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kommen sind u. a. die Bibliothek der Deutschen Morgen ländischen Gesellschaft zu Halle a. S. und die Pädagogische Zentralbibliothek (Comenius-Stiftung) in Leipzig. Eine Literaturzusammenstellung über die Bibliotheken brachte der dritte Jahrgang des Jahrbuches; der vorliegende fünfte enthält die Nachträge dazu. Von den deutschen Biblio theken haben zurzeit über eine Million Bände die Königliche Bibliothek zu Berlin und die Königliche Hof- und Staatsbibliothek zu München, über 800000 zählt die Kaiserliche Universttäts- und Landesbibliothek zu Straßburg, 500 000 und darüber weisen die Universitätsbibliotheken zu Göttingen, Leipzig und München auf, 400 000 und darüber die Großherzogliche Hofbibliothek zu Darmstadt, die Königliche öffentliche Bibliothek zu Dresden, die Universitätsbibliotheken zu Heidelberg und Tübingen, 300 000 und darüber die Königliche öffentliche Bibliothek zu Bamberg, die Universitäts bibliotheken zu Bonn, Breslau und Würzburg, die Stadt bibliotheken zu Frankfurt a. M. und Hamburg, die Königliche Landesbibliothek zu Stuttgart und die Herzogliche Bibliothek zu Wolfenbüttel, 200 000 und darüber die Staats-, Kreis- und Stadtbibliothek zu Augsburg, die Universitätsbibliotheken zu Erlangen, Freibnrg, Gießen, Halle, Jena, Kiel, Königs berg, Marburg und Rostock, die Königliche und Provinzial bibliothek zu Hannover, die Landesbibliothek zu Kassel, die Stadtbibliothek zu Mainz und die Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg, die Großherzoglichen Biblio theken zu Schwerin und Weimar, 100 000 und darüber die Stadtbibliotheken zu Aachen, Bremen, Breslau. Danzig, Kassel (Murhardsche Bibliothek), Köln, Leipzig, Lübeck, Straß burg und Trier, die Universitätsbibliotheken zu Berlin, Greifswald und Münster, die Bibliotheken des Reichstags, des Königlichen Statistischen Landesamts, des Kaiserlichen Patentamts zu Berlin und des Reichsgerichts zu Leipzig, die Fürstlichen Bibliotheken zu Detmold, Donaueschingen, Maichingen und Wernigerode, die Herzogliche Bibliothek zu Gotha, die Großherzoglichen Bibliotheken zu Karls ruhe, Neustrelitz und Oldenburg, die Königlich Bayerische Armeebibliothek zu München, die Kaiser Wilhelm-Bibliothek zu Posen, die Königliche Hofbibliothek zu Stuttgart und die Nassauische Landesbibliothek zu Wiesbaden. Rechnet man noch die stattliche Reihe der Bibliotheken von 50 000 bis 100 000 Bänden und die überaus große Zahl kleinerer wissenschaftlicher Büchersammlungen hinzu, so er hält man im ganzen ein recht erfreuliches Bild des deutschen Bibliothekswesens, das freilich dadurch eine starke Trübung erfährt, daß viele Anstalten noch immer nicht über die Mittel verfügen, um sich auf der Höhe zu halten und den ge steigerten Ansprüchen, die an sie herantreten, gerecht zu werden. Die dringlichste Frage für unsre Bibliotheken bleibt mehr als je die Geldfrage. Für Bücherankauf haben im vergangenen Etatsjahre nach der Betriebsstatistik des Jahrbuchs für 1905/06, die leider nicht vollständig ist — es fehlen noch zahlreiche außer preußische Universitätsbibliotheken und Staatsbibliotheken —, u. a. verausgabt die Königliche Bibliothek zu Berlin 105 158 die Universitäts- und Landesbibliothek zu Straßburg 44 955 die Universitätsbibliothek Güttingen 44 626 es folgen Tübingen mit 40 379, Hamburg (St.-B.) mit 36 243, Dresden <K. B.) mit 31 763, Stuttgart (L.-B.) mit 29 000, Königs berg mit 27 191, Bonn mit 27 173, Breslau mit 24 149, Halle mit 23 836, Posen mit 23 791, Münster mit 23 626, Gießen mit 23 066, Greifswald mit 22 186, Marburg nnt 20201, Berlin (U.-B.) mit 16 850 Marburg 33 641, Münster 32 249, Breslau 32 172, Halle 28 128, Königsberg 23 724, Greifswald 23 076, Dresden (K. B.) 19 273, Kiel 15 354 Bände. Bekanntlich besteht seit längerer Zeit zwischen den staat lichen preußischen Bibliotheken gegenseitiger Leihverkehr, der es den Benutzern ermöglicht, für ein geringes Entgelt durch die Vermittlung der betreffenden Bibliothek fehlende Bücher von auswärts kommen zu lassen; so u. a. zwischen der Königlichen Bibliothek zu Berlin und den preußischen Universitätsbibliotheken mit Einschluß der Kaiser Wilhelm- Bibliothek zu Posen und der Landesbibliothek zu Wiesbaden, zwischen Bonn und Münster, Göttingen und Marburg, Göttingen und Münster, Königsberg und Braunsberg, ferner zwischen der Königlichen Biblimhek zu Berlin sowie den preußischen Universitätsbibliotheken und den höhern Lehr anstalten bez. Archiven der einzelnen Provinzen, usw. Nach preußischem Vorbild findet auch zwischen Jena und Weimar bez. Gotha und zwischen den badischen Hochschulbibliotheken ein ähnlicher Leihverkehr statt. Auf Grund dieses Leih verkehrs und sonstiger Bestellungen verlieh in Preußen die Königliche Bibliothek zu Berlin im Etatsjahr !S05/1906 nach auswärts 23 699 Druckschriften, 218 Handschriften, Göttingen 7324 bez. 32, Bonn 5241 bez. 27, Halle 4904 bez. 11, Breslau 4491 bez. 25, Greifswald 3887 bez. 4, Königsberg 3191 bez. 7, Münster 2388 bez. 4, Marburg 2108 bez. 1 und Kiel 1404 bez. 15. Es er hielten von auswärts Marburg 3104 Druckschriften und 87 Handschriften, Münster 2910 bez. 85, Bonn 1519 bez. 189, Göttingen 1440 bez. 168, Greifswald 1418 bez. 24, Halle 1341 bez. 84, Breslau 1235 bez. 21, Kiel 1093 bez. 25, Berlin (K. B.) 995 bez. 321, Königsberg 672 bez. 208. Im verflossenen Jahre 1906 sind die Bestimmungen über den Leihverkehr innerhalb Preußens übrigens noch weiter ausgedehnt worden, und zwar auf den Verkehr zwischen Göttingen und der Königlichen und Provinzialbibliothek in Hannover, zwischen der Königlichen Bibliothek zu Berlin owie der Universitätsbibliothek Königsberg und der Biblio thek der Technischen Hochschule in Danzig, endlich zwischen der Königlichen Bibliothek zu Berlin und den Stadtbiblio theken in Bromberg und Düsseldorf und der Königlichen Bibliothek in Hannover. Für Preußen sind im Etat 1906/07 versuchsweise bei den Universitätsbibliotheken Berlin, Breslau und Göt tingen Sekretärstellen geschaffen worden, in der Absicht ein zelne jetzt von wissenschaftlichen Beamten ausgesührte Arbeiten, zu deren Erledigung es nicht der wissenschaftlichen Vorbildung der Bibliothekare bedarf, Sekretären zu über tragen. Für die Besetzung der Sekretärstellen werden end gültig Bestimmungen erst ergehen, wenn Erfahrungen mit der neuen Beamtenkategorie gemacht sind. Einstweilen können nach dem Ministerialerlaß vom 16. März 1906 als Sekretäre an den Universitätsbibliotheken neben den Super- numeraren der Verwaltungs- und Justizbehörden auch Buch händler zur Anstellung gelangen, die die Reife für die Prima eines Gymnasiums, Realgymnasiums oder einer Oberreal schule haben und entweder mindestens drei Jahre im Buch handel mit Erfolg tätig gewesen sind und einen einjährigen Vorbereitungs- und Probedienst an einer Universitäts bibliothek geleistet oder nach einer zweijährigen buchhändle rischen Tätigkeit sich einem zweijährigen Vorbereitungs dienst an einer Bibliothek unterzogen haben. Zur wissen schaftlichen Vorbildung der Bibliothekare selbst, von der im Erlasse die Rede ist, bedarf es für Preußen bekanntlich eines zweijährigen Volontärdienstes bei der Königlichen Bibliothek zu Berlin oder einer der Universitätsbibliotheken. Für die Zulassung zu diesem Volontärdienst ist das Reife zeugnis eines deutschen humanistischen Gymnasiums und der 146 Die Zahl der am Ort verliehenen Bände (Buchbinder bände) betrug bei der Königlichen Bibliothek zu Berlin 306 454, in Posen 65 178, Leipzig 59 979, Göttingen 59 569, Berlin (U.-B.) 58 280, München (U.-B.) 38 673, Bonn 34 624, Börsenblatt tör bei, Deutschen Niichlmnbel. 74. Jahrgang.