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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191405163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140516
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-16
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 16.05.1914
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werde», da doch die Regierung bei der Schaf fung der Sächsischen Allgemeinen Pensionslaffc eine» entgegengesetzten Standpunt eingcnom- nie» l>at. Früher hatte auch jedes einzelne Werk seine eigene Peusionskasse und l>eute er streckt sich dieselbe über dus gesam e König reich Sachsen. Als im preußischen Landtage das dortige Knappschaftsgesetz zur Verabschie dung gelangte, stimmten unsere Parteifreunde gegen diesen Entwurf. Wir soz. Vertreter >ier in diesem Hause werden aber für den Ent wurf stimmen, da doch einige Verbesserungen bineingeoracht worden sind und wir diese der Bergaroeierschast zugute kommen lasse» wol len. An Ihnen, meine geehrten Herren, liegt es nun, das mit gut zu macheii, was die Herren der 1. Kammer versäumt haben. Gleichzeitig möchte ich aber auch noch dem Wunsche Ausdruck verleihen, daß Sie den Minderheitsanträgen meiner politischen Freunde ihre Zustimmung nicht versagen zum Wohle der gesainten sächs. Bergarbeiter. (Bravo! bei den Soz.) Die sozialdemokratischen Abgg. M ü l l e r lind Fräßdors üben ebenfalls scharfe Kri til an dein Entwürfe. Abg. Dr. Spieß (Kons.): Die Konser vativen werden bis auf einen Punkt für die Anträge der Deputationsmehrheit emtreten. Ministerialdirektor Wahle weist die An griffe der Sozialdemokraten ausführ.ich zw- rück. Im besonderen bemüht er sich, die Be rechtigung nachzuweisen, daß auch Knapp- ichaftskrankenkassen unter 150 und ja unter lOO Mitgliedern durchaus leistungsfähig seien. Wa' lbccinslussungen durch Berg ehörden seien nicht vorgekommen. Aach weiterer Debatte werden die sozial demokratischen Anträge abgclehnt und das ganze Gesetz in der von der Deputation be schlossenen Fassung einstimmig — also auch v»» den Sozialdemokraten — angenommen. Aus de» weiteren Verhandlungen war von Wichtigkeit der Antrag Dr. B ö h m e (Kons.) nnd Genossen, der den Altpensionären das Wohnungsgeld zum pensionssähigcii Einkom men zuzurechnen fordert. Der Berichterstatter Abg. Dr. 2 ch a n z sKons.) ferner die Abgg. K o ch (Fortschr.), A n dcrs (Natl.) und Fräßdorf (Soz.) nahmen sich der Wünsche der Altpensionäre se r warm an. Geheimrat Just rührt namens der Re gierung aus, daß diese aus finanziellen und technischen Bedenken bei ihrer ablehnenden Hal mag stehen bleiben müsse. Zu einer längeren Aussprache kommt es endlich bei dem Gesetzentwurs betreffend das Ausscheiden der Mittelstädte Zittau, Bautzen, Meißen, Freiberg aus den Bezirksverbänden. Die Debatte hatte zumeist lochten Charaltcr. Reichste Sitzung- Freitag, den l5. Mai !9l I, vormittags II Uhr. Oerttiche» «ichfische-. * - F r ü h j a h r s - H h g i e ii e. Der einzige Artikel, mit dem sich heuttzutage noch ein Ges h ft machen läßt, ist zweifellos dcr Husten-Bonbon. Bisher war es ein Mai des Mihvcrgnngens, die Kälte hat nicht nur der Naüir schweren Schaden zugesügt, sondern auch eine Masse Erkrankungen im Gefolge gehabt. Das Schlafen bei offenen Fenster», das im Frühjahr nur zu empfehlen ist, ist bei der jetzigem Temperatur doch nicht anzuraten. Es sind überhaupt mancherlei Regeln bei dem Dsfenbalten der Fenster während der Nacht zeit zu beobachte». Nachlluft ist im allge meinen nicht schädlich, sie wirkt nur in jenen Gegenden nachteilig, in welchen Sumpfboden Vorlauben ist, dessen Gase gerade zur Nacht zeit sich erheben und der Lunge sehr schädlich werden. In Gegenden mit trockenem Boden, ans Bergen und in den höheren Stockwerken der Häu'er ist umgekehrt die Nachtluft reiner nnd gesünder, als die Luft des Tages. Ilm durch offene Fenster während der Schlafzeit sich diese Luft zuzuführen, verfahre inan so: Wer neben seinem Schlafzimmer über ein während der Nach-t unbewohntes Zimmer verfügt, der chäne die Perbindungslür zwischen beiden Zim mern und lasse je nach der Kälte der Jah reszeit im anderen Zimmer nur einen der o cren Fensterflügel oder zwei osfenstehen. Wer dagegen nur ein Schlafzimmer ohne Neben räume hat, der öffne einen der oberen (von 'einem Bette möglichst entfernten) Fensterflü gel so weit, daß der Querriegcl zwischen Fcw üer und Fensterrahme» eingescholen wird, oder klemme einen Korkstopfen zwischen beide fest und binde mittels einer Schnur die beide» Feuslergri'fe so aneinander, daß das geöffnete Fenster zur Nachtzeit sich nicht bewegen kann und nur eine gleichmäßige Spalte offen bleibt. Hierauf lasse man die Fensterladen nieder Daun wird während der ganzen Nacht ein Ausgleich der Luft und der Temperatur statl- siuden; mau wird iu kühler, reiner Luft viel erguickcnder schlafen und sich am andern Tage weit mel r gestärkt fühlen, als im geschlossenen, mit schlechter Luft gefüllten Raume. *— Witterungsaussicht für Sonnabend, den 16. Mai: Nordostwinde, wechselnde Bewölkung, Temperatur wenig ge ändert, vorwiegend trocken. Das A u s h e b u n g s g e s ch ä f t der O b c r e r s a tz k o m m i s s i o n findet im Amisgerichtsbezirk Hohenstein-Ernstthal »m 7. und 8. Juli d. I. im Logenhause statt. * — L a n d e s k i r ch l i ch e Gemein schaft. Von Sonnabend den 9. bis Mon tag den 11. Mai tagte in Chemnitz die Kon ferenz der Landestirchlichen Gemeinschaft im Königreich Sachsen. Sie wurde eröffnet mit einer Bertrauensmännerversammlung iin Ge meinschaftssaale, Dresdner Straße 19, am Sonnabend, die von über 300 Personen be sucht Ivar und in der zumeist interne Ange legenheiten tesprochen wurden. Am Sonntag früh fand eine Morgenandacht mit Gebetsge meinschaft statt, an der sich über 800 Konfe renzgäste beteiligten. In der Vormittagsver- sammlnng ^11 Uhr kielten Pastor Hesekiel aus Herrnkirch und Hanptpastor Haeusel aus Lübeck Ansprachen. Zu dieser Versammlung waren gegen 1500 Personen gekommen. Diese Versammlung wurde aber weit übertroffen von der Hauptversammlung am Nachmittag, wo der große Saal des Kaufmännischen Vereins- Haubes nicht ausreichte und im Nebenf aal noch eine Parallelversammlung gehalten werden mußte. Der Posauneiichor der Landeskirch lichen Gemeinschaft eröffnete die Versamm lung, die einen imposanten Eindruck machte, durch eine Motette. Nach gemeinsamem Ge sang und Gebet hielten nacheinander die Her ren Hauptpastor Haensel, Gymnasialoberlehrer Lenz-Zwickau und Pastor Hesekiel Ansprachen über Philipper 3. In der Nebenversammlung sprachen die Herren Pastoren Otto-Leipzig, Hauptpastor Haensel und Gymnasialo erlehrer Lenz. Mit Chorgesang, einem gemeinsamen Lied, das stehend gesungen wurde, und Gei et wurde die erhebende Versammlung geschlossen. - Am Montag vormittag wurde die Konfe renz fortgesetzt und mit einer Morgenandacht und Gebetsgemeinschaft, die Gemeinschastspsle- ger Kretzschmar-Flöha leitete, eröffnet. Dann sprachen vor einer großen Zuhörerzahl Pastor Haensel-Lübeck, Bureaubeamter Hartisch-Wer dau und Gemcinschastspfleger Heß-Leipzig über I. Thessalonicher 5, Vers 1—11. In der Nachmit agsversammlung sprachen über 1. Thessalonicher, Vers 12 bis Schluß, noch die Herren Pfarrer Hesekiel-Herrnkirch, Evangelist .Keyler-Teichwo framsdorf und Pastor Köhler- Altenburg. * — Völkerschlacht-Denkmals- Lotterie. Am gestrigen dritten Ziehungs tage wurden folgende größere Gewinne gezo gen: 300 Mark auf Nr. 100 378, 119 836, 176 830; 200 Mark auf Nr. 9554, 33 359, 54 795, 59 977, 85 097, 117 889, 119 728, 158 233, 175 705; 100 Mar. auf Nr. 1857, 2409, 44 290, 56 023, 57 171, 68 325, 71 888, 90 922, 98 708, 182.385, 185 893. * Hohcnstcin-Crustthal, 17. Mai Die Sammlungen zum Besten des Roten Kreuzes ha'en in unserer Stadt schon seil einer Woche eingesetzt, d h. seit diesem Zeitpunkt sind Listen in verschiedenen Geschäften, Gastwirt schaften rc. zum Aushang gekommen, ohne daß allerdings bisher ei» größerer Erfolg zu verzeichnen war. Auch der Verkauf von eigens für den guten Zweck herausgegebenen Roten .bbreuz-Posl arten hat eingesetzt und ist hierin der Absatz ziemlich gut. Gestern abend fand auf dem Altmarkte die am Sonntag ausge fallene Platzmusik statt, wozu die stadtkapelle unter Leitung des Herrn Musikdireftors Schäf er ein gewähltes Programm bot. Eine ziem lich große Zuhörerschar lauschte den Darcie- tungen, während Mitglieder der hiesigen-Jung frauenvereine Blumen und Karten zum Kauf anboten. Die weißgekleideten Helferinnen wa ren gar eifrig lei der Arbeit und wußten mit freundlichem „Bitte" manchen Nickel zu lösen. Auch in den anliegenden Wirtschaften suchten sich die Blumenverläuftrinncn ihre Opfer und nur selten erhielten sie einen Korb. Nach Schluß des Konzertes selte sich der Blume»- vcrkaiF noch einige Zeit fort und dank dem regen Eifer der sich in den Dienst der guten Lache gestellten Jungfrauen wurde eine Ein nahme von ca. 120 Mk. erzielt, die, wenn auch nicht boch, so doch im Futeressc der Sache er freulich ist. Die Schlußa rechnung und Em- I olung der ausliegende» Sammellisten erfolgt in den nächsten Tage»; hoffentlich ist bis da hin das Ergebnis noch ein recht gutes. Auch in unserer Geschäftsstelle werden Gaben ftir die Zwecke des Roten Kreitzes gern entgegen- gcnommen. * — S ch u l e r w e i t e r u n g s b a u und G e b u r t e u r ü ck g a n g. Bekanntlich hat Herr Stadtverordneter Lange sich in der letzte» Sitzung des Stadtverordneten ollegiums mit der sinkenden Geburtenziffer beschäftigt. Seine an Hand einer Statistik erfolgten Aus führungen waren in mehrfacher Beziehung m- 'cressaiil. Danach wurden in der Gesamtstadt im Jahre 1900 552 (301), 1901 585 (351), I902 513 (338), 1903 534 (332), 190-1 540 <339), 1905 489 (355), 1906 471 (335), 1907 513 (352), 1908 499 (342), 1909 465 (352), 1910 476 (336), 1911 493 (331), 1912 432 (339), 1913 447 (320) Lebendgeburten zur Anmeldung gebracht. Die in Klammern ein- gefüg en Ziffern bedeuten die Anzahl der i» den gleichen Jahren zur Aufnahme gekomme nen Schulkinder der Gesamtstadt außer Hift- lengrund. Herr Stadtv. Lange führte hierzu ». a noch aus, was zur Ergänzung des vor gestrigen Berichts dient, daß, von einigen Ab weichungen abgesehen-, die jährliche Schulkin- dcraufnahme von 1900 (nicht 1908) bis 1914 zwischen 301 -360 geschwankt hat, sodaß der Stand von 301 vom Jahre 1901 (nicht 1908) bald wieder erreicht werden dürfte- Die Zahl der Konfirmanden habe bei »01 Lchulaufnahm. l9W,3:or<onfnnmnd. 1908, also 19 mehr 3)1 „ WM, .3.'v „ .Si», „ 1» „ Wicht 3V) 333 „ w»7,3'!3 „ 191V also2t> Mehr 332 „ >, „ >911, „ rv „ 839 „ 1' 4,-b „ 191.-, „ 21» „ !t d „ NOü.3 , „ 19 3, „ 22 „ 3« „ 19«,3it> „ WH, , 9V , betragen, insgesamt kamen in 7 Jahren 167 Kinder mehr zur Entlassung wie zur Auf nahme- Im Zeitraum der Statistik hatte die Neustadt nur 2 und die Altstadt 165 Schüler mehr erhalten. m. Oberlungwitz, 15. Mai. Der beim 181. Jnfanterie-Regiment dienende Soldat Si mon Klemme, der bekanntlich am 2. Oster- seiertag auf der Poststrafte an einem hiesigen jungen Mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen ver übte und dann flüchtete, wurde gestern vom Kriegsgericht in Chemnitz verurteilt. Klemme, der früher hier als Ziegelstreicher tätig war, erhielt für seine verwerfliche Tat 2 Jahve und 3 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrenrechts- verluft; außerdem wurde er in die 2. Klasse des Soldatenstandes versetzt. i. Ger-dorf, 15 Mai. Bei dcr am he.itigen Tage hur stattgefundenen Pferdemusterung wurden von 121 vorgeführten Pferden 95 als kriegs- bro'uchbar auSgehoben. )( GerSdorf, 15. Mai. Gestern abend hielt der hiesige Orts- und Verkehrsoerein im Gast haus „Zur Sonne" eine Mitgliederversammlung ab, die vom Vorsitzenden Herrn Kaufmann Claus geleitet wurde. Nach Kenlünisnahme des letzten Vorstandsprotokolls fand die einstimmige Auf nahme von drei neuen Mitgliedern statt. Der schon in einer früheren Versammlung angeregte Wettbewerb für Fei ster-- und Balkonschmuck wurde für die Monate Juni—Juli beschlossen. Es sind hierzu mehrere Preise in Aussicht ge nommen. Die weiteren Beratungen in der An gelegenheit wurde einem engeren Ausschuß über lassen. Wegrn des im nächsten Jahre in Aus sicht genommenen Heimatfestes sollen vorerst einmal vom Vorsitzenden Erkundigungen einge holt werden. ir. Gersdorf, 15. Mai. Der Bergarbeitervcr- band für den hiesigen Bezirk feiert sein 25jähngcs Bestehen am 30. August ds. IS. durch eine grö ßere Veranstaltung. i. Wüftcnbraud, 15. Mai. Bei der am 1. d. M erfolgten Acbciterzähluug in den gewerb lichen Betr eben wurden in insgesamt 44 zähl- pflichtigcn Betrieben 463 Arbeiter und zwar 253 männliche und 2I0 weibliche gezählt. * OelSnitz i. E-, 15. Mai Wie hier ver laute!, soll das Steinkohlenwcrk „Oelsnitzer Ge- wcrkschaft" mit dcr „Gewerkschaft Deutschland" verschmolzen werden. ft. Lugau, 15. Mai. Der hiesige Gemcinderat beschloß die Einführung von regelmäßigen Wvchenmärktcn in Grünwaren. — Die Ucber- landbatzn fordert siir Wetterführung der Straßen bahn eine Garanlie von 22000 Mk. jährlich bei Einführung des Halbstundenbetriebs. Für den Kilometer werden pro Wagen (56) 45 Pfg. Garantie verlangt, während bei dcr Hohenstetn- Ecnstchcft GcrSdorscr Strecke nur 35 Pfg. ver langt wurden. ' Augustusburg, 14 Mai. Vom nächsten Sonntag ab kommt in unserer Stadt der Acht- Uhr-Ladenschluß zur Einführung, nachdem die König!. Kreishauptmannschaft Chemnitz auf Ansu chen von zwei Drittel der beteiligten Geschäfts inhaber ihn angeordiiet hat. * Dresden, 14. Mai Am Donnerstag wurden in der Gußstahlsabrik zu Döhlen bei Dresden etwa 1500 Arbeiter ausgesperrt. Die Former und Gießereiarbciter hatten am 9 Mai bereits den Streik beschlossen. Am 11. Mai verlangte die Direktion-die Zurücknahme dieser Kündigung. Da dies nicht geschah, wurden heute sämtliche Arbeiter bis auf einige Ausnahmen ausgespcrrt. * Leipzig, 14 Mai. Der 26 Jahre alte Monteur Richard Bauer, dcr bei dem Bauun- glück in der Petcrsstraße mit in die Tiefe ge stürzt war, ist ini Krankenhaus gestorben. Der Zustand dcr übrigen Verletzten ist zum Tcil be sorgniserregend. — Das Ergebnis des Roten- Krcuz Tages Leipzig 1914 beläuft sich insgesamt auf rund 75 000 Mark. — Die Besitzerin rines öffentlichen Hauses und ein Kellner wurde» auf dem Hauptbahnhof festgcnommen, als sie ein stellenloses junges Mädchen nach auswärts brin gen wollten. Der Ehemann dcr Frau sowie zwei andere Leute, die ebenfalls des Mädchenhandels verdächtig sind, wurden gleichfalls festgenommen. * Seiseritz, 14. Mai Ein gefährlicher Brand brach nächtlicherweile gegen 2 Uhr in dcr mecha nischen Weberei von C. I. Bemmann hier aus. Den hcrbeigerufencn Ortsfeuerwehren Meerane und Seiferitz gelang cs erst zwischen 5 und halb 6 Uhr morgens noch vielen Mühen, den Brand zu löschen. Ein Teil des Sheddaches vom Arbeiter saal, in dem 170 Webstühle stehen, wurde ver nichtet. Da außerdem auch ein Betriebsfest, durch das ein Teil der Stühle angetrieben wurde, ver brannte, mußte die Arbeit ruhen. Der Material schaden rst sehr bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt. Noch schwercr fällt freilich der Verlust ins Gewicht, der bei dem jetzt herrschenden schar fen Geschäftsgang der Firma durch den Stillstand der Webstühle entstanden ist. * Zwickau, 14. Mai. Der Schlosser Bruno Krause geriet im Zwickauer Gußwerke in die Transmission, wurde von dieser erfaßt und meh rere Male hcrumgcschleudert. Den schrecklichen dabei erlittenen Verletzungen erlag er nach wenigen Stunden. * Zwönitz, 14. Mai. Am Mittwoch früh bemerkte der Toten ettmeister, daß aus einem der großen Kirchenfen-ster nach dem Friedhöfe zu sechs bleiverglaste Tafel» ansge- t rochen waren. Es wurde nun festgestellt, daß die Einbrecher, die jetzt die Runde durch erz- gebirgische Kirche» mache», unsere Kirche Heini- gesucht habe». Sie habe», um in die Sakri stei zu gelange», in der Tür eine Glastafel zertrümmert und dann das Schloß abgesprengt- Nachdem sie alles durchsucht und nirgends Geld gesunde» haben, da die Kirchenbüchsen »ach jedem Gottesdienste entleert werde», sind sie ohne jede» Erfolg abgezogen. Es ist mög lich, daß der Einbruch bereits in der Nacht vom Sonntag zum Montag erfolgt ist. * Buchholz, 14. Mai. Im Fieberwahn sprang am Dienstag der in der Mitte der 50er Jahre aus Ncnspitlwitz verschüttet und getötet. Berlin. (P r i v. Im Reichstage cs 'M ft k Depeschen vom 15. Mai. Festmahl. — Die Fleischerümung von Hohen- slein-Ernsttl al und Umgegend war durch 32 Mitglieder vertreten. * Bautzen, 14. Mai. Auf dem Bahnkörper der Linie Dresden—Görlitz wurde heute vormit tag hier oberhalb Vorstadt Strehla die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. In dem Toten wurde der 18 Jahre alle Handlungsgehilfe Lehmann erkannt, der in dcr hiesigen Papierfabrik in Stel lung war. Es wird angenommen, daß Lehmann infolge Liebeskummer Selbstmord begangen hat * Demitz-Thumitz (Amtsh. Bautzen), 13. Mai. der Haushaltplan und die Vor- Vertreter,vahlen Erledigung gesun- wurde als Ori des nächste» Ver- Falkenstein i- V. gewählt. Den Beratungen folgte abends ein ?4 tere» »och stands- und den hatte», l-andsiages geschäftliche» M ge! sch br mi Ai stehende Kartonagenarbeiter Hermann Kaden aus dem zweiten Stockwerke des hiesigen Kranken hauses und zog sich schwere Verletzungen dabet zu. Am Abend desselben Tages ist der Unglück liche gestorben. * Plaue«, 14. Mai. Gin eigenartiger Dieb stahl brachte einen Bäckermeister aus Jocketa auf die Anklagebank und 7 Wochen ins Ge fängnis. Er wußte seinen Kunden einen Teil ihres Teiges immer dadurch zu entwenden, daß er in dem Tisch, auf welchem er knetete, eine Spalte und unten einen Sack angebracht hatte, in welch letzteren der Teig fiel. * Pirna, 14. Mai. Bei dem gestern, hier abg«haltenen 43. Bezirkstag des Bezirks vereins Königreich Sachsen im Deutschen Flei- scherverbgnde konnten gegen 1000 Gäste be grüßt werde». L-ehr reichhaltig Ivar die Ta gesordnung, ihre Abwicklung aber überraschend glatt. Den Gruß der Stadt Pirna entbot Bürgermeister Schneider und denjenigen der Gewerbelammer Dresden KötbMachermeister Schöne. Auch l)atte die Amtshauptmannschaft einen Vertreter en sandt. Von den Verhand- lnngsgegenstünden sei zunächst ein Antrag der Innung Leipzig erwähnt, dahingehend, daß der gewerbliche Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren in den Produktengeschäften »ur i» besonders dazu bestimmten Räum»» vorgenom- me» werden darf. Es entspann sich hierüber eine sehr lebhafte Aussprache, die schließlich dazu führte, daß im Sinne des Anftags noch mals bei der Regierung vorgegangen werden- soll. Ausdrücklich betonte man jedoch vom Vovstandstische aus die Notwendigkeit, mit be stimmten und sachdienlichen Unterlagen die Regierung zu unterstützen. Hinsichtlich der Meisterprüfung »ach der praktischen Seite wurde eine möglichste Einheitlichkeit gewünscht. Auch empfahl man inbezug auf die Reichs- crhebungen über das Durchschnittsgewicht der Schlachttiere dcr Regierung tunlichst an die Haud zu gehe». In Sache» der Neuregelung von Zolltarif und Handelsverträge» gelangte eine Reihe von Leitsätze» zur Annahme, wo nach u. a- zu erwägen sei, daß die Meistbe günstigungsklausel nicht mehr allgemein, so» der» nur unter gewissen Vorbehalten zu gc- ivähre» ist und daß ftir de» Fall der Not, dcr Seuche, der Mißernte im Zolltarif die Möglichkeit einer zeitweiligen Ermäßigung oder Auf ebung von Zöllen durch die Reichsregie rung vorgesehen wird. Auch wird noch ver langt, Viehseuchen-Konventionen auch mit an deren Länder» als Oesterreich-Ungarn aus gleicher Grundlage abzuschließeii und in der österreichisch-ungarische» Seuchentonvention vor zusehe», daß das Vieh lebend eingeftihrt wer de» ka»» und nicht in Grenzschlachthäuser» abgeschlachtet werde» »ruß. Für die Zölle auf Schmalz, Oleomargarine und Feintalg wird Erhöhung vorgeschlagen. Der Fleischerinnung zu Oelsnitz i- V. gewährte man zur Einrich tung ihrer Fachschule für dieses und das nächste Jatr je 100 Mark. Sehr befriedigend war der Bericht des Kassierers. Nachdem im Wei Im Kunathschen Steinbruche löste sich eine größere Granitwand. Dabei wurde der dort beschäftigte 63jährigc verheiratete Pflastersteiuschläger Ernst Jatzkc aus Ncuspittwitz verschüttet und getötet. wurde heute die Verlängerung des Handels vertrages mit der Türkei und das Ackominen mit Japan über gewerblichen Schutz in China j» dritter Lesung angenommen. Dann wurde die Debatte über das Auswärtig« Amt fort gesetzt. Abg. Bernstein fihrte Klage darüber, daß dem Reichstage über wichtige Vorgänge auf dem Gebiete der Außenpolitik, wie die Erneueruiig des Dreibundes oder die Ballan- wirren, keine Dokumente in Form von Weiß büchern zugegangen seien. Erfurt. (Priv.-Tel.) Zwei Chauffeure hatten ein Renkontre mit einem Wachtposten. Als dieser sie aufforderte, weiter zu gehen, riefen sie: „Dummer Junge, wir sind doch hier nicht in Zabernl" Wegen dieser Worte wurden sie zn 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Hirschberg (P r i o.-T e I.) In der verflos senen Nacht hat der Religionslehrer an der hie sigen Oberrcalschule Oberlehrer Dr. Gottfried Thümmel seine Frau erschossen und sich dann selbst durch einen Rcvolverschnß in den Kopf zu töten versucht. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Die Ursache zur Tat soll schwere Krankheit der Frau sein. Brüssel. Gestern ist das Kloster der Camilleschen Väter bei Excarde in der Nähe von Termonde durch eine Feuersbrunst zerstört wordcn. Als das Fencr ausbrach, läge« die Pensionäre des Klosters in tiefem Schlafe. Drei Zöglinge erlitten lebensgefährliche Verletzungen.
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