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Ml rooo" ) > Ml. 0 >u 1000 >-40 50 > 40,80 —38,80 0 - 4,80 0- 8,80 2—2,80 3-2,10 0-1,70 stierten >0 Kilo, ke von Lhtz. Hause n. ^50 ifcn Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, WüstendmM Mittewach, MpruW, Kirchberg, Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der.Hohenstetn-Trnstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bet steter Lieferung ins Haus Mk. 1.60, bei Abholung tn den GrschäftL stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts» und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. 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Stadttfcher Fifchmarkt »m Nachaufe zu Hohenstein-Ernstthal am Sonnabend, den 13. März 1915, vormittags 8 Uhr. Seeforellen Pfd. 30 Pfg., Kabeljau Pfd. 30 Pfg.. Freibank Hohenstein-Ernstthal. Sonnabend von vorm. 10 Uhr ab gekochte- Schweinefleisch, Pfund 4V Pfg. und gekochte- Kalbfleisch, Pfd. 45 Pfg. Die Schere Jahreszeit. o. Frühlingsanfang ist nahe. Wir verste hen es, wenn es dann in der Bevölkerung heißt, die bessere Jahreszeit ist da. Und Heuer erwarten wir von der besseren Jahreszeit et was ganz besonderes, eine Vollendung der wuchtigen Schläge, die in den letzten Winter wochen schon auf unsere Feinde im Westen und Osten herniedergeprasselt sind. Unsere braven Truppen und ihre österreichisch-ungarischen Ka meraden haben mehr wie ihre Schuldigkeit ge tan, von Tage zu Tage, von Woche zu Woche haben sich die feindlichen Verluste gehäuft. Da bei ist es für unsere Heerführer stets eine Pflicht gewesen, die eigenen Kräfte nach Mög lichkeit zu schonen, so daß wiederholt konsta tiert werden konnte, daß die feindlichen An gaben über die Opfer, die der Krieg auf un serer Seite gefordert haben sollte, außerordent lich übertrieben waren. Als Folge aller dieser Tatsachen muß der Zusammenbruch der feind lichen Kräfte eintreten. Wann der Krieg ein mal sein Ende erreichen wird, kann niemand mit Bestimmtheit sagen, aber wir müßten keine Menschen sein, wenn die Nähe der besseren Jahreszeit nicht frohe Hoffnungen fiir seinen: günstigen Fortgang erwecken wollte. Und auch unsere Feldgrauen werden diese teilen, auch bei ihnen sind sie natürlich. Für sie handelt es sich um die Erfüllung des Wun sches, aus den Schützengräben herauszukom men und den: Gegner mit dem Bajonett die Marschroute zu diktieren. Hierüber bestimmt selbstverständlich unsere Heeresleitung, die in nimmermüder Fürsorge alle Möglichkeiten ab wägt. Die Kundgebungen unseres Großen Hauptquartiers bleiben knapp, aber bestimmt, und vermeiden die Geschwätzigkeit der feindli chen Berichte, die dazu dienen müssen, die man gelnden Taten zu verhüllen. Die Versuche der Generale Joffre und French im Westen und des russischen Großfürsten Nikolaus Nikolaje witsch im Osten, mit dem Trompetengeschmet- tcr von neuen Angriffsankündigungen die all gemeine Stimmung zu heben, erweisen sich je länger je mehr als zweifelhafte Mittel, weil der Effekt ausvleibt. Daß es mit den englischen Millionen-Ar- meen einen Haken hat, wissen wir aus dem Bericht englischer Blätter selbst; es wird auch bewiesen durch die französisch-englischen Angrif fe auf die Dardanellen, die den Russen Luft machen sollen, und durch die krampfhaften, aber gescheiterten Bemühungen, die neutralen Staaten in den Krieg hineinzuziehen. An der kühlen Besonnenheit des Königs Viktor Ema nuel von Italien und des Königs Konstantin Von Griechenland sind diese Bestrebungen ab geprallt. Aus der Sultansresidenz Konstanti nopel aber wissen wir, daß die Türken reich lich Mannes genug sind, sich ihre Gegner nicht allein in Europa zu Wasser und zu Lande vom Leibe zu halten, sondern ihnen auch im Kau kasus, in Persien, Syrien und AegWten kräf tig zuzusetzen. Wenn somit die berechtigte Hoffnung be steht, daß die erfolgreiche Kriegssaat des Win ters sich in der': besseren Jahreszeit erst recht kräftig entwickeln wird, so können wir gute Erwartungen auch für unser gewerbliches und wirtschaftliches Leben daheim hegen. Obwohl wir starke Kräfte im Felde stehen haben, und viele Hände für militärische Lieferungen tätig sind, haben doch andere große Unternehmungen keinen Stillstand ^erlitten und sind auch wäh rend des Winters fovtgeführt worden. In Leipzig wird die Messe wie sonst abgehalten, und es ist der einzige große Weltmarkt in den kriegführenden Staaten, dem unsere Feinde kein gleiches Unternehmen entgegenzustellen haben. Eine Arbeitslosigkeit besteht, von einigen Nähr standsbranchen abgesehen, für die der Feldzug besonders nachteilig gewesen ist, nicht mehr, und auch aus diesen haben die feiernden Hän de auf anderen Gebieten Ersatz gefunden. Das Wirtschaftsleben steht also so da, daß wir in den kommenden Monaten die letzten Ausgleichun gen für noch bestehende Schwierigkeiten erwar ten können. Die natürliche Entwicklung braucht nur noch etwas vom guten Willen gestützt zu werden. Und währt der Winter noch so lang, es muß doch endlich Frühling werden. Ueber d e letzten Unbilden des Winters, die er uns sür den März mit Schnee und Eis beschert hat, kommen wir fort, weil wir den Beginn der besseren Jahreszeit vor Augen haben. Und damit steigt auch die Zuversicht des Volkes in Sachen der Lebensmittelversorgung. Wir Ha ven von allem genug, und eine treffliche Or ganisation hat bereits für die praktische Ver wendung der genügenden Vorräte gesorgt. Auf allen Kriegsgebieten sind unsere Gegner also abgeblitzt. * * ch Vom See-Krieg. Die letzten Erfolge unserer U-Boote Haber» die englischen Hetzblätter wieder auf den Plan gerufen. Sie bringen ausführliche Berichte, wie die englischen Dampfer torpediert worden sind. Natürlich fehlt nirgends die besondere Feststellung, daß die deutschen U-Boote iHv verderbenbringendes Geschoß absenden, ohne daß vorher eine Warnung erfolgt sei. Es soll damit die „barbarische Kriegführung" der deut schen Schiffe bewiesen werden. Es ist oft ge nug auseinandergeseyt worden, daß die Eng länder auf keine überflüssige Höflichkeit unserer Blaujacken mehr zu rechnen haben, zumal sich nach dem kürzlichen Angriff einer englischen Prniatyacht auf eines unserer U-Boote die bri tischen Handelsschiffe als mit Kanonen ausge rüstete Störenfriede herausgestellt haben. Heilloser Wirrtvar in den englischen Häfen. Die Handelsschiffahrt von Amerika nach England hat aus eigenartigen Gründen einge stellt werden müssen; es heißt, daß die Ueber- füllung der englischen Häfen und die Verwir rung, die durch den Dockarbeiterstreik in Eng land hervorgerufen worden ist, jedes Auslau- len von Dampfern nach England unmöglich mache. Die Neutralen erkennen England- Rachepolitik. Die Erklärung der englischen Admiralität, daß die gefangenen Besatzungen der deutschen U-Boote nicht auf ehrenvolle W^ise respektiert, sondern als Verbrecher behandelt werden sollen, hat in Holland einen Entrüstungssturm ohne gleichen erregt. Die holländischen Blätter ver- behlen ihre Ansicht nicht und geben ihrem Unmut in schärfsten Worten Ausdruck. In Holland jedenfalls hat England für alle Zeiten ausgespielt. Eine «nglanbliche Behandlung norwegischer Seeleute haben sich die Engländer zuschulden kommen lassen. Die Mannschaft des norwegischen Fisch- dampfers „Nestor" wurde unter einem willkür lichen Verdacht, je zwei und zwei aneinander gefesselt, unter scharfer Bewachung von einem englischen Gefängnis ins andere geschleppt, bis sie endlich im Gefangenenlager Shrewsbury untergebracht wurde, wo sich schon die Be satzung eines dänischen Fischdampfers befand. Als sie nach dem Gefangenenlager transportiert wurde, rief die Menge: „Hängt sie, schießt sie ; nieder!" Nach säst fünfmonatiger Gefangenschaft j wurden die Seeleute ohne ein Wort der Ent- i schuldigung sreigelassen, nachdem sich ihre Schuldlosigkeit herausgestellt hatte Neues Opfer. Der französische Fischdatznpfer „Griz Nez"' erhielt nach englischen Meldungen, als er sich ungefähr 20 Meilen südwestlich Beachy Gead befand; von einem deutschen Unterseeboot das. > Signal, daß alle Insassen das Schiff verlas sen sollten. Nachdem sich alle in ein Boot ge- ! rettet hatten, wurde der Dampser in Grund l gebohrt. Die Mannschaften wurden nach Newhaven gebracht. Die Beute der Wellen. Das Wrack unseres Hilfskreuzers „Kaiser Wilhelm der Große", der am 27. August, nach dem er im Kampfe mit dem britischen Kreu zer „Highslyer" seine Munition verschossen hat te, von seiner Bemannung in die Luft ge- sprengt worden war und seitdem auf der Höhe von Rio de Oro als sichere Beute der Wellen umhertrieb, ist endlich gesunken. Der Verlust des „U 12 , das nach einer Bekanntmachung der englischen Admiralität durch den englischen Zerstörer „Ariel" durch Rammen zum Sinken gebracht worden ist, bedeutet insofern einen bedauerns werten Verlust für uns, als jedes einzelne der draußen im Meer ihren schweren Dienst ver richtenden Unterseeboote uns ans Herz gewach sen ist. Immerhin werden wir den Verlust zu verschmerzen wissen, „U 12" ist nur eins der vielen deutschen Tauchboote gewesen, die in mitten der feindlichen Gewässer ihre Heldenta ten vollbringen. Die Rettung von zehn Mann der tapferen Besatzung ist den englischen Kriegs-- schiffen geglückt. 3m Westen erschöpfen sich die Franzosen in ergebnislosen und für sie unter schwersten Verlusten verlau fenden Vorstößen dermaßen, daß der Zeitpunkt ihres endgültigen Zusammenbruchs immer näher rückt. Trotz der vernichtenden Vereitelung ihrer Durchbruchsversuche in der Champagne suchen sie zur Wettmachung unsere? großen masurischen Sieges und seiner Folgen noch immer mit dem Mute der Verzweiflung in der Champagne An griffe zu unternehmen, die ausnahmslos in unserem Feuer blutig zusammenbrechen und jede Aussicht auf Erfolg verloren haben. Auch sonst wurden französische und vereinzelte englische An griffe gebührend zurückgewiesen. Zur Niederlaae der Franzofen in der Champagne. Die Wiener Blätter begrüßen die Nachricht von dem Scheitern des französischen Durchbruchs versuches in der Champagne mit großer Freude. Sie gedenken hierbei der gebrachten schweren Opfer voll herzlicher Teilnahme. Die verhältnis mäßig schwachen deutschen Kräfte, die der durch die Masse schwerer Artillerie unterstützten Ueber- macht des Feindes nicht nur standhielten, sondern seinen Angriff mit schweren Verlusten zum kläg lichen Zusammenbruch brachten, seien wieder eine der herrlichsten Waffentaten in der Geschichte des deutschen Heeres. Joffres gewaltige Be mühungen, einen entscheidenden Einfluß auf die weitere Entwickelung der Ereignisse, auch auf I dem östlichen Kriegsschauplatz zu gewinnen, seien, I wie vor 2 Monaten, gänzlich gescheitert. Durch I diese Tat sei wieder erwiesen, daß man dem l Ausgange des weiteren Kampfes auf dem west- I lichen Kriegsschauplatz auch in Zukunft mit fester I Zuversicht entgegensehen kann. Auch French beim Zaren ? Außer dem französischen General Pau soll I auch der Oberbefehlshaber der cnglischen.Truppen > in Frankreich, General French, einen Verlegenheits besuch beim Zaren abstatten. Carnegie -er AriedenSengel. Der Amerikaner Carnegie, der sich zurzeit in Paris aufhält, erklärte riach dem „Berl. Lok.-Anz." in einem Interview, daß die Zeit für den Frieden noch nicht gekommen sei. Deutschland muß erst zerschmettert werden. Es ist die Auf gabe der Verbündeten, dafür zu sorgen, daß die Welt mit weiteren Kriegen verschont wird. Gegenwärtig sei alle Menschlichkeit vernichtet und die Zivilisation um hundert Jahre zurück versetzt. Niemand aber zweifele daran, daß der Krieg ein gutes Ergebnis haben werde. Das beste sei die Begründung der Vereinigten Staaten von Europa. Ein solcher Plan sei schwer, aber durchführbar. Wenn die Bündnisse und Ententen einen Schritt weiter geführt würden, sei der wirkliche Bund fertig. Wörtlich sagte Carnegie: Wenn ich Kitchener oder Joffre wäre, würde ich keinen Waffenstillstand bewilligen, sondern bedingungslose Uebergabe verlangen. Die deutschen Gefangene« ans Korsika. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Deutsche Gefangene auf Korsika. Ueber die Lage der deutschen Gefangenen auf der Insel Korsika, be sonders in Casabianda, waren in der Oeffent- lichkeit mehrfach Angaben verbreitet worden, die Ungewißheit und Beunruhigung Hervorrufen konnten. Durch Beauftragte einer neutralen Macht sind nunmehr die Gefangenenlager auf Korsika, namentlich auch das von Casabianda, besucht worden. Soweit dabei Mißstände fest gestellt worden sind, wird die französische Re gierung veranlaßt werden, alsbald gründliche Abhilfe zu schaffen. .* * *' Schmre russische Niederlage. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze, wo wir an einem Tage wieder 3200 Russen ge fangen nahmen und zehn Maschinengewehre er oberten, machen wir sowohl an der Narew- linie wie südlich von Warschau weiter unauf haltsame Fortschritte. Die feindliche Streit macht mit ihrem Waffenarsenal bröckelt immer I mehr ab, ihre Fundamente beginnen zu wan ken, der Zusammenbruch ist unabwendbar. Ruß land weiß, daß es angesichts Warschaus um die endgültige Entscheidung geht, und bietet daher alles in seinen Kräften Stehende zur Verhütung des unentrinnbaren Schicksals aus. An der Narewlinie werden die russischen Trup pen zu verzweifelten Anstrengungen angetrieben. Die beständig wachsende Zahl der russischen Gefangenen zeigt aber, daß das Wort „siegen oder sterben" schon längst nicht mehr die Lo sung der Zarenheere ist. Bei Sereje, das 50 Kilometer östlich Su- walki gelegen ist, nahmen wir 600 Russen ge fangen, eroberten drei Geschütze und zwei Ma schinengewehre. Wir dringen also erfolgreich in russisches Gebiet nach Osten vor und be finden uns nur noch wenige Kilometer vom Njemen entfernt etwa auf der Mitte der Linie Kowno-Grodno. Genau südlich von Suwalki liegt Augustow, etwas nördlich der Bobr, an dem die Festung Ossowiecz gelegen ist. Ein feindlicher Durchhruchsversuch bei Augustow en digte mit der Vernichtung sämtlicher dort ein gesetzten russischen Truppen. Bei der Festung Ostrolenka am Narew, südwestlich von Lom- za, nahmen wir 900 Russen gefangen und er beuteten acht Maschinengewehre. Auch bei Praßnysz machten wir weitere Fortschritte. Das Bollwerk der Narewlinie, das Warschau von Norden her schützt, wird also mehr und mehr erschüttert, und die ehemalige Polenhauptstadt bereitet den Russen um so größere Sorge, als wir uns auch von Süden her der Festung un aufhaltsam nähern, wie unsere fortschreitenden Erfolge bei Nowe Miasto beweisen, wo wir neuerdings 1660 Gefangene machten,