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WM-ErMaler Anzeiger Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrund, Mitteldach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Rüsdorf, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. De>-,Hohtnstcin-<Lrnstthaler Aiiiciqcr" c^s>b. init Ausnahme der Sonn« und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mir. 1.50, bet Abholung in den Geschäfts-* stellen Mk. 1.25, dnrch die Post bezogen f -uger Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts» und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen. A, eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — ?lnzelgengebiihr für die Ogespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil dir Feilt 30 Pfg. Die 2gespaltene Zeile Im amtlichen Teil 50 Pfg. 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(bay rischen) Infanterie-Regiments „König Friedrich August" ausznsprechen. Die Ankunft in Mün chen ist für Sonntag, den dl. März, abends 10,10 Uhr, vorgesehen. Am Montag wird der Kronprinz von dem König Ludwig empfangen und dann sein Regiment in Neuburg besuchen. Er gedenkt am 11 März von Ingolstadt nach Dresden zurückzukehren. Kaiscrbtsnch in Oesterreich. Kaiser Wilhelm wird, wie in Wiener Hof- lreisen verlautet, Anfang Juni dem Kaiser Franz Josepb einen Besuch machen. Der Deutsche Kaiser ist vom Thronfolger Erzherzog Franz Fer dinand nach dessen Schloss Konopischt geladen und hat seinen Besuch bereits zugesagt. Bei dieser Gelcgcnheit will Kaiser Wilhelm auch nach Wien kommen, nm einen Tag in Schönbrunn zu verbringen. Ter Herzog von Braunschweig und die Welfen. Von nationalliberaler Seite wird darauf hin gewiesen, daß der Verwalter des dem Herzog von Braunschweig gehörigen Gutshofes zu Uenzen einer der eifrigsten Agitatoren des Welfentums ist und fortgesetzt, so am jüngsten Sonntage erst wieder, Wclfenversummluugen auf dein Gute ab- hiclt. Auf Befragen erklärte der Verwalter, vom Herzog keine Instruktion erhalten zu haben, die ihm die Abhaltung westlicher Versammlungen auf dem Hofe verböte. Man fragt nun, wie das mit der vom Reichskanzler mitgeteilten Absage des Herzogs an die Welfenagitation vereinbar sei, und erwartet eine baldige Willenskundgebung des Herzogs an den Verwalter in Uenzen. In der Zabern-Kvmmissum des Reichstags zur Regelung der militärischen Befugnisse, zu deren ersten Sitzung am Mittwoch der Reichskanzler einen Vertreter entsandt hatte, beantragte zu nächst ein Zentrumsmitglied, die Regierung um Vorlegung des Materials über die geltenden Landesgesctze zu ersuchen, da die Stellungnahme des Zentrums van dieser Voraussetzung abhänge. Vertreter der Sozialdemokraten, Nationalliberalen und Fortschrittler schlossen sich diesem Anträge an. Dagegen hielt ein Redner der Konserva tiven die'Rcichsgesetzgcbung nicht für zuständig; die Kommandogewalt sei nicht einmal im Ein- zelstaat an die Mitwirkung des Parlaments ge bunden. Der Regierungsvertreter stellte in Aus sicht, daß das Material vorgelegt werde, hielt aber im übrigen das Reichsgesetz nicht für zu ständig, da es das Verhältnis des Militärwesens zur Polizei bestimmen wolle, das der Landes- gcsetzgebung unterliege. Ter Gencralpardon. Als Wünschet we, oie reiche Goldadern auf- zcigt, erweist sich dec G.neralpardou in steigen dem Maße, je mein eine Uebersicht über die Vermögeu^mychützungen zum einmaligen Wehr- bcitrag gewonnen wird. Nachdem schon aus verschiedenen Städten eine sehr erhebliche Steige- nmg der vorhandenen Gesamtvermögen gegen über den früheren Einschätzungen angekündigt worden war, wird jetzt aus Eschwege nnd dem Fürstentum Birkenfeld bekannt, daß die dortigen Erklärungen auf Grund des Gencralpardons 19 bezw. 11 Millionen Mark mehr ergaben, als bisher zur Versteuerung gelangte. In Duisburg wurden über 500 Millionen Vermögen deklariert. Geht das so weiter, dann wird doch noch die eine oder andere der unbeliebteren Stcnerarten aufgehoben werden können. Die sozialdemokratische Mehrheit im Gemciuderat von Gera beseitigt. Wie aus Gera gemeldet wird, brachte die dortige Gemeinderatswahl am Mittwoch der Sozialdemokratie eine empfindliche Niederlage. Die bürgerlichen Parteien gewannen 12 Sitze und besitzen nun 29 von 39. Damit wird die seit Jahren bestehende sozialdemokratische Mehr heit des Gemcinderats beseitigt. Aufhebung des Flngverbotcs für Offiziere. Das infolge von Mängeln in der Flugord nung des Johannisthaler Flugplatzes erlassene Flugverbot für Offiziere ist soeben aufgehoben worden, nachdem der Deutsche Luftfahrerverband für Abstellung der Mängel gesorgt hat. General Liman von Landers hat das Kommando über das erste Armeekorps in Konstantinopel, das ihm aus seinen besonderer, Wunsch übertragen worden war, freiwillig abge geben. Nach den Massenentlassungcn von Offi zieren, die der jugendliche Kriegsminister Enver Pascha gleich nach seinem Amtsantritt vornahm, war die Möglichkeit einer Revolution in greifbare Nähe gerückt worden. Zur Unterdrückung innerer Wirren wäre das Konstantinopeler Korps in erster Linie in Betracht gekommen. Ein deutscher Genera! hätte sich an der Spitze dieses Korps beim Ausbruch von Unruhen daher in einer un angenehmen Lage befunden. General Liman v. Sanders trat daher auf eigenen freien Entschluß in eine andere Stellung über, um in dieser seine Mission zn erfüllen. Die ganze Angelegenheit wird übrigens auch im Reichstage zur Sprache kommen. TaS russisch-französische Lpiouageshstem. Ja Genf wurde eine neue Spionageagentur ausgehoben, an deren Spitze ein ehemaliger russischer Offizier steht. Das wohlorgnnisiertc Bureau hat Spionage gegen Deutschland und Oesterreich getrieben. Tic Deserteure in Frankreich. Auf eine Anfrage des radikalen Deputierten Louis Martin erteilte der französische Kriegs minister die Antwort, daß zu Ende des vorigen Jahres die Zahl der Deserteure in Frankreich 15 065 und die Zahl derjenigen, die sich ihrer Gestellungspflicht entzogen haben, 65 872 betrug. Ter Weltrekord in der militärischen Kranlheits- zisfcr. Die Pariser „Humamlä" veröffentlicht eine von der Sanitätsabteilung des französischen Kciegsministeriums an den Gencralstab am 15. August 1913 gerichtete Note, in der erklärt wird, daß die Zahl der Krankheits- und Sterbe fälle in der französischen Armee weit größer als in der deutschen und vielleicht sogar in allen Armeen der Welt sei. Graf Witte der Miniftcrftürzcr. Der Petersburger Mitarbeiter der „Köln. Ztg." schreibt zum Sturze des Ministeriums Kokowzew, daß sich ein ganzer Knäuel von Ränkespielen um die Vorgeschichte dieses Sturzes spinne. An scheinend laufen alle Fäden in der Hand Wittes zusammen. Es sei schwer varauszusagen, wel chen Kurs das Staatsschiff nehmen werde. Witte galt früher für einen Hcrostraten, der gern mit dem Schrecken der Revolution spielt. Heute er klären die besten Männer Rußlands die Lage für verworrener als j-e. Sie entspreche den Zu ständen, welche die Revolution 1905 vorbereitete. Gefährliche Umtriebe iu Südafrika. Unter den eingeborenen Sträflingen der eng lisch-südafrikanischen Kolonien, die in den Minen beschäftigt werden, wurde eine Verschwörung entdeckt, die auf eine revolutionäre Erhebung abzieltc. Die Eingeborenen hatten einen früheren Zuluhäuptling zum „König" gewählt. Ermordung dreier amerikanischer Forscher. Die Geographen Wilbur, Cromer und Wil liam Page aus Chicago, die mit einigen Ge fährten im Februar vorigen Jahres zur Erfor schung der Quellen des Amazonenstromes in das Huayabamba-Gebiet aufgcbrochen und seit dem verschollen waren, sind von Eingeborenen ermordet worden. Sächsischer Landtag. Erste Kammer. 15. Sitzung vom 18. Februar. Nach dem Referat des Geh. Rats Dr. M chncrt wurden zuerst verschiedene Eiscn- bahnsachen erledigt, u. a- wurden 800 000 Mk. bewilligt als erste Rate für den viergleisigen Ausbau der Linie Dresden-Werdau zwischen Niederwiesa und Chemnitz-Hilbersdorf, weiter 79000 Mark als Ergänzungsforderung für Erweiterung des Bahnhofs Wiesenbad. 200 000 Mart wurden als dritte Nate zur Herstellung einer vollspurigen Nebenbahn von Theuma nach Plauen bewilligt. Oberbürgermeister Dr. Dehne« Plauen berichtete dann über Petitionen der Städte Bautzen, Meißen und Zittau um Ausbezir- kung dieser Städte aus den Bezirksverbänden und Bildung eigener Bezirke und beantragte, Ine Petitionen der Regierung zur Erwägung zu überweisen. Er bemerkt dazu, daß Hie Re gierung gegen das Ausscheiden der Städte keine grundsätzlichen Bedenken geäußert habe, aber dem Ministerium des Innern die Berech tigung eingeräumt wissen will, einzelnen Be zirksverbänden zu gestatten, ihre Tätigkeit auch auf andere, als die in § 21 des jetzt bestehen den BezirtsverbandsgesetzeS verzeichneten Be zirksaufgaben zu erstrecken und für die Bezirks steuern nicht nur an Stelle des jetzigen gesetz lichen Steuerfußes einen anderen Fuß auszu stellen, sondern auch andere Bezirkssteuern «in- zuführcn. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eck- st ädt: Die Regierung kann nur nochmals erklären, daß sie dem Ausscheiden der Städte aus den Bezirksverbänden keine Schwierigkei ten in den Weg legen will, sie muß aber an dem Grundgedanken des abgelehnten Bezirks- vcrbandsgesetzes vom Jahre 1912 festhalten. Trotzdem hat sie ihre damaligen Wünsche we sentlich eingeschränkt. Es ist sehr wahrschein lich, daß es noch lange Zeit braucht, ehe die Regierung von der von ihr gewünschten Er mächtigung Gebrauch machen kann, aber sie will den Bezirksversammlungen wenigstens Ge legenheit geben, etwaige Bedenken äußern zu können. Wenn die Regierung noch einen Ge setzentwurf über das Ausscheiden der Städte einzubringen gedenkt, so kann sie das nur tun, wenn sie die Genehmigung erhält, in dring liche» Fällen auch eine Erweiterung der Rechte der Bezirksverbände vorzunehmen. Vizepräsident Oberbürgermeister Dr. B e u t- ler - Dresden bittet die Regierung dringend, doch noch einmal zu erwägen, ob es ihr nicht möglich ist, das Ausscheiden der drei Städte ohne erschwerende Bedingungen zu ermöglichen. Jetzt will die Regierung Sonderermächtigun» gen bewilligt haben, die im früheren Entwurf nicht vorhanden waren. Es dürfte sich emp fehlen, die Petition nochmals an die Be schwerde-Deputation im Einvernehmen mit der Gcsetzgebungsdeputation zurückzuverweisen. Geh. Kommerzienrat Waentig bedauert ebenfalls, daß die Regierung das Ausscheiden der drei Städte aus den Bezirksverbänden an so erschwerende Bedingungen geknüpft hat. Trotzdem dürfte die Annahme des Antrages Dr. Beutler das beste sein, damit ein Aus scheiden überhaupt möglich ist. Kammerherr Senfft v. Pilsach dankt der Regierung für ihre Entschließung und glaubt, daß mit Ausnahme des Deputations- Antrages den Wünschen sowohl der Städte, als auch der Bezirksverbände am besten ge dient wird. Oberbürgermeister Keil- Zwickau hat ge- gen das Deputationsvotum Bedenken. Der Herr Minister habe zwar beweisen wollen, daß die Sache nicht gefährlich ist und man kann der Regierung glauben, daß sie vorsichtig vor gehen will, aber wenn die Kammer zustimmt, so legt sie sich für alle Zeiten fest und aus diesem Grunde müßte man eigentlich dazu kommeu, die Petition aus sich beruhen zu las sen. Ich will aber dem Antrag auf Zurück verweisung nicht entgegenstehen. Staatsminister Graf Vitzthum v. E ck- st ä d t: Der Herr Vizepräsident hat jeden Zusammenhang zwischen dem Ausscheiden der Stadt und den erweiterten Rechten der Be- zirksverbändc vermißt. Bis jetzt sind immer nur Städte abgebröckelt, ohne daß die Bedürf nisse des Landes Berücksichtigung fanden. Ich muß auf das Bestimmteste erklären, daß ich an der verlangten Ermächtigung unbedingt festhalte. Oberbürgermeister Dr. Beutler: Wenn die Kammer der Regierung eine Vollmacht er teilen soll, so müßte diele viel enger umschrie ben sein, als es in der Regierungserklärung geschehen ist. Wir mußten erwarten, daß uns ein neues Bezirksverbandsgesetz vorgelegt wird. Geh. Rat Dr. Mehnert dan't der Re gierung. daß sie die Rechte der Bezir'e und des Landes erweitern wolle, aber der Weg einer Ermächtigung anstelle eines Gesetzent- Wurfs dürfte kaum gangbar sein, weil die Kammer diesen Weg nicht zu gehen gedenkt. Es bleibt also nur die Zurückverweisung an die Deputation übrig. Nachdem sich noch Minister v. Metzsch geäußert, gibt Oberbürgermeister Dr. Dehne in seinem Schlußwort der Ansicht Ausdruck, daß von einer nochmaligen Beratung nichts günstiges für die Städte herauskomme. Denn nach der heutigen Regierungserklärung ist ein« Aonderung des Regierungsstandpunktes kaum zu erwarten. Die Städte werden am Schlüsse der Session genau auf dem Standpunkt wie heute stehen, und sie können dann sagen: „Gott schütze mich vor meinen Freunden!" Die Sache wird gegen die Stimme des Berichterstatters an die Beschwerdedeputation im Einvernehmen mit der Gesetzgebungsdepu tation verwiesen. Nächste Sitzung: Donnerstag nachmittags 1 Uhr. * * * Zweite Kammer. 46. Sitzung vom 18. Februar. Vor Eintritt in die Tagesordnung teilt Präsident Dr. Vogel mit, daß vorgestern Abg. Dr. Zöphel im Verlaufe seiner ersten Rede ein Zitat von Nietzsche vorgebracht habe, das laute: Hier zeigt sich die ganze Unehr lichkeit der Konservativen. Allerdings habe Abg. Dr. Zöphel hinzugefügt, er gehe nicht so weit, den guten Glauben der Mi Glieder dieses Haufes anzuzweifeln, und mache sich die scharfen Worte nicht zu eigen. Es sei, so fährt der Präsident fort, jedoch begreift !', daß sich SOO kl, ZOOV Herren, Iw grobe ItSume, 5SIe, 6e5«KSsts lokale. 50«IekaraIIc7.vecke6er^ubcndeIeucklun8. deiner Icl Vertun« unck veckenung. ltintecke, billige In5»olloNonl WWW'