. Weigern sich die Männer um Sarrail, diese Verpflichtung ciuzubösen, dann wird der griechische König einem Vordringen der Armee Todorow über die griechische Grenze wobl kaum wehren. Dann wird er sich möglicherweise mit seinem Heer den Mittelmächten anschließen und den eig-ml ichtigcn Mißbrauch der Neutralität Grie chenlands durch die Alliierten an deren Trup- sten strüen. Noch ist nicht ersichtlich, zu wel chen Mitteln König Konstantin in dieser schwie rigen Stunde greifen wird. Hoffen wir, daß er a s den furchtbaren Wirrnissen, die ihn umstricken, den Ausweg findet, der die Be wahrung seines Landes vor ernsten Erschüt« terun cn ermöglicht. Sarrail über seinen Rückzug. Tie „Frkf Ztg." neidet aus Mailand: Magrini hatte am Sonnabend eine Unterre dung mit Sarrail. Er fand ihn nicht mehr so hoffnungsvoll wie vorher, sondern verbit tert, wenn auch entschlossen Sarrail sagte, daß er den Rückzug am 2. Dezember begon nen la' e, nachdem er schon geraume Zeit ge- se en hätte, daß die angestrebte Vereinigung mit den Seichen gescheitert sei. Um den R 'ckzua besser durchzusühren, täuschte Sarrail »lach keiner Darstellung die Bulgaren über sei ne A sichten, indem er seine Stellung am lin- en lUer des Vardar erneuerte und dadurch einen geplanten Vorstoß gegen Jstib vortäusch- te. In Karvardar und Kri wlac waren große Mengen Kriegsmaterial (600 Geschosse für je des Geschütz und Proviant für Wochen) auf- gestapelt. Die Räumung habe einige Zeit er fordert, sich aber dank des dort angelegten Brückenkopfes ziemlich glatt vollzogen. Als dann zog Sarrail seine Truppen vom linken Vardaritter zurück, sprengte die Brücken und unter rach den Schienenweg. Ferner leistete Sarrail noch beim Brückenkopf von Demir Kapu Widerstand. Die Bulgaren hätten heftige An griffe versucht und am linken Ufer des Var dar einen Schützengraben erstürmt, ihn aber nicht durch'rechen können. Die Ententepresse über den Rückzug aus Mazedonien. Die Meldungen der Ententepresse über die le tten Vorgänge in Mazedonien versuchen den offen ar unterbrochenen Rückzug der Franzosen und Engländer zu beschönigen und erklären, daß die Verluste der Bulgaren trotz ihrer ge genteiligen Versicherungen viel schwerer seien, als die der Engländer und Franzosen. Nach einer weiteren Mitteilung des englischen Kriegsministcriums sollen die Verluste der Engländer nicht mehr als 1700 Mann betra gen. Der Verlust von acht Kanonen wird da gegen in der amtlichen Mitteilung zugestanden. Ein Armeebefehl des bulgarischen Generalissimus. Aus Sofia wird berichtet: Der Generalissi mus Jekow erließ einen Armeebefehl an die Truppen, in welchem es heißt, daß die erste Armee Bpfadjeff durch die glänzende Offensi ve in schönster Harmonie mit den Verbündeten i re schwere Aufgabe glänzend gelöst habe. Die zweite Armee habe durch den Siegeszug in Mazedonien einen ewigen Dank des bulga rischen Volkes geerntet. Die Armee hätte es voll rächt, zu» verhindern, daß Mazedonien, die Wiege des bulgarischen Nativnalgedankens, durch französische Barbarei verunglimpft werde. Griechenland vor neuen Entscheidungen. Reuter meldet aus Saloniki vom 10. De zember: Gestern und heute haben die Obersten Pallis und Stailos vom griechischen General- staä mit General Sarrail einellnterredung gehabt, die sich auf die Fragen der militärischen Lage in Mazedonien bezieht. Ein Saloniker Matt erfährt aus französischer Quelle. Pallis babe im Auftrage der griechischen Regierung erklärt, daß die griechische Armee, wenn die bulgari- scken Truppen di« Ententetruppen aus griechi sches Gebiet verfolgen, sich zurückziehen werd«, um jeden gefährlichen Zusammenstoß zu ver meiden. Dieser Bericht habe große Sensation bervorgerufen. Athener Blätter melden: Die griechische Regierung erwöge die teilweise De mobilisation, und zwar wahrscheinlich zunächst der halben Armee. Die Agence Havas mel det aus Athen: Wie aus amtlichen Kreisen verlautet, stößt die endgültige Regelung der zwischen Griechenland und dein Vierverband schwe'enden Fragen nicht mehr auf ernste Schwierigkeiten Im Lause der Zusammen kunft zwischen Skuludis und der Gesandten der Entente am Freitag wurde die Gemein samkeit der Auffassungen in den Hauptzügen festgestellt. General Pallis telegraphierte aus Saloniki, daß diese Besprechungen sortschreiten und rasch einer befriedigenden Lösung entge gengehen. Keine Räumung Salonikis. Das Reutersche Bureau erfährt aus diplo matischer Quelle, daß die Verbündeten fest entschlossen sind, Saloniki nicht zu räumen. Diktatur in Saloniki. Wie Militärbehörden der Entente in Sa loniki forderten die Konsulate und die Staats angehörigen der nicht im Vierverband vertre tenen Staaten zum Verlassen Salonikis und Kavallas auf. Beschluß des Eutente-KriegSrateS. Nach dem „Petit Parisien" hat der Kriegs rat der Alliierten unter Joffres Vorsitz gestern beschlossen, verschärfte Maßregeln zur Erzwin gung eines endgültigen festen Abkommens mit der griechischen Regierung anzuwenden. Die Verhandlungen sollen nicht auf diplomatischem Wege, sondern rein militärisch zwischen Ge neral Sarrail und dein griechischen General- sta' geführt und zum Abschluß gebracht wer den. Die „Berlinske Tidende" meldet, der Kriegsrat habe den festen Entschluß gefaßt, die griechische Expedition unter allen Umstän den weiter durchzuführen. Der Atbener Kor respondent des „Petit Journal" erfährt sogar, daß der Schritt des Vierverbandes die Form eines Ultimatums tragen werde - Serbische Greueltaten. Serbische Truppen, die sich aus Prizren und Dibra zurückzogcn, schleppten, wie aus Sofia berichtet wird, viele vornelnne mazedo nische Persönlichkeiten mit sicb, die sie unter wegs grausam hinrichteten. Die Bulgaren fanden auf ihrer Verfolgung überall die Leich- name Ermordeter. Pekers Königskrone erbeutet. Alis Budapest wird der „B. Z." berichtet: Tie „Bälkanska Posta" meldet, daß die Kö nigskrone Peters von Serbien von den Bui- garen in einem erbeuteten Automobil gesunden worden sei. — Die Richtigkeit dieser Meldung ist nickst verbürgt, wird aber jetzt für wahr scheinlich gehalten, zumal bei den Verwandten früherer serbischer Staatsmänner wertvolle ser bische Kostbarkeiten vorgefunden wurden. Grenzenloses Elend der serbischen Flüchtlinge. Nach Meldungen üler Mailand sind die montenegrinischen Gebiete östlich des Tavaslws- ses nahezu ganz von der Zivil evölkerung ge- räuntt. Flüchtlingszüge wälzen sich auf den Straffen von Cetinse und Podgorica über Siutari nach Alessio in Albanien. Die ser- li^chen Flüchtlinge in Montenegro, di« von italienischen Blättern aüf 2^ Millionen Mann geschätzt werden, sind ohne Obdach und olne Nahrung und in grenzenlosem Elend. Ter italienische Transport von Lebensmitteln f n die Flüchtlinge ist infolge der Torpedierungs gefahr im Adriatischen Meer eingestellt. Gro ße Erregung herrscht in ganz Montenegro über das Ausbleiben der wiederholt und mit Be stimmtheit versprochenen englisch-französischen Hilke für Montenegro. Gefangensetzvng bulgarischer Kaufleute auf Malta. Das „Neue Wiener Journal" läßt sich aus Sofia drahten: Aus Malta eing«troffenen Nachrichten zufolge haben die englischen Mi litärbehörden auf Malta für 10 Millionen Kronen bulgarischer Waren l eschlagna' mt und 10 bulgarische Kaufleute zurückbehalten. Die bulgarischen Blätter .erweisen auf die Tatsa che, daß die in Bulgarien befindlichen Eng länder voll« Bewegungsfreiheit haben, und fordern Vergeltungsmaßregeln. Der Ssttmithisch-sasarifche Eenerslstaisbericht. (W.T.B.) Wie«, 13. Dez. Amtlich wird verlautbart: Russischer »rie-»sch«*pl«tz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Rrieg-fchaxplatz. In Tirol beschießt die italienische Artillerie den befestigten Raum von Lardaro sowie unsere Stellungen bei Riva, Rovereto und am Tol di Lana. In Jndikarien arbeitete sich die feindliche Infanterie näher heran; auf den Berghöhen östlich des Tales griff sie an und wurde abge schlagen. Im Görzer Brückenkopf fanden Geschütz- und Minenwerferkämpfe statt. Tin feindlicher An griffsversuch auf die Kuppe nordöstlich Oslawija war bald zum Stehen gebracht. Südöstlicher Kriegsschauplatz Die Verfolgungskämpfe in Nordost-Monte negro nehmen ihren Fortgang. Bei Korito wurden 800 Gefangene, bei Ipek neuerlich 12 serbische Geschütze eingebracht. Unsere Flieger bewarfen das Lager bei Berane erfolgreich mit Bomben. Der Stellvertreter der Chefr de» Generalstabes. v. Höfer, Feldmarschalleutnant. E O G Ser italienische Krieg. An der Jsonzofront unternahmen die Ita liener neue Angriffe auf dem Plateau von Doberdo. Ein Sturmangriff im Raume von San Martino wurde im Nahkampfe zurückge schlagen, wobei die Italiener große Verluste er litten. An anderen Stellen der Jsonzofront ist die Arttllerietätigkeit wieder stellenweise lebhafter geworden. Dagegen hat die Tätigkeit der Ita liener in Tirol, speziell in Judikarien, nachgelaffen. Damit zerfallen General CadornaS allerdings auch bereit« recht vorsichtig gehaltenen Berichte über Teilerfolge in nichts. Einige italienische Blätter besitzen den Freimut, schwere Anklagen gegen England zu richten, das eigentlich nicht« für die Balkanaktion getan habe. — Die Blätter hätten eigentlich näher liegende Objekte, gegen die sie ihre Anklagen erheben könnten.