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gen, der den ungeheuren Opfern entspricht, wel che das deutsche Volk bringt und der Deutsch land dauernd schützt gegen alle feindlichen liebergriffe. Gegen unsere tapferen Soldaten, Heer und Flotte und auch die mit uns kämp fenden Oesterreich-Ungarn sind wir von Dan! erfüllt. (Lebhaftes Bravo.) Die Vorlagen werden hieraus in erster und zweiter und sodann auch aus Antrag Spahn in dritter Lesung angenommen. Dagegen stimmt nur der Abgeordnete Liebknecht. Hierauf wird die Vertagung des Reichsta ges bis 2. März 1915 beschlossen. Abg. W e st a r p (kons.) berichtet über die Petitionen und sagt <den Ostpreußen und El« saß-Lothringern zu, daß ihre alte Heimat in vollem Glanze wiederhergestellt werden würde und daß sie in ihre Erwerbsstände ivicder ein gesetzt werden würden. Präsident Dr. Kämpf: Ich kann mit höchster Genugtuung feststellen, daß die Einmü tigkeit des deutschen Volkes sich in der Annah me der Vorlagen bekundet hat. Das deutsche Volk gibt dadurch zu erkennen, daß es den uns aufgedruugenen Llricg fortsetzeu will bis zum Ende, das wir uns gesetzt haben. Wir ve» trauen darauf, daß die Kraft des deutschen Volkes alle Hindernisse aus dem Weg räumen wird, um zu einem Frieden zu gelangen, in welchem unsere Kinder und Enkelkinder in Ruhe ihren Aufgaben gerecht werden können und nicht gestört werden durch frevelhaften Uebermut. Ich kann nicht ost genug wieder holen den Dank an das Heer und die Marine und alle diejenigen, die mitgeholfen haben, das Leid des Krieges zu mildern. Es ist nicht möglich, ihnen mit Worten gerecht zu werden. Ich glaube, es wird allen von uns klar sein, daß es in allen Herzen hell widerklingt: Deutsch land kann nicht besiegt werden, solange es ei nig ist! Aus diese Einigkeit bauen wir alle als das herrlichste Palladium unserer Zutünft. (Bravo!) Reichskanzler von Bet h m a n u H o l l- w e g verliest hierauf die Vcrtagungsurk.mde. Präsident Dr. K ämpf erbittet und erhält die Ermächtigung, den Parlamenten der ver bündeten Länder Oesterreich-Ungarn und der T ürkei Sympathiekundgebungen zugehen zu las sen. Der Präsident schließt die Sitzung mit den Worten: Wir trennen uns in dein erhebenden Gefühl, für das Vaterland getan zu haben, war in diesen« Augenblicke nnsere Pflicht «rar. Wir rufen: Seine Majestät der Kaiser und das deutsche Volksheer, unsere Marine und unser Vaterland, sie leben hoch! Das ganze x aus stimmte begeistert ein bis auf die Sozialdcmo- kraien, die sich aber ebenfalls von ihren Plät zen erhoben hatten. Schluß 6 ny». Belgrad' erobert! Wien, 2. Dez Vom südlichen Kriegsschau platz wird amtlich gemeldet: Da Feind im Rück züge, fanden gestern keine größeren Kämpfe statt. Die vorgctriebenrn Nachrichtenabteilungen stießen a.» feindliche Nachhuten und machten mchnne Huberte Gefangene. Seine Majestät erhielt von dein Komman danten des 5. Armeekorps nachstehende Hul digungsdepesche: Hochbeglückt bitte ich Eure Kaiserliche und Königliche Apostolische Majestät am Tage der Vollendung des 66. Jahres Eurer Majestät glorreicher Regierung die ehrfurchts vollsten Glückwünsche der 5. Armee sowie die alleruntertänigste Meldung zu Füßen legen zu dürfen, daß die Stadt Belgrad heute von Trup pen der 5. Armee in Besitz genommen wurde. Frank, General der Infanterie. (Wiederholt, da nur in einem Teile der gestri gen Nummer enthalten. Die Schriftltg.) Die Verluste der Serben in den letzten Kämpfen. Wie die in Sofia erscheinende offiziöse „Kambana" vom südlichen Kriegsschauplatz meldet, seien die serbischen Divisionen 4, 6 und 1 in den Kämpfen mit den österreichisch-ungarischen Truppen vollständig vernichtet worden, und ihre ganze Artillerie sei in die Hände der österreichisch ungarischen Armee gefallen. Die sonst extremen russophilen Blätter „Balkanska Tribuna" und „Bretorctz" sehen in der unaufhaltsamen Offen sive der österreichisch-ungarischen Armee in Ser bien den unvermeidlichen Niederbruch des König reiches, a * Die Memme Kriegslage. Angelo Gatti, der militärische Kritiker des - „Corriere della Sera" schreibt: Hindenburgs Manöver gebe den ganzen Operationen in Polen ihre Richtlinie. „Ursprung und Form des pol nischen Kampfes", sagt er, „hängen vollständig von dem deutschen Entschluß ab, den Feind an- s zugreifen. Die Anstrengungen aller Kämpfenden j in der Ostfront konzentrieren sich jetzt auf Polen. Die übrigen Teile der Ostfront sind infolgedessen fast ruhig. An der Westfront ist die beiderseitige Tätigkeit fast eingestellt. Die Deutschen haben kein Interesse, dort zur Entscheidung zu gelangen, während die Entscheidung im Osten gesucht wird. Die Franzosen ablr haben das Interesse, die Deutschen anzugreifen. Hätte das französische Heer die nötige lebendige Kraft, so würde es sicher den Feind nicht länger im Hause be- s halten. Aber die Kraft des französischen Heeres i genügt nur zum Widerstand, auch haben die Deutschen trotz der Bedeutung der Aktion in Polen es nicht für nötig gehalten, große Truppen bewegungen zu machen, und haben selbst ihre bedeutendsten Kräfte an der Westfront gelassen." DaS Bombardement von ReimS. Das Bombardement von Reims hat kurz vor der erneuten Beschießung von SoissonS wieder begonnen. Man schätzt die Zahl der täglich explodierenden Granaten auf 5- bis 600. An vielen Stellen der Stadt sind Brände ausge brochen. — Die französischen Militärkrittker schreiben, sie glauben, daß der Tag der großen deutschen Offensive angebrochen sei, und zwar entgegengesetzt der bisherigen Annahme. Statt von Norden nach Süden scheine sie wie eine Welle von Süden nach Norden zu verlaufen, um in einem Durchbruch bei Calais ihren Gipfel punkt zu erreichen. Beschickung von Ostende. Der „Nieuwe Nvtterdamsche Courant" meldet aus Oostburg vom 1. Dezember: Die heftige Beschießung der belgischen Küste hat heute den ganzen Tag «»«gedauert und galt vermutlich Ostende, wo man auf hoh-.r See eine britische Flotte liegen sah. Der Jahrgang 1915 in Frankreich st bereits aut gehoben und fast vollzählig der Infanterie und den Pionieren zugewiesen worden, An Zeichen, daß die Verluste der französischen Fußwaffe ganz furchtbare sein müssen. Bei den jetzigen Stellungskämpfen mit ihren Feldbefesti gungen wird diese Waffengattung am notwen digsten gebraucht, während die Kavallerie in diesen Kämpfen weniger Verwendung findet und sogar als Infanterie im Laufgraben tätig ist. Die französische Jeldartillerie hat wohl auch sehr starke Verluste erlitten, da aber die Bildung von neuen Formationen an die Zahl der vor handenen Geschütze gebunden ist, ist es nicht möglich, bei dieser Waffe von heute auf morgen Ergänzungen vorzunehmcn. Die Artillerie wird also im Verlauf eines jeden Kcieges beharrlich abnehmen, ohne wieder ergänzt werden zu können. Die Belgier verfahren mit der Ein- stellung neuer Truppen, soweit es nicht durch unsere Behörden in Belgien verhindert wird, nach denselben Gesichtspunkten. Der König von England im Felde. König Georg von England traf gestern in Begleitung von Lord Stanfordham und zahl reichem Gefolge in N rdfrankreich ein. Er wurde vorn Prinzen von Wales empfangen und be sichtigte Militärspitäl r und sprach mit den Ver wundeten. Ein ve« wund, ter deutscher Offizier wurde von dem König auf Deutsch angeredet. Der König fragte, ob die verwundeten Deutschen genügend mit deutscher Lektüre versorgt würden. Man versicherte ihm, daß dies der Fall sei. Große Verluste der Indier. Nach einer „Times"-Meldung erlitten die indischen Truppen schwere Verluste auf deutsche Laufgräben, in denen Mörser aufgestellt waren. Auch viele Engländer wurden getötet. Der Be richterstatter fügt hinzu: die englischen Gewehr granaten zeigten sich von großer Wirksamkeit. — Dazu bemerkt der „Nieuwe Rotterdamsche Courant", daß Granatengewehre schon auf der Petersburger Konvention von 1868 völkerrechtlich untersagt worden sind. DerKrieMgenRußlM. Ueber 80000 Gefangene, abgesehen von den Toten und Verwundeten, haben die Russen in den wenigen Tagen vom 11. November biSjsznm 1. Dezember in de»« Kämpfen bei Wloclawek, Kutno, Lodz und Lowicz verloren. Diese ge waltige Zahl der Gefangenen beweist, daß der Mut der russischen Soldaten durch den wieder holten Besuch des Zaren, der jetzt zum dritten Male seit dem Kciegsbeginn im Felde erschienen ist, sich nicht gehoben hat. Die russische Heeres leitung räumt allmählich die unerwartete»« Schwierigkeiten ein, die ihr im Kampf mit den Deutschen erwachsen. In einem Bericht des Oberbefehlshabers, Großfürsten Nikolaus, heißt es: Die Russen stießen auf ausgezeichnet ver stärkte und von den Deutschen mit größter Hart näckigkeit verteidigte Stellungen. Dann und wann nehmen die Deutschen die Offensive auf, und es folgen wütende Bajonettkämpfe von Leib gegen Leib, die sich durch Hartnäckigkeit kenn zeichneten. Die Deutschen erhielten aus zwei Infanteriedivisionen und einer Kavalleriedimsion bestehende Vclstärkungen In der Nähe von Czenstochau entdeckten die Russen eine gewaltig verstärk:e feindliche Stellung, die durch eine drei fache Reihe künstlicher Hindernisse gedeckt ist. Eine Meisterleistung Hindenburgs. Ueber den glänzenden Durchbruch von Tellen unseres Osthceres, die bei Lodz durch cinge- troffene feindliche Verstärkungen umzingelt wor den waren und sich ohne eigene Verluste durch- hicbcn, dem Feinde etwa 12000 Gefangene und 25 Geschütze abnahmcn, teilt eine Petersburger Depesche der Londoner „Times" mit, daß die deutsche Heeresleitung den beiden bedrängten Armeekorps durch eine Oeffnung in dein russischen UmfassungSling ncch zwei Arrncekorps Verstär kung schickte. Was für zwei Armeekorps ge fährlich war, gelang jetzt vier, sie durchbrachen siegreich den Ring und verrichteten, wie das Hauptquartier gegen seine Gepflogenheit mit Worten des Lobes hervorhebt, eine der schönsten Waffentaten des Feldzugs. Der russische Kriegsplan ist gescheitert, der einen gewaltigen Vorstoß von Soldau bis j Krakau zum Ziele hatte. Ein Scheitern des KriegsplaneS, so sagt Major a. D. Morath im „B T", hat aber schon oft genug den ganzen Feldzug zu einem verlorenen gemacht. Wie auch das Endergebnis sein mag, eS wird zu einer gewaltigen Schwächung der russischen Kriegsmacht sühren und damit zum Scheitern des grund- legenden OperationSgedankenS, der Entlastung der Westmächte. Der österreichische Generalstabsbericht. Amtlich wird aus Wien unterm 2. Dezember verlautbart: Die Ruhe an unserer Front in Westgalizien und Russisch-Polen hielt im allge meinen auch gestern an. In der vergangenen Nacht wurde ein russischer Angriff nordwestlich Wolbrom (nördlich Krakau) abgewiesen. Die Kämpfe im Raume westlich fkowo Rodomsk (nordöstlich Czenstochau) und bei Lodz sind in günstiger Entw.ckelung begriffen. Vor Przemysl blieben die Ruffen unter dem Eindruck des letzten Ausfalles passiv. Mehrere feindliche Flieger warfen erfolglos Bomben ab. Die Operationen in den Karpathen sind noch zu keinem Abschluß gekommen. Die Nachricht vor« dem Einrücken unserer Truppen in Belgrad löste auf dem nörd lichen Kriegsschauplätze unaussprechlichen Jubel aus. Fürst Dimitrie Chilkytv gefallen. In Galizien fiel der russische Tolstoianer Fürst Dimitrie Chilkow. Weil er als Osfizier das Todesurteil gegen einen meuternden Sol daten zu unterschreiben sich weigerte, war er seinerzeit in den Kaukasus verbannt worden. Seine Gattin ließ sich damals von dem Depor tierten scheiden, und die Kinder des Fürsten wurden in einem Müitärkolleg untergebracht. Bei dem Ausbruch des Krieges bat Fürst Chil kow, wieder in die Armee ausgenommen zu werden. Er machte an der Spitze eines Kosaken- RegimentS zahlreiche Schlachte»« mit, aber getreu der Lehre Tolstois, nicht zu töten, gab er selbst nie einen Schuß ab und legte nie die Hand an den Säbrl. Der Fürst wurde durch eine Kugel in den Kopf getroffen. Ser türkische Krieg. In« Kaukasus erringen die türkische»« Trup pen, die unter dem Oberbefehl des delltschen Generals Liman von Sanders, des Chefs der deutschen Konstantinopeler Militärinission, ste hen, fortgesetzt Erfolge über die Russen, denen sie auch zahlenmäßig überlegen sind. Die Tür ken stehen bereits unmittelbar vor Batuni, den« an der Küste des Schwarzen Meeres gelegenen berühmten russische»« Petroleümaussuhrvrt, der bis 1878 den Türken gehörte. General Li man von Sanders, der vordein Divisionskom mandeur ii« Kassel war, hat mit den Nüsser« auch für seine eigene Persoi« Abrechnung zu Halle«« wegen der geheime«« und offenen Trei bereien, die voi« der Petersburger Diplomatie gegen seine Entsendung nach Konstantinopel und seine dortige militärische Wirksamkeit an gezettelt worden waren. Mit General Liman Pascha an der Spitze ihrer Kaukasusarmee und mit dem Generalfeldmarschall Freiherrn v. d. Goltz als militärischer Berater wird cs den türkischen Truppen auch »veiterhin ai« Erfolgen nicht fehlen, auch nicht ii« ihren Unternehmun gen gegen Aegypten. Ii« Nordpersien dauer«« die Kämpfe der tür kischen Truppen gegei« die dortige russische Be satzungsarmee fort. Nach den« bisherigen Ver lauf der Kämpfe ist an der völligen Nieder werfung der Russen in Aserbeidschan, das ist die nördlichste, ar« die Türkei wie an Rußland grenzende Provinz Persiens, nicht zu zweifeln. Die persische Regierung ha« sich offiziell sür die Beteiligung an der«« Kriege gegei« Rußland, England und Frankreich «roch nicht entschieden, wacht aber eifersüchtig darüber, daß keine die ser Mächte die Ncutralitätsrechte Persiens ver letzt. Sie erhob sofort in London Protest ge gen das Einlaufen zweier englischer Kriegs schiffe in den Karun, eine«« linken Nebenfluß des Schatt-el-Arab, des Zusammenflußes von Euphrat und Tigris, und erhielt daraus umge hend die demütige Zusicherung, daß sich eine derartige Ungehörigkeit nicht wiederereignen solle. O » König Friedrich August auf der Reife an die Front. König Friedrich August wird sich am Sonn abend früh 3,37 Uhr ab Hauptbahnhof Dresden mit Sonderzug nach Leipzig und von dort an schließend 7,40 U >r zu seinen Truppen nach dem westlicher« KcugSschauplatz begeben. Neue deutsche Gefangenenlager. Infolge der nicht vorhergeseherien Zahl der Kriegsgefangenen ist die Errichtung einer Anzahl neuer Gefangenenlager im Reichsgebiete notwend g und bereits in die Wege geleitet worden. Der Pariser Justizmord. Der Pariser „Herald" «neidet: Die Regierung in Bordeaux hat auf Vorstellung des amerikani sche»« Botschafters die Akten des Kriegsgerichts Paris im Prozeß gegei« die deutschcn Militärärzte und Krankenpfleger eingefordert. Ein für England unerfreuliches Register' Der Flottenkorrespvndent der „Times" schreibt: In den ersten vier Monaten des Krieges ver nichteten deutsche Unterseeboote sieben britische Kriegsschiffe und vier Handelsschiffe. Die Deut schen zerstörten ferner durch Kanonenschüsse drei britische Kriegsschiffe und 50 Handelsschiffe. Angebliche ruffische Biindniswiinsche. Der „Malin" meldet auS Petersburg: Der Wunsch der russischen Regierung sei, nach de» Kriege „das so teure Bündnis mit Frankreich noch fester zu kitten und gleichzeitig die Bande Rußlands mit England und Japan enger zu knüpfen." Der Wunsch der Russen gehe ferner dahin, eine Entente mit Italien und Rumänien herbeizuführen, sowie mit allen Mächten, deren Interessen solidarisch geworden seien. Ein bißchen viel auf einmal! Neue Niederlagen der Franzosen in Marokko. Nach Mitteilung aus amtlicher Quelle hat in Südmarokko in der Schauja bei Ain Galaka zwischen den Sennussis und französischen Truppen unter dem Befehl des Generals Lagou eil« Gefecht stattgefunden. Der Führer der Schauja, Scheich Abdula, fand hierbei zwar den Tod, doch wurden die Franzosen in die Flucht geschlagen. Die Sennussis trugen auch in der Gegend von Kanen und Wadai glänzende Siege davon. Englische Erfolge über die Buren? Das „Reutersche Bureau" meldet aus Pre toria vom 30. November: Am Sonntagabend kam eS bei der Farm Quartfontcin nächst Eden- ville zu einem Gefcch« zwischen Oberst Botha und einer Burenabteilung von 120 Mann unter Piet Henning. Drei Buren wurden gelötet und 73 gefangen genommen; der Rest floh. Kom mandant Oenicker Halle an» Sonntag ein Gefecht mit einer Burenabteilung unter Gideon van Duren irr der Nachbarschaft von Bothaville. Van Vuren und 12 andere Buren, darunter ein Schwerverwundeter, wurden gefangen, die übrigen flohen und wurden verfolgt. In Bothaville ergaben sich zahlreiche Buren. , Ferner meldet der „Daily Telegraph" aus Johannisburg: General Botha hat sich an die Front gegen Deutsch-Südwest-Asrika begeben. Auch China rührt sich. Massenversammlungen, die in verschiedenen S.ädten Chinas abgehalten wurde«», nähme«« energische Resolutionen gegen die die Integrität und Selbständigkeit Chinas bedrohende Politik Japans und Rußlands an. Es ..wurde der Boykott russischer und japanischer Waren be schlösse»« und eine umfassende militärische Rüstung des Landes gefordert.« Eine Erhebung Chinas zur jetzigen Zeil würd^ Japan die Hände binden und es verhindern, auch nur noch eii« Regiment Soldaten auf den exiropälschen Kriegsschauplatz zu entsenden, zmnal auch der Argwohn Amerikas gegen die japanische Ausdehnungspolitik immer greifbarere Gestalt gewinnt. Ocrtliches und Sächsisches. ' - Witterungraussicht für Freitag, den 4. Dezember: Wenig Aenderung des gegenwärtig herrschenden Wetters. *—Dank für L i e b e s g a b e n. Das stell vertretende Generalkommando des 19. Armeekorps hat um Veröffentl chung des nachstehenden Dan kes gebeten: Dem 19. Armeekorps sind Liebes gaben von allen Teilen der Bevölkerung irr derart reichem Maße zugcgangcn, daß es nicht möglich ist, im einzelnen zu danken Ich danke im Namen meiner Armeekorps der Bevölkerung meines ehe maligen Korpsbczirkes für die opferwillige und treue Gesinnung, die in der« Liebesgaben zum Teil in äußerst sinnigen Formen zum Ausdruck gebracht «vorder« ist. Bedürfnisse verschiedenster Act sür unsere kämpfenden Soldaten sind durch die hingebende Liebe aus der Heimat befriedigt worden. v. Laffert. * — Bei d e i« Hinterbliebenen der während des Krieges vor den« Feinde ge fallenen oder verstorbenen Personen des Sol- datenstandcs Herrscher«: noch immer Unklarheiten darüber, welche Schritte sie zur Erlangung des Gnadengehalts oder Gnadcnlöhnung sie zu «un haben. Die Gesuche sind nicht an den Truppenteil oder Intendantur ini Felde, son dern stets an die stellvertretende Intendantur desjenigen Armeekorps zu richten, bei den« der Truppenteil usw., dem der Verstorbene ange hört hat, aufgestellt wordeu ist, also soweit das 19. Armeekorps und die in dessen Bezirke aus gestellten Formationen in Frage kommen, au die stellvertretende Intendantur des 19. (2. K. S.) Armeekorps in Leipzig. Den« Gesuche sind von der Ehefrau oder den Kinder»« des Ver storbenen der Auszug aus dein Sterberegister und die über die Höhe des Gehalts oder der Löhnung lautende Bescheinigung der Fcldin- tendautur, von andere»« Personen — Verwand ten der aufsteigenden Linie, Geschwister, Ge schwisterkindern oder Pflegekindern — außer dem noch eine ortsbehördliche Bescheinigung über den Verwandtschaftsgrad zum Verstorbe nen und darüber, daß er ihr Ernährer ganz oder überwiegend gewesen ist und sie in Be dürftigkeit hinterlassen hat, beizUfügcn. An Stelle des Auszuges aus dem 'Sterberegisler genügt bei Ehefrauen und Kindern auch eine militärdienstlich beglaubigte Bescheinigung über den erfolgten Tod. Die Gttädengebührnisse werden den Hinterbliebenen nicht durch die Intendantur, sondern durch eine ihnen bekannt gegebene örtliche Landeskasse ausgezahlt oder mit der Post übersendet. Die Gesuche werden der Reihenfolge nach, in der sie cingchen, so fort erledigt. Wen»« sich in Einzelsällen die Auszahlung der Gnadengebührnisse verzögert, so ist der Grund der Verzögerung lediglich in dem Fehlen der vorgeschriebencn Urkunden oder der Einsendung unrichtiger oder unvollständi ger Urkunden zu suchen. Die so häufig kurze Zeit nach Einreichung der Gesuche bei den stellvertretenden Jntendamuren eingehenden Mahnungen oder Anfragen nach dem Sachstan de sind daher zwecklos und erschweren nur die glatte Abwickelung der laufende»« Geschäfte. * — 4 0,0 00 deutsche Lehrer in« Z elde! Von den deutschen Lehren« sichen rund 40,000 im Felde, von denen mehr al»