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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191412185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141218
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-18
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 18.12.1914
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GMumeWung Sei Ser Sparkasse. Nach einer Bekanntmachung der RetchSbank befinden sich noch Uber 8 Milliarden Mark Goldmünzen im Umlauf. In KriegSzetten ist e» Pflicht eines jeden BaterlandSfreundes, auch da« letzte Goldstück der Reichsbank zuzuführen. Die städtische Sparkasse wird — wie bisher — jede Summe Gold gegen Papiergeld umwechseln. T« wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß mtl dem Gold keine Einlage gemacht zu werden braucht, falls sie nicht beabsichtigt ist, sowie, daß der Name des Ueberbriugers geheim gehalten wird. Hohenstein-Ernstthal, den 17. Dezember 1914. Die Sparkassen-Berwaltung. riickgehende Feind auf der ganzen Front ver folgt. Bei Lisko, Krosno, Jaslo und im Bia- latale leisteten starke russische Kräfte Wider stand. Im Dunajetztale drangen unsere Trup pen kämpfend bis Zakliezyn vor. Auch Boch- nia ist wieder von uns genommen. In Süd polen mutzten die feindlichen Nachhuten überall nach kurzem Kampfe vor den Verbündeten wei chen. In den Karpathen haben die Russen ihre Vorrückung im Latorczatale noich nicht aufgegeben. Die Besatzung Przemysls unter nahm einen neuerlichen großen Ausfall. Wie gewöhnlich wurden Gefangene und erbeutete Maschinengewehre in die Festung gebracht. Die russischen Verluste. Eine amtliche russische Mitteilung vom 10. Dezember erklärt, daß gegenwärtig die russi sche Heeresleitung außerstande sei, genaue Da ten über die Zahl der in den letzten Kämpfen Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen an- zugeoen. Es erregt in Rußland besonders Mißstimmung, daß gleichzeitig mit dieser Mit teilung die Veröffentlichung der Vlervustlksten im russischen amtlichen und im Militärblatte, die bisher nur die Verluste an Offizieren mit teilten, eingestellt worden ist. Ei« „Zeppeliu" über Warschau. Wie die „Nowa Reform«" aus Lodz mel det, berichtet „Varsavky Korrjer" über den Be such eines „Zeppelins" über Warschau am 9. Dezember: Heute früh gegen 7 Uhr erschien ein „Zeppelin" über unserer Stadt. Die Artillerie eröffnete ein heftiges Feuer gegen das Luft schiff, das auch von einem unserer Forts be schossen wurde, ohne sich aber in seiner Fahrt beirren zu lassen. Erst machte es eine kühne Rundfahrt über die Stadt, dann warf es an mehreren Stellen Bomben, die viel Material schaden anrichteten. Zwei Häuser in der Kols- ka Ulica wurden zerstört, ferner die Opolska- Kaserne und das Gymnasium der orthodoxen Kirche. In einigen Straßen haben die Bom ben den Fahrdamm vollständig unbrauchbar gemacht und Telegraphen- und Telephonstan- gen zerstört. Die telegraphische Verbindung mit Petersburg ist unterbrochen. Das Luft fahrzeug warf 18 Bomben und flog nach mehr als einstündiger Tätigkeit in der Richtung Lodz fort. An Menschenleben kostete der Be such etwa 90 Tote und mehr als 140 Ver wundete. In der Stadt herrscht große Panik. Ter Vorteil der Einnahme von Lodz. Auch Kopenhagen meldet die „N.-Z.": Wie „Daily News" einräumen müssen, ist durch die Wegnahme von Lodz die Winterrüstung der russischen Soldaten ernstlich in Frage gestellt. Die Tuchfabriken von Lodz, die bedeutendsten in Rußland, waren fast vollständig mit Be schlag belegt und Tag und Nacht beschäftigt, Stoffe für die russischen Soldaten herzustellen. Abgesehen von großen Vorräten an fertigem Militärtuch, das jetzt nicht zur Ablieferung kommen kann, werden die Webereien ihre Tä tigkeit nunmehr der deutschen Armee widmen müssen. Warum Belstrnd geräumt wurde. In der gestrigen amtlichen Mitteilung vom südlichen Kriegsschauplatz liber die Räumung Belgrads wird aus Wien mitgeteilt: Die serbischen Stellungen um Kragujewatz und Mi- lanowatz sind weit stärker gewesen, als die zu gänglichen Informationen annehmen ließen. Für die seit Mitte November eingeleitete Of fensive der österreichisch-ungarischen Truppen mußte naturgemäß die Voraussetzung der Ueberlegenheit gegenüber den Serben bestehen. Traf diese Voraussetzung nicht zu, so muhte die Offensive entweder in südöstlicher Richtung gegen Kragujewatz oder jene in östlicher Rich tung längs des südlichen Ufers der Save Hin dernisse finden, deren Ueberwindung nicht un ter allen Umständen sicher war. Mißlang der eine oder andere offensive Vorstoß, so mußte die Gefahr einer Unterbrechung der Verbin dung zwischen den beiden Armeen eintreten; daher erschien die Räumung Belgrads als stra- legische Notwendigkeit. * * O Der Türkenkrieg. Ein türkisches Panzerschiff gesunken. Aus London wird gemeldet, daß ein eng lisches Unterseeboot in die Dardanellen ein fuhr und trotz der Strömung unter fünf Mi nengürtel tauchte und nach Passieren der Mi nensperre das türkische Kriegsschiff „Mcssudije" mit Torpedos beschoß. Obgleich durch die Festungskanonen und Lorvedaboote verfolgt, tonnte das Unterseeboot wohlbehalten zurück fahren, nachdem es neun Stunden hintereinan der untergetauchl blieb. Es sah „Messudije" mit dem Vorderteil sinken. Von türkischer Seite wird dazu mitg neili: Das alte Linienschiff „Messudije" ist auf sei nem Ankerplatz infolge eines Leckes gefunken. Ein Teil des Schiffes befindet sich noch an der Oberfläche des Wassers. Die ganze Mannschaft hat das Schiss verlassen können. Türkische Erfolge über die Russe«. Eine Mitteilung aus dem türkischen Haupt quartier besagt: Eine russische Kavalleriebriga de, verstärkt durch ein Bataillon Infanterie, hat am 13. d. M. "ein von unserem rechten Flügel entsandtes Detachement in einer wich tigen Stellung angegriffen, ist aber zurückge worfen worden. An der Grenze des Wilajets Wan haben unsere Truppen die Offensive er griffen. Bei Sarai haben sie einige feindliche Stützpunkte angegriffen und im Sturm genom men. Eine unserer Abteilungen in Aserbeid schan ist in der Richtung aus Selmas (Dill man) in Persien vorgegangen. Bei Seldos am südlichen Ufer des Urmiasees hat türkische und persische Kavallerie ein Kosakenregiment geschlagen, das 40 Tote und viele Verwundete verlor. Der Feind wurde auf Urmia ver folgt. Ein russisches Dampfboot und die in Urmia befindlichen Munitionsporräte wuren genommen und zerstört. Einzelheiten folgen. Persische Stämme kämpfen Schulter an Schul ter mit uns mit Begeisterung gegen den Jahr hunderte alten Feind. Wir wissen von hel denhaften Taten aus diesem Kampfe. Persische Hilfe für die Türkei. Wie die Stambuler Abendblätter erfahren, ist der persische Kurdenführer Jlhani, den die Russen seit langem zu gewinnen trachteten, nach dem Einzuge der türkischen Truppen in Saudschbulak mit seinem ganzen Stamme, un gefähr 10 000 Mann, zur osmanischen Armee übergegangen, um gegen die Russen zu kämp fen. * * König Friedrich August in Wiesbaden. König Friedrich August von Sachsen besuchte in Begleitung de8 Kronprinzen am Dienstag die drei Lazarette, in denen man sämtliche ver wundete sächsische Soldaten, die sich zurzeit in Wiesbaden aushalten, zusammen gebracht hatte. Dec König unterhielt sich längere Zeit mit den Verwundeten und fragte jeden nach seinen Erleb nissen. Am Nachmittag wurde ein Amomobil- auSflug in den Taunus Uber Schlangenbad und Eltville unternommen. Für gestern nachmittag 6 Uyr waren sämtliche m Wiesbaden sich auf- haltende verwundete sächsische O/fiziere, 40 an der Zahl, zu dem Könige geladen. Abends fand im engsten Familienkreise eine Tafel statt, an die sich eine kleine Weihnachtsfeier anschloß, da der Kronprinz Ende dieser oder Anfang der nächsten Woche bereits an die F-ont zurückkchrcn will. Zum Untergang der „Emden". Ein Ossizier des englischen Kreuzers „Sydney" schildert in einem Briefe den Kampf der „Emden" und die darauf folgende Fahrt nach Colombo Ec schreibt: „Als Kapitän v. Müller in Colombo daS Schiff verließ, kam er auch zu mir auf das Achterdeck, dankte für die Rettung der Verwun deten, schüttelte mir die Hand und salutierte. Ich glaube, daß er und seine Mannschaft sich weigerten, nach ihrer Ankunft in Colombo ihr Ehrenwon zu geben. Er hielt cs aber gewissenhaft, solange er auf der „Sydney" war, die mehr einen Hosvi- ralschiff glich als einem Kriegsschiff. Aach der Prinz von Hohenzollern war ein »eiter Mensch, und wir stimmten darin überein, daß es zwar unsere Pflicht war, einander unschädlich zu machen, daß wir es jedoch ohne Groll laten". Der Gipfel der Gemeinheit. Als ein Zeichen für die Gehässigkeit, mit der die französische Presse den deutschen Kaiser ver folgt, teilt das Kopenhagener Blatt „Politiken" folgende Summe des Pariser „Matin" mit, die ans die Erkrankung Kaiser Wilhelms Bezug hat: „Es würbe Frankreich unwürdig sein, mit dem Tode Kaiser Wilhelms als Bedingung für un seren endlichen Sieg und für die Verwirklichung innerer R-vanchegedankcn zu rechnen. Der Tod des Kaisers würde keine Strafe sein, sondern eher ein bequemer Abschluß der Schwierigkeiten, in die er geraten, und der Verbrechen, deren er angeklagt ist." Der „Matin" spricht dann in kräftigen Worten den Wunsch aus, daß der Kaiser länger leben möge, um die Verantwortung für leine Taten tragen zu können, und schließt: „So viel bester es ist, daß er leidet, um so viel schlimmer würde eS sein, wenn er sterben müßte." Aufgehobenes Todesurteil. Da« energische Eingreifen der Reichsregierung zum Schutze der in Marokko zum Tode verur- ttilten Deutschen hat zu einer Aufhebung des Todesurteils geführt. Die „Köln. Vvlksztg." meldet aus Casablanca: Privaten hier einge gangenen Nachrichten zufolge ist das gegen dre diUlsche Ansiedler in Marokko ausgesprochene Todesurteil in Gefängnisstrafe von je zwei Jahren umgcwandclt worden. Ueber die Bc- grülidung dieses Urteils ist nichts bekannt. Der Kreuzer „Dresden" entkommen ? Man ist in England darüber verstimmt, daß es trotz der gewaltigen Uebermacht dem Kreuzer „Dresden" anschcinend gelungen ist, sich dem Gesichtskreise der englisch-japanischen Flotte zu entziehen. Man befürchtet, daß es dem „Dresden" gelingen werde, nach Deutsch-Südwestafrika zu i entkommen, wo seine Mannschaften eine will- ommene Verstärkung der dort stehenden deut- chen Streitkräfte bilden würden. Die Verluste der eu-lifche« Kriegsflotte. Nach einer von englischen Blättern veröffent- lichten Statistik belaufen sich die Verluste der englischen Kriegsflotte seit Beginn des Krieges auf 1 Großkampfschiff, 4 Panzerkreuzer, die zu» ammen 60000 Tonnen repräsentieren, 5 Kreuzer mit zusammen 22000 Tonnen, 2 Kanonenboote, 3 Hochsee-Torpedoboote und 2 Unterseeboote. Der Gesamtverlust an Mannschaften beläuft sich ruf ungefähr 8000 Mann. Was die Panzer- - euzer anbetriffl, so scheint die Zahl der in den englischen Blättern angegebenen nicht genau zu sein. Die Ursache des Untergangs deS „Bulwark". Die englische Admiralität hat angezeigt, daß die Kommsisivn, die den Untergang des Schlacht- s biffes „Bulwark" zu untersuchen hatte, zu dem Schluß gekommen ist, daß die Explvsivu auf S.lbstcutzüudung der an Bord befindlichen Mumlion zurUckzuführcu ist. Es liegen keine Anzeichen dafür vor, die die Annahme stützen würde, daß die Explosion durch Verrat an Bord des Schiffes oder infolge einer Aktion des Feindes entstanden sei. Ei« beschämendes Zeichen für die französischen Deputierten. Der „Disch. Tagesztg." wird aus Rotterdam berichtet: Damit die Franzosen nicht gewahr werden, wie wenige Deputierte in der Front iehen, sind jene Volksvertreter, die im Heere dienen, ersucht worden, bei d.r Parlamentser öffnung am 22 Dezenlber nicht in Uniform zu .rschcincn. Keine indischen Truppen für Europa mehr? Ans Stockholm wird der „Nat. Ztg." berichtet: Im „Aftcnbladet" wird aus sicherer Quelle über den Aufstand im Sudan folgendes mitgeteilt: Im Sudan wächst die Aufstandsbewegung der Bevöl kerung gegen die Engländer von Tag zu Tag. Der Besuch, indische Truppen hier in Aegypten zu verwenden, ist vollkommen gescheitert, weil die Inder sich weigerten, gegen die Mohamme- oaner und die Freunde des Kalifen zu kämpfen. Die indischen Truppen Haien sogar Meuterei begonnen, so daß die Engländer sich genötigt sahen, sie fortzutranspvrtieren. Sie haben dage gen Eunvand erhoben, in Europa zu kämpfen. 30 ihrer Rädelsführer wurden verhaftet und von den Engländern gehängt. Die Engländer haben beschlossen, keine indischen Truppen mehr nach dem europäischen Kriegsschauplatz zu bringen. Schweden zieht die Reserven ein. Ans Stockholm wird berichtet: Die letzten drei Jahrgänge der Reserve im Frieden sind für Januar 1915 einberufen worden. Bulgarische Nentralitätsverfichernngen. Wie die Londoner „Central News" aus Sofia melden, gab Bulgarien von neuem gezen- üver der Tripleeniente die bestimmte Erklärung ab, daß es würüche, neutral zu bleiben, und nicht beabsichtige, Rumänien Schwierigkeiten zu vereiten, falls dieses in den Krieg hincingezogen werden sollte. Politische Enthüllungen in Sofia. Nach einer Mailänder Meldung des „B. L." hat der bisherige Agent der russischen Gesand- rchaft in Sofia, Siwalck, eine Flugschrift veröffent licht mit dem Titel: „Nieder mit der Matzke!" Sie enthält zahlreiche geheime Dokumente der russischen Ge audschaft, aus denen bie bulgarien- frindliche Politik Rußlands klar zutage tritt. Die Veröffentlichung habe in Bulgarien unge heures Aufsehen und unter den Russenfrcundcn eine grenzenlose Bestürzung erregt. Der russische Gesandte hat bei der bulgarischen Regierung die Beschlagnahme der Flugschrift nachgefucht, die aber wahrscheinlich nicht zugestanden werden wird. Petersburg ohne Wasser Aus Petersburg meldet dir russiiche Tele- graphenageniur, daß die Stadt ohne Wasser ist infolge Sperrung der Wasserleitung durch Ver eisung der Newa. Seit 1893 ist es das erstemal, daß Fabriken, Teestuben und Badeanstalien wegen Wassermangels ihren Betrieb eingestellt haben. Japanische Unterstützung für Frankreich. Aus Rom wird berichtet: Dem „Journal" zufolge schick! Japan eine Abteilung seines „Roten Kreuzes" nach Paris. Der Sohn des japanischen Generals Baron Sighen Shit Anzall und andere Japaner sind in ein französisches Fliegerkorps eingetreten. Der Bureuaufstand, Daß der Aufstand in Südafrika noch keines wegs beendet ist, geht auS einer Neutermeldung hervor, wonach bei Bloemfontein ein englischer Panzerzug zur Entgleisung gebracht, 12 englische Soldaten getötet und 30 verwundet wurden. Die Regierungstruppcn konnten erst nach zwei stündigem Kampfe ihre 'Geschütze in Sicherheit bringen. Oertliches und Lächstsches. *— Wttt«rung»au»sicbt für Freitag, den 18. Dezember: Windig, Neigung zu Niederschlägen. '-Die 78. sächsische Verlust- l i st c führt u. a. auf: Infanterie-Regiment Nr. 139: Ewald Bruno ErUrtz aus Gersdorf, leicht verw. — Jufanteric-Reft. Nr. 179 Bern hard P. Walther aus Hohenstein-Ernstthal, leicht verwundet. Unteroffiziers-Aspirant Otto Bonitz aus Gersdorf, gefangen. — Karabi nier-Regiment: P. Hermann Korb aus Ober- ungwitz, schwer verwundet. * — DasBlutoPter der Lehrer- ch a s t. Nach dem neuen Ausweis der „Säcki- ischen Schulzeitung" sind vis jetzt 323 sächsi- che Lehrer aus dem Schlachtfelde geblieben. * — K v i o g s a u s u a h m e t a r i f e. Der am 25. September 1914 eingeführte Aus- mhmetarif für frische Kartoffeln zur Herstel lung von Trockenkartoffeln ist mit Gültigkeit vom 8. Dezember 1914 aus Entfernungen von 151 bis 300 Kilometer ausgedehnt worden. Am gleichen Tage ist ein neuer Ausnahmeta- ris für frische Kartoffeln zur Herstellung von Stärkemehl zur Brotbereitung in Kraft getre ten. Nähere Auskunft erteilm die Güterab fertigungen. * Hohenstein-Ernstthal, 17. Dez. Nach dem Bericht der Altstädter Gemeindepflege aus die Zeit vom 1. Oktober 1913 bis 30. Septem ber 1914 wurden während dieser Zeit ver pflegt und unterstützt 186 Kranke und Sieche, wozu 2630 Besuche nölig waren. 9 Kranke fanden Aufnahme in Krankenhäusern, 6 Kin der im Bethlehemstift Hüttcngruud und 1 Kind in, Krüppelheim Zwickau-Marienthal. 7 Fa milien zahlten etwas für die Hilfeleistung der Schwester. Auch im verflossenen Jahre öffne ten sich wieder Herzen und Hände wohltätiger Gemeindeglieder zu freundlichen Liebesgaben, die stets herzlich dankend angenommen und in Zeiten der Not und zu Weihnachten an Kran ke und Arme verteilt werden. Gern wurde auch wieder das übliche Milchgeld, monatlich 3 Mk., vom Frauenverein gewährt. In 90 Fällen wurden Gegenstände der Krankenpflege aus dem Bestände der Gemeindepslege, gelie hen. Der Tabeaoereiu, das Misfivaskränzchen und die Strickstunden nehmen ihren Fortgang. — In die Monate Juni und Juli fiel die Erholungszeit der Schwester. Gott, der Herr, segne auch fernerhin dies Werk! * — F e st g e n o m m e n wurde in Chem nitz durch die dortige Kriminalpolizei eine 20 Jahre alte ledige Arbeiterin von hier, die in der letzten Zeit bei einigen Chemnitzer Fami lien unter wahrheitswidrigen Angaben sich ein logiert und die Vermittel um das Kost- und Logisgeld betrogen, auch daselbst Diebstähle verübt hatte. Ueberdies wurde sie bereits von der Amtsanwaltschaft wegen Diebstahls steck brieflich verfolgt. p. Gersdorf, 17. Dez. Auch die gestrige Ausführung im „Grünen Tale" Ivar gut be ucht, wenngleich der Ertrag kaum den dritten Teil der Svnntagseinnahme ergeben hat. Hof fen wir das Beste für die nächsten Sonntag stattfindende Schlußaufführung, deren Reinge winn gleich wie am Mittwoch der Jugendpfle ge zufließt. 8. Erlbach, 17. Dez. Ain 1. Weihnachts feiertag soll im Gasthof „zur Linde" hier ein öffentlicher vaterländischer Abend veranstaltet werden. Zur Aufführung gelangt ein gutge- wähltes Programm, u. a. der herrliche Einakter „Die Heimkehr". Aisführende sind der hiesige Gesangverein „Vorwärts" und der Naturheil verein, außerdem haben das Korbsche Musikchor und eine Zilhcrabteilung, sowie verschiedene andere gute Kräfte ihre Mitwirkung zugesagt. Da der Reingewinn den Hinterbliebenen unserer Braven im Felde zugute kommt, wäre es sehr erfreulich, wenn die Veranstaltung recht gut besucht würde. Depeschen vom 17. Dezember. Zur Beschießung der englischen SstWe. Berlin. Zur Be>chießung englischer Kü stenplätze heißt es im „Bertiner Tageblatt": Aehnlich wie bei dein Vorstoß ans Uarmouth am 4. November haben unsere Streitkräfte abermals die minendurchseuchte Nordsee durch quert, um englische befestigte Plätze zu be schießen. Es scheint, daß unsere Schiffe von den englischen Küstenvatronillen gesichtet wur den und diese sogleich größere Streitkräfte alar mierten. Wir sehen mit Spannung weiteren Nachrichten entgegen. — In der „Deutschen Tageszeitung" wird dieser erneute Vorstoß deutscher Seestreitkräfte mit großer Genugtu ung begrüßt, ganz besonders jetzt — nach dem Gefecht bei den Falklandsinseln. Großbritan nien und die ganze Welt mögen daraus ihre Schlußfolgerungen auf den Geist und den Wil len ziehen, welcher in der deutschen Marine und Seckriegsleitung lebe. — Die „Berliner Neuesten Nachrichten" sagen: Diesmal ist es nicht nur ein Kreuzerstreich mit flüchstigem Gra natenwurf, sondern beide befestigte Hafenstädte sind ausgiebig beschossen worden. Für den Schneid unserer Flotte und ihre Angriffslust ist dieser bedeutsame Vorstoß ein neuer Beleg. — Die „Börscnzeitung" sagt, das deutsche Vordringen werden unsere lieben englischen Vettern im Vertrauen auf die Wachsamkeit ihrer Riesen flotte und ihren unifangreichen Minsnschutz wohl kaum für möglich gehalten haben. Aber der deutsche Seemannsmut achtet keine Minen und keine Ueberdreadnoughts. London. Die Admiralität teilt mit: Ei ne wichtige deutsche Flottenbcwegung sand heu te früh in der Nordsee statt. Scarborough und Hartlepool wurden beschossen. Unsere Flottillen sind an verschiedenen Punkten in den Kamps verwickelt. Die Aktion wird fortgesetzt. London. (Meldung des Reutcrschen Bu- reaus). Nach weiteren Nachrichten war das Welter nebelig, als die Beschießung von Scar borough begann. Viele Frauen und Kinder eilten in Nachtkleidern auf die Straße. Es ' sollen 50 Schüsse abgegeben worden sein. Die
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