Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191412124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-12
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.12.1914
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gen. Truppen, die von Ostpreußen, in der Gegend von Soldau, aus über Mlawa vorgin gen, haben den 35 Kilometer südöstlich davon gelegenen Ort Przasnysz im Sturm genommen. Dabei wurden 600 Gefangene gemacht und ei nige Maschinengewehre erbeutet. Der rechte, nördliche Flügel der feindlichen Heeresausstel- lung steht sich also von heranziehenden deut schen Truppen seitlich und im Rücken bedroht, während die vereinigten deutschen und österrei chisch-ungarischen Streitkräfte dem linken, süd lichen Flügel des Feindes zu schassen machen. Damit sind die denkbar günstigsten Bedingun gen für das volle Gelingen unseres Durch bruchs gegeben, da unsere Truppen jetzt im wesentlichen nur mit der Front des bereits ge schlagenen Feindes, nicht aber mehr mit des sen beiden Flügeln zu tun haben. Oestlich der Masurischen Seen fand nur Artilleriekamps statt, in Südpolen wurden von den verbündeten Armeen russische Angriffe zu rückgewiesen. Die Pariser Fassung des Falles von Lodz. Wie aus Paris gemeldet wird, gibt der amtliche Pariser Bericht die Einnahme von Lodz durch die Deutschen in folgender Fassung bekannt: An der russischen Grenze sind deutsche Angriffe abgeschlagen worden. Lodz wurde von den Russen geräumt. In Galizien haben die Oesterreicher, verstärkt durch deutsche Trup pen, den Kampf gegen den linken russischen Flügel wieder ausgenommen. Das Schweigen des russischen GeneralftabeS. Die Londoner Presse hält es für unzwei felhaft, daß Lodz von den Deutschen genom men ist. Sie versteht nicht, warum der russi sche Generalstab den Verlust nicht offen zugibt. Dies wird in militärischen Kreisen geradezu für kindisch gehalten, da solche Verluste in je dem großen Kriege vorkommen könnten und durch das Verschweigen der Tatsache der An schein erweckt werde, als wenn der Verlust viel bedeutender wäre, als er tatsächlich ist. Die Oefterreicher in Galizien und den Karpathen erfolgreich. AuS Wien wird unterm 10. Dezember mit tags amtlich verlautbart: In Polen verlies der gestrige Tag an unserer Front ruhig. Ein vereinzelter Nachtangriff der Russen im Raume südwestlich Noworadomsk wurde abgewiesen. In Westgalizien brachten beide Gegner starke Kräfte in den Kamps. Bisher wurden über 10 000 Russen gefangen genommen. Die Schlacht dauert auch heute fort. Unsere Ope rationen in den Karpathen führten bereits zur Wiedergewinnung erheblicher Teile des eigenen Gebietes. Der Stellvertreter des ChepZ des GsnercllstabeS. von Höser, Generalmajor. Ser türkische Krieg. Dem deutschen Generalfeldmarschall v. d. Goltz-Pascha, der nach Unterredung mit den maßgebenden Bukarester und Sofioter Persön lichkeiten in Konstantinopel eingetroffen ist, widmen die dortigen Blätter bedeutsame Be- grüßungsartikel. Feldmarschall v. d- Goltz, unser großer und verehrter Gast, so heißt es darin, kommt als Verkörperung einer politischen Idee zu uns. Ein Sieg der Verbündetm wird ein weites Feld für eine gemeinsame Arbeit zum Nutzen der Zivilisation eröffnen. Da die Türken mit einem Viertel der ganzen Mensch heit durch ihre Religion verbunden sind, kön nen sie für den Orient als Vermittler deutscher Wissenschaft, deutscher Industrie und deutschen Handels wirken. Dadurch beginnt für einen großen Teil Asiens und für ganz Afrika eine neue Aera. Durch Vermittlung der Lürken wird der ganze Orient für die Deutschen ge öffnet; die deutsche Zivilisation wird im gan zen Orient einziehen können. Die Ausbreitung des Heiligen Ltei^nes schreitet unaufhaltsam sott. In Arabien ha ben die beiden mächügften Landesfürsten, die bisher in Fehde miteinauoer lagen, Frieden geschlossen und ihre sämtlichen nicht unerhebli chen Streitkräfte gegen England ins Feld ge stellt, obwohl "er eine von ihnen als Eng lands zuverlässigster Freund galt. Noch wo - tiger ist es, daß der einflußreiche arabische Fürst Jhman Nahmud Aahija, der mehr als zwanzig Jahre lmg aus Englands Anstif'.en einen erbitterten Kampf gegen die Türkei ge führt hatte, sich 'reiwilltg bereit erklärte, gegen die bei Aden behenden Engländer zu kämpfen. Da dieser Fürst über sehr beträchtliche und star ke Streitkräfte versuch, so kann den Engländern leicht der Weg nach Indien abgeschnitten wer den. Im Kampfe geg^n Russen und Engländer sind die Türken nach wie vor erfolgreich. Eine Londoner Meldung, daß englische Truvpeu m Mesopotamien, Zfo in dem Gebiete zwischen Euphrat und Tigris Fortschritte gemacht hät ten, entbehrt jeder Bestätigung. Dogeaen ist es einer amtlichen Konstantinopeler Meldung zufolge Tatsache, daß die Türken im Kauko susgebiet den nordöstlich von Erzerum, dicht an der Grenze gelegenen Orr Taouchrerd, nörd lich von Olty, eroberten und in der uordpcrsi- schen Provinz Aserbeidschan bis in die Ge gend westlich des Urmia-Sees zu der «tadl Somay vorrückten. Dort werden die Türken zunächst die Russen in Urmia züchtigen, die das türkische Konsulat überfielen, den Konsul mißhandelten und als Gefangenen narb Tislis abfllhrten. Mehrere türkische Soldaten, die das Konsulat bewachten, wurden erschossen, per- fische Kaufleute unter der Beschuldigung der Waffenlieferung an Kurden zu schweren Stra fen verurteilt. Der türkische Ansturm gegen Batum dauert fort, Batum selbst ist nur schwach befestigt und nur mit ulten Geschützen armiert, da die Russen augenscheinlich mit keinem ern sten Angriff gerechnet haben. Man nimmt an, daß die Stadt den vereinigten Angriffen zur See und zu Lande nicht lange wird standhal ten können. Liman v. Sanders über die Lage in Aegypten. „Budapesti Hirlap" veröffentlicht eine Unter redung seines Konstantinopeler Korrespondenten mit dem Chef der deutschen Mtlitärmission, General Liman v. Sanders, der ausführte: In Aegypten stehen bis jetzt nur türkische Vortruppen, die schon große Erfolge errungen haben. Die Vorposten sind bis zum Suezkanal vorgedrungen, doch ist die Lage in Aegypten nicht leicht. Eng land kämpfe nicht bloß mit Soldaten, sondern auch mit Gold, Bestechung und Spionage. Er hoffe jedoch, trotz aller Hindernisse mit den Eng ländern in Aegypten fertig zu werden. Die türkische Armee habe sich feit dem Balkankrieg sehr verbessert. Der Minister des Innern, mit dem der Korrespondent ebenfalls eine Unter redung hatte, sagte: Wir sind mit allen neutralen Staaten in einem ausgezeichneten Verhältnis, mit Bulgarien verbindet uns enge Freundschaft. Besserung im Befinden deS Kaisers. Das Befinden des Kaisers hat sich erheblich gebessert. Der Katarrh ist im Rückgänge, die Temperatur normal. König Friedrich August bei Aper«. Aus Dresden wird gemeldet: S. M. d.r Künig begab sich am 9. Dezember noch einmal zu seinen vor Dpern stehenden Truppen. Ueber zwei Milliarden Mark Gold lagern z. Zt. in der Deutschen Reichsbank. Seit dem Beginn des Krieges ergibt sich ein Zuwachs um 765 Millionen, wovon 205 Millionen aus dem Kciegsfchatz bzw. der Kriegsreserve stammen, der weitaus größte Teil jedoch aus dem inlän dischen Verkehr in die Kassen der Reichsbank gefloßen ist. Die Tatsache ist um so erfreulicher und beweist die riesige Finanzkraft des Reiches tim so deutlicher, als der Goldbestand der Reichs- bank erst im vorigen Jahre zum ersten Male eine volle Milliarde erreichte und jetzt trotz des Krieges in einem einzigen Jahre verdoppelt wer den konnte. Der Burenaufstand beendet? Wie das Reutersche Bureau aus Kapstadt meldet, hat Botha eine Mitteilung ausgegeven, in welcher es Hecht: Der Aufstand ist jetzt so gut wie beendet. Die hervorragendsten Führer sind tot oder gefangen. Nur kleine zerstreute Banden blieben noch übrig. Während wir über die Schuldigen die gerechte Strafe verhängen, müssen wir eine Rachepolitik vermeiden. Unsere nächste Aufgabe ist es, Maritz und Kemp ent- gegenzutretcn, die auf deutsches Gebiet entwichen sind, und uns von dort her mit einem Einfall bedrohen. Oertliches und Sächsisches * — W r l t e r u n 8 r a u r s i ck t für Sonnabend, den 12. D 'zember: Wenig Aende- rung des gegcuwärt'.a herrschenden Wüters. Der 74. sächsischen V c r l u st- i i. e cnmchmen wir folgendes: Jnfauterie- Re^iment Nr. 104: Gefreiter Hugo Thost aus Bernsdorf, vermißt. Paul Nobis aus Berns dorf, vermißt. Alfred Arnold aus Erlbach, vermißt. — Neserve-Jnsanterie-Regiment Nr. 244: Otto Bruno Grummt aus Mittelbach, leicht verwundet. Vizefeldwedel Paul Willy Rudloff aus Oberlungwitz, vermißt. Johan nes Paul Hauenslein aus Ursprung, vermißt. Max Willy Bock aus Oberlungwitz, vermißt. Paul Jost aus Oberlungwitz, bisher vermißt, zur Truppe zurückgekehrl. — Neserve-Jnfan- terie-Regiment Nr. 209 (Stettin): Gefreiter Hugo Hübler aus Bernsdorf, vermißt. * Hohenstein-Erustthal, 11. Dez. Ter iesjährige Christmarkt findet außer am heili- n Abend an den beiden nächsten Sonntagen patt. Zu demselben ist das Feilhalten mit an deren Waren als den sogen. Wochenmarktsge- gcnsländen nur hiesigen Einwohnern und mit Christbäumen nur denjenigen Personen gestat tet, die sich über den rechtmäßigen Erwerb der Bäume answeiscn können. * — Der Dank unserer Krieger. Aus dem Westen schreibt uns linier dem 5. Dezember ein Krieger: „Geehrte Schristleitung! ,Vmen meinen besten Dank für die prompte Zu slellung Ihrer werten Zeitung aussprechend, muß ich Ihnen noch meine Bewunderung kund geben über die Unmasse Liebesgaben, die auch in unserer Heimatsstadt gespendet werden. Es ist dies für uns ein Ansporn, event. auch noch lange Zeit die Strapazen und Entbehrungen des schrecklichen Krieges mit Freude zu ertra gen. Sieht man doch darin den Dank ausge- drückt, den die Einwohner auch unserer Stadt ihren Söhnen für ihr Verhalten vor dem Fein- de entgegenbringen. Man scheint da sich ge genseitig zu überbieten im Opfermut. Nun, der Lohn ist auch dem Zweck entsprechend. Heißt es doch für unsere Truppen: „Siegen oder sterben!" So ist es auch recht, es solle jeder seinen Teil beitragen, unmittelbar odev rnittelbar. Bleiben doch die Kämpfenden nur durch entsprechende Unterstützung kampffähig. Ihnen und der ganzen Einwohnerschaft herz lich dankend, verbleibe ich Ihr ergebener A. H." — Die Karte zeigt so recht, wie lieb un- Auch „Nürnberg" gesunken. W. T. B. Berlin, 11. Dez. (Amtlich.) Nach weiterer amtlicher Reuter meldung aus London ist es den verfolgenden englischen Kreuzern gelungen, auch S. M. S. „Nürnberg" zum Sinken zu bringen. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes: v. Behncke. esten wie im Osten erfolgreich vorwärts. (W. T. B.) GrotzeS Hauptquartier, 11. Dez , vormittags. (Amtlich) In Flandern haben wir Fortschritte gemacht. Westlich und östlich der Argonnen haben wir feindliche Artilleriestellungen mit gutem Erfolge bekämpft. Französische Angriffe in Bois de PrLtre westlich von Pont ä Mousson wurden abgewiesen. Oestlich der Masurischen Seen liegen keine Nachrichten vor. In Nordpolen schritten unsere Angriffe vorwärts. Aus Südpolen nichts Neues. Oberste Heeresleitung. 4t seren Kriegern die Liebesgaben geworden sind. Aber wie sie dadurch „angespornt werden zu weiteren Strapazen und Entbehrungen", so sollten durch die Taten unserer Tapferen da draußen auch die Daheimgebliebenen angespornt werden zu weiterem Opserdienst. Die Annah mestelle im Rathause bietet noch viel, sehr viel Platz für Liebesgaben und Geldspenden. Kommt und gebt reichlich, zeigt, daß wir unseren Sol daten danken wollen, die, stets den Tod vor Augen, vor des Reiches Tür stehen, um un sere Widersacher sernzuhalten! (:) Oberlungwitz, 11. Dez. Herr Tr. Rossa von hier, der seit Ansang des Krieges als Stabsarzt dem Heere angehört und jetzt als Chefarzt einem Reserve-Feld Lazarett im Osten vorsteht, ist mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet worden. (—) Oberlungwitz, 11. Dez. Einen ge meinsamen Ausflug werden am Sonntag die hiesigen Veteranen unternehmen. Als Ziel hat man Falken gewählt, wo man im Gasthause des Herrn Guido Landgraf einige Stunden mu dem Militärverein zu Fallen verleben will. * Oberlungwitz, 11. Dez. Die Moul- und Klauenseuche ist unter dein Vichbeslande des Hausgrundstückes Orrslisteu Nr. 497 B. ausgebrochen. Auf die amtliche Bekanntma chung in der vorliegenden Nummer sei beson ders hingewiesen. * Chemultz, 11. Dez. Zi dem schon gestern gemeldeten erschütternden Familiendrama, das sich in der Nacht zum Donnerstag in einem Hause rn der WittgenSdorfer Straße, Octsteil Borna, abspielte, teilt das „Chemn. Tgbl." noch folgende Einzelheiten mit: Der in Frauendorf ansässige Tischlermeister Oskar Saupe besuchte am Mittwoch mittag mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern im Alter von 7, 6 und 5 Jahren seinen im erwähnten Hause wohnhaften Schwager und blieb auch mit seiner Familie bei diesem über Nacht. Da am Donnerstag früh die Familie Saupe nichts von sich hören ließ, wurde von den Hausbewohnern die dieser Familie zugewiesene Stube geöffnet. Es bot sich nun dem Auge ein schreckliches Bild. Saupe und seine drei Kinder waren tot, während die verchel. Saupe noch Lebenszeichen von sich gab. Bei der Frau hatte die sofortige Anwendung von Sauerstoff Erfolg und wurde sie noch lebend, aber ohne Besinnung, in das Krankenhaus ge bracht. Saupe hatte sich erhängt, während bei der Ehefrau und den Kindern Vergiftung vorlag Saupe, der in guten Verhältnissen gelebt haben soll, war zur Fahne cinberufcn, krankheitshalber aber seit einigen Wochen beurlaubt worden. Die verehel. Saupe soll sehr nervenleidend gewesen sein. Depeschen vom 11. Dezember. Sie Seeschlacht bei den Jaldlandsinseln. Berlin. Zu der Trauerkunde, die uns von unserer Marine übermittelt wurde, äu ßern sich die hiesigen Morgenblätter wie folgt: Die „Kreuzzeitung" schreibt: Zu den herrlichen Siegestaten des deutschen Geschwaders an der chilenischen Küste wird diese Trauerbotschaft im deutschen Vaterland doppelt schmerzlich empfun den werden. Wir beklagen den Verlust dreier leistungsfähiger Schiffe, nicht minder aber den ihrer heldenmütigen Besatzung, von der nur ein Teil dem Tode entgangen sein dürste. So zieht unmittelbar vor dem Christfest wieder Trauer in manches deutsche Haus. Daß srü- her oder später mit diesem Verlust gerechnet werden mußte, konnte sich lein nüchtern Urtei lender verhehlen. Unsere Auslandskreuzer stan den nun einmal bei der gewaltigen maritimen Uebermacht unserer Gegner aus verlorenem Po pen. Sie haben ihre Pflicht macker erfüllt und das Vaterland wird ihrer nie vergessen. — Die „Deutsche Tageszeitung" bemerkt: Für eine L>cemacht mit den geographischen Verhält nissen Deutschlands, welches keine überseeischen Stützpunkte besitzt und dabei alle großen See mächte zu Feinden hat, ist ein erfolgreicher Kreuzerkrieg eine Unmöglichkeit. Ruhm und Ehre dem Andenken und kriegerischen Wirken unserer Schiffe. Auf den Verlauf des Krie ges hat ihr Untergang ebensowenig Einfluß wie ihr Erfolg es hatte. — Der „Berliner Lo- talanzeiger" äußert sich: Wie zur Vernichtung der einen „Emden" haben sich auch in diesem Fall wieder die verschiedensten Nationen, mit denen wir Krieg führen, zusammengetan, und nicht weniger als 38 Schiffe auf sie geglaubt oufbieten zu müssen, um unserer 5 Kreuzer Herr zu werden. Die deutsche Hochseeflotte wird, wenn der Ruf an sie ergeht, hinter den» steinen Kreuzergeschwader nicht zurückbleiben und dann wird letzten Endes der Gewinn doch schwerer wiegen als die Verluste. Doch zur Stunde gebührt es sich, vor allem der Tapfe ren zu gedenken, die ihr Leben für uns ge opfert haben. Sie haben unvergeßliche Lor beeren geerntet. Die Erinnerung an sie wird in alle Zukunft nicht vergehen. — Die „Voss. Ztg." meint: Der Jubel in England wird groß sein, doch ist dieser Triumph billig. Es han delt sich um einen Erfolg, der nur durch die Uebermacht erzielt wurde. In unserer Trauer über den Verlust so vieler tapferer Männer mischt sich das Gefühl der Bewunderung für ihre Heldentaten. Für uns werden diese Opfer nur ein neuer Ansporn sein in diesem Krieg, den wir gegen eine ganze Welt zu füh ren haben. Amsterdam. Ueber die Seeschlacht bei den Falklandsinseln wird nach englischen Angaben von dem Londoner Korrespondenten des „Tele- graas" noch gemeldet: Schon seit einigen Tagen hörte man, daß die deutschen Kreuzer in die Enge getrieben seien und daß sie sich vermutlich in der Nähe des Kap Horn aufhaltrn. Als sie gestern das Kap Horn umfuhren, begegneten sie dem englischen Geschwader. Man glaubt, daß die „Scharnhorst" mit der gesamten Besatzung untergegangcn ist, während von der Besatzung der „Gneisenau" und „Leipzig" mehrere Mann gereitet wurden. Loudvu. (Spezialtelegramm der Telcgraphcn- Union) Die englischen Blätter bringen vorläufig erst noch wenig Einzelheiten über die Seeschlacht bei den Falklandsinseln. Sowohl die „Times" wie die „Daily Mail" drücken die Ansicht aus, daß im Gegensatz zu dem Siege bei Coronel, wo die Deutschen siegreich waren, diesmal die Engländer die Ueberlegenheit hatten. Die Ge samtpresse bringt in ihren Leitartikeln den Lebens lauf des die Seeschlacht befehligenden Admirals Slurdee Friderik, der in der letzten Flottenliste noch als Chef des Admiralstabes geführt wurde, inzwischen unter großer Heimlichkeit aber zum Chef des Geschwaders ernannt worden war, das jetzt den Sieg errungen hat Die Blätter erklären, der Sieg sei durch keinen Zufall ge wonnen worden, sondern er sei das Ergebnis eines großzügig ungelegten strategischen Planes. London. (Indirektes Speziattelegramm der Tclegraphen-Umon.) Nach einem Bericht des Reuter-Bureaus soll die Seeschlacht bei den FalklandS-Jnseln mit Zwischenpausen 5 Stunden gedauert haben. „Scharnhorst" war nach drei stündigem Kampfe und „Gneisenau" 2 Stunden später gesunken. Weiter heißt cs, daß in der Seeschlacht kein einziges englisches Schiff verloren gegangen seui soll. Aus dieser Fassung, die wohl mit Absicht gewählt worden ist, lcuchiet yindurch, daß auch das verbündete Geschwader Verluste, wenn auch nicht den eines englischen Sch ffes, zu beklagen hatte. Ncwyorl. (Spezial-Telegramm der Tclc- g aphen-Union.) Die amerikanischen Blätter be sprechen in ihren Leitartikeln die Seeschlacht der den Falklands-Jnscln. Vorläufig erklären sie, baS Gefecht sei das bedeutendste Gefecht im bis herigen Verlaufe des Seekrieges. Berlin. Die „Tägliche Rundschau" mel det: Nach Londoner Privalmeldungen über wies die britische Regierung dein portugiesischen Staat einen Vorschuß von 600 Millionen zm Durchführung der portugiesischen Mobilisation, deren Kosten das portugiesische Parlament ab gelehnt (!) hatte. Berlin. Die „Voss. Zig." berichtet laut „Nowoje Wremja": Aus den Sammlungen des Ossolinski-Museums in Lemberg find 1034 Ge mälde, 24 000 Radierungen, 5000 Autographc und eine Anzahl kostbarer Porträts und Ent würfe nach Petersburg gebracht worden. Hannover. Der Oberpräsident der Provinz Hannover hat laut „Hannoverschen Courier" durch einen Erlaß die Landräie ersucht, bei den Landwirten, die Kartoffeln zurückhalten, diese mit Beschlag zu belegen Bafel. Laut Meldung italienischer Blätter ist der kommandierende General eines sibirischen Armeekorps, Scheidemann, bei Lodz tödlich ver wundet worden. Basel. Die Kriegsausgaben Rußlands bis zum 1. Dezember betragen nach Blättermeldungen 6047 Millionen Rubel. Amsterdam. Die „Times" meldet aus Nord frankreich: Am Dienstag früh fielen deutsche Granaten in Veurne nieder. Sie waren auf den Bahnhof gerichtet. Obwohl die Entfernung der der Stadt zunächst stehenden Geschütze sieben Mellen betrug, trafen die Granaten einen Eisenbahnzug mit belgischen Verwundeten, von denen drei getötet wurden. Amsterdam. Der belgische Korrespondent dec „Tijd" meldet: Die neue große Schlacht an der User, die vorhergesagt wurde, hat noch nicht stattgefunden. Es sind dort in den letzten Tagen nur einige Gefechte von geringer Bedeutung ge liefert worden. Die Verwüstungen in Ipern
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)