Volltext Seite (XML)
OUerMMr Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz^ Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, WULendrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, GMmch, «r. 187 Sonnabend, den 10. IW N1S u. SMng Fernsprecher Nr Ibl. GkschästssteL? Bahrlftraßc 3, griff liier. Hohenstein-Ernstthal, am 9. Juli 1915 Der Stadtrat. Oberlungwitz, am 7. Juli 1916. Der Bemeindevorstand. zudringen vermochten. waren indessen ist v. deutsches Unterseeboot 3 Milliar- Das? die Italiener diese schö- nicht glauben, ist verständlich. neu ist." Durch ein den versenkt! ne Geschichte Höfer, ^eldmarschalleutnant. Angriffe wurden jedoch Zamasz größere Kämpfe slaltfinden. Tie Rus sen suchen unter Heranziehung aller verfügba ren Kr.fte das Pordrängen der Verbündeten gegen Lu Im, den wichtigen Eisenbahnknoten- puu.1 zwi'chen Krasnik und Iwangorod, zu verhindern. An einigen Zielten dieser Front gingen die Russen verzweifelt zum Gegenan ¬ durchweg unter schweren Verlusten des Gegners zurückgeschlagen. An den übrigen Fronten tonnten die Verbündeten an einzelnen Ziel ten durch Erstürmung von ^üitzvunkic» neue Erfolge erringen. Die russische« Verluste im Mai und Juni beziffern sich auf Grund amtlicher Mitteilungen auf insgesamt 1384 Offiziere, 5 2 0 2 0 7 Mann als Gefangene, 367 Ge schütze und 107 7 Maschinen gt« - wehr e. Dazu kommen noch die blutigen Verluste, über die allerdings genaue Angaben nicht vorliegen, die aber auf mindestens etwa 200 000 Mann sehr wohl veranschlagt werden können. Das würde Gesamtverluste von nahezu '/« Millionen Mann ergeben. — Die am 1. Juli westlichen Stils erschienen vier letzten russischen Offiziersver lustlisten für die Zeit vom 1. April weisen 9786 Offiziere als tot .und 15 681 alch ver wundet aus. Der neue ruffische UaterstaatSselretär -eS Innern. Wie „Rußkoje Slowo" meldet, wurde zum Unterstaatssekretär im russischen Ministerium des Innern Fürst Wolkonsky ausersehen. Der Justizminister soll durch eine liberale Persön- lichkeit ersetzt werden. dritte, mit allen verfügbaren Kräften unternom mene Sturmangriff schmählich zusammenbrach, sondern gestaltet sich auch in Libyen immer beunruhigender. Nur noch ein ganz kleiner Küstenstrich dieses jüngsten Kolonialgebietes be findet sich in der Hand der Italiener. Die gtaltaaos — betrogene Betrüger! Den Budapester Blättern wird gemeldet, die Stimmung in Italien sei sehr gedrückt. Eng land habe eine Anleihe von drei Milliarden versprochen, wenn Italien Oesterreich-Ungarn in den Rücken falle. Diese Summe ist aber bisher nicht in die Hände der Italiener gelangt. Die Eng länder behaupten dagegen, daß sie das Geld schon vor langer Zeit a b g e- schickt hätten, das; aber das Schiff, wel ches das Geld beförderte, von einem deutschen Unterseeboot torpe diert wurde. Die Italiener schenken jedoch dieser Nachricht keinen Glauben. Auch nur ein kleiner Zwischenfall, und doch, welch tiefer Sinn steckt in ihm! Für drei Milliarden, auch wenn sie dafür die Zölle ver bänden müssen und zu Leibeigenen Englands vcrde», würden die Herren um Salandra und Sonnino ihre eigene Mutter verraten. Nun l>aben sie den „Verrat auf Vorschuß" hegonnen, haben den Dolch schon gezogen, ehe das Geld in ihren Taschen klimperte, sehen sich plötzlich in der fatalen Lage von betrogenen Betrügen! und lernen, über der alten Weisheit zu sinnen, daß „durch Betrug erlistet noch nicht gewon- dcrlen jeden Versuch zur Eindämmung der schnell um sich greifenden Verheerungen. Die wenigen in Arras zurückgebliebenen Familien siohen. Die Reste der nicht rechtzeitig wegge- schafflen englischen Heeresvorräte wurden ven nutztet. Nach Zerstörung der Kathedrale muß mangels eines nützlichen Auslugpunkles die Artillerie der Verbündeten eine andere Aufstel lung erhalten. Sie kennen die Engländer, und überdies sind sie selbst mit allen Salben geschmiert. Die kaum darin, da flogen sie auch schon wieder lnraus, und damit zugleich flog auch der Franzchenjubel von dannen. Bei den Kämp fen um die Gralenstellungen werden jetzt viel fach Handgranaten verwendet. Tas war auch bci Souchcz der Fall. Alle feindlichen Angrif fe brachen unter schweren Verlusten für den Feind in unserm Feuer zusammen. Um uns die cro erten Stellungen bei Apremont wieder zu entreißen, machten die Franzosen in unun Zerbrochenen Tag- und Nachtangriffen die vcr zwcisclstcn Anstrengungen, die ohne Ausnahme erge iiislos verliefen. Die Tatsache des er folgreichen angrif'swcisen Vorgehens der Deut sehen an den Maashöhen gibt auch der amtli che Bericht des französischen Generalsistmus Joffree zu, der vorläufig bemüht ist, den tat- sächlichen Erfolg nach Möglichkeit zu verklei nern. „Phantastische Drü«»e Der Deutsche» " Der „Matin" schreibt über die angebliche deutsche Absicht, einen Vorstoß nach Calais zu unternehmen: „Andauernd ist ihr Ziel Calais Warum erstreben die Deutschen gerade diese Hafenstadt, die ganz gewiß recht wichtig, de reu Eroberung aber nur von geringem Ein fluß aus die Stärke der strategischen Stellung des französischen Heeres ist? Hierbei spielen die phantastischen Träume der Deutschen eine Rol le. In Calais sind nach ihrer Attsicht die Schlüssel zu England versteckt. Sobald der Hafen in Eren Besitze ist, wollen sie dort Ric- senlanonen aufftcllen, die iiber den Kanal hin weg Dover in den Grund schießen und dann die ganze Küste bestreichen sollen. Ist das vollbracht, dann bringen die belegten Bahnen Hunderte, ja Tausende von Aluminiumbooten herbei, dann soll der alte Plan Napoleons verwirklicht werden: Deutsche Soldaten setzen > über den Kanal, Scharen von Nntcrseebvoten torpedieren die englische Flotte, die Luft ist von Zeppelinen und Taubenschwärmen erfüllt, die Wolkenbrüche von Sprengstoffen niederge hen lassen." Der Verfasser des Aussatzes scheint lei Jules Perne in die Lebre gegangen zu sein. Die Franzosen haben schon so viel Ueberraschendes erlebt, daß man sich nicht wundern darf, wenn sie sich noch aller möglichen und unmöglichen Dinge von den Deutschen versehen. Daß man sich a-er über etwaige deutsche Vorstöße den Kopf zerbricht, scheint zu beweisen, daß man aus weitere Offensiven der Franzosen keine großen Hoffnungen mehr setzt. Arras in Flammen. Aus Genf meldet der „Berl. Lok.-Anz": Die Brände im ganzen Arraser Stadtgebiet misten fort. Immer neue Explosionen vevhiw Der „Hohenftrtn-Ernstthater Anzeiger- erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in den Geschäft», pellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgelds Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen dir Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstatten und die Landbriefträgr» entgegen At» eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das .Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzrtgeng ebtlhr für die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg„ fiir auswärts 1k Pfg.; im Reklametetl die Aelle 30Pfg Di» ltgefpalten« Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. Anzeigen-Aknahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Ausnahme von Anzeigen an vorgeschriebenrn Tatzen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Air Rückgabe unverlangt etngesandter Manuskripte macht sich AVGGDDDGDDDDDDS-GGDZlGDGDDGDDDDDGDGGDDGTDG die Redaktion nicht verbindlich. D <D G D G D S> T G D G <D <D G G G S> G S> D S> D D D D D D D D D D T S> G S G 8 G RüSdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf re. am» . - U 1 '1'«. . Eßl MitnWr PWerbrrnzkr verseil«! Wie schon in einem Teil der gestrigen Nummer gemeldet, hat ein österreichisches Unterseeboot am 7. Juli morgens einen italienischen Panzerkreuzer, Typ „Amalfi", in der Nordadria torpediert und versenkt. Die österreichisch-ungarische Flotte hat damit auf« neue dem Feinde einen sehr empfindlichen! Schlag versetzt, der sicher die italienische Marine- Ser Krieg gegen Mit». Die Sage der Italiener nicht nur am Jsonzo fatal, wo auch der Herr Buchhalter Max Geidel, bisher Beisitzer des Kaufmannsgerichts der Stadt Hohenstein-Ernstthal aus dem Smude dec H mdiungSgetzilseu, ist als sotchcr wc^eu Ausgabe der Beschäftigung im Bezirke des genannten Gerichts an-geschteden. Hohenstein-Ernstthal, am 7 Zull 1915. Der Siadtrat. Brrwllf von MM, MMroni M RüschtvllslMll. Morgen Sonnabend werden imdaden des Hauses Altmarkt 23 (KrumbiegrkhauS) von 9—10 Uhr Ntdeln und Makkaroni an alle hiesigen Einwohner zum Preise von so Pfg. da« Pfund verkauft. Der Verkauf von Fleischkousernen erfolgt morgen Sonnabend wieder von 10—12 Uhr vor- mittags. Ser SftcrreiM-ungarische MerlllstadrSericht. Wien, 8. Juli. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. In Russisch-Polen östlich der Weichsel dauern die Kämpfe fort Zahlreiche heftige russische Angriffe wurden blutig abgeschlagen. Vor über legenen feindlichen Kräften, die, zur Deckung von Lublin herangeführt, zum Gegenangriff vor gingen, wurden unsere Truppen beiderseits der Ehauffee nördlich KraSnik zurückgenommen. Westlich der Weichsel wurden einige russische Vorstellungen erstürmt. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Gürzischen unternahmen die Italiener gestern wieder einzelne Vorstöße. Gegen den Görzer Brückenkopf sandten sie auch Mobilmiliz ins Treffen. Unsere Truppen schlugen sämtliche feindliche Angriffe, wie immer, ab. Am mittle ren Jsonzo und im Krn-Gebiet herrscht Ruhe. Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiete fand nur Geschützkampf statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz Auf den Grenzhöhen östlich Trebinje hat in der Nacht zum 7. Juli der Kampf gegen die Montenegriner erneut begonnen. Da der Gegenangriff der Montenegriner am 6. d. M. mißlunqen war, versuchte der Feind nachts noch einen Vorstoß, welcher jedoch in unserem Infan terie- und Astilleriefeuer völlig znsammenbrach. Nunmehr herrscht dort Ruhe. An der übrigen Grenze hat sich nichts Wesentliches ereignet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. I« Westen. Trotz aller feindlichen Bemühungen, uns die in den Argonnen, an den Maashöhen und im Prieslerwalde eroberten Stellungen wieder zu entreißen, behaupteten wir uns allerorten. Großer Jubel herrschte bei den Franzosen, olb sie westlich Sonchez in einer Breite von etwa 800 Metern in unsern vordersten Gra cn ein Im Osten. Auf dem südöstlichen Kriegsschauplätze ist die Loge zwischen Dnjesir und oberer Weichsel für die Verbündeten unverändert, d. h. unver- ndert gut. Die elfte Armee sowie die Armee Böhm-Ermolli behaupteten ihre Stellungen aus der Linie Krasnik-Krylow trotz vorgeschobener seindlicher Verstärkungen. Die schwächlichen Angrisssversuche dieser frischen Truppen wur den unter schweren Verlusten für den Feind zu- r ckgewieseu, so daß weitere Fortschritte in Richtung Iwangorod gesichert sind. Westlich der Weichsel, wo die Verbündeten das südliche Kamienna-Ufer vorn Feinde gesäubert hatten, sind solche Fortschritte in erfreulichster Weise von der Armee Mackensen bereits gemacht wor den. Die nordwestlich dieses Flußlaufs gele genen Jlzahöhen befinden sich schon längst im Besitze der Verbündeten, die auch überTarlow "is hart an die Weichsel vorgedrungen sind. Kämp'e sinc»en noch immer statt, da Deutsche uud Oesterre eher i nmer nur nach fast völliocr Vernichtung des Gegners die von diesem ge räumten Stellungen entnehme» können, nm stets und überall gegen Uebenaschungen ge sichert zu sein. So geht es langsam, aber si cher vorwärts und dem Ziele näher. Tie zweite Schlacht bei Krasnik (die erste fand im Herbst v. I. unter Führung der öster reichischen Truppen durch General Tank! statt) verläuft trotz des Auftretens russischer Verstär kungen günstig für die Verbündeten, die alle feindlichen Vorstöße abschlagen und selber Ranm gewinnen konnten. Diese Erfolge beeinsinßlen die Vorgänge westlich der Weichsel, wo die Verbündeten gleichfalls nach Norden Vordrin gen und sich nur »och 40 Kilometer südlich von Iwangorod befinde». In der Gegend östlcch von Lemberg und am oberen Bug bat sich die Lage nicht verändert, während die Ar mee Lmsingeu ihre Verfolgung des geschlage nen Gegners gegen die Zlota-Lipa fortgesetzt, zahlreiche Gefangene gemacht und dcu Gegner weiter in östlicher Richtung zurückgeworfen hat Dit Armee Pflan,zer-Baltin verhält sich, wie der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." hervorbebt, noch defensiv und ist nur nördlich Lem' erg über de» Dnjestr vorgegonge», Ivo sic in de» letzte» Tage» noch weiter an Raum gc wonneu HU. Die rechte Flanke dieser Armee ste^t in Bielsarabien, vollständig ans russischem Boden. Die dagegen mit starke» Kräften aus- geführteu feindlichetz Gegenangriff scheiterte» attsna'mslos. Aus dem Wiener Kriegspresseguartier wird bestätigend gemeldet, daß nur bei Krasnik und i bei dem zwischen Wieprz uud Bug gelegenen ' leitnng in ihrer von Anfang des Krieges an be obachteten Zurückhaltung bestärken wird. Die italienischen Panzerkreuzer der „Amalfi"-Klasse sind in den Jahren 1907 und 1908 vom Stapel gelaufen. Sie fassen 10600 (bzw. 10400) Tonnen, sind bewaffnet mit vier 25,4-Zentimeter-, acht 19- Zentimeter- und sechzehn 7,6 Zentimeter-Geschützen außerdem zwei Torpedorohren. Die Besatzung beträgt 684 Mann Ueber die Vernichtung des Panzerkreuzers wird noch berichtet, daß die Torpedierung unge fähr 30 Kilometer von der Küste von Venedig entfernt erfolgte. Der Kreuzer versank in weni ger als einer halben Stunde. Die übrigen Kreuzer der Flotte eilten sofort zur Hilfeleistung herbei. Zwei Hospitalschiffe wurden gleichfalls darauf von Venedig abgesandt. 500 Mann der Besatzung wurden gerettet. Der „Carriere della Sera" nimmt die Vernichtung des Kreuzers zum Anlaß, zu fordern, daß die ganze Adria ein italienischer Hafen werde, damit Italien Marine stützpunkte gewinne. , Wenn die andere Küste italienisch sein werde, werde sich das alles ändern. Oesterreich müsse besiegt, eS müßten ihm seine Stützpunkte genommen werden. — Gut gebrüllt! Dazu gehören aber leider Zwei! Der italienische Bericht. Der Chef des italienischen AdmiralstabeS teilt vom 8. Juli mit: Vorgestern nacht wurde eine Aufklärungtzfahrt in der oberen Adria unter- nommen. Der Kreuzer „Amalfi", welcher daran teilnahm, wurde gestern bei Tagesanbruch von einem österreichisch-ungarischen Tauchboote torpe diert. Da« Schiff hatte sofort schwere Schlag, feite nach links. Bevor der Kommandant der Besatzung befahl, sich inS Meer zu werfen, er- tönte der Ruf: „ES lebe der König! ,ES lebe Italien!" Die ganze Besatzung, welche am Heck des Schiffes versammelt war, stimmte mit be wundernswerter Disziplin in den Ruf ein. Der Kommandant verließ als Letzter da« Schiff, in dem er sich auf der noch aus dem Wasser ragen den Seite des Schiffes heruntergleiten ließ. Der Kreuzer versank kurz darauf. Es gelang uns, nahezu die gesamte Besatzung zu retten. Der 2. Termin Gemeindesteuer fiir 1915 ist spätestens bis Sonnabend, de« IV. Juli d. I an die Gemeindekafse — Rathaus, links, 2. Zimmer — zu bezahlen. Alle verbleibenden Reste müssen zwangsweise eingezogen werden.