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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191409190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140919
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-19
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.09.1914
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OertltcheS und Sächsisches. * — Witt«vung»au»sicht für Sonnabend, den 16. September: Lebhafte West winde, wolkig, Temperaturrückgang, zeitweise Niederschlag. * - »te Verlustliste Nr. 1» der süchfischeu Armee verzeichnet die Namen folgender aus hiesiger Gegend stammender Krieger: Schubert, Richard, Gefreiter der 2. Kompagnie des Schützen- Regiments Nr. 108 aus Oberlungwitz, ver wundet, bereits wieder dienstfähig. — Flechsig, Johannes, Gefreiter der Reserve der 4. Kompagnie desselben Regiments aus Oberlungwitz, leicht verwundet. — Ritter, Karl, von der 12. Kompagnie desselben Regiment» aus Gers dorf, am Finger leicht verwundet. — Die Verlustliste Nr. 25 der preußischen Armee ent hält den Namen des Wehrmanns Richard Wagner der 1. Kompagnie des Brigade-Ersatz- Bataillons Nr. 16 (Torgau) aus Langenberg, leicht verwundet. * — vordere»««» der Jugend auf de« Lieust t« Heere. Der Aufruf der Königlichen Ministerien des Innern, des Krieges und des Kultus und öffentlichen Unterrichts zur Vorbereitung der Jugend auf den Dienst im Heere wird in wei testen Kreisen Widerhall finden. Wie wir hören, wird der Ausschuß für Jugendpflege des Wohl- fahrtspflegeoeretnS der Amtshauptmannschaft Glauchau sich in den nächsten Tagen mit einem Aufruf um Vornahme der nötigen Organisationen rc. an seine Ortsausschüsse, die Turnvereine und andere zur Mitwirkung geeignete Korporationen wenden. Es wird sich empfehlen, diesen Aufruf abzuwarten, ehe weitere Schritte getan werden. * — UnterstützuugSgesuche. An das Kriegs- Ministerium gelangen fortgesetzt Gesuche um Gewährung von Unterstützungen, die begründet werden mit dem Hinweise auf infolge des Krieges eingetretene Notlagen. Da dem Kriegsministerium hierfür keinerlei Mittel zur Verfügung stehen, müssen diese Gesuche von ihm stets an die zu ständigen Stellen abgegeben werden, wodurch eine unerwünschte Verzögerung in ihrer Erledigung eintritt. Es wird daher darauf hingewlesen, daß dergleichen Unterstützungsgesuche an die Gemeindebehörden und nicht an das KciegS- mintsterium zu richten sind. * — Wie jeder»««« de« «oldschatz de» Reiche» vermehre« I«««. Biele Personen in kleinen Städten und Ortschaften, welche behilf lich sein wollen, den Goldschatz der Reichs- bank durch Zuführung der ihnen in die Hände kommenden 10- und 20-Markstücke zu erhöhen, wissen nicht, wie sie dieses ohne Zeitverlust und Spesen bewerkstelligen können. Diese seien dar auf hingewiesen, daß sämtliche Postanstalten und Postagenturen angewiesen sind, den Umtausch der Goldmünzen gegen Papiergeld vorzunehmen und die Münzen ungesäumt an die Reichsbank anstalten abzuliefern. * Hohevstetu-Ernstthal, 18. Sept. Nachdem die erste Zusammenkunft der Frauen und Mütter von Kriegern im Saale des Gemeindehauses am 7. dss. Mts. so zahlreich besucht war und allge meinen Anklang gefunden hat, soll nächsten Mon tag von abends 8 Uhr an im gleichen Saale wieder eine derartige Zusammenkunft stattfinden. Frauen aus allen Kreisen der Bürgerschaft sind willkommen. *— Mtch«eli»ferie«. Am Freitag, den 25. dieses Monats, beginnen die MichaeliSferien der hiesigen Schulen. Der Unterricht wird am Montag, den 5. Oktober, wieder ausgenommen. *— 2. Bezirksschule. Für den Näh- und Strickabend der 2. Bezirksschule gingen ein 103 M., 30 m Stoff und IV« lcg Strickgarn. *— Zur Beachtuag für Hundebefitzer. Man schreibt uns: Tagtäglich kann man die Beobachtung machen, daß Hunde in ganzen Rotten in den Straßen der Stadt, ganz besonders aber in den Anlagen des Altmarktes herumtollen und durch ihr fortwährendes, wütendes Gekläff die öffentliche Ruhe und Ordnung stören und allgemeines AergerniS erregen. Nicht allein, daß sie sich schon hierdurch außerordentlich lästig machen, schädigen sie auch noch durch ihr Tollen und Scharren die Ania- gen der Stadt, sodaß für sie auch noch von Seiten der Stadtgemeinde Aufwendungen notwendig werden. Es sollte sich jeder Hundebesitzer zur Pflicht machen, seinen Hund gehörig zu beaufsichtigen und ihn nicht, wie dies in den meisten Fällen geschieht, schon früh am Morgen auf die Straße zu sperren und sich dann den ganzen Tag nicht mehr uni ihn zu bekümmern und ihn sich völlig selbst zu überlasten. Wer nicht eine gehörige Beaufsichtigung ausüben kann, sollte es lieber überhaupt lassen, sich einen Hund zu halten. Es erwarten jeden solchen Hundebesitzer nicht allein strenge Bestrafungen, sondern er hat auch noch Ansprüche für den von seinem Hunde angerichteten Schaden zu gewärtigen. Es wird erwartet, daß dieser Hinweis genügt, um dem Uebelstande dauernd abzuhelfen, damit nicht erst durch den Stadtrat schärfere Maßregeln ergriffen werden müssen. Ger»dorf, 18. Sept. Da 6 Lehrer zur Fahne einberufen sind, machte sich nach den Som- merferien eine Zusammenlegung verschiedener Schulklasten nötig. Infolgedessen sollen MichaeliS den Kindern nur die Hauptzensuren erteilt wer den, weil die Lehrer in der kurzen Zeit und bei den vermehrten Klassenstärken nicht alle Kinder s o kennen gelernt haben, daß sie in allen Unter richtsfächern zutreffend zensiert werden könnten. «t. GerSVorf, 18. Sept. Den Heldentod hat ein weiterer hiesiger Einwohner, der auf der Be- nedixstraße wohnhaft gewesene Bergarbeiter Paul Meyer, gefunden. Der Gefallene diente als Reservist beim Grenadier-Regiment Nr. 100 und erlitt den Tod bereits am 25. August auf dem westlichen KriegSscbauplatz. Die Trauerkunde wurde der Frau des Krieger» erst jetzt durch eine Postkarte de» Feldwebels übermittelt. * Oel-uitz i. E., 17. Sept. Eine im hiesigen „Volksboten" veröffentlichte Todesanzeige lautet: „Für« Vaterland fiel am 3. September 1914 mein teurer Gatte, Erich Blietz, im Alter von 25 Jahren 7 Monaten. In den Armen seines verwundeten Bruders ist er nach einer halben Stunde auf dem westlichen Kriegsschauplatz verschieden". * Rabtvstei«, 18. Sept. Das hiesige Restau rant „Tarolabad" mit Tommerfrischenwohnung und Saalanbau ist dem Roten Kreuz für Laza rettzwecke und als Genesungsheim zur Verfügung gestellt worden * Ehem«itz, 18. Sept. Wie die „Reuest. Nachr." hören, werden in der nächsten Zeit 5000 gefangene russische Soldaten nach Chemnitz kom men. Sie werden in den Stallungen der neuen Artilleriekaserne in Ebersdorf untergebracht, die zu diesem Zwecke noch mit Heizeinrichtungen versehen werden. * Dresden, 18. Sept. Wie gemeldet, war der Dresdner Feuerwehroffizier Mittmann vor kurzem bei einem Brande tödlich verunglückt. Nun ist auch sein Sohn, der Leutnant im 12. Fußartillerie-Regiment war, im Kriege gefallen. * Neustadt t. Ga., 17. Sept. Ein großes Schadenfeuer äscherte gestern gegen 10 Uhr im benachbarten Langburkersdorf die mit Erntevor- räten vollgefüllte Scheune des Gutsbesitzers Schöne vollständig ein. Innerhalb einer Stunde war dar massiv gebaute Gebäude vollständig nieder gebrannt. Bei den Löscharbeiten verunglückte der Feuerwehrmann Dietrich dadurch, daß eine Wand der Scheune zusammenstürzte undH ihn unter sich begrub. Dietrich hat anscheinend innere Verletzungen davongetragen. Kirchennachrichten. Parochie St. Trinitatis Hohenstein-Ernstthal. Am 18. Sonntag nach Trinitatis, den 20. September 1914, vormittaaS 9 Uhr Predigtgottesdienst. Herr Pastor Boeßneck. Köllme fiir den Kirchenbau in Bernbruch.' Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Männer- und Jünalingsoerein nachm. halb 2 Uhr Ausflug der jüngeren Mitglieder (bis mit 17 Jahren) nach Rabensteiner Wald. Treffpunkt: Fuchsgraben. Abends 8 bis 10 Uhr im Gemeindehaus; alle kommen I Frauenverein: Montag abends 8 Uhr Zusammenkunft mit den Ehestauen und Müttern der Kriegsteilnehmer im Saale des Gemeindehauses. Montag abends 9 bis halb 11 Uhr 7. Kriegsbibel stunde. Donnerstag abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Wochenamt: Herr Pastor Boeßneck. Parochie St. Christophori Hohenstein-Ernstthal. Am 15. Sonntag nach Trinitatis, Erntedankfest, vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt. Kirchenmusik. Nach der Predigt Abendmahlsfeier. Herr Pf. Albrecht. Nachmittags halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Nach allen Gottesdiensten Kollekte fiir daS Schubertstift. Gaben zur Schmückring des Gotteshauses werden Sonn abend nachmittag in der Kirche mit Dank entgegcngcnommen. Ev.-Iuth. Jungfrauenverein abends 8 Uhr im Vereins lokale. Ev.-luth. JUnglingsverein abends 8 Uhr im Vereins- lokale. Landeskirchliche Geineinschaft abends halb 9 Uhr im Gemeinschaftslokale, Breitestraße 31. Frauenoercin Montag, den 21. September, nachmittags halb 4 Uhr im Jungstauenvereinszimmer (Diakonat). Evang. Arbeiterverein Montag, den 21. September, abends halb 9 Uhr im Jungstauenvereinszimmer (Diakonat). Dienstag, den 22. September, abends halb 9 Uhr KriegSbetstunde im Hüttengrundbctsaale. Donnerstag, den 24. September, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. Wochenamt Herr Pfarrer Albrecht. Von Oberlungwitz. Am 15. Sonntag nach Trin., den 20. Septemb. 1914: Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Gedächtnispredigt für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Kirchenpatron Sr. Durchlaucht Fürst Otto Viktor von Schönburg-Wal denburg.) Predigt: Herr Pastor Schödel. Kollekte für den Bau einer Kirche in Bernbruch. Vorm, halb 11 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Nachmittags 2 Uhr Kindcrgottesdienst. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdienst. Abends 8 Uhr Jünglingsoercin. Abends 8 Uhr Versammlung des ernng. Arbeitervereins im Forsthause. Mittwoch, den 23. September 1914, abends 8 Uhr Kriegs- betstunde. Freitag, den 25. Sept., vorin. 11 Uhr Wochcnkommunion. Herr Pastor Schödel. Wochenamt: Herr Pastor Schödel. Von Gersdorf. Am 15. Sonntag nach Trin., den 20. September, vor mittags 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Kollekte für oen Kirchenbau in Bernbruch. Danach Beichte und heiliges Abendmahl. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen und Jungfrauen. Abends halb 8 Uhr Jungstaucnverein. Abends halb 8 Uhr Jünglingsverein. Dienstag, den 22. September,- abends 8 Uhr Bibel- und KriegSbetstunde in der Kirchschule. Donnerstag, den 24. September, vorm. 9 Uhr Wochen kommunion. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde in der Kirche. Die Woche fiir Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Von Langenberg mit Meinsdorf. Am 15. Sonntag nach Trinitatis, den 20. September, vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Matth. 6, 24—34. Kollekte fiir den Kirchenbail in Bernbruch. Nachmittags halb 2 Uhr Betstunde. Donnerstag, den 24. September, 6 Uhr Kriegsbetstunde, lieber 8 Tage Erntedankfest mit Kollekte sür die Kirche. Von Langenchnrsdorf mit Falken. Sonntag, den 20. September, vormittags 9 Uhr Got tesdienst. Nachmittag« 2 Uhr Erntedankfest. Kollekte für den Kirchenbau in Bernbruch. Mittwoch, den 23. September 1914, abend- 6 Uhr KriegSbetstunde. Von Ursprung. Getauft: Hugo Max, S. d. Gutsbesitzers Max Hugo Bruno Walther in Ursprung. Am 15. Sonntag nach Trin., den 20. September, vorm. halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. Einsammlung einer allgemeinen Landcskollekte für den Kirchbau in Bernbruch in der Ephori Grimma. Mittwoch, den 23. September, vormittags 9 Uhr Wochen kommunion. Freitag, den 25. September, abend« halb 6 bis halb 7 Uhr KriegSbetstunde. Heute über acht Tage, am 27. September, Feier des diesjährigen Erntedankfestes. Beginn des Gottesdienstes » Uhr. Von Erlbach-Kirchberg. Ain 15. Trinitattssonntage. Kirchberg: Vormittags halb 9 Uhr Erntedankfeier. Kirchenmusik: „Singet dem Herrn ein neue« Lied" — vierstimmiger Kindcrchor von Klein. Ernteschmuck an Kränzen und Früchten wird bis Sonn abend abend erbeten. Kollekte für den Kirchenbau in Vcrnbruch. Lrlbnch Vormittags halb 9 Uhr Lesegottesdienst. ' Mittwoch, den 23. September. Erlbach: Abends halb 8 Uhr KriegSbetstunde. Von Bernsdorf. Am 15. Sonntag, nach Trin., den 20. September, vor mittags 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt des Herrn Kandidat Oberländer Uber Galat. 5,25—6,5. (Gedächt nispredigt fiir Sr. Durchlaucht des Fürsten Otto Viktor.) Kollekte für den Bau einer Kirche in Bernbruch bei Grimma. Nachmittag« 2 Uhr KriegSbetstunde. Von Wüstenbrand. Am 15. Sonntag nach Trinitatis, den 20. September 1914, vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kollekte für den Kirchbau in Bernbruch. Montag nach Kreuzes Erhöhung, 21. September, Kirch- weihfest. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Musik: „Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit" — gem. Doppelquartett v. Bach. Mittwoch, den 23. September, abends V,9 Uhr Ver sammlung des ev.-luth. Jungfraucnvereins im Pfarrhause. Donnerstag, den 24. September, abends '/«9 Uhr Bibel- stunde der landeskirchlichen Gemeinschaft im Psarrhause. Freitag, den 25. September, vormittags 10 Uhr Wochen kommunion. Herr Pfarrer Hartung-Mittelbach. Depeschen Wettere gute Aussichten. Großes HauptWttier, 18. Sept, vormittags. (W.T.B ) Das fran zösische 13. und 4. Armeekorps und Teile einer weiteren Division sind gestern südlich von Noyon entschei dend geschlagen worden und Haden mehrere Batterien verloren. Feind liche Angriffe gegen verschiedene Stellungen der Schlachtenfront sind plötzlich zusammengebrochen. Eben so ist ein Vorgehen französischer Alpenjäger am Vogesenrand im Breuschtal zurückgewiesen. Bei Er stürmung des Chateau Brymont bei Reims sind 2500 Gefangene ge macht worden. Auch sonst wurden in offenen Feldschlachten Gefangene gemacht und Geschütze erbeutet, deren Zahl noch nicht zu übersehen ist. Das Lstheer setzt seine Operationen im Gouvernement Sumalki sott. Teile gehen aus die Testung Osomiece vor. Berlia. Der deutsch-amerikanische Wirtschafts verband hat in einem Telegramm an den Reichs kanzler den Wunsch in der deutschen Export- industrie zum Ausdruck gebracht, den uns aus- gezwungenen Kampf durchzuführen bi? zur end gültigen Niederringung unserer Gegner, da nur so die Gewähr für einen dauernden Frieden und die Wiederaufrichtung des deutschen Wirtschafts lebens geschaffen werden könne. Der Reichs kanzler hat darauf erwidert: „Der zähe National wille, den mir die Kundgebung des deutsch amerikanischen Wirtschaftsverbandes bestätigt, ist die Gesinnung, welche die Opfer des Krieges von allen Teilen unseres Volkes fordern. Jetzt ist kein Raum mehr für den Streit der Parteien. Alle Unterschiede des Besitzes und der Bildung müssen im Volke ebenso schweigen, wie sie draußen vor dem Donner der Schlachten verstummen. Die Leistungen unserer Armee berechtigen uns zu dem stolzen Vertrauen, dem Selbstüberhebung fremd bleiben muß. Nur so kann das deutsche Volk der ungeheuren Aufgabe gerecht werden, vor die es gestellt ist, und in erschütterlicher Einigkeit, stärker und größer aus dem Kampfe hervorzu gehen." Berli«. Tilsit ist nach dreiwöchiger Frist von den Russen befreit. Die Tilsiter Zeitung ist am Dienstag wieder erschienen. Sie rühmt die Stadtverwaltung, der eine maßvolle Haltung der Ruffen zu danken sei. Berlia. Ueber Holland melden verschiedene heutige Morgenblätter, daß am Dienstag 1400 englische Gardegrenadiere nach dem Kriegsschau platz abgegangen sind. Der Prinz von Wales wurde auS dem ersten in daS dritte in London verbleibende Bataillon versetzt. Elberfeld. Die Ortsgruppe Elberfeld de« Alldeutschen Verbandes hat eine Entschließung angenommen, worin die deutsche Reichsregierung dringend gebeten wird, unverzüglich weitere Kriegsschiffe, und zwar so bald als möglich, auf Stapel zu legen und die Fertigstellung mit allen Kräften zu beschleunigen. Mannheim. Die badische Regierung hat entgegen ihrer früheren Praxi«, wie die Mann- beimer „Volksstimme" mttteilt, einen Sozial demokraten zum Mitgliede de» Mannheimer Bezirksrates ernannt. Stuttgart. Wie dem „Echwäb. Merkur" mitaeteilt wird, wurde in der Kaserne de» fran zösischen Infanterie-Regiments Nr. 125 eine Kiste mit Dum-Dum-Geschossen gefunden. Auf der Kiste stand die Weisung: Bei der Mobil machung sind diese Geschosse den Schützenge sellschaften in Moncay auszuliesern. Daraus ist zu schließen, daß die französischen Behörden die Ausrüstung der Franktireurs mit Dum-Dum- Geschossen veranlaßt hat. Das Dorf Moncay liegt in der Nähe von Stenay. Wie«. Die „Politische Korrespondenz" meldet aus Kairo: Der europäische Krieg hat auf das Wirtschaftsleben Aegyptens die ungünstigste Wirkung ausgeübt. Der Geschäftsbetrieb stockt vollständig. Es gibt keinen Kredit mehr. Die Handelshäuser entlassen ihre Angestellten. Es herrscht eine außerordentliche Arbeitslosigkeit. Mit großer Besorgnis blicken alle Klaffen der Gesellschaft in die Zukunft. Wien. Nach amtlichen Mitteilungen sind die über die Save eingedrungenen Serben seit Mitt woch aus Syrmien und Banat vollständig ver trieben. Der Vertreibung vorangegangen ist ein erbitterter Kampf bei Alpanna, wo etwa 12000 Serben versammelt waren. 3000 davon sind gefallen, über 1000 gefangen genommen und zahlreiche Geschütze erbeutet worden. Wien. Die englische Regierung soll sich mit der Absicht tragen, 10000 Erdarbeiter zur Ver wendung bei der Armee anzuwerben und Frank reich und den französischen Heerführern zur Ver fügung zu stellen. Azra«. Die österreichisch-ungarischen Truppen, die vor mehreren Tagen die Drina überschritten haben, befinden sich bereits ans dem Marsche nach Osten. Am Dienstag wurde Valjewo nach schweren Kämpfen genommen und besetzt. Einige Teile unserer Truppen, die bei Lwornik über die Grenze gegangen waren, vereinigten sich bei Valjewo mit den bei Bjelina in Serbien einge drungenen Truppen, um gemeinsam nach Osten vorzugehen. Zürich. Der Fürst von Albanien ist mit Gefolge im Hotel „National" abgestiegen. Er wird sich von Zürich nach München begeben. Rotterdam. Die hiesigen Blätter veröffent lichen Mitteilungen, denen zufolge der „Petit Marseillais" meldet, daß deutsche Gefangene, die durch die Straßen von Marseille geführt wurden, von der Volksmenge arg mißhandelt worden sind. Einige Deutsche wurden durch Stockschläge verletzt, und als das Militär sie schützte, wurde auS der Volksmenge mit Steinen nach den Deutschen geworfen, von denen eine ganze Reihe auch durch Steinwürfe verletzt wurden. Rotterdam. Ueber den Tod des Generals Delarey wird noch gemeldet: AIS Delarey in Begleitung des Generals Beers im Automobil nach Hause fuhr, begegnete seinem Wagen ein Automobil mit Polizisten, das die Straßen gegen räuberische Ueberfälle bewachte. Als das Auto des Generals Delarey nicht anhielt, feuerten die Polizisten. Ein Schuß traf Delarey ins Herz. Der Tod des Generals erregt im ganzen Lande große Bestürzung. Rotterdam. Der Führer der irischen Natio nalisten, Remond, richtete einen Aufruf an das irische Volk, worin er zur Bildung einer irischen Brigade auffordert, um Irland im historischen Ringen der Gegenwart zu vertreten. Brüssel. Das von der belgischen Regierung erlassene, am 17. September abgelaufene Mora torium ist durch das Generalgouvernement für den von Deutschland okkupierten Teil Belgiens einstweilen bis zum 30. September verlängert worden. Stockholm. Der französische Flieger Vedrines, der jetzt krank in Paris liegen sollte, ist von seinen Landsleuten wegen Hochverrats erschossen worden. Die Zeitung „Asten" veröffentlicht den Privatbrief eines französischen Fliegers, in dem es heißt: Es fiel auf, daß Vedrines schon vor der Ankunft des Munitionstransportes Bomben in seinem Besitz hatte, die als Röhrenhartgummi erschienen und daß er Aufzeichnungen über fran zösische Stellungen bei sich hatte. Stockholm. Die Flotte der Vereinigten Staaten im Stillen Ozean ist verstärkt worden und ein starkes Geschwader ist nach den Philippinen abgegangen. London. Das englische Königspaar und die Prinzessin Mary besuchten am Dienstag das Nettery-Hospital in Southampton, wo 500 deutsche Gefangene verpflegt werden. Der König sprach mit den Verwundeten deutsch und wünschte, daß kein Unterschied zwischen deutschen und englischen Verwundeten gemacht werde. London. Die Blätter äußern sich sehr zu rückhaltend und bezeichnen die deutschen Stel lungen in Frankreich als äußerst stark. Der Korrespondent der „Daily News" will russische Truppen in Belgien gesehen haben, während „Daily Chronicle" die Nachricht, daß russische Truppen in England, Frankreich oder Belgien sich befinden, offiziell dementiert. Rom. In einem Leitartikel führt der „Popolo Romano" au»: „DaS italienische Kabinett bestehe aus Ehrenmännern, die keinen Treubruch begehen werden. Wer dies wolle, sei ein verrufener Mensch oder unreifer Bursche, ganz abgesehen von der Rolle, welche» ausländisches Geld bei der Sache spiele. Die italienische Regierung und daS Volk wisse, was Ehre ihnen gebietet."
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