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Händen. Herzlichen Gruß Euer Albert. I? n I? L L L^LN L ckemnitr, KSniL8tr.Z4 Zinsfi und l Dcr.^ pellen Ar Lgespa jedoch LDT Gesch! Unteri 3. Nl Dev Landsturm wacht. Ein Landsturmmann auS Oberlungwitz sendet uns aus Le Basses in Belgien nachstehendes Gedicht mit der Bitte um Abdruck: In Feindesland auf Höhn und Tälern Steht einsam unser Landsturmmann, Er denkt an Weib und seine Kinder, Ob er sie Wiedersehen kann. Es braust der Zug mit neuen Kämpfern An ihm vorbei, dem Schlachtfeld zu, Er hält treu Wacht mit offnen Augen — Der Landsturmmann kennt keine Ruh. Der Donner rollt, es pfeift die Kugel, Sic bricht des Feindes starke Macht. Drum, deutsches Land, gib dich zufrieden, Der Landsturm wacht bei Tag und Nacht. G. Richler. (Vom westlichen Kriegsschauplatz.) Werter Herr N.! Am 5. Oktober wurde mir die Freude zuteil, von Familie St. ein Päckchen zu empfangen, daß ich aber TagS darauf schon wieder eins bekam, wollte ich kaum glauben. Vor Freude standen mir die Tränen in den Augen, denn daß sich fremde Leute meiner so annehmen, hätte ich nicht geglaubt. Ich übersende Ihnen hierdurch für Ihre Opferwilligkeit meinen aufrichtigsten Dank. Anbei eine kleine Schilderung des ersten Tages, als wir ins Gefecht kamen. Es war am 21. August, als eS frühzeitig aus dem Dorfe H. in den Vogesen sortging. Die Sonne stieg höher und höher, sodaß wir alle glaubten, bald unter der Glut und unter der Last des Tornisters zusammenbrechen zu müssen. Aber wie es beim Militär ist, der Humor erhält das Ganze, und so war denn der Mittag mit herangerückt. Auf einmal, eS war wohl '/,1 Uhr, hieß es: „Halt! Der Feind ist da! Und eS war wirklich so. Jetzt gab eS keine Zeit mehr zu verlieren, vor sichtig auf allen vieren krochen wir, einer neben dem andern, durch daS Dickicht, bis wir endlich die beiden Dörfer B. und B. vor uns liegen sahen. Hier war eS, wo ich die ersten Kugeln pfeifen hörte und doch noch keinen Gegner sah. Da kam dec Befehl vom Hauptmann, daß der erste Zug gedeckt nach dem Dorfe B. links Stellung nehmen sollte, um so den Feind unter Feuer zu nehmen. Ich bin zwar im dritten Zug, aber es ließ mir keine Ruhe, ich schloß mich dem ersten Zug mit an. Wir kamen so bis auf 800 Meter mit dem Feinde zusammen. Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn einem die blauen Bohnen so über den Kopf hinweg surren und man soll dabei noch schießen. So lagen wir denn unter stetem Feuer luS nach 4 Uhr, als wir uns auf Befehl des Hauptmanns wieder zur Kompagnie zurückzogen, welche hinter uns auf dem Berge Stellung genommen hatte. Da ich mir nun am Vormittag eine Blase gelaufen hatte, zog ich meine Stiefeln aus, packle sie in deri Tornister und zog die Schnürschuhe an. Kaum war ich fertig, als es hieß, der erste Zug ins Dorf B. rechts und nachsehen, ob eS vom Feinde frei ist. Wieder schloß ich mich dem ersten Zug an und fort gingS. Aber die Sache war nicht so leicht, denn wir mußten über eine Landstraße, die der Feind vom Dorfe B. links unter Feuer nehmen konnte. Wir marschierten los, vorsichtig, und so kamen wir bis auf die Mitte der Straße; da aus einmal heftiges Maschtnengewehrfeuer seitens der Franzosen, und wir alle in den Straßengraben. Hier konnten wir nichts wollen und so mußten wir denn einzeln hintereinander im Graben nach dem Dorfe kriechen. Meine Kompagnie wollte folgen, aber des starken Feuers halber ging sie wieder zurück und als wir uns umsahen, waren wir nur noch 14 Mann. AuS dem einen Hause des Dorfes kam un« ein verwundeter deutscher Offi zier entgegen und meldete, daß das Dorf vorn Feinde frei sei, was unS genügte. Leider konnten wir des FeuerS wegen nicht zurück, und so sind wir denn weiter durchs Dorf. Mitten in dem selben angekommen, erhielten wir französisches Artilleriefeuer. Unter größter Anstrengung ge lang es uns, aus dem Dorfe herauszukommen, denn die Franzosen, die tags zuvor hier waren, hatten alle Ausgänge schwer verrammelt. Hier war es denn auch, daß ich meinen Tornister mit den Stiefeln und sämtlichen Zubehör ver schwinden lassen mußte, wenn ich nicht schon am ersten Tag mein Leben einbüßen wollte. Inzwischen war es finster geworden, unsere Kompagnie hatte sich zurückgezogen und ich bin mit noch einigen Kameraden unter großen An strengungen zum Infanterie-Regiment Nr. 121, daS sind Württemberger, geraten. Vorläufig genug. Besten Gruß und Dank. Wese ms de» Rke. in. (Vom westlichen Kriegsschauplatz) Meine lieben Eltern und Geschwister! .... Wir befinden uns noch immer hier, von wo au« ich Euch schon geschrieben habe. ES ist die 200 Kilometer lange Gefechtslinie vor Paris, wovon die Zeitungen so viel berich ten. GS geht hier langsam vorwärts, denn die Gefechtslinie ist zu groß und die Franzosen haben sich zu schwer verschanzt. Wir liegen schon acht Tage ungefähr 200 Meter vor dem Feinde im Walde, natürlich auch eingeschanzt, und harren der Dinge, die da kommen sollen. Artillerie schießt soeben wieder über unS hin weg und auch Infanterie schießt ab und zu; hauptsächlich in der Nacht geht eS immer los. Wir sind jetzt wahre Buschmänner, fast Tag und Nacht unter der Erde eingegraben. Man muß alles in seinem Bau erledigen, und wer einmal herausgeht, muß eS mit seinem Leben büßen. Jetzt waren wir nur 50 Meter vom Feinde ent- fernt im Schützengraben. Einige Tage lang durste überhaupt niemand heraus Aber wir ertragen alles gern, wenn wir nur unsere liebe Heimat wiedersehen können und aller gut für unser liebes Vaterland ausfällt . . . Schicht keine Mkarteo ins Rld. Herr H. Mellage in Iserlohn übersendet d.m „Dortmunder General-Anzeiger" einen Brief seines im Felde stehenden SohneS, den wir unsern Lesern nicht vorenthalten wollen, da er ebenso interessant als beherzigenswert ist: Liebe Eltern! Habe Euch am 14. v. M. mit geteilt, daß ich leicht verwundet bin. Ich erhielt am Morgen des Tages einen kleinen Granat splitter in den Hinterkvpf. Dank meines Helmes und dicken Schädels ist der Splitter nicht in den Kopf eingedrungen, sondern in der Schädeldecke sitzen geblieben. Habe allerdings Blutverlust gehabt, aber verhältnismäßig wenig Schmerzen. Außer dem wurde mir vom linken Mittelfinger die erste Hälfte des vorderen Gliedes durch einen Splitter abgerissen. Die Wunde schmerzt etwas mehr, aber es geht, es ist nicht schlimm. Man wollte mich zurücktransportieren in ein Feldlazarett, ich habe mich aber verdrückt, bin an unsern Lebens mittelwagen gegangen und habe abends Brot, Wein, Zigarren rc. in die vordere Linie gebracht. — Die Granate, von der ich getroffen wurde, schlug hinter mir in die 4. Kompagnie ein und hat großen Schaden angerichtet. Das Gefecht, vielmehr die Schlacht, dauert schon seit sieben Tagen und das Ende ist noch nicht zu schätzen. Die Verluste auf beiden Seiten sind gar nicht zu beschreiben. Eine Bitte hätte ich: Sagt doch mal den Zeitungen, man möge bekanntgeben, daß die Ulkkartcn über den Krieg nicht auf den Kriegs schauplatz gesandt werden, denn hier den Leuten steht bei diesem Jammer der Verwundeten, bei diesem Schlachtgetöse, Elend und Verzweiflung nicht der Sinn nach solchen dummen Witzen. Im Gegenteil, wie ich die Post in der vergangenen Nacht (denn das kann nur des Nachts gemacht werden) austeilte, da habe ich verschiedentlich Klagen darüber gehört. Mau soll doch einfache Postkarten oder Briefe nehmen und die Groschen, die für „Ulkkarten" ausgegeben werden, für Liebesgaben verwerten, denn die tun uns bester gut. Auch hört man allgemein mehr Verlangen nach Tabak, Zigarren und Zigaretten, als nach Schokolade und dergl. Ich lasse mich heute neu verbinden und mache morgen wieder mit. Es geht mir sonst sehr gut. Grüße an alle Bekannte! Hoffentlich kann ich in einer Woche noch schreiben. Kampf auf Leben und Tod. Es ist hauptsächlich nicht sür uns, sondern sür Euch. Soeben wurde mir das Eiserne Kreuz überreicht. Doch darüber später mehr. Sonstige Neuigkeiten nicht vor- (Von der Etappen-Jnspektion in Belgien.) Meine lieben Eltern und Geschwister! .... Also, meine Lieben, eS ist jetzt Sonn tagnachmittag. Wir sind hier im Schlöffe in einem großen Zimmer, die Wände sind mit Oelgemälden geschmückt, eS war ein Blaler-Atelier. Einige Kameraden liegen auf der Strohbucht und lesen meine Zeitungen, in einer Ecke gibtS Solo und Turnee, wieder andere machen große Wäsche. Ich selbst habe mich gestern gesäubert und meine schmutzige Wäsche liegt schon wieder fein im Tornister, harrend auf den nächsten Wechsel. Wir bei der Etappe können uns diesen Luxus noch bieten, aber unsere Kameraden in der Front werden wohl öfter darauf verzichten müssen. Aber Ihr könnt mir glauben, liebe Eltern, trotz dieser Annehmlichkeiten, die unS das Los nun einmal beschicken hat, knirschen wir manchmal mit den Zähnen und wünschen unS in die Front, um einmal gehörig mit zuzuschlagen. Wir müssen uns aber fügen, denn die Etappen sind nun einmal unentbehrlich. Wir sind jetzt schon seit dem 2. September in diesem Ort, er liegt 10 Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Wir fühlen uns fast nicht mehr wie im Auslande, denn alles ist Deutsch. So die Eisenbahner, Briefträger (Feldpost), die vielen deutschen Soldaten, die die Straßen beleben und sogar deutsche Arbeiter sind hier im Magazin beschäftigt. Ferner gibt es noch eine Anzahl Schwestern, da sich hier das Etappen-Lazarett befindet. An Geld haben wir öfters mehrere Sorten in der Tasche. Zu kaufen gibt es hier nicht mehr zu viel, zu rauchen nur noch Tabak und zu trinken Kognak und Bier. Letzteres schmeckt wie abgestandenes Einfach. Also nichts für unS. Der Kognak dagegen ist etwa« feines, ich erlaube mir jeden Tag einige. I Verdi holt , sür d T schau; gefüh Russe Kcäft 8B» UW — unter Garantie -er Gemeinde — II ! Tägliche Berzinsttng. Gemeinde-Derbands-Girokonto Nr. 2. — l.itt ru Z NK. jronhardls AdlrrNährMkalk fmKindrr «Krankt unüdkrtroffen. forio u.l.I»te 20 f^i. empfiehlt begor angri zeuge lich i heitsi gebül land (4 vorm Operc die a Schle Ypret es w und l A sind VE etwa Toul I gester Russe >»>1»vd»r?»1r1o1»lldnoä Mücd«r»tr. N. la Loksnstsin-Lrasttksl bsi: 6. flv»», ^älsr-vro^sris, ^nül fr. rounor. Nicht für die Hälfte oder gar umsonst: sondern der Qualität entsprech. versendet in allen Preislagen Mnx ILe n n^i. Schöneck i. V., am Bahnhof. — Preisliste sende gern! — Km WMOBt, zum Einwickeln von Eßwaren, empfiehlt die Suvkäruvksrvi fiorn L l.vdm»nn, Hohenstein-Ernstthal. 400V0 Mir. IUM verte» <iee KrisZsiiilfs! 2ö. 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