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VMM M MkMMMiiln Kiirign 41. Jahrgang Ar. S84. Sonntag, he« S. Dezember 1V14 MeMen, Menschen! Es ist heute unmöglich, die Unmasse von Gefallenen genauer zu berechnen, die von den russischen Generalen seit Kriegsbeginn rücksichts los in den Tod getrieben worden sind, ohne mit diesen Opfern auch nur ein einziges Mal einen wirklichen Sieg erreicht zu haben. Bon der ostpreußischen Grenze über die Masurischen Seen, die Weichselgebiete und Galizien bis hinab zu der starken österreichischen Festung Przemysl sind Hunderttausende und wieder Hunderttausende von Russen vernichtet worden, von den Verwundeten und Gefangenen gar- mcht zu reden. Der Menschenvcrlust ist so furchtbar, daß selbst ein Staat wie Rußland denselben später für seine wirtschaftliche Tä tigkeit empfindlich merken muß, denn es sind die kräftigsten und arbeitsfähigsten Leute ins Grab gerissen worden. Noch weit mehr ist selbstverständlich schon heute der militärische Bedarf betroffen worden, und viele Stimmen fragen, woher nimmt Ruß land die neuen Regimenter, die immer wieder uns das Schlachtfeld gebracht werden? Wir dürfen nicht vergessen, daß das Zarenreich rund 170 bis 175 Millionen Bewohner hat, und daß die Vorkehrungen für diesen Krieg nach weisbar schon seit mehreren Jahren betrieben sind. Die heutigen russischen Heere sind mit hin nicht aus dem Boden gestampft worden, sie sind sorgsani vorbereitet nnd die im Früh jahr angekündigte, damals viel besprochene große Reserveübung war nichts weiter als die verkappte Mobilmachung, die, als sie begann, auch schon den unverhüllten Namen erhielt. Rußland hat diese Unmassen von Soldaten, aber sie gleichen einander nicht. Die besten Re gimenter des Zaren, die Garden an der Spit ze, sind schon in den August- nnd Seplember- kämpfen dezimiert, zum Teil beinahe vernich tet worden. Der Ersatz, der nachgefolgt ist, verlor an Qualität, anfangs langsamer, später schneller, und vor etwa zwei Wochen hat es Generalfeldmarschall von Hindenburg selbst ei- nem Wiener Zeitungsvertreter gegenüber aus gesprochen, es sei zu erkennen, wie der Wider stand des Gegners an Energie zu erlahmen be ginne. In den Schlachten der letzten Woche sind die Russen abermals ganz furchtbar mit genommen, zu den bald 100 000 Gefangenen kamen ganze Berge von Leichen. Die feindli che Heeresverwaltung hat daher ibre Pläne nicht mehr auszuführen vermocht, lind mit dem Zusammenbruch ihrer Truppen sind auch die überschwänglichen Erwartungen in Paris und London zusammengebrochen. So müssen wir denn von den Russen „Lei chen, Leichen" sagen, wenn wir das Schicksal dieser Massenaufgebote ins Auge fassen. Aber von unseren deutschen Verhältnissen dürfen wir bewundernd „Menschen, Menschen" sagen. Der Ireiwilligenstrom ist noch lange nicht versiegt; eine Berliner Zeitung erzählt soeben, wie an einer Musterungsstelle von 85 gesunden jungen Leuten nur zwölf genommen wurden, nachdem mehrere hundert Kriegslustige voll vornherein abgewiesen waren. Rußland wie Frankreich haben alles im Felde, was nur rin Gewehr tragen kann, bei uns ist die Ausbildung des ungedienten Landsturms, unter dem sich noch viele kräftige Leute befinden, noch meist abge lehnt. Der Rekrutenjahrgang 1914 ercrziert heute noch stramm zu Hause. Die Hoffnung des russischen Oberkomman dos, bei Lodz einen Teil der deutschen Trup pen durch gewaltige Massen einkreisen zu lassen, wird wohl die letzte sein und bleiben, nachdem sich unsere Feldgrauen mit wuchtigen Hieben Bahn gebrochen haben. Es will nicht mehr, der Anfang vom Ende rückt heran. Weihnach ten kann uns eine Siegeskunde bringen, die reichen Lohn für alle Opfer bietet. Ipern. Die rührige westflandrische Stadt Upern deren 18 000 Einwohner Spitzen- lind Baum- wollinduslrie mit gutem Erfolge betrieben und auch sonst viel Sinn für Handel und Ge werbe zeigten, hat durch die schweren Kümpse, die um ihren Besch, als dem Schlüssel der feindlichen Stellung, geschlagen wurden, sich fiir alle Zeiten einen historischen Namen errun gen. Weist die Stadt auch eine Anzahl von bekannten Bauten auf, so hat sie in der moder nen Zeit ein weitergehendes Interesse doch nicht erregt; heute wird ihre Einnahme einen wichtigen Abschnitt im ganzen Kriege, vielleicht noch mehr bedeuten. Von Flußläufen und Kanälen umspült, boten die allen Tore und Mauern im Frieden manches idyllische Bild, und die mit Erkern und Verzierungen geschmück ten alten Häuser im Innern weisen Bilder aus historischen deutschen Städten nach, wie sie unsere Truppen auch schon in anderen flandrischen Städten gefunden haben. Um den Besitz des heute noch recht wohlha benden, inl Mittelalter sehr reichen Flandern sind zahlreiche blutige Kriege geführt worden, denn immer wieder haben französische Könige ihre Hände darnach ausgestreckt. Auch mit den eigenen Herrschern lagen die flandrischen Städte häufig in Fehde, namentlich Gent und Brüg ge haben darin eine bedeutende Macht ent wickelt. In Brügge lag der nachmalige deut- sche Kaiser Maximilian, der letzte Ritter, eine Zeit lang gefangen, bis er von -einem ge treuen Kunz von Rosen befreit wurde. Heute sind unsere Truppen mit der Ausnahme in Flandern zufriedener, ivie mit dem Empfang sonstwo auf dem Kriegsschauplätze. Die Be- Ein Schützengraben in nnserer nordersten Linie im Westen. Düse Aufnahme gibt einen Enblick in die Fcld- besestigungen der vordersten deutschen Linie in Frank reich. Man sieht die Tiefe c es ausgeworjenen Schützen grabens, der so beschaffen ist, daß die Leute bequem dann stehen können, ohne dem Feinde als Zielobßk zu diemn. Das Bild ist insofern interessant, weil es die Schießscharten in dem Graben zeigt, unter welchen uch Erdhöhlungen befinden, die als Wohn- und Schlaf- stälten gebraucht werden. Im Vordergrund ein Sol oat, der eine Kampfpause benutzt, um sein schadhaft gewordenes Schuhwerk ausz »bessern. wohner dieser belgischen Provinzen unterschei den sich stark von ihren Landsleuten; sie sind germanischen Ursprunges und haben sich viele Eigenarten bewahrt, namentlich auch einen geraden und frohen Sinn. In den flandrischen Städten wohnt, wie oben schon angedeutet, viel Kunstsinn und Ge- werbesleiß, während im benachbarten Frank reich nur zu oft der Gedanke, möglichst bald Rentier zu werden, obenan steht. In Flan dern steht auch die schöne Offenheit der fran zösischen Klatscherei, und ein Verständnis für die moderne Zeit der französischen Abwehr ge genüber. Daß viele bekannte, selbst berühmte frunzösische Provinzstädte m den kommunalen Einrichtungen erheblich gegen deutsche Durch schnittsstädte zurückstehen, rsl von französischen Weltreisenden nicht bestritten. Wenn wir auch auf Flandern und seine Bewohner nicht den Satz anwenden können, Blut ist dicker wie Wasser, so hat sich doch manche Gemeinsamkeit mit uns in Art und Anschauungen erhallen. Das fluß- und kanalreiche Ostflandern die- tel für die militärischen Operationen große Schwierigkeiten, und in feindlichen Zeitungen kommt ja ost genug die Hoffnung zum Aus druck, in diesem Kampfgebiet würden die deut schen Truppen dezimiert werden. Wir dürfen wegen der weiteren Operationen getrost unserer Heeresleitung vertrauen, und daß uns.ne Trup pen die Lage ganz und gar nicht verzweifelt ansehen, beweist ihre Stimmung. Ausländische Zeitungen erzählen, daß aus den Truppen- transporrzügen fröhliche Lieder herausklängen, und daß die deutschen Bataillone mit schallen den Kampfgesängen in das Gefecht gezogen sind, ist bereits mitgeteill worden. Es kann kein Zweifel bestehen, daß auch Apern fallen wird, weil es fallen muß. Und bricht ein Glied in der feindlichen Widerstandskette zu sammen, dann stürzen die anderen von selbst nach. Tas räumen die Gegner offenherzig ein. Briese aus dem Felde. (Zur Veröffentlichung zugelassen von der Prrsse- abteilung des stellvertretenden Generalkommandos des 19. Armeekorps.) VI!l. Aus St. Hilaire le pettt erhalten wir unter dem 17. November folgenden Feldpostbrief: Als Ernstthaler FeldzugSteilnehmer in Frank reich habe ich aus folgendem SclbsterlebniS ein Gedicht zusammengestellt, das ich Ihnen hiermit zusende. Wir sind gerade seit 14 Tagen im Schützengraben und heute abgeläst worden, um auf 8 Tage in Ruhe zu gehen. Wir halten jetzt - 26 — - rsicks ^usvabl 8ett- uncj Innoltznin »IleUroislsj-sn ZS»» 32°° ?8tr3886. p>lce OksinnitL I<Öni^8tr3886. Lcke 6rücken8tr. - 24. - 26. Xriminor-I^ra^aNan 0.95 1.10 1.65 2.25'n. stäkvr. in »Hon modernen Karden kür Knaben und Uädvksn 1.95 2.50 3.75 bis 4.95 VwotiMäooks dreiteilig . . von 1i8oK<l6olLVN V0Q und klüsoli-Oarnilupsn ^od-Lra^altaii 4.75 6.75 8.50 11.00 u. döksr. Plüschottomane» 0. Sofas m Rips - Plüsch-Sofas - Patentmatratzen - Kleiderschränke - (ff. lackiert) Vertikos m.Megel - Küchenschränke - m. 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