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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191403246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140324
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-24
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.03.1914
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v. »er«rtzorf, 28. März. Ein aufdringlicher Hausierer, der allein in der Wohnung anwesende Frauen belästigte,. ist hier an die falsche Adresse geraten. Eine resolute Ehefrau, mit kräftigen Fäusten ausgrstattet, setzte den „älteren Jüng ling" vor die Tür. Fluchend entfernte sich der Händler, seine sieben Sach n von der Straße auflesend. n . RüSdors, 23. März. Der Radfahrerklub „Adlerflug" auS Bernsdorf unternahm gestern eine Ausfahrt nach hier. Im Llstschm Gasthof „zum goldnen Stern" veranstalteten die Teil nehmer, denen sich hiesige Gäste hinzugesellten, ein flottoerlaufenes Kränzchen. * Lichtenstein, 22. März. Im hiesigen Rat hause fand gestern unter Vorsitz eines Regie- rungSvertreters von der Königlichen Kceishaupt- Mannschaft Chemnitz eine Versammlung von Ge- meindevertretcrn statt, in welcher man sich mit der geplanten AutomobihOmnibus-Verbindung Zwickau—Lichtenstein—Oelsnitz i. E. beschäftigte und sich über den Bcitragsmodus einigte. Die Versammelten zeigten das Bestreben, das Vor haben baldigst zum Ziele zu führen. Die ein zelnen Gemeindevertretungen werden sich in Kürze nur noch mit der Frage zu beschäftigen haben, ob sie zur Uebernahme der regierungsseitig ver langten Garantien bereit sind. * Glauchau, 22. März Als ein „schwerer Junge" entpuppte sich ein 13jähriger Schul knabe, der in Gemeinschaft mit Kameraden wäh rend der letzten Jahrmarktstage umfangreiche Diebereien ausführte. Wie die angcstellten poli zeilichen Ermittelungen weiter ergeben haben, hat das vielversprechende Bürschchen außerdem in einem Warenhause einen Füllfederhalter ge stohlen und einem Webermeister auf offener Straße die Uhr aus der Weüentasche entwendet. i . Wüftcnbrand, 23. März. Der gemein nützige Bauoercin hält kommenden Sonntag nachmittags >/,3 Uhr im Restaurant Friedrichs- ruh seine ordentliche Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. Geschäfls- und Kassenberichte, Reingewinnverteilung, Neu wahlen, Satzungsänderung, Geschäftsordnung für Vorstand und Aussichtsrat und Hypothekarisches. Die Bilanz liegt bei Herrn Otto Steinbach, Chemnitzer Straße 40e, aus. * Neukirchen i. Erzgeb., 22. März. Aus noch unbekannter Ursache brach am Sonntag vormit tag im oberen Stockwerke des Ausflugtzrestau- rants „zum Eichhörnchen" Feuer aus. Das Re- staurationsgebäude wurde völlig eingeäschert. Das Inventar konnte gerettet werden. * Chemnitz, 23. März. Heute vormittag in der 10. Slunde wurde unserer Stadt der über raschende Besuch eines ZeppelimLustschiffes zu teil. Es handell sich um das in Dresden sta tionierte Luftschiff „Z. 7", das von Dresden aus eine Fernfahrt unternommen hatte. Das stolze Luftschiff, an dessen Heck die Reichskriegsflagge flatterte, vvllführte über der Sladt mehrere Schlei fenfahrten und verschwand in nördlicher Richtung im Nebel * Chemnitz, 23 März. Der Motor eines Automobils, das aus Plauen kam und mit dem Besitzer am Steuer und zwei Damen besetzt war, setzte am Sonnabend nachmittag auf der Zwickauer Straße aus, als der Kraftwagen wegen des starken Verkehrs anhallen mußte. Ohne abzu- stelleu kurbelte der Lenler wieder an, worauf sich das Auto in Bewegung setzte und führerlos gegen eine Laterne und den Zaun der Geld- schrankfablik Baum fuhr. Weiter fuhr es zwei Lastfuhrwerke auf der Straße an, ehe der Führer wieder auf den Wagen und ans Steuer kam. * Dresden, 22. März. Als Graf v. Arnim auf Königsmark, Referendar beim Auswärtigen Amt in Berlin und Leutnant der Reserve im Regiment Garde du Corps, ist hier ein angeblich am 13. März 1914 von Leipzig zugereister Schwindler ausgetreten. Er ließ sich unter Ab gabe seiner Visitenkarte bei Herrschaften vormel den, gab dann vor, Abgesandter des National- Komitees, Abteilung für Lustschiffahrt, Berlin XV. 29 zu sein und versuchte, unter Vorlegung einer von ihm selbst sälschllch angeferligten Sammel liste nebst Begleitschreiben, für diese vorgeblich nationalen Zwecke freiwillig gezahlte Geldspenden zu erlangen. Der Betrüger ist am 17. d. M. in einem hiesigen Hotel von der Kriminalpolizei festgenommen und als der am 9. Februar 1897 in Halle a. S. geborene Kellner Hans Hartung scstgestellt worden. * Dresden, 22. März. Bon einem Vergnü gen heimkehrend, stürzte in der Nacht zum Sonn tag der 62jährige Packer Albin Becker im Hause Luisenstraße 9 rücklings die Treppe hinab, brach daS Genick und wurde von seinem Sohne als Leiche aufgefunden. — Der 23 Jahre alte Sohn einer in der Kursürstenstrnße wohnenden Witwe verlangte von seiner Mutter 50 Mk. Als diese ihm das Geld verweigerte, geriet er derart in Wut, daß er sechs Revolverfchüsse auf dieselbe nbgab. Die Polizei nahm den Unhold fest. ' "'Borna, 22. März. Nach der nunmehr erfolgten amtlichen Feststellung wurden bei der am 17. d. M. im 14. sächsischen Wahlkreise vor genommenen Reichstagsersatzwahl von 29 357 Wahlberechtigten 27 239 gültige Stimmen abge geben. Es erhielten Parteisekretär Ryssel-Leipzig (Soz.) 12 077, Generalleutnant z. D v. Liebcrt- Bcrlin-Wilmersdorf (Reichspartei) 8641, Kauf mann Nitzschke-Leutsch (natl.) 6519 Stimmen. Zwei Stimmen waren zersplittert. * LciSnig, 22. März. In der Nacht zum Freitag wurde wieder Feuer gemeldet. Im Grundstück des Bäckermeisters Dupe, Mittel- g.,sse 1, war in der Backstube Feuer ausgebrochen das schnell um sich griff und sehr starken Rauch entwickelte. Die Eheleute Westphal mußten mit ihren zwei Kindern mit der Schiebeleiter aus dem Dachgeschoß gerettet werden. Das Löschen des Feuers war nur mit Rauchschutz möglich. Die Backstube brannte vollständig aus. * WerSnu, 22. März. Nachdem Stadtmusik direktor Warnatz aus Lichtenstein-Callnberg ab- gelehnt hat, wurde jetzt Musikdirektor Rudolf Franke auS Rodewisch zum hiesigen Stadtmusik- dircttor gewählt. * Crimmitschau, 22. März. Für das hiesige Bürgerafyl spendeten die Gatlin und die Kinder des vor kurzer Zeil verstorbenen Kommerzienrats Gustav Händel 50000 Mk. als Gustav Händel- Stistung. — Dr. Ferdinand Oehler in Erfurt hat seiner Vaterstadt Crimmitschau anläßlich der 500jährigen Stadtrechtfeier 2000 Mk. zur freien Verfügung gestellt. r . Reichenbach i. V, 22 März In Gegenwart des Königlichen Gewerbeschulinspek- tcrs, Gewerberat Täger-Zwickau und der aus 4 Herren bestehenden Prüfungskommission sand am Dienstag, den 17. März, vormittags von 9 bis 12 Uhr in der hiesigen Höheren Web- und Spinnschule die mündliche Prüfung der abgehenden Tagesschüler statt. Von den 23 abgehenden Tagesschülern und einer Schülerin sind 4 Schüler freiwillig zurückgetreten. Aus Grund der abgelegten schriftlichen und münd lichen Prüfung, sowie der Jahresleistungen er selten 2 Schüler die Note 1b, 5 Schüler die Note 1b—2a, 4 Schüler und eine Schü lerin die Note 2a, 2 Schüler die Note 2, 2 Schüler die Note 2—2b, 3 Schüler die Note 2b und 1 Schüler die Note 3a. * Nenftädtel, 22. März. Der Führer der hiesigen Sozialdemokraten, Stadtverordnetenvor- stcher Wagner, hat dieses Amt niedergelegt. Die Ursache sollen persönliche Verhältnisse sein, die seine Parteigenossen veranlaßt haben, ihm den Rücktritt von seinem Posten als Stadtoecordneten- vorstehcr nahezulegcn. * Lauter, 22. März. Unter dem Verdachte der Brandstiftung war vor kurzem die Frau des hiesigen Schürzenfabrikanten F. verhaftet worden. Jetzt ist der Mann von dem gleichen Schicksal ereilt worden. Das Ehepaar wohnte in dem abgebrannten Hause. * Auerbach i. B., 22. März. DaS Dunkel, das bisher über dem Morde an dem Gastwirt Wappler aus Schnarrtanne im Jahre 1903 schwebte, scheint sich zu lichten. Am 10. September 1903 fand man unterhalb des Kuhberges auf seinem Jagd revier den Gastwirt erschossen auf. Die Unter suchung ergab, daß Wappler von Wilddieben erschossen worden war. Dem Erschossenen wurde auch das Jagdgewehr geraubt. Trotz eifriger Nachforschungen gelang es damals nicht, den Täter zu ermitteln. So blieb die Tat unge sühnt. Mitwisser der Tat sind infolge von Zank und Streit zum Verräter geworden. Der Ver dacht der Täterschaft lenkte sich zunächst auf den Zimmermann Dressel in Wildenau. Die Gen darmerie stellte aufs neue Ermittelungen an. Hierbei haben sich die Verdachtsmomente gegen Dressel so verdichtet, daß er verhaftet wurde. Dressel leugnet die Tat hartnäckig. Gestern vor mittag sollte der Verhaftete dem Gastwirt Völkel au? Wildenau, der als Belastungszeuge gegen Dressel aufircten sollte, im Amtsgericht Auerbach gegenübergestellt werden. Das Gericht wartete vergebens auf den Zeugen, bis die Nachricht cin- trai, daß Völkel Selbstmord verübt habe. Man fand Völkel im Keller seines Hauses tot auf. Er hatte sich ein Messer ins Herz gestoßen. Da nach scheint cs, als ob Völkel den Mord be gangen hat. Dafür spricht auch das hartnäckige Leugnen des Dressel und dessen Entlassung aus der Haft. Die polizeilichen Ermittelungen sind noch im Gange. Dressel und Völkel haben übrigens früher in Rodewisch zusammcugearbeitet und auch gewildert. * Altenburg, 22. März. Aus nichtiger Ur sache gerieten gestern mittag zwei Schulknaben ini Alter von 12 und 13 Jahren, beide aus Kraschwitz, auf dem Nachhausewege von der Schule unweit der Wilchwitzer Oberförstern in Streit, wobei der 13jährige Junge seinem Kame raden sein Taschenmesser in den Unterleib stach. Ter sofort herbeigcrufene Arzt brachte den schwer verletzten Knaben in das hiesige Kinderhospital. Ter Zustand des Jungen ist ernst. Depeschen vam 23. März. Berlin. Ter Kaiser trat gestern abend vom Bainlof Friedrichstraße aus die Reise nach Wien, Venedig und Korfu au. Auf dem Bahnhose halte sich eine große Menschenmenge eingesunden. Zur Verabschiedung waren der Kionprinz, die Kronprinzessin, Prinz und Prinzeffm Eitel Friedrich, Prinz und Prin- zcisin August Wilhelm und Prinz Oskar er schienen. Anwesend waren ferner der Stadt- l'vmmaudant von Berlin und der Reichskanz ler v. Bethmann Hollweg. Berlin. (P r i v. - T e l.) Heute früh ist d r Direktor der National-Bank, Julius Kern, im Bureau der Bank an den Folgen eines Herzschlages gestorben. Direktor Kern, der im 56. Lebensjahre stand, war noch am Sonn abend in der Generalversammlung der Bank in voller Rüstigkeit als Redner tätig Berlin. (P r i v. - T e l.) Vor der 1. Strafkammer des Landgerichts I begann heute der große Wruherorozeß Holzapfel und Ge nossen. Er hat einige Aehnlichkeit mit dem Hamburger Spieler- und Wucherprozeß, der 1893 stattfand. Zur heutigen Verhandlung sind etloa 100 Offiziere als Zeugen geladen. Für den Prozeß sind 14 Tage angesetzt. Berlin. Die Unruhen, die am vergangenen Sonntag von Polen in der Pauluskirche in Moabit verübt wurden, haben gestern zu der Verhaftung des Religionslehrers Cherwinski ge führt. Dieser war gestern von Posen nach Ber lin zurückgekehrt, und hatte erfahren, daß im Zu sammenhang mit den Unruhen seine Verhaftung beschlossen worden war. Er begab sich daher zum Berliner Polizeipräsidium, wo er sofort in Hast genommen wurde. Hamborn. (P r i v - T e l.) In einer Wirtschaft entstand gestern abend gegen 11 Uhr eine heftige Schlägerei. Mitglieder eines Ban* donionklubs hatten eine Festlichkeit veranstaltet. Mehrere Italiener versuchten in den Saal zu gelangen, wurden aber nicht eingelassen. Es entstand ein Handgemenge, in dem die Ita liener zum Messer griffen. Der Bandonion spieler Rottweiler wurde so schwer verletzt, daß er bald daraus starb. Ein Kellner erhielt einen so schweren Stich in den Unterleib, daß er auf dein Transport nach dem Krankenhaus ebenfalls starb. Fraukfnrt a. M. Im Gefängnikhof wurde heute früh 7 Uhr der Giftmörder Hopf hinge richtet. Bekanntlich hatte der König von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, so daß das Urteil des Schwurgerichts, das auf Tod lautete, vollstreckt wurde. SoSnowice. (P r i v.-T e l.) In der Kohlen grube „Graf Renard" stürzte ein Gewölbe ein. Von den verschütteten Arbeitern wurden 4 ge lötet, mehrere andere schwer verletzt. Christiania. (P r iv.-T e l.) Aus Flektesjord wird gemeldet, daß der Dampfer „Borgaa" der Zsenschen Dampsschiffahrts-Gesellschaft dort den Kapitän und 5 Mann des deutschen Schiffes „Femo" gelandet hat, das am Donnerstag mor gen gegen 14/, Uhr vor der holländischen Küste von dem deutschen Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große" angerammt worden war Der Ka pitän und 5 Mann vermochten sich auf das Rettungsboot ohne Ruder zu retten. Die übri gen 3 Mann sind wahrscheinlich ertrunken. Wien. (Priv.-Tel.) Kaiser Wil helm ist programmWg Heuke vormittag 11 Uhr lier eingetroffen. Der greise Kaiser Franz Jo cph hatte es sich nicht nehmen lassen, sei nen Bundesgenossen auf dem Bahnhof zu empfangen, obwobl triibes und regnerisches Wetter herrschte. Aus dem Penzinger Bahnhof spielte sich das gewohnte Bilo einer Wiener Kaiser-Entrevuc ab. Der Herzog von Cum berland war ebenfalls auf dem Bahnhof er schienen. Punkt 11 Uhr rollte der Hofzug in die Halle, wo Kaiser Franz Joseph ihn salu tierend erwartete. Als Kaiser Wilhelm den Wagen verlassen hatte, ging er rasch auf Kai ser Franz Joseph zu. Die beiden Monarchen küßten sich einige Male herzlich und blieben dann einige Minuten im vertraulichen Ge spräch stehen, woraus der Kaiser deni Herzog von Cumberland die Hand bot und sich in bester Laune mit ihm unterhielt. Dann fuhr man nach dem Schloß Schönbrunn. Basel. Der 19 Jahre alte Schweizer Flieger Boner wollte gestern die Sturzslüge Pcgouds nachabmcn. ''Als er gerade auf dem Rücken lag, platzten die Flügel des Apparat tes und dieser sanfte pfeilschnell zur Erde. Der Flieger war sofort tot. Der Vater wohnte dem Todessturz seines Sohnes bei. Paris. Einer Information des „Matin" aus Petersburg zufolge wird sich der russische Kriegsminisler Suchomlinow am 24. März mit einer Anzall hoher Generalstabsoffiziere nach Kiew begeben, uin die Leitung der Kaiser manöver zu übernehmen. Diese Hebungen werden nur von Offizieren ausgcführt und tragen in Rußland den Namen „Militärische Spiele". Sie sind aber trotz ihres harmlosen Namens tatsächlich Manöver, die den Kriegs fall lo viel als möglich nachahmen. Der Un terschied von den Manövern der anderen euro- p isck en Länder ist nur der, daß an den Uebun- gen in Rußland keine Mannschaften teilnehmen. Paris. Abermals ist aus dem Louvre eine wertvolle Antiquität verschwunden. Es bandelt sich um einen kostbaren egyptischen Papyrus. Alle Nachforschungen nach dem Verbleib des historischen Dokuments waren bisher ergebnislos. Paris. Aus Sydney (Australien) wird einem hiesigen Blatte gemeldet, daß auf der Fnfel Melaknla Eingeborene sechs Lehrer der Mission Walla-Island ermordet und die Lei- cken verbrannt haben. Nizza. Aufregende Szenen spielten sich gcüern nachmittag auf einer der Hauptverkehrs straßen von Nizza ab. Ein italienischer Fri- scmgelähe, der plötzlich von Tobsucht befallen wurde, stürzte unter gellenden Hilferufen auf tue Straße, in jeder Hand ein Rasiermesser zückend. Die entsetzten Passanten flüchteten. Trotzdem verletzte er eine große Anzahl durch Messerstiche ziemlich schwer. Zwei Personen wurden derart verletzt, daß sie ins Kranken haus gebracht werden mußten, wo sie hoff nungslos daniederliegen. Erst einem größeren Aufgebot der Sicherheitsmannschaften gelang es, den Tobsüchtigen zu überwältigen und zu entwaffnen. Rom. Der Admiral Farafelli, der im tür kisch-italienischen Kriege den Oberbefehl über die Flotte führte, ist gestern plötzlich gestorben. — Vizeadmiral Cagni, der nach dem Unglück des Kreuzers „Georgio" in der Meerenge von Mes sina zur Disposition gestellt wurde, ist auf An trag deS Marineministers rehabilitiert worden. London. Premierminister Asquith stattete gestern dem Erzbischof von Canterbury, dem englischen Kirchenoberkaupt, einen längeren Besuch ab. Der Premierminister und der Bi- swof begaben sich dann zu längerer Audienz zum König. London. Aus Belfast wird gemeldet, daß zahlreiche Soldaten einss Regiments ge stern ihre Waffen hingcwoHen haben und er klärten, sie würden unter keinen Umständen dein Befehle, gegen die Ulsterleute zu mar schieren, nachkommen. Die Offiziere waren nicht imstande, die Meuterei zu unterdrücken. Offiziell wird diese Meldung nicht bestätigt, doch erklärten Polizisten in Belfast verschiede nen Journalisten, daß es sich tatsächlich so ver hält. Die Kaserne des Regiments wird von starken Polizeiabteilungen bewacht. Loudon. Der Generalausschuß des Arbeit geberverbandes der Baumwollspinnereien beschloß am Sonnabend in Manchester einstimmig, in allen Spinnereien, die amerikanische Baumwolle ver arbeiten, angesichts der gegenwärtigen Geschäfts lage eine Schließung des Betriebes während der Osterwoche zu empfehlen. Loudon. Die in Irland dienenden Offiziere erhallen vom Kriegsministerium ein Formular zur Unterschrift zugefaudt, das sie verpflichtet, entweder denn Ausbruch von Feindseligkeiten gegen Ulster zu kämpfen oder binnen zwölf Stunden ihren Abschied zu nehmen. Alle Dienststellen im 4. Husarenregiment, dessen Offizierkorps zurück- trat, sind sofort neu besetzt worden. Petersburg. Gegen Maxim Gorki ist das Strafverfahren wegen Gotteslästerung (angeblich enthalten im Roman „Mutter") neu ausgenommen worden, da es durch die Amnestie anläßlich des Romanow-Jubiläums «ich: erloschen ist. Als Strafe droh! Gorki Zwangsverschickung. Sarajewo. Durcy schlagende Weiter wur den gestern m der Grube des Kohlenwerkes Zenica sünf Arbeiter verschüttet und wahrschein lich getöte:. Ein Arbeiter wurde schwer verletzt, konnte sich aber reiten. — Weiter wird berichtet: Die in dem staatlichen Kohlenbergwerk in Zenica verschütteten fünf Arbeiter sind tot. Die Unter suchung ergab, daß die Arbeiter in dem alten Schacht geschlafen hatten. Konftautinopel. Gestern wurde hier eine sensationelle Verhaftung vorgenommen. Der hiesige Vertreter der Pariser Finanzgruppe, der in letzter Zeit eine wichtige Transaktton mit dem Staatsschatz durchführte, wurde gestern unver mutet vorgeladen und nach längerem Verhör verhaftet. Dec Verhaftete ist türkischer Untertan. Tokio. Ein früherer Vertreter des Reuterschen Bureaus iu Yokoyama, namens Blundell, ist verhaftet worden. Der Grund wurde nicht be kannt gegeben. Im Mundamt Zimmer 21 deS Rathauses Hohenstein-Ernstthal sind folgende Gegenstände als gefunden abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Jnhach eine große Anzahl Schlüssel, 1 Paar Kinderhandschuhe, 1 goldner Klemmer, 2 Kassenscheine, 1 Revolver, 1 schwarze Damenhandtasche, 1 schwarzer Handkoffer, 1 blaue Arbeiterjacke, 1 silbernes Halsband mit Anhängsel, 1 goldne Halskette mit Anhängsel, 2 Brillen mit Etui, 1 Sliellorgnon, 1 goldenes Anhängsel, 1 Damenregenschirm, 1 Umschlagetuch, 1 schwarzer Herrenregeuschirm, 1 Spannkette, 1 Paar Turnschuhe, 1 goldener Herrenring, 1 Handtasche, 1 goldener Fingerring mir Stein, 1 Stab Kanteisen, 1 kleiner Handwagen. Fundsachen sind unverzüglich im Rathausc — Zimmer Nr. 21 — anzumelden. Der Kaffee ist bei Arterienver kalkung «tsisolut zu verbieten oder nur durch den unschädlichen Kaffee Hag, den coffeinfreien Bohnen kaffee, zu ersetzen. (Pritschrist für Balneologie 1908, Heft 8). Literarisches. Der Frühling steht vor der Tür und bald wird die Natur zur Freude aller wieder sich schmük- ken. Und so wird auch die Frauenwelt er innert, daß es jetzt Zeit ist, sich für die kom mende Saison zu schmücken und sich neue Garderobe anzuschaffen. Praktischere und schö nere Moden und bessere Unterhaltungsleftüre dürfte die Frauenwelt wohl nicht finden als in dem so beliebten, alle 14 Tage erscheinen den Modem und Familienblatt „Mode und H a u s", welches für nur 1 Mk. pro Quartal ca. 240 Seiten reich illustrierten Text bietet. Die soeben erschienene, prachtvoll ausgestattete, mit zahlreichen Illustrationen versehene neu« Quartalsuummer des über die ganze Erde verbreiteten Moden- und Familien! ournals „Mode und Haus" liegt uns vor. Was fin den wir nicht alles in solcher Nummer! Es ist fast unglaublich! Wundervolle Moden- Genrebilder für Erwachsene wie für Kinder, dazu ein großer Gra is-Schnittbogen, Haus-, Gesellschafts- und Straßenkoftüme, sowie Wäsche und naturgemäße Handarbeiten; eine äußerst reichhaltige Belletristik, spannende Romane, Ratschläge über Kindererziehung, ärztliche und juristische Ratschläge, Humor, Musik, Aktuelle Bilder aus der Zeit wie aus dem Leben der Frau. „Mode und Haus" kostet trotz seines reichen Inhalts pro Quartal nur 1 Mk., wo für 6 Nummern geliefert werden. Abonnements cei allen Buchhandlungen und Postanstalten. Gratis Probenummern von „Mode und Haus" erhältlich bei ersteren und durch den Verlag John Henry Schwerin, G. m. b. H, Berlin W. 57.
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