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früher Fahrräder und Automobile bauten, sei en jetzt Tag und Nacht mit der Herstellung von Maschinengewehren beschäftigt. Ebenso schreite die Herstellung neuer Felduniformen fort. Die neueste Jostre-Nute sucht den mißglückten Vorstoß der Verbündeten (Franzosen, Belgier, Farbige und Engländer) gegen Zillebeke zu verschleiern. Es sei nicht ans Zillebeke, sondern auf die nördlicher gele gene Straße nach Menin abgesehen gewesen. Aus dieser Straße würden die Verbündeten ihre Bemühungen fortsetzen, ebenso bei Lange- marck. Feindliche Flieger in Elsaß-Loth ringen. Aus Saarburg in Lothringen wird unterm 18. Dezember gemeldet: Vergangene Nacht gegen 12 Uhr überflogen zwei feindliche Flug- ^euge die Stadt und warfen insgesamt zehn Bomben ab. Dabei wurden ein Ulanenofsi- zier und ein Ulan aus offener Straße getötet und ein Dienstmädchen so schwer verletzt, dap an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Der angerichtete Materialschaden ist ziemlich bedeu tend. Auch in Heming warfen die Flieger zwei Bomben ab, ebenso auf die Bahnstation Rieding. SO,«SO GnrkhaA eingetrosten. Den „Baseler Nachrichten* zufolge sind in Marseille 50 000 Gurkhas eingetroffen; sie fol- len nach dem Norden gebracht werden. Dieser Maßnahme scheint die deutsche Ge genbewegung auf dem Fuße gefolgt zu sein. OerMcheS ««d Sächsisches. * — Witter ung»au»sicht für Sonntag, den 20. Dezember: Teilweise bedeckt, trocken, kühl^und windig. *— Raummangels wegen mußtenDwir zu unserem Bedauern verschiedene Berichtes für die nächste Nummer zurückstellen. " * — Landsturm 2. Aufgebots. Die Angehörigen des Landsturms 2. Aufge bots seien nochmals darauf aufmerksam ge macht, daß die Anmeldung zur Landsturinrolle bis einschließlich morgen Sonntag zu erfolgen Hai. Im Rathaus zu Hohenstein-Ernstthal können Anmeldungen im Zimmer Nr. 1112 vormittags von 11—12 Uhr angebracht wer den. *— Die W eihnachtsfericn beginnen in diesem Jahre in Sachsen am 24. Dezember. Sie enden am 6. Januar. Donnerstag, den 7. Januar 1915, beginnt wieder der Unterricht. *— EondeerN^» i.- -- ' b-s ins . 'm ! .m i-an^en ch.Ub v". . Ui <-> ' - o - P—- 'N aus Anordnung Sr. Maj. des Königs heute in allen Schulen der Unterricht ausgefallen md sind an dessen Stelle Schulfeiern abgehal- wu worden. Eine solche Feier fand auch heute vormittag in der Schulturnhalle der 2. Be° zirlsschule statt, wo sich die Lehrerschaft und die Kinder der oberen Klassen eingesunden hat ten. Die Feier leitete der Gesang des „Nie derländischen Dankgebetes" ein. In einer feier lich-ernsten Ansprache führte dann Herr Direk tor Patzig den Kindern die Kämpfe vor Au gen, die unsere und unseres Verbündeten Heere zu bestehen hatten, um die russischen Millionen- Heere niederzuringen. Herr Direktor Patzig/ wies die Kinder auf die große Zeit, die sie jept durchlebten, hin; sie könnten stolz darauf sein, stolz auch, daß sie Deutsche seien. Die Feier war umrahmt von Gedichten, die in unserer großen Zeit entstanden sind und die die Herren Schuldirektor Patzig und Lehrer Schneider vortrugen, sowie von Gesängen va- icrländischer und Danklieder. — Auch in der Altstädter Schule fand heute vormittag eine gleiche Feier statt. —I. Unsere städtis chielL iebesgaben- stelle hat am 27. und 28 November und am 2. und 3. Dezember als Weihnachtsgaben für unsere Krieger im .Felde durch die zu diesem Zweck vom 12. und 19. Armeekorps und vom Roten Kreuz ausgerüsteten Sonderzüge folgen des befördern lasten: 378 Paar Müffchen, 49 Paar Handschuhe, 119 Kniewärmer, 94 Ohren- schützcr, 300 Paar Socken, 121 Brust- und Leib- schlltzer, 163 Hemden, 126,Unierhosen, 117 Paar Fußlappen, 101 Handtücher, 132 Taschentücher, 71 Näyzeuge, 10660 Zigarren, 2 Sack losen Tabak, 439 Pakete Tabak, 40 Tabakspfeifen, 184 gefüllte Tabaksbeutel, 30 elektrische Taschen lampen, 15 Ersatzbatterien, 79 Weihnachtspakete, 1 Kiste Seife, 26 Hosenträger, 38 Pakete Lichte, 1 Büchse Hustenbonbons, daneben in größeren oder kleinen Gebinden Schokolade, Kakao, Kaffee, Tee, Teegebäck, Zigaretten, Oelsardinen, Leb kuchen, gebackenes Obst, Honig, Wein, Rum, Punschessenz, Bittern, Kisten, Rollbinden, Decken, Aermelwesten, Kopfschützer, Füßlinge u. v. a. m. Wiederum hat sich auch bei dieser Weihnachts gabe der Opfersinn unserer Einwohnerschaft aufs schönste gezeigt. Es ist dadurch möglich gewor den, vielen unserer tapferen Streiter den Weih nachtstisch zu decken; gleichviel, ob im Schützen graben, im engen Dorfquartier oder in der Zelt stadt werden sie angesichts der Gaben der Heimat gedenken; die Liebeszeichen werden den Mut ausfrischen zu neuem Streit um des Vaterlande« Ehre und Bestand. Wir aber, denen es ver gönnt ist, am warmen Herd den Zauber des Christfeste« auf un« wirken zu lasten, wollen nicht Nachlassen im Geben. Unsere Helden im Felde sind auch ferner bereit, zu bluten und zu sterben für HauS und Hof. *— Unseren Kriegern im Beth le h e m st i f t e wurde gestern abend eine freudige Ueberraschung bereitet durch ein Ständchen, da« ihnen der Lehrergesangverein Hohenstein-Ernst thal brachte. Der Vorsitzende de« Vereins, Herr Lehrer Müller, hielt zunächst in dem anhetmeli d eingerichteten Saale des Kriegsgenesungsheimes eine herzlich gehaltene Ansprache, in der er vor allem den Kriegern dafür dantte, daß sie ihre Gesundheit und ihr Leben einsetzten, um de« Vater landes Grenzen vor unseren Feinden zu schützen. Die Sänger trugen dann unter der Leitung des Herrn Lehrer Fankhänel das liebe Weihnachts lied „Stille Nacht" vor, sangen auch im Laufe deS Abends mehrere vaterländische und Soldaten- lieber, sowie allbekannte Volksweisen. Die Lieder waren so recht angetan, um eine gemütlich- heimische Stimmung aufkommen zu lassen. Herr Lehrer Mädler begrüßte den Lehrergesangvercin im Namen der zur Genesung im Bethlehemstist befindlichen Krieger, dabei auch auf das Weih- nachtSfest hindeutend, das diesmal so ganz anders als sonst gefeiert werden müsse. Eine von kräftigem Soldatenhumor durchzogene An sprache hielt ein weiterer Verwundeter, Herr Haupt. Er kam dabei auch auf den lieben Empfang, der ihnen bei der Ankunft in hiesiger Stadt be reitet wurde, zu sprechen, sie hätten sich dabei ebenso sehr gefreut wie heute, wo der Lehrer gesangverein so schöne Darbietungen in gesang licher und „stofflicher" Beziehung geboten habe. Er brachte am Schluffe seiner humorvollen An sprache ein Hoch auf den Verein auS, in das die übrigen Krieger kräftig einstimmten. Wenn der Redner bet seinen AuSsührungen snun auch meinte, daß der Gesangverein, den sie unter sich gegründet hätten, ein „verwundeter Gesangverein" sei und infolgedessen sich hier nichthören lastenkönne, so ließen es sich diese Sänger doch nicht nehmen, einmal aufzutreten. Und da stellte eS sich heraus, daß die Krieger in der kurzen Zeit, während der sie in dem Genesungsheim weilen, die Ge sangskunst wirklich fleißig geübt haben. Am Schluffe des Abends, der die Krieger sichtlich erfreut hatte, richtete Herr Rechnungsführcr Hentschel herzlich gehaltene Abschiedsworte au den Lehrergcsangvelein, worauf man sich, nach dem noch das „Deutschland über alles" durch den Raum geklungen war, trennte. * — Weihnachtsfeiern für un sere Soldaten. Ueberall rüstet man, nm unseren tapferen Kriegern draußen im Fel de und drinnen in Lazaretten ein Weihnach ten zu bereiten. Auch im Kricgsgenesungs- heim Bethlehemstift im -i ... u- rn -n- o " an . - e . ' u. . . , An »'eier S:rlll "... . > .unefi li, die .. ; . - " u.o, " ..na.v-1-. zu Haven. ' . . die - ----- o LxZo.lüeN, > ? ' ui'' - u.!'.' Dammanns«*"''. - '^liv'.i.p.rm.dbru.n'. - ns' V" . n! ? - v'-- ..... aor., »...: Lvuw nno Lvelter draußen stehen, nm Wacht zu halten, daß nicht etwa Anschläge auf die wichtige Eisenbahnbrücke versucht werden. Viel leicht finden sich Kreise, die auch den Kriegern an der Hüttengrundbrücke ein Weihnachten be reiten helfen. Die Krieger würden sich sicher herzlich freuen, zumal sich unter ihnen auch einige befinden, die Eltern nnd Geschwister verloren haben. * — Weihnachtsfeier. In der Altstädter Schulturnhalle findet nächsten Diens tag namittags 5 Uhr eine Weihnachtsfeier statt, wodurch besonders den Kindern eine Weih- nachtssreude bereitet werden soll, deren Väter im Felde stehen. * — Der Turnverein von 1856 wird auch in diesem Jahre eine Abendunter haltung abhalten, die wieder im Neustädter Schützenhaus stattfindet. Das finanzielle Er gebnis soll den im Felde stehenden Vereins angehörigen zugute kommen. * — Belohnung. Für sein mutiges Ver halten bei der Verfolgung des Schlossers Zeisig, der, wie wir s.Zt. meldeten, auf der Landstraße von Wüstenbrand nach Pleißa ein junges Mädchen überfiel und seines Lohnes beraubte, hat der Scherer Herr Georg Walther Büchner von hier vom Justizministerium eine Belohnung von 30 Mark erhalten. Depeschen vom 19. Dezember. Berlin. Der Kriegsberichterstatter der „Deutschen Tageszeitung", Scheuermann, mel det aus dem Großen Hauptguartier, den 18. Dezember. Der gewaltige Sieg über die rus sischen Heere in Polen ivurde im Großen Hauptquartier in den Abendstunden amtlich bekanntgegeben und rief großen Jubel hervor. Auf dem Marktplatz sangen Offiziere und Mannschaften „Deutschland, Deutschland über- alles", „Heil dir im Siegerkranz" und die „Wacht am Rhein". Leise öffneten die Ein wohner die Fenster und betrachteten erst ver ständnislos und dann tief niedergeschlagen die Kundgebungen, da sie immer noch mit einer baldigen Eroberung Berlins durch die Russen i gerechnet hatten. Alle Glocken der Stadt er- s klangen im Siegesgeläut bis um Mitternacht. Die Nachbarorte nahmen das Geläut aus, so daß überall die französischen Glocken die deut sche Siegesentscheidung im Osten verkündeten. Verlt . DtN letzten Anstoß gegen die Mal möer Begegnung hat, wie die „B. Z." mitteilt, folgender Vorfall gegeben: Vor etwa zwei bis drei Wochen"babrn die Dreiverbandsmächte da« unverblümte Ansinnen au Norwegen und Schwc- den gestellt, einen Hafen Norwegens zur Ein- Die Kriegslage. (W. T. B.) GrotzeS Hauptquartier, 19. Dez , vormittags. (Amtlich.) Im Westen erfolgten gestern eine Reihe von feindlichen Angriffen. Bei Nieuport, Bixschote und nördlich La Bassee wird noch gekämpft. Westlich Lans, östlich Albert und westlich Noyon wurden die Angriffe abgeschlagen. An der vstpreutzischen Grenze wurde eiu russischer Kavallerieangriff westlich Pillkallen zurückgeschlagen. In Polen wird die Verfolgung fortgesetzt. Oberste Heeresleitung. führung von Kriegskonterbande nach Rußland zu öffnen und alle Waffen und Munition, die sonst auf keinem Wege nach Rußland kommen können, auf die anschließende Bahn nach Ruß land bringen zu lassen. Da die Bahn von dem Hafenplatz in Norwegen 30 Kilometer über nor disches Gebiet und von der Grenzstation N>k- sgränsyn aus bis zur finnischen Grenze durch Schweden nach Nalia läuft, so bedeutete dieser Antrag einen Verstoß gegen die Neutralität der beiden Staaten. Das Verlangen wurde glatt abgelehnt. Berliu. Zu dem österreichisch-ungarischen Sieg in Wcstgalizten wird dem „Berliner Tage blatt" von seinem Spezialkorrcspondenten gemel det : Die mittelbare Rückwirkung auf die Gesamt lage ist heute noch unübersehbar. Die Russen verloren in diesen Kämpfen auß^r Tausenden von Toten und Verwundeten 26000 Gefangene. Budapest. Wie die hiesigen Blätter melden, steht die neue Offensive der österreichisch-unga rischen Truppen in Serbien bevor, nachdem die Neugruppierung der Streitkräfte so gut wie vollen det sei. Budapest. Nach Meldungen des Bukarester „Universul" aus Goerua haben fünf russische Dampfer und 30 Schlepper, welche Munition für Serbien an Bord hatten, sich auf der Donau wegen herrschenden Nebels bei der Insel in der Nähe des Ortes Semi flüchten müssen, konnten jedoch ihre Fahrt bereits wieder aufnehmcn. Die Ankunft weiterer 12 Schlepper ist angeküudig«. Genf. Das „Genfer Journal" berichtet über den Besuch des Präsidenten deS Roten Kreuzes, Ador, und des Mitgliedes des internationalen Komitees, Ferrie, bei dem deutschen Roten Keeuz und bei dem Auswärtigen Amt in Berlin. Beide sprachen sich entzückt Uber den Empfang in Berlin aus, besonders bei dem R.ichskanzler, der das größte Wohlwollen zeigte. Sie durften verschiedenen Gefangenenlagern einen Besuch ab statten, wo e8 sich zeigte, daß von Deutschland alles geschieht, um das Los der Gefangenen zu erleichtern. Es wird eine Vereinbarung zwischen Deutschland und Frankreich getroffen werden, um Hilfsmittel für die Gefangenen zu verteilen. Dem Vorschlag eines beiderseitigen Austausches vollständig invalider Gefangenen steht Deutsch land sympathisch gegenüber. Kopcuyagea. „Politiken" meldet aus Bergen in Norwegen: England hat neuerdings das Hafen Reglement verschärft und legt dadurch der neutralen Schiffahrt große Schwierigkeiten in den W.g. Chnstiauia. Der norwegischen Kriegsschiff versicherung ging ein Telegramm der englischen Admiralität zu, wonach gestern zwei britische Dampfer vor Scarborough durch Mmcu m die vuft gesprengt wurden. Die Admiralität warnt vor der Benutzung des dortigen Fahrwassers. Eosta. Nach russischen Meldungen sieht sich Rußland gezwungen, wegen Mangel an weiteren Reserven den R"kruteu-Jahrgang 1915 einzu- berofen. 42. Liebesgaben-MAng. Es gingen ein: «) Abfertigungspersonal der Firma Ang. Clauß 5 M., Sammelturm „Konsum-Verein", hier, 26,62 M., Pfarrer Schmidt 50 M., weiterer Beitrag, Obcrpostassistent Schmutzler 50 M., wkit.rer Beitrag, Oswald Vogel 3 M b) : Wilhelm Layritz 1 Reisedecke, Meta Gentzsch, Langenberg, 1 Weihnachtspaket, Konditor Uhlig 12 Pakete Lebkuchen. Um weitere Gaben wird herzlichst gebeten. Die Annahmestelle befindet sich im Nathause, Zimmer Nr. 7. Rotes Kreoz. Ek gingen ein: Duittung. Doppelkvpftisch Bahnhof, 3 Klasse 10 M , 5. Rate, Erlös aus dem Wohttängkeits-Abeud der Gesellschaft „Laetitia" vom 5. Dezember 1914 86,45 M., Sparbüchse von Rudi Tittel 1,03 M., Sparbüchse von Willy Tittel 1,01 M., Sparbüchse von Johanne Tittel 52 Pf., Oberpostassistent Schmutzler 50 M., weiterer Beitrag, Sammelbüchse bei Friseur Möser 5,49 M. Weitere Gaben werden mit herzlichstem Danke entgegengenommen im Rathause, Zimmer Nr. 7.