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für Hohenstein-LrnMaL, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, WWMbMnd, Mittelbach, UrfMmg, MrchbWU MWMch, Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der»Hohtnstein-Ernsttholer Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.60, bei Abholung in den Geschäfts« stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (anher Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts« und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtlich ^Kaiser!. Pdfianstalten und die Landbriefträger entgegen. Air - eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzetgengebühr für die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg^ für auswärts 15 Pfg.; 1m Reklameteil die Zeile 30 Pfg. Ms rgespaltene Zeile im amtlichen Teil kiO Psg. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 10 Uhr, größere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Mi Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bet alsbaldiger Zahlung. Dic Ausnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe unverlangt etngesandtrr Manuskripte macht sich LDDGDDDDDGGGGTcLGGGDTGGTGGGGTDGGDDGDTDDOG die Redaktion nicht verbindlich. GDGDGDDGDDGDDGDGD DDDD DD G G D D D TDD D D DD DS « « D Ar. 87. S°°.,!Mch-r Nr. ISI. SMaie«d, d« 17. Wil ISIS. »-Ich«"'- B«h°str°i- s. 42. 3shkW8 MstllmgWMüShebüilg der Waurgebildete« Llllldstllmpsli-tigen MllktSjllWW 1878 M 1877). Durch das stellvertretende Generalkommando ist die Musterung und Aushebung der Land sturmjahrgänge 1876 und 1877 in den Aushebungsbezirken Glauchau, jMeerane, Lichtenstein und Hohenstein-Ernstthal angeordnet worden. ES werden daher alle in Hohenstein-Ernstthal wohnhaften unausgebildeten Landsturm- pflichtigen deS 1. Aufgebots dieser Jahrgänge angewiesen, sich Mei»W, de« 2». Ml ISIS, »omittW 1«» Wr im hiesigen Logenhause einzufinden. Bon der Gestellungspflicht sind befreit: L. im außereuropäischen Auslande aufhältliche Personen, die durch Konsulaisbescheinigungen nach« weisen, daß sie im AuSIande eine sichere Stellung erworben haben; d. solche Beamte und ständige Arbeiter derMsenbahnen, der Post, der Telegraphie, der Reichsbank, der militärischen Fabriken und Bekleidungsämter, die als unabkömmlich anerkannt worden sind; für diese genügt die Einreichung der Unabkömmlichkeitsbescheinigungen, bezw. der Listen darüber. (Dagegen haben sich sonst für unabkömmlich Erklärte mit einer Bescheinigung hierüber im Musterungstermine einzu finden); o. die vom Dienst im Heer und der Marine als dauernd untauglich Aukgemusterten, sowie Gemüts kranke, Blödsinnige, Krüppel usw. Die Gestellungspflichtigen haben sich in völlig nüchternem Zustande und rein gewaschen im bezeichneten Musterungslokale einzufinden und die Militärpapiere (Ersatz-Reseroepatz, Landsturm- schein, in Ermangelung' Geburtsschein) vorzulegen. Bei Behinderung am Erscheinen im Musterungstermine durch Krankheit ist sofort ein ärzt« liches Zeugnis einzureichen. Wer der Aufforderung zur Gestellung nicht pünktlich Folge leistet oder bei Aufruf feines NamenS im Musterungstermine nicht anwesend ist, hat die gesetzlichen Zwangsmittel zu gewärtigen. Bei Krankheiten, deren Feststellung bet einmaliger Untersuchung nicht möglich ist, wie Epilepsie, Geistesschwäche, Nierenleiden usw. empfiehlt es^sich, ärztliches Zeugnis mitzubringen. Die Landsturmpflichtigen werden übrigens noch darauf aufmerksam gemacht, daß ibre Musterung nur eine vorläufige Maßnahme ist; eine Einberufung der Tauglichen zum Dienst ist zurzeit noch nicht in Aussicht genommen. Jedenfalls ist jetzt kein Grund vorhanden, bestehende Arbeitsoerhältniffe aufzulösen, im Gegenteil wird vor vorzeitiger Aufgabe von Stellungen ausdrücklich gewarnt. Ebenso haben Arbeitgeber keine Veranlassung, Landsturmpflichtigen die Aufnahme in das Arbeitsverhältnis zu versagen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 16 April 1915. I. Es wird -ringend ersucht, nicht verbrauchte Papiermarken (Roggenbrot- und Weizen brotmarken) bei Abholung der Brotmarken für die nächste Woche an die Ausgabestellen abzu liefern. II. Alle noch nicht abgegebenen Blechmarken (Roggenbrot- und Weizenbrotmarken) sind gleichfalls am Tage der nächsten Brotmarkeuausgabe bei den Ausgabestellen zvrückzugeben. Hohenstein-Ernstthal, den 16. April 1915. Der Stadtrat. In den nächsten Tagen werden weitere 1500 Zentner Kartoffeln einlreffen. Personen, die von diesen Kartoffeln einen Zentner wünschen, wollen solches Montag, den 19. April 1915, von vormittags 8 Uhr ab im Sitzungssaale des Rathauses melden. Von den Personen, die auf die unterwegs befindlichen 600 Zentner Kartoffeln bereits vor gemerkt worden sind, kann eine Meldung nicht entgegengenommen werden. Hohenstein-Ernstthal, am 16. April 1915 Der Stadtrat. Bekanntmachung. Nachdem die Behändigung der diesjährigen Einkommen- «n- Srganzungssteuerzettel im allgemeinen beendigt ist, werden auf Grund von ß 46 des Eink.-Str.-Gcs. und § 28 des Erg.-Str.-Ges. diejenigen Beitragspflichtigen, welchen ihre Stcuerzettel nicht behändigt werden konnten, hierdurch aufgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergrbniffes sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Wüstenbrand, am 15. April 1915. Der Gemeindevorstand. Ei« deutscher Marinelustschiff öder der Tynemündung Berlin, 15 April. (Amtlich.) Am 14. April abends unternahm ein deutsches Marine lustschiff einen Angriff gegen die Tyncmün- dung und hat hierbei eine Anzahl Bomben geworfen. Das „ Luftschiff ist unversehrt zurückgekehrt. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes, gez.: Behncke. Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel. Aus dem Großen Hauptquartier wird ge schrieben: Die Tage vom 10. bis 14. April kennzeichneten sich durch besonders lebhafte Tä tigkeit der Franzosen auf beiden deutschen Flü geln. Nach dein verhältnismäßig ruhigen Verlauf' des 10. April nahm der Gegner bereits gegen Abend wieder eine lebhafte Tätigkeit auf. Bei , einem französischen Angriff gegen die Linie ' Sonzey—Lamorville blieben 700 Leichen auf der Waldlichtung zwischen den beiderseitigen Stellungen liegen. Auch bei Flirey brachen abends starke Kräfte zum Angriff vor, wurden aber, nachdem sie in einen Teil unserer Stel lungen eingedrungen waren, wieder zurückge worfen. Dennoch kehrte der Gegner am frühen Morgen des 11. April zurück, wurde erneut abgewiesen und ließ 3 Offiziere und . 119 Mann gefangen in unserer Hand. In diesem Abschnitt wurde später beobachtet, daß die Franzosen ihre Gefallenen wie Sandsäcke auf die Brustwehr ihrer Gräben aufpackten und mit Erde bewarfen. Im Ailly- und im west lichen Priesterwalde spielten sich die ganze Nacht Nahkämpfc ab, welche für unsere Truppen günstig endigten. Am frühen Morgen des 11. April setzten die Franzosen auch an der Com- bres-Höhe zu einem neuen Angriff an, der aber im Feuer unserer Artillerie nicht zur vol len Entwicklung kam. Am 11. April beschränkte sich die Gefechts tätigkeit im allgemeinen aus beiderseitiges Ar-' tilleriefeuer von wechselnder Stärke, in das stellenweise auch die Minenwerser eingriffen. Nur im Priosterwalde führten zwei französische Angriffe nachmittags und abends erneut zu, heftigen Nahkämpfen, in denen unsere Trup pen die Oberhand behielten. Auf der Com- bres-Höhe gelang es abends einem zweiten französischen Vorstoß, vorübergehend in Teile unserer Kampfstellung einzudringen, aber nach' zweistündigem Handgemenge wurde die Stel lung vom Gegner wieder gesäubert. Diebei den am Morgen und Abend abgeschlagenen; französischen Angriffe gegen unsere Stellungen aus dem Kamm der Combres-Höhe verdienten besondere Beachtung, denn mit ihnen widerleg gen die Franzosen selbst die durch den Dank Joffres an die erste Armee der Welt vom 10. April verkündete Botschaft von der endgültigen Eroberung der Combves-Stellung. Hätten di« Franzosen dies Ziel ihrer wochenlangen blut^ gen Bemühungen erreicht, dann wären die er- -wähnten Angriffe vom 11. April nicht nur überflüssig, sondern ein sinnloses Blutvergießen gewesen. Sie wurden aber unternommen und' abgeschlagen. Ein dabei gefangen genommener französischer Unteroffizier erzählte, daß den an der Combres-Höhe kämpfenden Truppen er klärt worden sei, sie würden erst dann abgelöst werden, wenn sie die Höhenstellung genommen hätten. Die französische Heeresleitung meldet dagegen, daß seit dem 9. April an der Com bres-Höhe nicht mehr gekämpft würde. Die Nacht vom 11. zum 12. April verlief auf der ganzen Front im allgemeinen ruhig, nur stellenweise wurde diese Ruhe von franzö sischen Artillerie- und JnfanteriefeuerüberfälleN unterbrochen. Der 12. April brachte dem größten Teil der Front von der Combres-Höhe bis Riche- eourt nur Artilleriefeuer von mäßiger Stärke. Dagegen bereitete eine sehr heftige Beschießung unserer Stellung am Nordflügel, zwischen Buzy und Marcheville, sowie am Südflügel, in dem Abschnitt östlich Richecourt, aus Jnfanteriean- griffe vor. Diese begannen mittags gleichzei tig bei Maizeray und Marcheville. Während der Gegner am letzteren Orte nach dem ersten abgeschlagenen Angriff auf eine Wiederholung zunächst verzichtete, ließ er bei Maizeray, wo sämtliche Angreifer im Feuer liegen blieben, in' Abständen von je einer Stunde zwei weitere Vorstöße folgen, bei denen die Angriffstruppen völlig aufgerieben wurden. 1 Offizier, 40 Mann fielen in Gefangenschaft. Dennoch rann ten die Franzosen abends noch einmal bei Marcheville mit drei aufeinanderfolgenden Schüt zenlinien, dicke Kolonnen dahinter, in unser Feuer, das diesem fünften Angriff ein blutiges Ende bereitete. An diesem Angriff beteiligten sich zwei Panzerautomobile. Um dieselbe Zeit wurde am Südflügel, im westlichen Priester wald, ein Jnsanterieangriff abgeschlagen. Hier wurden schwarze Truppen beim Schanzen be obachtet. Nach einer im allgemeinen ruhigen Nacht lebte am Morgen des 13. April das Jnsan- teriegefecht auf beiden Flügeln wieder auf. Diesmal brachen die Franzosen ohne Artillerie vorbereitung gegen unsere Stellungen bei Mai zeray und Marcheville vor. Aber ihre Erwar tung, unsere Truppen zu überraschen, wurde getäuscht und der Angriff abgewiesen. Im Priesterwald wurde das Gefecht fortgesetzt, und nördlich Maizeray unternahm am Nachmittag der Gegner einen neuen vergeblichen Versuch, ii unsere Stellungen einzudringen. In der Nacht zum 14. April unterhielten dic Franzo- en am Nordflügel heftiges Jnfanteriefeuer, in! das zeitweise schwere Artillerie eingoiss, um die Wiederherstellungsarbeiten in unseren Stel lungen zu stören. Dennoch brach ein in der zweiten Morgenstunde unternommener starker Jnsanterieangriff vor unserer Linie zusammen. Dasselbe Schicksal ereilte im Laufe des Tages Jnfanterieangriffe nördlich Marcheville. In schmaler Front und großer Tief« stürmte der Gegner dreimal gegen unsere Stellungen vor, wobei immer frische Kräfte die Zurückflutenden aufnahmen und ihrerseits angriffen. Nach Aussage Gefangener soll dabei das Infanterie regiment 51 ausgerieben worden sein. Im Wald« von Ailly folgten einer wenig wirksa men Sprengung ebenfalls drei Jnfanteriean- griffe, die sämtlich abgeschlagen wurden. Ei« nen kleinen Erfolg hatten die Franzosen nörd lich Flirey, wo sie sich nach starker artilleristi scher Vorbereitung in den Besitz eines 100 Me ter breiten Teiles unserer vordersten Stellung setzten. Erbitterte Nahkämpfe dauerten den ganzen Tag über an und waren am Abend noch nicht entschieden. Auch im westlichen Prie sterwalde entspannen sich nachmittags heftige Nahkämpfe, die abends mit einem sehr verlust reichen Mißerfolge des Gegners endeten. Auf der übrigen Front brachte der 14. April Artilleriekämpfe von wechselnder Stär?« und eine stellenweise rege Tätigkeit der Nah kampfmittel. Ein gefangener französifcher Of fizier sagte aus, daß der feindlichen Artilleri« unbegrenzte Mengen amerikanischer Munition! zur Verfügung ständen. Im Laufe des 12. April wurde der Vormarsch stärkerer Truppen nördlich St. Mihiel über die Maas in östlicher Richtung beobachtet. Dies läßt im Verein mit einer sehr lebhaften französischen Fliegerauf klärung daraus schließen, daß die Kämpfe zwi schen Maas und Mosel dem Abschluß noch nicht nahe sind. * * « Im Osten ist die Lag« andauernd gut und wird mit je dem Tage besser, wenn sie auch unser Feld marschall v. Hindenburg in seiner anspruchslo- sen Weise als unverändert bezeichnet. Alle Versuche der Russen, uns aus unseren Stellun gen in der Njemen- und Narewlinie zu ver drängen oder die Bedrohung Warschaus durch die Unseren zu vermindern, sind erfolglos ge blieben. Das enge Hand- in Handgehen un- serer und der österreichisch-ungarischen Trup- pen kommt aber gerade darin zum Ausdruck, daß, wenn auf einem Teil des Kriegsschau platzes entscheidende Kämpfe stattfinden, auf dem andern verhältnismäßige Ruhe herrscht. Noch aber wird aus dem Südflügel, an den Karpathen, um die Entscheidung gerungen. Daß sie für uns und unsere Verbündeten gut ausfallen wird, dürfen wir nach den bisheri gen Ergebnissen mit voller Bestimmtheit er warten. Die Petersburger Berichterstatter können nicht Worte genug finden, die unge heuren Schwierigkeiten und Gefahren des rus sischen Feldzuges in den Karpathen zu schil dern, wo infolge der Mannshöhe übersteigen den Schneeablagerungen ein einziger Fehltritt Mannschaften, Kanonen und Wagen in Ab- gründe stürzen könne. Die Berichterstatter be reiten mit diesen und ähnlichen Darstellungen' auf die endgültige Niederlage der Russen vor, deren Vorstöße immer schwächer wurden und an Punkten, die früher von ihnen heiß um stritten wurden, ganz aussetzen. Die Raffen räumen ihreMitzerfolgc in den Karpathen ein. Die amtlichen Petersburger Berichte beto nen, daß die Armeen der Verbündeten unab- lässig ansehnliche Verstärkungen erhielten und daß der dem russischen Vormarsch in den Kar pathen entgegengesetzte Widerstand überaus hartnäckig sei. Die Russen hätten deshalb mit ungeheuren Schwierigkeiten zu kämpfen, die durch die Wetterunbildcn noch empfindlich ver schärft würden. Dieselben Bedichte rämnen auch ein, daß die Russen längs der Karpathen durchweg auf galizischem Boden stehen; sie sprechen, endlich von einer »sensationellen" Wen dung in der Bukowina und meinen damit die ivider alles Erwarten erfolgte Vertreibung deü Russen aus diesem Gebiet. Die Petersburger Blätter teilen weiter mit, daß die russische Garde in Polen alle Offiziere verloren hat. Besondere Sorge erweckt in Rußland das Vor gehen der Verbündeten in Ostgalizien. Die allgemeine Hoffnungslosigkeit hat einen solchen» Grad erreicht, daß alle Blätter bereits di« Frie densaussichten erörtern und erklären, daß das eigentlich« Ende des Krieges nicht mit dam Schwerte herbeigeführt werden würde. In der Petersburger Duma erklärte ein Abgeordneter, ne Entscheidung des Weltkrieges werde im Mai erfolgen und zwar durch die drei Millionen Mann englischer Truppen. (!) Der Ssterreichisch-rrngarische GeneralftabSbericht vom 15. April meldet: In West-Galizien scheiterte bei Ziezkowize an der Biala in den Morgenstunden des 14. April ein Vorstoß dert