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WM MW WMm KrMMN -MM §7 2 nebla! s. 4». Rr 20« sen gevad« „Pfeil" heißt! den Li»htr-Ieit»»z. « » Allerlei Kttrzweil. « » Kampflied Fest vereint die Brüder stehen, Alle helfen sich in Not. »rüder, V sen, Ehrentafel (Auflösungen in nächster Nummer.) wie ein Furchtlos trotzig, hallet au»! Wenn Ihr au »harrt unverdroffen, Teilt der Lieg die Palm» au». Wotdemer Freiherr von Schel«, Oterlrutnant a. M. RStseleckr «««I. sich nur in Deckung niedergeschmissen, Gl»ßlSf««ge» am» N»mmer 35. De» Rätsel«: Achtello« — achtlos. Der Scharade. Bergarbeiterstreik ^Berlin, Garbe, Liter, Streistjk). De» Wort-Rätsel«: «ehre __ Eh„ Der Rechenaufgabe: Da« erste Pferd kostet 580 Mk., das zweite 650 Mk. Der Scherzstagen: 1. Die Nähnadel. 2. Der Kochlöffel. 3. Die Kette. 4. Strickende alte Tanten. 5. Weil sein Plan so oft durchkreuzt wird. De» Btlder-RätselS: Rentenempfänger. Ganatag, den L. September IVIS jetzt rächten sie schon wieder die Köpfe auf und spähen. Eine neue schwere Granatenveihe der deutschen Geschütz« donnert hinter die Wälle hinein. Es dröhnt und wirbelt und I qualmt. Können denn Menschen in einer sol chen Hölle noch leben? Und jetzt - ein Be- sebl, wie ein Heller Schrei, klingt über die Gräben der Sachsen hin, und in der gleichen Sekund« tauchen aus der Erde di« Hundert« von Feldgrauen heraus, als wären sie ein einziger Leib mit einem einzigen Willen. Ein < raufendes Hurra! Und wie flinke, an allen Gliedern geschmeidige Knaben, so jagen die dreißig, bis vierzigjährigen Männer über die Wiese hinaus, mit gefälltem Bajonett, dem Feinde entgegen, -- Mich reißt es mit — man kann doch in solcher Minute nicht ruhig und unbeteiligt stehen bleiben! Und während ich zwischen den Sachsen über die Wiese empor hetze, daß mir der Atem vergeht, hab' ich die Empfindung einer schönen, wunderbaren Stille. Ob die Russen noch schossen» noch einen Wi derstand versuchten? Ich weiß es nicht. Als die Drahthindernisse mit den Spaten zerschla gen. waren, und als wir eindrangen in die Höf« des Festungswerkes, standen neben zer rißenen Leichen die noch lebenden Russen zu vielen Hunderten unbeweglich umher, stumpsinnig gewordene Geschöpfe, die Blitzschlag streift« und mit Betäubung über goß. Und überall die umhergestreuten Flin ten, überall Geschütz« und Maschinengewehre. Und so unglaubliche Mengen von Munition, das: der Feind sich in diesem Fort noch Wo chen und Monate hätte halten können! Aus einem Geleise, das aus d«m FeftungStor hin- au-fjührt zu den Gräben des Forts, stehen viele Rollwagen, die mit schweren Granaten beladen sind. Man erkennt: das Festungswerk sollte für einen langen und zähen Widerstand mit einer noch größeren Munitionsmenge versehen werden. Aber Meister Beseler und die Sach sen der Brigade Pfeil waren flinker im An griff, als die Russen in ihrer Fürsorge. Ein seiner und liebenswürdiger Zusammenhang, daß diese tapfere, sturmflinke Brigade der Sach- Gemäuer ich mich zu decken such«, liegen drei Sachfen, die für ihre Heimat starten; sie sind mit den braunen Zeltbahnen zugedeät; Tornister und Helme sind zu Häupten der Go sallenen ausgestellt; die grauen Helmbezüge tra gen die Regi.nentsnummer. Außerhalb des Hofes, aus einer gegen das Fort emporsteigen den Wiese, gewähre ich die ersten 3 Schwarm- reihen vieles Regiments in den frisch ausge- wor enen Deckungsgräben. Und während ich unter den, Granatendröhnen Hinblicke über die graue Perlenrei e von hundert deutschen Köp fen, muß ich plötzlich von Herzen lachen — zwischen der ersten und zweiten Schwarmreihe Iveidet und schnattert eine grobe Herd« von graugefleckten Gänsen. Sie zupfen die Grä ser; wenn «ine Granaw auseinanderspritzt gut- ken sie verwundert umher; mit luftigen Wor ten, dock) vev e ens, machen die Sachsen den Ver uch, die fetten Vögelchen aus dieser nicht ganz ungef ährlichen Gegend zu verscheuchen. Und einen h r ich sagen: „Nu, meinetwächen, laßt sc ona ern, hier is es immer noch äu gen hmer, als in der Bratreehre!" Ter wei tere Verlaus diefer großen Lebensweisheit er lischt in einem gewaltigen, die Erde er schütternden Drohnen. Drob «ft, hinter der Um wallung des Forts, haben gleichzeitig vier schwer« Granaten eingeschlagen. Eine ,näch tige braune Wolle umwickelt das FestungS- Werk. Fünf Feldgraue tauchen aus dem ersten Deckungsgraben heraus — eine Patrouille von vier Mann, die ein junger Leutnant führt. Im Lausschritt eilen sie über das Gehüng der Wiese hinaus — hinter einer feindlichen Schieß scharte, die aus dem Qualmgewirbel heraus- dämmert, seh' ich ein paar f Rufsenköpfe hin und her huschen —, und als die fünf mutigen Sachsen das Drahthindernis erreichen, prasselt ihnen eine Salve entgegen. Alle fünfe stür zen — mir schnürt es das Herz zusammen —, ab«r nein, Gott sei gepriesen,. sie leben, sie ha- De«kfpr»che. WaS unS not ist, unS zum Heil Ward'S gegründet von den Vätern. Aber das ist unser Teil, Daß wir gründen für die Gpätern. immer des schönen Und ernsten Verses den ken, den ich in Belgien au, dem Gva. kreuz eines Landwe rmännes gelesen ha:«: „Dir, liebe Heimat, Segen und Heil! Ich .in gewesen von dir ein Tel, Ha / dir mein Herz gegeben zu essen, Wirst meine Kinder nicht vergessen!" Da weckt mich ein machtvolles Trihnen aus meinem ernsten Sinnen. Das WirkungS- schießen hat begonnen, uni die elfte Stunde, als der graue Tunst, der alle Tinge un schüft- ertc, sich ein wenig zu lichten begann. J«de Zeichnung der Ferne tritt klar heraus, zur Linken leuchtet in einem tiefen, -breiten Tal die große Silberschlange des Narew, d«r die Weich el sucht, und zur Rechten, vor dem qualmenden Fort, steigen zwei weißglänzend« Leuchtkugeln auf, die von den Unseren mel- den: „Wir liegen schon zweihundert Meter vor den Wollen!" Die Rauchbäume und Trüm- mc/öntäncn, die von Unseren Granaten er zeugt werden, rücken tiefer in das Fort hin ein, es dröhnt und donnert, es tackt und knot- tert, die Erd« bebt bei den Aufschlägen, all« Luft ist Saufen und Hall — und Punkt 1 Uhr hör' ich den Oberstleutnant mit ruhiger Stimm« sagen: „In zehn Minuten kann ich den Sturm beginnen lassen!" Ich renne zur Straße hinunter und springe ins Auto. „Los!" Nur ein« kurze Fahrt, bis zum Ufer der Wjera. Di« Brück« ist wegge! mnnt; zwischen ihren verkohlten Bvl- kenstünipfen ist ein schmaler Brettersteig über das Wafter gelegt. Während ich da hinüber- turne, seh' ich zur Linken die gesprengt« Ei- sen! ahnkrücke, in deren zerknülltem Gitterwerk, gleich einen: sonderbaren RiesenfiM im Netze, ein Güterzug mit einer großen Festungskanone h ngt. Trüber: ein kleines Dorf; obwohl der Mittag küll ist, wird es hier für einige Mi nuten heiß; die russischen Granaten Platzen in den Gärten, und die Schrapnellkugeln prasseln über die Dächer her — der Gegner scheint die Nähe des Sturnns zu fühlen und macht noch einen gewaltsamen Versuch zur Abwehr der Tinge, die ihm drohen. Im Hofe des Bauernbaufes, hinter dessen Ja, wir woll'n den Sieg erringen, Gotte» Kräfte steh'n un» bei. Ja, wir woll'n die Well bezwingen; Fester Glaube Losung sei! Nicht» vom Feind kann un» geschehen; Keine Furcht unS wandelt an; Alle» muß zum Guten gehen: Borwärt», aufwärt» geht die Bahn. Necht»mlfg«dt Da bin ich wieder, Herr Hauptmann, sagte ein Unteroffizier. Sie sehen, daß mein Kommando ziemlich zusammengeschmolzen ist. Ein Drittel davon streckten die feindlichen Kageln nieder, ein Viertel davon haben mir die verdammten Rothosen gefangen. Der sechste Teil ist schwer verwundet. So habe ich denn mit großer Mühe diese neun Mann »urückgebracht. Wie stark war das Kommando oe« Unteroffiziers. Wh-rzrittfel. Grüne Pläne läßt mein Wort Dir vor deinem Äug' entstehn, Nimmst du e» hingegen fort, Jst'S al» eine Stadt zu sehen. VUber-Ailtfel. seiner Ziehharmonika „Deutschland über alle»" spielte und dadurch die Kameraden zum Sturmgesang anfeuerte. Beim Eindringen in die Graben wurde ihm da» Instrument zer trümmert. E» war früher den Engländern abaenommen worden und trug die Firmenbe zeichnung „Meinel u. Herold, Klingenthal i. S". Müller wurde für feine Unerschrockenheit mit der Friedrich-August-Medaille au-gezeichnet. Lie Haadgraaate. Folgende Geschichte eine» biederen Sachsen erzählt ein Oberleutnant: Ich war verwun det in einem Lazarett an der Westfront. Neu ankommende besah ich mir und fragte nach Ort, Zeit und Umständen der Verwundung. Eben kommt wieder ein Transport au« dem Argonnrr Wald, wo Minen und Handgrana ten die Hauptrolle spielen. Ein Sachse ist schwer verwundet; eine französische Handgra- nats wurde ihm auf zehn Schritt an da» rechte Schläfenbein geworfen und explodierte. Der Kopf ist unförmig geschwollen und da« ganze Gesicht Übel zugerichtet. Der Mann hat Fieber und sehr starke Schmerzen. Ich frage: „Na, wa» war denn da« ?" — „Enne Handgranade, Herr Oberletduant!" Mitleid«- voll übersehe ich nochmal» die schreckliche Wirkung. Der Sachse blinzell mich durch da« halboffen« linke Auge an, und stockend kommt'» Sia tapferer Erzgebirgler. Einen hervorragenden Beweis von Kame radschaftlichkeit und heldenmütigem Opferstnn gab der Soldat Süß au» Raschau im Erzge- i birge. Die Engländer hatten einen Teil unseres Schützengraben« durch eine Mine ge- sprengt und belegten ihn nunmehr mll einem mörderischen Infanterie- und Artilleriefeuer. Die Verwundeten und Verschütteten waren hierdurch auf« Schwerste gefährdet. Soldat Süß übersah sofort die Sachlage und eilt« ohne besondere Aufforderung al« erster au» dem benachbarten Teile de» Schützengraben» herbei, um die Unglücklichen zu bergen. Un geachtet de« feindlichen Kugelregen« arbeitete er mit noch anderen inzwischen herbeigekom menen Kameraden und rettete so manchen vor dem sicheren Tode. Nachdem diese schwere Aufgabe gelöst war, beteiligte sich Süß ganz besonder» unermüdlich am Neuau»bau der Stellung, indem er Sandsäcke zum Au»werfen der »resche herbeischleppte, bi« ihm schließlich ein« Kugel einen Arm zerschmetterte. Ei» „erfchrackeaer Sachse. Durch große Unerschrockenheit zeichnete sich der Soldat Lermann Müller au« Zwickau am 13. Mat bei einem Sturmangriff im Westen dadurch au«, daß er beim Vorgehen und Nehmen zweier englischer Schützengraben auf WaS auch die Zukunft bringen mag, Bück mutig ihr entgegen. Es birgt drS Leben« trübster Tag Auch in sich GotteS Segen. Sie Sachse« bei der EM- »az voll Ram-Seorgie«». ' In den Münch. N. N." schreibt Dr. Ludwig Gang'per in dem letzten seiner Be richte aus dem Oster:: In den: eintönigen Grau, das alle Nähe und dicker noch alle Feme umschleiert, erkenne ich undeutlich das Fort III, das auf zwei Ki lometer-linier dem Fluss« Wjera liegt undan- zufehen ist wie ein flacher, mit hundert schwarz braunen Straußenfedern testeckter Riefenhut. Hinter grau umwickelten Obstgärten und Wäld chen d mmern die Umrisse von Hausdächern, zur Linken die Garnisonkirche von Panje- chowo mit ihrem schönen, an nordpanzosische Formen erinnernden Turme, und zur Rechten di« schmucke, dreimppelige Kathedrale von Alek- sandrqjska. Und dahinter — ein prophetisches Zeichen dieses grauen Morgens — steht eine Reihe von acht mächtigen Rauchsäulen. Sie qualmen an der Weichsel, dort, wo die un- sicht.are Zitadelle stehen muß, und erzählen, daß der Feind seinen letzten Halt verloren gi t und Feuer in die Magazine wirst. Mit der Freude, die ich fühle, mischt sich eine be- klmnmenc Sorge. Wird General Bvtr, der Kommandant der Festung, sich zur Ue. ergab« entschließen? Oder wird er die zwanzig- oder dreißigtaufend Mann, die ihm nach den Kämpfen der vergangenen neun Tag« noch ge blieben sind, zu einem Ausfall sammeln, sie zu einem letzten Verzwei lungslampse gegen die Unseren führen. Kommt es so, dann wer den unsere Feldgrauen, die Sachsen, die Schlesier, die Rheinländer und die Berliner, auch diesen Entscheidungskampf bestehen, und wär' es unter den schwersten Opfern. Das weiß ich. Aber dieser gläubige Gedanke zeigt mir auch harte Bilder. Wir haben vor Geor giews? nur Landwehr und Landsturm liegen. Feste, treue, beharrliche Mannsleute sind es. Toch in der Heimat haben sie alle Frauen, die bang nach chren Männer:: dürsten, und laben Kinder, die sich sehnen nach d«r H«:m- kebr ihrer Väter. Und bei den schmerzenden Bilden:, die meine Sorg« mir zeigt, muß ich Wir begrüßen es mit Weinen, Wenn eS wird bet un« erscheinen, Und e« knüpfen an sein Scheiden Meistens auch sich bttt'rc Leiden. Dennoch wollen wir's nicht aussen, W.il wir schon im voraus wissen, Daß die Zukunft unS wird lehren, Wie so schwer eS zu entbehren. 2. Mit a als Seestadt dir bekannt, Und auch durch eine Braut. Mit g der Köchin echter Stolz, Wenn sie mich glänzend schaut. ES kann un« von rotem und bleichem, Von lächelndem, bebendem Munde Willkommen, erschreckend erreichen, " In guter, in unsel'ger Stunde. Wir müssen e« wahren und hüten, Denn Schaden erleiden dyrs'» nimmer, Und leicht, wie die zartesten Blüten, Verliert es den glänzenden Schimmer. Gcharstze. Die ersten beiden ragend stehn In unsern deutschen Forsten, Wo steil zur Höh die dritte steigt, Die stolzen Adler horsten. DaS Ganze wird für immer sich In unsre Herzen graben, Weil Deutsche dort die größte Schlacht Der Welt geschlagen haben.