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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191412036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19141203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19141203
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-03
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.12.1914
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Ms an alle freudigen Geber zu wenden, um die nötigen Wittel fiir die Weihnachtsbescherung für die Verwundeten in den verschiedenen La zaretten die- Bezirkes aufzubringen. Da fast 1000 Verwundete zu beschenken sein werden, werden erhebliche Mittel gebraucht, und bittet der Zweigverein vom Roten Kreuz um allsei tige Unterstützung, die zmÄiesem Zwecke gewiß niemand verweigern wird. Jede, auch die kleinste Gabe, ist willkommen! *— Auskunft über Kriegsge- s a u g e n e. Um Zweifeln zu begegnen, wird daraus hingewiesen, daß Auskunft über Ange hörige der sächsischen Armee, die in Kriegsge fangenschaft geraten sind, nicht im Zentral- Nachweise-Bureau zu Berlin, sondern lediglich sm Nachweisebureau des sächsischen Kriegsun- nisteriums, Dresden-N., Königstraße 15, er teilt wird. Zu Anfragen sind nach Möglich keit die bei «jeder Postanstalt erhältlichen rosa Karten zu benützen. * — Fortsetzung der Kgl. Sächs. Landeslotterie. Die wegen des Krie ges unterbrüchene 166. Kgl. Sächs. Landeslot terie soll nunmehr fortgesetzt werden. Cs fin det statt die Ziehung 3. Klasse am 3. und 4. Februar 1915, die Ziehung 4. Klasse am 10. und 11. März 1915, die Ziehung 5. Klasse vom 7. bis mit 29. April 1915. Die in Aus gabe befindlichen Lose 3. Klasse und die Voll lose 166. Lotterie, behalten trotz abweichenden Aufdrucks der Ziehungstage ihre volle Gültig keit. * — DieLand Wirt schäft inSach- s e n. Der Jahresbericht über die Landwirt schaft im Königreich Sachsen für Vas Jahr 1913, den der Landeskulturrat soeben der Oes- sentlichkeit übergeben hat, bemerkt hinsichtlich der allgemeinen Lage der Landwirtschaft un seres engeren Vaterlandes in der Berichtszeit, daß zu deren Anfang infolge ungünstiger Win terwitterung die Aussichten wenig günstig wa- ren, daß aber später im "allgemeinen der Stand der Saaten befriedigte. Wenig erfreulich war in weiten Teilen des Landes das Erntewetter, so daß im Niederlande vielerorts das Getreide infolge der Nässe auswuchs. Das später rei sende Getreide, ebenso Grummet, Kartoffeln und die übrigen Hackfrüchte konnte demgegen über recht gut eingebracht werden. Der Ge samtausfall der Ernte und ein starker Rückgang der Getreidepreise in der zweiten Jahreshälfte verursachten, daß der Toialerlös aus dem Ge treidebau 1913 kaum als befriedigend ange sprochen werden konnte. Die Futterernte siel im Durchschnitt gut aüs und auch die Erträge an Rüben und Kartoffeln waren in den mei sten Gegenden des Landes zufriedenstellend, je doch gingen die Kartoffelpreise bedenklich zu rück. Erfreuliches wird von der Viehzucht be- richtet. Die in den Jahren 1911 und 1912 etwas gelichteten Bestände sind nicht nur völ lig ergänzt worden, sondern es hat auch eine namhafte Vermehrung der Stückzahl stattgesun- den. Besonders stark war die Zunahme bei den Schweinen, die sich auf 103 118 Stück oder 15 Prozent bezifferte. Der Bericht führt die ses Ergebnis als einen Beweis dafür an, daß in technischer Beziehung die sächsische Landwirt schaft noch keineswegs an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt ist, sondern sich recht wohl in der Lage befindet, im Zukunft weit größere Mengen von Nahrungsmitteln zu erzeugen, wenn sie nicht durch elementare Er eignisse am Weiterausbau ihrer Betriebe ge hemmt wird und die Produktionskosten durch die Marktpreise ihre Deckung und eine ange messene Verzinsung finden. Diese Feststellung ist im gegenwärtigen Augenblick, wo das deut sche Volk mehr denn je hinsichtlich seiner Volks- crnährung auf sich allein angewiesen ist, ein recht beruhigendes Moment. Die zweite Hälf te des Jahres 1913 brachte das vollständige Erlöschen der verheerenden Epidemie der Maul- und Klauenseuche der Rinder, aber Scheiden katarrh bei den Kühen sowie Schweineseuche und Schweinepest bildeten noch immer Hem mungen in der Viehzucht. Der Arbeitermarkt bot 1913 ein trauriges Bild. Infolge der schon damals- bestehenden österreichisch-russischen Spannung fehlte es stark an ausländischen Ar beitern, und es gelang auch nicht, inländische Kräfte im vermehrten Umfange für die Land wirtschaft cheranzuziehen. * Hohenstein-Ernstthal, 2. Dez. Die Zinsen der Gotthilf Heinrich von Schubert- schen Stiftung sollen am 31. Dezember an hiesige bedürftige Stadtkinder, die sich auf höheren Schulen befinden, zur Verteilung ge langen. Gesuche, denen die letzten Zensuren beizulegen sind, sind bis zum 15. Dezember an den Stadtrat einzureichen. * — Näh- undStrickabend ander 2. B e z i r k s s ch u l e. Der Schuldirektion sind weitere 234,50 Mk. in bar überwiesen worden, so daß etwa 80 Kindern aus Fami lien, wo der Vater im Felde steht, oder ar beitslos ist, eine Weihnachtsfreude bereitet wer den kann. Allen edlen Gebern herzinnigsten Dank! Gott vergelt's! Weitere Gaben werden dankbar entgegengenommen. (*) Oberlungwitz, 2. Dez. Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde der aus unserem Orte stammende Soldat Mann, Fah rer bei der Maschinengewehr-Kompagnie de» Infanterie-Regiment Nr. 181. Der Held hat- <e seiner Kompagnie unter großem feindlichen Kugelregen und Granatseuer Munition gebracht. Er war der einzige, dem dies gefährliche Un ternehmen gelang. Der Major heftete ihm für die todesmutige Tat selbst die hohe Auszeich- nung an die Brust. e. Oberlungwitz, 2. Dez. Wiederum hat ein hiesige«-Krieger den Heldentod fürs Vater land erlitten. !Äi den Käinpfen um Apem in den Tagen vom 8.-10. November fiel der aktiv im Infanterie-Regiment Nr. 105 dienen- d« Paul Löffler von hier, ein Sohn des Schuh- machermeisters Herrn Löffler. Von Anfang des Feldzuges an im Felde, hatte L. an zahl reichen harten Gefechten und Kämpfen teilge nommen, ohne dabei auch nur verwundet zu werden. Jetzt traf ihn nun bei den Kämpfen um Apern eine feindliche Kugel, die den Krie ger, tödlich getroffen, zur Erde sinken ließ. Ehre seinem Andenken! )( Oberlungwitz, 2. Dez. Der nächste der seit kurzem in unserem Orte eingerichteten Kriegsstrickabende findet morgen Donnerstag abends 8 Uhr im „Forsthause" statt. Bekannt lich hatte sich der erste Abend eines überaus zahlreichen Besuches zu erfreuen. Frauen und Mädchen sind zu dem morgigen Abend wieder herzlich eingeladen; Wolle zum Stricken ist vorhanden. ? v. Oberlungwitz, 2. Dez. Eine Kriegs fürsorge, die Nachahmung verdient, übt Herr Mecklenburg, Besitzer der Diamantschwarzfär- Herei von Oberlungwitz, aus. Schon seit Be ginn der Kriegswirren werden di? Frauen der dort beschäftigt gewesenen Feldzugstsilnehmer regelmäßig von ihm unterstützt, je nach der Zahl der Kinder, was an sich schon anzuer- tennen ist. In den letzten Tagtzn hat nun Herr M. allen bei ihm beschäftigten verheira teten Personen zwei Zentner Kartoffeln ge schenkt, die unverheirateten haben einen Zent ner erhalten. Dieses Verhalten können wir nur zur Nachahmung empfehlen. Auch die Firmen Louis Bahner und Wilhelm Bahner unterstützen schon seit Ausbruch des Krieges alle Frauen der bei ihnen beschäftigt gewesenen Jeldzugsteilnehmer, und zwar mit anerkennens werten Sätzen. Wie wir erfahren, sollen diese beiden Firmen außerdem den betreffenden Krie gern sehr viel Liebesgaben ins Feld schicken. Gersdorf, 2. Dez. In französischer Gefangenschaft verstorben ist der Soldat Alfred Uhlemann von hier. U. stand beim Ins.-Regt. Nr. 106 und wurde im Oktober bei einem Ge fecht verwundet. Ein deutscher Arzt, der niit gefangen ist, teilte dem Vater des Verstorbe nen, Herrn Louis Uhlemann, mit, daß sein Sohn trotz vieler Bemühungen der Acrzte nicht am Leben zu erhalten war. U. hinterläßt die Witwe und 2 Kinder. p. GerSdorf, 2. Dez. Auch in^dicsem Jabre wird unser Frauenverein wieder in dcrAdvcntS- zeit seinen Familienabend abhalten, er wird am 2. Adventssonntag im „Blauen Sleiu" statt- finden. Die Aufführungen werden dem Ernst der Zeit angcpaßt sein. Außer vale ländischen Gesängen, Lichtbildern und Deklamationen wird voraussichtlich ein Kriegsteilnehmer von seinen Erlebnissen im Felde berichten. Alt und jung >st Herz ichst eingcladen Ter Reingewinn komint zu einem edlen Zweck, unseren Arinen soll eine Weihnach sfreude bereitet werden. Darum wird ein Eintrittsgeld von wenigstens 20 Pfg. erhoben. p Gersoors, 2 Dez. Tie 7. Quittung der für unsere Krieger und deren Angehörige cingc- gangenen Liebesgaben ist veröffentlicht und kann an den Anschlagtafeln, am Rathaus nnd an der Pfarre eingrseheU werden. Wer seine Gabe darauf vermißt, wird herzlich gebeten, daS in der Pfarre zu melden. Es handelt sich aber nur um Gaben, die im November abgeticfert worden sind. Von unserem Hilfeausschuß sind an jeden Gersdvrfcr Soldaten Weihnachtspakete zum Ver sand gekommen, wollen nur hofsin, daß auch alle Pakete wirklich in die Hände unserer braven Soldaten gelangen. Wohl sind uns dadurch große Unkosten erwachsen, aber unsere Krieger sinds auch wert. Der Gabenstrom darf nicht oersi.chen, sonst können wir unsern Verpflichtungen unseren Kriegsteilnehmern gegenüber nicht nach kommen, und wir haben solche Verpflichtungen. Wenn unsere tapferen Soldaten für uns solche Opfer bringen, so müssen auch wir zu Opfern für sie bereit sein. ? Ger-dorf, 2. Dez. Das hiesige Lehrer kollegium zahlie für Dezember 187 Mark zur KriegSbeihilfe. Auß rdcm wurde jedem der 6 im Felde stehenden GrrSdmfer Lehrer ein Wcihnachtspäckchen gesandt. Unser lieber Herr Romrig konnte leider keins erhallen, da er ver wundet und vermißt ist. * Gersdorf, 2. Dez. Bei dec hiesigen Spar kasse wurden im Monat November 122 Einzah lungen im Betrage von 10 212,10 Mk. gelei stet, dagegen erfolgten 99 Rückzahlungen im Betrage von 12 131,68 Mk. Der Barbestand betrug am Schlüsse des Monates 3269,04 Mk. a. Meia»V»r^ 2. Dez. Dem Gefreiten Guts besitzer Otto Esche von hier, der beim Landwehr- Infanterie-Regiment 107 steht, wurde die bron zene Friedrich-August-Medaille mit Schwertern, am KriegSband zu tragen, verliehen. E. kämpft an der Ostgrenze. * Mittelbach, 2. Dez. Am 1. Adventssonntag wurde in unserem Orte ein Wohltätigkeitskonzert zum Besten bedürftiger Kriegsfcauen und Kinder derselben veranstaltet. Auch hier bewährte sich das Sprichwort: Einigkeit macht stark. Es be stehen hier fünf Vereine, die dabei mitwirktcn. Der Männergesangverein, der Arbeiterverein, der Verein Harmonie, der Ehorgelangverein, in dem eine große Anzahl Jungfrauen mitwirkten und der von Herrn Kirchschullehrer Schönherr geleitet wurde, und der Turnverein. Die Gesangsvor träge waren der jetzigen schwerer! Kriegszeit ent sprechend gewählt und machten auf die Zuhörer einen erhebenden Eindruck. Der Turnverein lei stete sowohl am Barren, als auch bei abwechs lungsreichen Gruppen-Vvrstellungen Vorzügliches. Herr Ortspfarrer Hartung hielt eine längere, treffliche Ansprache. Der „Landwehrmann" mit Prolog und Gesang machte auf die Zuhörer einen nachhaltigen Eindruck. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Am Schluß erhoben sich alle Zuhörer und vereinigt wurde Die Kriegslage. (W. T. B.) GrotzeS Hauptquartier, 2. Dez., vormittags. (Amtlich.) Im Westen wurden kleinere Vorstöße des Feindes abgeschlagen. Im Ar- gouuer Walde wurde vom württembergischen Infanterie-Regiment Nr. 120, dem Regiment Sr. Majestät des Kaisers, ein starker Stützpunkt genommen. Dabei wurden 2 Offiziere und annähernd MO Manu zu Gefangeuen gemacht. Aus Ostpreußen nichts Neues. In Nordpolen nahmen die Kämpfe ihren normalen Fortgang. In Südpoleu wurden feindliche Angriffe zurück geschlagen. Die Oberste Heeresleitung. 3n drei Woche« Wer 80000 russische Gefangene. (W. T. B.) GrosteS Hauptquartier, 2. Dez., vormittags. (Amtlich.) Die in der ausländischen Presse verbreiteten Nachrichten, daß in der von uns gemeldeten Zahl von 40000 russischen Gefangenen die bei Kutno gemachten 28000 mitenthalten seien, ist unrichtig. Die Ostarmee hat in den Kämpfen bei Wlozlawez, Kutno, Lodz und Lowicz vom 11. November bis 1. Dezember über 80000 uuvermuudete ruffische Gefangene gemacht. Oberste Heeresleitung. gesungen „Die Wacht am Rhein". Es war ein erhebender Genuß! * Zschorlau, 1. Dez. Gestern abend kurz vor 8 Uhr entstand in der Scheune des Gutsbesitzers' Fischer hier ein Brand, der schnell um sich griff und die Scheune völlig einäscherte. Während daS gefährdete Fischersche Wohnhaus gerettet werden konnte, griff das Feuer auf daS benach barte, dem Schuldirektor Weiß gehörige Gui über und legte hier sowohl die mit Erntevorräten gesüllte Scheune wie das Wohnhaus in Asche. Die Ursache des Brandes ist noch nicht festgesttlli, doch wird Brandstiftung vermutet * Ba» Gottleuba, 1. Drz. Tödlich verun glückt ist hier dcr 63jährige Da chdtckerge Hilfe Kühnel aus Pelerswald. Beim Decken eines Daches glitt er aus, stürzte aus eine Eisenbarriere und brach das Genick. Depeschen vom 2. Dezember. Berlin. Generalleutnant Karl Litzmaun, Kommandeur der 3. Gardedivision, hat vom Kaiser den Orden Pour le merite für die Lod zer Schlacht erhalten. Berlin. Das Oberkommando in den Mar ken macht erneut daraus aufmerksam, daß der Verkauf von Waffen, Pulver und Sprengstof fen an Zivilperfonen verboten ist. Ebenso ist es verboten, daß Zivilpersonen eine Waffe tra gen, sofern es ihnen durch die Ortspolizeibe- hürde nicht ausdrücklich gestattet ist. Die Aus übung der Jagd wird hierdurch nicht einge schränkt, da der Besitz eines Jagdscheines zum Tragen von Wassen und zum Kauf von Jagd munition berechtigt. Berlin. Unter der Ueberschrist: Eine stra tegische Leistung ersten Ranges, schreibt der „Lokalanzeiger": Dcr rechte Flügel der Russen war die Weichsel abwärts durch den ersten Flankenangriff der Deutschen bedroht. Seine Umfassung schien durch den russischen Gegen stoß von Osten und Süden abgewendet und ins Gegenteil umgewandelt. Heute ist das alte Verhältnis so weit wieder hergestellt, daß dem russischen rechten Flügel die Möglichkeit der Umfassung oder wenigstens die Abteilung an Warschau vorbei weiter nach Süden hin drängt, während der linke russische Flügel von den ver einten Kräften der Verbündeten festgehalten wird. Unter diesen Umständen kann man wohl sagen, daß der strategische Meisterstreich aus der kritischsten die günstigste Lage zu erreichen wußte. Berlin. Der Genfer Berichterstatter der „Deutschen Tageszeitung" meldet aus Paris, daß dort der russische Schlachtbericht, der be sagt, daß die Kämpfe bei Lodz forldauern und daß die Deutschen ihre Offensive bei Czerzow fortsetzen, tiefe Niedergeschlagenheit hervorge rufen haben. Der „Eclair" schreibt: Paris ju belte 3 Tage, als Petersburg die Vernichtung der Hindenburgschen Armee in Aussicht stellte, jetzt ist es aber grabesstille. Köln. Die „Kölnische Zeitung" meldet von der holländischen Grenze: Nach Pariser Blättern sind in dem Prozeß gegen die deut schen Militärärzte nnd Pfleger weiter folgende Verurteilungen ergangen: Die Aerzte Rollin und Wolhart wurden wegen Diebstahls zu je einem Jahr Gefängnis, die Pflegerinnen, de nen man u. a. die Aneignung von Verband zeug und von Leinen für iHv Verwundeten als Diebstahl deutete (!), wurden zu Strafen von eineni Monat bis drei Monaten, die Pfle ger, von denen elf freigesprochen wurden, wur den zu Strafen von einem Monat bis zu drei Jahren verurteilt, wobei am schärfsten diejeni gen bestraft wurden, die angeblich Tafelmesser, Uhren, Kleider usw., am leichtesten diejenigen, die nur einige Tücher entwendet hatten. Petersburg. Der Zar ist gestern früh nach »em Kriegsschauplatz abgereist. Mailand. Der italienische Dampfer „Atlan- tico", der Wetzen geladen hatte und sich auf der Fahrt nach Genua befand, wurde im Mittel meer von einem französischen Kriegsschiff ange- hallen und nach Nizza gebracht. Genueser Reeder telegraphierten an die Regierung und baten, die schleunige Freilassung des Schiffes zu bewirken. Mailand. Ein auf der Werst an Saldo Armstrong in Genua für Rechnung Portugals im Bau befindlicher Torpedvjäger ist dieser Tage, wie die „Stampa" zu melden weiß, auf Befehl der italienischen Regierung mit Beschlag belegt worden, weil Portugal zu den kriegführenden Nationen gehört. Zürich. Französische Blätter melden aus dem Kongo: Belgische Truppen hätten am 9. Oktober nach einem heftigen Treffen bei Ko- nango den Vormarsch auf deutsches Gebiet fortgesetzt. In derselben Gegend habe am 29. Oktober eine belgische Abteilung eine deutsche Abteilung geschlagen. Ebenso seien im Nor den von Ubangi deutsche Kräfte von Franzo sen und Belgiern geschlagen worden. Der gan ze belgische Kongo sei nun von den Deutschen geräumt. Man wird natürlich eine deutsche Mitteilung abwarten müssen. PanS. Der amtliche Bericht von gestern abend 11 Uhr lautet: In Belgien südlich Bix- schoie versuchte deutsche Jnfantette die schwachen französischen Stellungen zu durchbrechen. Bei B'xschote nahmen wir im Verlaufe eines heißen Gefechts Schloß und Park Vermelles ein. In den Argonnen rücklen wir an einer Stelle merk lich vor. Auf der übrigen Front hat sich mchts neues ereignet. London. Die „Times" veröffentlicht den Bries eines Sanitätsoffiziers aus Calais, in dem es heißt, daß die belgische Armee vom Typhus durchseucht und Calais von einer Typyusepidemie bedroht sei und daß es unbedingt notwendig ist, die Spitäler zu vervollkommnen. Amsterdam. „T mes" meldet aus Nord« srankreich, daß die Umgebung von Dpern in der letzten Woche wieder viel zu leiden hatte. Valencienne, da« seit dem 2ö. August von den Deutschen besetzt ist, mußte eine Buße von einer halben Million bezahlen, weil bei dem Bürgermeister deutschfeindliche Schriften gefunden wurden. Amsterdam. Die „Times" weist in einem Leitartikel auf die Leichtigkeit hin, mit der in Deutschland neue Armeekorps formiert werden. Im Oktober erschienen plötzlich zwei neue Korps in Belgien. Das Bestehen dieser Korps war gänzlich unbekannt, lieber ihre Ankunst war nichts gemeldet, und plötzlich standen sie vor den Bun desgene ssen zwischen Ipern und der See. Vor allen Diogn dürfte man sich nicht darauf ver lassen, daß Deutschland am Ende seiner Hilfs« mitel angekommen sei. Rotterdam. Aus der Richtung Nieuport wird seit gestern früh wieder ungeheuer starker Kanonendonner hörbar. Man glaubt, daß eng lische und französische Schiffe wieder die flan drische Küste beschießen. Ein beschädigtes eng- lisches Schiff soll um Erlaubnis gebeten haben, in Niewen Water Wey bei Hoek van Holland anzufahlen. Kopenhagen. Nach Meldung des „Daily Telegraph" wurde der schwedische Dampfer „Friedland" von einem englischen Kanonenboot nach Kirkwall zur Untersuchung eingeliesert. Er konnte dort seine Ladung nicht töschen und wurde deshalb, mit englischer Wache an Bord, nach Shields überführt. Kirchennachrichten. Parochie St. TrinitatiS Hohenstein-Ernstthal Donnerstag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr Advent«, gottesdienst mit KriegSbetstunde. Parochie St. Christophori Hohenstein-Ernstthal. Donnerstag, den 3. Dezember, abend« 8 Uhr Kriegs- betstunde in der Kirche. Bon Oberlungwitz. Mittwoch, den 2. Dezeniber 1814, abends 8 Uhr KriegSbetstunde. Donnerstag, den 3. Dezember 1914, abends 8 Uhr Kriegsstrickabend im Forsthause. Von Gersdorf Donnerstag, den 3. Dezember, voim. 9 Uhr Wochen kommunion. Abends 8 Uhr KriegSbetstunde in dcr Kirche. Wer in den Misstonsbüchsen Gaben für die Hciden- mission gesammelt, wird gebeten, die Büchsen oder deren Inhalt im Laufe dieser Woche in der Pfarre abzugeben. Von Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 8. Dezember, abend« '/.8 Ubr Krieg« betstunde, 8 Uhr Strickabend im Pfarrhause für die Sieger
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