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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191412292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141229
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-29
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.12.1914
- Autor
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xiert und, wenn sie auch die Bedingungen für Postkarten nicht erfüllen, als Briefe behandelt oder als unzulässig von der Postbeförderunx ausgeschlossen. Diese Vorschriften gelten gleich mäßig für das Inland wie für den Verkehr mit dem Auslande. * —Beschlagnahme vonDerpen- tinöl u. Freigabe sürdenPrivat- bedarf. Der Handelskammer Chemnitz sind amtliche Mitteilungen über neuerliche Beschlag nahmeverfügungen von Terpentinöl, Verwen dungszweck und über Freigabe für den Pri vatbedarf zugegangen. Interessenten wird emp fohlen, näheres insbesondere über die Grund sätze für die Ueberwachung bei der Handels kammer Chemnitz einzusehen. * — Bezugsmöglichkeit für Petroleum. Der Handels- und Gewer bekammer Chemnitz ist regierungsseitig eine Bezugsmöglichkeit für Petroleum angegeben worden. Bei der ungewöhnlichen Knappheit an Petroleum, die in letzter Zeit zutage trat, dürfte dies den in Betracht kommenden Han delskreisen von ganz besonderem Interesse sein, die hiermit darauf hingewiesen werden, sich nä- Here Auskunft bei der Handels- oder der Ge werbekammer einzuholen. * Hohenstein-Ernstthal, 28. Dez. Der Männer- und Jünglingsverein St. Trinitatis hielt gestern abend im Gemeindehause eine Weihnachtsfeier ab, zu der sich auch Angehö rige der Mitglieder eingefunden hatten. Zwei Tannenbäume erstrahlten im Lichterglanze und weckten Weihnachtszauber, der schon längst an die Herzen gerührt hatte. In der im Mittel punkt der Feier stehenden Ansprache schildert«) Herr Pastor Boeßneck das Weihnachtsfest als eine Gedenkfeier der menschlichen und göttlichen Liebe und wies darauf hin, daß das unver gängliche Evangelium von dem Kinde, in dem die heilsame Gnade Gottes erschienen ist allen Menschen, des Weihnachtsfestes schönste Gabe bleibe. Alte liebe Weihnachtslieder wechselten ab mit Gedichtvorträgen und Erzählungen von deutscher Weihnacht 1870 in Feindesland. Mit Gesang und Gebet wurde die schlichte Feier beendet. Als Geschenk erhielten die Mitglie der den Schwarz-Weiß-Rot-Kalender 1915. — Eine gleiche Christfeier hatte der Jungfrauen verein am 2. Weihnachtstage abgehalten. — Der Kindergottesdienst am 3. Feiertag war, wie alle Gottesdienste, ebenfalls stark besucht. Die lieben Advents- und Weihnachtslieder führ ten jung und alt im Geiste wieder nach Betb- lehem; Kinder sagten die Weihnachtsgeschichte auf und Chorgesang erfreute die Zuhörer. Herr Pfarrer Schmidt wies in seiner Ansprache hin auf die Sehnsucht nach dem Christkinde und auf den Ernst der gegenwärtigen Zeit. Als Weihnachtsgabe wurden den größeren Kindern vaterländische Bücher und den kleinen hübsche Karten zuteil. — k. Eine Weihnachtsfeier fand am Heiligabend in der „TlauSmühle" im Hüttengrund statt. Verschiedene Freunde und Gönner, sowie Geschäftsleute unserer Stadt und der Umgebung hatten eS sich nicht nehmen lasten, den Kriegern, die die Hüttengrundbrücke bewachen, eine Weih- nachtsfreude zu bereiten. Es war reichlich und gut gespendet worden. Allerhand brauchbare Gegenstände halte man zurechtgelegt und einen großen Weihnachtsbaum angezllndet. Auspr achen an die braven Vaterlandsverteidiger, allgemeine Gesänge und Zithervorträge eines Soldaten brachten eine hübsche Feststimmung in die einsam im Tale gelegene stille Klause. * — Fürs Vaterland g e st o r - b e n. Der zuletzt in Merzdorf bei Franken berg angestellt gewesene Lehrer Alfred Bohne, ein Sohn des auf der Oststraße wohnenden Herrn Richard Bohne, erlitt am 15. Dezember bei Broodseide, in der Nähe von Upern, den Heldentod fürs Vaterland. Der Gefallene stand im 22. Lebensjahre und gehörte dem Reserve- Jnfanterie-Regiment Nr. 242 an. Die schmerz liche Nachricht von dem Tode ihres hoffnungs vollen Sohnes erhielten die bedauernswerten Eltern am 2. Weihnachtstage übermittelt. — Ebenfalls den Heldentod soll bei einem Pa trouillengang der Reservist Thate, ein Sohn des am Altmarkt wohnenden Herrn Thate, In habers des Fensterreinigungsinstituts, erlitten haben. Ehre ihrem Andenken! * Oberlungwitz, 28. Dez. Die Haus sammlung des Zweigvereins vom Noten Kreuz Glauchau und Umgegend für die Weihnachts bescherung in den Lazaretten hat in unserem Ort den ansehnlichen Betrag von 807 Mark ergeben. k. Oberlungwitz, 28. Dez. Der hiesige Hilfsausschuß für Kriegsfürsorge kaun, dank der Opferwilligkeit der Einwohnerschaft, sein Lie- beswerk in weitgehendster Weise den bedürfti gen Kriegerfamilien angedeihen lassen. Seit 1. Oktober wird bekanntlich der vom Bezirk der Amtshauptmannschaft Glauchau gezahlte vierteljährliche Mietszuschuß von 20 Mark vom Hilfsausschuß dahin erweitert, daß noch ein Höchstbetrag von 10 Mark monatlich zugezahlt wird. Die monatliche Ausgabe, die hierfür dem Hilfsausschuß entsteht, dürfte an 100O Mark betragen, während der Zuschuß zu der üblichen Staatsbeihilfe für die Kriegerfamilien je nach der Bedürftigkeit und der Zahl dec Kinder 16 Mark monatlich beträgt. Die ge legentlich des Weihnachtsfestes vom Hilfsaus schuß veranstaltete Christbescherung für die Krie gerkinder dürfte ungefähr 1750 Mark Ausgabe beansprucht haben. z. Oberlungwitz, 28. Dez. Dem Vize- Wachtmeister im Ulanen-Regiment Nr. 17 Willy Hirsch, Sohn des Stellenmachermeisters Herrn Traugott Hirsch hier, wurde für schwierige Pa trouillenritte das Eiserne Kreuz verliehen. c. Oberlungwitz, 28. Dez. Für besondere Tapferkeit erhielt der Unteroffizier d. R. im Infanterie Regiment Nr. 106 Rudolf Päßler das Eiserne Kreuz 2. Klaß» verliehen Der AuSaezerchnete ist ein Sohn des Herrn Flei- schermeisters Bruno siäßler hier. GerSdorf, 28. Dez. Die vom Turnverein I am 1. Weihnachttfeiettage im „Blauen Stern" veranstaltete öffentliche Abendunterhaltung hatte ich eines zahlreichen Besuches zu erfreuen Ein chwungvoll vorgetragener Prolog, von echtem wutschen Geiste beseelt, leitete den Abend ein. Herr Kirchschulle'^rer Hohlfeld trug ein herrliche« Lied vor. Der erste Teil des Programms war turnerischen Darbietungen gewidmet. Im zweiten Teile gelangte daS -lästige vaterländische Schau spiel „AuS Herzelcid zur Siegesfreud" zur Auf führung, daö großen Beifall erntete. — Ai ck die Aufführung deS Turnvereins „Germania" im „GiUnen Tal" hatte sich wie stets eines vollen HauseS zu erfreuen. Die Darbietungen waren durchweg dem Ernste der Zeit angepaßt und brachten den Mitwirkenden reichen Beifall ch. Gersdorf, 28. Dez. Mit dem Eiser nen Kreuz und der St.-Heinrichs-Medaille aus gezeichnet wurde der Unteroffizier d. R. Paul Unger, Sohn des im oberen Ortsteil wohnen den Herrn Linus Unger. Der tapfere Krie ger gehört der 12. Kompagnie des Infanterie- Regiments Nr. 181 an. ( :) Gersdorf, 28. Dez. Für besondere Tapferkeit vor dem Feinde erhielt der dem Re- serve-Jnfanterie-Regiment Nr. 242 angehören de Kurt Partzsch von hier das Eiserne Kreuz 2. Klasse. e . Gersdorf, 28. Dez. Die Kaiser-Franz- Josef-Medaille in Silber erhielt der auf dem östlichen Kriegsschauplatz tätige Sanitäts-Un teroffizier Rudolf Schneider von hier verliehen. Der Krieger hatte verwundeten österreichischen Offizieren besondere Hilfe angedeihen lassen. n . Gersdorf, 28. Dez. Der Sergeant im Karabinier-Regiment Borna Albin Junghans von hier erhielt für hervorragende Leistungen im Patrouillendienst aus dem östlichen Kriegs- schauplatz das Eiserne Kreuz 2. Klasse verlie hen. ( —) Gersdorf, 28. Dez. Die St.-Hein richs-Medaille wurde dem Gefreiten d. N. Mitz scherling von hier verliehen. Er ist ein Sohn des Maschinenwärters Herrn Mitzscherling hier und gehört dem Infanterie-Regiment Nr. 181 an. * Falke«, 28. Dez. Zur WeibnachtLbescherung für das Glauchauer Reservelazarett hat die hiesige Gemeinde den Betrag von 51,10 Marl und nicht, wie irrtümlicherweise in Nr. 299 gemeldet, 5,10 Mark gestiftet. * Rutzdorf, 28. D z. Der Krieg Kat in die Reihen unserer Turner eine gewaltige Lücke gerissen. Ueber 90 Mitglieder allein des Turn vereins „Germania" sind zur Fahne einberufen worden. Tine schöne Weihnachtssteude wurde dem Verein dadurch bereitet, daß fünf seiner Mitglieder mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurden: Feldwebel Max Esche, Unteroffizier Arno Schmiedel, Gefreiter Guido Diener, Gefreiter Fritz Sonne und Soldat Willy Sommer. * * Wüste»br«»d, 28. Dez. Die Musterung lür die Militärpflichtigen de« Jahrganges 1895 sowie stir diejenigen, über die noch nicht end- ültig entschieden ist, findet am 21. Januar vor mittags */«8 Uhr in Lehrmanns Gasthof in Siegmar statt. " Mittelbach, 28. Dez. Die im Jahre 1895 aeborenen Militärpflichtigen und die früher ge borenen, über die eine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen ist (nicht Landsturm) haben sich am 20 Januar vormittags * ,S Uhr in Lehrmanns Gasthof in Siegmar zur Musterung zu stellen. * Lnguv, 28. Dez Der Gemeinderat nahm da« neue Vierklaffenwahlrecht, um da« seit reich lich zwei Jahren gekämpft wird, auf Vorschlag des Amtshauptmanns Dr Fritzsche-Stollberg an. Der eingelegte Rekurs war erneut von der Ober behörde verwaisen worden. — Um die hiesige Schuldirektorstelle haben sich 57 Herren beworben. o . vberr»beafteiu, 28 Dez. Mit dem Eiser nen Kreuz und der Friedrich-August-Medaille am Kriegsbande ausgezeichnet wurde der Restau rateur Paul Krebs von bier. s t. Vberr»be»stet«, 28 Dez. An den Folgen erlittener schwerer Verwundung auf dem östlichen Kriegsschauplätze starb im Kosino-Lazarett zu Quedlinburg der Fleischermeister Emil Schulze von hier. * Chemnitz, 28. Dez. Als am Donnerstag nachmittag der 54 Jahr^-alte Invalid Hermann Reinhold Bochmann unberechtigterweise die Gleise auf dem Hauptbahnhofe überschritt, wurde er von einer heranfahrenden Maschine erfaßt und zu Boden gerissen. Hierbei erlitt er eine Gehirn erschütterung, erhebliche Hautverletzungen im Ge sicht, sowie Quetschungen beider Vorderarme und deS linken Fußes, der ihm im Stadtkranken hause sofort abgenommen werden mußte. * Dresden, 27. Dez. Das Weihnachtsfest verlief am sächsischen KönigShofe angesichts der ernsten Zeiten diesmal stiller als jonst. Am Heiligenabend bereitete der König seinen drei Töchtern eine Bescherung im Residenzschlofse. Am Mittwoch nachmittag hatten der König im Beisein der drei Prinzessinnen-Töchler eine Weih- nachtSbescherung für 20 arme Kinder aus hie sigen Bezirksschulen, sowie den Gemeinden Losch- witz, Wachwitz, Hosterwitz, Pillnitz und Moritz burg veranstaltet. Die Geschenke bestanden auS Kleidungsstücken, Stollen usw. und waren auf einer Tafel unter 20 brennenden Christbäumen auSgebrettet. — Gestern vormittag 10 Uhr emp fing der König einer alten, schönenYSttte ent sprechend im Residenzschlofse eine Abordnung der Dresdner Bäcker-Jnnung, bestehend aus neun Meistern und acht Gesellen unter der Führung deS Stadtverordneten Obermeisters Kuntzsch zur leberreichungi der üblichen eineinhalb Meter langen Rtesenstollen. * Leipzig, 27. Dez. Tin tödlicher Unglücks- fall durch fahrlässiges Umgehen mit einem Sei- tengewehr hat sich am Heiligabend hier ereignet. In einem Lokal hatte eine Anzahl Gäste, darun- ter auch eirr Landwehrmann in Uniform, verkehrt. Au« Ulk hatte ein Zivilist dem alten Soldaten einen Gläserreiniger an die Scheide deS Seiten gewehres gehängt. Der letztere hatte dann das Seitengewehr herausgezogen und vor sich hin gehalten. Der Zivilist, der nach Aussagen der anwesenden Zeugen bezecht gewesen sein soll, war dagegen gerannt und hatte dabei einen Stich in« Herz erhalten, der seinen Tod herbeigeführt hat. Die von dem Vorgänge in Kenntnis gesetzte Kriminalpolizei hat unter Leitung deS Polizeirats Dix den Tatbestand sofort ausgenommen und den festgenommenen Landwehrmann nachmals an die zuständige Militärbehörde abgeliefert. * Pe»tg, 27. Dez. Von einem Leipziger Auto wurde auf der äußeren Leipziger Straße die 22jährige Tochter des Gutsbesitzer« Emi Polster in Langenleuba-Oberhain überfahren. Die selbe war zwecks Besorgungen auf dem Wege nach der Stadt und wurde da von ihrem Unglück ereilt. Die Autofahrer nahmen sich der Verunglückten sofort an und brachten sie nach dem hiesigen Krankenhause, wo sie von ihren erhaltenen inneren Verletzungen durch den Tod alsbald erlöst wurde. * Löhuitz i. Erzqeb., 27. Dez. Seit Fastnacht 1912 wurde der 56 Jahre alte Schuhmacher August Schindler von hier vermißt. Jetzt ist seine völlig verweste Leiche im Hartensteiner Walde aufgefunden worden. Auuaberg, 28. Drz Von einem großen Schaden feuer wurde heute früh >/,4 Ubr die Annabcrg- Buchholzer Pappenfibrik von Eii Uhlig heimge sucht. Der Brand erstreckte sich auf die ganze Fabrikanlage, zwei große Fabrikgebäude wurden vollständig vernichtet, nur da« Wohngebäude konnte erbalten werden. Der Funkenflug reichte kilometerwcit. * Netzschkau, 27. Dez. Ein hiesiger im Felde stehender Krieger hatte seiner Frau wiederholt geschrieben, sie möchte seiner einzigen Tochter doch einen Weihnachtsbaum schmücken. Die Frau konnte sich aber nicht dazu verstehen. Da bat der Vater im Schützengraben in Frankreich selbst ein Bäumchen für sein Kind zurecht ge- macht und eS hereingeschickt, behängt mit Feld zwieback. * Neustadt i. Sa., 27. Dez. In der Nacht zum zweiten Feiertag brach im benachbahrten Rugiswalde wiederum ein Schadenfeuer aus, daS daS Anwesen des Steinarbeiters Eduard Richter vernichtete. Das Feuer griff so schnell um sich, daß der 70 Jahre alte Vater des Be sitzers in den Flammen umkam. Seine Leiche wurde von den Feuerwehren aus den brennenden Trümmern heroorgezogen. Es wird auch in diesem Falle Brandstiftung vermutet. * Gera, 27. Dez. Was ein Mensch auShalten kann, davon gibt folgendes Vorkommnis vom westlichen Kriegsschauplätze Kunde. Der Offiziers- stellvertreter und städtische Assistent Berthold Eckardt von hier war mit fiinem Truppenteil an einer Schlacht beteiligt und wurde schwer verwundet. Unsere Truppen gingen dann vor. Eckardt war in eine heftige Ohnmacht verfallen und wurde schließlich als tot angesehen. Schlacht- felderräuber nahmen ihm alles bis auf die Unter kleider ab. So lag der Bedauernswerte fünf Tage und erwachte, als man das Schlachtfeld aufräumte. Er hatte fünf Schliffe und einen St'ch erhalten. Nach sorgsamer Pflege konnte der Mann jetzt der Klinik in Halle zugeführt werden wo man ihn durchzubringen hofft. * Pilsen, 27. Dez. Auf einem Felde bei Skoruan ereignete sich ein entsetzliches Unglück Ein nächst der Ziegelei Stresi stehender Stroh schober war aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten. Als die Feuerwehr die noch schwelenden Strohreste ausemanderwa f, stieß sie auf vier verkohlte Leichen. Die vier Personen hatten, wie d.e E Hebungen ergaben, in den, Strohschober übernachtet, wo sie von den Flammen überrascht wurden und verbrannten. Die Iden tität der Toten konnte bisher nicht festgcsteüt werden. Depeschen vom 28. Dezember. Basel. Aus dem Sundgau war amSonn- abend den ganzen Tag über Geschützfeuer zu hören. Bei Dammerkirch und Altkirch waren heftige Gefechte im Gange. Die Franzosen hat ten längs der Vogesenfront die Offensive er griffen. Die deutsche Artillerie bei Altkirch er widerte das Feuer. Das französische Artillerie feuer war, wie Verwundete in St. Ludwig er zählten, wenig wirkungsvoll. Deutsche Stel lungen wurden nicht erreicht, dagegen viele Gehöfte in der Umgegend von Altkirch zusam mengeschossen. Die französische Offensive dehn- te sich bis gegen St. Die aus. Dort stehen die Deutschen bereits auf französischen Boden und haben die Franzosen bis nach La Cha pelle zurllckgeschlagen. Ein erneuter französi scher Vorstoß gegen das in deutschen Händen ich befindliche Steinbach wurde abgeschlagen. Mehrere hundert französische Alpenjäger sielen m deutsche Hände. Groß ist die Zahl der ver- wundsten Franzosen. Gegen Abend entspann ich ein mörderisches Gefecht von Schützengra- zen zu Schützengraben, bis die Nacht dem Kampf ein Ende machte. Französische Flieger überflogen am Sonnabend Mülhausen. Sie vurden kräftig beschossen und machten bald lehrt. Wie die „Baseler Nationalzeitung" be richtet, dürfte die französische Offensive im Sundgau, der deutscherseits kräftig begegnet wurde, als gescheitert betrachtet werden. Vssel. Der Kampf um Steinbach tm Ober- ' elsaß, daS wieder in die Hände der Deutschen fiel, war hartnäckig. Die Franzosen räumten nur nach verzweifelter Gegenwehr daS nordöstlich Sennheim gelegene strategisch wichtige Dorf. Ihre Verluste sind groß Steinbach und daS benachbarte Wattweiler sind von der Bevölkerung jetzt vollständig geräumt und in Verteidigungs zustand gesetzt worden, da die Franzosen einen neuen Angriff auf die Ortschaften planen. Gens „Petit parisieir" glaubt informiert zu sein, daß die Verhandlungen über einen^Balkan- bund auf dem besten Wege seien. Man sei be reit, Bulgarien die Grenze Enos-Mydia mit Adrianopel event. noch daS Gebiet bis zum Marmara-Meer zuzugestehen. Genf. AuS Paris wird gemeldet, daß "die in der DienStags-Nummer de« Amtsblattes der französischen Regierung verlautbarte vorzeitige Abberufung von achtzehn französischen Generalen großes Aufsehen erregte. Unter den enthobenen stanzösischen Generalen befinden sich neun Korps- kommandakiten. Mail«»-. Wie die Blätter melden, ist ein französische« Unterseeboot vom Geschwader des Adnirals Lapaycere in der Nähe von Pola ge sunken, als es versuchte, ein österreichisch-unga risches Schlachtschiff zu torpedieren. Die Besatzung wurde gerettet und gefangen genommen. Lyon. Die „Progresse" meldet aus Paris: Die marokkanischen SpahiS wurden von der Front zurückgeschickt, da sie sich für den Dienst in den Schützengräben al« nicht verwendbar er wiesen. Haag. Die Ausfuhr von lebendem Rindvieh und lebenden Schweinen auS Holland ist vom 24. d. M. an verboten. Amsterdam. Nach einer Reuter-Meldung veröffentlicht die brtlische Admiralität über den Vorstoß gegen die deutsche Bucht eine Mitteilung, nach der die vor C xhaven liegenden deutschen Kriegsschiffe am 25. Dezember von 7 britischen Wasserflugzeugen, die von K.cuzern, Torpedo booten und Unterseebooten begleitet waren, an gegriffen wurden. Von deutscher Seite wurden 2 Z ppeline und 3 Waffecflugzeuge außer ver schiedenen Unterseebooten vorgeschickt. 6 der Flugzeuge kehrten unversehrt zurück, 1 wird ver mißt. DaS Flugzeug wurde in beschädigtem Zustande auf der Höye von Helgoland auf dem Wasser treibend gesehen. Das Schicksal deS Fliegers ist unbekannt. Ueber die Wirkung der britischen Bomben, die auf militärisch wichtige Punkte geschleudert wurden, konnte ebenfalls nichts festgestellt werden. Amsterdam. Aus Petersburg wird gemeldet, saß ver Z cr wieder an der Front eingetroffen ist. Kopeayagsu. Im russischen Heere wurde wieder die Prügelstrafe eingesührt. Ein Haupt mann kann 25, ein Oberst 50 Schläge verab- eichen lasten. Im ganzen R.iche herrscht große Geldnot. El» russischer Oberbefehlshaber wurde von einem seiner Oifiziere angeschossin. London. Ein britischer Torpedojäger lief während eines Sturmes auf der Höhe von Stand- cewS in Schottland auf einen Felsen. Die Be satzung rettete sich in Booten. T U. Madrid. Nach hier aus Lissabon eingetroffenen Meldungen hat das portugiesi sche Expeditionskorps unter dem Oberbefehl des Obersten Rocadas gegen deutsche Kolo nialtruppen eine schwere Niederlage erlitten. Das Expeditionskorps des Obersten hatte die deutsche Grenze überschritten, als es von einer starken deutschen Truppcnzahl plötzlich ange griffen und zur Flucht getrieben wurde. Die portugiesischen Truppen versuchten dann, sich nach dem auf portugiesischen Gebiet gelegenen Naulita, einem befestigten Platz, zurückzuziehen. Die Verfolgung seitens der Deutschen war aber so heftig, daß es den Portugiesen nicht gelang, die Festung Naulita zu halten, sodaß sie von den Deutschen besetzt wurde. Der Ort mußte geräumt werden. Der Präsident gab diese Meldung in der Kammer selbst zur Kenntnis. G W O Währ nd°des Druckes etngegangen. Die erfolglose Offensive der BerdSndeten. W. T B. Großes Hauptquartier, 28 Dez, vormittags. (Amtlich) Bei Nieuport erneuerte der Feind seine Angiiffsversuche ohne jeden Erfolg. Er wurde dabei vom Feuer vom Meere her unterstützt, daS uns keinerlei Schaden tat, dagegen einige Bewohner von Westende tötete und ver letzte. Auch ein Angriff des Feindes gegen daS Gehöft von St. Georges, daS er in seinen offiziellen Mitteilungen als in seinen Händen befindlich bezeichnet hatte, scheiterte. Südlich Ipern wurde von uns ein feindlicher Schützen graben genommen, wobei einige Dutzend Ge fangene in unsere Hände fielen. Mehrfache starke Angriffe deS Gegners in der Gegend nordöstlich Arras wurden abgewiesen. Südöstlich Verdun wiederholte der Feind seine Angriffe, ebenfalls ohne jeden Erfolg. DaS gleiche war der Fall bei seiner Absicht, die gestern umstrittenen Höhen westlich Sennheim zurückzugewinnen. In Ostpreußen und Polen, nördlich der Weichsel, nichts Neues. Auf d»m linken Weichsel ufer entwickeln sich unsere Angriffe trotz un günstigen Wetters weiter. Oberste Heeresleitung.
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