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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191403264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140326
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-03
- Tag 1914-03-26
-
Monat
1914-03
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.03.1914
- Autor
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schwer zum Stürzen; er mußte von Passanten »rach der Sanitätswuche in der Wallstraße ge tragen werden. Dort stellte sich heraus, daß er einen komplizierten Kuöchelbruch am linken Fuß erlitten hatte. Nach Anlegung von No verbänden wurde der Verunglückte dem Kran kenhaus zugeführt. Die Verüber des Exzesses sind sestgenommen worden, bez. konnten ermit telt werden. * Niedersedlitz (Bez. Dresden), 24. März. Auf dem hiesigen Güterbahnhofe siel beim Auf winden von Kohlen mit einem Krane dem Ge schirrführer Reichelt ein Holzbalken auf dem Kopf, wodurch ihm die Schädeldecke zertrümmert wurde. Reichelt war sofort tot. * Leipzig, 24. März. Für den Hauptbahn hof wurden im sächsischen Staatshaushaltsplan für 1914/15 als siebente Rate 5 900 000 Mark gefordert. Der Riesenbau geht nunmehr seiner Vollendung entgegen. Die Kosten der gewaltigen Anlage sind auf etwa 50 Millionen -Mark ver anschlagt, von denen bis jetzt 40 Millionen vom Landtag bewilligt sind. Der Bau wurde im Jahre 1908 begonnen. * Leipzig, 24. März. Schlechte Erfahrungen machte ein im Ostoiertel wohnhafter Fleischermei ster mit seinem 24 Jahre alten Dienstmädchen. Dieses wußte sich nämlich mehrere Schlüssel zu verschaffen, die zur Ladenkaffe paßten, und ent wendete mit deren Hilfe ihrem Dienstherrn nach und nach etwa 600 Mark. DaS leichtsinnige Mädchen kaufte für das gestohlene Geld teils Putz und Tändeleien, teils Näschereien. * Laucha, 24. März. Am Montag nachmittag gegen V,6 Uhr brach hier in der Trockenkammer der Leipziger Keksfabrik Hänsel L Hehnke durch Selbstentzündung Feuer aus. Die freiwillige Tauchaer Feuerwehr konnte den Brand auf seinen Herd beschränken, doch war das ganze Fabrik gebäude schon mit Rauch und Qualm so stark ausgesüllt, daß wahrscheinlich ein großer Teil der Warenbestände unbrauchbar geworden und somit ein erheblicher Schaden entstanden ist. * Colditz, 24. März. Gestern mittag wurde im Betriebe der Pappenfabrik von Christian Braun der Schlosser Köhler von einer Trans mission erfaßt. Dabei erlitt der Bedauernswerte so schwere innere und äußere Verletzungen, daß er sofort ins Krankenhaus überführt werden mußte. * Döbeln, 24. Mäi^. Hier findet in der Zeit vom 27. bis 30. Juni d. I. eine Jubiläumsausstellung für das Schuh- und Ledcrgewerbe statt, an die eine wissenschaft liche und eine listorische Abteilung angeglie dert wird. An der Ausstellung beteiligen sich die sächsischen Fachschulklassen und eine größere Anzall anderer deutscher Schulen- Eine An zahl Ehrenpreise ist bereits gestiftet. Mit der Ausstellung ist der Verbandstag verbunden, in dein ein Arzt einen Lichtbildervortrag iiber den kranken Fuß hallen wird. Auch verschie dene andere Vorträge werden geboten. * Zwickau, 24. März. Zur Einweihung des König Albert-Museums, die am 2-3. April d. Js. stattfindet, bat der König sein Erschei nen in Aussicht gestellt. Der Monarch, der von den Ministern Graf Vitzthum von Eck- städt und Dr. Beck begleitet sein wird, ge denkt gegen 10 Uhr vormittags hier einzutref fen. Oberbürgermeister Keil wird die Fest rede halten, dann wird ein Nundgang durch das Museum stattfinden, worauf der König später noch das Taubslummenheim und die Heilanstalt des Sanitätsrats Dr. Gaugel be suchen wird. Tann wird der Monarch an einem von der Stadt gegebenen Festmahle in der „Grünen Tanne" teilnehinen, woran nach mittags die Rückkehr nach Dresden erfolgt. — Im Interesse der Prozeßführung bei Berg schäden ist hier für das Zwickauer, Oelsnitz- Luoauer und Gcrsdorfer Steinkohlen revier ein ProzeßkostenversicherungSverem mit 10 000 Mark Gründungsschatz errichtet worden. Es gibt nur noch zwei dergleichen Vevsiche- rungsvereine, und zwar im Rheinland. * Hartenstein, 24. März. Am Montag er folgte die Verpflichtung und die Einweisung unseres neuen Bürgermeisters Möbius durch den Amtshauptmann Dr. Jani aus Zwickau. In seiner Ansprache gab der Amtshauptmann der Hoffnung Ausdruck, daß nach den trüben, stür mischen Tagen, die durch die jahrelangen Ver fehlungen eines ungetreuen Beamten die Ein wohner in die größte Aufregung gebracht hätten, endlich über unserer Stadt wieder die Sonne scheinen möge. * Aue, 24. März. Zur Förderung des Baues kleiner Wohnungen hat unser Stadtrat 300000 Mk. zur Verfügung gestellt. Die Woh nungen sollen vorwiegend aus Stube, Schlaf kammer und Küche bestehen. Die Darlehen werden bereits am 1. April vergeben. * Anuabcrg, 24 März. Im nahen Tannen berg stürzte am Sonnabend der lO Jahre alte Sohn des Tischlermeisters W., wahrscheinlich bei Ausbruch eines epileptischen Anfalls, in den Geyersbach und ertrank. Seine Leiche konnte erst am folgenden Tage geborgen werden. * Plaueu, 24 März.' Völlig leer ausgehcn werden sämtliche Gläubiger in dem über das Vermögen des Stickers Friedrich August Enk zu Plauen eröffneten Konkursverfahren. Es sind bei der Schlußverteilung 995,83 Mk. bevorrech tigte und 15 110,48 Mk. nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Der verfügbare Massebestand beträgt 242,17 Mk. Davon gehen noch ab die Gerichtskosten, sowie die Gebühr und die Auslagen des Konkursverwalters. * Bischofswerda, 24. März. Am Montag früh brannte in Hauswalde das Anwesen des Wirischaflsbesitzers Schöne auf dem Kronenberge vollständig nieder. Es liegt offenbar Brand stiftung vor. * Zittau, 24. März. Der Soldat Schulze I von der Maschinengewehrkompaguie des 3. In- fantexie-RegimentS Nr. 102 hol sich im Birken wäldchen am Braunkohlenbergwerk südwestlich der König Ludwigkaserne erhängt. Die Ursache zu der Tat ist aller Wahrscheinlichkeit nach Furcht vor Strafe, da Schulze den ihm gewährten Nachturlaub überschritten hatte. * Pößneck, 24. März. Der Schulvorstand beschloß, 3 Fortbildungsschüler und 4 Fortbil dungsschülerinnen wegen schwerer sittlicher Ver fehlungen aus der Fortbildungsschule auszu schließen, den Antrag auf Zwangserziehung zu stellen und diesen Beschluß öffentlich bekannt zu geben. Das ist die schwerste Strafe, die das Meininger Volksschulgesetz vorsieht. Schwerer SchissrnngM Ms der Spree. Der Schiffskatastrophe in den Lagunen von Venedig, bei der die Zahl der Opfer übrigens auch heute noch nicht genau festgestellt ist, ist in den gestrigen Abendstunden ein schweres Schiffs unglück gefolgt, das sich bei Köpenick bei Berlin auf der Spree ereignete. Ein Fährkahn, der dort die Arbeiter der chemischen Reinigungsanstalt Spindler nach getaner Tagesarbeit ihrem Heim zuführen sollte, ist von einem Kahn, der sich im Schlepptau eines Dampfers befand, angerannt worden und gesunken. Von sämtlichen In sassen, etwa 2V bis 22, darunter viele Kranen, konnten uar sieben gerettet werden. Bisher ist nur die Leiche einer jungen Frau geborgen wor- worden. Der Unfall hat in Köpenick und Um gebung große Aufregung hervorgerufen. Die Ufer sind von einer dichten Menschenmenge be setzt. Die Verunglückten sind meist Familien väter und in FriedrichShagen ansässig. Nach den bisherigen Feststellungen, die sich auf Aussagen einzelner Geretteter stützen, scheint die Schuld des Unfalls dem Lenker des Dampfers zuzu schreiben zu sein, der links ausbvg, anstatt rechts. Der nachfolgende Kahn hat dann bei der scharfen Biegung die Fähre umgerannt. * * * Der Hergang der Katastrophe. Seit Bestelen der Fabrik Spindlersfeld, der größten chemischen Reinigungsfgörik, die mehrere tausend Ardener beschäftigt, ist es Brauch, daß die in der Köpenicker Vorstadt und in der wei eren Umgebung wohnenden Angestellten beiderlei Geschlechts nach der Ar beit sowie auf dem Wege zur Arbeitsstätte in etwa 15 großen Ruderbooten zur Verkürzung des Weges über die an der Stelle der Fabrik etwa 200 Meter breite Spree übergesetzt wer den. Die Kähne, welche durchschnittlich mit 22 Personen besetzt zu sein pflegen, werden von älteren erfahrenen Arbeitern gelenkt. Und es ist trotz des regen Verkehrs von L-chlcPP- zügen und von PeNonendampftrn in der lan gen Zeit niemals ein Unfall zu verzeichnen gewe en. Am gestrigen Dienstag abend hatte sich bereits ein großer Teil der Arbeiterschaft nach der Dammvorstadl übersetzen lassen und nahte von Berlin ler der Lchleppdampfer „Paul" mir einem Zuge von unbeladenen Zil len, als eines der Boote, in welchem sich 22 Männer und Frauei» der Fabrik befanden, unter Führung des 40 Jahre alten Färbers Tbeodor Korn sich dem Schleppzuge näherte. Das Unglück wollte es, daß dieser Kahn zwi schen den Dampfer „Paul" und das erste Fa! rzeug des Schleppzuges geriet. Mit Ent setzen mußten die nachfolgenden Spindlerschen Fairzeuge nun sehen, wie ihre Arbeitsgcnos- sen sich in der Todesangst in dem geffthrdcten Boote erhoben und wilde Hillcrufe ausstießen. Es währte jedoch nur wenige Sekunden und das Boot war von der Gewalt des Anpralles mitten durchgcschnitten, unter den Schleppzug geraten und sämtliche Insassen versunken. Ein verzweifeltes Durcheinander von um ihr Leben ringenden Menschen luv nun an, und so schnell auch die nachfolgenden Boote, darunter ein Dampfer der chemischen Fabrik von Kuhn- heim, der Rettungsringe auswarf, ein Motor boot eines Privatiers sich der Unglücksstelle näherten, es konnte nicht verhindert werden, daß 15 Männer und Frauen den Tod in dem nassen Element fanden. Sofort stoppte der schleppzug seine Fahrt. Motorboote und Ruderkähnc kamen vom nördlichen Ufer hcr- beigeeilt und mit Stange» und Haken sowie Rettungsmitteln aller Art suchten Polizeibe- awte und Gendarmen, Köpenicker Fischer und Bootsverleiher unter Leitung des Polizciinspck- tors Boren die Un allstelle nach Leichen ab. Mai» fand zunächst niemand und cs Ivar nur gelungen, eine Frau Steinhausen, die in der Wäscherei beschäftigt war und in Fricdrichs- hvge» beheimatet war, dem Element noch le bend zu entreißen. Aber auch sie verschied auf dem Wege nach dem Köpenicker Krankenhansc. Als Tote konnten bisher nur festgestcllt wer den der 40jährige Färber Korn aus Köpenick, der Führer des verunglückten Bootes, ein Fräulein Rustinat aus Köpenick, 28 Jahre alt und die aus Friedrichs-Hagen stammeude Frau Steinhausen. Ein Schwesternpaar fand den Tod dadurch, daß es sich in seiner Verzweif lung fest umklammert hatte, sodaß die Ret tungsversuche erfolglos blieben. Im gangen beträgt der Verlust an Menschenleben, soweit bisher festgcstellt werden konnte, 15 Personen. Nm sieben Insassen des Kahnes konnten von bisher unbekannten Helfern dein Tode entriß sen werden. Der Führer des Schleppers „Paul" und der den Schleppkahn bedienende Schiffer wurden von den Beamten der Was serpolizei, die kurze Zeit nach dem Unfall im Motorboot eintras, verhaftet und auf die Kö- penicker Polizei gebracht, mn dort verhört zu werden. Es ist vorläufig noch nicht ersichtlich, ob das Unglück durch die Schuld des ertrun kenen Bootsführers Korn oder durch das Per sonal des Schleppdampfers verursacht wor- deri ist. * Telegxaphisch wird uns noch gemeldet: Köpenick, 25. März. Zu dem BootSunglück meldet das hiesige „Dampfboot" noch folgendes: Auf dem Fährboote befanden sich nach neuesten Feststellungen nur 19 Personen, von denen 11 gerettet werden konnten, sodaß insgesamt nicht 15, sondern nur 8 Opfer zu beklagen sind. Von den Geretteten liegen 4 unter den Einwirkungen der Katastrophe schwer krank darnieder. Depeschen v«m 28. März. Berlin. Von verschiedenen Seiten war ge meldet worden, Staatssekretär v. Jagow werde demnächst den deutschen Botschafterposten in Paris übernehmen und der jetzige Botschafter v. Schön werde den Botschafterposten in Peters burg erhalten. Diese Meldung ist unrichtig. Freiherr v. Schön war bereits schon Botschafter in Petersburg und eine RUckoersetzung auf den Posten ist natürlich nicht üblich. Berlin. (P r i v. - T e l.) Vor der Straf kammer begann heute die Verhandlung gegen den Rechtsanwalt Brehmer. Die Anklage lau tet auf Untreue, Betrug und Unterschlagung. Aus der heutigen Verhandlung geht hervor, daß Brehmer in vollständig zerrütteten Ver mögensverhältnissen gelebt hat. Die Ursache ist in dem sehr flotten Le'en Brehmers zu suchen, der große Summen für sich verbrauchte. Stolp. Das Urteil gegen den Charlotten burger Detektiv Schwarz (siehe „Kleine Chronik") lautet auf 6 Monate Gefängnis wegen Belei digung. Im übrigen wurde der Angeklagte frei- gesprochen und auS der Haft entlasten. Düsseldorf. Der hiesige Strafsenat beschäftigte sich gestern mit der Beschwerde der Staatsan waltschaft wegen der Wiederaufnahme deS Straf verfahrens gegen die Witwe Hamm und wegen ihrer Haftentlassung. Die Beschwerde der Staats anwaltschaft wurde, entsprechend dem Anträge der Verteidigung der Frau Hamm, verworfen. Der Fall der Witwe Hamm wird also nochmals verhandelt. Helgoland. <Priv.-Tel.) Im Laufe des gestrigen Nachtmanövers wurde das Torpedo boot 193 von dem Torpedoboot 108 gerannt. Es erhielt drei Löcher dicht über der Wasser linie. Personen wurden nicht verletzt. Venedig. (Priv.-Tel.) Der König von Italien ist heute früh kurz nach 8ft; Uhr hier etngetroffen. Es herrscht Regenwetter. Rom. Die polizeiliche Untersuchung über de» Tod des Direktors des Vesuv-Observato riums, Professor Mercalli, hat mit Sicherheit erge e», daß Mercalli nicht einem Unglücks fall, sondern einem Mordanschlage erlegen ist. Der oder die Mörder haben dann die Leiche mit Petroleum begossen und angezündet, um die Spuren des Mordes zu verwischen. In der Kasse des Observatoriums wurde ein Fehlbe trag von 7000 Lire festgestellt, den die Räu ber wahrscheinlich geraubt haben. Paris. (P r i v. - T e l.) In der Nacht vom Montag zum Dienstag ist aus der Süd- vahnstrecke Paris—Auxerre ein Mord in einem Eienbahncoupec verübt worden- Das Opfer ist ein bekannter Pferdehändler, der gerade 2700 Franks bei sich führte. Am folgenden Morgen fand man den Erschossenen auf der Strecke. Der Mörder batte sein Opfer im Zug getötet und den Leichnam dann zum Fenster hinausgeworfen. Paris. Der „Figaro" veröffentlicht heute eine» Brief des bekannten Schriftstellers Bern stein, der geeignet ist, gewisses Aufsehen ber- vorzuruftm Bernstein tritt in der Affäre Cail laux-Calmette bervor und verlangt, von dem Untersuchungsrichter vernommen zu werden. Im Brie e erklärt er u. a-: „Alle diejenigen, die Calmette kennen, werden die Aussagen der Frau d'Esrader mit einem gewissen Achsel zucken auftiehmen. Hier handelt es sich nicht um Freund oder Feind, es handelt sich dar um, das Land vor Schmach zu retten. Aus diesem Grunde habe ich de» Untersuchungs richter gebeten, mich zu vernehmen. Der Zu- fall will es, daß ich genaue Informationen besitze und in der Lage bin, dem Unter, suchungsrichter in wenige» Minute» klarzu- legen, was die Geschichte, die ihm gestern er zählt worden ist, wert ist." Der „Figaro" fügt >i»zu, daß Madame d'Esrader längere Zeit mit Herrn und Frau Caillaux be'reundet ge- weftn ist. London. Der vom Kriegsminister nach Bel fast entsandte Generalmajor Macready besuchte gestern Edward Carson in Uniform, um zu ver stehen zu geben, daß er dem Führer der Unioni sten seine Ehrerbietung zeige. Belfast. (P r i v. - T e l.) Gestern aben-d kam cs zwischen Unionisten und Nationalisten zu Zusammenstößen. Die Menge warf mit Steinen und Rcvolverschüsse wurden abgegeben- Bukarest. Wie der „Adeveru-l" von einer dem Hofe nahgstelendcn Dame erfährt, wird die Verlobung des Kronprinzen Georg vo» Griechenland mit der Tochter des rumänischen Kronprinzen, Prinzessin Elisabeth, nicht sta t- finden. Die Lösung des Verhältnisses gehl von der Prinzestin aus, aus die der Kron prinz keinen Eindruck zu machen vermochte König Karol hätte diese Heirat zwar gern gesehen, doch werden weder er noch die El tern der Prinzestin auf diese bei der Wahl ibres Gemahls einen Druck ausüben. Auch vo» seilen des griechische» Königspaares wäre die beasichtigte Verbindung gern gesehen worden. Eingesandt. (Für Ltnsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die prehgesetzlich« Verantwortung.) In einer etwas länglichen Erklärung versucht der Ki. chenvorstand zu St. Christophori den durch eine Hausväterversammlung sanktionierten Beschluß betr. die getrennte Erhebung der Kir chensteuer ab 1. Januar 1915 zu rechtfertigen. Es ist immer ein schlimmes Zeichen, wenn eine Sache so vieler Worte bedarf, um ins rechte Licht gerückt zu werden. Es ist nur gut, daß die Schule nicht auch eine solche Maßnahme ergreifen kann, wie die Kirche, und daß der Stadtrat nicht nur die Einnahmen allein der Ernstthaler Steuern für die Bedürfnisse der Neustadt verwendet. Also der Kirchenoorstand von St. Christophori hat der TrinitatiSgemeinde weit, weit über 50000 Mk. geschenkt und der böse Neustädter erkennt solche Wohltaten nicht einmal an! Statt der Huldigungsadresse noch schnöder Undank, für die Wohltaten nicht einmal einen Fackelzug. O über diese schlechte Welt! Doch ich frage: „Wo bleibt da die Christlich keil?" und antworte: „Hilf deinem Nächsten wie dir selbst!" — Rechtlich und geietzlich mag solch Vorgehen sein, aber — moralisch nicht, das be weisen die Stimmen aus der Altstadt, die für die Beibehaltung des bisherigen Systems sind. Ein Undankbarer. Das Eingesandt de« Herrn Pfarrer Albrecht dürste unter den kirchlich gesinnten Einwohnern beider Kirchengemeinden gemischte Gefühle Her vorrufen. Schreiber dieses will auf die Kirchen- anlagen-Angelegenheit nicht näher eingehen, nur bemerken will er, weil Herr Pfarrer Albrecht von dem armen Hüttengrund spricht, daß der Oberlungwitzer Anteil, den s. Zt. die Neustadt übernommen hat, auch nicht von Millionären bewohnt ist. Der Zweck meines Schreibens ist nun der, Herrn Pfarrer Albrecht zu fragen, wie sein Standpunkt „Ein jeglicher soll seine Last tragen" zu dem Standpunkt der Bibel: „Einer trage des anderen Last" im Verhältnis steht. 8. B. In dem „Eingesandt" deS Herrn Pfarrer Albrecht in Nr. 69 unseres Blattes ist ein Ver sehen untergelaufen. Die beiden letzten Sätze: „Der Interpellant . . . nicht bekannt ist" sind zu streichen. Der erstere hat keinen Zusammen hang mit dem vorherigen und der letziere besagt wörtlich dasselbe. Die Sätze sind durch Schuld deS Abschreibers, nicht der Redaktion, aus einem an die Redaktion gerichteten Privatbrief des Herrn Pfarrer Albrecht in das Eingesandt über gegangen. Briefkasten K. K, Altstadt. Es muß heißen: zu den Kosten von 50000 Mk. beigetragen hat. Einsender K. S>, K M. und andere: Allzu scharf macht schartig. Zum Teil decken sich die Zuschriften mit den in heutiger Nr. abgedruckten, weshalb von der Wiedergabe Abstand genommen wurde. Z. Z. Im Jahre 1908 und später 1911. Wenden Sie sich mit den Unterlagen an den Gemeindcrat, der sicher das nölige veranlassen wird. F. 3V1, GerSdorf. In Prozcßsachen kommt es häufig vor, daß für Sicheryeitslegungen keine Zinsen gezahlt werden, namentlich dann, wenn die Hinterlegung in barem Gelde erfolgt, das im Depot des Gerichts verbleibt. Kostenverläge werden nicht verzinst. Ueber die übrigen Fragen gibt Ihnen Ihr Anwalt zweckmäßig Auskunft. Für die Hausfrau. Gefüllte Eier. 6 Personen, Stunde». Die nötigen Eier werden hartge kocht, nach dein vollständigen Abkühlen ge- schält, in Hälften geschnitten und die Dotter entfernt. Indessen hackt man je einen knappen Eßlöffel, Estragon, Thymian, Boretschkraut und Petersilie selr fein, vermischt die Eigelb mit der gleichen Menge frischer Butler, den ge hackten Kräuter», etwas Pfeffer und Salz so wie 5 Tropfen Maggi's Würze, rülrt einen ebenen Brei davon und streicht ihn wieder vor sichtig in die Eierhälften. Zwischen Wintersende und L e n z b e g i » n Pflegt sich in unserem Kliina eine grämliche, grave Zeit mit Regenschauer», Schneewehen und Stürmen einzu schiebe». Ma» weiß nicht recht, ob man de» Wintermantel in de» Schrank hänge» soll; tut ma»'s, so liegt ma» nach ein paar Tagen schnupfeillrank auf der Nase, und tut man es nicht, so fühlt man ein peinliches Unbehagen, wenn mittags die warmen Sonnenstrahlen auf den Winter pelz prallen. Da ist es ein Segen, daß man die Lektüre für die Feierstunden nicht auch mit den Jahreszeiten zu wechseln braucht. „Dcx Guckkasten", der überall in der Welt, wo Deutsche wohnen und deutsch geftse» wird, in den Familien heimi'ch ist, paßt sich dem Wan del der Zeit aufs glücklichste an; er bietet, mag Schnee ums Haus webe» oder die Mär zenisonne scheinen, immer wieder mit seine» Beiträgen in Bild und Wort freundliches Be hagen. Das Abonnement kostet ohne Porto und Bestellgeld Mi. 3.— im Quartal und 'ann bei den Buchhandlungen, oder bei der Post, ev. auch direkt beim Verlag bestellt Wer ren Probenummern versendet die Verlags buchhandlung gerne kostenfrei,
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