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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140521
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-21
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.05.1914
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dau'ung Huertas. — Außerdem liegen nur Meldungen aus der nordaimerilanischen Haupt - sladt vor, die sich stets als recht einseitig er- wisseu haben. Danach hätte Präsident Wilson seinem Bevollmächtigten auf der Konferenz von Niagara Falls mitgeteilt, daß für die Zurückziehung der amerikanischen Truppen aus Veracruz die endgültige Beilegung der mexi kanischen Streitigkeiten die Voraussetzung bild«. Im übrigen sollen die Delegierten Zurückhal- lang beobachten und nur durchblicken lassen, das; dauernder Friede nur möglich sei, wenn Huerta entfernt und eine strenge und gerechte Negierung in Mexiko aufgerichtek werde Huer tas Abgesandte erklärten sich bereit, den Rück tritt des Präsidenten zu empfehlen, wenn zw vor eine endgültige Entscheidung über die Art der folgenden Regierung getroffen würde. Deutscher Reichstag. 262. Sitzung vom 19. Mai. Zunächst werden einige Rechnuugssachen erledigt. Darauf folgt die zweite Lesung des Gesetzentwurfs über die Konkurrenzklaufel. Abg. M arguart (natl.): Da die Konkurrenz- 'lauset eine große Schädigung der Volkswirt schaft bedeutet, bin ich von jeher für ein Ver bot gewesen. Auf. demselben Standpun t steht auch der Leipziger Verband der Handlungs gehilfen. — Abg. Giebel (Soz.): Das Gesetz ist eine Verschlechterung des bestes,enden Rechtszustandes. — Abg. Weinha u s e n (Vpr.): Es war nicht mehr zu erreichen. Hin ter uns steht die überwiegende Mehrheit der organisierten Gehil'enschast. — Der Gesetzent wurf wird dann in dritter Lesung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Das Spionagegesetz, der Duellantrag und die Gebührenordnung für Zeugen und Sach verständige werden ohne Aussprache in dritter Lesung verabschiedet. Es folgen Wahlprüfun gen. Die Kommission beantragt, die Wahl des Abg. Alpers (Welfe) für gültig zu er klären. Abg. Stadthagen (Soz ) fordert Be weiserhebungen, falls das abgelehnt werden sollte, Ungültigkeit. Aus Antrag des Abg. Neumann-Hofer (Vpt.) wird die Wahl an die Kommission zuruckverwiesen. Neber die Wahl des Abg. von Massow (kons.) wird Be weiserhebung beschlossen, ebenso über die Wah^- leu der Abgg. Bassermann (narl.) und Graf Schwerin-Löwitz (kons.). Die Wahlen der Abgg. Rogalla von Bie - b e r st e i n (kons.), P a ch nicke (Vpt.), Graf Westarp (kons.), Witt (Rpt.) und Graf Carmer - Zieserwitz (kons.) werden für gül tig erklärt. Darauf tritt das Haus in die dritte Le sung des Etats ein. In der allgemeinen Au-s- kprache behauptet Abg. Ledebour (Soz.): Tie Regierung geht geradezu unverantwortlich mit dem Reichs ag um. Heute weiß noch nie mand, ob der Reichstag geschlossen oder ver tagt wird. Tas ist unerträglich. In der So zialpolitik soll nun eine Pause eintreten. Die heutige Sozialpolitik ist aber nichts als eine Verschleierung des sozialen Rückschritts. Der Militarismus bietet immer neue Kraftproben an. Herr Wild von Hohenborn stolziert so herum, als ob er gleich zwei Sozialdemokra ten mit seinen Schnurrbartspitzen aufspießen wollte (Heiterkeit). Das sind dieselben Her ren, die einer hohen Stelle klipp und ilar »ach- wiesen, daß die Zeppesinluftschiffe niemals würden fliegen können- (Heiterkeit.) Wir ha ben eine Parteiregierung schlimmster Art. Loe- bell ist von Dallwitz nicht mehr zu unterschei den; früher war er Adjutant Bülows, aber nun er selbst Minister ist, hat er sich sofort „löbellig" unterworfen. In der Wahlreform bat das Zentrum den Rückzug angetreten. Das Vaterland werden wir gegen jeden An griff von außen verteidigen, aber wir sind Gegner aller imperialistischen Machtbestrebun gen. — Damit schließt die allgemeine Aus sprache. Die Etats des Reichskanzlers und des Reichstages werden ohne Aussprache erledigt. Beim Auswärtigen Amt fragt Abg. Bas sermann (natl.): Ist es richtig, daß die Aufhebung der Schutzgenossenschaft in Marokko beabsichtigt wird? Ferner wird darüber ge klagt, daß die französische Regierung bei Ver gebungen die Vertragsbestimmungen verletzt habe- Ist dagegen Einspruch erhoben worden? — Unterstaatssekretär Zimmermann: Wir denken nicht daran, das System der Schutzgenossenschast zu beseitigen. Nicht ganz unrichtig ist es, daß die französische Regie rung bei der Vergebung von Lieferungen sich nick t an die Vereinbarungen hält. Sie glaubt, daß die öffentliche Ausschreibung sich nur auf die Vergebungen der Regierung bezieht, wäh rend sie auch für die Aufträge städ ischer Kör perschaften gelten muß. Wir haben Vorstellun gen erhoben. Sollte keine Einigung erfolgen, so werden wir die Sache zur schiedsgericht lichen Verhandlung bringen. Zum Etat des Reichsamts des Innern liegen Anträge Quarck (natl.) und P f s i f- fer (Ztr.) vor auf. Vorlegung eines Gesetz entwurfs zur Regelung der Krankenvevsiche- rungspflicht der selbständigen Hausgewerbetrei benden. Abg. Graf W c st a r p (kons.) bean tragt, nur Familienangehörige des Arbeit gebers, die im festeren Arbeitsverhältnis zu ihm stehen, als versicherungspflichtig heranzu- ,ziehen und die Befreiung solcher Familienan gehöriger lediglich vom Antrag der Beteiligten abhängig zu machen. Eine Resolution Späh n (Ztr.) fordert den Ausbau des Koatitions- rechts der Arbeiter. — Abg. Graf Pofa - d o >v s k y (fraktionslos) verlangt beschleunigt« DurckMhrung des Heimarbeitergesetzes. Ein von allen bürgerlichen Parteien unterzeichneter Antrag Schiffer (natl.) fordert Beihilfen für das preußische Zentralinstitut fpr Erziehung und Unterricht. Atg. Bauer (Soz): Den Antrag West arp lehnen wir ab, der Resolution Spahn und dem Antrag Pfeiffer stimmen wir zu. — Abg. Schiffer (Ztr.): Die Verhältnisse der Be rufsvereine müssen geregelt werden. Notwen dig ist eine Zentralstelle zur Förderung der Tarifverträge, die zu einein Reichseinigungs amte ausgestaltet werden müßte. — Ministe rialdirektor Caspar: Schwierigkeiten verur sacht die Verschiedenheit der Verhältnisse in den einzelnen Teilen des Reiches. Der Reichskanz ler ist gern bereit, die gegebenen Anregungen den Bundesregierungen zu übermitteln. — Dar" auf werden die erwähnten Anträge und Reso lutionen ohne Ausnahme angenommen. Abg. Trendel (Ztr.) bittet, die Auf wandsentschädigungen für Soldatenfamilien auch Geschwistern zu gewähren. — Abg. Schiffer (natl.) begründet seinen Alltrag, der Beihilfen für das preußische Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht fordert. — Ministerialdirektor Lewald gibt zu beden ken, ob das Reich befugt ist, derartige Beihil fen zu gewähren. — Abg. Schulz (Soz.) spricht gegen den Antrag Schiffer und bean tragt angemessene Beträge zum Ausbau der Neichsschulkommiffion. — Die Resolution Schiffer wird angenommen. Beim Milttäretat erklär, auf Anregungen des Abg. Schöpflin (Soz.) Generalmajor v. Langer m ann : Es ist in jüngster Zeit wiederholt darüber geklagt worden, daß Mann schaften ihre Dienstzeit ableiften, die durch ihr ganzes Verhallen einen schädigenden Einfluh auf das Zusammenleben in den- Kasernen und die Gemüter der jungen Kameraden ausüben und geradezu entsittlichend wirken. Um sest- zustellen, ob die Klagen so berechtigt sind, daß Abhilfe geboten ist, sind die Generalkommandos zum Bericht aufgefordert worden. Eine Ent scheidung ist noch nicht getroffen. Der Unter offizier des 145. Regiments, der sich erschoß, war ein anständiger und gutmütiger Mensch, den sein Kompagniechef zum Schießunterofsi- zier ernannt hatte. Ohne Grund ist er nicht getadelt oder zur Verzweiflung gebracht worden- Abg. Müller-Meiningen (Vpt.): Die Kabinettsorder vom Jahre 1798, worin gesagt wird, die Offiziere sollteil nicht vergessen, daß das Volk sie bezahlt, bezeichnete der Kriegs minister als eine Fälschung; sie besteht jedoch ta.sächlich. Bei der peinlichen Angelegenheit des korrigierten Stenogramms handelt es sich um eine grundsätzliche Frage. Der Minister hatte hier gesagt: der Umstand, daß Juden nicht Reserveoffiziere würden, sei verfassungs widrig; im amtlichen Stenogramm hat er seine Worte dahin korrigiert: scheine verfassungs widrig zu sein. Der Sinn des Gesagten darf durch die Korrektur nicht in sein Gegen eil verkehrt werden. Kriegsminister v- Falkenhayn: Die Existenz der Kabinettsorder von 1798 ist von meinen Vorgängern hier im Hause und auch amtlich im Reichsanzeiger in Abrede gestellt worden. Richtig ist, daß in dem Stenogramm meiner Rede stand: Der Zustand ist verfas sungswidrig. Dieses „ist" l>abe ich sofort hier in der Sitzung in „scheint" abgeändert. Jeden- ,alls wollte ich in diesem Sinne verstanden werden. Das geht aus meinen nächsten Wor ten klar hervor: Daß er aus verfassungswidri gen Maßnahmen hervvrgerufen wird, muß ich entschieden bestreiten. Es hat mir auch fern gelegen, deil Abg. Müller ins Unrecht setzen zu wollen durch die Richtigstellung des Steno gramms. Für die guten Lehren, die mir der Abg. Müller für meine diplomatische Tätigkeit gab, danke ich; gern habe ich den Rat nicht und werde auch ohne ihn fertig. (Heiterkeit rechts, Unruhe links.) Abg. Liesching (Vpt.): Aus der Tat sache, daß der Kriegsminister das Stenogramm abgeändert hat, kann jeder seine Folgerungen ziehen. Das Pressereferat im Kriegsministe rium ist dringend erwünscht. Kriegsminister v. Falkenhayn: Es scheint hier soviel Zeit vorhanden zu sein, daß ich das Aktenstück über die angebliche Ka- .inettsorder von 1798 jetzt vorlegen kann. Im Reichsanzeiger ist im Jahre 1895 eine Erklä rung erschienen, in der auf eine in der Mggde- . urger Volksstimme veröffentlichte, angeblich aus dem Jahre 1798 stammende Kabinetts order, betreffend das Verhalten, besonders der jungen Offiziere, dem Zivilstande gegenüber Bezug genommen wird. Im Reichsanzeiger wird erklärt, daß das Schriftstück, wie die be reits im Jahre 1798 alsbald angestellte Unter suchung (lebhaftes Hört, hört! rechts) und die in der königlich pr«Megierten Vossifchen Zei tung vom 5. FebruR 1798 abgedruckten Be kanntmachung des Gencralfeldmarschalls von Möllendorff vom 31. Januar 1798 ergab, eine dreiste, anscheinend zuerst aus der Geraer Zei tung vom 9. Januar 1798 verbreitete Fäl schung ist. (Lebha tes Hört, hört! rechts.) Es gibt Seeschlangen, die sehr schwer zu töten sind. (Heiterkeit.) Ich möchte aber für die Zu'unst feststellen, daß, wenn ich hier eine Erklärung abgegen habe und das offizielle Stenogramm erschienen ist, ich nicht noch ein mal dokumentarische Beweisstücke herbeischaffen werde. (Lebhafter Beifall rechts, große Un ruhe links.) Abg. Spahn (Ztr): Für das Presse reserat werden 32 OM Mark gefordert, für Sachsen noch 10 000 Mark extra. Das Ma- rinewmt arbeitet da erheblich billiger. Der Kriegsminister sollte daher die Frage noch ein mal ernstlich prüfen. — Abg. Müller- Mei- ningen (Vpt.): Meiner Anschauung nach ist die Fälschung der Kabinettsorder noch nicht bewiesen. (Lebhafte Unruhe rechts.) Ich habe islorikche Beweise angeführt. Der Kriegs- miuister hat aber keinen Beweis geliefert. (Leb- hafter Widerspruch rechts.) Jedermann kann entscheiden, wem er mehr glauben soll, den Historikern oder dem Kriegsminister. — Die Anträge Bassennanu (natl.) und Westarp (konft) aus Wiederlerstellung der Regierungsvorlage ezüglich des Pressereserats werden abgelehnt. Da'ür stimmten mit den Antragstellern nur einige Fortschrittler. Der Vermittlungsantrag A laß wird mit 173 gegen 140 Stimmen ab gelehnt. Dev Marineetat und der Etat des Reichs- militärgerich.s wurden debattelos erledigt. Beim Justizetat wurde ein Zentrumsantvag, den in zweiter Lesung bewilligten sechsten Neichsanwalt wieder zu streichen, angenommen. — Der Etat für das Reichsschatzamt wurde debattelos genehmigt. Beim Kolonialetat brachte Aog. Franck (Soz.) nochmals die Dualw angelegenheit zur Sprache. — Staatssekrerär Solf erwiderte, auch die Verwaltung wolle Gerechtigkeit für die Neger, die jedoch noch nicht von dem Standpunkt aus behandelt wer den könnten, daß alle Menschen gleich seien. Gegen den Dualahäuptling Manga Bell und dessen in Berlin verhafteten Sekretär Din sei das Versa freu wegen Hochverrats eröffnet wor den. Beide ständen unter dem dringenden Ver dacht, bei den Häuptlingen anderer Stämme agitiert zu haben, Kamerun von Deutschland a zutrennen und einer fremden Mach: anzu gliedern. Beide würden in Kamerun nach dortigem Recht abgeurteilt werden. Der Etat wurde genehmigt. — Beim Postest forderte ein sozialdemokratischer Antrags eine jährliche Zulage von je 10O Mark an die Landbrief träger bis zur endgültigen Besoldungserhöhung. — Schatzsekretär Kühn sowie die Redner aller bürgerlichen Parteien wandten sich aus na eliegenden etatsrechtlichen Gründen gegen diesen Antrag, der als sozialdemokratische Pro paganda unter den Landbriesträgern bezeichnet wurde. Der Antrag wurde a gelehnt, die Etatsreste, das Etatsgesetz und schließlich der Etat in der Gesamtabstimmung gegen die So zialdemokraten bewilligt. Sächsischer Landtag. Erste Kammer. 48. Sitzung vom 19. Mai. Auf der Tagesordnung stehen dieselben Gegenstände Ivie auf der Tagesordnung der Zweiten Kammer. Sie finden debaltelos ihre Erledigung. Ebenso nimmt man ohne Debatte nach einem Bericht des Wirkt. Geh. Rats Dr. W a ch den Antrag Opitz und Gen. belr. In standsetzung und Unterhaltung der fließenden Gewässer in der von der Zweiten Kammer angenommenen Fassung an. Auch hier werden die ständischen Schriften über den Etat und das Finanzgesetz sowie das Königliche Akzep- ta ionsdekret vorgetragen. Präsident Graf Vitzthum v. Eck städt spricht dann allen Mitgliedern der Kammer den Dank für ihre Unterstützung aus, uud Vizepräsident Dr. Beutler dankt dem Prä sidenten- für seine umsichtige Geschäftsführung. Namens der Regierung dankt Staatsminister Dr. Beck. Alsdann schließt der Präsident die Sitzung mit einem dreifachen Hoch auf das Vaterland. * * * zweite Aamwer. 92. Sitzung vom 19. Mai. Nach Erledigung der Registrande teilt Prä- sident Dr. Vogel mit, daß die Freikarten Ler Abgeordneten von der Regierung bis zum 6. Juni verlängert worden sind. Nach Eintritt in die Tagesordnung be schließt die Kammer, den Beschlüssen der Ersten Kammer über den Ergänzungsetat öeizutreten. Darauf folgt die Bekanntgabe der Beschlüsse über die Ergebnisse des Vereinigungsverfah- rens. lieber das Knappschaftsgesetz ist eine völ lige Einigung erzielt worden. Beim Gesetz über die Landeskulturrentenbank bestand nur eine kleine Differenz. Die Regierung hat er klärt, daß das Gesetz scheitern werde, wenn die Zweite Kammer auf ihren Beschlüssen ste hen bleiben würde. Darauf ist die Kammer den Beschlüssen der Erste» Kammer beigetre ten. Hinsichilich der Petition des Leipziger nationalliberalen Vereins wegen Verminderung der Vertretung der Hausbesitzer im Stadtver ordnetenkollegium ist keine Einigung zustande gekommen. Bei dem Etatkapitel, Kreis- und Amtshavpttnannschaften, sind die fünf Bau sachverständigen gestrichen, der Neubau der Amtslauptmannschaft Zittau abgelehnt, der Ankauf eines Grundstückes für die Amtshaupt- mannfchast Kamenz aber bewilligt worden. Zu dem Antrag des Abg. Günther, betreffend Be freiung der Einkommen bis 600 Mark von der Einkommensteuer, ist keine Einigung zustande gekommen. Bezüglich der Bewilligung einer Anleihe an die Theatergesellschaft in Bad Elster ist keine Einigung zustande gekommen. Die Zweite Kammer hat die Bewilligung der Summe abgelehnt, die Erste Kammer aber beschlossen, die Summe zu bewilligen-. Es sind also beide Kammern ach ihren Beschlüsse» ste hen geblieben. Die Petition wegen Erbauung einer Bahn Wilkau—Kirchberg ließ man auf sich beruhen. Die Petition wegen Erbauung einer Bahn von Weischlitz nach Posseck erhielt die Regie rung zur Erwägung. Die Berichte über die Finanzgesstze und der Staatshaushaltetat werden gegen 24 so zialdemokratisch« Stimmen genehmigt. Sekretär Dr. Schanz verlieft den Be richt über die Tätigkeit der Zweite» Kammer, der zu Protokoll genommen wird. Darauf; nimmt Präsident Dr. Vogel das Wort zu seiner Schlußrede- Er sagt u. a.: Wir stehen am Schluffe unserer Tagung und da mit am Ende unserer gemeinsamen Beratung. Hat der Landtag 1913/14 auch nur wenig über ein halbes Jahr gedauert, so waren es doch zweifellos Monate schwerer geistiger Arbeit und größter Anstrengung. Und wenn man innerhalb und außerhalb dieses Hauses iiber zu viel und zu lange Reden geklagt hat, so ist doch sestzustellen, daß in den Plenarsitzungen und den Deputationen durch Verabschiedung des immer umfangreicher werdenden Etats, einer großen Anzahl von Gesetzen und Erledi gung einer Ueberftill« von Petitionen in diesen sechs Monaten eine außerordentliche Arbeit ge leistet worden ist. Anerkannt muß freilich wer den, daß eine Reform unserer Arbeitsmethode unumgänglich ist und ich kann nur die Bitte an die Regierung richten, milzu-wirlen an die sen Reformen und den Entwurf einer abge änderten Land-tagsordnung vorzubereiten. Wir würden- der Staatsregierung dafür dankbar lein-, wie wir auch den Herren Ministern und Ministerialdirektoren dankbar sind für die stete Bereitwilligkeit und Liebenswürdigkeit, mit der sie jederzeit uns zur Verfügung gestanden haben. Der Präsident dankte noch dem Bure-al» des Landtages, dem Stenographischen Bureau und den Vertretern der Presse. Zum Schlüsse dankte er den, Haufe für die Nachsicht, die man seiner Geschäftsführung habe zuteil wer den lassen, und dankte auch den Vizepräsiden ten und- Sekretären für die ihm geleistete Un terstützung. Mit dem Wunsche, daß die ge legte e Arbeit dem Volke und Vmerlande zum Segen gereichen möge, schloß er- Vizepräsident Opitz dankte dem Präsiden ten für seine Tätigkeit und Staatsmimster Graf Vitzthum v. E ck st ä d t dankte na- mens der Regierung der Kammer für ihre Ar eit. Mit einem Hock)- auf König Friedrich August schloß Präsident Dr. Vogel die Sitzung. OeEcheS «nd GSchstscheS. * — Witterungsaussicht für Donnerstag, den 20. Mai: Nordwinde, meist heiter, Temperatur wenig geändert, vorwiegend trocken. * — Der ordentliche sächsische Staatshaushalt für jedes der Jahre 1914 und 1915 ist durch das Eratsgesetz auf 493 485 443 Mark festgesetzt und zu außer- ordemsichen Staatszwecken für beide Jahr« noch ein Gesamtbetrag von 75 322 OM Mark aus gesetzt worden. * Hohenstein-Ernstthal, 20 Mai. Hellte feiert« Herr Webermeister Oskar Beck, Land- grasfslraße 12, sein bOjähriges Bürgerjubi läum. Der Nat der Stadt ließ ihm aus die sem Anlasse ein Glückwunschschreiben über reichen. * — Die Turnerinnen-dl btei- l u n g II des Turnvereins von 1856 feiert Sonnabend abend im Hotel „Gewerbelwus" ihr 9. Stiftungsfest, bestehend aus turnerische» und t'eatralischcn Vorführungen mit anschlic ßendem Tänzchen. Ain darauffolgeiideii Sonn tag findet als Abschluß ein Spaziergang zum „Bergmannsgruß" statt. * — Eine Tagespartie nach dein im herrliche» Zschopautal gelegene» Franken- berg un'ernimmt am morgige» Himmelfahrts tag der Radfahrklub „Wanderlust von 1892" (Sitz Hotel „Drei Schwanen"). Abfahrt er folgt früh 7 Uhr ab Vereinslokal „Drei Schwa nen" un-d sind Gäste hierzu willkommen. o Oberlungwitz, 20. Mai. Wie schon kürzlich in-itgeteilt, findet der Rote Kreuz-Tag in unserem Orte Sonntag, den 24. Mai, statt. An diesem Tage wird von den Pflegerinnen und deren Helferinnen in den Vormittagsstun den eine Haussammlung veranstaltet werde». Dabei sind die Spenden in mitgeführte Boge» einzutragen- Zum Verkauf gelange» nebenbei Postkarten und Blumen, deren Bestand bei de» Herre» Oberlehrer Hommel, Pfarrer v. Dosky und Lehrer Falke ergä»zt werden kann. Am Abend findet im „Hirsch", im Postrestaurant und i»l „Casino" öffentliche Tanzmusik statt. m Oberlungwitz, 20. Mai. Am Sonn- ag spielte der hiesige Fußballklub „Bewegungs spieler" gegen den Sportklub Falken. Ersterer gewann das Spiel mit 8 : 0, Halbzeit 5 : 0. h. Gersdorf, 20. Mai. Der Gemeinderat lehnte die Aufstellung eines neuen Planes zur Regulierung der Erlbacher Straße ab; die Kosten für Beschleusung und de» Ausbali einfchl. Schnittgerinne, Fußweg und Bepflan zung wurden mit 16 000 Mk. bewilligt, da- geg«n- die Beschleuisuiig des Schulzeschen Ziege leiweges abgelehnt, weil die Anlieger Beiträge hierzu ablehnten. Für diese Arbeiten und Herstellung von Fußwegen an verschiedenen Stell«» der Hauptstraße und Bachmau«r-Jw staudsetzung soll ein Darlehen vo-n ca. 40 000 Mark ausgenommen werden. Die Spritzen- hausarbeiten wurden an Herrn Bauunterneh mer E. Meiechof vergeben; die GesamkLoste» hierfür betragen über 2000 Mark. — Zwei Schankko-nzessio-nsgesuche (Uebertragungen) fan den Befürwortung. h. Gersdorf, 20. Mai. Dem Orts- und Verkehrsverein wurde in der letzten Gemeinde ratssitzung ein Beitrag zu den voraussichtlichen Kosteii zur Werbung von Industrie-Niederlas sungen rc. bewilligt und das Gesuch eines Ver eins um Anbringung einer Widmung am Kriegerdenkmal erneut a-bgelehnt. ft Ger-stors, 20. Mm Am 3. Pfmgstfeiertage gedenkt Herr^Lehrer Brunner mit VolkSschülern,
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