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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191409066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-06
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.09.1914
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Das Ergebnis beS Sieges im Norden. Wie», 3. Sept., abends. Aus dem Bereiche der Armeen Dank! und v. Auffenberg wurden bisher 11600 Kriegsgefangene abgeschoben, etwa 7000 sind vorerst noch angekündigt. In der Schlacht an der Huczwa wurden, soweit bisher bekannt ist, 200 Geschütze, sehr viel Kriegsmaterial, zahlreicher Train, vier Automobile und die Feld kanzlei des russischen 19. Armeekorps mit wichtigen geheimen Akten erbeutet. Der Feind ist in vollem Rückzug; unsere Armee verfolgt ihn mit ganzer Kraft. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, o. Hoefer, Generalmajor. * Ser Kaiser im Selb! Der Kaiser hat, wie schon mitgeteilt, dem neuesten großen Sieg der Armee seines Sohnes als oberster Kriegsherr beigewohnt, und die Freude darüber ist im Jnlande ebenso groß ge wesen, wie der Eindruck im Auslande. Kaiser Wilhelm im Felde! Das wird allgemein so aufgefaßt, daß den großen Schlägen die Ent scheidung folgt oder schon gefolgt ist, und daß für Pans die Stunden der bitteren Not heran ziehen. Alles Reden unserer Gegner nützt nichts mehr, die Paraden sind durchgeschlagen, schwer legt sich die Hand auf die SiegeSbeute. Dabei denken wir unwillkürlich zurück, wie der alte Kaiser, der bis zum 18. Januar 1871 nur Köniz von Preußen war, 1870 im Felde stand. Damals gab eS noch keine Kriegs-Uni formen und Feldausrüstungen, man trug, wie uns die zahlreichen erhaltenen Bilder beweisen, die gewöhnlichen Uniformen. So werden denn die alten Kriegsbilder viel malerischer wirken wie die neuen, denen infolge des rauchlosen Pulvers auch „der Qualm" fehlt. Heute wirken nur die kolossalen Massen, in der Schlacht zwischen Verdun und Reims standen auf einer über zehn Meilen langen Front etwa 400 OM Franzosen gegen uns, und die Flugmaschinen. Auch der Kaiser trägt die grau-grüne Feld uniform, er hebt sich also nicht sonderlich aus seiner Umgebung ab, während sein ehrwürdiger Großvater mit seinem weißen Bart als Infanterie- general stets im Vordergrund stand. Und in seiner Nähe weilten die 1870 schon historisch ge wordenen Persönlichkeiten des Kronprinzen Fried rich Wilhelm, Bismarcks und Moltkes. Die Männer von heute, die bereits so Großes ge leistet haben, sind der Person nach dem Volke noch wenig bekannt, auch darin wird also ein heutiges Bild „Der Kaiser im Felde" von den früheren Darstellungen abweichen. Bismarck trug während deS ganzen vorigen Krieges die Kürassieruniform mit dem schwefelgelben Kragen; der heutige Reichskanzler von Bethmann Hollweg, der bekanntlich ebenfalls im Hauptquartier ver weilt, ist „im MilltärvcrhältniS" Dragoner. Wir dürfen annehn en, daß es nicht allzu lange dauern wird, bis wir photographische Aufnahmen vom „Kaiser im F Ide" zu sehen bekommen, da wir jetzt schon weit voran sind. Bisher fehlten aus militärischen Gründenalle „eigentlichen Schlachten bilder". * * * Einzelheiten über den großen Sieg bei Metz. Ueber die Schlachten in Lothringen gibt der Kriegsberichterstatter der „B. Z." unter dem 1. September noch folgende Einzelheiten: Die Heeresleitung mußte den Feind in die deutschen Grenzlande locken, da der Feind nicht unter dem Feuer der schweren Geschütze seiner Festungen geschlagen werden konnte. Deshalb erfolgte das vorübergehende Zurückziehen der in Lothringen befindlichen deutschen Armeen. Unsere Soldaten gingen mit dem größten Widerwillen zurück vor den zwischen Nancy und Belfort vorgehenden Franzosen, die sich schon mit ihrem Sieg brüsteten und sich in den Pariser Blättern als die Herren Lothringens preisen ließen. Am 19. August endete daS Zurückweichen in der Linie Morville —Mörchingen —Bensdorf — Finstingen — Pfalz burg. Am 20. August gingen die Deutschen plötzlich zum Angriff über und warfen die voll ständig überraschten Franzosen stellenweise bis 15 Kilometer über die Linie Delmö—CHLteau— Salins- Mersal—Bispingen zurück. Die an den Kämpfen besonders beteiligten Bayern mußten ein vollkommen offenes Gelände mehrere Kilo meter weit unter dem französischen Geschützfeuer der auf den Höhen ausgezeichnet aufgestellten Batterien durchschreiten. Am 21. August erneuerten die Truppen des Kronprinzen von Bayern den Angriff, warfen die Franzosen zurück und nahmen nach ungeheuer erbittertem Kampfe Saarburg wieder. Die deutschen Kräfte gingen dann durch die Vogesen Kartenskizze zu den neuen siegreichen Kämpfen in Nord-Frankreich. in der Richtung St. Quirin vor. Auch dort fanden heftige, für die Deutschen siegreiche Ge fechte statt. Am 22. August setzten die Deutschen die Verfolgung fort. Am 24. August wurde der Donon im Sturm zurückerobert, jetzt stehen die Deutschen gegenüber Nancy vorwärts Luneville, den geschlagenen Feind immer noch verfolgend» Am 30. August wurde ein französischer Vorstoß in der Richtung Gerbeviller—Mayen abgewicsen. DaS am 28. August gefallene Fort Manvnviller ist das stärkste der Welt; eS konnte trotzdem unserer schweren Artillerie nicht standhalten. Die Einschließung von Verdun. — Die Einnahme von Longwh. Der Berichterstatter der „Voss. Ztq." gibt aus dem Großen Hauptquartier einen Bericht über die siegreichen Kämpfe der Arm?e des Deutschen Kronprinzen bei Longwy und der Verfolgung der Franzosen. U. a. befindet sich bei dem ver folgenden Armeekorps auch Generalfeldmarschall Graf Häseler. Von den Höhen aus konnte man sehen, daß die Einschließung von Verdun bereits vollzogen wird. Die von der Zivilbevölkerung geräumte Stadt Longwy-Haut ist in einen Trüm merhaufen zusammengeschossen. Schon der erste Schuß war ein voller Treffer. Dann ging es Schlag auf Schlag. Als die Deutschen an die Sturmstellung herangckommen waren und der französische Kommandant, Oberstleutnant Darchs, nur noch ein brauchbares Geschütz hatte, übergab er sich mit 3700 Mann. Kronprinz Wilhelm überließ ihm seinen Degen. In der Zitadelle fanden sich massenhaft Dum-Dum-Patronen und die Maschine, welche sie herstellte. Alte Männer und halbwüchsige Burschen haben die Verwun deten in unerhörter Weise verstümmelt, wie es nicht einmal in Südwestafrika Hottentotten und Hereros getan haben. Amiens in deutschen Händen. Der Berliner „Lokalanzeiger" meldet aus Rotterdam: Der Berichterstatter der „Times" meldet über die letzten Operationen in Nordfrank reich: Das Sommetal wurde aufgegeben und Amiens ist in deutschen Händen. Nachdem ein blutiger Kamps stattgcfunden hatte und die Eng länder aus La Fere zurückgezogen worden waren, wurde dieses Tal von den Deutschen genommen. Der dreitägige Kampf bei Amiens erreichte seinen Höhepunkt in einem blutigen Treffen bei Moreull, wo der Erfolg wieder auf deutscher Seite war. Die Verbündeten zogen sich in guter Ordnung zurück. „Daily Chronicle" meldet, daß deutsche Truppen sich schon bei Ereil zeigten und sogar bei Senlis, so daß der Kanonendonner bereits in Paris zu vernehmen sein dürfte. Bon den Kämpfen im Osten. Der nach dem Osten entsandte Kriegsbericht erstatter der „Boss. Ztg." schreibt u. a.: Seltsam ist das Verhalten der russischen Verwundeten gegsnüber unseren Aerzten. Sobald diese mit der Schere die Uniform über den Wunden auf schneiden, einen Notverband anlegen oder einen kleinen Schnitt machen wollen, schreien die Russen und wehren sich aus Leibeskräften gegen die Hilfe, nicht aus Wehleidigkeit, sondern aus Angst, man wolle sie töten oder ihnen die Augen aus- stecheu. Ein russischer Oberst verweigerte 36 Stunden jede Nahrungsaufnahme und jeden Schluck Wasser, aus Furcht, vergiftet zu werden, obwohl ein Mitgefangener General, der ein ge bildeter und welterfahrener Mensch ist, ihm den Unsinn auszureden versuchte. Was muß man den armen Teufeln Fürchterliches vorgelogen haben, daß sie uns für solche Menschenfresser! halten! Ein russischer Generalstabschcf erschoß sich, als man ihn gefangennehmen wollte. — Was unsere braven Truppen in diesen letzten Wochen gelitten haben, spottet fast der Beschreibung. Acht bis zehn Tage unausgesetzten Kampfes, nachts marschieren und von früh bis spät im Feuer, kaum Zeit, schnell ein bißchen Essen hin unterzuschlingen und dabei im Angriff nicht zu halten — buchstäblich nicht zu halten. Viele Verluste sind darauf zurückzuführen. Keine Klage, keine Ruhmredigkeit, weder bei Offizieren noch bei Soldaten. Man hat seine Pflicht getan und wird sie wieder tun. Punktum. Pflichttreue unserer Beamten in Ostpreußen. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Einige Zei tungen haben versucht, daS pflichttreue und aus harrende Verhalten einzelner ostpreußiger Staats beamten beim Einfall der Russen in Frage zu stellen. Auf Grund der amtlichen Ermittlungen wird hiermit erklärt, daß alle derartigen Mittei lungen unwahr sind. Die Tatsache, daß mehrere ostpreußische Landräte in russische Gefangenschaft geraten sind, spricht deutlicher als alles andere für die treue Pflichterfüllung unserer Beamten. Gegen die Verbreiter der unwahren Gerüchte wird unnachsichtlich vorgcgangen werden. (W. T. V.) Die 18. preußische Berlustliste umfaßt 1196 Name -. Sie führt auf: 21 Offiziere Och Offiziere schwer, 25 leicht verwundet, 14 sind als verwandet anf^eführt, 4 als vermißt. Die Zahl der Toten an Unteroffizieren und Mann- schafien beträgt 176. Gleichzeitig sind die Ver lustlisten Nr. 7 und 8 der württembergischen Armee heranSgckowmrn, die im ganzen 379 Namen umfassen mit 78 Toten. Unter diesen befinden sich 4 Offiziere 10 Offiziere werden als schwer, 5 als lncht verletzt, einer als ver- mißl ansgejührl. In der preußischen Liste be finden sich folgende Sachsen: Unteroffizier Otto Ulner aus Leipzig leicht verwundet, Musketier Kail Herold aus Piaucu schwer verwundet, Musketier Ouomac Schulze aus Chemnitz ver- »usit, Musketier Albin Kothe aus Nicdcrneukirch iKr.itzhauptmannschafl Bautzen) tot, Eiujährig- Frctwilliger-Gcfrcitcr Rudolf Trautvetter ans Leipzig schwer verwundet, Musketier Gustav Trcbe ans Leipzig-Lindenau tot, Musketier Max Scheffler aus Gelenau verwundet. Die württem- bergische Liste enthält die Namen zweier Sachsen, des Dragoners Alfred Köhler aus Meißen, der schwer verwundet ist (Schuß in den Rücken) und des Reservisten Hans Haase au« Griesbach, der vermißt wird. Ein wahnwitziges Gerücht. Das stellvertretende Generalkommando gibt bekannt: In München ist das Gerücht verbreitet, daß Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Bayern verwundet und gefangen genommen worden sei. Die Phantasie der Leute, die solche Gerüchte in Umlauf setzen, ist wirklich staunens wert. Es ist wohl kaum nötig, hinzuzufügen, daß an dem Gerücht kein wahres Wort ist. Respekt vor den deutschen Truppen. Ein Pariser Brief der „Züricher Neuen Zeitung" spricht von zahlreichen Truppennachschüben, be sonders viel Artillerie, nach Norden. Die Be völkerung aus der Gegend von Valenciennes und Maubeuge sei kopflos und habe selbst an kommende Engländer für Deutsche gehalten. Auch Zeitungsberichte vermochten sie nicht zu beruhigen. Die Marschgeschwindigkeit der deut schen Truppen sei großartig. Der Feldpostverlauf der Franzosen sei säumig, die Zensur streng. Die Soldaten erzählen, in Oberelfaß seien Terri torialtruppen zurückgelassen worden, welche den Befehl hatten, beim Vorgehen der deutschen Truppen die Gebiete zu räumen. Je weiter sich die Reisenden von Paris entfernen, um so fühl barer wurde die Entspannung der Nerven, aber auch um so ohnmächtiger die Resignation, in der sie ihrem künftigen Geschick entgegensehen. Die eingebrachten Verwundetentransporte stimm ten sie tiaurig. Die Soldaten sind vor Uebermü- dung ausgemergelt. Die heitere Note fehlt voll ständig. Die Soldaten sprechen mit dem größten Respekt von den Deutschen, die ihren Offizieren bewunderungswürdig folgen. Die Maschinenge wehre der Deutschen wirkten schrecklich. Das Feldgrau sei vorzüglich, der Gegner noch wie 1870 überlegen. Die französische Artillerie sei rückständig. Die Franzosen berauben deutsche Verwundete. Ein deutscher Verwundeter sagte im Lazarett protokollarisch aus: Ich wurde bei Altkirch in einem Walde verwundet. Meine Kameraden mußten nach liegen lassen. Gegen 5 U;r abends fanden mich etwa 8—10 französische Soldaten des 153. Infanterie-Regiments, bedrohten mich mit blanker Waffe und beraubten mich meiner Barschaft von ca. zehn Mark und meiner silbernen Uhr. 24 Stunden nach meiner Verwundung sanden mich sodann französische Sanitäter, welche mich nach Altkirch brachten, wo ich am 21. Au gust durch einen französischen Arzt amputiert worden bin DieBehandlung durch die französischen Sanitäter und Aerzte war den Umständen ent sprechend gut und human. Die Verpflegung war indessen ungenügend, weil ni^>^ vorhanden war Paris will sich bis zum Aeußersten halten. Nach einer amtlichen Mitteilung hat General Gallieni, der Kommandant von Paris, an das Heer und die Bevölkerung folgenden Aufruf erlassen: „Die Mitglieder der Regierung der Republik haben Paris verlassen, um der Natio nalverteidigung einen Antrieb zu geben. Ich habe den Auftrag erhalten, Paris gegen den Eindring ling zu verteidigen. Diesen Auftrag werde ich bis zum Ende erfüllen." Die Verluste der Engländer im Seegefecht bei Helgoland. Nach schwedischen Blättern wird offiziell aus London mitgeteilt, daß die Verluste der Eng länder in dem Seegefecht bei Helgoland 29 Tote und 38 Verwundete betragen. Das britische Pressebureau meldet, daß der leichte Kreuzer „Amethyst" und der Torpedobootszerstörer „Lacrtes" bei dem Gefecht bei Helgoland beschä digt worden seien. Die anderen Schiffe hätten keine bedeutenden Havarien erlitten. Em Kreu zer hätte 97 deutsche Gefangene eingebracht, unter denen sich neun Offiziere befanden. Nach weiteren Meldungen Habei» die Engländer etwa 200 deut sche Matrosen vom Kreuzer „Mainz" gerettet, 12 von ihnen starben ans der Fahrt. Englische Dampfer von dentschen Kreuzern zerstört. Die englische Zeitung „Shipping and Mer kantil Gazette" schreibt: Unser stolzer Glaube, daß die britische Seefahrt keine Verluste durch Deutschland erlitten hätte, ist leider ein Irrtum. Man meldet, daß das Schiff „Nyadetz", von Rosario nach Rotterdam mit Getreidefracht, von einem deutschen Kreuzer 160 Meilen östlich von Pernambuco (Brasilien) zum Sinken gebracht worden ist. Kapitän und Mannschaften wur den nach Nio de Janeiro übergeführt. Ein an deres englisches Fahrzeug, „City of Winchester", ein nemr Dampfer, wurde einige Tage nach der K ieg erkiärnng gle chfallS von d< löschen Sch ffen nahe der brms.hr!» Insel Soko ra (Ostasnkr) vri- senkt. Derstlbcn Zeitung zufolge hegt man die Besorgnis, dußGelreidedampftrausdemSchmarzen Meere nicht durchgelaffen werden können. Englische Minen in der Nordsee. Ans Northsqields wird vom 2 d. M acmeldet: Heine narbt winden der Kapitän und 25 Mann von dem schwedischen Dampfer „Sankl Paul" gelandet, der 'auf eine Mine in der Nordsee auf- gclauscn und gcftmk.n mar. Der Kapitän und die Mannschaft hatten gerade Zeit, die Rettungs boote klarzumachen, und wurden von einem vmüberkonnnenden Schisse ausgenommen 'und nach dem Tyne gebracht. (Notiz des W. T B.: Wre schon öfters beiont, kann cs sich hier mcht nur deutsche, sondcin nur nm englische Minen handeln.) Italien lehnt die Beteilig««- an einer französische« Anleihe ab. Wie die „Franks. Ztg." meldet, ließ Frank reich der italienischen Regierung durch eine Bankengruppe eine Anleihe von einer Milliarde und mehr zu guten Bedingungen anbieten. Der Ministerpräsident Salandra lehnte das Angebot mit dem Hinweis ab, daß Italien nicht beab sichtige, eine auswärtige Anleihe aufzunehmen. Der abgesperrte Zar. Die „Wiener Allg. Ztg." schreibt: „Zar Nikolaus war durch acht Tage hindurch im wahrsten Sinne des Wortes abgesperrt, und unter falschem Vorwande wurde er geradezu ge zwungen, die Mobilisierungsorder zu unterzeichnen. Sofort nach der Schreckenstat von Serajewo hat die Kriegspartei in Rußland durchgesctzt, daß der Zar große militärische Anordnungen treffe. Daraus ist wohl unschwer zu schließen, daß gewisse Kreise in Rußland von der Bluttat in Serajewo nicht überrascht worden sind. Nach der Ueberreichung des österreichischen Ultimatums an Serbien wurde der Zar von der Großfürstenclique einfach in Klausur gesetzt. Niemand durfte zu dem abgc- spcrrten Herrscher, selbst der Minister des Aeußercn, Sasonow, hat acht Tage lang vergeblich versuch!, eine Audienz beim Zaren zu erlangen. Der Spiritus reotor aller dieser Aktionen war der Großfürst Nikolais Nikolajewitsch, der gegen wärtige Oberkommandierende der russischen Armee. Er war es, der die Unterschrift der Mobilmachung vom Zaren direkt erschlichen hat. Er überraschte den Zaren mit der erdichteten Mitteilung, daß Deutschland vollkommen mobilisiere, zu einer Zeit, da von einer Mobilisierung Deutschlands noch keine Rede war, brachte gleich die fertige Mobilmachungsorder mit und verließ nicht früher das Zimmer des Zaren, als bis dieser seine Unterschrift unter das Dokument gesetzt haste". Berlustliste Nr. 5 der sächsischen Armee. Erläuterung der Kürzungeu: -s- — tot, l. — leicht, v. — ver wundet, s. — schwer, verin. — vermißt, verl. --- verlegt, ges. — gesungen, Sch. — Schuß. Karab-Regt. (Borna). 1. Esk.: Ltn. Herm. Meinhold, Plauen i. V., s. v. — Gefr. d. R. Herm. Seifert, Meinendorf, s. v. — Max Moritz Hofmann, Blösa, verm. 2 Esk.: Gefr. Richard Paul Schellenberger, Frohburg, -ft — Ltn. Vieth von Golssenau, Dresden, -ft — Paul Rich. Körner, Reinsdorf, l. v. — Serg. d.mil Paul Berger, Limbach, s. v. — Gefr. d. R. Ernst Fritz — Unteroff. Herm. Earl — Karab. d. R. Karl Osw. Kabisch, Reichenbach, verm. — Reinh. Winkler, Mittweida, verm. — Unteroff. Günther, Bedersleben, l. v. 3. Esk.: Oberltn. d. R. Rich. Aug. Müller, Leipzig, -ft — Karab. Panl Martin Hermann, Bockau, ch. — Karab. Hermann Otto Paak, Leipzig, -ft — Karab. Friedrich Otto Schmidt Peißen, s. v. — Karab. Robert Panl Hübler, Blumrode, s. v. — Karab. Mar Guido Laukner, Lauter, gef. — Unteroff. Ernst Reinhold Töpfer, Gastewitz, verm. — Unteroff. d. R. Friedr. Otto Zöphel, Grünhainichen, l. v. — Karab. Emil Oskar Aurich, Oberwiesa, verm. — Gefr. d. R. Franz Richard Leigsring, Stemmschütz, verm. 4. Esk.: Karab. Bernhard Jul. Pohland, Pabstleithen, s. v. — Karab. Paul Bruno Iacob, Hermsdorf, s. v. — Gefr. d. R. Friedrich Otto Kretzschmar, Borna, s. v. — Karab. d. R. Alban Iulius Zimmermann, Euba, verm. — Karab. d. R. Paul Herbert Hans Hofmann, Pleißa, verm. — Karab. d. R. Mar Walter Finsterbusch, Oschatz, l. v. 3. Ulanen-Regt. Nr. 2I (Chemnitz). 2. Esk.: Ulan Emil Oswald Kämpf, Rode wisch, verm. — 3. Esk.: Unteroff. Paul Oswald Heinig, Wernsdorf, -ft — Ulan Mar Ewald Pechstein, Aue, s. v. — 4. Esk.: Robert Hugo Luckner, Leipzig-Sellerhausen, l. v. — Ulan Karl Hermann Meischner, Morgenröthe, l. v. Schwere Funterstation Nr. 25. (Von der 3. Funkerkompagnie des Telegraphen bataillons 7, Truppenübungsplatz Zeithain.) Gefr. Bernhard Berg, Kohlhöhe, -ft — Fahrer Hartmann Schreier, Niederlauterstein, -ft — Funker Erich Hirsch, Grimma, -ft — Funker Otto Lietz, Reichenbach i. V., l. v. — Fahrer Friedrich Mohr, Heinersberg, l. v. — Gefr. Johannes Fahr, Glauchau, s. v. — Landwehrmann Huber Lohr, Dresden, s. v. Erste Ersatzabteilung Feld-Artillcrie-Rcgt. 32 (Riesa). Erste Ersatzbatterie: Fahrer d. R. Otto Karl Freiberger, Oetzsch, -ft — Fahrer d. R. Otto Mar Wadewitz, Oschatz, s. v. Berichtigungen zu frükeren Bor lustlitteu. Landwchr-Jnf.-Rcgt. Nr. 133. 5. Komp.: Landwehrm. Richard Otto Bogel, Chemnitz, bisher verm., ist bei der Truppe wieder eingetroffen. Es tritt hinzu: Landwehrm. Alfred Wagner, v. — 11. Komp.: Landwehrm. Julins Woldemar Schaaf, Grubnitz, bisher l. v., ist -ft OerMcheS «nd Güchstfches *— Las grofte Ltammtis.hthema ist huste der 42 Zeniimeter-Mörser Krupps, und was dn- mit znsammcnhängt. So etwas von Geschuß- Wucht war noch nicht da. Aber nun» darf nutzt glauben, daß das S:8dte-Erolein in4 schnu-e.» „Geschützen" eine Sache der Neuzeit wäre; die Römer hallen ganz gewaltige Belagerung-, ma schinell, die eine große Wirkung besaßen. Un^ schon früher hatte der mazedonische Feldhcic Demetrios Polwrketes (Stadte-Erobercr), der uni 3lX) vo» Ehr. lebte, Wurfmaschincn'konstruiert, die von einem außerordentlichen Grade der Technik zeugten. Aber so etwas wir die neuesten Mörser Fichtner, Freiberg, l. v. Leopold, Rochlitz, l. v.
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