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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191412088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 5/6 in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-08
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.12.1914
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rend der letzten ordentlichen Landtagstagung war von der Zweiten Kammer am 6 Mai d. I. die Summe von ei, er Million Mark als eiste Raie zu dem Bau einer vollspurigen Nebenbahn von Wurzen nach E lei,bürg bewilligt worden. Die Erste Kammer Halle diesem Beschlusse zugcstimmt. Damit war ein aller Wunsch der Anlieger der Bahnstrecke Glauchau—Wurzen erfüllt, denn nun besteht die Aussicht, daß sie bald deu lange ge wünschten unmiltelvaren Anschluß an da« preu ßische Eisenbahnnetz erhallen. * — Bezug von Strickwolle. An arbeitslose Frauen und Mädchen des Handels tammerbezirks soll Wolle zum Stricken von Soldatenstrümpfen ausgegeben werden. Fir men, die in der Lage sind, Strickwolle zu lie fern, werden ersucht, dies der Handelskammer Chemnitz anzuzeigen. * — P o st p a k e t e für das Aus land. Nach verschiedentlichen Wahrnehmun gen macht die Handelskammer Chemnitz wie derholt darauf aufmerksam, daß es unstatthaft ist, Postpaketen außer Geschäftspapieren schrift liche Mitteilungen beizupacken. * Hohenstein-Ernstthal, 7. Dez. Der von der Landsmannschaft „Laetitia" am Sonn abend im Saale des „Logenhauses" abgehalte ne Wohltätigkeitsabend zum Besten des Roten Kreuzes erfreute sich eines zahlreichen Besu ches. Nach einem wohlgelungenen, vierhändig gespielten Klaviervortrag, den Frl. Pfefferkorn und Frl. Aderhold boten, gab Herr Ernst Lässig durch den Vortrag des Gedichtes „Für uns" das Thema, unter dem der Abend ste hen sollte. Im Mittelpunkt des ersten Teiles stand ein geistvoller Vortrag des Herrn Fritz Vollrath, in dem er England und unsere Flot te behandelte. An den Schlutzgedanken der Rede anknüpsend, sang Herr Nestler das mit großem Beifall aufgenommene Baritonsolo: „Seemannslos" und „Das Kriegsgebet 1914". Das „Flaggenlied" endete als allgemeiner Ge sang den ersten Teil. Durch den großartigen Vortrag eines Streichquartetts, „Der Traum des Kriegers vor der Schlacht", wurde zum zweiten Teil des Abends Ubergeleitet. Frl. Kalich gab in ihrem gut gelungenen Sopran- soto „Unsere Jungens" ein Bild vom Geiste unserer Krieger. Kriegserlebnisse zu schildern, hatte sich Herr Kurt Schneider, ehemaliger Einjährig-Gefreitcr im Infanterie-Regiment Nr. 104, zur Aufgabe gestellt. Mit anschau lichen, packenden Worten malte er den Zuhö rern heitere und ernste Bildchen aus dem Le ben unserer Feldgrauen. Mit einem Ausblick in die Zukunft schloß er unter donnerndem dreifachen Hurra für unseren Kaiser. Hierauf trug Herr Lässig das von Herrn Vollrath ver faßte Gedicht: „Der erste Sturmangriff auf Tsingtau" vor. Das Niederländische Dcmkgc- bet schloß den erbebenden Abend- Nachdem Herr Kommerzienrat Pfefferkorn noch in einem dreifachen Hoch unserer Krieger gedacht hatte, schied man mit allgemein hoher Befriedigung. * — 2. B e z i r k s s ch u l e. Angemcldet für Ostern 1915 wurden 143 Kinder,, das sind 17 mehr als im Vorjahre. * — Die F ü r st l i ch Reußische Medaille in Gold mit Schwertern wurde für Verdienste im Kriege dem Direktor der Waimarer Filiale der Gothaer Privatbank, Herrn Richard Bohne, verliehen. Herr Bohne, der gegenwärtig als Offizierstellvertreter dein Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 32 angehört, ist ein Sohn des verstorbenen Herrn Webwa renfabrikanten Hermann Bohne hier. *— Aus dem Vereinsleben. Der Militärverein I hielt gestern im „Bad Emstthal" in schlichter Weise sein diesjähriges Stiftungsfest mit Auszahlung der Spargelder ab, zu dem sich die Mitglieder mit Frauen zahlreich eingefunden hatten. Herr Ehrenvorsitzender August Weise hielt eine packende Ansprache, wobei er auch der im Felde stehenden Kameraden gedachte. Fermr war eS dem Verein vergönnt, ein treues Mit glied, Herrn Meyer in Potschappel, für 25jährige Mitgliedschaft auszuzeichnen. Den Abend ver schönten noch Ansprachen, sowie Darbietunzen der Gesangsabteilung. — Die Teschin-Schieß- gesellschaft beschloß in ihrer gestrigen Versamm lung, wegen des Krieges in diesem Jahre von einer Neuwahl des Vorstandes abzusehen und den im Felde stehenden Mitgliedern eine weitere Liebesgabensendung aus der Vereinskaffe zugehen zu lassen. ff. Gersdorf, 7. Dez. Zu dein gestern im Saale des „Blauen Stern" stattgefundenen Familienabend des Frauenvereins hatten sich, wie auch bei den früheren Veranstaltungen des Vereins, zahlreiche Besucher eingefunden. Nach dem herzlichen Willkommengruß, den Herr Pfar rer Böttger entbot, und nach verschiedenen Männerchören, die die Gesangvereine „Arion" und „Liederkranz" unter Leitung des Herrn Kantor Hohlfeld zum Vortrag brachten, gab Herr Kandidat Teichert aus Chemnitz seine Kriegserlcbnisse zum besten. Der Vortragende hatte den Feldzug als Einjährig-Gefreiter im Infanterie-Regiment Nr. 104 mitgcmacht. Sei ne Erzählungen waren deshalb, da auch aus unserem Orte zahlreiche Krieger diesem Regi ment angchörcn, besonders interessant. Herr Teichert plauderte in natürlicher, ungezwunge ner Weise über die Fahrt des Regiments nach der Grenze und schilderte die äußerliche wie die seelische Stimmung, die das Herz eines Sol daten bei dem Gang nach den Schlachtfeldern bewegt. Neben meist ernsten Episoden, die der Vortragende wiedergab, vermißte man aber auch nicht heitere Erlebnisse, die ein Feldzug ob und zu mit sich bringt. Die im weiteren Verlaufe des Abends gebotenen Lichtbilder wa ren, obwohl sie Ansichten aus dem 70er Krie ge brachten, gleichfalls interessant. Aber eine noch interessantere und erfreuliche Mitteilung machte Herr Schuldirektor Pfeifer gegen Ende Ei« -«MeiseM Erfolg i« Nordpolen durch das reichisch-ungarischer und deutscher Kräfte in Gegend südwestlich Piotrkow Oberste Heeresleitung vereitelt. dene verwandele. Herr Pfarrer Böttger (Amtlich.) Seenplatte aus Südpolen ihren bedrängten wurden durch die Angriffe öfter- los sehr groß. Versuche der Russen, Armeen im Norden zu Hilfe zu kommen, Depeschen vom 7. Dezember. Zurückwerfen der nördlich, westlich und südwestlich der Stadt stehenden starken russischen Kräfte einen durchgreifenden Erfolg errungen. Lodz ist in unserem Besitz. Die Ergebnisse der Schlacht lassen sich bei der Ausdehnung der Kampflinie noch nicht übersehen. Die russischen Verluste find Zweifel- Leuchtgas vergiftet. Der Grund zu der Tat ist unbekannt. Wien. Die rumänische Regierung hat sich veranlaßt gesehen, die im Auslande lebenden Rumänen, die in einem militärpflichtigen Ver hältnis stehen, einzuberufen, Zürich. Der Mailänder „Corriere della Sera" ist als Freund des Dreiverbandes über die Entwickelung der Lage auf dem Balkan beunruhigt. In Nisch bezeichnet man die Zer störung der Warthabrücke als verhängnisvoll für Serbien. In Rom ist man der Ansicht, daß ein eigentliches Serbenheer nicht mehr existiert. Genf. Die Petersburger Telegraphenagen tur meldet aus Schanghai: Die chinesischen Truppen wurden aus der Provinz Schantung zurückgezogen, um kriegerischen Konflikten mit Japan auszuweichen. Japan erkennt dafür in einer Staatsakte die Integrität des chinesischen Staates an. Paris. Die Lage an der elsässisch-lothrin gischen Grenze wird hier aufmerksam verfolgt. Das „Bulletin del' Armee" erkennt an, daß dort die französische Offensive im August schlecht war, immerhin als Vorspiel zur Verteidigung von Nancy und Verdun durch den General Castelnau notwendig gewesen sei, die im üb rigen dem französischen Heere erlaubt hätte, zurückzugehen. Man vermutet, daß die erneu- te Tätigkeit dort einen Versuch darstellt, den deutschen linken Flügel zu unifassen, um Ver schiebungen herbeizuführen und dann die ent blößten Stellen anzuqreifen. Auf einen russi schen Sieg, der die Deutschen zu einem star ken Truppentransport nach dem Osten zwingt, scheinen die Franzosen nicht mehr zu warten. Ein als Journalist tätiger Offizier, der jüngst den General Joffre im Hauptquartier zu Ro- milly an der Seine besuchte, berichtete, daß Joffre auf die Bemerkung, die Deutschen müß ten doch bald ihre Linie im Westen wegen der russischen Siege schwächen, antwortete: Ich bin wirklich nicht darauf versessen, daß sic ihre Linie einbüßen. Die Russen werden nicht schnell Vorrücken und ich werde mit denen, die mir gegenüberstehen, fertig. Mailand. „Corriere" erfährt aus Bordeaux: In einem Bericht des Marineministeriums über SchiffSoverationen wird hervorgehoben, daß die Jagd auf da? deutsche Unterseeboot „U 21" im Kanal erfolglos blieb. ES brachte, wie berichtet, am 23. November den englischen Dampfer „Malachite" zum Sinken. Zwei Torpedoflottillen wurden zur Verfolgung deS Unterseebootes aus geschickt, das sie am 25. entdeckten und das auf einen seiner Verfolger drei Torpedos schleuderte. Am 26. November erschien „U 21" beim Kap Antifer, nördlich von Le Havre, wo eS den eng lischen Dampfer „Primo" zum S'nken brachte. Am 29. November erschien „U 21" wieder in der Nähe von Kap Antifer, schleuderte ein Torpedo auf ein Torpedoboot und verschwand in der Richtung nach Norden. Mailand. Nach einer Meldung des Ma drider „Jmparzial" sind die Städte Mekined und Morusch von den aufständischen marok kanischen Muselmanen besetzt worden, die die Franzosen gezwungen haben, sich nach Norden zurllckzuziehen. Kopenhagen. Au« Paris kommt die Nach richt, daß der bekannte Flieger Brindejonc kriegs gefangen nach Deutschland gebracht wurde. Christiani«. Der russische Generalstabsbericht vom Sonntag lautet: Die auf der Front bei Lowicz, besonders bei Lodz und auf der Land straße vom Westen nach Petrikow stattfindenden erbitterten Kämpfe werden fortgesetzt. Russische Panzerautomobile sind am 4. Dezember auf der Landstraße Pohanitz und Dask unter dem Schutze der Dunkelheit tief in eine starke feind- iche Abteilung gedrungen und haben ibr durch Beschießen mit Maschinengewehren und Kanonen große Verluste beigebracht. Von dem Teil der Front sind keine besonderen Veränderungen zu melden. Petersburg. Im Kadettenkorps wütet der Typhus. Die eine Hälfte der Kadetten, die vor hrer Beförderung steht, ist krank oder bereit« gestorben. Madrid. Die Frage der Mobilmachung und )er äußeren Politik Portugals gaben Veranlassung zu stürmischer Debatte im Lissaboner Parlament. DaS gesamte Kabinett hat dem Präsidenten der Republik seine Demission gegeben. Der Präsident bemüht sich, ein neues sogenanntes nationales Ministerium zu bilden, das Führer aller Parteien umfassen soll. Die Verhaftung von Monarchisten dauert fort. Graf Mazuella wurde des Landes verwiesen. dankte in bewegten Worten. Er könne an die sem Jubeltag nicht jauchzen und jubeln, der Tag sei für ihn ein Bußtag. Man solle nicht zu ihm sprechen von dem Jubiläum, sondern zu Gott, um den Segen Gottes herabzuflehen, daß er, wenn auch nicht 25 Jahre, so doch wenigstens noch einige Jahre für die Gemein de wirken könne. Zum Schluß des Abends, der die erfreuliche Einnahme von 147 Mark erbrachte, entbot Herr Pfarrer Böttger die herz lichsten Weihnachtswünsche für die Gemeinde sowie das deutsche Volk und das unserer Ver bündeten. jH Gersdorf, 7. Dez. Eine recht nützli che Sparkasseneinrichtung besteht seit Jahren bei der hiesigen freiw. Feuerwebr. Die im Lacife des Jahres gesammelten Beträge gelan gen stets zur Weihnachtszeit an die Mitglieder zur Auszahlung, während die Zinsen dem Fonds zur Unterstützung bedürftiger Kainera den zufließen. Gestern wurden wieder ca. 3000 Mark zurückqezablt. Eine gleiche Einricbtung bestebt bei den hiesigen Militärvereinen „Kron prinz Albert" lind Militärvcrein .I, dem Turn verein 1, dem Rauchverein „Kohlendampf" und verschiedenen anderen Vereinen. Durch die Krieqswirren sind bei allen Vereinen die Be träge aeoen da« Vorjahr etwa« »nrückqeblieben. X Wüstenbrand, 7. Dez. Daß unsere Ge meinde von tiefem vaterländischen Geist erfüllt ist. da« bewies der aestriae Familienabend auf« neue, denn der geräumige Saal de« hiesigen Gasthof« war gefüllt bi« aus den letzten Blatz. Eingeleitet wurde der in allen Teilen woblae- lungene Abend durch einen non Frl. Friedrich aesprochenen Prolog, dessen tieferer Sinn in dem Grundgedanken givfelte: „Nie war Deutschland überwunden, wenn e« einig war!" Hiernach brachte unter Leitung de« Herrn Kantor Stadel mann der Thorgesanaverein zwei Lieder: „Hinan«, ach hinan«" und „Der Rekrut" gut zum Vor trag, diesen folgte der Männergesanqverein mit ebenfalls zwei schönen, zu Herzen gehenden Liedern: „Abschied vom Mütterlein" und ..Wie'« daheim war". Zur Verschönung de« Abend« trug nicht wenig Herr Alch au« Hohenstein- Ernstthal bei, der nach dm Gelängen de« Männergesangverein« zuerst da« Rode-Air nariä auf seiner Violine, begleitet auf dem Flügel durch Herrn Kantor Stadelmann, m-isterbast zu Gehör brachte. Dann xrat der hiesige „L'eder- kranz" unter der Leitung des Herrn Sebrer Rennert vor und bot die zwei prächtigen Lieder: „Morgenrot" und „Gebet während der Schlacht". Den Mittelpunkt de« Abend« bildete unstreitig die mit kernigen Worten an die Festversammlung gerichtete sinnreiche und fein durchdachte F-strede de« Herrn Lebrer Hiller au« Limbach. Er be tonte, daß bisher im Weltall da« Deutsche Reich durchweg der Amboß gewesen sei und es nun einmal Zeit würde, daß e« Hammer werde; e« müsse jetzt für jeden Deutschen der Rus erklingen: „Deutscher, rette dein Hau« !" In dielen schweren Tagen babe da« deutsche Volk seine Auferstehung, seine Wiedergeburt erlebt. „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not un« trennen und Gefabr", da« Gelöbnis sei allerorten abgelegt und Millionen und Mermillionen Stimmen haben diesen Treuschwur getan. Vor allem forderte Redner die Heranbildung und Ertüchtigung der Jugend, wozu sich jeder dazu Fähige in Dienst stellen müsse, dann werde es auch möglich sein, wie 1813 da« napoleonische Joch unter der geistigen Führung von Stein, Jahn und anderer Männer abgeschüttelt wurde, jetzt alle unsere Widersacher zu Boden zu ringen. Weltmacht sei daS Deutsche Reich geworden, deshalb seine vielen Neider, die es vernichten des Abends insofern, als er darauf hinwies, daß am Dienstag, den 8. Dezember, Herr Pfarrer Böttger sein 25jähriges Amts- und Ortsjubiläum feiern kann. Herr Schuldirektor Pfeifer streifte kurz die segensreiche Tätigkeit der Vorgänger des Herrn Pfarrer Böttger. Mit großer Treue habe Herr Pfarrer Böttger die Segensstiftungen seiner Vorgänger weiter gepflegt. Er habe aber außerdem noch den Jünglingsverein und den Jungsrauenverein ins Leben gerufen, er habe die christlichen Abende eingerichtet. Große und wertvolle Dienste ha be Herr Pfarrer Böttger aber vor allem auch den Schulen geleistet. Er nenne nur die kirch lichen Unterredungen mit den Fortbildungs schülern, wofür er ihm nicht genug danken kön ne. Neben dem Jungfrauen- und Jünglings verein, denen er ein Heim gründen konnte, ha be er sich aber auch in fürsorgender Weise der Kranken angenommen und den Alten habe er eine Bibelstunde geschaffen. In besonderem Maße habe Herr Pfarrer Böttger für die Schmückung des Inneren der Kirche gesorgt. Ihm sei es zu verdanken, daß das Gotteshaus eine von Meisterhänden geschaffene Orgel er hielt, ihm sei es auch zu verdanken, daß die Orgel einen ebenfalls meisterhaften Spieler be kam. Viele, meinte Herr Schuldirektor Pfei fer, werden sich vorstellen, daß es der Herr Pfarrer „am schönsten von allen habe." Aber man solle sich vorstellen, was für eine Verant wortung auf dem Seelsorger des Ortes liegt. Dieser Verantwortung sei sich Herr Pfarrer Böttger zu jeder Zeit bewußt gewesen. Es habe einen doch beruhigt, wenn man zum Pfarrhause gehen konnte in der Gewißheit, dort Trost und Ruhe zu finden. Das könnten wir sagen, daß wir einen treuen Seelsorger gehabt haben. Nach dem gemeinsamen Ge sang von „Ach bleib mit deinem Schutze" schloß Herr Schuldirektor Pfeifer: Gebe Gott, daß sich das 25jährige Silberreis in das gol- wollen. Leider sei unsere Jugend in ein ganz andere« Verhältnis zu den Alten getreten, wie die« vor etwa 30 Jahren der Fall gewesen ist. DaS ist ein Körnchen Wahrheit, daS Redner (W. T. B.) Großes Hauptquartier, 7. Dez., vormittags. Vom westlichen Kriegsschauplatz und dem östlich der masurischen liegen keine besonderen Nachrichten vor. In Nordpolea haben wir in langem Ringen um Lodz spekt vor Eltern, Lehrherren sei nicht mehr in dem Maße vorhanden als früher, die natürliche Bescheidenheit sei geschwunden. Das sei aller dings nur ein äußerliches Zeichen, das deutsche Volk sei im innersten Kern gesund, und das Heer sei eine gute Erziehungsanstalt hierzu. Auch die Mädchen seien in anderer Weise heran zubilden, als dies bisher zu beobachten gewesen ist. Der Jugend sei Gelegenheit zu geben zu fröh lichem Ergehen auf Spiel- und Turnplatz, damit das deutsche Volk in seinem innersten Wesen erstarke; werde dies zur Ausführung kommen, dann könne eS allen Feinden Trotz bieten. Unsere Jugend solle sich die englische Jugend zum Vorbilde nehmen, die nur den einen Gedanken von Kindheit an kenne: „Die Welt wird englisch." So werden wir dann sagen: „Die Welt wird deutsch." Reicher Beifall belohnte den Redner für den herrlichen Vortrag. Noch einmal boten die drei obengenannten Gesangvereine einige schöne Lieder, Herr Lehrer Schubert aus Grüna ebenfalls zwei Lieder, 4 Mitglieder der „Sänger lust" zwei Quartette und Herr Asch zwei Solis, die allseitig beifällige Aufnahme fanden. Bor dem allgemeinen Schlußgesang „Deutschland, Deutschland über alles" forderte Herr Kantor Stadelmann zu freiwilliger Spende auf, der überall entsprochen wurde. Der Ertrag durch den Eintrittspreis bezifferte sich auf etwa 66 Mark, sodaß der Gesamterlös wohl die Zahl 100 über steigen dürfte. ) ( MeiuSborf, 7. Dez. Für kühne Patrouillen ritte auf dem östlichen Kriegsschauplätze erhielt der Gefreite im Ulanen-Regiment Nr. 21 Herr Willy Veit das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Der tapfere Reiter ist ein Sohn des Herrn Ge meindevorstandes Veit hier. * Ursprung, 7. Dez. Die in den Jahren 1891 bis mit 1878 geborenen und in hiesigem Orte wohnenden Landsturmpflichttgen haben sich am Sonnabend, den 12. Dezember, vormittags 7 Uhr im Saale des Gasthauses „Jägerhaus" in Lugau zur Musterung zu stellen. * Erlbach-Kirchberg, 7. Dez. Die Musterung der in den Jahren 1891 bis 1878 geborenen hiesigen Landsturmpslichtigen findet Sonnabend, den 12. Dezember, vormittags 7 Uhr im Saale des Gasthauses „Jägerhaus" in Lugau statt. * Luga«, 7. Dez. Durch hereinbrechendes Gestein tödlich verletzt wurde am Freitag auf „Helena"-Schacht der Bergarbeiter Max Scheffler von hier. Er hinterläßt eine Frau mit 5 Kindern. * OelSuitz i. C, 6. Dez. Gestern nachmittag '/,3 Uhr ertönte der Ruf Feuer! Es brannte der Dachstuhl des Hauses des Bergarbeiters Wagner, Obere Hauptstraße 88. Schnell war die Feuerwehr zur Stelle. Von den Hausbe wohnern war bei Ausbruch des Feuers niemand anwesend. Die Entstehungsursache ist noch nicht bekannt. — Weiter brach in der Nacht zum Sonntag in der Scheune des Gutsbesitzers Bley Feuer aus. Dasselbe sprang auch auf die Scheune deS Nachbargrundstückes über, sodaß die beiden mit Erntevorräten gefüllten Gebäude eingeäschert wurden. Es dürfte Brandstiftung vorltzgen. — Der Rabattsparverein für OelSnitz i. E. und Umgebung hat aus Anlaß seines 10jährigen Bestehens beschlossen, dem Kriegs- Hilfsamt in Oelsnitz als Beitrag zu einer Spende für die Familien der im Felde weilenden Krieger den Betrag von 500 M. und den Gemeinden Niederwürschnitz und Hohndorf zu dem gleichen Zwecke einen Betrag von je 50 M. zu überweisen. * Döbel«, 6. Dez. Die hier in der Bahn hofstraße wohnende Frau M. verw. Wilke hat gegenwärtig acht Söhne im Felde. * Tre-de«, 6. Dez. Wie daS Ministerium des König!. Hauses amtlich bekannt gibt, ist der König am Freitag nach dem westlichen Kriegs schauplatz abgereist. * vad Elster, 6. Dez. Seit Kriegsbeginn stricken auch die Schulmädchen in Treuen Strümpfe für unsere im Felde stehenden Soldaten. Die erste Sendung wurde dem Roten Kreuz über mittelt, die zweite Sendung erhielten jedoch die im Felde stehenden Treuener. Die Mädchen haben in jedes Paar gefertigter Strümpfe einen Zettel angesteckt, aus dem zu ersehen war, wer der Verfertiger derselben war. Der Zufall wollte es nun, daß einer unserer Treuener Krieger daS Paar Strümpfe erhielt, das sein eigenes Töchter chen gestrickt hotte. Die Freude war natürlich groß, wie aus der daheim eingegangenen Nach richt zu ersehen war. ... Karlsruhe. Hier hat gestern derMilchhänd- den Eltern nicht vorenthalten konnte. Der Re- : ler Repp seine Frau und zwei Kinder durch
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