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Oberlungwitzer Tageblatt * / ?77 Lokalmyei-er Mr Oberlungwitz, Hermsdorf, Lemsdorf, Wiistenbrand, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg rr LaS „Obrrlui «mommen. M.M Reg-Nr. 1572. Getr. Nr. 94. haben Der „Berner Bund"' schreibt u. Tie a.: Er- Räuenmig Warschaus ist für das russische Pre- 4 1 Mrfchll« tigen. ihrenIüußeren^FortS. ->4 des engeren stand. Nach bis an das auf die um stungswerke Zum Empfange waren die Spitzen der Behör den und der Geistlichkeit erschienen. Aus eine huldigende Ansprache des Stadlpräsidenten dank te der Erzherzog und betonte, daß die r erblin deten Armeen leinen Krieg gegen die tätige Bevölkerung führten, falls diese sich jeder feind« Bei Abholung in monatlich 42 Pfg. jährlich L>tl. l.öO, I sich im Angrif,« aus die Festung befinde. Bei der erpro len Kraft unserer schweren Belage rungsgeschütze ledeutete das das baldige End« des Kamp es um diese wichtige Festung, de- rchowt ^r^die'äm «brnd erscheinende Nummer bis"spätestens Iv"Uhr vormittag-'; größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. — Bei°Wiederholungen wirb entspreche. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgrschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nutzt üb. Städtischer Verkauf von Fleischkonserven Montag, den 9. August 1915, vorm. von 10—12 Uhr im Laden des Hauses Altmarkt 28. Abonuemcttlrlprrirr: den Ausgabestellen metteljäwvch Ml. 1.25, Durch Boten frei ins PM'S gelieferl viertel- monatlich VO Pfg. Durch die Pvn !>e;ugen ren Fai! noch unabsehbare Folgen dürste. vierteljährlich Mk. I.do exklusiv Bestellgeld Einzelne Nummern IO Pfg — I sichst abzulenken, indem sie lange Artikel in I den Vordergrund schoben, die sich ansschlich- wr» I lich mit dey Erklärung Poincares, mit der günstigen Lage aus dem Balkan usw. beschäf- unawitzer Tageblatt" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tage-. — Bestellungen nehmen di« Gtschäst-- und Au»äabesWllrn, di« AU-trägdr, sowie Örtlich, tanstalten und die Landbriefträger entgegen- — Als Extra-Beilagen erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt" und monatlich ein Mal die „Kirchlichen Nachrichten". — Die »««ahme der Inserat, ' — - -- —--- -» ------ ----- - - --- - - - - echender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alKtmldigrr Zahlung. Bedeutung öeigelegt werden mußte. Vorher alten wir bereits am 4. Februar von Hefti- gen und erfolgreichen Kämpfen bei Bolimow und Sochatschew gehört. Andere wichtige Er eignisse hatten inzwischen die Aufmerksamkeit oon diesem Teil des Kriegsschauplatzes abge lenkt. Die große Durchbruchsschlacht bei Gor- lize wurde geschlagen und das durch die Kar- pathenkämpfe und die neue schwere Niederlage ei Gorlizc geschwächte russische Heer mußte sich zurückziehen. Die Verbündeten Mitten die ge- waltigc Neberlegenheit üler das russische Mil lionenheer erlangt. Nun war der Zeitpunkt 'elommcn, um auf der ganzen Linie zum An rif vorzugehen. Am 14. Juli setzte die ge- wattige Offensive im Osten ein. Am 16. Ju li bei Krasnostaw und am 17. Juli aus dem anderen Flügel bei Alt-Auz geschlagen, mußte das russische Heer an diesem Tage auch vor Warschau die rückläufige Bewegung antreten. Ein gewaltiger Wall stand in der befestigten Narew- und Weichsel-Stellung unserem Heere gegenüber. Die Arbeit der nächsten Tage war es, diesen Wall aus Stahl, Stein und Eisen zu brechen. Die größte Schlacht der Geschichte nahm ihren Anfang. Am 19. Juli wurde vor Warschau ein weiterer bedeutender Erfolg von unseren Truppen erzielt, denn unser Heer drang bis zur befestigten Blonie-Grojez-Steß lung mit solcher Kraft vor, daß die Russen die se starke Befestigung zum Schutze im Westen von Warschau schon am 20. Juli aufgeben mußten. Die Dinge gediehen immer weiter mit Riesenschritten zur Entscheidung. Am 23. Juli wurden große Erfolge nördlich Warschau erzielt. Die bc den starken Narew-Festungen Rosan und Puttusl wurden erobert und der Ucbergang über den Narew erzwungen. Diese Mauer war also zum Teil bereits zerschmettert. Auch im Süden kam es bald zu größeren Er folgen. Am 25. Juli gelang es schon unseren Truppen, im Süden der Festung mehrere wich- üge russische Stützpunkte zu erobern. Ter Kreis wurde immer enger geschlossen. Bereits am Dienstag wurde gemeldet, daß unser Heer sich bis auf wenige Kilometer an die Werke Warschaus herangearbeitet habe. Nachdem die Russen am 5. August aus der Blonie-Stellung in die äußerste Fortlinie geworfen worden wa ren, hörten wir die h^deutsame Kunde, daß die Armee des .Prinzen Leopold von Bayern Hoh«ug«t»'trnstth»l, ««hvstr-ke » n. Msm — - - .— ..———7—--- Teicken-^rtztärung: MsM Stt-rsen------- kyendadnen»-7^---- VsiöW ten, gingen am 5. August um 5 Uhr morgens, o ne vom Feinde angegriffen zu werden, in die neue, ihnen bezeichnete Front zurück, nach dem sie eine Brücke über die Weichsel hinter sich in die Lust gesprengt hatten. Ein deutscher PolizeiprSfideut in Warschau. Der Kölner Polizeipräsident v. Glasenapp ist in gleicher Eigenschaft an die deutsche Ver- waltung von Warschau berufen worden. Der Jubel der -»eilen polnischen KönigSstadt. Das Stadtpväfidium von Krakau, wo gleich falls Kundgebungen stattfanden, erließ einen Ausruf, in dem es heißt: „Bürger! Ich teile euch die freudige Nachricht mit, daß Warschau nach 100 Jahren von der russi - schen Sklaverei befreit ist. Die Grenzen, die ein Jahrhundert lang die beiden würdigen^ Hauptstädte Polens, Krakau und Warschau, trennten, sind nicht mehr. Gott segne unseren Monarchen und die heldenmüti gen Armeen dafür, daß wir solche Festtag« er leben. Wir dürfen mit Hoffnung auf eine goldene Zukunft blicken." Der Berner „Bund" über de« Full Warschaus. Sonntag, iev 8. AMst IBS. -f . - - -.'»M oberung der Festung Lüttich. Von Lüttich bis Warschau! Welch eine Fülle starker, stolzer Siege, strahlendster Freude und tiefsten Leids birgt für uns der Zeitraum, der den Fall Lüt- üchs und den Fall Warschaus verbindet. Welch furchtbare iLchicksalsschläge schmettern auf die Gegner nieder, welch erniedrigende Demütigun gen mußten sie leidend ertragen! Vorm Jahre pra lte Poincare mit einem „Stoß ins Herz des Deutschen Reiches", Nikolajewitsch tat sich nächtig mit einem Spaziergang nach Berlin, und Lord Curzon, der frühere Vizekönig von Indien, sah im Geiste schon seine lieben Gurl- - as in Berlin unter den Linden herumschlen dern. Und jetzt? Die Krönung des Siegeswerks im Osten nennt der militärische Mitarbeiter der „Vvss. Ztg." die Einnahme Warschaus. Tie große Lagerfestung, so sagt er, wurde erobert, ohne das: es gelang, die gesamte Besatzung gefan gen zu nehmen und das ursprünglich.in der Festung befindliche Material an Geschützen, Handfeuerwaffen, Munition, Perpflegungs.e- ständen und dergleichen ganz zu erbeuten. Ein großer Teil davon ist jedenfalls von den Rus- >en rechtzeitig zurückgeschafft worden. Es wä re a'er falsch, wenn man, dadurch veranlaßt, die große Bedeutung unterschätzen wollte, die die Besitznahme von Warschau und Iwangorod für die Verbündeten hat. Im Besitz der Weich« scllinie und der an ihr gelegenen Festungen sind die Verbündeten in der Lage, auch mit verhsiltnismäßig schwächeren Kräften jeder rus sischen Offensive gegen Polen und Schlesien zu begegnen. Auch ein Vorgehen gegen Ostpreu ßen oder Galizien ist ausgeschlossen, da sich die Russen alsdann, ds n Flankenstoße aus der Weichsellinie aussetzen würden. -Sollten die Verbündeten den Vormarsch nach Osten fort- setzen, so bietet die befestigte Weichsellinih eine vorzügliche neue Basis, die durch zahlreiche Ei senbahnen mit der Heimat verbunden ist, so daß sich sowohl Truppenverschiebungen wie die Heranführung des Nachschubes ohne weiteres bewirken lassen. So ist die Besihnabme der Weichsellinie von entscheidendem Einfluß aus die Fortführung der Operationen, und zwar nicht nur auf dem östlichen, sondern auch auf den anderen Kriegsschauplätzen. Mit Recht hat ein auswärtiges Blatt gesagt, daß der Ver- lust von Warschau den Zusammenbruch des Vierverbandes bezeichnet. Wie Warschau i« unsere Hiknde fiel. Mitte Juni dieses Jahres war es, daß un ser Generalstab eine kurze Bemerkung von ei nem erfolgreichen Einbruch in die russischen Stellungen bei Bolimow in den Tagesbericht einflocht. Seit Monaten hörten wir nun wie der zum ersten Male von kriegerischen Ereig nissen mi dieser Stelle westlich von Warschau und es war offenbar, daß der Wiederaufnahme der Offensiv« vor Warschau diesesmal große > 7 «V pH! - * Inserkionsgebühren: . - Lotal-Jnsrrate di« «gespaltene Korpuszeile oder deren Ram» IS WA» «nSwärtig« Id Pfg,, di«, Reklamezeile SO Pfg-, di, OgrspavE H Zeil« im, amtlichen Teil 40 Pfg. - Sämtliche Inserate finde« gleichzeitig, in dM «eitverdrettet« ' „Hohenstein-Ernftthaler Anzeiger" Aufnahme. Getreidepreise für die neue Ernte. Nachdem die neuen Höchstpreise für Roggen und Weizen bekannt gegeben sind, dürfen die Mühlen und Getreidehändler, welche für den Bezirksverband das Getreide aufzukaufen haben, nvr noch die neuen Höchstpreise zahle«. Diese Höchstpreise betragen bis Ende Dezember für Rogge« 11.LS Mt. Pro Zeutuer, für Weizen 18.LS Mk. pro Zentner. Glauchau, den 4. August 1916. Der Beztrksverband der Königlichen AmtShauptmannfchaft Glauchau. Amtshauptmann Graf v. Holtzeudorff. Der Einzug in Lublt«. Unsere Kartenskizze gibt I Aus dem österreichisch-ungarisch«n Kriegs« einen Ueberblick von der I pressequartier wird gemeldet: Erzherzog Joses I Ferdinand zog Donnerstag vormittag an der Festung Warschau und I Spitze seiner Truppen feierlich in Lublin ein. Sie Entscheidung im Osten. Sin bedeutungsvoller Jahrestag. Wir feiern heute den Jahrestag der Beteiligung sächsischer Truppen an der Einnahme Warschaus. Der „Kölnischen Zeitung" werden über den Einzug der deutschen Truppen in Warschau fol gend« Einzelheiten gemeldet: Zwei Tage ha ben unsere Geschütz« ohne Unterbrechung vor den Festungswerken ihre dumpfe, eherne Spra che geredet. Da die Russen nach Ausgabe der Blonie-Linie versuchten, den deutschen Vor marsch aufzuhalten, dauerte noch in der letzten Nacht eine gesteigerte heftige Beschießung mit der ganzen Artillerie des Feldheeres an. Doch schon um 1 Uhr räumten die Russen das von den Bayern bedrängte Fort 6; bald daraus griffen Württemberger, Sachsen und Preu- ßen die weiteren Werke an. Vor den Bastio nen von Werk 7a, 8 und 9 kämpften preußi sche Regimenter, die sich, wie die Sach sen vor Werk 5, schon tags zuvor bis a'n die Drahtverhaue herange « arbeitet batten. Ueber die Gräben stür- mend, drängten sie nun vor. Es entstanden.^. - . . so aus der ganzen westlichen Angriffsfront Heß I Age unendlich schlimme r a ls die tige Kämpfe; wir erlitten keine übermäßigen I Preisgabe LembergS. Die Russen Verluste. Von einer f r e i w i l l i g e n I ^sitzen n l ch t m e hr g e nu ge nd St r ei t« Aufgabe Warschaus durch d ie kräfte, um eine Armee m der Festungsest. Russen kann keine Rede sein. Die > zulegen und rechnen nicht mehr m,t der Wie« Russen wurden regelrecht von unseren Truppen I derausnahme der Offensiv« in einer Frist, die h i n aus ge sch l a g e n. Sie leisteten vor I einen Entsatz gestattet hätte. Rußland ist ge« und in der stark befestigten Verteidigungslinie I zwangen, sein Herr hinter den Bug und viel« Fortgürtels einen weiteren Wider« I leicht noch viel weiter zuruckzunehmen, um es ihrem Zu-rückgehen durch die Stadt i vor dem Verderben zu retten. Auch die sorg- östliche Weichseluser, wo sie sich I Illigs politische Vorbereitung, welche der ruf« die Vorstadt Praga errichteten Fe- I fisch« Kriegsminister in der Duma dem Rück« stützten, sprengten die Russen alle I KM angedeihen ließ, laßt di«strategische Äi- Weichselbrücken. In den genommenen Westwer. I 9? ^cht in hellerem Lichte erscheinen. D i e ken erbeuteten wir Maschinengewehre und Ge- I russische Heeresleit u n g mutz schütze aller Kaliber. Warschau selbst hat bei I l ch . grausam « r N § twen « der Beschießung so gut wie gar nicht gelitten. I digkeit e i n Gesetz wel« Beim Einzug unserer sich in der besten Versaß I "ie Gegner mit Blut und sung befindenden Truppen bemächtigte sich der I Eisen v 0 rs ch r i eben. Bevölkerung ein großer Freu-I h»llS«dtfche Stimme, d e n z u st a n d. Alles drängte sich auf Markt , ^euws ^nt den Fall Warschaus ein großes Ereignis, vielleicht das wichtigste des ganzen Krieges. Warschau sei nicht allein die Hauptstadt Polens, es war auch jahrelang der Mittelpunkt der militäri schen Operationen Rußlands und vermutlich der Sitz des Hauptquartiers, jedenfalls aber die Stelle, von wo die Drähte nach allen Teilen der Front ausgingen. Der Widerstand des westlichen Festungsgürtels Rußlands sei nun endgültig gebrochen. Die Wiederaufnahme der Offensive sei lange Zeit unmöglich. Niederschmetternder Eindruck i« Paris. und Straßen zusammen. Man winkte den singend einziehenden Regimentern zu, lachte, jubelte, so daß der Einmarsch fast einem Tri umphzuge glich. Die ganze Weststadt war auf den Beinen. Erst in der Nabe der weitevge- legenen Straßen änderte sich das prachtvolle Einzugsbild; dort wurden die Straßenzüg« leer, denn es entspann sich sofort ein kräftiges Nachhutgefecht, in das zur Unterstützung der Infanterie Maschinengewehr- und Artillerieab teilungen mit eingriffen. Der russische Generalstab über den Verlast I Nach den Pariser Morgenblättern zu urtei- Der Generalstab des russischen Generalisfi- I h«t die Nachricht von der Einnahme War- inus teilt mit: infolge der Verhältnisse der I schaus in Paris» geradezu niederschmetternd ge- " erhielten unsere Truppen I wirkt, trotzdem seit langem nichts verabsäumt westlich von Warschau den Befehl, auf das I worden war, die Pariser Bevölkerung auf den rechte Weichseluser zuruckzugehen. Nach den I schweren Schlag vorzubereiten. Die Presse ver- c 1 «gegangenen Berichten wurde dieser Befehl I ch ihren Kommentaren krampfhaft den ausgefuhrt. Di« Truppen, die Warschau deck- , großen Erfolg der Deutschen zu verkleinern; nicht einmal ein moralischer Eindruck auf die Neutralen wird zugestanden, geschweige denn ein strategischer Erfolg. Außerdem versuchten die Blätter die Aufmerksamkeit der Leser mög- Fernsprecher Str. 1^1. . . - , 7 - '