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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191410217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141021
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-21
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.10.1914
- Autor
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Die noch ausstehenden Hauslisten sind spätestens -iS zum 21. Oktober 1914, mittags 1 Uhr, zur Vermeidung von Ordnungsstrafen einzuretchen. Hohenstein-Ernstthal, am 20. Oktober 1914. Der Stadtrat. Die Wassersteuer für das 3. Vierteljahr 1914 ist spätestens bis zum 27. Oktober 1014 zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die Stadtsteuer-Einnahme — Rathaus, Zimmer Nr. 1 — zu bezahlen. Hohenstein-Ernstthal, am 19. Oktober 1914. Der Stadtrat. Laut Anzeige ist das Einlagenbuch Nr. 33630 der Sparkasse zu Hohenstein-Ernstthal, auf den Namen Markert lautend, abhanden gekommen. Der etwaige Inhaber des Buches wird aufgefordert, seine Ansprüche auf das Buch zur Vermeidung des Verlustes binnen 3 Monaten, vom Tage der Bekanntmachung an, bei der hiesigen Sparkasse geltend zu machen, andernfalls das Buch für ungültig erklärt werben wird. Hohenstein-Ernstthal, den 19. Oktober 1914. Der Stadtrat. Schritt herangekommen, sie wurden zurückge trieben und hatten 5000 Tote, während die Besatzung nur 1 Toten und 5 Verwundete zu beklagen hat. Nördlich Radymno wurde eine gegen Przemysl vormarschierende Kolonne von russischer Artillerie jenseits des San überfal len, worauf sich ein Gefecht entwickelte, das mit dem Rückzug der Russen endete. Während der Belagerung griffen auch unsere größten Haubitzen ein, und 18-Zentimeter-Haubitzen standen in Reserve, die bei dem rufsifchen Ueberfall auf das Fort Siedlica in der Nacht mit einer rasch erbauten Feldbahn herange bracht wurden. Die russischen Reserven wur den fast völlig vernichtet. Der Artilleriestab der russischen Belagerungsarmee wurde durch einen Mörserschutz, obwohl dieser 50 Meter zu kurz war, zu Staub zermalmt. Die Russen mußten die eigenen stürmenden Truppen mit Maschinengewehren vorwärtstreiben. Unter der Belagerungsarmee herrschte Nahrungsmangel. Die drohende Belagerung Warschaus. Die Krakauer Zeitung „Kuryer Codzienny" berichtet: Die städtischen und Staatsbeamten in Warschau haben den Befehl erhalten, in dem Falle, wenn die deutschen Truppen 30 Meilen vor der Stadt sind, Warschau zu ver lassen und nach Petersburg zu flüchten. Die Beamten sind schon bereit, jede Minute die Stadt zu verlassen. Die Bevölkerung War schaus wurde aufgefordert, sich schleunigst schon jetzt aus der Stadt zu entfernen, iveil die Festung, wie der Militär-Kommandant durch Anschlag bekannt gibt, mit allen Mitteln und bis zum äußersten verteidigt werden soll. Am Sonnabend zeigten sich südlich von Czenstochau hinter Radom zwei Zeppeline, die von den Russen erfolglos beschossen wurden. Die russischen Berlnste bei Przemysl. Sicherem Vernehmen nach geben die Russen ihren Verlust beim Sturm auf Przemysl, den sie durch Flatterminen erlitten haben,Anicht auf 40000, sondern auf 70 OM Mann an. Die russi schen Zeitungen in Lemberg brachten diese Nach richt. In Lemberg selbst haben die Russen weni ger Schaden angerichtet, als man anfänglich an nahm. Die Lage in Przemysl. Der Spezialberichterstatter des Wiener Blat tes „Morgen" meldet: Das Kriegspressequartier befindet sich seit einer Woche in dem befreiten PrzemySl. Wir sind Zeugen gewesen bei den Kämpfen der Entsatzarmee und den Russen. Meiner Ansicht nach sprechen alle Anzeichen da für, daß die Kämpfe für uns günstigen Fort gang nehmen werden. In Przemysl herrscht eine gehobene Stimmung. Gestern traf das erste Postauto ein, von der Bevölkerung mit ungeheurem Jubel begrüßt. An einzelnen Gegen ständen ist vorläufig noch Mangel, doch sind normale Zustände unmittelbar nach dem Wie derbetrieb der Eisenbahn zu erwarten. Die sani tären Verhältnisse sind außerordentlich zufrieden stellend. Englische Unzufriedenheit mit Rußland. Der militärische Mitarbeiter der „Morning Post" sagt, es sei klar, daß im Osten tue Ent wickelung nicht ganz erwartungsgemäß vonstat- ten gehe. Die Russen, die zu Beginn des Krie ges die Initiative ergriffen hätten, wären genö tigt worden, dem Gegner den Angriff zu über- lassen. Deshalb hätten die deutschen Truppen die Weichsel ohne besonderen Widerstand über schreiten können. In Rußland ist man in dieser Frage anderer Ansicht; man kann cs auch tatsächlich eher ver stehen, wenn Rußland mit der Tätigkeit, die England bisher entfaltet hat, unzufrieden ist, als umgekehrt. Der russische Schlachtbericht. Eine Mitteilung des russischen Generalstabes vom 18. Oktober besagt, daß die Kämpfe bei Przemysl andauern. Es hätten mehrere Bajo nettangriffe stattgefunden. Von den Karpathen- pästen würden Verstärkungen der österreichisch ungarischen Truppen gemeldet. Weiter heißt cs dann in dem russischen Bericht: Nach nichtamt licher Meldung sollen alle Versuche des Feindes, die mittlere Weichsel zu überschreiten, bis jetzt erfolglos geblieben sein. * * » Ser Seekamps aa der holländischen Küste. Die englische Admiralität meldet: Die eng lischen Verluste in dem Seegefecht betrugen 1 Offizier und 4 Matrosen verwundet. Es wurden 31 Deutsche kriegsgefangen gemacht. Die Be schädigungen der englischen Schiffe sind unbe deutend. Die holländische englische Gesandtschaft teilt folgenden Bericht der Admiralität mit: Am Sonnabend mittag war der geschützte Kreuzer „Undaunted", begleitet von den Torpedoboots zerstörern „Lance", „Lennox", „Legion" und „Loyal", im Gefecht mit vier deutschen Zerstörern, die zum Sinken gebracht wurden. Die gesunkenen deutschen Torpedoboote stammen aus dem Jahre 1902—1903, gehörten also der ältesten Klaffe an und waren nach dem Flottengesetz bereits ersatzpflichtig. Ihre Wasser verdrängung beträgt nur 420 Tonnen, ihre Ge schwindigkeit 26 Seemeilen, die Bestückung drei 5-Zentimeter-Geschütze. Die Bemannung ist etwa 60 Mann stark. Wenn die englischen Angaben, daß 1 Offizier und 31 Mann gerettet worden seien, richtig sein sollten (irgendwelche amtliche deutsche Nachrichten liegen noch nicht vor), so müßte man leider mit dem Verlust von rund 2M Mann und 11 Offizieren rechnen. Ohne Einsatz kein Gewinn! Wer Erfolge er zielt, muß gelegentlich auch Mißerfolge ertragen können. In der Erfüllung der unseren Torpedo- und Unterseebooten zufallenden ebenso großen wie schwierigen Aufgabe haben sich die Besatzungen der vier Torpedoboote einem weit überlegenen Gegner gegenüber heldenmütig eingesetzt. Die Marine und das deutsche Volk darf stolz auf sie sein. * * * Neue Deutschenverhaftungen in London. Das Amsterdamer „Handelsblad" meldet aus London vom 18. d. M.: Die Polizei drang gestern in ein Wiener Case in der New Oxford Street und verhaftete etwa 20 deutsche Kellner. Die Volksmenge zerstörte eine Anzahl Läden in der Highsteet, die Deutschen gehörten. Nachdem die Polizei Verstärkungen erhalten hatte, gelang eS, die Ordnung wieder herzustellen. Nene Verlustlisten. Die gestern veröffentlichten Verlustlisten, und zwar die 54. der preußischen, die 29. der bayri schen, die 34. der sächsischen und die 38. der württembergischen Armee, umfassen zusammen etwa 11 OM Namen. Unverschämtheit eines elsässischen Predigers in Stettin. In der Aula des Marienstiftgymnasiums in Stettin hielt am Sonntag abend ein Prediger Frank aus Straßburg im Elsaß einen kricgSge- schichtlichen Vortrag, in dessen Verlauf er sich in Schmähungen und Beleidigungen der Deutschen erging. Der größte Teil der Zuhörer verließ den Saal. Darauf erschien die Polizei und verhaf tete Frank, gegen den wegen seiner hochverräteri schen Aeußerungen ein Verfahren>eingeleitet worden ist. „Heldentaten" der französischen Truppen. Bei ihrem abermaligen zurückgeschlagenenletzten Vorstoß in das Elsaß haben die französischen Truppen, so melden die Straßburger Blätter, im oberen Breuschtal bei ihrem Vormarsch sämt liche Gehöfte eingeäschert, um einem neuen deutschen Gegenangriff keine Deckung zu bieten. Die meisten Bewohner wurden als Geiseln nach Frankreich gebracht. Saales wurde, weil ein deutscher Ulan darin gefunden wurde, vollkommen niedergeschossen. Die Zuaven haben selbst die umliegenden Felder verwüstet. Die Orte Saul- xures, Plaine, Diesbach und Colvoy sind aus dem gleichen Grunde brutal zerstört worden, ob wohl die arme Bevölkerung daS Menschenmögliche getan hat, um die französischen Truppen freund lich zu bewirten. Wenn die Bevölkerung nicht laut genug ihre Hochrufe auf die einziehenden französischen Truppen ausbrachte, wurden einfach Salven auf die Häuser abgegeben, nachdem man zuvor die Bewohner entfernt hatte. Auf Schritt und Tritt wurden Häuseroiertel zerstört von den Kulturhütcrn der französischen Armee. In Ran- ruy wurden selbst Frauen und Kinder mit Kolben schlägen fortgetrieben und erst am andern Tage auf Befehl eines Offiziers freigelassen. Die Räubereien sollen diesmal viel schlimmer als vorher gewesen sein. In den meisten elsässischen Orten hatte der französische Befehlshaber ein allgemeines Verbot erlassen, wonach Zuaven die Lager überhaupt nicht mehr verlassen dürfen, weil die Raub- und Mordlust der Zuaven zu ernsten Konflikten geführt hatte. Die Finanznot Frankreichs. Die Pariser „Action FrancaiS" erklärt: Die deutschen Blätter spotten nicht ohne Grund über die Finanznot Frankreichs, welches zu einem Moratorium greifen mußte, um nicht vor einer finanziellen Krisis zu stehen. Der Triumph des armen Deutschland über den Weltbankier dürfe niemanden wundern, müsse jedoch Frankreich zu einer ernsten Warnung dienen. Deutsche Fliegergrüße in Frankreich. Die letzte Taube, die Nancy überflog, hat außer Bomben auch zwei Kundmachungen her abgeworfen. Eine davon lautete: „Wir fagen den Einwohnern von Nancy, das bald eine deutsche Stadt sein wird, guten Tag und bit ten für diese etwas ungewöhnliche Art der Einführung mittels Pulvers um Verzeihung, aber wir werden bald besser bekannt werden. Leutnants Wimmer und Schneider, Flieger- ofsiziere aus Straßburg." Von einer deutschen Taube,--die am Mon tag voriger Woche über Paris fuhr, wurden außer Bomben zwei Proklamationen hinab geworfen. Die eine teilt den Fall von Ant werpen mit; die andere war an den Kom mandanten von Paris gerichtet und lautet: „Ich bin glücklich, Ihnen mitteilen zu können, daß die französischen Offiziere, deren Namen folgen und die gefangen genommen worden sind, sich Wohlbefinden. Auf ihren Wunsch habe ich diesen Brief geschrieben. Ich bc- daure sehr, daß er zusammen mit Bomben über die Stadt geworfen wird, aber so ist nun einmal der Krieg. Auf Wiedersehen, Pa riser. Leutnant Hans Steppen." Der vurch die Bombe« deutscher Flieger in Paris angerichtete Schaden. Wie die „Libre Parole" meldet, hat Briand den Staatsanwalt LeScouvee beauftragt, einen eingehenden Bericht über die Schäden auszu arbeiten, die durch deutsche Bomben am letzten Sonntag in Paris angerichtet worden sind. Emsige Tätigkeit in den französischen Flugzeugfabriken. Aus Paris wird über Stockholm gemeldet: Während des Krieges haben sich alle Bleriot- und Farman-Flugschiff- und Automobilwerkstätten zur Disposition der Armee gestellt. Es wird dort Tag und Nacht gearbeitet. In Lyon haben die Farmanwerke eine Werkstatt errichtet, in der 1000 Mann beschäftigt werden. In dieser Werk stätte werden täglich fünf Flugzeuge hergestellt. In England sind seit Ausbruch des Krieges mehr als 100 Maschinen bestellt worden. Das klägliche Fiasko der Gari- baldianer. Im Laufe des Sonntags und Montags sind, wie dem „Berl. Tgbl." aus Nom gemeldet wird, fast alle aus Italien nach Frankreich geeilten italienischen Freiwilligen total ernüchtert und verärgert nach Italien zurückgekehrt. Bei „Gene ral" Pepino Garibaldi bleiben nur die in Frank reich selbst ansässigen und durch persönliche In teressen mit Frankreich verbundenen Italiener. Die Garibaldianer-Expedition nach Frankreich hat also ein klägliches Ende gesunden. Englische Prahlereien. Der militärische Mitarbeiter der „Times" schreibt: Selbst wenn man das Schlimmste annimmt, daß der letzte Kosak am Ural steht, und der letzte französische Hausknecht aus Bor deaux vertrieben sein sollte, dann werden wir den Seekrieg gegen Deutschland beginnen, wie seinerzeit gegen Napoleon, als ganz Europa ihm zu Füßen la. Noch sind wir aber nicht so weit. Denn wenn Deutschland nicht sehr viel besser abschneidct, als bisher, werden die Verbündeten das Feld behaupten, und sort- sahren, einen gleichen danerndcn Druck zu Lande auf Deutschland auszuiiben, wie wir ihn zur See bereits ausüben. Churchill amtsmüde ? Wie die Wiener „Zeit" aus London berichtet, hat der erste Lord der englischen Admiralität Winston Churchill nach einer stürmischen Ministcr- ratSsitzung seine Entlassung gegeben, die amtlich noch nicht bestätigt ist. Die Nachricht soll in der Bevölkerung d^n bestell Eindruck hcrvorgerufen haben. Es wäre ja selbstverständlich, wenn Churchill sich aus dem Staube machte, bevor er dazu gezwungen wird. Aber warum sollen wir das wünschen? Jedes Land hat die Minister, die cs verdient, und diesen kalten Croupier hat das englische Volk vollauf verdient. Möge er ihm noch lange erhalten bleiben. 750 000 belgische Flüchtlinge. Englischen Meldungen zufolge sind 150 000 Belgier nach London geflüchtet, nach Holland SM OM. Deutsche und österreichische Reservisten in Amerika. Die Stockholmer Zeitung „Dagens Nyhetcr" läßt sich über London melden: Eine Depesche anS Newyork berichtet, daß die deutschen und österreichischen Konsuln in Newyork am Montag Mitteilungen«usgesandt haben, nach denen 550M0 Reservisten, die sich in Amerika aufhalten, zu den Fahnen gerufen wurden, aber außerstande sind, dem Befehle nachzukommen, weil die Engländer ihre Fahrt über den Atlantischen Ozean unmög lich machen. Die englische Gewaltherrschaft in Aegypten. Wie das Blatt „Taswir-i-Eskiar" meldet, haben die Engländer in den letzten Tagen 120 ägyptische Beamte abgesctzt und 200 ägyptische Offiziere aus dem HecreSverbandc entfernt. Man ist der Meinung, daß diese Maßnahme getroffen wurde, um die Situation der Engländer in Aegypten zu retten. Ein Gefecht zwischen Engländern und Aegyptern. Ans Kairo wird telegraphisch gemeldet, daß Englqnd Versuche unternommen habe, die ägyp tischen Truppen zu entwaffnen. Die Eing^orenen widersetzten sich, worauf ein regelrechtes Gefecht zwischen Engländern und Aegyptern begann, in dessen Verlauf beiderseits 150 Mann fielen. Auch in Alexandrien haben sich ähnliche, doch weniger bedeutende Kämpfe abgespielt. Die Engländer entschlossen sich, den Truppen vorerst die Waffen noch zu belasten. Unter den indischen Soldaten greift die Fahnenflucht um sich. An einrm ein zigen Tage wurden 30 Mann gehängt. Auch die Pest macht in Indien große Fortschritte. Täglich sterben 20 bis 25 Mann. Ein Aufstand im Somaliland. Von glaubwürdiger Seite haben Konstanti nopeler Blätter erfahren, daß sich die Muselmanen des Somalilandes erhoben und die Stadt Ber- bera unter dem Oberbefehl von Scheichs ange griffen haben. Sämtliche englische Offiziere der Garnison seien gefangen genommen und die Stadt von den Muselmanen besetzt worden. Die Spaltung unter den Buren. Das Reutersche Bureau meldet aus Kapstadt vom 16. Oktober: General HertzogS Antwort auf die Aufforderung, in der Krisis die Führung zu ergreifen, war unbefriedigend. Ec telegraphierte dem Presbyterium der Holländischen Kirche in Swellendam, er mache die Regierung und der Union tatsächlich für die Rebellion des Obersten Maritz verantwortlich. Ec fügte hinzu, daß er seine Dienste anbot, um einen Bürgerkrieg zu verhindern. Das Anerbieten und die begleiten den Bedingungen setzten die Holländer in Er staunen, die erwartet hatten, Hertzog werde Maritz direkt als einen Verräter brandmarken, der die holländische Raffe entehrte. Manga Bell hingerichtet. Das „B. T." meldet: Nach einer Mitteilung der „Kolonial-Korresp." ist Manga Bell durch den Strang hingerichtet worden, weil er sich als Verräter an Kaiser und Reich erwiesen habe. Die Tatsache ist in einer Sonderausgabe des Amtsblattes für das Schutzgebiet Kamerun vom 13. August der Bevölkerung von Dualla bekannt gegeben worden. Manga Bell hatte, wie weiter gemeldet wird, den Versuch gemacht, unter den Häuptlingen einen Aufstand zu entfachen. Kritische Lage der Textilindustrie Dänemarks nnd Schwedens. Durch das verschärfte englische Ausfuhrverbot für Wolle und Baumwollwaren, sowie durch Beschlagnahme für Dänemark bestimmter Baum wollladungen seitens Englands ist die Lage für die Trikot- und Tuchfabrikation, sowie für die Textilindustrie Dänemarks und Schwedens kritisch geworden. Wird die Einfuhr weiterhin von England derartig erschwert oder unmöglich ge macht, so ist zu befürchten, daß die Fabriken binnen kurzem ihre Tätigkeit cinstellcn müssen. Die Blätter äußern sich sehr wenig zuversichtlich. Sie glauben nicht, daß England ohne starken Druck seine Haltung verändern wird. ES wird erwartet, daß die Negierung cingreift. * * Der Großherzog in den Brennesfeln. Vom Großherzog von Oldenburg wird aus Feldpostbriefen eine hübsche Anekdote bekannt. Ec hatte sich während seines ersten Aufenthaltes im Felde mitten unter seine Landeskinder be geben nnd sich mit in einem Schützengraben ge legt, von wo aus er, mit dem Gewehr eines Verwundeten ausgestattct, kräftig in den Feind mitfeucrte. Ein herübcrsausendcS Schrapnellge- schoß veranlaßte da plötzlich die Leute in den Schützengraben, die Köpfe herabzuduckcn. Dem Großherzog ging's nicht anders. Als dann ei nige Sekunden hernach ein allgemeines Heben der Köpfe stattfand, meinte er schmunzelnd: „Das ist aber eine verdammte Geschichte! Hat man den Kopf oben, dann brennt einem ein Schrap- pell daraus, hat inan ihn rucken, da bcsorgen's die Brennesseln!" Er war nämlich, so erzählen die Feldpostbriefe, mit dem Gesicht in recht unangenehme Berührung mit einem Ncssclbnnd gekommen. * * * Sie Verlustliste Nr. 38 der sWschm Amee. (Schluß ans voriger Nummer.) Jnfanterie-Regimcut Nr. 177. 8. Kompagnie: 1 Mann -s. Jufantcric-Regiment Nr. 178. Negimcntsstab: 3 Mann's,>1 Oberst, I Ober leutnant und 1 Mann ocrw., 1 vermißt. — Stab des 1. Bataillons: 1 Leutnant verw. — 1. Kompagnie: 10 Mann s, 2 Leutnants und 85 Mann verw., 10 vermißt. — 2. Kompagnie: 23 Marrn 's, 1 Hauptmann, 3 Leutnants und 88 Mann verw., 18 vermißt. — 3. Kompagnie: 25 Mann 's, 2 Leutnants und 91 Mann verw, 2 vermißt. — 4. Kompagnie: 1 Hauptmann und 21 Mann -s-, 1 Leutnant und 104 Mann verw , 23 vermißt. — 5. Kompagnie: 14 Mann -s, 1 Hauptmann nnd 32 Mann verw., 8 vermißt. — 6. Kompagnie: 23 Mann s, 2 Leutnants und 51 Mann verw. — 7. Kompagnie: 1 Leutnant und 2 Mann j-, 1 Hauptmann, 1 Leutnant und 21 Mann Derw., 4 vermißt. — 8 Kompagnie: 2 Mann -s, 22 verw. — Stab des 3. Bataillons: 1 Leutnant -s, 1 Major verw — 9. Kompagnie: 1 Hauptmann und 19 Mann 's, 1 Leutnant und 64 Mann verw. — 10. Kompagnie: 2 Leutnants nnd 26 Mann 's, 1 Hauptmann und 90 Mann verw. — 11. Kompagnie: 1 Leutnant und 19 Mann -s, 1 Hauptmann, 3 Leutnants und 50 Mann verw. — 12. Kompagnie: 2 Leutnants und 18 Mann 1-, 1 Leutnant und 79 Mann verw. — Maschinengewehr-Kompagnie: 1 Mann -s, 1 verwundet.
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