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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191408093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140809
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-09
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.08.1914
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Ai Sichst« LMMrtt erläßt der LandkSkulturrat folgenden Aufruf: Deutschland hat seine Söhne zu den Waffen gerufen! Hunderttausende von Landwirten und landwirtschaftlichen Arbeitern sind dem Rufe be geistert gefolgt, um einzutreten für de« Vater- lande- Schutz und Ehre. Die Ernte steht vor der Tür. Gottes Gnade hat unsere Fluren reich- lich gesegnet! Die bange Frage aber durchzittert Tausend« von unseren Berufsgenossen: woher die fleißigen Hände nehmen, die unsere Ernte bergen sollen? Großes steht auf dem Spiele! Nicht nur etwa die Wohlfahrt der Landwirtschaft und der einzelnen Landwirte, die in der Ernte den Ersatz für die Mühen und die Arbeit eines vollen Jahres sehen, sondern die Wohlfahrt des ganzen Vaterlandes. Die Landwirtschaft hat eS in jahrelangem Mühen und Ringen soweit ge bracht, daß sie die zur Ernährung des deutschen Volke« nötigen Brotfrüchte auf deutscher Scholle erbauen kann. Die Sicherstellung dieser Ernäh rung ist eine der großen Aufgaben, die der deut schen Landwirtschaft gestellt waren und die sie nunmehr erreicht hat. Diese Sicherstellung der Volksernährung aber gehört zu einem Haupt teile der Kriegsrüstung unseres Reiches! Und nun steht die Ernte aus dem Felde — Roggen und Weizen beugen sich unter der Wucht ihrer körnerstrotzenden Aehren. Soll dies alles etwa nun auf dem Felde verkümmern und vergehen? Nein, wahrlich nicht! Ueberall rühren sich vater ländische Freunde, die mit uns gemeinsam zu arbeiten und zu schaffen sich bereit erklären, das, was Gottes Güte uns verlieh, einzubringen in die Scheuern und dafür zu sorgen, daß bei dem drohenden Weltenbrand unser Vaterland betreffs der Volksernährung wohlgerüstet und wohlge- wappnrt dasteht. Es ist eine herzerquickende Freude für unsere Landwirte zu sehen, wie sich überall freundliche Helfer melden, um uns in der Hauptarbeit des Jahres ihre Unterstützung zu leihen. Große Gemeinwesen haben sich bereit erklärt, die Arbeiter, deren sie nicht dringend be dürfen, der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen unter der Zusicherung, daß die Arbeiter nach Beendigung der Ernte wieder in ihre alte Stelle einrücken sollen. Industrielle Unterneh mungen, die der Not dcr Zeit gehorchend ihren Betrieb aufhören ließen, bieten ihre Arbeiter der Landwirtschaft an, um nicht nur die Landwirt schaft zu unterstützen, sondern auch den zeitweilig freigewordenen Arbeitern das tägliche Brot zu sichern. Die Vereinigungen der Jugendpflege unter Führung des Landesausschuffes stellen ihre junge, vaterländisch begeisterte Mannschaft, die noch nicht zur Fahne eingerufen ist, opferbereit der Landwirtschaft zur Verfügung. Das König liche Justizministerium hat verordnet, daß die jenigen Strafgefangenen, die mit verhältnismäßig geringer Strafe bedacht sind, aus den Strafan stalten entlasten werden können, um in den Dienst der Landwirtschaft einzutreten, und zwar unter der gerade diese Personen anspornenden Hinzufügung, daß der Rest der Strafe wohl er tasten würde, wenn sie sich als tüchtige und brauchbare Helfer in der Ernte und in der kom- menden Herbstbestellung erweisen. Das König liche Kultusministerium hat verfügt, daß die Bezirksschulinspektionen auf Antrag der Schul vorstände die Ferien bis zum völligen Ausgang der Ernte für solche Schulkinder verlängern kön nen, die in den landwirtschaftlichen Betrieben verwendet werden. Das schönste Zeugnis von weitgehender Fürsorge unserer sächsischen Regie- rung aber, das die sächsische Landwirtschaft er halten konnte, ist die knute veröffentlichte Ver ordnung sämtlicher Ministerien, nach welcher allen staatlichen Beamten, die nicht unerläßlich zu dienstlichen Geschäften vder Arbeiten gebraucht werden und die auch nicht, was zu allererst geboten ist, sich freiwillig zur Fahne melden können, zur Verrichtung von Erntearbciten aller Art oder zur Hilfeleistung dabei Urlaub erteilt wird ZADabei sollen die dienstlichen Bezüge während des Ur- laubs ungeschmälert fortgezahlt und zur Fahrt von und zur Arbeitsstätte gegen Ausweis der vorgesetzten Dienststelle Freifahrt auf den Staats eisenbahnen einschließlich staatlicher Straßenbah- nen und Kraftwagenlinien gewährt werden. Wahrlich, unsere sächsische Landwirtschaft kann stolz sein auf so writgebende Mithilfe bet der bevorstehenden Ernte! Wir Landwirte selbst aber wollen solches aufrichtig danken dadurch, daß wir nun mit verdoppelter Kraft und mit verdoppelter Energie uns anstrengen, auch den letzten Halm sicher in die Scheuern zu bringen, um die der Volksernäbrung gewidmete Kriegs rüstung unseres lieben Vaterlandes völlig sickjer- zustellen. Um das Angebot von Arbeitskräften für die Landwirtschaft von einer Stelle aus re geln und ordnen zu können, ist der Arbeitsnach weis des Landeskulturrates zu einem Zentral arbeiternachweis für die sächsische Landwirtschaft ausgebaut worden. Alle Wünsche nach Arbeits kräften wolle man ungesäumt dem LandeSkultur- rate im Königreiche Sachsen zu Dresden, Sido- nienstraße 14, mitteilen, ebenso wie alle Angebote von Gemeinden, Vereinigungen und einzelner Personen dorthin zu melden sind. Nur dann ist es möglich, in richtiger Weise die Arbeiter frage für das ganze Land zu regeln, wenn eine einzige Stelle den Ueberblick hat über alle Be dürfnisse. Nur bezüglich derjenigen Arbeiter, die man aus den Reihen der Strafanstaltsgefangenen zu haben wünscht, möge man sich durch Vermit telung des zuständigen Gemeindcvw.standes bezw. des Vorsitzenden des nächsten Landwirtschaft lichen Vereins an das nächste Amtsgericht oder an die nächste Staatsanwaltschaft wenden, die von dem Königlichen Justizministcrium mit wei teren Instruktionen zur Ausführung der an sie gelangenden Anträge bereits wischen worden sind. Die Schulvorstände der ländlichen Gemein den werden ungesäumt an die zuständige Bezirks schulinspektion ihre Anträge wegen Verlängerung derSchulferien für die in derLandwirtschaft beschäf tigten Kinder zu stellen haben. Der LandeSkul- turrat ist im übrigen gern bereit, jede gewünschte weitere Auskunft zu erteilen. Bei den Meldun gen an den Landeskulturrat, wie an die Amts gerichte oder Staatsanwaltschaften ist anzugeben, welcher Tagelohn neben inr freien Beköstigung und sonstigen Unterkunft gewährt werden soll. So wollen wir, die wir nun sichergestellt sind durch die freundliche Unterstützung aus an deren Berufskreisen, freudig an die Arbeit gehen mit dem Ruf, der die Reihen unserer Brüder in Waffen vor dem Feinde begeistert durchbrattst: Mit Gott für König und Vaterland, für Kaiser vnd Reich! Mirchetmachrichten« Varecht« St. UrirrNatt» z« Lo-enStin-rnklhat. Getraut: Kutscher Richard Arthur Hänsel und Helen« Martha Teumer von hier. Getauft: Johanne» Arthur, E. h. Färhrreiardeiter» Aitbur Johanne« Lorenz. Berhard Arthur, S. d. Musiker« Emil Arthur Miiller. Marie Johanna, T. d.Maleraehilsen Helix Basicek. Helene Charlotte. T. d. Maurer« Wilhelm Eduard Heinia. Anna Dora, T. d. Stanzer« Paul Max Thomasiu«. Eine uneheliche Tochter. Begraben: Johanne Wilhelmine Funke geb. Markert, Maurer«ehesrau, 72 I. Klara Margareta, T. h. Nadel, wacher« Richard Karl Weißflog, 4 M. Am 9. Sonntag noch Trin, den 9 August, vormittag« 9 Uhr Predigtgotte-dienst. Herr Pastor Boeßneck. Jungsrauenverein: Abend« halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Männer- und JünglingSverein: Abend» 8-S Uhr Im Geweindehau». Wochenamt: Herr Pastor Boeßneck. Marochie St. K-Mop-ori zu Koy«AketA-Kr«Mak. Bom t. bi» 7. August 1914. Getraut: Hobrikschlosscr Tmtl Paul Schellborn und Olga Lina Harnisch Schieferdecker Albin Heinrich Joch und Anna Helene Leonhardt. Schneider Gotthilf Erich Sauer und Martba Helene Heller. HandelSm-nn Emil OSkar Löbig und Rosa Gertrud Zenker. Drogist Emil Paul Haupt mann und Marie Helene Küchler. Friseur Arthur Weiße und Johanna Gertrud Börner. Getauft: Else Marianne. T. d. Registrator« Otto Kurt Limmer. Friedrich Willh, S. d Tiefbauarbeiter« Ferdinand Paul Bromund Martin Friedrich, S. d. Handlungsge hilfen Max Richard Schulze. Fritz O«win, S. d. Ga-- arbciter« Karl Oswin Köhler. Johanna Hertha, T. d. Hau?mann« Kurt Emil Leuschner. Begraben: Amalie Wilhelmine, hil. Witwe de? Weber- Friedrich August Fritzsche, 83 I 3 M. 9 Tg. Marianne Frieda, T. d. Straßenbahnkontrolleurs Max Arno Schiff mann, 6 M. 24 Tg. Am 9. Sonntag nach Trinitati» vormittag« 9 Uhr HauptgotteSdienft mit Predigt über: I. Korinther 10, l2 bi« 13 Darauf Beichte und Kommunion. Herr Pfarrer Albrecht. Der NachmittagSgotteSdienst fällt au». Ev.-luth Jungfrauenverein: Abend« 8 Uhr im Pfarr garten, dann im BereinSlokale. Ev.-lutb. JünglingSverein: Nachmittag» im Garten, abends 8 Uhr im BereinSlokale. LandeSkirchl. Gemeinschaft abend» halb 9 Uhr im Gemeinschaft-lokale. Tvangel. Arbeiterverein: Montag abend» halb 9 Uhr im BereinSlokale. Wochenamt: Herr Pfarrer Albrecht. Wo» HSerk«»a»ih. Getauft: Elisabeth Ilse, T. d. Bierbiindler» Max Emil Strauch. Herta Klara, T. d. Handschubwirker« Max Albin Schreiner. Herta Paula, T. d. Strumpfwirker« Emil Lugo Tippmar. Walter Paul, S. d. Gutsbesitzer« Richard Paul Fiedler. Klara Helene, T. d. unverehelichten Anna Klara Kunz. Hilde Kamilla, T. d. Werkzeugschlosser- Arthur Al fred Hofmann. Helene Edith, T. d. unverehelichten Emm« Helene Franke. Max Kurt, S d. unverehelichten Elsa Lin» Haase. Heinz Willh, S. d. Steinsetzer» Paul Richard Wei gel. Gertrud Elisabeth, T. d. unverehelichten Elisabeth Marie Dittrich. Albert Kurt, S. d. unverehelichten Hedwig Klara Landrock. Erich Gerhard Heinz, G. d. Straßenbahn schaffners Johannes Arthur Nagel. Getraut: Der Bahnarbeiter Max Albin Müller in Grüna mit der Fabrikspulerin Anna Fanny Barthold hier. Begraben: Johanne, T. d. Eisenbohrer« Paul Max Schüßler, 8 M. L6 T. Am 9. Sonntag nach Trinitati«, den 9. August 1914: Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herr Pastor Schödel. Vorm, halb 11 Uhr Taufgottesdienst. Abends 7 Uhr Jungfrauenverein. Abends 8 Uhr Sitzung de« evangelischen Arbeiterverein- im gorsthause. Wochcnamt: Herr Pastor Schödel. Mo« chersdorf. Getraut: Alexander Friedrich Wilhelm Böttger, Kaus« Unser heutiges Bild zeigt die durch die gegenwärtigen Kriegswirren vielgenann ten deutschen Diploma ten. Von links nach rechts: Graf Pourtalös, der deut sche Botschafter in Peters burg, kehrte überSchweden zurück; Fürst Llchnowsky, deutscher Botschafter in London; Freiherr W. v. Schoen, der deutsche Bot schafter in Paris, wurde abberufen. mann und Fabrikbesitzer in Hohenstetn-Ernstth«! und Heb« wig Johanna Uhlig in Hermsdorf. Paul Willy «eher, Strumpfwirker in Oberlungwitz und Klara Lina Braune hier. Getauft: Kurt Rudolf, S. d. B. Paul Platzek. Ernst Richard, S- d. B. Ernst Emil Schwalbe. Anna Gerth«, T d. B. Max Paul Drechsel. Franz Ludwig Heinz, S. d. Kaufmann« Bruno Franz Nestler. Elly Irma, T. d. V. Loui« Alfred Jacob. Begraben: Lina Emilie Georgi, ledig, SS I. IO M. 25 T. Hin» Hermann Harry, S. d. B. Han» Willy Nees, l M. 11 T. Elisabeth Charlotte, T. d. «. Albin Emil Müller, ü M. 14 T. Karl Werner, E. d. Schneider» Karl Eduard Päßler, 8 M. 5 T. Paula Hildegard, T. d. WerkS- beamten Paul Richard Spindler, 5 M. 11 T. Hilda LtSka, T. d. B. Friedrich Ernst Liebschner, 1 I. 7 M. 18 T. Mox Herbert, S- d. B. Richard Max Grämer, 4 M. Max Herbert, S. d. B. Ernst Mox Müller, 1 M. 6 T. Hugo Heinz Neumärkel, 1 M. 22 T. Am 9. S. n Trin., dm 9. Aug., Vorm. 9 Uhr Gottes dienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heil. Abendmahl. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abend» halb 8 Uhr Jungfrauenverein. Abend» halb 8 Uhr JünglingSverein. Dien-tag, den 11. Aug., abend« 8 Uhr Bibelftunde in der Ktrchschule. Donnerstag, den 18. Aug., abend» 8 Uhr KrirgSbet- stunde. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, für HauStommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Langenlerg «tt Mei«s»«rf. Monate Juni und Juli. Getauft: Max Arthur, S. d Tischler« Max Bernhard Löser. Anna Liesbeth, T. d. Maurer« Max Joseph Tetz- ner. Gertrud Ilse, T. d. Maurerpolier« Max Arthur Frischmann Gustav Anhur, 8. d. Geschirrführer« Paul Arthur Heinig. Paul Johanne», S. d. Fabrikarbeiter- Max Paul Vogel. Willy Kurt, S. d. Fabrikarbeiter« Max OSwin Weber. Ida Dora, T. d. Fabrikarbeiter» Ewald Friedrich Weber. Getraut: Der Fabrikarbeiter Max Kurt Heinzig und die Handschuhnäherin Hulda Selma Schüßler. Der Post bote Huzo Kurt Steinen in Bad Elster und die Hand schuhnäherin Anna Rosa Keller. Der Kettenarbeiter Paul Philipp Wolf in Rüßdorf und die Handschuhnäherin Elsa Martha Groschupp. Beerdigt: Ida Milda Esche geb. Rabe, «Heft. d. Gut», besitzer» Paul Otto Esche, 3» I. 8 M. 10 L. Paul Jo- banne«, T. d. Fabrikarbeiter» Max Paul Bogel, >S L. Gertrud Ilse, T. d. Maurerpolier« Mar Anhur Frischmann, 2 M. 11 T. — Dazu 1 unehel. Tochter. Am 9. Sonntag nach Trin., dm 9. August, früh 9 Uhr Gottesdienst. Ueber 8 Tage Beichte und heilige« Abendmahl. <L««-e»4»rsd8rf «tt Aalke«. Am Sonntag, den 9. August 1914, früh halb 9 Uhr Beichte. Bormittag- 9 Uhr Predigt und heil. Abendmahl. Aon Wernsdorf. Am 9. Sonntag nach Trinitati», den 9. August, Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über 1. Korinther 10, 12 und 13. Nach dem Gotte-dienst Beichte und heil. Abendmahl. Ma» -rköach-MrchSer-. Kirchberg: Am 9. LrinitattSsonntage vormittags halb 9 Uhr Hauptgottetdienst mit anschließender Abendmahlsseier. Erlbach: Am 9. TrinitatiSsonntage vormittags halb 9 Uhr Lesegotte»dienst. Ma» Mrspr»»«. Betaust: Kurt, E. d. Strickers Richard Köhler in Ur sprung. Helene, T. d. Gutsbesitzers Oswald Hugo Lahr in Ursprung. Martha Hildegard, T. d. Zimmermann- Albin Max Hösel in Ursprung. Emil Erich, S. d. Fabrik arbeiters Friedrich Emil Wünsch in Seiser-dors. Helene Dora, T. d. Maurer« Ernst Alberi Herzog in SeiserSdors. Getraut: Ernst Max Schmiedel, Hufschmied in Grüna und Paula Selma Arnold, Strickerin tu Ursprung. Begraben: Arno Willy Schönherr au« SeiserSdors, Ge freiter der Maschinengcwehrkompagnie de« Infanterieregi ment« Nr. 107 in Leipzig, 21 I. 7 M. 8 Tg. alt. Am 9. Sonntag nach Trin, den 9. August, vormittag« halb v Uhr Prcdigtgottesdienst. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Heute über acht Tage, auf Verordnung de« LandeSkon- sistortum-, Einsammlung einer allgemeinen LandeSkollcfte zum Besten der Evangelisation im heiligen Lande und der Arbeit unter Israel. Ms« MSsteaörimd. Am 9. Sonntag nach Trinitati-, den 9. August 1914, vorm. 9 Ubr Piedigtgotte-dtenst. Abends 8 Uhr Bei sammlung deS ev.-luth. JünglingSverein. Mittwoch, 12. August, abenoS '/,S Uhr Versammlung deS ev. Jungfrauenverein» im Pfarrhause. Donnerstag, den 13. Aug., abends Uhr Bibelstunde dcr landc-kirchl. Gemeinschaft im Pfarrhausc. M«n Am 9. Sonntag nach TrinitatiS, den 9. August, vor- mitag« halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. Herr HilsSgeist- lichcr Dietrich. Zwei Welten. Roman von O. E l st e r. 7 Fortsetzung (Nachdruck verboten.) Auf der Plattform des Turmes sah er sie stehen, die großen, glänzenden Augen auf das Waldmeer zu ihren Füßen, auf die sonnige, lachende Ebene, die sich im Nebelduft der Ferne verlor, gerichtet. Lcichl stützte sie sich auf den Bergstock; dcr Wind legte ihr Ge wand knapp um ihre schlanke Gestalt, ließ den Weißen Schleier des Hutes hoch emporflattern und spielte mit einer halbgeöffneten Flechte ihres Haares. Sie schien sein Nahen nicht zu bemerken. Erst als er leise ihren Namen nannte, wandte sie sich ihm zu. In ihren Augen schimmerte ein seltsamer Glanz, aus ibrcin edlen Antlitz ruhte ein weicher Hauch. So hatte Walter sic noch niemals gesehen und sein Herz erbebte vor der Gewalt dcr leidenschaftlichen Liebe, welche diese Stunde in seinem Herzen zur vollen Flamme entfacht hatte. „Zürnen Sie mir, Edith?" fragte er in bittendem Tone. „Zürnen?!" Um ihre Lippen schwebte ein weiches, zärt liches Lächeln. Dann trat sie an die Brüstung dcr Plattform und deutete niit der Hand hin ab in das Tal, aus dessen Bäumen ein länd liches Gehöft hervorlugte. Hier wohnt die Freiheit — das Glück," fuhr sie sinnend fort: „Ach, ich möchte mich hier in diesen Winkel dcr Erbe verbergen — ich möchte frei sein von allen Rücksichten, ich möchte einmal glücklich sein." „Edith ..." „Still, still, mein Freund! Stören Sie den Traum des Glückes nicht, der durch mein Herz zieht, und der doch so bald — so bald ent fliehen muß. Sie verstehen mich ja doch nicht." „Doch, Edith, ich verstehe Sie! Ich weiß, daß Sie, stolz und frei, weit über mir stehen und daß ich Ihnen nicht zu folgen vermag." „Und was verhindert Sie?" In ihren Augen, die flammend auf sciuem Antlitz ruhten, blitzte es auf. „Ah — vieles und doch ein Nichbs! Die Gesellschaft — die Welt — die Familie — die Pflicht — wie oft habe ich die Baude, die mich umschluugeu, gespürt, weuu ich ein mal frei sein — frei von allen Banden — frei wie Sie! Der Durst uach dieser Freiheit hat schon die abenteuerlichsten Pläne in mir entstehen lassen — und auch jetzt fühle ich wieder, wie diese Sehnsucht mich zu überwäl tige» droht . . . Doch, was hilft es? Die Verhältnisse sind stärker als unsere Wünsche." „Die äußeren Verhältnisse können wir be siegen, wenn wir nur innerlich frei sind," sprach sie ernst. „Innerlich frei" — wie ein flüchtiges Traumbild, wie dcr Schattrn ciucr Wolke huschte das Bild Mariannens au seiucr Seele vorüber — „iuuerlich frei — ich bin cs, Edith" — und tief atmete cr auf. Seine Stimme zitterte iu tiefer Erregung, cr erfaßte ihre Hände und suchte sie an sich zu ziehen. Sie lehnte ihr Haupt an seine Schulter und fühlte erbebend seine heißen Lippen auf ihrer Stiru. „Es ist, als ob ein Märchen mich um finge," flüsterte cr leidenschaftlich. „Edith — meine süße Edith . . ." Da aber riß sie sich los und streckte ihm Ivie abwehrend die Hände entgegen. „Nein, nein, bleiben Sie, Walter — es darf nicht sein!" „Edith ... soll das Märchen schon zu Ende sein?" fragte er traurig. „Ein Märchen . . .", ein traumhaftes Lä- cheln irrte über ihr Antlitz. „Ein Märchen — ja, das soll es sein! Ein schönes, golde nes Märchen aus einer anderen glücklicheren Welt — ich Mill Ihre Fee sein — ich will den Märchentraum im einsamen Walde mit Ihnen träumen und das Märchen mit Ihnen leben — und dann wieder verschwinden in meine Welt, wie Sic in die Ihrige zurück kehren müssen." Sie reichte ihm die Hand, die er zärtlich küssen wollte. „Nicht so, Walter," fuhr sie sanft und weich fort. „Lassen Sie uns den glücklichen Mär chentraum nicht entweihen — lassen Sie uns wie harmlose, glückliche Kinder den Tag ver leben — er ist ja so kurz!" — Sie breitete die Arme gegen den leise rau- sehenden Wald zu ihren Füßen aus, als wollte sie sich hmabsturzen in die grünen Wo gen des Blättermeercs. Und, wie sie dastaud, die schlanke, edle Gestalt leicht vorn überge beugt, die leuchteudeu, blauen Augen zum Himmel erhöbe», die schlanke» Arme sehn süchtig ausgcstreckt, da schwoll Walters Herz i» heißer Sehnsucht und leidenschaftlichen Wünschen. Er wollte die schlanke Gestalt an seine Brust ziehen, um sie nie, nie mehr aus seinen Armen zu lassen. Er gedachte des seli gen Augenblicks, als seine- Lippen ihren zuk- kenden Mund geküßt und — „Edith, mein süßes, geliebtes Mädchen" — rang es sich in zärtlichem, sehnsüchtigem Tone aus seinem Herzen. Da sanken ihre Arme schlaff herab. Ihr leuchtendes Auge verschleierte sich, ihr strahlen des Lächeln verschwand. Eine tiefe Traurig keit verdüsterte ihr Antlitz, und leise sprach sie: „Vergessen wir, was geschehen, Walter — cs ist besser für uns beide." „Ich kann diese Stunde nie vergessen!" „Glauben Sie mir, auch ich werde ihrer gedenken," flüsterte sie mit bebender Stimme, während der unendlich weiche Ausdruck von vorhin wieder ihre Züge verklärte. „Aber es darf nicht sein — ich gehöre nicht in Ihre Welt — ich darf meinen Wünschen kein Ge hör schenken, uni fremdes Glück nicht zu zer stören. Und auch Sie sollen dieses Glück nicht zerstören. — Sie solle» zurückkehren in Ihre Welt und glücklich werden und glücklich machen . . ." „Ich verstehe Sic nicht." „O, Sie werden mich verstehen, wenn Sie dorthin zurückkehreu, wo ein stilles, friedliches Glück Ihrer harrt." „Und Sie, Edith?" „Was liegt an mir? Haben Sie noch nie gehört von jenen unglücklichen Wesen aus eiucm anderen Leben, denen es vergönnt ist, kurze Zeit auf dieser Erde zu wandeln, und die doch mit unzerreißbaren Banden au ihre kalte, liebelcere Heimat gefesselt sind? Tic deu Mann unglücklich machen durch ihre Liebe, weil sie wieder dahin zurückkehren müssen, wo hin ihnen der Mann nicht folgen kann? Ein solches Wesen bin ich — ich möchte mit Ihnen leben und lieben — ich darf nicht — ich würde Sie tief — tief unglücklich machen —" (Fortsetzung folgt.) Lrsksl^sr Lsi^snksus Oksmnitr, Leke?08t- u. l<wn6ll8st.,m^°^ «AUL
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