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sä Das japanische Marineministerium teilt mit, die Malschallinseln, die Mariannen und die Ka rolinen seien aus militärischen Gründen von den Japanern besetzt worden. «riechisch-rusfische Unterstützung für Gerbte«? Sofioter Blatter melden, daß unter starkem Schutze 18 griechische Eisenbahnzüge mit Lebens mitteln die serbischen Städte BeleS und UeSküb postierten. Ferner sei ein russisches Schiff mit 3000 Eoldalcn, 70 Kanonen und Munition von dem bulgarischen Hafen Sistow nach Serbien gekommen. Russische Schlappen in Persie«. DaS türkische Regierungsblatt „Tanin" erhält ein Telegramm aus Wan, wonach russische Truppen gegen den mächtigen persischen Stamm der Karidar marschieren. Die Ortschaft Koni wurde von der russischen Artillerie eingeäschert. Mehrere andere Stämme sind 4etzt in die Kämpfe hineingezogcn worden. Bet Menvana mußten die Rusten unter großen Verlusten zurückweichen. Während eines andern Scharmützels bei Terkuvar wurden die Russen zur aufgelösten Flucht gezwungen. In der Ge gend von Urmia herrscht zunehmende Aufregung und unglaubliche Unsicherheit. Botha als Kommandant -egen Dentsch-Güdwest. AuS JohanntSburg wird dem „Daily Tele graph" berichtet: General Botha wolle nächste Woche Pretoria verlasten, um sich an die Spitze der Truppen zu stellen, die gegen Südwestasrika vorgehen sollen. — Botha ist längst gerichtet! Oertliches und Sächsisches. * — Wittenungraussicht für Freitag, den 23. Oktober: Keine wesentliche Aenderung. * - Der Verlustliste Nr. 39 der sächsischen Armee sei folgendes ent« nommen: Infanterie-Regiment Nr. 106: Jo hannes Schulze aus Oberlungwitz, vermißt. — Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 12: Paul Rie del aus Gersdorf, verwundet. Karl Arnhold aus Oberlungwitz, verwundet. — Pionier-Ba taillon Nr. 21 (Mainz): Fritz Collasch aus Gersdorf, schwer verwundet. — Infanterie- Regiment Nt: 72 (Thorn): Ernst Riedelaus Gersdorf, verinißt. * — Vergebung voll Winter bedarf für das 12. Armeekorps. Das Kriegsbekleidungsamt des 12. (König lich Sächsischen) Armeekorps hat noch Bestel lungen auf warme Winter-Hemden und Unter hosen und wollene Wintersocken zu vergeben. Leistungsfähige Fabrikanteil des Haudelskam- mcrbczirks werden aufgefordert, sich morgen Freitag voll 2 Uhr nachmittags ab iin Aus- schußsitzungszimmer der Handelskammer Chem nitz, Liarolastr. 4, einzusinden, wo ein Mit glied obigen 'Amtes bemusterte Angebote ent gegennehmen wird. * — Getriebe ile Kartoffel preise! Der „Freiberger Anzeiger" schreibt: In letzter Zeit sind die Kartoffelpreise stän dig in die Höhe gegangen, obwohl nach Fest stellungen iin ganzen Reiche eine weit ausrei chende Ernte zu verzeichnen ist. Die Händler scheinen aber zu glauben, oaß auch die Kar- tofselpreise steigen müssen, wenn die Preise für Kakao, Zucker usw. in die Höhe gehen. Sie libersehen dabei jedoch, daß sie damit selbst behördliches Eingreifen verschulden, das dann natürlich nicht zu ihren Gunsten ausfallen kann. Die Hauswirtschaften sollten sich dage gen auch vor übertriebenen Masseneinkäufen hüten, weil damit manchen Verkäufer nur ein Vorwand zur Preissteigerung geliefert wird. Deutschland besitzt tatsächlich genug Kartoffel- Vorräte! * Hohenstein-Ernstthal, 22. Okt. Im Altstädter Gewerbevercin hielt gestern abend Herr Handelslehrer Kleeberg einen interessan ten Vortrag über „das deutsche Wirtschafts leben im Kriege". Einleitend hob Herr Klee berg die militärische und finanzielle Kriegsbe reitschaft hervor, die sich in unserem Reiche in ausgezeichneter Weise erwiesen habe. Die Ueberwindung der finanziellen Schwierigkeiten sei in der Hauptsache dem Präsidenten der Reichsbank, Havenstein, zu danken, der sich schon in Friedenszeiten als äußerst tüchtig be währte und namentlich auch einen großen Ein fluß auf die Privatbanken auszullben ver mochte. In langer Friedensarbeit seien Vor- kehrungen getroffen worden, die bei Ausbruch eines Krieges notwendig waren und die sich jetzt glänzend bewährt hätten. Eine Hun- gersnot sei für Deutschland ausgeschlossen, die diesjährige reiche Ernte wurde in ihrem vol len Umfange dank der Opferfreudigkeit, mit der sich Organisationen usw. dem Landwirte zur Verfügung stellten, in die Scheunen ge bracht. Der Redner kam dann auf die Angst des Publikums wegen der Gültigkeit des Pa piergeldes und auf die Goldvorräte der Reichsbank zu sprechen. Nach Schätzung von sachverständiger Seite betrug der Goldbestand der Reichsbank am 31. August 1 Milliarde 5)56 Millionen Mark. Vorhanden sind aber ca. 3 Milliarden Mark in Gold, sodaß nach Abzug von ungefähr 356 Millionen Mark Gold, die sich im Auslande befinden und auf deren Einführung nach Deutschland während der Dauer des Krieges nicht zu rechnen ist, noch ca. 1200 Millionen Mark in Gold sich in den Händen des Publikums befindet. Del Referent führte weiter aus, daß das Papier geld durch Gesetz vom 4, August d. I. zum Zwangszahlungsmittel geworden ist. Für jede Banknote, die die Reichsbank ausgibt, muß Deckung.vorhanden sein und zwar ein Drittel des Wertes der Note in Gold, upd Der große AM m die RordseeWe W Mol. — Verfolgung der Wen. (W. T. B.) Großes Hauptquartier, 22. Okt , vormittags. (Amtlich.) Die Kampfe am Aserkanal dauern uoch fort. 11 englische Kriegsschiffe unterstützen die feindliche Artillerie. Oestlich von Dixmuiden wurde der Aieind zurückgeworfeu. Auch in der Richtung Upern dringen unsere Truppen erfolg reich vor. Die Kämpfe nordwestlich und westlich Lille waren sehr erbittert, der Feind wich aber auf der ganzen Front langsam zurück. Heftige Angriffe aus der Richtung Toul gegen die Höhen südlich Thiaucourt wurden unter schmerzlichen Verlusten für die Franzosen zurückgeworfen. Es ist einwandfrei festgestellt, daß der englische Admiral, der das Geschwader vor Ostende befehligte, nur mit Mühe von der Absicht, Ostende zn beschießen, durch die belgischen Behörden abgebracht wurde. Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplätze folgen Teile unserer Truppen dem weichenden Gegner in der Richtung Ossowize. Mehrere hundert Gefangene und Maschinengewehre fielen in unsere Hände. Bei Warschau und in Südpolen wurde gestern nach dem unentscheidenden Ringen der letzten Tage nicht gekämpft. Die Verhältnisse befinden sich dort noch in der Entwickelung. Neve Heldentaten -er „Emden". London, 22. Okt. Lloyds Agent in Colombo telegraphiert an die Admiralität: Der Kreuzer „Emden" bohrte die englischen Dampfer „Ehilkaua", „TroimuS", „Benmoor" und „Klajgraut sowie den Bagger „Krnrabbel" in Grund. Der Dampfer „Erfurt" wurde von der „Emden" mit Beschlag belegt. zwei Drittel in goldsicheren Wechseln. Interes sant ist nun, daß die Reichsbank nur für 4,061 Milliarden Mark Papiergeld herausge geben hat, während sie nach den Goldbestän den für 4,499 Milliarden Mark in Umlauf bringen konnte. Für die Banknoten ist also mehr Deckung vorhanden als nötig wäre. Diese Tat sachen werden natürlich auch bei den neutra len Staaten nicht ohne Einfluß bleiben. Pflicht eines jeden sollte es aber nun auch sein, alles Gold der Reichsbank zuzuführen, damit die Bank auch fernerhin allen An sprüchen genügen kann. Im zweiten Teil des zweistündigen Vortrages behandelte Herr Klee berg das Kreditwesen, wobei er auch näher die Kriegskreditbank behandelte. Im Gegen- satz zu unserem Reich, seien die finanziellen Verhältnisse unserer Feinde bedeutend ungün stiger. Frankreich und England hätten bereits zu Beginn des Krieges zum Moratorium grei sen müssen. Auch die Banken versagten dort gänzlich. Der Vortrag, der manche interes sante Einzelheiten brachte, wurde von den Zu hörern, unter denen sich auch der Vorsitzende des Oberlungwitzer Gewerbevereins befand, mit Beifall und Dank aufgenommen. *— Flaggenschmuck trugen heute aus Anlaß des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin die öffentlichen und mehrere Pri vatgebäude. *— Mit dem Eisernen Kreuz aus gezeichnet wurde Herr Leutnant Hermann Ende im Reserve-Jnfanteric-Regiment Nr. 104 Einem Bruder des Ausgezeichneten, Herrn Leutnant Wil helm Ende im Reserve-Jnsanterie-Regiment Nr. 181, konnte bereits vor einigen Wochen daS Eiserne Kreuz verliehen werden. Ebenfalls das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielt der Kupferschmied Herr Max Pohle, Bahnstraße 41 wohnhaft, jetzt im Reftrve-Jnfanteric-Regiment Nr. 106. Der Ausgezeichnete hatte sich in einem Gefecht bei ChilonS am 26 September durch Mut und Tapferkeit hervorgetan. — Herr Zahnarzt Leut nant Lindemann hat das Eiserne Kreuz 2 Klasse und nicht, wie gestern infolge eines Druckfehlers irrtümlicherweise gemeldet, 1. Klasse erhalten. * — Wohltätigkeitsabend. Am Reformationsfest, Sonnabend, den 31. Okto ber, beabsichtigt der theatralisch-artistische Ver ein, falls seine Mitglieder nicht zur Fahne cinberufen werden, im „Logenhaus" einen großen Wohltätigkeitsabend zu veranstalten. Der Reinertrag soll zugunsten der im Felde stehenden Hohenstein-Ernstthaler Krieger ver wendet werden. Zu dieser Veranstaltung ha ben u. a. auch das Doppelquartett „Lieder quell" sowie die Vogelsche Kapelle ihre un entgeltliche Mitwirkung zugesagt. Ein reich haltiges, der Zeit entsprechendes Programm ist vorgesehen, sodaß der Besuch, vor allem auch der guten Sache willen, nur empfohlen werden kann. k — Goldbach-Regulierung. Gegen wärtig läßt unsere Stadt auf dem Grundstück des Herrn Lindner zwischen der Poststraße und der Roten Mühle die Goldbach verlegen und daS alte, einen Bogen machende Bachbett zu- füllen. Da gleichzeitig dort die Fluischleuse mit einmündet, hat sich das Bachbelt mit der Zeit vertieft und erweitert, sodaß dem Besitzer Areal schaden entstand. DaS alte Bachbett wird nun soweit zugefüllt, daß zum Betriebe der Roten Mühle noch genug Wasser verbleibt, daS in einem besonderen Graben nach dort läuft. Die neue Goldbach wird weiter nach der Logenstraße und in gerader Linie ca. 1 Meter tief gelegt. Diese Erdarbeiten führt Herr Baumeister Richter auS. * Gersdorf, 22. Okt. AuS dem Wohnhause des Bauunternehmers Arthur Benedix, hier, Flurstücks-Nr. 344o, sollen die Hausabfallwässer in die bestehende Schleuse der Benedixstraße ab geleitet werden. Gemäß H 23 Ziffer 1 und § 33 des Wassergcsetzes macht dies die Kgl. Amtshaupt- mannschaft Glauchau mit der Aufforderung be kannt, etwaige Einwendungen hiergegen binnen 2 Wochen bei ihr anzubringen Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, ver- Uerln das Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde vorzunehmende Regelung. " GcrSdors, 22. Okt. Von den Festbesoldeten sind im Monat August 490,50 Mk. und im September 359,50 Mk. Gaben zur Unterstützung der Kriegerfamilien ringegangen. Leider sind die Beträge um ein beträchtliches zurückgegangen. ES wäre sehr erwünscht, wenn die Festbesoldeten — eingedenk der immer größer werdenden Not — jeden Monat einen Teil ihres Gehaltes zu dieser Liebesgabe beisteuerten. Die Liste der Festbesoldeten, die im Rathaus — Zimmer Nr. 7 — ausliegt, weist leider noch recht viele Namen auf, hinter denen Beträge noch nicht gezeichnet sind. ) ( GerSdorf, 22. Okt. Einen öffentlichen Familienabcnd veranstaltet nächsten Sonntag im Saale des „grünen Tales" vier der Turnverein „Germania" unter Mitwirkung des Küchlerschen Musikchors und Herrn Musiklehrer Jandeisek. Der Abend wird turnerische, musikalische und gelangliche Darbietungen bringen und vrr- spricht einen angenehmen Lerlauf zu nehmen. Dec Besuch dieser Veranstaltung kann umsomehr empfohlen werden, als der Reingewinn des Abends der örtlichen Kriegsbcihilfe zugeführt werden soll. * Langenberg, 22. Okt. Am. 16. dss. Mts. wurde im Rauschen Gasthofe durch Herrn Regie- rungsasscssor Graf v. Einsiedel aus Glauchau Herrn Gartengutrbesitzer und Bäckermeister Trau gott Hermann Hartig und Herrn GarteugutSbc- sitzer und Strumpfwüker Hermann Friedrich Här tel, hier, das durch Allernächste Verordnung vom 11. Mai 1885 gestiftete Feuerwehr-Ehrenzeichen ini Beisein der Chargierten ocr hiesigen Freiwilligen Feuerwehr und Herrn GemcindeäUesten Härtel mit Ansprache auSgehändigt. * Mittelbach, 22 Okt. Dec Wasserleitungs bau schreitet rüstig vorwärts. Vielen arbeitslosen Einwohnern bot er willkommene Arbeitsgelegen heit. Leider soll der obere Hochbehälter wegen Frostgefahr erst nächstes Frühjahr gebaut werden, sodaß der obere Ortstell solange auf Wasser warten muß. Anschlußmeldungen sind bisher 180 eingegangen; für unsere Verhältnisse ein erfreuliches Resultat. * Hohndorf, 21. Okt. Gestern vormittag verungtückie der 19jährige Bergarbeiter Illing auf dem Vereinigtfeld-Schacht so schwer, daß der Tod bald eintrat. Depeschen vom 22. Oktober. Berlin. Zu dem Land- und Seekampfe an der belgischen Küste und zum Kampf um die Straße nach Calais sagt die „Kreuzzeitung": Von der größten Bedeutung sind die Kämpfe westlich von Lille. Wir dürfen dem Ausgange des Kampfes zuversichtlich entgegensehen; denn unsere Truppen haben die Offensive ergriffen und den Feind bereits an einigen Stellen zurück geworfen. — Der Korrespondent des „Daily Chronicle" schreibt aus Calais: Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, daß die Deutschen die Küste entlang von Ostende vis Boulogne- sur-Mer besetzen wollen. Essen a. b. R. Das stellvertretende General kommando deS 7. Armeekorps, dem auch daS rheinisch-westfälische Industriegebiet unterstellt ist, gibt bekannt: Von einer allgemeinen Einberufung deS Landsturmes des 7. Armeekorps werde nach wie vor abgesehen, da die noch gewaltige Anzahl von Rekruten und Landwehrlenten dies nicht er forderlich mache und bisher nicht alle freiwillig gemeldeten Lundstunnleute eingestellt wurden. Nur Offiziere, Sanitätsoffiziere und Angehörige der Speztalwaffen im geringen Umfange werden einberusen werden und dann auch nur nach Bedarf. Wien. Amtlich wird verlautbart: In dem schweren und hartnäckigen Angriffe auf die verstärkten Stellungen des Feindes von Felsztyn bis au die Chaussee östlich Medyka gewannen wir an mehreren Stellen Terrain, während der russische Gegenangriff nirgends durchzudringen vermochte. Die Schlacht nimmt größtenteils den Charakter eines Festungskrie ges an. In den Karpathen wurde gestern der Jaolonicapaß, der letzte noch von einer rus sischen Abteilung besetzte Uebergang, von uns genommen. Auf ungarischem Boden ist kein Feind mehr. Unser Vorrücken in der Bucko- wina erreicht den großen Sereth. Der stellvertretende Chef des Generalstabes, von Höfer, Generalmajor. Wien. Die „Reichspost" meldet, daß bei dem Kampfe südlich von Przemysl zwei weitere russische Regimenter gefangen genommen wurden. Genf. Die Kunstschätze der großen Pariser Antiquitätenhandluug von Heilbronner, deren Inhaber und Angestellte Deutsche sind, sind nach einer Meldung des „Journals" von den Ge richtsbehörden beschlagnahmt worden. Die Anti quitäten haben einen Wert von mehreren Millio nen Mark. Amsterdam. Aus Sluys wird telegraphiert: Bei Upern und Nieuport wird fortgesetzt ge kämpft. In Brügge wurden viele Verwundete eingebracht. Dort kam gestern auch ein Zug mit französischen Kriegsgefangenen mn. Das Ge fechtsterrain bei Dpern bietet viel Schwierigkei ten; cS wird von dem Flusse Mcr und vielen kleinen Gräben und Kanälen sumpfig gemacht. Der Zugang zu der Smdt Nieuport ist wegen der Hafen- und Kanalarme, die durch sechs Schleusen mit dem Hafen verbunden sind, schwie rig. Belgische Truppen sind in diesen Kämpfen beteiligt. In Ostende haben die Deutschen Ka nonen aufgestellt. Dort fährt noch die Stra ßenbahn nach der niederländischen Grenze, aber sonst ist aller Straßenbahn- und Eisenbahnver kehr zwischen Seeland und Belgien aufgehoben- In Sas van Gent wird fortdauernd Kanonen, donner gehört. Auch zwischen Brügge und Gent scheinen Gefechte im Gange zu sein. Amsterdam. Ueber das Seegefecht an der holländischen Küste, bei dem vier deutsche Tor pedoboote zu Grunde gingen, gibt der „Tele- graaf" noch folgende Einzelheiten: Um V,3 Uhr nachmittag bemerkten die Engländer die deutschen Schiffe und sofort wurde befohlen, mit Volldampf zu fahren und zu feuern, um sie nicht entfliehen zu lassen. Das Feuer wurde in einer Distanz von 4 bis 5 Meilen geführt. Das Feuer dauerte ungefähr 1'/r Stunden. In seinem Verlaufe wurde der britische Torpedojäger „Loyal" durch eine Kugel getroffen, die im Innern deS Schiffs- gangeS ein Leck von ungefähr 10 om riß. Eine Granate flog über Deck und schlug einem Offizier, der bei der Kanone stand, den Fuß ab. Außer „Loyal" sollen die anderen britischen Schiffe keinen Schaden gelitten haben. Die Engländer preisen die Tapferkeit der deutschen Seeleute, die, während ihre Boote schon sanken, die Kanonen immer bedienten. Kopenhagen. Der Londoner „Daily Telegraf" meldet aus St. Louis, dort sei ein drahtloses deutsches Telegramm cingctroffen, wonach die Belagerung von Verdun gute Fortschritte macht. Verschiedene Forts seien schon genommen, die übrigen stünden vor der Uebergabe. Diese Meldung findet aber in England und Frankreich keinen Glauben. Der Rotterdamer Korrespondent der „Daily Mail" meldet: Die Deutschen ent falten an der Maas eine große Aktivität. Christiakia. Vor Mk Jaderen in Südnor wegen sind gestern einige Unterseeboote beobachtet worden. Im ganzen sollen es drei gewesen sein. An der Südküste erschien gleichzeitig ein Aeroplan unbekannter Nationalität. Es sei ausgeschlossen, meldet ein Telegramm Stawinger, daß eS sich um norwegische Boote oder uni ein norwegisches Flugzeug handelt. Stockholm. Ein deutscher Flüchtling, der so eben aus Rußland anlangte, wurde gefragt, ob die japanischen Soldaten in Rußland denn Phan tasie oder Wirklichkeit seien. „Ich weiß nicht", sagte er, „wir sahen eine Menge japanischer Offi- zie:e, die nach der Front gingen und uns wurde erzählt, daß die Japaner schwere Kanonen ge schickt hätten, die sic erst kürzlich bei Krupp ge kauft haben." Loudon. „Times" meldet von der franzö sischen Küste: Während zwei englische Kanonen boote gestern in ein Femrgefecht mit den deut- schen Batterien verwickelt waren, wurden sie von deutschen Unterseebooten angegriffen. Die Kano nenboote beschießen die Küstenbatterien weiter. London. Das Reuter-Büro meldet aus Konstantinopel vom 19. Oktober: Auf die bis- herigen Vorstellungen über die fortgesetzte An wesenheit deutscher Mannschaften auf türkischen Kriegsschiffen erwiderte die Pforte, daß dies ihre eigene Angelegenheit sei. Sofia. Das Blatt „Utro" meldet aus Konstantinopel: Die türkische Flotte steht bei Havdar und erwartet den Befehl zur Aus fahrt. An der türkisch-russischen Grenze ist eine türkische Armee von 300 000 Mann konzen triert. Das Blatt „Politika" meldet: Der Kriegsministcr Enver Pascha habe sich dahin geäußert, daß, wenn es zu einem Kriege zwi schen der Türkei und England kommen sollte, die türkische Armee sofort in Aegypten eiw marschieren werde.