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für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersvors, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüsienbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Nüsdorf, Lugau, Langmberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der »Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.60, bei Abholung in den Geichöftr- pellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10Pfg. Bestellungen n-hmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstaltrn und dir Landbriefträgrr ench-g^. A» eilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt". — Anzeigengebühr für die 6gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; kn Reklameteil dir Zeile-10 Pjg. Dir rgespaltene Zeile im amtlichen Teil 50 Pfg. 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Zu dem Christmärkte ist das Feilhalten mit anderen Waren, als den sogenannten Wochen markisgegenständen nur hiesigen Einwohnern und mit Chnstbäumen nur denjenigen Personen gestattet, die sich Über den rechtmäßigen Erwerb der Bäume durch abgestempelte Bescheinigung der Octsbehörden, wo die Bäume gekauft sind, ausweisen können. Hohenstein-Ernstthal, am 11. D zcmber 1914. Der Stadtrat. Maul- und Klauenseuche. Unter dem Viehbestände des Gehöftes OrtSl.-Nr. 497 8 ist heute die Maul- und Klauen seuche amtlich fcstgestellt worden. Der Sperrbezirk umfaßt die Grundstücke Octsl.-Nr. 96 (Erlbacher Straße) bis 225 und OrLl.-Nr 463 (Nutzunger Straße) bis 522 (P^ststraße). Die übrigen in der hiesigen Gemeinde gelegenen bebauten und unbebauten Grundstücke bilden das Beobachtungsgebiet. Für den Sperrbezirk gelten hauptsächlich folgende Bestimmungen: Sämtliche Hunde sind festzulegen, an der Leine zu führen oder anzuschirren (Zughunde). Die Verwendung von Jagdhunden bei der Jagd kann auf Ansuchen gestattet werden. 2. Schlächtern, Viehkastrierern sowie Händlern und anderen Peisonen, die gewerbsmäßig in Ställen verkehren, ferner Personen, die ein G werbe im Umherziehen auSüven, ist das Betreten aller Ställe und' sonstiger Standorte von Klaucnvieh im Sperrbezirke, desgleichen der Eintritt in die Seuchengehöfte verboten. In besonders dringlichen Fällen kann die Polizeibehörde Ausnahmen zulasten. 3. Dünger und Jauche von Klauenvieh, ferner Gerätschaften und Gegenstände aller Act, die mit solchem Vieh in Berührung gekommen sind, dürfen aus dem Sperrbezirke nur mit polizei licher Erlaubnis unter den polizeilich anzuordnenden Vorsichtsmaßregeln ausgeführt werden. 4. Die Einfuhr von Klaucnvieh in den Sperrbezirk sowie das Durchtreiben von solchem Vieh durch den Bezirk ist verboten. Dem durchtreibenden Klauenvieh ist das Durchfahren mit Wieder käuergespannen gleichzustellen. Die Einfuhr von Klauenvich zur sofortigen Schlachtung, im Falle eines besonderen wirtschaftlichen Bedürfnisses auch zu Nutz- oder Zuchrzw.cken, kann gestattet werden. Für das Beobachtungsgebiet kommen nachstehende Bestimmungen in Frage: ») Aus dem BeobachiungSgebiete darf Kianenvieh ohne polizeiliche Genehmigung nicht ent fernt werden. Auch ist das Durchtreiben von Klauenvieh und oaS Durchfahren mit fremden Wiederkäuergespannen verboten. b) Die Ausfuhr von Klauenvieh zu Nutz- oder Zuchtzwecken darf nur mit Genehmigung der höheren Polizeibehörde gestattet werden. e) Die Ausfuhr von Klauenvieh zum Zwecke der Schlachtung kann gestattet werden, wenn die frühestens 48 Stunden vor dem Abgang der Tiere vorzunehmende tierärztliche Untersuchung ergibt, daß der gesamte Viehbestand des Gehöftes noch seuchenfrei ist. Oberlungwitz, den 10. Dezember 1914 DerGemeindevorstand. Schulanmeldung in Gersdorf. Die Anmeldung der Ostern 1915 schulpflichtigen Kinder, also der vom 1. Juli 1908 bis 31. März 1909 geborenen, ist für die Knaben von Untergersdorf (bis mit Wiststraße) den 18., für die Mädchen den 19. Dezember, für die Knaben Obergersdorfs den 21., für die Mädchen den 22. Dezember 2 — 4 Uhr im Schulsaale nur durch Erwachsene zu bewirken. Es köuncn bei vorhandener Reife auch solche Kinder angemeldet werden, die bis zum 30. Juni 1909 geboren sind. Bcizubringen: Impfschein und 20 Pfg. in die Schulkasse für alle Kinder, standcsamtl. Ge burtsurkunde mit Tausvermerk für die auswärts Geborenen. Hausnummer! Gersdorf, den 9. Dezember 1914. Die Ortsschulinspektion. Pfeifer, Schuldirektor. Gersdorf Die Mannschaften des unausgebildeten Landsturms können militärische Ausbildung erhalten, wenn sie sich Montag, den 14. Dezember, V«S Uhr abends, in der Schulturnhallc meldcn. Regelmäßiger Besuch der Hebungen wird in die Stammrolle ein getragen. Gersdorf, den 10. Dezember 1914 Der Vorstand der militärischen Ausbildung. An MmS „Scharnhorst", „Gneiscnan" und „LeW," gesMen. (W.T. V) Berlin, 10 Dez. (Amtlich.) Laut einer amtlichen Reuter-Meldung aus London ist unser Kceuzergeschwader am 8. Dezember 7 Uhr 30 Minuten morgens in der Nähe der Falklands- inseln von einem englischen Geschwader unter dem Kommando des Vizeadmirals Sturdee ge sichtet und angegriffen worden. Nach der gleichen Meldung sind in dem Gefecht S. M. Schiffe „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Leipzig" ge sunken. Zwei Kohlendampfer sind in Feindes hand gefallen. S. M. Schiffen „DreSdcu" und „Rkrnberß" gelang eS, zu enttomme«, sie werden angeblich verfolgt. Unsere Verluste scheinen schwer zu sein. Eine Anzahl Ueberlebender der gesunkenen Schiffe wurde gerettet. Ueber die Stärke des Gegners, dessen Verluste gering sein sollen, enthalten die englischen Meldungen nichts. Der Chef des Admiralstabes der Marine: Pohl. Eine WRrliche deiiM NarWm. (W. T. B.) Berlin, 10. Dez. Unser Kceuzergeschwader, bestehend aus den Schiffen I „Scharnhorst", „Gneiscnan", „Leipzig", „Drcs- den" und „Nürnberg", batte seinerzeit, ^iach der Schlacht von Coronel, den Hasen von ^an- tiago de Chile aufgesucht, denselben aber nach ! noch nicht 24 Stunden mit unbestimmtem V» stimmungsort wieder verlassen. Vielleicht ging es nach Süden, um nach den englischen Kreu zern „Canopus" und „Glasgow" zu suchen. Inzwischen war, wie aus englischen Zeitungs- i Meldungen hervorgeht, ein sehr starkes engli sches Geschwader — genannt wurde die Stärke von 38 Schiffen — ausgesandt worden, um unser Kreuzergeschwader aufzufuchen und zu vernichten. Wie aus der anltlichen Meldung hervorgeht, hat das englische Geschwader un ter dem Kommando des Vizeadmirals Sturdee in der Nähe der Falklandinseln, die an der Ostküste Südamerikas (nördlich vom Kap Horn) liegen, unsere Kreuzer gestellt. Die Angabe, daß zwei Kohlendampfer in Feindeshand ge- fallen sind, läßt vermuten, daß unsere Schisse unter dein Schutze der Inseln Kohlen über nommen haben oder mit der Uebernahme be- - schäftigt waren. Nach vorliegenden englischen ! Meldungen soll das Flaggschiff des Vizeadmi- ? rals Grafen Spee, „Scharnhorst", das Feuer ! eröffnet haben. Ueber den daraus folgenden Kampf ist noch nichts bekannt, doch hat man Grund anzunehmen, daß „Scharnhorst", „Gnei- senau" und „Leipzig" gesunken sind, während ' es „Dresden" und „Nürnberg" gelang, zu ent- § kommen. Ueber die englischen Verluste ist nichts bekannt und es ist kaum anzunehmen, daß von englischer Seite genauere Angaben 'über den Verlauf des Zusammenstoßes und über die Zusammensetzung des englischen Ge schwaders werden gemacht werden. Man darf aber nicht vergessen, daß unser Geschwader sich seit etwa vier Monaten auf hoher See befin det, daß es, ohne von Kabeln oder anderen Verständigungsmitteln Gebrauch machen zu kön nen, sich vereinigte zu einem schweren Schlag gegen die feindliche Flotte. Kein schüt - zender Hafen stand ihm zu Gebote zur Vornahme der notwendigsten Reparaturen, kein Dock zur Reinigung des Ichiffbodens. Trotz dem gelang es viele Monate hindurch, den nö tigen Vorrat von Kohlen und Priviant an Bord zu nehmen, ohne in Feindeshand zu fal len. Ueber das Schicksal der Besat zung liegen Nachrichten nicht vor. Unsere Verluste scheinen schwer zu sein. „Scharnhorst" und „Gneisenau" hatten eine Besatzung von ungefähr je 700, „Leipzig" von etwa 350 Mann. Auf der „Nürnberg" und „Dresden" befinden sich je 400 Mann. Rotterdam, 10. Dez. Ueber den Her gang der Seeschlacht bei den Falklands-Inseln werden, wie der Spezialkorrespoudent der Te- tegraphenunion meldet, aus London solgendo Einzelheiten berichtet: Das deutsche Geschwa der, bestehend aus „Gneisenau", „Scharnhorst", „Nürnberg", „Dresden" und „Leipzig", fuhr nicht in geschlossener Linie hinter dem führen den Flaggschiff „Scharnhorst". Sobald jedoch der Feind in Sicht war, wurde die Gefechtsli nie mit Ostkurs formiert, um freie Bahn zu haben. Durch die überlegenen feindlichen Streit kräfte wurde die „Scharnhorst" jedoch von der „Gneisenau", die etwas zurückblieb, getrennt und beide Schiffe sodann durch die feindliche Uebermacht außer Gefecht gesetzt. Die kleinen! Kreuzer „Leipzig", „Dresden" und „Nürnberg" versuchten dann unter Entwicklung der größten Geschwindigkeit zu entkommen, doch wurde „Leipzig" vom Feinde abgeschnitten und ver nichtet. ZU Weste« setzen die Franzosen ihre ganze Kraft daran, uns an der völligen Einnahme des für das Schicksal Verduns so hoch bedeutsamen Argon- ner Waldes zu hindern. Am östlichen Rande des waldigen Berggebietes, in der Gegend von Vauquois Boureuilles, unternahmen sie auw nach dem jüngsten Berichte unseres Großen Hauptquartiers wieder erneute verzweifelte An griffe. Aber auch diese Angriffe kamen nicht vorwärts, sondern erstarben im Feuer unserer Artillerie, wobei der Feind große Verluste er litt. Die ungewöhnliche Wendung, der „An griff erstarb unter dem Feuer unserer Artillerie" weist darauf hin, daß dessen Abweisung von vernichtender Wirkung gewesen ist. Bei Souain, das zwischen Reims und den Argonnen, west lich der Aisne gelegen ist, beschränkte sich der Feind auf heftiges Artilleriefeuer, das keinen Schaden angerichtet zu haben scheint. Der jüngste amtliche Bericht Joffres ist ausfallend kleinlaut und gesteht einen Gelände gewinn der Deutschen im Argonner Walde zu. Zwischen Kriegsminister Millerand und dem französisch-englischen Hauptquartier besteht nach Pariser über Gens eingetrvffenen Meldungen Meinungsverschiedenheit wegen des ausgescho benen Vorstoßes längs der ganzen Front. Joff re hält eine große Aktion immer noch für be denklich, Millerand vertritt die gegenteilige An schauung. Die hierfür angeführten Beweggrün de beruhen auf absolut falschen Erkundigungen über die jüngsten deutschen Truppenbewegun gen und über die Hilfsquellen zu stetigen Er gänzung des deutschen Kriegsmaterials. Mil lerand will einen großen Wurf wagen, weil er mit den UeberwinterungAporbereitungen im Rückstände ist. Aus Armeekreisen und von ärztlichen Autoritäten werden ernste Beschwer den gegen die Fortdauer der Methoden erho ben, die namentlich unter den Truppenteilen von geringerer Widerstandsfähigkeit furchtbar verheerend wirken. Eine heftige Beschießung der belgischen Kiiste durch ein englisches Kreuzergeschwader hat nach Meldungen von der holländischen Küste stattge funden; es sollte offenbar das Vorrllcken der Deutschen auf Nieuport verhindern. Nach fran zösischen Meldungen tobt ein heftiger Kampf an der Merlinie. Die Schlacht wurde am Sonnabend abend von den Deutschen eröffnet, die einen heftigen Angriff auf Apern machten. Ueber den Verlaus des Kampfes liegen nur englische Nachrichten vor. Zusammenstöße in den Laufgräben. Die Londoner „Daily Mail" meldet aus - Paris: Ward Price schreibt über das Leben an der Front: Manchmal werden die Laufgrä ben so weit vorgetrieben, das; die Mineurs aufeinanderstoßen, dann kommt es in den Tun neln zum Kampf Mann gegen Mann. Ein französischer Offizier erzählte, daß sie einmal in den Laufgräben eine Zeitung mit ungünsti gen Nachrichten für die Deutschen aus Flan dern erhielten. Die Franzosen wickelten sie um einen Stein und schleuderten sie in die deutschen Laufgräben. Ein halbes Dutzend Stimmen riesen laut: „Danke scbön!" Einer in den Laufgräben übersetzte die Meldung. Dann hörte man die Deutschen fluchen. Plötz lich erhob sich in den Gräben etwas Weißes, es war ein Stück altes Hemd mit der In schrift: „Hier 100 000 Russen Prisonnicrs!" Beide Parteien waren für den Rest des Tages verärgert. Die Deutschen machten ihrem Un willen in der Nacht durch einen Steinhagel Lust. Weihnachtsgeschenke, Knnonen nnd Gefangene. Aus Herbesthal wird gemeldet: Drei lange Güterzüge kamen mit Weihnachtsgeschenken bier auf dem Wege nach der deutschen Front in Nordfrankreich durch. Gleichzeitig kamen 12 Kanonen an, die durch die Deutschen im Ar gonner Walde erobert wurden. Auch 380 eng lische und französische Kriegsgefangene von der Äser kamen hier durch, die sämtlich sehr heruntergekommen aussahen. Der Brand von Ostende bestätigt sich nicht. Zu dem Kampfe in Flandern wird der „Voss- Ztg." gemeldet, die Nachricht von dem Brande Ostendes bestätige sich nicht. Der Re gen gestalte, wie eS Hecht, die künstliche Ueber- schwemmung noch schrecklicher. Weitere Erfolge im Osten. Während unsere Truppen nach dem bedeu tungsvollen Durchbruch durch die russische Front nach der siegreichen Schlacht von Lodz ihre An griffe auf den geflüchteten Feind sortsetzen, der östlich des kleinen Flusses Miazga noch einmal eine befestigte Stellung zu beziehen vermochte, haben wir nördlich, also auf dem rechten Ufer der Weichsel, einen neuen Erfolg davongetra-