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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191412314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141231
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-31
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.12.1914
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Sie gescheiterte Offensive der BerbSvdetev. Es wird von Tag zu Tag klarer, daß die letzte französisch-englische Offensive in Nord frankreich und Belgisch-Flaudern an dem Wi derstande unserer heldenmütigen Truppen ge scheitert ist. Nirgends vermochte der Feind entscheidende Erfolge zu erringen, nirgends die deutsche Front zu durchbrechen. Und wenn auch hier und da unter dem Feuer der Ver bündeten ein Schützengraben geräumt und die Stellung zurückverlegt werden mutzte, so sind das für den Gegner Teilerfolge, die den Aus gang des gewaltigen Ringens nicht beeinflussen und denen zum mindesten ebensoviele Erfolge der deutschen Waffen gegenübersteben. Allerdings hkben die furchtbaren und ver lustreichen Kämpfe der letzten Zeit auch für uns noch keinen entscheidenden Sieg gebracht. Die sen unter allen Umständen zu erzwingen lag aber wohl auch gar nicht in der Absicht der deutschen Heeresleitung. Für uns kam es darauf an, angesichts des feindlichen Vorgehens in der Devensive zu bleiben, die Angriffe ab zuschlagen und nur dort dem Feind Boden zu entreißen, wo dies unter mäßigen Blutsopfern geschehen konnte. Die oberste Heeresleitung hat von jeher den Grundsatz befolgt, keinen Mann mehr zu opfern, als zur Niederhaltung des Feindes unbedingt nötig ist. Eine allgemeine Gegenoffensive hätte unter den heutigen Ver hältnissen aber Verluste gefordert, die vermie den werden können, ohne daß der Endzweck gefährdet wird. Unsere Saat reift langsam, aber sie reift. Im allgemeinen ist die deutsche Front ans dem nordwestlichen Kriegsschauplatz gehalten, an einzelnen Stellen sogar weiter vorgetrieben ivorden. Sie lehnt sich zwischen Lombartzydc und Westende — also östlich von Nieuport, das noch im Besitz der Verbündeten ist — an das Meer an und erstreckt sich über St. Geor ges und Ramscapelle den Windungen der User folgend, die an einzelnen Punkten bekanntlich überschritten ist, südlich bis Dixmuden. St. Georges und Ramscapelle sollen nach französi schen Berichten noch in den Händen der Ver bündeten sein, während der wichtigste Leit Dixmudens von den Deutschen besetzt ist. Die deutsche Front verläuft sodann, dem Nserkanal folgend, in südlicher Richtung über Merckem nach Bixschote, wo sie scharf nach Osten ausbiegt und in weiter Linie nm Upern her umgefllhrt wird, das demnach also noch in feindlichem Besitz ist. Hier scheint der einzige geringe Bodengewinn der Verbündeten erfolgt zu sein. Bei Hollebecke erreicht sodann unsere Front die alte Linie wieder. Und der letzte Bericht des deutschen Generalstabes meldet ge rade an dieser wichtigen Stelle Fortschritte un serer Waffen. Das ist besonders um deswil len wichtig, weil dadurch für den Feind die Gefahr einer Umfassung seiner östlich von Upern liegenden Kräfte erhöht wird. Sollten hier unsere Anstrengungen weiter erfolgreich <ein, woran nicht zu zweifeln ist, könnte der Gegner zur Zurücknahme seiner Front gezwun gen werden. Bei Warneton verläßt sodann die deutsche Stellung belgisches Gebiet und tritt nach Frankreich über. Auch in Frankreich haben unsere Truppen neuerdings verschiedentlich wieder Boden ge wonnen, besonders in den Argonnen. Ferner scheint es, daß eine starke Bewegung gegen die französischen Stellungen in den Vogesen ini Gange ist, um den Feind endgültig aus dem Oberelsaß zu vertreiben. Wie schon wiederholt erwähnt, versucht der Kommandant von Bel fort dort stetig das ihm zur Verteidigung der Festung nötige Vorgelände zu erweitern und sich vor allem die Zugänge zu den wichtigen Vogesenpässen im deutschen Elsaß zu sichern. Aber in den letzten Tagen sind nicht nur die französischen Vorstöße in der Gegend von Sennheim zurückgewiesen worden, sondern auch die Franzosen oberhalb Markirch auf St. Die zu zurückgedrängt. DaS Ergebnis der französische« Offensive. Der Amsterdamer „Courant" meldet: Die achttägigen französischen Offensiv-Versuche ha ben auf der ganzen slanderischen Front das Ergebnis gebracht, daß etwa Ä> von den Fran zosen besetzte Dörfer wieder an die Deutschen verloren wurden. Die Verluste der Verbünde ten in den letzten Schlachttagen sind enorm. Die Kriegsberichterstatter schätzen sie auf 150 000 bis 200 000 Mann. Die schweren Verluste der Engländer an der User. Der in Nordfrankreich weilende Sonderbe richterstatter des Reuterschen Bureaus berichtet über den Verlauf der jüngsten französischen Ge samtangriffe: Da alle Versuche, die deutschen Linien zu durchbrechen, ergaben, daß deck Feind überraschend stark bleibt, kann von der Weiterführung einer eigentlichen Offensive vor läufig nicht mehr gesprochen werden. Die Ver bündeten beabsichtigen daher, ihre Taktik zu än dern und auf allen Punkten der deutschen Front einen hinreichend starken Druck auszuüben, um die Kräfte des Gegners so anzuspannen, daß eine weitere Abgabe von Mannschaften an die Ostfront fernerhin unmöglich wird. Um das zu erreichen, wird gegenwärtig an der Userli- nie mit einer Heftigkeit gefochten, wie sie in diesem 2^ monatigen Ringen bislang noch nicht zu verzeichnen war. Unsere Mannschaf ten müssen bei ihren Angriffen auf den Geg ner unter schwerstem Maschinengewehr- und Ar- tillcriefeuer aus ihren Deckungen heraustrctcn und über eine Strecke von 200 bis 050 Me tern völlig ungeschützt vorgehen. Haben un sere stürmenden Mannschaften die erste, durch Stacheldraht geschützte Laufgräbensront beinahe erreicht, so beschießt sie die feindliche, auf die se Punkte genau eingestellte Artillerie mit ei nem vernichtenden Granatfeuer. Nach jedem so häufig vergebenen Ausfall ist das Gelände mit Massen von Toten und Verwundeten be deckt. In den letzten acht Tagen haben die Engländer dreimal einen Waffenstillstand zur Bergung ihrer Toten und Verwundeten nach suchen müssen. Kriegsberichte der französischen Presse besagen einstimmig, daß der Nebel andauernd den Unternehmungen in Flandern Hindernisse bereitet. Sie geben die Front der Deutschen folgendermaßen an: Am Meer zwischen Lom- bartzyde und Westende bildet sie eine Kurve bei St. George, geht darauf westwärts nach Ramscapelle, das in den Händen der Belgier ist, biegt nach Südosten in sehr unregelmäßi gen Windungen, folgt dem Hauptarm der User bis Dixmuden, wovon die Deutschen den nord östlichen wichtigsten Teil besetzt halten, wäh rend die Belgier den südwestlichen Teil / be sitzen. Von hier geht die deutsche Front nach Süden über Merckem durch überschwemmtes Gelände bis Bixschote, das im Besitze der Deutschen ist, von da nach Poelcapelle, das ebenfalls in deutschem Besitz ist. Die deutschen Schützengräben erstrecken sich dann noch bis zu Passchendaele, das die Deutschen halten, und biegen hierauf aus nach Gheluvelt, das die- Verbündeten besetzt Haden. Schließlich folgt die Linie einem Waldrande bis zur wichtigen Stellung östlich Hollebeke, das von den Deut schen besetzt ist, und setzt sich dann über War neton fort. — Diese Angaben der französischen Presse dürften im allgemeinen zutreffen, interes sant sind sie deshalb, weil sie eine französische Bestätigung des gänzlichen Mißerfolges der französisch-englischen Offensive in Flandern dar stellen. Deutsche Fortschritte i« den Vogesen. Der „Züricher Tagesanzeiger" meldet von der elsässischen Grenze: Die Räumung des el sässischen Grenzgebietes vom Feinde schreitet fort. Oberhalb Markirch auf der Höhe von St. Die wurden die Franzosen gegen Gerad- mer zurückgedrängt. Der Bahnhof von St. Leonhard, ein wichtiger Stützpunkt der Fran zosen, wurde von den Deutschen besetzt. * Sie Operationen der Rnffen. lieber die Vorgänge auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz wird dem „Lok.-Anz." aus Wien berichtet: Bekanntlich haben die Russen in den letzten Tagen starke Kräste gegen un sere Front in Westgalizien eingesetzt, offenbar weil der Flankenstoß aus diesem Naum ihnen besonders bedrohlich erschien, was ja selbstver ständlich ist, da die hier kämpfenden russischen Streitkräfte auf die längsten und schwierigsten Verbindungen angewiesen sind, da sie ferner mit der Weichsel im Rücken operieren müßen und, im Falle sie dieses Hindernis ohne wei tere Komplikationen überwinden, doch erst dem im Südosten kämpfenden russischen Heeresflügel und dessen rückwärtigen Verbindungen in die Quere kommen. Dazu wurden die Russen in ihrer westgalizischen Front an beiden Flügeln umfaßt. Im Westen war der russische Flügel bereits durch die Schlacht bei Limanowa ein gedrückt; er wurde durch die weiteren Gefechte bis an den Dunajcc und im Prlica-Tale bis Tuchow zurückgeworfen. Im Osten drängten unsere Truppen die feindliche Front gegen Lis- ko zurück. In dieser Situation versuchten die Russen nach altem Rezept einen taktischen Durchbruch im Zentrum. Unter Einsetzen star ker Kräfte gegen Süden vorstoßend, kamen sie in den Besitz der Becken von Krasno und Jas- lo. Ihre Positionslage ist damit nicht gebes sert, eher noch verschlechtert worden. Indes sen schreitet die Offensive der verbündeten deut schen und österreichisch-ungarischen Heere im Zentrum der strategischen Schlachtfront auf dem rechten Pilica-Ufer südöstlich von Tomaszow erfolgreich fort. Die Russen sind hier weiter nach Osten zurückgedrängt worden. Ebenso ge winnt der Angriff der deutschen Truppen im Bzura-Abschnitt, also gegen den Nordflügel der Rußen, stetig Naum. Der österreichisch-ungarische M Generalstabsbericht. Amtlich wird in Wien vom 29. Dezember mittags verlautbart: Die russische 8. Armee, die vor etwa einer Woche die Offensive gegen unsere Uber die Karpathen vorgerückten Kräste ergriff, hat sich durch Ergänzungen und frische Divisionen derart verstärkt, daß es geraten er schien, unsere Truppen auf die Paßhöhen und in den Raum von Gorlice zurückzunchmen. Die sonstige Lage im Norden ist hierdurch nicht be rührt. — Auf dem Balkankriegsschauplatz ent falteten die Montenegriner eine lebhaftere, aber erfolglose Tätigkeit. Bei Trebnije wurde ein schwacher Angriff auf unsere Vorfeldstellungen mühelos abgewiesen und die feindliche Artil lerie zum Schweigen gebracht. Gegen ein star kes Grenzfort der Krivoßje hatten die monte negrinischen Geschütze naturgemäß nicht den ge ringsten Erfolg. Heftige Kämpfe an der unterln Weichsel bis zn den Karpathen. Der Mailänder „Corriere della Sera" er fährt aus Petersburg: Ter Kampk an der nn tcrcn Weichsel bis zu den Karpathen ist in voller Entwickelung. Tie Russen schreiten vor nn der Front von der Pilica bis zu den Kar pathen, während sie am Bzurafluß stillstehen. Die Deutschen setzten ihre heftigen Angriffe ge gen die untere Bzura fort. Seit dem 29 No vember setzte der Kampf nur drei Tage aus, um sich nachher zu einem erschreckenden Artil- leriekampf zu verdichten. Bei Jnowlodz sind die Deutschen vom nördlichen zum südlichen Ufer der Pilica vorgerückt. Heftige Angriffe erfolgten seitens der Oesterreicher an der Front der Nida. Das erhöhte Terrain am rechten Ufer, das die Oesterreicher besetzten, eignet sich besonders zur Verteidigung, und die Oesterrei cher leisten auch heftigen Widerstand. Die Ruffen wollen nicht siegen, foudern ansharren. Das Kopenhagener Blatt „Berlinski Tiden- de" erfährt aus Petersburg: Die Bevölkerung der russischen Hauptstadt betrachtet die gegen wärtige Lage sehr nüchtern. Man kenne ge nau die Aufgabe des russischen Heeres in Po len, das vorläufig Weden siegen noch sterben, sondern ausharren soll. Nur Phantasten sprä chen von einem russischen Siegesmarsch nach Berlin. Das auf den polnischen Schlachtfel dern vergossene Blut werde anderwärts Früchw tragen. Rußland solle die Deutschen festhalten, bis die Franzosen und Engländer auf den Schlachtfeldern Flanderns gesiegt haben. Wenn nun die letzte Voraussetzung nicht zutrifft — was dann? Rußlands Schuld am Kriege. Die Zeitung „Hlas" gibt zum Beweise für Rußlands Schuld an dem Weltkriege die Un terhaltung eines hervorragenden Vertreters der tschechischen Volkswirtschaft mit dem russischen Kviegsminister wieder. Dieser sagte, es werde bei der ersten Gelegenheit zum Kriege kommen. Oesterreich-Ungarn müße vernichtet werden. In ähnlicher Weise habe sich auch der Chef des russischen Generalstabes ausgesprochen. Der Türkenkrieg. AuS Konstantinopel wird gemeldet: Da8 Hauptquartier teilt mit: Am 29. Dezember von der KaukasuS-Armee angelangte Nachrichten be sagen: Wir verfolgten den Feind. Eine beträcht liche Anzahl Kriegsgefangener wurde gemacht und Kriegsmaterial erbeutet. Ein französisches Torpedoboot feuerte einige Granaten auf die KUstenwache bei Kikili gegenüber Tenedos ab, aber erfolglos. Die Engländer versuchten neuer dings eine Landung bei Akaba. Zwei feindliche Boote versuchten, sich der Küste zu nähern, kehrten aber unter dem Feuer der Gendarmerie um. Sie hatten vier Tote. Ferner liegen folgende Meldungen über russisch-türkische Grenzgefechte auS Konstantinopel vor: Unsere Truppen lieferten dem Feinde eine Schlacht im Tale des MuradflufseS und brachten ihm eine völlige Niederlage bei. Sie nahmen zwei Kanonen mit Zubehör, ein Maschinenge wehr, zwei Artillene-Munitionswagen, 36 Maul tiere und 115 Pferde und machten zwei höhere und sieben Suballernosfiziere und 06 Mann zu Gefangenen. Die russische amtliche Meldung vom 23. Dezember erklärt, daß die Russen bei Sarikanusch die Offensive ergriffen. Nun liegt dieser Ort im Kaukasus, so daß hier zugestanden wird, daß die türkische Armee sich auf russischem Gebiet befindet. Ein Erlatz der Kaiserin. Amtlich wird ein Erlaß der Kaiserin ver öffentlicht, in welchem sie beim Jahreswechsel mit besonderer Innigkeit und Dankbarkeit aller derer gedenkt, die dem Vatcrlande mit größter Opferwilligkeit mitgeholfen haben, unseren tapferen Kriegern und Verwundeten durch sorgsame Pflege Erleichterung zu verschaffen. Gleichzeitig bittet sie, im Hinblick auf den Ernst der Zeit diesmal von der sonst üblichen Absendung von Glück wünschen an sie abzusehen und an dem Llebcs- werke bis zu einem ehrenvollen Frieden, zu dem Gott bald führen möge, weilerzubauen. Stör««- im telegraphische« Verkehr i«solge StnrmeS. Amtlich wird gemeldet: Die telegraphischen Verbindungen nach dem Nordwesten von Holland und nach Mitteldeutschland sind infolge von Sturm gestört. Der telegraphische Verkehr ist größtenteils unterbrochen. Todesurteil gegen einen gefangenen Engländer. DaS Oberkriegsgericht des Gardekorps in Berlin beschäftigte sich am Montag und Diens tag mit dem Angnff, den ein englischer Kriegs gefangener, der Siraßenbahnschaffner Lonsdale, im Döberitzer Gefangenenlager am 9. November gegen einen Landsturmmann begangen hatte. Er hatte den Landsturmmann mit der Faust ins Gesicht geschlagen und konnte erst durch Säbel hiebe zur Ruhe gebracht werden. In erster In stanz war er zu der Mmdeststrafe von 10 Jahren Gefängnis verurteilt morden. Auf die vom Ge- richttzherrn eingelegte Berufung hob das Ooer- kriegsgericht den Spruch der ersten Instanz auf und verurteilte den Angeklagten wegen tätlichen Angriffs gegen einen Vorgesetzten vor versam melter Mannschaft im Dienst und im Felde zum Tode. Deutsche «bgeorduete i« französischen Diensten. Das Pariser „Journal" meldet: Minister- Präsident Viviani hat Wetterlee, Weill, Langel, Helmer und Blumenthal damit beauftragt, fest zustellen, welche von den in Frankreich befind lichen Elsaß-Lothringern echte Elsaß-Lothringer und welche Reichsdeutsche sind. Bestrafte Krie-Sfchwäher. Vor dem Straßburger Kriegsgericht halt n sich dieser Tage mehrere Personen zu verant- warten, die herabsetzende Aeußerungen über die Deutschen getan oder wahrheitSwidcige Nachrichten verbreitet halten. Sie wurden mit Strafen von ein bis zwei Monaten Gefängnis belegt. Kundgebung chilenischer Offiziere, j Eine von Offizieren redigierte chilenische Zei tung in Santiago veröffentlicht eine Sympathie- kundgebung für Deutschland. Außer der Dank barkeit für Deutschland, daS Chile im Kriegs fälle sicher in Schutz nehmen würde, schulde man der spartanischen Tapferkeit dieses Landes Be wunderung. Die Verluste der Engländer in Südwestafrika. DaS Reuter-Bureau meldet aus Pretoria, daß die Gesamtverluste des südafrikanischen Bun des etwa 800 Mann betragen. Es wird aus dieser Meldung bekannt, daß in dem Krieg gegen die deutschen Streitkräfte in Südwestafrika die Engländer 302 Mann Kriegsgefangene verloren. Serbien verzichtet auf die Hilfe Griechenlands. Wie die Morkauer „Rußjvje Slowo" auS Petersburg erfährt, hat die serbische Regierung der griechischen mitgeteilt, daß sie auf eine Kriegs- Hilfe, um deretwillen Unterhandlungen gepflogen wurden, verzichtete. Nach dem Rückzüge der Oesterreicher aus Belgrad befinde sich das ser bische Militär in einer Lage, die es ihm ermög liche, aus eigenen Kräften das Land genügend zu verteidigen. Nene Kriegslieferungen der Vereinigten Staaten. Wie die „Basler Nachrichten" aus Boston melden, sind 80000 von der französischen Re gierung in der» Vereinigten Staaten ängekaufte Pferde auf griechischen Schiffen nach Frankreich verladen worden. Stürmische Szenen in der japanischen Kammer. Nach einer Meldung aus Tokio erlag ein Deputierter bei stürmischen Szenen in der Kam mer schweren inneren Verletzungen. — Wie dazu noch gemeldet wird, kam es in der betreffenden Sitzung beinahe zn einem Handgemenge, wobei ein Abgeordneter gegen eine Bank gepreßt wurde und schwere innere Verletzungen erlitt. Unter den japanischen Parlamentariern besteht nur we nig Neigung für die Entsendung eines Hilfskorps nach Europa. Die übergroße Mehrheit des ja panischen Volkes ist gleichfalls dagegen. OertlicheS und Sächsisches. *— Vor Silvester. Das erste Kriegs jahr 1914 geht seinem Ende zu, das zweite, 1915, hebt an. Jetzt sind fünf Monate Krieg. In London hatte inan anfänolich von zwan zig, dann von zehn, darauf von einigen Jah ren gesprochen; heute wird an der Themse, Ivie überall im Feindesland, die Frage der Dauer auf sich beruhen gelaßen und nur vom „notwendigen Siege" gesprochen, der gleicher maßen sich eine andere Bezeichnung noch wird gefallen lassen müßen. Wir können zuversicht lich den Jahreswechsel begeben, aber wir wol len die frühere schallende Fröhlichkeit denen er sparen, die gedenken und trauern. Durch die bekannte spektakelreiche Neujahrsfeier in Ber lin hat für jetzt der Oberkommandeur in den Marken, der Generaloberst von Kessel, einen Strich gemacht, indem er die Polizeistunde für die Restaurants auf ein Uhr nachts festsetzle, und ähnliche Maßnahmen sind vom Kommando oder der Polizei überall getroffen. Nichts hindert sonst ani geselligen Beisammensein, ein guter Tropfen, der die Herzen erhebt, soll flie ßen und ein herzlicher Wunsch alte Freund schaft immer fester kitten. Auch in den schrift lichen Ncujahrswünschen soll sich die Würde äußern, und die Post tut recht, unpassende Karten streng einzuziehen. Daß die massenhaf te Kartensendung ins Feld hinaus unpraktisch ist, hat die Heeresleitung schon bekannt gege ben. Die Leistungsfähigkeit der Feldpost muß bei solchem Andrang aufhören. * — WitterunzLauSsicht für Donnerstag, den 31. Dezember: Bedeckt, windig, zu Niederschlägen geneigt. *— Das Wetter im Januar 1915 hat Herr Professor Guido Lamprecht in Baut zen, dem wir selbstverständlich die volle Per antwortung für seine Voraussagungen überlas sen müssen, nach seinen Zahlentafeln dabin be rechnet, daß Pom 1. bis 3., vor allem aber vom 13. bis 26. Januar Schnee und Sturm zu er warten ist, denen dann stärkere Kälte folgen wird. * — Der Regen, der vorgestern abend einses te, hat in Verbindung mit der sonstigen milden Witterung die Winterlandschaft in aller Schnelligkeit verschwinden laßen, sodaß heute nichts mehr davon übrig ist. Nun beschert uns der Dezember in seinen letzten Tagen wieder Frühling zum Leidwesen aller Freunde eines deutschen Winters. * — An unsere Postbezieher ! Wir bitten, für das erste Vierteljahr 1915 dis Bestellung auf unsere Zeitung umgehend zu erneuern, da die Post bei verspäteter Bestel lung die Nachlieferung nur gegen besondere Vergütung besorgt, vorausgesetzt, daß die be reits erschienenen Nummern noch nachgelicferl werden können. * — Für Jugend wehre n. Alien Bereinigungen, die die Ausbildung der Jugend für den Heeresdienst übernommen haben, ist jetzt von der Amtshauptmannschaft Glauchau
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