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J«hrt« 186«, 1878/71 Hiden «Ile Gpurlaffe« den an st, geftevte« P«f»rder««,e« vall e«t- sproche«. Nte»««d hat bei einer behördliche», Gparlasse einen Pfennig verloren. Mit de« Lage der Mobilmachang würde da» Reich für Msftginachnng von Mitteln «nter seiner ««- rnatte hinreichend sorgen and genügende v«r- »ittel gegen Sicherung zur Verfügung stellen. 1848, 1866, 1870/71 geschah dies dadurch, daß Preußen DarlehnSkassen ins Leben rief mit der Bestimmung, gegen Verpfändung von Waren oder Wertpapieren Darlehne zu gewähren. Zu diesem Zwecke wurden unter staatlicher Gewähr leistung Darlehnskassenscheine im Nennwerte von 1, 5, 10 und 25 Talern ansgegeben, die der Kasse als vollgültige Zahlungsmittel dienten. Diese Einrichtung bat sich vorzüglich bewährt. Dagegen ist in Klicgszeitcn die Gefahr sehr groß, daß das von der Sparkasse abgehobene Geld dem Eigentümer zu Hause oder anderswo ge nommen wird. ES ist deshalb ganz entschieden besser, nur den unbedingt nötigen Betrag abzu heben, jede verfügbare Mark aber zur Sparkasse zu bringen und dort aufbewahren zu lassen. Nuter «ulturstauten ist im Kriegsfälle da- Privateigeuto« uuautastbar. Die Sparlasse«- gelber siub Privateigentum, uud Vie Ed«rkassea könne« «ach den Grundsßtze« VeS Völkerrechtes »icht zu Zahlungen an VaS Reich, au veu Bun desstaat ober gar an eine feindliche Macht ao- gehalte« werden. Die Annahme, dah z. v die Ersparnisse zur Deckung der KriegSunkosten ver wendet und unter Umständen verloren gehen könnten, trifft deshalb nicht zn. Sollten dnrch de« Krieg aa den verpfändeten Grundstücken die Sicherheit beeinträchtigende Wertminderungen etntreten, so mühte da» Reich vollständigen Er satz leisten. Auch die Reichsregieruug hat im Dezember 1912 eine Erklärung iu der „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht, die selbstverständlich auch heute ihre Geltung hat und die wir deshalb hier wiedergeben. Sie lautet: „Aus einigen Gegenden wird berichtet, daß Sparkassengut- habcn abgehoben wurden, weil die Auffassung bestände, daß im Falle eines Krieges die Sparkassen geschlossen und die Einlagen für Kriegszwecke verwendet würden. Durch diese Auffassung soll sich mancher Sparer auch be stimmen lassen, keine Neueinlagen zu machen. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß es sich hier um ganz irrtümliche Vorstellungen handelt. Sparkassen sind in Kriegszeiten so wenig wie im Frieden der Beschlagnahme von Staatswegen ausgesetzt, und dürfen in jedem Falle als sichere Anlage gelten. Zu einer Zu rückziehung der Spargelder liegt also auch für ängstliche Leute nicht der geringste Grund vor." Danach können also die Sparer ihr Geld beruhigt in den Kassen lassen. Natürlich wird nach wie vor das abgehoben werden, was eventuell zur Befriedigung dringender Bedürf nisse vonnöten ist. Man soll sich aber hüten, durch Nuns auf die Sparkassen nnd die Depo- sitcnkassen der Banken den Zahlungsprozeß in Verwirrung zu bringen. Für den Augenblick mag mancher darin eine Befreiung sehen, im späteren Verlauf der Dinge würden aber auch diejenigen darunter zu leiden haben, die im Augenblicke der Abhebung glauben, eine ganz besondere Schlauheit zu begehen. TageSgeschichte. Rückkehr deS Köniz» Friedrich Anzust. Nach neueren Bestimmungen wird König Friedrich August mit dem Prinzen Ernst Hein rich und den Prinzessinnen am Mittwoch abend von Sand (Tirol) abreisen und voraussichtlich am Donnerstag nachmittag 5 Uhr auf dem Hauptbahnhvs in Dresden eintreffcn. Das könig liche Hoflager wird nach dem Schloß Moritz burg verlegt. Die Frau im Handwerk, das war das Hauptthcma der Mittwoch-Bera tungen des Handwerks- und Gcwerbekammer- tageS in Mannheim Für die Damenschueiderinnen wurde eine einheitliche Lehrzeit von 3 Jahren, für Putzmacherinnen und Friseusen eine solche von 2 Jahren vorgeschlagen. Den Handwerks kammern wurde empfohlen, gegen die leider bei den weiblichen Berufen in größerem Maße vor handene Lehrlingszüchterei energisch oorzugehen. Es wurde ferner beschlossen, daß für solche junge Mädchen, die sich in einem weiblichen Handwerk einige Kenntnisse für ihren eigenen Bedarf an- eignen wollen (sogenannte Hausbedarsslchrmäd- chcn), nur eine Bcschäftigungtzdaucr bis zu sechs Monaten zugclassen wird. Solche HausvcdarfS- lehrmädchen sind durch Lehranzeigen bei den Kammern anzumcldcn. Diese Anzeigen sind lediglich als Kontrvllmnßrcgeln anjusehcu. Den Sondcrverhältnisscn des Friscurgeweibcs ist in der Weise entgegenzukvmmen, daß hier nicht eine Tätigkeit bis zu sechs Monaten, sondern bis zu vier Wochen als Ausbildungszeit anerkannt wird. Damit waren die Beratungen erledigt. Die wei teren Punkte brr Tagesordnung wurden wegen des Ernstes der politischen Lage, die bei vielen Teilnehmern die Abreise erforderlich machte, ab- gcsetzt. Mit einem Hoch auf das deutsche Hand werk schloß der Vorsitzende Ooermeistcr Plate die Tagung In der bayrischen Abgeordnetenkammer spielten sich gestern bei der Beratung über das Anklagcmatcrial gegen den süddeutschen E.scn- bahncrvcrband Lärmszcucn ab. Als der Verkehrs minister äußerte, die Angriffe der Sozialdemo kraten könnten seine Schuhsohlen nicht berühren, erhob sich bei den Sozialdemokraten ein großer Tumult. „Pfui! Frechheit! Feigheit! Ünver- schämtheit! Unfähigkeit" waten dem Minister entgegen. Der Vizepräsident konnte sich eine Zeitlang überhaupt nicht verständlich machen lind erteilte eine Reihe von Ordnungsrufen. Wahlpr-test. Gegen die Wahl des fortschrittlichen Reichs- tagSabgeordneten Wagner in Labiau-Wehlau wird von konservativer Seite Protest eingelegt werden. «i« Gefecht i« Tripoli-. Zwei unter dem Befehl deS Generals Mam- bretti und deS Obersten Martinelli stehende ita lienische Kolonnen schlugen durch gemeinsames Borgehen am 27. d. Mts. etwa 1000 Rebellen, die in ausgezeichneter Stellung in der Zone von Kaulan sich verschanzt hatten, in die Flucht. Die Rebellen verloren 145 Tote und ließen außerdem eine große Menge Waffen und Munition im Stich. Auf feiten der Italiener wurden ein Weißer und sieben Askaris getötet; ein Offizier und 27 Sol daten wurden verwundet. Die Lage i« Albavie«. Fürst Wilhelm ist von Valona nach Durazzo zurückgekehrt. Hier wartete seiner eine neue un angenehme Ueberraschung: Die holländischen Offi ziere erschienen vor ihm und reichten ihren Ab schied ein, da eS ihnen unmöglich sei, ihr Man dat zu erfüllen. Der Fürst behielt sich die Entscheidung vor. Amerika. Wie aus San Domingo gemeldet wird, ver lassen die amerikanischen Staatsangehörigen den dominikanischen Freistaat. Ein Eingreifen der Washingtoner Regierung scheint bevorzustehen. Orrtliches »mb Sächsische» * — Juli-Ausgang. Mit Ende Juli schließen für Norddeutschland die großen Ferien. Mitteldeutschland hat noch eine bis zwei Wochen freie Zeit für seine Schuljugend, Süddeutschland noch drei bis vier Wochen, und für Westdeutschland erstreckt sich das Aus ruhen, das dort erst jetzt beginnt, bis in den September hinein. Die Gerichtsferien dauern bis Mitte September, die akademische Freizeit reicht bis in den Oktober. Die erste Ferien- Garnitur hat von der hohen politischen Span nung am wenigsten empfunden, in den fol genden Wochen wird mancher löbliche Vorsatz zwischen Baum und Borke stecken bleiben, denn die Unsicherheit wird trotz momentaner Besserung so leicht nicht beseitigt werden. Das merken Reiseverkehr, Sommerfrischen, Gewerbe und Industrie. Die letzteren am meisten. Und die Barzahlung weist bereits merkbare Ver steifung aus. Garnicht hoch genug könnten wir im Interesse der Ernte für das Ausbleiben jeder Mobilmachung dankbar sei». Woher soll te» da»» bei der ungünstige» Witterung, bei dem Niederliege» des Getreides die Arbeits kräfte kommen? Die Rückwirkung bedeutete für den Lebensmittelmarkt Millionen. I» Rußland sind bekanntlich die Aussichten für den Getreidemarkt besonders schlecht, und sie habe» wohl »ichr Gewicht für die Entschlie- ßmrgen des Zaren geiibt, wie alle hochstiege»- dc» Worte. Zum Kriege gehört längst nicht allein mehr Geld, sonder» auch Proviant. Ungünstige Ernte» mache» d»rch die schönsten strategischen Pläne einen dicke» Strich, hun gernde Menschen und Tiere können nicht das scheinbar Unmögliche, das heute ost verlangt wird, leiste». * — W i t t e r » n g s a u s s i ch t für Freitag, de» 31. Juli: Nordwinde, wechselnde Bewölkung,Temperalurzunahme,Gewitterneigung, kein erheblicher Niederschlag. * — Neuer Roman. In der heutigen Nummer beginnen wir mit dem Abdruck eines neuen Romans, betitelt, „Zwei Welten" von O. Elster. Prächtige Charakterzcichnungen, span nende Handlung und fließender Stil sind die Vorzüge auch dieser schris stellcrischen Arbeit, von der wir gewiß sind, daß sic den Be.sall aller unserer geschätzten Leser und Leserinnen finden wird. * — Landeslotterie. Die 3. Klasse der 166. Königl. Sächs. Landcslotterie wird am 12. und 13. Äugust gezogen. Die Erneuerung der Lose ist nach 5 der Planbcstimmungen noch vor Ablauf des 3. August bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort auf dem Lose auf- gedruckt und aufgcstempclt ist, zu bewirken. * — M i l i t ä r d i e n st u » d Staats angehörigkeitsgesetz. Das neue Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz, das mit dem Beginn dieses Jahres in Kraft ge treten ist, enthält völlig neue Bestimmungen über die Naturalisation von Ausländern. Da nach muß u. a. in den Reichsverband ausge nommen werden derjenige Ausländer, der mindestcns 1 Jahr wie ein Deutscher im deut sche» Heere oder bei der deutschen Marine gedient Hai. Ein Ausländer, der im nach weisbare» Besitz einer fremden Staatsangehö rigkeit ist, ist an sich zum Militärdienst in Deutschland nicht verpflichtet, wohl aber kann ei» Staatsloser, also jeder der i» kemer staats rechtliche» Verbi»du»g zu irgend einem Staate steht rind sich inr deutschen Reichsgebiete dau ernd aufhält, arif Grund des Reichsmilitär gesetzes zur Dienstpflicht herangezogen werden. Im übrigen erlange,', durch die Naturalisation des Familienvaters, die wie bisher auf An trag erfolgen kann, auch Frau und minder jährige Kinder die deutsche Reichs- und die betreffende Bundcsstaatsangehörigkeit. Am günstigsten ist das neue Oiesetz für ehemalige Deutsche, sowie für die hier geborenen Söhne von Ausländern und für die Staatslosen, deiic» durch Ableistung des Militärdienstes der Erwerb des Neichsbürgerrechts zugesichert ist. — Wersdorf, 30. Juli. Aus Westfalen dringt jetzt ein Warnungsruf an die gesäurten Bergknappe» Deutschlands. Der Verband der Bergarbeiter Deutschlands selbst warnt diese, in das Wurmrcvier auszuwmidern, da die dortigen Kameraden jetzt in einer Lohnbewe ; gang stehen. Gerade deshalb weil aus dem sächsischen Kohlenbecken in letzter Zeit viele abgewandert sind, könne» wir es derr hiesige» Bergleute» nicht genug anrateir, i» der Hei mat zu bleiben, denn es ist nicht alles Gold, was glänzt, das sehen sie jetzt an ihren aus gewanderten Arbeitskollegen. — GerSdarf, 30. Juli. Für die Beförderung von Expreßgut und Gepäck stehen bei der Straßen, bahnverwaltung einige Aenderungen bevor, die zur Zeit der Genehmigung der DerbandSgemein- den unterliegen. — Oberlungwitz, 30. Juli. ES sei nochmals ganz besonders darauf hingewiesen, daß der 1,45 Uhr nachmittags ab Gasthof „Hirsch" ver kehrende AutoomnibuS künftig fünf Minuten früher als bisher — und damit auch bei den Zwischenstationen — abfährt, um die Erreichung des Chemnitzer Zuges von Wüstenbrand ab zu ermöglichen. — Oberlungwitz, 30. Juli. Am Sonntag weilte die 1. Mannschaft de» Turnvereins „Saxonia"-Oberlungwitz in Langenberg um gegen die gleiche Mannschaft des dortigen Sportklubs ein Wettspiel auszutragen. Das Spiel mußte gleich nach der Halbzeit wegen Unwetters abge brochen werden und endete mit 5 :1 für Saxonia. * Hoheustein-Ervftthnl, 30. Juli. Der Fest ausschuß für das am 9. und 10. August statt findende Bergfest hatte zu gestern abend zu einer Besprechung in das Hotel „Drei Schwanen" ein geladen, in der u. a. die Vorbereitungen für das Fest eingehend erörtert wurden. r . Tein 1. Sommerfest hielt gestern der hiesige Bäckergesellenoerein „Flüh-Auf" in der „Hüttenmühle" ab. Trotz des ungünstigen WetterS hatten der hiesige Fleischergesellenverein und zwei Chemnitzer Brudervereine Vertreter entsandt. Gegen 6 Uhr nahm der frohbelebte Ball seinen Anfang. Für Kurzweil sorgten Schießstände für Damen und Herren, denen schöne Gewinne winkten. Reges Leben entwickelte sich am Glücks topf. Um 9 Uhr fand große Festpolonäse mit Kranzstäben statt, die ein hübsches Bild bot. Zuvor nahm Vorsteher Böttger da» Wort zu einer Begrüßungsrede, in der er besonders die anwesenden Meister und die Brudervercine be willkommnete. Obermeister Kreher dankte im Namen der Innung und wünschte, daß das gute Einvernehmen zwischen Meistern und Gesellen forldaurcn und der Verein wachsen, blühen und gedeihen möge. Die Vertreter der anwesenden Vereine brachten ähnliche Wünsche zum Ausdruck. Eine schön ausgestattete Fcstzeitmrg fand vielen Beifall und flotte Abnahme. Das ganze Fest verlief in schönster Weise. * — Auf dem N e » st ä d t e r S ch Üt ze » p l a tz sind bereits die ersten Fieranten für das am Soiiiiabend begiimeiide Schützcn- fest eiiigetroffc». Dem Vernehmen »ach wird die Besetzung des Festplatzes eine bessere wie in frühere» Jahre» sei». * — F l ii ch t i g geworden ist der in einer auswärtige» Erziehungsanstalt untcrge- brachte Soh» eiircr aus der Waisetthausstraße wohiihaften Familie. Z A n S dem Gerichtssaal. Das Laiid- gencht Zwickau verurteilte den Malcrgchilfen Georg L^etz aus Lauenburg i. Pr., der in der Nacht zum 7. Juni bei dem Bäckermeister Bau- mann hier die Ladenkaffe zu berauben versucht hatte, wegen versuchten schweren Diebstahls unter Anrechnung von einem Monat Unter suchungshaft zu zwei Monaten Gefängnis. ) ( Langenberg, 30. Juli. Von dem hier ver schwundenen Gartengutsbesitzer Einst Jost Hal man noch keine Spur entdeckt. Man nimmt an, daß er sich ein Leid angetan hat. Die hiesige Freiw. Feuerwehr beabsichtigt, eine Streife durch die benachbarten Waldungen zu unternehmen. — Laogeub-rg, 30. Juli. Der Hausbesitzer Emil Oswald Lindner hier plant, aus dem im Schnppengedäudc Ortslisten-Nr. 66 für Langen berg zu errichtenden Waschraum die Abwässer in den Dorfbach einzuleiten. — Aus dem Wohn hause, das der Dachdecker Max Löser auf dem Flur stücke 462» der Flur Langenberg baut, sollen die Hausabfallwässer gleichfalls in den Dorfbach ein- geleitct werden. Gemäß § 23 Ziffer 1 und tz 33 deS Wassergrsctzes wird dies von der AmtS- hauptmannschast mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen dagegen binnen 2 Wochen anzubringcn. Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Behörde vorzunehmende Regelung. — F-alkcn, 30. Juli. Unter reger Be teiligung hielt der Sportklub Falken seinen diesjährigen Wettkampf, bestehend aus Drei kampf, Kugelstoßen, Diskuswerfen, Speerwer fen und einem Dreikampf für Schüler ab. Als Sieger gingen hervor inr Dreikampf: 1. Eugen Herold 58/H Punkle, 2. Erich Weise 48 Punkte, 3. M. Martin 45^ Punkte, 4. Paul Höra 37j^ Punkte. Inr Kugelstoßen: 1. Kurt Vogel 9,50 Meter, 2. Eugen Herold 9,05 Meter. Im Diskuswerfen: 1. Eugen Herold 25,60 Meter. Im Speerwerfen: Fritz Berger 27,70 Meter. Im Dreikampf für Schüler gingen als Sieger hervor: I. Anto» Pcrma»» 52j^ Puirkte, 2. Arthur Hartig 49j^ Punltc, 3. Fritz Gränz 45 Punkte. Die Sta fette gewann die 1. Mannschaft mit 50 und zwei Fünftel Sekunde». Die ersten Sieger erhallen Ehrenpreise, die andere» Kränze; sel bige werde» bei dem am 1. August im hiesi ge» Gasthof stattfi»de»de» Ausgangskränzchcii verteilt. — Falken, 30. Juli. Am Sonntag hatte der Sport-Club den F.-C Sparta-Altenburg zu Gaste und schlug letztere» nach fairem und interessantem Kampfe mit 1: 0. Mit der» Anstoß der Schwarz- Weißen begann der auf- nnd abwogcndc Kampf, lnS dann in der 25. Minute der Mittelstürmer Herold das Leder unhallbar in das Tor der Schwarz Roten jagte. * Kuhdorf (G-A), 30. Juli. In der Mc- tallwarenfabrik von Max Preßler u. Ko. wurden dem Arbeiter Landaras drei Finger einer Hand abgestanzt. Der Bedauernswerte wurde sofort dem Krankenstift Zwickau überwiesen. d vel-«itz i. E, 30. Juli. Der Gemeinderat stimmte dem Verlaus von Kohlenunterirdischem am Körnerweg und der Garnstraße zu. * The««itz, 30. Juli. Hier ist heute eine Hilfsaktion für die österreichischen Familien ein- geleitet worden, deren Ernährer zu den Fahnen einberufen wurden. ' Gelt«««, 30. Juli. Der Sohn de« Satt- lermeisterS Karl fiel beim Grasmährn in die Sense, sodaß ihm an einem Fuße die Flechsen durchschnitten wurden. Der Verunglückte fand Aufnahme im Kreiskrankenstist in Zwickau. * Köuigstei«, 30. Juli. Die „Barbarine" am Pfaffenstein, ein bekanntes Klettergebiet, h«t ein neues Opfer gefordert. Am Sonntag stürzte der OrtSkrankenkasien-Expedient Kurt Viehweger au« Dresden ab und trug einen Schädelbruch davon. Er wurde von Mitgliedern der Hilfsstelle Pfaffen dorf in das Krankenhaus zu Königstein gebracht, wo er gestern seinen Verletzungen erlegen ist. * Waldheim, 30. Juli. Gestern begann im hiesigen Zuchthause eine Verhandlung der zweiten Strafkammer des Landgerichts Chemnitz. Ange- klagt sind der 1874 geborene Anstaltsaufseher Julius Rudolf Richter und der 1878 geborene AnstaltSwächtcr Ernst Emil Poroffscheck, sowie neun Sträflinge und vier Angehörige der Straf- linge. Unter den Sträflingen befindet sich auch der frühere Direktor der Sächsischen Maschinen fabrik in Chemnitz, der 1867 geborene Kaufmann Daniel August Stöcklin. Den beiden angeklagten Beamten wird zur Last gelegt, sich der Beamten bestechung, und die anderen Angeklagten sich der Beihilfe dazu schuldig gemacht zu haben. Die Verhandlung wird zwei Tage in Anspruch nehmet,. Hauptsächlich handelt eS sich um Kautabakdurch- stechereien. * Gr«ht«hain, 30. sJuli. Durch Umkippen einer beladenen Sand-Lori verunglückte auf dem Militär-Flugplatz der 19 Jahre alte Arbeiter Paul Meißner von hier. Dem Bedauernswerten wurde der Brustkorb eingedrückt. * Wiesenbad, 30. Juli. Der Tischler Walter Kauer au« Döbritz, der das Dienstmädchen Meta Hickmann erschießen wollte, ist den Verletzungen, die er sich selbst bribrachte, erlegen. Auch das Mädchen dürfte kaum mit demLeben davonkommen. * Getduu bei Bautzen, 29. Juli. Ein Schul- Mädchen hatte den ihr anvertrautcn Kinderwagen, in dem sich ein V« Jahre alter Knabe der Fami lie Jenke befand, kurze Zeit allein stehen lasten. Auf dem abschüssigen Rasenplätze kam der Wo- gen in« Nollen und stürzte über die zwei Meter hohe Stützmauer deS Obcrwegs hinab. Dadurch erlitt das Kind so schwere Kopfverletzungen, daß es wenige Minuten darauf verstarb. * Oybia, 29. Juli. Der Gärtnereipächter Alfred Schulze, 1883 in Dresden geboren und in Niederlößnitz wohnhaft, hatte sich in Lücken- dorf als Dr. mcd Fritz Schulz eingemictct und der Köchin Burkhardt daselbst, unter dem Ver sprechen, sie zu heiraten und der unwahren An gabe, er wolle sich noch Instrumente anschaffc», 1200 Mark abgeschwmdelt. Schulze wurde fest- genommen nnd dem Kgl. Amtsgericht Zittau zu- geführt. Der Betrüger ist verheiratet. Depeschen v«m 30. Juli. Berti«. Der gesamte Berkehr an allen Bor- sei, Europas liegt völlig darnieder. Berlin. Einer der Inhaber einer Delikatesten- Handlung t» Steglitz unterhielt ein Liebesverhält nis mit einem jungen Mädchen ans Charlotten- bürg, das Grund zur Eifersucht zu haben glaubte. Gestern abend kurz vor Gcschäftsschluß erschien es im Laden. Nach einem Wortwechsel mit dem Geliebten zog die Eifersüchtige plötzlich einen Re- volver hervor, schoß auf ihn und jagte sich selbst eine Kugel in die Brust. Esse«. Der Ausschuß deS Deutsche» Arbei- tcrkongrestes, in dem die großen nationalen Ge werkschaften, evangelische und katholische Arbei- tervereinc nnd HandelSmigestclltc mit zusammen 1'/. Million Mitglieder vereinigt sind, veröffent licht eine Kuudgebuiig, worin unter Betonung er denklicher Friedensliebe gegen die von sozialde- mokratischer Seite ergangenen Kundgebungen pro testiert wird. DtAWM mbilisiett! Während deS Druckes wild uns gemeldet: Berlin ^in Yxtra-Blatt de« Ber« liner Lokalanzeigers meldet . Wir haben erfahren, dasi Kaiser Wilhelm soeben die sofortige Mobilisierung des deut schen Heeres und der deutschen Flotte angeordnet hat. Todesfälle von Hohenstetn-Srnftthal und u»«««end: Jungfrau Srna Ptl», 27 I., St. ««idten. Frau Chr. Fr. »ransewalv, 72 I, Gloncha«. llarl Julius Meinert, tu I, Lichtenstein. Albiu Brückner, t>2 I., velsnitz Frau Hedwig Botgt grb. Sichle, Mtttelfrohna.