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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191401240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19140124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19140124
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-24
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.01.1914
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verteilen. — Der Herr B o r st e h e r bemerkt hierzu, daß über die Annahme nicht zu ent scheiden sei. Von einer Einladung der Alt städter Schuldirektion zum Schulaktus zu Kai- sersgeburtstag. nimmt man Kenntnis. 2. Btgrüudunß etuer ftSatigea Lehrerftelle. Nach einem Bericht der Altstädter Schul- direktion sind ^üx Ostern 1914 schon 215 Kin der gegenüber 183 in, Vorjahre angemeldet worden, sodaß sich die Einrichtung einer wei teren Elementarklasse notwendig macht. Es soll ein Lehrer, der englische Sprachkenntnisse be sitzt, angestellt werden, wozu die Kosten schon gelegentlich der Haushaltsplanberatung bewil ligt wurden. 3. Anlegung eine- PflnazgartenS für die fttttischen Waldungen. Herr Revierförster Knobloch empfiehlt die Aiüage eines Pflanzgartens auf dem Leusch- nerschen Feld, die Kosten betragen 140 Mark. Der Oekonomieaussch^tz Hai die Vorlage, wie Herr Stadtv. Anke begründete, abgelehnt, da sie für den verhältnismäßig geringen Bedarf zu unrentabel sei. Der Rat hat die Amage beschlossen, die auch vom Vorsitzenden empfahlen wird, besonders mit dem Hinweis auf das Gutachten. — Herr Stadtv. Ebers b a ch schließt sich dem an und auch Herr stadtv. Wächter betont, daß die Anlage mancherlei Vorteile habe, wenngleich die Ko sten nicht im Verhältnis zum Nutzen ständen, da die Pflanzen von auswärts billiger gelie fert werden könnten. Der Herr B ärger- m e i st e r führt aus, daß man die Pflanzun gen mehr und mehr ariszudehnen bea-sichtige, wodurch steigender Bedarf herbeigeführt werde, der dann vor allem an durch das Klima ge wohnte Pflanzen gedeckt werden könne. Man «volle desl>alib den Versuch wage». Nachdem noch die Herren Stadtv. Ebersbach und Wäch ter für die Anlage gesprochen, erVgte ein stimmige Annahme. 4. Tchneebeseitigllug. Um die Zugäugigkeit aufrecht zu erhallen, ist die Straße nach dem neuen Friedhof und zur städtischen Rodelbahn auf dem Berge m t dem Schneepfluge geräumt worden; nachträg lich und für künftige Fälle soll Genehmigung der unter Umstanden nicht unbeträchtlichen Kosten erfolgen, und zwar für den Friedhoss- weg vorläufig bis auf weiteres und für den Rodelbahnzugang vorläufig aus ein Jahr. — Herr Stadtv. Grießbach ist für Bewilli gung, da man nicht gut »ach Bewilligung der Rodelbahn anders könne. Redner oezeichnet das stadträtliche Verbot des Rodelns in den Straßen mit vezug auf die Kinder doch als zn weitgehend. Weniger verkehrsreiäe Straße» solle man getrost für solche Zwecke reige.en; so habe man zunächst auch versucht, das Ro deln der Kinder im Fuchsgraben zu verbieten. Redner empfiehlt, den Kroatenweg und Loh schneiderweg für den Zweck Kindern freizu geben und zu prüfen, oo d.e Schutzmaunschat nicht doch lei der Forlnahmc von Kinderschiit- tcn zu streng vorgehe. — Herr Stadtv K rctzschmar legt ein Wort für den Schlitt schubsport i» den Straßen ein. Tie stadträtliche Bekanntmachung habe lei den Eltern Kopj- schntteln hervorgerufen, Schaden bei Ausübung des Sportes in abgelegenen, weniger verkehrs reichen Straßen werde aber wohl kaum angerich tet. Der Polizei messe er als ausf,ährendes Organ keine Schuld bei, empfehle jedoch die Abände- rrmg des Gesetzes. — Der Herr V o r st e h e r stellt fest, daß wohl Wünsche hierzu geäußert werden können, daß im übrigen die Angelegen leit aber eine reine Polizeisache sei und den Kompetenzen des Kollegiums nicht un.erstehe. - Herr Stadtv. Ebersbach findet es wirklich sehr kleinlich, daß eine Stadt, die eine Rodelbahn anlege, nicht einmal Bahn machen solle auch ohne besondere Genehmigung. Man dürse die Sache nicht so eigenartig ängstlich an^afsen. Noch kleinlicher wirke die Vorlage dadurch, daß sie inbezug auf die Rodelbahn vorläufig nur bis Ende 1914 Genehmigung nachsuche. Daß man sich über solche Selvst- verständlichkeiten noch lange unterhalten müsse, könne er nicht verstehen und müsse derartige Messerspitzen als sehr kleinlich bezeichnen. — Der Herr Bürgermeister weist den Vor wurf der Kleinlichkeit zurück und betont, daß alles, was seiner Kompetenz unterstände und besondere Kosten nicht verursache, ohne Vor lage angeordnet werde. Hier liege die Sache aber so, daß event. nicht unbedeutende Mittel erforderlich seien; im nächsten Jahre werde die Nachweisung hierüber vorgelegk werden, die sicherlich oann kaum als kleinlich bezeichnet werden könne. Mit Recht könnten dann auch andere Besitzer, z. B. der Bergmannsgruß, verlangen, daß in öffentlichem Interesse Bahn gemacht wird. Bei allem Wohlwollen für den Erzgebivgsverein dürfe man nicht verkennen, daß der Stad: die Reinigung, solange dies von den städtischen Kollegien noch nicht be schlossen sei, noch nicht obliege; das sei der rechtliche Standpunkt. Im übrigen stehe der Rat der Aenderuug nicht im Wege. Was schließlich die Rodelei in den Straßen angehe, so sei zu berücksichtigen, daß gerade dieser Sport in den letzten Jahren eine Ausdehnung erfahren labe, die es alles andere als zweck- mäßig erscheinen lasse, die Straßen hierfür sreizugelen. Als man die Rodelei vor einige» Jabren in den Straßen gestattete, da bildete sich eine derartige Glätte, daß die Fuhrwerks- > csihei in einer Eingabe Aenderung anstredeii mucken. Die Freigabe einzelner Straßen sei deshalb sehr ernst zu überlegen, für Erwach sene sei sie völlig ausgeschlossen. Von ihnen »i sfe man soviel Vernunft voraussetzen, daß sie Straße» hierzu nicht benutzen Redner be dauert, daß man für Kinder keine Rodelbahn besitze, die nicht so abgelegen ist; oftmals be merke man jedoch, daß sich der erfinderische Geist der Kinder schon selbst helfe. Daß El- lern wegen Aebertretung der R odelbe st immun- gen i rer Kinder bestraft worden seien, em- spre he keineswegs den Tatsachen, doch »volle er in eine Prüfung darüber eintreten, ob man Loldä»eider- und Kroatenweg für den Zweck freigebeu könne- Das Vergnügen der Kinder komme erst in letzter Linie, in erster dagegen die Interesse» der Allgeineinheit. Zu über lege» sei auch die Haftpflicht, die von der Stadt in solche» Fällen nicht übernommen werde» könne, komme man bei Unfällen mit Vorwürfen, so sei es natürlich zu spät. — Herr Stadtv. Ebersbach glaubt einen Irr tum in den Worten des Vorredners zu erblik- ke», den» die Rodelbahn nenne sich städtische Rodelbahn, der Bergmannsgruß aber sei Pri vateigentum. Der Erzgebirgs-Verein habe bis her schon ca. 150 Mk. Ausgabe» fär die Rodelbahn gehabt, tomme die Wegesreiha tung »och hwzu, so würde ihn» die ganze Sache eben zu kostspielig. Deshalb habe er von klein lich gesprochen. — Herr Vorsteher Lohse erkennt die gemeinnützige» Bestrebungen des Erzgeb irgsvereins auch in dieser Sache an und betont, daß die Allgemeinheit ein großes In teresse für Instandhaltung der Wege zur Ro belbay» habe, die erfreulicherwe.se auch von Fremde» schon besucht werde. Für die Un -oste» ließe» sich kaum feste Normen schaße» und selbst die in Ausfichl gestellte Abrechnung könne daran nichts ändern, daß die Frei machung der verschrienen Zugaiigswege zur Rodelbahn erfolgen müsse. Herr Stadtv. Grießbach er.län, grundsätzlick gegen icde Erweiterung des Ratsbeschlußes zu sei», nn übrigen aber gebe es in der Nähe der Stadt »och Wege, auf die mit geringe» Mitteln eine Valn für Kinder angelegt werden könne, so u. a- nahe der „Zeche". Es möchte aub nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder etwas getan werden. — Der Herr Bürg c r- m e i st e r präzisier! nochmals die Ansicht des Rares und weist den Vorwurf der Kleinlubieit mit Entschiedenheit zurück, eben'o verwahr, sich der Redner ganz entschieden dagegen, daß die V erhältnisse als kölnisch bezeichnet werde». Ei» derartiger Ausdruck sei »»gehörig. Ei» Anuag E.ersbach wird sodann »ach weiterer belang loser Debatte, an der sich die Herre» Ebers <ach, Lo.se, Grießbach und der Herr Bürger meister beteilige», zurückgezogen und die Vorlage entsprechend dein Ratsvorschlage angenommen. 5. Dienstbarlcitsvertrag. Zugeslimmt wurde einem Dienstbarkeitsver trag mit dein Baumeister Rickter wegen Auf stellung eines Transfvrmatorrnhaufes. 6. Kosten für Verfüllung des LampertuS- und rrnvrüdcrfchachtes. Die Verbähnungsarbeite» erfordern die Nachverwilligung von 100 Mk., sodaß insgc samt 772,86 Mk. Kosten entstanden sind. Tie Vorlage wird angenommen. 7. Ankauf von Inventar auS dem Ratskeller. Die Zentralheizung, Oese», Kleider- und Küchenschränke, 48 Stähle, 3 Ledersofas, 9 Tafeln, elektrische Lichtleitung usw. sotten zum Gesamtpreis von 1600 Mk. ange'auft und dem setzten Pächter hinsichtlich der Rückstände und Benutzung der Wohnung noch einige Vergün stigungen (Nachlaß von 125 Mk. Pacht w.) eingeräumt werden. Der An'auf wird ein stimmig beschlossen. 8. Wahl der Ausschüsse. Der Rechts- und Verfassungsausschuß schlug folgende Besetzung vor: Rechts- und Verfassungsausschuß. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Patz. Stadträte: Anger, Müller. Stadtverordnete: Vorsteher Lohse, Anke, Ebers bach, Eichler, Stützncr, Wächter. Finanzausschuß. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Patz. Stadtrat Schneider, stellvertr. Vorsitzender. Stadtverordnete: Vorsteher Lohse, Bach, Grieß bach, Gruber, Held, Kretzschmar, Meier, Krum biegel. Bauausschutz. Vorsitzender: Stadlrat Bohne. Stadtverordnete: Anke, Bach, Ebersbach, Gruber, Held, Kreisel, Nudelt, Wappler. Stadtbaumeister Matzingcr. Gas- und Wasscrausschuß. Vorsitzender: Stadtrat Anger. Stadtverordnete: Bennewitz, Bohne, Grießbach, Krumbiegel, Nudelt, Stützner, Lauge. Stadtbaumeister Matzinger, Gasanstalisinspcltor Martini. Oelonomicausschuh. Vorsitzender: Stadtrat Bohne. Stadtverordnete: Bennewitz, Bohne, Nudelt, Auke. Stadtbaumcistcr Matzinger. AbschätzungsauSschusz (zugleich für Zuwache stcuergeschäfte). Vorsitzender: Stadtrat Schneider Stellvertreter: Stadlrat Lange. Stadtverordnete: Bach, Drescher, Wächter, Fank hänel. Stellvertreter: Stadtverordnete Terpe, Grießbach. Aus der Bürgerschaft: Bäckermeister Prcbitzer, Schmiedemeistcr Schmidt, Fabrikbesitzer Schäff ner, Webermeister Siegel,Kaufmann Albi» Vetter. Stellvertreter: Quastenfabrikant Kirchner, Bäcker meister Otto Spindler. Armenausschuf;. Vorsitzender: Stadtrat Beck (offene Armenpflege). Stadtrat Kommerzienrat Reinhard (stellvertr. Vorsitzender (geschlossene Armenpflege). Stadtverordncte:Bohne, Kreisel,Meier, Fankhänel. Pfarrer Albrecht, Pfarrer Schmidt und die drei Hauptarmcnpfleger Trtchincnschaucr Feldmann, Privatmann Held und Lehrer Ege» land. Lchulausschuß. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Patz. Stadtrat Müller, stellvertr. Vorsitzender. Stadtverordnete: Vorsteher Lohse, Ebersbach, Nudelt, Stützner, Terl, Wächter. Pfarrer Albrecht, Schuldirektor Galster, Schul direktor Patzig, Lehrer Schmidt. Vürgerheimausschuh. Vmsitzender: Sladtrat Kommerzienrat Reinhard. Stadtverordnete: Anke, Eichler, Nobis, Layritz Pfarrer Schmidt, Dr. mcd. Lange. Aus der Bürgerschaft: Stellmachermcister Dietrich, Fabrikant Fcrd. Finsterbusch. Kranlenhausausschufz. Vorsitzender: Stadtrat Lange. Stadtverordnete: Anke, Eichler, Nobis, Layritz. KcankenhauSarzt Sanitätsrat Dr. med. Eichhoff, Pastor Dy deck. Aus der Bürgerschaft: Stcllmachermeister Dietrich, Fabrikant Ferd. Fiilsterbusch. Tpaclasscnnusschusi. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Patz. Sladtrat Lay ätz, stellvertr. Vorsitzender. Stadtverordnete: Gruber, Held, Krumbiegel. Ans der Bürgerschaft: Kaufmann Kurt Beck, i Fabrikbesitz.-r Haase, Ri chtsanwalt Dr. Haubold, O.cksrichicr Küchür, Geschäftsführer Rau. MarltauSschust. Vorsitzender: Sladtrat Lange. Stadtverordnete: Bennewitz, Bohne, Meier, Lange. ! Fcuctlöschausschiif;. Vorsitzender^ Sladtrat Lange (zugleich Brand- i dircktor). Stadtverordnete: Nobis, Wappler, Fankhänel, Drescher. Gu-quartierungsausschuf;. Vorsitzender: Stadtrat Lange. ! Stadtverordnete: Held, Kretzschmar, Terl, Wächter, Terpe, Lange. Ausschuß für die Volksbücherei. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Patz. Stadtverordnete: Kretzschmar, Nobis. Schnldirckior Galfl cr, der Bibliotyr kar Lehrer Bauer. Ans der Bürgerschaft: Schneiderobermeister VateS. , Wahlausschuß. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Patz. Stadtverordnete: Drescher, Grießbach, Slützmr, s Wappler. j Ausschuß, für die Altstädter Gemeindepslege. , Vorsitzender: Stadlrat Beck. Stadtverordueie: Eoersbach, Fai.khänel. Fabrikbesitzer Sladtrat Kommerzienrat Reinhard, Pfarrer Albrecht, Sanilätsrat Dr. med. Eichhoff. Ausschuß für die Handelsschule, die Gewerbe schule, sowie die Web- und Werlschule. Vorsitzender: Stadtrat Müller. Stadtverordnete: Grießbach, Layritz. Schuldirektor Galster als Tireklvr der Handels schule, Oberlehrer Jähnig als Direkter dec Gewerbeschule sowie der Wes- und Wirlschule, fachm. Direktor Hauck. Aus der Bürgerschalt: Schlosjermeistcr Lederer, Mnsterzeichncreibcsitzer Stübner, Fabrikbesitzer Max Zwingenberger. ParlauSschns;. Vorsitzender: Stadtrat Anger. Stadtverordnete: Ebersbach, Eichler, Terl, Lohse. Stadtbaumeister Matzinger. Aus der Bürgerschaft: Postsekretär i. R. Arnold, Oberlehrer Jähnig. (kleltr. Ausschuß. Vorsitzender: Stadtrat Anger. Stadtverordnete: Grießbach, Krumbiegel, Layritz. Die Vorschläge fanden debattelose An- »abme. 9. Ersatzwahl sür einen Gemeindcwalsenrat. Herr Oberlehrer Heinig ist aus Gesund- ! eilsräcksichlen gezwungen, das Amt niederzu legen. An seine Stelle wurde Herr Lehrer Almert gewählt. 10 Schulausschus; für den Hütteugrund. Vorgeschlage» und gewählt wurde» als Schulvorstcl er Landwirt August Oehmigen, Bäckermeister Spindler und Bleich crmerfter Weise sowie cüs Ersatzleute K. O. Jordan, Franz Große und Herm. Müller. 11. Ortsl.aukcnkassen-EntschäVigung. Tie Allgemeine Ortskrankenkasse ist mit dem ! von de» städtischen Kollegien beschlossene» Ent ! s . digungsmodus »ich! einverstanden und i 'chreibt u. a.: Der Vorstand bedauert auf die ! weitere Besorgung der dem ^-tadtrate zu.om- Miwdeii (Geschäfte verzichte» zu mässe», we»» nicht die geforderte Entschädigung von 500 Mark jährlich gewährt wird. Der Stadtrat Hal beschlossen, die Errichtung einer Emzie ! Hungs- und Ausgabestelle in die Wege zu lei ; len und die Geschäfte der Jnvaliditätsverfiche- rung selbst zu besorgen. — Herr Stadtv. ! 01 rießba ch bezweifelt, daß diese Stellung- j nähme des Stadtrales richtig ist. Der Vvr- f stand der Ortskrankenkasse habe nicht ohne - Grund das Gesuch gemacht, doch lediglich, um f eine ausreichende Bezahlung zu erhalten. Bei ' der vorgeschlagenen Lösung wird eine neue i Beamtenstelle erforderlich, die doch sicherlich j melr tostet. Redner empfiehlt die Ablehnung l der Vorlage. — Ter Herr Vorsteher bezeich- net das Verhalten der Ortskrankenkasse für nicht einwandfrei, noch dazu ge'egentlich der Beratung erklärt wurde, daß die Kasse durch Ncberna me der Geschäfte keinesfalls zu kurz komme» solle. Nach orderungen wären, sobald sic sich nötig gemacht hätten, sicherlich bewilligt worden, schon deshalb sei ein solches Gebaren völlig unangebracht. Die bewilligten 400 Ml. hätte man erst einmal annehmcn können, zu- j mal ja auch die Landesversicherungsanstalt nicht mehr bezahle. - Herr Stadtv. E i ch l e r : betont, daß hinsichtlich der 400 Mk. dem Vor- j redner dock, wohl ein Irrtum unterlaufen sei, da nicht 100, sondern nur 300 Mk. bewilligt worden seien. — Der Herr Bürgermei - st e r glaubt, daß der Kassenvovstand nach die ser Darlegung Eichlers wohl kaum richtig unterrichtet sei. Der Umfang der Geschäfte lasse sich zudem ja noch garnicht äbersehe», da der Kreis der Versicherten sich ja erheblich vergrößert habe. Mittweida, eine viel größere Stadt, zahle an die- Kasse nur eine Entschä digung Don 350 Mk., da könne man de» von Hohenstein- Ernstthal in Ansatz gebrachten Satz wohl auch fär ausreichend halten. In» übrigen aber fei ja in diesem Saale gesagt worden, daß man selbstverständlich die Bezüge erhöhen werde, sobald der Nachweis hierzu erbracht wird, daß der Betrag nicht ausreichend ist. Der Rat will deshalb die Sache selbst in die Hand nehmen und den ganzen Geschäftsver kehr mit der Landesversicherungsanstalt führen, sodaß die Rentenberechtigten ihre Ansprüche gleichgut ausge oben wissen. Ein älterer Schrei ber sei für den Posten jedenfalls ausreichend und wolle man über Jahr und Tag die Ab rechmmg hierüber vorlegen. Nicht der Stadt- ra. beziv. das Stadtoerordnetenkollegium sei der Ablehnende, sondern die Kasse selbst lehne das tereiüvilligst in Aussicht gestellte Ent gegenkommen ab. Gegen 8 sozialdemokratische Stimmen (Herr Stadtv. Me er stimmt mi> den übrigen Herren des Kollegiums) wird die Vorlage sodann angenommen. Sodann wird in die geheime Sitzung ein- getreten. OertlickieS «ud GäckhftscheS. * — Witterungsaussicht fär Sonnabend, den 24. Januar : Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. * Hohenstein-Ernstthal, 23. Jan^ In ticke Trauer versetzt wurde die in der Schul straße wohnhafte Wwe. Wolf, früher Besitzerin eines Hutgeschäfts am Altmarkt. Der 21jäh rige Sobn der Frau Woll, der in Gerings walde als Lehrer amtierte, wurde, wie schon gestern von uns berichtet, am Mittwoch abend kurz vor dem Bal uhof, Geringswalde von einem einfa rendeii Personenzuge überfahren. Beide Beine wurden unterhalb des Knies glatt ab- getrennt. Der Verunglückte wurde sofori in eine Döbelner Privatklini! gebracht, wo alle ärztliche Kunst das entfliehende Leden nicht mehr festhalten konnte. Gestern abend X6 Uhr starb der junge Mann- Seinem aus Lich tenstein her. cigeeilten Bruder teilte er mit, daß das Unglück auf eigenes Verschulden zurückzu führe» sei. * I » der g e st r i g e » Stadt- v e r o r d n e t e n s i tz u n g nahm »ran zu nächst Kenntnis von der Errichtung einer Karl May-Stiftung, die sehr gemilchte Gefühle her vorrief, wurde doch sogar der Wunsch »ach Ablehnung laut. Die Anlegung eines städti sche» Pflanzgartens, die Rodelet in de» Stra ße» und die Schneewseiligung auf dem Wege nach der Rodelbahn rief lmigere Aussprache» hervor, während die Wahl der städtischen Aus schüsse entgegen früheren Jahren keinerlei De batten zeitigte. Beschlossen wurde u. a., die Jnvaftditätsversichenmgsgeschäfte, die bisher emschließlicki der für die Landesversicherungs amtalt von der Ortskrankenkasse erledigt wur de», selbst zu besorgen. Der Rat wird hierzu eine Einziehungs- und Ausgabestelle errichten. * — K a i s e r G e b u r l s t a g s f e i e r. Necken mancherlei hörens- und sehenswerte» Darbietungen wird die reichhaltige Ordnung für die vaterländische Feier zu Kaisers-Geburtstag im Neustädter Schützenhause unter dem Titel „Die Heimat" auch die Vorführung von Lichtbilder» und Farbenphotographien bringen. Dieser Hinweis wird bei der große» Beliebtheit solcher Auge» schmüujc manchem willkommen sein. * — M i l i t ä r v e r e i n 1. In der am Sonnabend staitgefundenen Generalversamm tung des Mititäruereins I wurde beschlossen, das Frühjal rsvergnüge» am 14. März in, Bergmannsgruß abzuhalten. Der Verein zahlte im verflossenen Jahre nicht weniger als 335 Mark Sterbegeld aus. —i. Im „C a f e e Central" gab es iimgft wieder einen schönen Zitherabend Das „Fanncrl", mit ihrer frischen oberbaycrische» Art im Scherz und Spiel, und ein weiblicher Gast teilten sich in die „Zitherarbei.", während die anderen Gäste, die da kamen und ginge» oder auch „bleimer noch eweng da" übten, die Genießer waren. Gar schön paßten das Alpe» und Sckwarzwaldbild und der Kopf der Schwarz wälderin in der „Eck'" zum Ganzen und Hal fen jene Stimmung schaffen, die nur „recht schasicne", solide Zecher kennen, die noch nicht angekränkelt sind vom Geist der Zeit, jene Stimmung, die Genuß und Erholung zugleih bedeutet. Mag es im „Cafee Central" noch recht lange so „lusti" zugehen. * F e st g e n o m m e n wurde auf An suchen einer auswärtigen Polizeibehörde e.n von der hiesigen Polizei ermittelter junger Mann, der wegen Unterschlagung gesiichr wurde. l. Oberlungwitz, 23. Jan. Der Land- wirischafttiche Verein hielt gestern abend im Saale des Gasthofs „zur Poft" sein aus Kon zert, Tafel imd Ball bestehendes Stiftungsfest oli, wozu sich Mitglieder und Gäste eingefun den hatten. Die Hohenstcin-Ernstthaler Stadt kapelle leitete das Konzert mit einem floltge- spielte» Marsch ein. Während der Ta'el nahm der Vereinsvorsteher, Herr Mühlengutsbesitzer Ed. Engelmann, Gelegenheit, die Erschienenen zu oegrüßen und sodann des vergangene» Jahres zu gedenken. Mit einem begeistert auf- genommeiien Hoch auf Se. Majestät König Friedrich August schloß die Ansprache, der die Absingung von „Den König segne Gott" folgte. Im weiteren Verlaufe der Tafel toastete Herr
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